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Dresdner Journal : 12.12.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188212129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18821212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18821212
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1882
- Monat1882-12
- Tag1882-12-12
- Monat1882-12
- Jahr1882
- Titel
- Dresdner Journal : 12.12.1882
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M288. Dienstag, den 12. December. 1882. Ldonoemeotsprvl,, iNbrlicb: .... 18 Xl^rlc. Mtrtiob: 4 Ll»rll 00 ks. Li»eslo« Huiumori»: Iv kk. 4ia»»«dd»Iti ile, äeuttedsn ksicd«» tritt kost- uoU 8»«wpeI»uicdlL^ tu»»». Iu»«rLte»proi,e r kür ü«o lt»uw sinsr ^e»p«1t»uell kstitrsils 2V kk. Ootsr „Lia^«»»oät" «tia 2eils SO ?k. 8«i l^dvUeu- ULlt 2iüsnu>»tt SO Fukictü»^. kr«cket»eo r mit Fu»v»tims äsr 8onn- uocl keivrt»K» ^tdsucl» kür ü«u kot^vultsu DrrMtrIomMl. I»»«r»t«o4i>n»dme »u,^Lrt,: LstpttU: F>. kjranekstettrr, Oo»mi»«ioQLr ä«, Oresäoer ^our»»l»; L»mdur^ N»rii» - Vt«o l,«ip,!^ L»»«I Lr«»I»v kr»Lk1vr1 «. ».! //aa«<-u-t»n <« koA/er, »,rUll-Vt«LS»n>d»^. ?r»U - I,«jp»i^ - kr»o2tor1 ». N. Mü»ed»ll: Aue» zUu«e,' L-ritu: /nva/ickr»«tkant, Lr«m»llt L Lc/itott«,' Nr«»i«ai F. ÄunAem'g Aurea« 7tabat/>), kr^okkurt » M ! A. ^aeAer'neks Uucliksv^lun^! kiftriit»: 2k«Uier; S»Lvor«r: <7. Sc/>üe«ier, ?»rt» »erlia ^r»Qkkarr «. N Stutt^»rtt Da«de F <7o., ^Ici. Lte»n«r. Verantwortliche Redactwn: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. Nvrsus^vdvrr Lvoiel. Lipeäitioo riss vr<s,6k«ir ^O'irmü», vr«»6«u, X«iv8srstrg.M« Ao. 20. Inserate für die Weihnachtszeit finden im „Dresdner Aourna?^ die geeignetste Verbreitung. Hierbei verfäumen wir nicht, darauf aufmerksam zu machen, daß aus Anlaß des Weihnachtsfestes Handel- »nd Gewert- treibende» bei Inseraten mit mehrmaliger Wie derholung anßerardentltche Lergnnßignnze» ge währt werden. Dresden, im December 1882. König!. Lrpe-ition des Dresdner Journals. (Zwingerstraße Nr. 20, in der Nähe des neuen Postgebäudes.) Amtlicher Scheil. Dresden, 9. December. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem Jagdaufseher Unter- sörster Friedrich Äugust Frey in Kleinzschachwitz das Albrecht»kreuz zu verleihen. Nichtamtlicher Theil. U e b - r s i ch «: telegraphische Witteruugsberichtr. Zeituugssckau. (Kölnische Zeitung.) Lagesgeschichte. (Dresden. Berlin. Karlsruhe. Darm stadt. Schwerin. Meiningen. Wren. Prag. Buda-Pest. Paris. Bern. Rom. Madrid. Kopenhagen. St. Peters burg. Bukarest. Alexandrien. Kairo.) Dresdner Nachrichten. Eingesaudtes. Kenilletoa. Lageskalevder. Inserate. Beilage. 2S. Plenarsitzung des Reichstags (9. December). Ernennungen, Versetzungen rc. i« össnttl. Dienste. Dresdner Nachricht«». Provinzialnachrichteu. (Leipzig. Chemnitz. Burkers- dorf. Freiberg. Bautzen.) verwischtes. Statistik und Volkswirtschaft. Lingrsandtrs. Bsrseunachrichtru. Inserate. Telegraphische llachrichteu. Elblvg, Montag, 11. December. