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Dresdner Journal : 15.02.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188002156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18800215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18800215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1880
- Monat1880-02
- Tag1880-02-15
- Monat1880-02
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Journal : 15.02.1880
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Sonntag, den 15. Februar tz S880 W38 » LV Vres-nerÄonrnal Verantwortlicher Redacteur: Im Auftrage Rudolf Günther in Dresden. »SS Die „Pro- Vertrauen ausgenommen werden. hervorgerufen hat. ganz Bör sencvurier" bemerkt, die diesjährige Eröffn 88L Südsee einsührt. Nach der „StaatSbürger- »ge» der cin denken kann. r- befeelte Kunstgenoffen begrüßen zu können. Unsere in volle Lebenskraft gewidmet, kann eS »ich daher nur lin) „Stallfreuade", ein Pferd und eine Dogg« dar ,Mg- Ztg." unsere moderne ksiotr«-« tritt ?o»t- uuä 8t»iup«I»u»cüi»a Ulaiu. erfteuend berühren, die Sympathie Gleichgesinnter mir erworben zu haben Weltausstellung. In der Sydneyausstellung ist neuerdings auch eine Abtheilung für Gemälde eröffnet worden. Es seien darüber dem Specialbenchterstatter vlo»«lQ»AuwM«ro. 10 t 01 islaudts, n aller r für dru unng-rede schlage einen „wärmeren Ton" au, als er sonst, wenn der Thronsessel im weißen Saale bei der EröffnungSceremonie verhüllt ist, üblich zu sein pflegt. „Vor allen Dingen galt es, urbi et orbi zu verkünden, daß die Militärvorlage nicht jenen beunruhigenden Cha- rakier habe, den man von Seiten der Feinde Deutsch lands derselben zu vindiciren so sehr geneigt ist.* — Die „ National-Zeitung " beschwert sich über das nach ihrer Ansicht nicht gerechtfertigte Hervor drängen der Vorlage über die Budgclpenoden, welche bereits einen Schatten auf die beginnende Reichstag»- session werfe, „soweit es sich um das Verhältniß der Nationalliberalen zur Regierung handelt", und ver mißt u. A. eine Auslassung über die Materie der Handelsverträge. — Auch der „Germania" ist eS ausgefallen, „daß die Thronrede von den Handels beziehungen zu Oesterreich vollständig schweigt, zumal sie des Handelsvertrages mit Hawaii gedenkt und dw Unterstützung des Hauses Godeffroy mit der Wen dung der Aufrechterhaltung und Erweiterung der be stehenden und bisher blühenden deutschen Handels beziehungen mit Samoa und den Inselgruppen der Der „Berliner Bei Alledem behalten Spiel, Rede- und GcsangS- vortrag von Frl. Meinhardt etwa» Spirituelle-, jchars und pikant Accentuirtes, und der Zuschauer wird ost genug durch eine virtuose Vertheilung von Licht und Schatten, durch eine angenehme graziöse Leichtigkeit in den Uebergängen von Situation zu Situation, in den kleinen Nebenbemerkungen de- Dialogs angenehm über rascht. Hieraus gründete sich auch der werihvollere Theil de» BeisallS, welcher dem Gaste gespendet wurde. O. B. zeitung" flehen die Forderungen der Heere-Vorlage „mit Dem, was in dem Schlußpassus der Eröffnungs rede über die friedlichen und freundschaftlichen Be ziehungen d«S deutschen Reiche- zu allen auswärtigen Mächten gesagt wird, »m Widerspruch, oder aber e» stehen diese FuedenSversicherungen «m Widerspruch mit sich selber: man spricht vom Frieden und traut doch dem Frieden nicht." —Die sortjchriitliche „Ber- " einige Datrn entnommen: Der Zahl Siir ä«v k»um «las- ro kt. votrr „Lill?