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Dresdner Journal : 16.01.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188101161
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- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18810116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18810116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1881
- Monat1881-01
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- Dresdner Journal : 16.01.1881
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H2 Sonntag, den 16. Januar 1881 tb«»nn«»4»t»pret87 Dres-ncrAKMal Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. folgenden Reflexion abgewonnen. der unser geistiges 8.n »ur »« I» t«nt»cd«a N«tod»: ökkrlivl»: . . IS Harte. j-)»krlicd: 4 S0 ?f. kü»r^llls Nummern: ly Pf. a«»»«n«n» <ie»6eu!»cdaa kt>iode» tritt l'o^t- auä 3t< mj>vlr>u^tlii«tl t»io»a. und «*i r«, « da tan» «klH. l,i» «ni»« Ichl Bahn», tacht» >aa» i»urtrr,i>M. uftn»t «t« t,a»n«» «>l»»a nn« laus NeuS. «u» Neu» «LX w»» !'i«,4 <»u» l ««Lnh «dt Lktv^ 8.» 8-^.1». »I. ,n»<>. 7.« ÜL». «L-i. uft. »t» »»«,- breiter,, nju^au» uu» Auu lieft. 87. l»Ld,. > Ndend« »!w. 7.» Feuilleton. Nedigirt von Otto Bauet. auf ihrem eigenen Grund und Boden kein zu verachten der Gegner sind, hat Napoleon I. in Spanien und haben selbst die Deutschen im letzten Krieg in Frank reich zu erfahren Gelegenheit gehabt. Wir werden also trotz deS abfälligen Urtheil- de- englischen BlalteS, welche- übrigen- damit über die Milizen deS eigenen Lande- den Stab bricht, nach wie vor tue organisirte Bolkökraft als den besten Theil unser- Wehrsystems betrachten und für sie auch den größten Theil unserer materiellen Mittel verwenden. Allerdings ist da- Fehlen von permanenten Be festigungen ein Mangel unser- nationalen Wehrsystem-. Diesen Mangel hat man übrigen- auch in der Schweiz längst empfunden, und die LandeSbefestigungSfrage war deshalb schon seit Jahrzehnden der Gegenstand ein gehender Erörterungen und Studien in der Presse und in Fachkreisen. Die Literatur über diesen Gegenstand ist zur Zeit bereits eine sehr umfassende. Die große Schwierigkeit liegt in der Frage, nach welchem System bei der LandeSbesestlgung vorgegangen werden müsse. Die Einen besürworten Sperrung aller wichtigen Grenzpässe durch detachirte Forts; Andere sind für Anlegung einer Eentralsestung, d«e dem Bundesheer als Sammel- und Stützpunkt dienen könnte; wieder Andere haben em aus diesen beiden Elementen com- binirte- System im Auge. So viel steht von vorn herein fest, daß wir unser Land nicht befestigen können nach dem Maßstab, den diesfalls die großen Militär staaten anwenden. Wir müssen un- innerhalb der Grenzen de- Möglichen bewegen. WaS aber innerhalb dieser Grenzen geschehen kann, da- wird gethan wer den; dafür bürgt uns der oft erprobte Patriotismus unser- BolteS. Der englische Kritiker hat mit seinen B» merkungen über unsere LandeSbefeftigung eine offene Thür em- gtstoßen. UebrigenS sind wir für die Erhaltung unser- Londe- nicht allein auf diese Befestigung an gewiesen. Die Erfahrungen von 1798 bi- 1815 sind durchaus nicht so entmuthigend für die Schweiz, al» man sie ost darstellen möchte. Wäre die ganze schwei zerische Volkskraft damals in Einer Hand concemrirt gewesen, wie eS heute der Fall ist, so hätte sie sehr wahrscheinlich der französischen Invasion wenigsten» im Anfänge die Spitze geboten Zu jener Zeit sind selbst die größten Militärstaaten de- Conttnent» von französischen Heeren überzogen worden, so gut w>e die kleine Schweiz Napoleon l., da- größte militärische Genie jener Zeit und vielleicht aller Zeiten, hat darauf verzichtet, die Schweiz seinem Reich emzuverleiben und ihr eine