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Las dem Bahnhofe in Schlo- Hilten fuhr gestern Abend der Courierzug von Königsberg nach Berlin in eine« Güterzug, der auf eia anderes Gleis gebracht «erden sollte. Der Lokomotivführer und rin Heizer find getödtet, der Packmeister schwer and von den Passagieren 8 leicht verwundet. Feuilleton. Rebigitt von Ott» Bau««. Kunsteditioarn vnd illastrirte Bücher. Der heraldische Verlag von Wilhelm Rommel in Frankfurt a. M., der bei den letzten heraldischen Aus stellungen in Berlin und Wien preisgekrönt ist, hat in abermals erneuter Auflage .die Staatswappen, Flaggen und Locarden aller regierenden Staaten der Erde" herausge geben. Sie waren vorher den Correcturen des Haupt manns Heyer v. Rosenfels unterworfen. Der Werth dieser für dos Kunstgewerbe sowie für das große Publi cum hervorragenden Erscheinung ist schon durch die stattliche Reihe von Auflagen genügend documentirt. Mit dem Erscheinen obiger Auflage in Farbendruck, zu deren Fertigstellung es mehr als eines Jahre» be- durste, wird die Vergegenwärtigung des Gegenstandes completirt. Bei jeder neuen Auflage sind Verbesserungen vor- genommen worden, so daß nunmehr diese mit aller Gründlichkeit und heraldischem Geschick bearbeitete neueste Auslage als vollkommen correct m Zeichnung und Farbe bezeichnet und ihr kein ähnliche» Werk zur Seite ge stellt werden kanu. Diese» sehr bequem übersichtliche Werk zeigt, wie weit e» die Technik von Wilhelm Rommel in der Farbengebung und Präcision der Ausführung gebracht hat. Sogar die Awischenfarden und Halbtöne find außerordentlich sicher ausgelrage» Vnba-Pest, Montag, 11. December. (Tel. d. DreSdn Journ.) Infolge des am vorigen Sonn abend im Abaeordnetrnhause vom Abg. Nohauczy provocirtea Skaadales hat gestern Nachmittag zwischen Nohanczy und dem Untrrstaatssrcretär i« Communicationsmivisterium, Hirrouyrui, eia Pistolrnduell stattgefuvden. Jeder gab 2 Schüsse ab; die beiden Duellanten blieben unverletzt, (vgl. die .TageSgeschichte") Loudon, Montag, 11. December. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die „Daily News" erfahren, daß der Earl Derby unverzüglich in das Cabinet eintreten werde; weitere Cabinrtsävderungen wür den noch vor dem Zusammentritt des Parlaments erfolgen. Gladstone werde binnen Kurzem den Schatzkauzlerposteu uirderlegeu, den Premierposten aber bribehalten. Den „Times" zufolge belaufen sich die agyp- tischen Beiträge für den Unterhalt der britischen Okkupationsarmee monatlich auf 32VV Pfd. Sterl. Kairo, Sonntag, 1v. December, Abends. (W. T. B.) Jacub Sami Pascha und Mahmud Krhmi Pascha find vom Kriegsgerichte zum Tode verur- theilt worden; die ausgesprochene Todesstrafe wurde aber vom Khedive gleichfalls in Verbannung um gewandelt. Dresden, 11. December. Die heute durch den Telegraphen übermittelte Nachricht der .Daily New»", welche den Eintritt de» Earl Derby in da» englische Labinet ver kündet, wird nicht verfehlen, allerwärt» die Aufmerk samkeit zu erregen, um so mehr, al», wie da» eng lische Blatt wissen will, vor Zusammentritt de» Par lament- noch weitere Personalveränderungen im britischen Ministerraihe erfolgen sollen. Der Eintritt Derby'» in da» Cabinet bedeutet wohl zunächst einen ersten versuch de» Premier» Gladstone, Verbindungen mit der konservativen Partei anzuknüpfrn, welcher Earl Derby, wenn er auch gegenwärtig von Mitglie dern derselben vielfach al» .Renegat" bezeichnet wird, durch Geburt und Besitz naturgemäß angehört. Er genießt Ansehen al» Politiker und Gelehrter, und man nimmt an, daß Derby der liberalen Partei eine Menge in ihm den Hort ihrer Interessen erblickender An hänger zu gewinnen vermöchte. Ueber die weiteren von den .Daily New»" al» bevorstehend