—Ui« Lul« bv ?t. TUplted mit äer 8ovo- nnä keierMge für tolssknä»» Dresden, 11. Februar. Die in reicher Auswahl vorliegenden Aeußerungen der Presse über die Thronrede, mit welcher vor gestern die Session des deutschen Reichstags eröff net worden ist, anerkennen fast einmüthig und ohne Unterschied de» Parteistandpunktes die nachdrückliche Betonung des friedlichen Charakters der deutschen Politik Die „Norddeutsche Allgemeine Zei tung" sagt: „DaS Urtheil der unparteiischen Welt spricht Deutschland völlig frei von dem Verdacht, mit der Erhöhung seiner Wehrkraft ehrgeizige Absichten zu verfolgen, und die diesbezüglichen Versicherungen der Thronrede werden darum gewiß mit freudigem tgrammr . -, »ermmienl d 7 «w. » di» g« o-n Irüh r rx di» » uu» »ml rv jirri. ion « di» »ü» vou t-ul « ü di» Lbenii »^ch»dieich«»d» >d«»d» V- Ub: > r> Ude. Amd bi» 7 Uhr. i» Sir rr, »oiicr hr dir «bk»d» V»I>»- Uhr dir «btud« ih 7 reip. 8 vt» h 7 rrjP. d d>« g» von trüb 7 > in di« > Ul » t X. PNInt»«!- ^8 di« »dmi« n irüh 7 rei» bi» r un» do» xr. 1p. 8 bi« n d bi« 7 u-,c p. n bl« l Uhrj n lniieri Pob- -8, Lo^cuin«« hr, Tonn- und !r »imbmina,» loiirirrz«« NU» ,v), tO,«L »>' v, II «o Lj-rm, lk e>< 1» Borm., 2.» , nb-ud«. tv). 8,80 «orüL »u» «Uil.il,«dH d u -a.!? - i. d) ll >8 ' io - , .8 I- ^'^8Ü . 4. h Badu». «,» Ichh.h.b« Treiben-ruft. »,b früh, 8 b, nur bi« Xitruui. . vadnd. Feuilleton. -tedigirt von Otto Bauet. der ausgestellten Bilder nach kann man die Länder in der Reihenfolge England, Frankreich, Deutschland, Belgien, Oesterreich und Niederlande ordnen. Wenn aber auch Deutschland im Vergleich zu den übrigen Ländern hier nicht so verschwenderisch reich ausgestattet auftritt, wie im Gartenpalast, so »st doch die deutsche Abtheilung mit Rücksicht auf den iunern Werth ent schieden die gediegenste. Dabei sind öw deutschen Ge mälde wirklich neu. Am stärksten ist Deutschland in seinen herrlichen Landschaften, dann kommt da- eben so vortrefflich« Genrefach. Sehr schön ist Hrllrath's (München- „Slosterteich" mit eiu paar rudernden Nonnen al- Staffage. Dann sehen wir dort noch eine Winterlandschast von G. Loken in Hannover und E. -Ürner - (Berlin) „linier Palmen", letztere- ein schö- ne», farbenreiche» Bild. Im Genrefach finden wir zunächst E. Kronberger'» (München) „ Besuch der Tante", ein Bild, da» bereit» seine Runde durch verschiedene illustrirte Zeitschriften gemacht hat. Bekannt ist auch schon E. Wagner'» „Schuhmacherkritik". Erwin Oehme m Blasewitz stellt da» Gebet einer vornehmen, in der Kirche chre» Orte» kn,rüden LandsamiUe dar. Oskai Amtlicher Theil. DreSdeu, 9. Februar. Sr. Majestät der König Hot dem Kirchschullehrer Franz Moritz Aasten in Flößderg da» Berdienstkreuz allergnädigst zu verleihen geruht. vinzial-Correspvndenz" reproducirt den Text der Thronrede und giebt an einer etwas versteckten Stelle, nämlich bei Besprechung des „Äothaijchen Hoskalenders sür 1880", zu verstehen, daß die deutsche Reichsregie- rung