relative Selbstständigkeit belassen, gewiß nicht auS Sentimentalität, denn diese Schwache lag seinem eisernen Charakter fern; er muß dafür seine guten Gründe gehabt haben. Auch der Wiener Eongreß, der doch mit souveräner Willkür über Länder und Völker in ganz Europa ver fügte, sand eS sür da- Beste, die Schweiz nicht dtoS in ihrem alten Bestände sortbestehen zu lasten, foaderu sie noch durch die Eantone Walli», Neuenburg und Genf abzurunden. Haden wohl in Wien sentimentale Erwägungen den Au-schlag gegeben? Wer da» an- nrhmen wollte, der würde den Charakter jene» euro päischen Areopag- schwer verkennen. Man ließ die Eidgenossenschaft fortdestehen, we>l eine befriedigende Theilung derselben umer die Nachbarn einfach al» eine Unmöglichkeit sich herauSstellte. Gerade bei diesem Anlaß stellte sich die Existenz eine- kleinen, friedlichen, Niemand bedrohenden und für Niemand gefährlichen Stoal-wefens zwischen Jura und Alpen al- eine zwingende Nothwendigkeit sür die Ei Haltung deS europäischen Gleichgewichte- und damit deS euro päischen Frieden- dar. Seit 1815 Haden sich aller dings die äußeren Verhältnisse geändert; die Wiener Schlußakte ist von der neuesten Geschichte bei Seite geschoben worden, und neue gewaltige Staatengebilde amilla heod»; re- in -r Dir. r «tl Gustav in in ohann Hr. Mwin Sieg- Kran Dres- lugnst N«„ch.n. s Aoendck IN» srth kau« st. II,4k> . Hm. I«I- n tt I» tz» ^,1- ,«l. 2.1»», «w . «,» 'chl. Dresden, 15 Januar. Wir reproducirten vor etlichen Tagen an dieser Stelle theilweise eine Züricher Correspondenz der Wiener „Presse", in der auf die Gefahren hingewiesen wurde, welchen die Neutralität, ja die gesammte Exi stenz der Schweiz bei der von Italien au» im Canton Tessin genährten Agitation im Falle eine- größern, >n Europa auSbrecl-enden Kriege- au-gefetzt sein dürste. Dasselbe Thema behandelte auch die bekannte englische Halbmonatsschrift „Fortnightly Review" in ihrem Novemberhefte. Der „Die Zukunft der Schweiz" betitelte Aitikel erörtert die Institutionen und Zustände der Eidgenossenschaft, und ihr Verfasser, Fritz Cunclifie- Owen, hat auch bereit- ein Theilungtprvject in der Tasche, wonach da- deutsche Graubünden, da- Ober- walllS, die katholische Centralschweiz, Appenzell, daS Toggenburg und das St. Gallische Rheinthal an Oester reich fallen würden. Deutschland erhielte Schaffhausen, Thurgau, Aargau, Zürich, den nördlichen Theil von St. Gallen, Basel, Solothurn, Bern und seine Grenze würde erstreckt dis zum Gotthardtunnel, welche- Unter nehmen die deutsche Regierung nur in der Aussicht auf den einstigen Besitz des Nordstücks der Bahn so stark subventioniit habe. Italien nähme das italie nische Graubünden und das Tessin und käme so an den Südausgang deS Gotthardtunnels zu liegen, zu dessen Herstellung eS gleichfalls sehr stark mltgewirkt hat. Der französisch sprechende berner Jura, da» UnterwalliS bis an die italienische Grenze auf dem Simplon und alle westlichen Cantone würden an Frankreich übergehen, welche- damit in den Besitz der Simplonbahn gelangte, für die eS eine starke Subven tion ausgeworfen. Im Hinblick auf diese Erörterungen bieten dir polemischen Bemerkungen besondere- Interesse, welche der berner „Bund" soeben dem Artikel der „Fort- nightly Review" widmet. Das hochangesehene schwei- zeniche Organ sagt: Der englische Autor bezweifelt vor Allem die Fähigkeit der Schweiz, im Nolhfall ihre Selbstständig, keit zu vertheidigen; er hat eine sehr geringe Meinung von dem Werthe unserer Milizarmre und rüg« den Mangel an irgend welcher permanenten Befestigung unserer Grenzen. WaS vorerst die Armee betrifft, so hat man in der Schweiz von jeher die persönliche BolkSkraft al» den wichtigsten