angekündig ten LabinetSveränderungen verlautet bereit» Einige» in den Zeitungen. Zunächst wird der Unterstaat». secretär Sir Charles Dtlke al» einer der Candidaten für da» Eabinet genannt. Sir Tharle» Düke wäre längst CabinetSminister, wenn er auf seinem jetzigen Posten eine» UnterstaatSsecretär» de» Aeußern nicht gewissermaßen unentbehrlich gewesen wäre. Niemand hat e» gleich ihm verstanden, unangenehmen Frage stellern geschickt zu erwidern, und da» war für die vergangene kritische Periode in der äußern Politik eine unschätzbare Eigenschaft. Augenblicklich aber liegen die Verhältnisse ruhiger, und daher kann Dilke dec von ihm ersehnte CabinetSsitz nicht länger vor- enthalten werden. Die seltsamste über den Canal kommende Kunde besteht aber darin, daß Gladstone beabsichtigen soll, unter Annahme der Würde eine» Lord», einen Sitz im Oberhause elnzunehmen. Durch die Nachricht von der Niederlegung de» Schatzkanzler- amt» scheint diese in Aussicht gestellte Veränderung bestätigt zu werden. In die Stelle Gladstone'S als Führer der Partei würde der Marqui» v. Hartington einrücken, welcher diesen Posten bereit» ein Mal beklei .Harburger Chronik." Verlag von Braun und Schneider in München. In dieser sehr gut auSgestatteten Sammlung sind die trefflichsten und beliebtesten Leistungen de» bekann ten Künstlers zusammengetragen. Seine schneidige Charakteristik im kleinen Genrebilde, die stet» der Satire und dem Humor dient, hat seinem Talent zur allgemeinsten Anerkennung verhalfen. Wie sinn erschöpfend er mit wenigen Strichen zu zeichnen weiß, bekundet manche dieser allerliebsten Darstellungen, welche nicht ohne Erfolg den Stunden der Erheiterung ge widmet sind. Die Alfon» Dürr'sche BerlagShandlung in Leip zig bringt für da» Fest .Iuliu» Lohmeyer'» deutscher Jugendschatz für Knaben und Mädchen" dar. ES ist die» eine billige Volksausgabe der .Deutschen Jugend" in ihren ersten 15 Bänden, welche den gesammten Inhalt der selben in Wort und Bild, in völlig gleicher Ausstat tung de» Original» umfaßt. Die Kaiserin von Deutsch land und die Frau Großherzogin von Baden, die hohen Protectorinnen de» Werke», die Förderinnen deutscher Jugenderziehung, haben demselben die seltene Auszeichnung zu Theil werden lassen, die Zueignung der Volksausgabe entgegenzunehmen. In der That ist diese Auszeichnung auch eine wohlverdiente. Mit einer seltenen Opferwilligkeit hat der Verleger Alfon» Dürr, durch welchen so viele bedeutende Kunsteditioneu im Dienste de» edeln Geschmack» erstanden sind, die fortlaufende Monatsschrift .Deutsche Jugend" in Bezug auf einen nützlichen, fesselnden und dabei sitt lich reinen Inhalt in Wort und Bild hochgehalten. E» war da» ein sehr schwierige» und materiell nicht dete. Ob er al» solcher da» Schatzkanzleramt übernehmen wird oder ein andere» Portefeuille, ist noch fraglich. Da» Schatzkanzleramt soll Mr. Childer», dem KriegS- minister, erwünscht sein, dem man hierzu, durch seine bei der Armeereorganisation bekundete finanzielle Tüch tigkeit, auch die Befähigung zutraut. Die wichtigste sich aufwerfende Frage dürfte sich aber auf die, von Gladstone in dem in der Neubildung begriffenen La- biuet einzunehmende Stellung beziehen. .Bleibt er al» Lord Premierminister", bemerkt ein Londoner Correspondent der .Kölnischen Zeitung", welcher die Veränderungen bereit» in» Auge gefaßt hat, .so