die militärischen Vorgänge in Rußland sehr genau beobachtet. Nach der „Prov. - Corr." läßt der Artikel des diplomatisch statistischen Jahrbuchs, welcher die in der russischen Armee nach der türkischen Cam pagne eingetretenen Veränderungen behandelt, deutlich erkennen, „mit welcher Energie und Rastlosigkeit an der Reorganisation dieser Armee gearbeitet worden ist, damit sie im Falle einer Mobilisirung in besserer Ordnung und in größeren Massen auf dem Punkte der kriegerischen Entscheidung austreten könne." — Die „ Vossische Zeitung " polemisirt gegen diese „so sinnreich zusammengesetzte Notiz, die dem Volke ein mal wieder die von Rußland drohenden Gefahrey vor Augen führen soll," und die „Berliner Zeitung" meint, jetzt übernehme sogar der „Gothmsche Hof kalender" eine „Hetzrolle der Officiösen". Dennoch kann selbst dieses Blatt nicht umhin, zu bemerken: „Der FriedenSton, den die kaiserliche Ansprache athmet, hat in parlamentarischen und Börsentreisen lebhafte Befriedigung hervorgerusen." — Auch die „Volks zeitung" constatirt, daß der Schlußpassus der Thron rede in parlamentarischen Kreisen „lebhafte Besriedi- strengste Bdrkhan- ng dersrl- >ar gratis. b«»uiu, » Frank- Ham- Kunstbeziehungen so zerfahrene Zeit bedarf Männer von Ihrem Schlage, welche kampfgerüstet an die Spitze des nur kleinen Häufleins der Idealisten stehen, gegen über einem Naturalismus, der den Begriff de» Schönen als längst überwundenen Standpunkt wie eine leere Schale wrgzuwerfen beliebt, zu Gunsten eine» Mode götzen, dem man schnöde den gleißenden Mantel der Wahrheit umgehangt. Auch bei un- m Deutschland findet jener Götze unter der Heranwachsenden Generation eifrige Anbeter; aber wir wollen Schulter an Schulter stehen und ihnen den blanken Schild de» Idealismus ent- gegenhalten, daß vor feinem Glanze sich diese» Eulen- Geschlecht in die dunkeln Schlupfwinkel, woher e» ge kommen, zurückziehen soll. Freilich wird der Begriff deS Jdeali-muS andererseits von falschen Propheten vielfach mißbraucht. Nicht Alle», was da glänzt, ist lautere» Gold, nicht Alle», verdient die Bezeichnung der Idealität, nm» sich mit dem erboigten Nimbus derselben umgiebt, die innere Hohlheit mit dürftiger Form auS- zusüllen sich vergeben» bemühend, statt au« innerster Seele herau» zu schaffen, die ewig sich in Schönheit verjüngende Natur mit Weisheit zu erforschen, aber vom erhabenen Standpunkt au», nicht durch die trübe Brille Geist und Gefühl tödtender Pedanterie. Auch hier liegt der rechte Weg m der Mitte. Der echte Jdeali-muS ist kein Feind des RealiSmu»; im Gegen- theU, er sucht ihn auf, ihn mit dem Ji)«al zu durch dringen; aber der Ge>fl soll herrschen, nicht die Materie, und zwar der schöpferisch« ÄeumS, der nicht« gemein Bekanntmachung de» Ministeriums de» Innern, die Unterstützungen zum Gebrauche des Elsterbades betreffend. Da» Ministerium de» Innern ist in der Lage, zum Zwecke de» Gebrauche» des Elsterbades hilfsbedürftige Personen durch l. Geldbeihilfen aus den Mittel» der, unter Seiner Verwaltung stehenden „Sächsischen Stiftung vom 26. Juli 1811", mit deren Bewilligung auch der Genuß der Beneficien unter No. II1 verbunden ist, II. Verleihung von Freistellen