Factor der Lande-ver- theidigung angesehen und daher bei der Reform de» Wehrwesen», welche nach den letzten großen Continen- talkriegen stattgefunden hat, das Hauptaugenmerk auf diesen Factor gerichtet. Die Armee wurde ceutralisirt und mit der BundeSorganisation verschmolzen, die Re- crutirung mit Rücksicht auf Lie Feldtüchttgkeit beschränkt, die Instruction wesentlich erweitert, die Ausrüstung verbessert und ergänzt und die ganze Militärorganisa- tion auf eine möglichst rasche Mobilifirung auf Nrri- torialer Grundlage eingerichtet. In allen diesin Rich tungen sind nach competentem Urthe,l auch auswär tiger Fachmänner fett einigen Jahren bedeutende Fort- schntte erzielt worden. Beim letzten Truppenzusammen- zug der 3. Almeedwision traten Leistungen zu Tage, welche auch stehenden Truppen nicht zur Unehre ge reicht haben würden. Daß unsere Milizarmee einem stehenden Heere >m Ganzen gewachsen wäre, wollen wir freilich durchaus nicht behaupten. Die Aufgabe unserer Truppen ist aber auch eine wesentlich andere, als die einer stehenden Armee; sie besteht einzig und allein in der Bertheidigung deS heimischen Boden»; Angrifftknege aus fremdem Gebiete liegen unS fern. Für die Bertheidigung deS Landes aber ist unsere Armee keineswegs so werthlo-, wie der englische Autor un- glauben machen will. Wo» Miliztruppen unter Umständen zu leisten im Stande sind, hat der letzte russisch-türkische Krieg gezeigt, und daß Miliztruppen Amtlicher Theil. Dresden, 15. Januar. Auf allerhöchsten Befehl wird wegen erfolgten Ableben- Ihrer Königlichen Ho heit der Großherzogin-Mutter von Mecklenburg-Stre- litz am Königlichen Hofe die Trauer auf zwei Wochen, vom 16 bi» mit 29. d. M. angelegt. Se. Majestät der König hat dem Gendarmerie- Oberinfpeclor a. D. von Cerrini di Monte Barchi da- Ritterkreuz I. klaffe de- Verdienst-Orden- aller- gnädigst zu verleihen gcruht. mit mehr kühnem Wagniß und Kampf, als mit sieg reicher Kraft zu neuen lockenden Zielen hinstürmen und sür glücklichere Nachfolger die Wege bahnen. Mit eigener Hand charakterisier er sich: „Den einen Tag gut, ruhig, sinnend, in dichterischer Stimmung; den andern Tag nervenkrank, gelangweilt, bissig, boshaft wie taufend Teufel, da- Leben verachtend und bereit, eS für ein Nicht- au-zulöschen, wenn ich nicht die immer näher rückende Au-ficht auf irgend ein berauschende» Glück, auf Vollendung eine- wunderlichen Geschick zuverlässige Freunde, die Musik und dann die Neu gierde hätte. Mein Leben ist ein Roman der mich höchlich interessirt." Und die- schrieb Berlioz 1833, mitten im ersten Eheglück mit der schönen englischen Schauspielerin Miß Henriette Smithson, al- sie nach langer Weigerung endlich seine „unendliche Liebe" er hört hatte. Zuvor aber hatte er dem Entschluß, dieser mißachteten Liede zu entsagen, die künstlerische Weihe gegeben, indem er in der sinkoni« kantaatiquv seinen unaussprechlichen Herzen-- und Schmerzen»- roman in Musik übertrug, zugleich mit der Absicht, sich dadurch an Miß Smithson — die bei ihm übri- aen- verleumdet war — zu rächen. Denn er theilt seinem Freunde Folgende- mit, was auch unS einen interessanten Ausschluß über die» Werk girbt: „Miß Smithson wird in em anmuthige- Leitmotiv verwan delt, da- mannichfach verkleidet, immerwährend wieder kehrt, um zuletzt allen Anstand, alle Grazie abzu- streifen und al- gemeine Kneipenmelodie argiastisch au-zutönen " Berlioz will mit der Symphonie und für äon K»uw «iaur gv-imitvnvu ketitrail« !0 kt. Unter „Liusemoät" üi« Avil« SV kk. resebetne»« l^liet» mit AninLkm« <I«r 8ovn- nn«l kei- rt-L^» tüi üsn folzonüvn laz. ' ». OowuuiatovLr 4« tlraxlasr ^ourn»!»; N»md»rU N»rU» Mi»» Latpatz >»»»l - Nr»»I»»1>»»tt»r7 ». N: L