wird Hartington im Unterhaus« sein bloser Lieutenant, da Alle» nur nach dem großen Orakel im Oberhause schauen wird. Aus der andern Seile hat Gladstone ost von seinem völligen Rücktritt aus dem öffentlichen Leben gesprochen, sobald die irische Frage erledigt sei. Da die» jetzt der Fall zu sein scheint — wenigsten» insofern, al» von einer Erledigung dieser stet» bren nenden Frage überhaupt die Rede sein kann —, so dürste die erledigte Ministerpräsidentschast dem Mar- qui» v. Hartington zufallen; und dann begänne im Eabinet der Kamps zwischen den gemäßigten und vor geschrittenen Radicalen, der bi» jetzt durch die Alle» überragende Persönlichkeit Gladstone'S in den Schatten gestellt war. Bi» jetzt war die liberale Politik m England die Politik Gladstone'S, ebenso unbestimmt, sprunghast, unberechenbar, wie Gladstone selbst. Nach seinem Abgang fängt der Kampf der Grundsätze an. Hartington hätte als Sproß einer alten Whigfamilie jed« Veranlassung, sich auf Seiten der Mäßigen zu stellen, und darauf beruhte auch eine Zeit lang da» Interesse an seiner Führerschaft. Indessen hat er diese mäßigende Kraft auf Gladstone und da» Cabinet selbst nicht anSgeübt; und darum läßt sich vorläufig nicht von seinen Regierungsgrundsätzen sprechen. Bon dem Earl Derby aber läßt sich im Vorau» sagen, daß er nicht mit an dem radicalen Seile ziehen werde. Er wird im Eabinet den Mittelpunkt für die Ruhigen abgeben, und da Hariington schwerlich die geistige lleberlegenheit besitzt, über den Parteien schweben zu können, so wird er sich dem Einen lder dem Andern ergeben müssen, bi» daß der Augenblick reif wird für den englischen Premierminister der Zukunft — Sir Charles Dilke." Die Beibehaltung der Führung des CabinetS durch Mr. Gladstone wird durch den Telegraphen be stätigt, allein in Bezug auf die weiteren Veränderun gen müssen wir zunächst Klarheit besitzen; sonst wäre et voreilig, über den Einfluß der neuen Wandlungen im britischen Cabinet ein Urtheil äußern zu wollen. Vorläufig ist außer den obigen Veränderungen der Eintritt des Earl Derby in da» Cabinet eine positiv festgestellte Thatsache. Als der Versuch einer Ver mittelung mit den Eoniervativen kann man, ohne zu weit zu gehen, dessen Ernennung wohl ansehen. Auch die weiteren Nachrichten lassen daS Einlenken deS Premier» in eine gemäßigtere Politik erwarten, und gewiß würde, wenn diese Vermuthung sich bestätigen sollte, die Wandlung in England aus dem Continent einen freundlichen Widerhall finden. Allerdings steht die Persönlichkeit Sir Charle» Dilke'» hierbei vielleicht noch im Wege; allein mit dem bevorstehenden Ein tritt in» Oberhaus bekundet der Premier bereit» eine conservative Tendenz, und so wird vielleicht auch der Minister Sir Charl?« Dilke erheblich conservativer sein, al» der radicale UnterstaatSsecretär von heute. Lagesgeschichte. Dresden, 1l. December Für den bevorstehenden NeujahrStag ist am königlichen Hose die Abbaltung der üblichen Beglückwünschung-- und Präsenta- tionS-Touren in Aussicht genommen. lohnende» Unternehmen, da leider unserem Publicum in seiner Mehrzahl die Billigkeit mehr al» die Ge diegenheit am Herzen liegt und die erstere von wenig gewissenhaften Concurrenten int Feld geführt wird. Durch diesen .Jugendschatz" ist nun auch die leidige Bedingung auffallender Wohlfeilheit erfüllt und da- bei der geistige Werth gewahrt