im AugustuSstifte zu Bad Elster, welche die Beneficien unter III ebenfalls in sich schließen, mit welchen jedoch freie Beköstigung nicht verbunden ist, III. Bewilligung freien Bädergenuffe» und der Befreiung von der Kurtaxe zu unterstützen. Um die Erreichung des Zweckes dieser Unterstützungen sicher zu stellen, und dabei zugleich da» Interesse der Badeanstalt zu Elster in der ersorder'.ichen Weise zu wahren, wird hiermit zu entsprechender Regelung der Bewerbungen um dir unter I, II und III gedachten Bemficien Folgende» bekannt gemacht: I) Wer um eine Unterstützung zum Gebrauche de» Elsterbade» nachsucht, hat in dem Gesuche bestimmt anzugeben, um welche» von den Beneficien unter I, II und III er sich bewirbt. 2) Bewerbungen um die gedachten Beneficien sind unter Beischluß der unter No. 3 lit. a und d ge dachten Zeugnisse spätesten» bi» rum 1. April bei dem Ministerium de» Innern anzubringen. 3) Zu Begründung de» Gesuch» um eine» von den beregteu Beneficien ist erforderlich: ») ein von einem legitimirten Arzte ausgestellte» KrankheltSzeugniß, welche» nachweist, daß für den Kranken der Gebrauch de» Elsterbade» angezeigt ist; — diese» Zeugniß muß die Krankheitsgeschichte ent halten, unter speciellen Angaben über Art und Verlauf und die hervorragendsten Erscheinungen der Krankheit, sowie über bisherige ärztliche Behandlung und über die Erfolge derselben, auch, dafern früher ein Gebrauch de» Elsterbades schon stattgefunden hat, Angaben der Zeit und de» Erfolge» diese» früheren Kurgebrauche» —; b) ein obrigkeitliches BedürstigkeitSzeugniß, m welchem da- Alter und die Familienverhältnisse tes Kranken angegeben fein müssen und aus welchem zu ersehen sein muß, daß der Inhaber hilfsbedürftig und nicht in der Lage ist, das ihm ärztlich verordnete Elsterbad ohne besondere Unterstützung zu gebrauchen. 4) Unterstützungen au» der Sächsische» Stiftung (No. I) können stiftungSgemäß nur Angehörigen des Königreichs Sachsen bewilligt werden. 5) Die Bewilligung der unter No I und III ge dachten Unterstützungen ist an die Bedingung gebun den, daß der Kurgebrauch in Bad Elster entweder in der Zeit vom 15. Mai bi» zum 30. Juni oder in der Aeit vom lb. August bi» zum 30. September stattfindet. 6) Bewerbungen, die nach der unter No. 2 vor- geschnebenen Frist ringehen, haben keinen Anspruch auf Berücksichtigung. Dasselbe gilt von solchen Bewerbungen, welchen da» eine oder das andere von den unter No. 3, lit. a und b gedachten Zeugnissen nicht beiliegt, oder wenn da» eine oder da- andere von diesen Zeugnissen mittheilt, Folgend«» mü Bezug aus realistische Richtung: „E, gereicht hat mit dem frivolen Sinnenkitzel, wom»^ der überreizte Bega» hat sein eigene» Töchterlein gemalt, mir zum besonderen Vergnügen, Sie, meine Herren, Gaumen d«» großen Haufen» sich ködern und drthören Portrait, wie man e» sich lieblicher nrcht denken kau nicht nur al» Freunde, sondern von gleichem Streben läßt. Im Sinne dieser Luustuufchauung, der ich meine Unter den Thierstücken nennen wir C. Sieffeck's (Bc liner Bürger-Zeitung" wird durch die Thronrede an da» Wort de» Fürsten Bismarck erinnert: „Wir sind dem Süden zu liberal", und sagt: „Steuern zah len, Soldat