Nsrll» kr»»kk»r» ». » M-»«!»»»: Lvci L»rii»: 8'. , Nr»»«: Sc/Uc-tt«,' Mail»»: Uürvau; «nmklvrt ». N.: M. tjueNNaoätuug; Stritt»; 9. satter, S»iutor»r; (7. Legalster, kart» v«rUL-rr»a^tart «. N M»ttx»rt: Da-tä« L , Lundnr,: ^4 üte>n«r. U«r»u»,»d»rt Lüoml. L»p«xtitioa äv» vrs»üll«r Ioarn»1», Drviäeo, »o. fcene will sie nicht m»hr hören, so traurig wird sie dadurch gestimmt. Sre ist da» Blümchen Empfind- sawkeit. Erne so weiche, jedem Eindruck nachgiebige Natur hätte ich memal- sür möglich gehalten; dabei hat sie aber keine musikalische Erziehung genossen und — sollten Sie eS glauben? — findet ein Gefallen an gewiffen Gassenhauern Auber'-. „E- sei nicht schön, aber hübsch" Doch die- Glück hatte keinen Bestand — infolge von Berlioz' öfter abfchweifenden excentriichen Herzen-" trieben —, e» endete später mit einer Trennung der beiden Ehegatten. Nur noch einige Worte über die Symphonie. Im ersten, dritten und letzten Satz wird daS Versagen der Kraft, da- poetisch Erdachte und Erschaute in der Musik gedanklich wahr und formschön zum Au-druck zu bringen, überall fühlbar. Der dritte, in der Idee poetische aber musikalisch sich dürftig au-sprechende Satz deutet auf einige Ab änderung in Berlioz' erstem Programm. Der letzte Satz wird wüst, voll ungeheuerlicher Phantasie und schließt da» Ganze mit einer Differenz ohne versöh nende Lösung und Erhebung. Doch gerade auch dieser Satz enthält eine Menge, besonder- im instrumentalen Ausdruck und Klangeffect — dieser schöpferischen Epecialität in Berlioz' Begabung — liegender origi neller Schönheiten, die wie Geistesblitze auftauchen, um in fremdartig umhüllender, häßlicher Folge rasch zu verschwinden. Unser Mitgefühl kann diese Musik nicht envecken, sie ist kalt, rin« Frucht spekulativer Phantasie, der nach durch ein Programm verdeutlichte- Bild dieser Dame geben „welche die instinktive Gabe besitzt, die Zerrissen heit der Menschenseele, die sie nie empfunden, au»zu- drücken, aber unfähig ist, ein Gefühl zu fassen, so edel und unermeßlich, wie da-, womit ich sie ehre." Die Symphonie konnte jedoch damals nicht aufgeführt wer den, da der Raum de- Tdsatr« äe» Kouveautes nicht sür 130 Musiker hinreichte; denn Berlioz brauchte viel Mittel, um seinen Liebe-Wahnsinn auezudrücken. „Gebt mir ein Orchester von 100 Musikern und einen Chor von 150 Stimmen und ich werde e- euch sagen, wie ich sie liebe", schreibt er; aber diese ebenfall-über schwenglich, sogar eine- Chor- benöthigte Liebe war nur ein episodische» Einschiebsel in jenen Liebe-roman. Sie galt Mademoiselle Camilla Mooke, die indeß eine andere Heirath vorzog. Danach kehrte B. zur frühe ren Liebe zurück und mit ersehntem Erfolg. Miß Smithson wurde seine Gattin. Nur die liebens würdige lichte Schilderung deS errungenen Ehe glück» finde hier noch eine Stelle, weil dieselbe Sym phonie, welche früher für Henrietten'» Grausamkeit Vergeltung de» Verzweifelnden au-übte, nun eine ganz entgegengesetzte Rolle spielt. „Oft find wir einsam, schweigend nebeneinander und sie lehnt sich an meine Schulter, und in einer jener anmuthvollen Stellungen, wie sie keinem Maler je im Traume vorgeschwebt, weint sie lächelnd." „WaS ist Dir, arme» Kind?" — „Nicht»; mein Herz ist voll; ich denke, wie thcuer ich Dir zu stehen komme, wa» Du Alle» um mich gelitten hast.... laß mich weinen, oder ich ersticke." Und ruhig höre ich sie weinen, bi» sie sagt: „Singe, Hertor, singe!" Ich fange dann die Ballscene (au» Sinkoru» Im weitern Verlaufe der Sitzung wurde da» von Parnell znr Adresse beantragte Amendement, welche» sich gegen die Aufhebung der Constitution in Irland ausspricht, mit 43S gegen 57 Stimmen, also mit einer Majorität von 378 Stimmen zu Gunsten der