worden. Zwei Grundsätze, gegen welche so oft gefehlt wird, sind jedenfalls von Aeltern und Erziehern hochzuhalten: die Jugend in keiner Weise und auch nicht mit literarischen Gaben zu überschütten und ferner in der knappen Auswahl dieser letzten Geschenke peinlicher zu Werke zu gehen, als e» leider von Seiten zahlreicher Verfasser und Verleger geschieht. Bei der Befolgung diese» Princip» kann dem Dürr'schen Unternehmen die Berücksichtigung niemals fehlen. Verschollen, aber nicht vergessen. Novelle von Robert Waldmüller - Duboc. (Fortsetzung.) Durch einige frühreife Arbeiten zu Ehren und Auszeichnung gelangt, durch hohe Protection mit dem Varonrttitel geschmückt, fast ohne sein Zuthun mit ' nem liebenswürdigen, seinen Anschauungen verwand- t.n jungen Mädchen au» bester Familie verlob», bätte rc den Lauf seine» Leben» einem freundlich mit Blu- ren geschmückten Bache vergleichen können, der sich s lbst und der Welt zu Freude dahin fließt, ein Bild s iedlichen, stillgenießenden und doch nicht zwecklosen Dasein»; denn von Zeit zu Zeit klappert dem Bache rine Mühle da» Willkommen entgegen, und wie er der Sonne und dem Mond und dru Sternen den Für writere Vorstellungen angemeldeter Damen und Herren wird sich bei den im Laufe de» Winter» stattfindenden größeren Hoffestlichterten Gelegenheit bieten. " Berlin, 9. December. Ihre Majestät die Kaiserin machte heute Mittag eine Ausfahrt in einem länglichen Wagen. Wie die .Nat-Ztg." ver nimmt, hat sich Se. Majestät der Kaiser befriedigt über da» Befinden der Kaiserin ausgesprochen. — W.e die .Köln. Ztg." vernimmt, hat sich Spanien grundsätzlich einverstanden erklärt, daß der Han delsvertrag mit Deutschland eventuell über den 15. d. M. hinaus für rine bestimmte Zeit verlän gert werde, falls eS nöthig sein sollte, wie da» au» bekannten Gründen wahrscheinlich ist; die Berlänge- rnng wild daher als bevorstehend angesehen. — Der BundeSrath hat in seiner Sitzung vom 23. Novem ber d. I. beschlossen, daß der Vergütungssatz von 11,50 M. für 50 bz auSgesührten Zucker auch für Stangenzucker bi» zu 12,s kg Nettogewicht oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinerten derartigen Zucker Anwendung zu finden habe. — Der Reichs tag setzte heute die am Donnerstag begonnene EtatS- berathung fort. Zunächst antwortete der Schatzsecretär Scholz dem Abg. Rickert, daß von den verbündeten Regie rungen als Mehraufwendungen für Bedürfnisse de» Reichs erfordert werden: Mittel für Unfallversicherung und die neuen Pensionsgesetze, sodann für die Bedürf nisse der Einzelstaaten, wo dieselben hauptsächlich zu Steuererlassen verwendet werden sollen. Redner wie» auf die Auslassungen des Reichskanzler» bei Gelegen heit der Tabakmonopoldebatte hin, in welcher er sagte, daß die Regierung nicht zu ihrem Vergnügen neue Steuerprojecte einbringt, sondern nur, wenn die Lan- deSbedürfnlsse eS erfordern. Abg. Frhr. v. Minni- gerode ging auf die Details der Rickert'schen Rede ein, die er unter dem Beifall seiner Partei Satz für Satz widerlegte Redner schloß mit der Bemerkung, ein Festhalten an einem Programm, auf welchem in erster Linie die Sicherung der Macht des deutschen Kaiserthum» stehe, sei um so mehr nöthig der neuer dings wieder so selbstbewußt austretenden Demokratie gegenüber. Diese letztere Aeußerung gab dem Abg. Richter Veranlassung, endlich sein Stillschweigen