sein und den Mund halten, früher spöt tisch der Inbegriff deS politischen Lebens de» Nord deutschen genannt, soll jetzt allen Ernstes zum politischen Programm der Deutschen erhoben werden. In allen drei Richtungen kündigt die Thronrede neue Etappen an." — Die „Post" bezeichnet als die „drei großen Ziele der deutschen Politik": die Erhaltung des europä schen Friedens, die Sicherung des inneren Friedens, sowie die friedliche Eroberung producienreicher und noch wenig erschlossener Gebiete fremder Erdtheile für deut schen Gewerbfleiß und Handel, und schreibt zum Schluß: „Allzu lange ist der deutschen Regsamkeit eine Aus breitung versagt gewesen, die nicht der Fremde fleißige Bürger zuführt, uns aber solche entf.emdet, sondern welche eine fruchtbare Verbindung der Fiemde mit dem Vaterland schafft. Keines der ausgestellten Ziele ist neu. Aber ihre mit der „unbeirrten Stetiglen, welche das Gefühl eigener Kraft verleiht", ins Äuge gefaßte und ausgesprochene Festhaltung inmitten der ver worrenen und anscheinend entmuthigenden Verhältnisse des Augenblicks zeigt von einem Selbstvertrauen und einer Klarheit, die erhebend und beruhigend auf das deutsche Volk, imponirend und Mißverständnisse zer streuend auf das Ausland wirken werden." — Bei der gestrigen Wahl des Präsidiunis wurde Graf Arnim- Boytzenburg zum ersten Präsidenten, Frhr. zu Francken stern und v.Hölder (im Herbste 1879 aus der nattonallibe- ralen Fractron ausgetreten) zu Vicepräsidenten gewählt. Zum bessern Berständnlß deS Ergebnisses, welches die Wahl tus BureauS geliefert hat, dürfte eme Mitlhellung über dieEtärke der verschiedenen Fraktionen am Platze sein, welche wir der „Neuen Preußischen Zeitung" entnehmen. Nach dieser Zusammenstellung sind 5 von den Mandaten des Reichstags erledigt, und gehören dem Reichstage augenblicklich nur 392 Mitglieder an. Diese gruppiren sich nach Fractioneu, wie folgt: die Fraction der Deutjchconservatioen verfügt über 59, die Fraktion der deutschen Reichspartel über 54, die Fracuon der Nationalliberalen (welche im vorigen Frühjahr noch 101 Mitglieder zählte) über 86, die Fraction der deutschen Fortschrittspartei über 23, die Fraction de» Eenirum» über 102 und die Frac tion der Polen über 14 Stimmen. Hierzu kommen 8 Socialdemokraien und 47 „Wilde". Die elsaß-loth ringischen Abgeordnelen verfügen über 15 Stimmen. — DaS Resultat der Wahl de- Präsidiums, bei welcher von nativnalliberaler Seite für den Posten des ersten Präsidenten Hr. v. Bennigsen in Aussicht genommen war, dürste die Hoffnungen, mit welchen diese Partei die neue ReichslagSsession begrüßte, wesentlich herab stimmen. So bemerkte die „Kölnische Zeitung" am Eröffnungstage: „In den heute wieder zusammen- tretenden Reichstag lehrt die liberale Partei in aller Stärke zurück; jene Verschiebung der Zahlenverhält- nlsse, welche sie im preußischen Landtage durch die jüngsten Wahlen erlitten hat, gehen sie im Reichstage nichts an. Aber jene bessere Taktik, welcher sie im Landtage es verdankt, daß sie einen sehr augenfälligen und dankenswerthen Einfluß trotz ihrer Schwächung hinsichtlich der Zahl hat behaupten können, die kann und wird sie gewiß auch im Reichstage zu üben wissen. Nachdem