Negierung, abgelehnt und die Weiter- berathnvg des Ädreßentwurfs hierauf vertagt. Loudon, Sonnabend, 15. Januar. (Tel d. Drerdn. Journ.) Der Strike der Kohlengruben- arbeitrr in der Grafs» aft Lancaster nimmt grö ßere Dimensionen an. Von 60000 in der Grafschaft beschäftigten Kohlen- giubenardeitern sinken 50000. Der Preis der Stein kohlen ist im Steigen begriffen. Einige Fabriken anußten infolge schlechter Steinkohlen ihre Arbeiten abbrechen. Gestern Morgen gingen etwa 200 Sinkende von Vigan und Umgegend zu dem „Downal-Green" genannten Schacht, wo die Bergleute infolge eines Arrangements mit den Eigenthümern der Werke weiter arbeiteten, und forderten den Aufseher deS Schachte» auf, die Arbeiter emporfteiqen zu lassen. Als der Aufseher dies vtNveigerte, ließen die Sinkenden die Bergleute emporsteigen. Hieraus begann eine heftige Schlägerei zwischen den Sinkenden und den Arbeiten den, wobei 20 Polizisten einschritten und Viele ver wundet wurden, darunter die Mehrzahl unter den Strikenden. Die Polizei mußte sich zurückziehen; mehrere Polizisten wurden schwer verwundet. In den Districten herrscht große Aufregung; eS werden Ver stärkungen dorthin verlangt. Manchester, Sonnabend, 15. Januar. (Tel. d Dre-dn. Journ.) Gestern Abend fand in Salford in einem Schuppen, welcher an ein zur Casern« gehörende» Waffendepot stößt, eine Dynamiterplo- fion Statt, welche den Schuppen zerstörte, sonst aber nur einen unbedeutenden Schaden anrichtete. ( Die Explosion dürfte den Feniern zuzuschreibe«' sein. Details fehlen noch. t St.PeterSburg, Freitag, 14.Januar, Abends. (W T Das Deficit in dem pro 188l vorlie genden Budget beträgt 56 Millionen. Dasselbe soll au» dem Eisenbahnfond gedeckt werden, welcher dem Neichsschatze 138 Millionen schuldet Am Schlüsse des vom Kinanzminister an den Kaiser erstatteten Berichte» heißt »S: Da die Gründe, die da- jetzige Deficit herdeigesührt hätten, nicht chronischer Naiur seien, so gebe der Minister der Hoffnung Raum, daß die durch ein Jahr der Miß ernte geschaffene ungünstige Bilanz bei gebesserter öko- nonn'cher Lage und bei den verminderten Folgen de» fitzten Kriege» verschwinden werde Um daS Gleich gewicht im Budget herzustellen, bedürfe eS indeß der strengsten Sparsamkeit in allen VerwaltungSzw igen. Trotz des friedlichen Charakters der auswärtigen Po litik Rußlands werde fast ein Dnttheil de- BudgeiS sür daS Kilkg-MiNisteriiim verwandt. Der Finanz- mimster halte eS unter diesen Umständen sür seine Pflicht, die Ueberzeugung auSzusprechen, daß die un abweisbare Nothwendigkeit gebiete, noch den Anord nungen deS Kaiser- Maßregeln zu ergreifen, welche geeignet seien, die gegenwärtig vom Lande für den Unterhalt der Kriegsmacht aufgebrachten Kosten zu reduciren. St. Petersburg, Sonnabend, 15. Januar. (Tel d. Dre-dn Journ) General Skobelew berichtet, daß in der Nacht vom 7. zum 8. Januar die zweite Parallele bei Geo-Tepe, 46V Schritt vom Feinde entfernt, aufgeführt worden ist und die BrlagerungSarbeiten eifrigst betrieben werden. Die Beschießung der Festung dauert fort. Der Verlust der russischen Truppen in der Zeit vom 5. bis zum 7. Januar beziffert sich auf 1 tobten und 3 verwundete Soldaten und 1 verwundeten Offizier. sich nicht auf den bequemen nutzbringenden Platz mitten deren Ausführung ein nicht schmeichelhaftes und wohl tLQt»strqus) an, die sie über Alle» liebt; die Pastoral im Publicum seiner Zeit, den alle soliden Zunstgenossen respectiren. Er gehörte zu den geistigen Streitern, die Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Sonnabend, 15. Januar, Nachmit tags. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Se. Majestät der Kaiser hat die vergangene Nacht gut verbracht; die Besserung iu seinem Befinden schreitet in jeder Beziehung fort. Hente Nachmittag 4 Uhr findet eine Eoaferenz des Kaisers mit dem Kürsten Bis marck Statt. Die Abhaltung des Eapitels uud die Investitur des Schwarze» AdlerordrnS ist wegen des Unwohlseins Sr. Majestät auf den 32. Jaauar verschöbe» wordeu. Wien, Sonnabeud, 15. Januar. (Tel. d. DreSdn. Journ) Die amtliche „Wiener Zeitung" enthält Handschreiben des Kaiser- an den Mi nisterpräsidenten Grafen Taaffe, denen zufolge der Justizmiuister Krhr. v. Streit, sowie der Handel»- Minister ». Kremer ans ihr Ansuchen in Gnaden von ihren Aemtern enthoben und der bisherige Statthalter für Oesterreich ob der Ens, Krhr. Pino v. Kriedentbal, zum Handelsminister er nannt, dem bisherigeu Minister ohne Portefeuille Prazak aber die Leitung des Justizministeriums übertrageu wird. Nom, Sonnabend, 15. Januar. (Tel d. Dre»dn Journ.) Der CardinalstaatSsecretär Jaco bini stattete heute den russischen Großfürsten Ser gius und Paul einen Gegenbesuch ab. London, Kreitag, 14. Januar, Nacht». (W T. B.) In der heutige« Sitzung de» Unterhauses erklärte in Beantwortung einer bezüglichen An frage Kowlrr's Ui terstaatsseeretär Dilkr, bei der portugiesischen Negierung sei nm die Erlaubniß, Truppen und Kriegsmaterial in der Delagvabay landen zu dürfen, bisher nicht nachgesucht worden; ebrusvwrnig liege eine derartig« Absicht vor. Bekanntmachung. Die nächste Prüfung der Expectanten sür da» Königlich Sächsische Kadetten-Korps soll am 2b. und 26. April 1881 statifinden und weiden die au da» Kommando de» Kadetlen-Korps zu richtenden Anmeldungen dazu am 1b. Februar geschlossen. Die wissenschaftlichen Anforderungen an die Expec tanten für die Aufnahme in das Kadetten Korps, die übrigen Vorbedingungen, sowie die näheren Vorschriften, nach denen die 60 etat-mäßigen Kadettenstellen mit einem jährlichen Erziehungsbeitrage von 90, 180 und 300 M. zur Bertheilung kommen, sind aus dem Re gulativ für da- Königlich Sächsische Kadetten - Korps vom Jahre 1880, welche- in der Buchhandlung von Carl Höckner — DreSden-Neustadt — käuflich bezogen werden kann, zu ersehen. Dresden, am 10. December 1880. Kriegs -Mi nisteriu m von Fabrice. Bryer. »»» a«ch« »»«»»» ,«» 8 ». »ur dt» Im viert»» Symphouiecoueert der lönigl. Ka pelle kamen unter Directron de» Hrn. Kapellmeister- Schuch zur Ausführung: Mendel-svhn'S brillante Ouver türe zu „Ruy Bla-", Luitoni« taotaatiqu« von H. Berlioz und Mozart'- 6 - 6nr - Symphonie mit der Echlußsuge. Gelegentlich der vorigen Ausführung der 8in- konio k»ot»»tigu« von Berlioz (1872) wurde eine so eingehende Charakteristik der in seinen poetischen In tentionen au-schweifrnden, aber ungemein geistvollen, in seiner musikalisch-schöpferischen Kraft unzulänglich begabten, aber in seinem begeisterten Ringen nach hohem Ziel stet- künstlerisch interessanten und höchst einfluß reichen Componisten versucht, daß nur Wiederholungen daran- gegeben werden könnten. Statt dessen sei hm- gewiesen auf die vor einiger Zeit veröffentlichten ver trauten Briefe (in der ^iouveUo k.-ruv'') von Berlioz an seinen Freund Humbert Ferrand, au- welchen die „N. ft. Pr." mehrfache Mittheilnngen brachte. Sie schließen un- ein intime» Berständniß dieser vulkani schen, in Stimmungen und Leidenschaften au» einem Ext«m in» andere umschlagenden, phantastisch und fieberisch erregten Ratnr, welche von der Krankheit ihrer Zeit ergriffen -1» vagu» äes p»»8ion>" in tollster Weise repräsenttrt und auch in Momenten höchsten Glück» nicht veraißt, daß sie doch eigentlich unsäglich unglücklich sei, sein müsse. Uud Berlioz war e» al» Musiker wirklich in seinem vaterlande. Denn er setzte
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