zu brechen und mit der Erklärung hervorzutreten, daß die Fortschritts partei nach wie vor feststehe auf dem demokratischen Programm, wie eS Waldeck und Ziegler aufgestellt hätten. In der Hauptsache bekämpfte Redner namentlich die von den Deutschconservativen eingebrachte Börsensteuer gesetznovelle. Nach der Ansicht der Fortschrittspartei müsse jede wirklich brauchbare Steuerreform mit einer Reform der Branntwein- und der Rübensteuer begin nen; hieran zu rühren hüte man sich jedoch sorgfältig; statt dessen plane man jetzt erhöhte Holzzölle und wolle amerikanischen Speck für Deutschland verbieten. Alle diese Maßnahmen und Projekte bewiesen nur zu klar, daß die WlrthschaftSpolitik lediglich auf Begünstigung deS Großgrundbesitzes und de» Großkapitals heraus- kämen. Der Bundesbevollmächtigte preußischer Finanz minister Scholz gab nach dieser anderthalbstündigen Rede die Erklärung ab, daß die preußische Regierung kein Bedenken trage, auch in ihrem Staate zweijährige Budgetpenoden vorzuschlagen. Nur Opportunität»- gründe hätten gegen diese Einführung schon im Jahre 1879 gesprochen, während principiell daS ganze Staal»- Ministerium schon damals sich dafür ausgesprochen hätte. Der KriegSminlster v.Kamrke wies nach, daß aus den von dem Abg. Richter hervorgehobenen Fällen sich in keiner Weise der gegen die MilitüiVerwaltung erhobene, gänz lich unbegründete Vorwurf einer Parteinahme bei den Wahlen herleiten lasse. Der letzte Redner, Abg. v. Bennigsen, beschäftigte sich namentlich mit der Frage der Rübensteuerresorm, die er durch Herabsetzung der AuSsuhrbonification leicht dnrchsüh-bar erachtet, und Spiegel hielt, so fügt er sich jetzt willig in die Pflicht, dem allgemeinen Tagewerk seine Kräfte zu Wethen, bis er nach gethaner Arbeit wieder zwischen blumigen Ufern murmelnd dahin fließt. Unterso eingesriedeten und immer wohlthuen- den Verhältnissen in die Jahre hineingelangt, wo die Studien nicht mehr ausschließlich den Geist beschäfti gen, hatte er sich gewöhnt, mehr fast als mit der» eigenen, mit den Augen seiner sittsam lieblichen Braut die Dinge um sich her in freundlicher Beleuchtung anzusehen, und was er ihr in seinen Reisebriefen schilderte, stellte sich unter der Einwirkung ihre» ihn umschwebenden Bilde» fast in der nämlichen arglo» da» Gute suchenden und findenden Weise dar, wie dir- in ihren Briefen der Fall war. Selbst der Krieg, von dem freilich weder er noch sie nahe berührt worden waren, störte nicht diese immer auf einen harmonischen AuSklang hinstrebende SinneSrichtung Beider; nein, der HeldencultuS, zu dem Krieg Anlaß bot, gab ihrer Denkweise nur noch einen idealern Schi.ung, war doch der damalige Abgott der englischen Nation, war Horatio Nelson doch bei jedem Siege, den er erfocht, — so faßte man e» wenigstens auf — endlich im Begriff, die KriegSfurie zu bändigen und der Mensch heit den ersehnten Frieden zurück zu bringen. Und daß gerade diele von so gewalisamen Umwälzungen begleitete Zeitperiede den Aichäologen wenig Muße ließ, sich um Ande, e» a>» ihre Forschungen zu kümmern, daß allo auch Hen'y Suckling, statt schon jetzt im Frieden seiner , lück- lichen He,mathinsel seinen häuslichen Herd zu bauen, bald in den griechischen Gewässern, bald an den einst von griechischen Colonisten bewohnten Gestaden, seine»
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