der linke Flügel der nationallibera- len Partei des Abgeordnetenhauses nahezu aufgerieben und namentlich seiner Seele, des allezeit schlagfertigen DebatterS, beraubt worden war, konnte man, wie ganz treffend bemerkt worden ist, Hrn. o. Bennigsen in weit vollerem Sinne als Führer der Gesammlpartel an sehen, als das in der abgelaufenen Periode der Fall war. Hr. v. Bennigsen richtet weislich seinen Blick über die Fractionen deS Hauses und deren augenblick lichen Bestall hinaus auf die liberale Partei im Lande . F>. Lea-uLitettef, OommisoiooLr äs» Ors»äosr )ouro<tk»; L«rli» Vt»» L«tp»t» >»»»! - Vr»allku -t ». U.! I/aa»en»te»n L popte«, L«rlt» Vt«»-R»mduiA kr»^-L»tx»t^-rr»»ktart ». ». Ntt»«doii- Lxä 0»rU»: S. Lc>^«»et, , Lr»w»»: L' >r»»l»a: Ltan-en'» Lürs»u; Lkrmiun F». ». A.: L «taeAe^'»«trs u. 6. »eü« ljuokkonälnv^i 0örM»i O tt»m»ov»ri 6. kiul» L«riui - ». N. Starl^»rt: Dar«-« St L»i»t>«r,: Lieuä-en, llsrxa^xsdsr: Lömal. Lxpeäitioo äs» tlresäosr lovrost«, Drsxclen, ^vin^vrxintsss Ao. 20. Nichtamülchkr Theil. Telegraphische Rachrichle«. Wien, Freitag, 13. Februar, Abend». (Corr.- Bur.) Die ungarische Delegation genehmigte heute die Berichte de» AuSgleichöcomitö» und hielt be treff» de» Szegediner Easernrnbaues an ihrem Beschlusse fest. Daher wird morgen (Sonnabend) eine gemeinsame Abstimmung stattfinden. Die österreichische Delegation beschloß in der heutigen Abendfitzung ebenfalls, ihren Beschluß betreff» de» Tzegedlner Casernenbaue» aufrecht zu halten. Der Del. Ritter v. Grocholski er- klärte, er werde für die Ablehnung de» Casrrnea- baue» stimmen, doch sei er nicht der Ansicht, daß infolge des neuen EinquartierungSgesehrS die Monarchie nicht da» Recht haben sollte, Casernea zu bauen. Die Centralcommission in Ueberschwemmung»- angelegenheiten trat heute Nachmittag in Perms- nrnz. Der ungarische Kinanzminister Graf Tzapary ist in Wien eingrtroffen. London, Freitag, 13. Februar, Nacht». <W. TB) Zn der heutigen Sitzung deS Oberhaust» verlangte der Earl Granville Aufschluß über die vom Premier Earl Beaconsfield gestern ertheilte Antwort, insbesondere darüber, ob derselbe anzu- deuten gewünscht habe, daß in Bezug auf H«rat eiu Zugeständniß au Persien noch nicht gemacht worden sei, oder, daß eia solches Zugeständniß der Politik der Negierung zuwiderlaufe. Beacons field erklärt: Wa» den Schlußpassus der Inter pellation anbetreffe, so würde r» nur zu eine» Mißverständniß führen, wenn er über dir von ihm abgegebene absolute Erklärung hinauSgehe, daß die Negierung Persien von der Verpflichtung, Herat nicht zu besetzen, nicht entbunden habe. Zm Unterhause brachte Wrelhouse einen An trag ein auf Ernennung eine» Sonderausschüsse» behuf» Erwägung der Handelsbeziehungen mit drm Au»lande. Der UnterstaatSsrcretär de» Aus wärtigen, Bourke, bekämpfte diesen Antrag und erklärte, daß die Negierung den Freihandel nach wie vor aufrecht erhalten werde. Der Antrag Wrelhouse wurde hierauf abgrlehnt. Der General- staatSprocurator Holkrr erwiderte auf eine An frage Harcourt», der Tripelvertrag bestehe, ob wohl er durch die englisch-türkische Convention in den Schatten gestellt werde, vom legalen Stand punkt au» betrachtet, factisch noch fort, ebenso auch der Vertrag vom Jahre 1856, soweit er nicht durch die Bestimmungen deS Berliner Vertrage» ersetzt worden sei. Im we«tern Verlaufe der Sitzung wurden die ersten 13 Artikel der Bill angenom men, durch welche die Negierung ermächtigt wird, Maßregeln zu ergreifen, um den Verkauf von Kar toffeln zur Au»saat an dir Pächter in Irland zu erleichtern. St. Petersburg, Sonnabend, 14. Februar. (Tei. d. DieSdn. Journ.) Die hiesigen Journale con- statirrn den friedlichen Charakter der deutschen Thronrede. DaS „Journal de St. P^terSbourg" charakterifirt dieselbe in gleicher Weise, indem e» gleichzeitig auf die der Erhaltung de» europäischen Frieden» günstigen Autlassungcv der „N^publique frau^aise" hinweist. Malerei. Dem vor Kurzem verstorbenen bel gischen Historienmaler Jan Ewert», Director der Akademie der schönen Künste in Praa, soll m feiner Vaterstadt Antwerpen eine Gedächtnißtafel in der von ihm mit seinem Freund« Gottfr. Güffen» cu»ge- malten St. Grorgenkirche erricht«», zugleich aber auch in der dortigen Akademie, dem Museum der schönen Künste, feine Marmorbüste zu ehrendem Gedächimß ausgestellt werden. Ewert» war erwählte» Mit glied der deutschen ttünstlergenossenschaft. Ein Bries Wilh. v. Kaulbach» an rhn giebt über sein Brr- hältnrß zur deutschen Kunst Aufschluß, wie er zugleich da» Andenken an unseren großen Künstler in erfreu lichster Wei« wach erhält. Er schreibt am 10. Januar 1860 an die Herren Güffen» und Ewert» m Ant werpen — welche, wie man weiß, gewissermaßen eme einzige künstlerische Persönlichkeit bildrten — wie die den unter No. 3, lit. » beziehentlich unter No. 3, lit. d ausgestellten Erfordernissen nicht entspricht. Dresden, am 6. Februar 1880. Ministerium des Innern. von Nostitz-Wallwitz. Müller l. Nesidenztheater. Am 13. Februar trat Frl. Helene Meinhardt vom Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater in Berlin in der Titelrolle von „Mamsell Angot", der komischen Operette von Lrcocq, auf. Ran hatte diese durch eine seine melodiöse Musik bliebt gewordene Piece möglichst sorgsam und fleißig »m einftudirt und ihrer muntern Wirkung kam bei ewigen Rollen eine passende günstige Besetzung zu Bute. So die von Pomponnet, LaribaudiSre und Ange Pilou durch dieHerren Simon, Carl und Rüdinger. Der Letztere erfreute wieder, wie schon in mehreren Leistungen, durch einen verständnißvollen, musikalisch ansprechenden Bortrag seiner Gesang-Partien. Die Jnscenirung und Ausstattung machten einen gesälligen Eindruck. Der Gast ist für seine Rolle, überhaupt für seine Darstellungsmanier und auch ab und zu Manierirtheit offenbar von dem Anblick französischer Leistungen be einflußt worden. Es zeigt sich das in einer etwa- künstlich animirten Lebendigkeit und rasfinirtrn Zu spitzung der Pointen. Der allgemeine Bühneneffect gewinnt dabei ungesähr eben so viel, wie die Lharak- teristit an gesunder Natürlichkeit und woklthuender Einsachbeit vrrlieren muß, da e» sich dem Libretto nach in der Angot um ein junges schlichtes, zur Loquetterie nur taleytirle» Mädchen, aber noch nicht um «ine durch all« Schulen gegangene Matadoriv handelt. I» ck««leuixl»«
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