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Dresdner Journal : 16.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188402165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18840216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18840216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-16
- Monat1884-02
- Jahr1884
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- Dresdner Journal : 16.02.1884
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einem en getrost^ n, wenn ne der H«,^! r wissens r noihwe»^ ungen -«^ ken, daß sie die «ingehrnd »E , wir mSgä en der g«g«I e». Et witz können, «I en Regeln uä welche gegt^ kaß er dadj st conservaKU nzelne Ran« liert, sonde^ t. Biele H » de» vorig,I s ungünstig ist, auch d, - verwandln !in völlig » iglichkeit, z, ie» überha«,! c WiffenschÄ >er da» Li, der möglich, d, und din , die ich zu berül ll. der Zeit «s chmen muss« e würde vw Silbern Plq stellen; aba >ch schlrchtm ger besichligi ge, so möchte sern sie nicht lten und nv Kenntniß p einsttmmi; !gen PN re gern, Belegen- -n Ich rsür st« ich mit lauf der «t seinen värtigen ie Frag« rtor für auch be- mlungen leseyung ein be- :ichnelen Znteresse gebracht cher Art i beider >en sonst gesalle« mlunge» für den t. Beide nges - imaliker- ich sage «niirmo Museum e sie in e habe» »re prat > Brüder zugleich aus nur »er Por- rn. Bor- Herren! dieselben ich gebe wir alte e gcger- a Detail, c erreicht mehr zii Handel können» bezahlen »er Aui> mer, du en, ganz ordnete« crren! einet inge». was sm bncr, ail rrücktrm werden fen, d-j l zu sei» iqe ar l Dirccur I lese Lai n srnd«I bestedcil Nalenal t MalsI weil »I r benl »Ib an» * g>* ltichiÄ Es « renttiii cend del pl- col^n« -en da ngs a« led 1884. Sonnabend, den 16. Februar. P IN Uo» I. l Ut««c»t"vt»» r« ö»ar«et.»a öbdrlict»! . ... 18 Liard. jLkrliot» - 4 Liard öv Li»L«ios Ltuoio—r»: 10 kL tLannnrdalb äo, üsutnab«». Laieda« tritt?o»t- uoü 8t«wp«lau,edl»zs dinnn. Innarateapraln«, Nan» «inar ^^-paltensn kotitratl« »0 KL vntar „Livb«»anät" äx Lail, üy ?f. 8«i DadaU«- un6 LiLorniat» L» Sb Xukncbla^. Lrnrd,kne»r Ht-tick mit ^unnadm« ä«r 8oan- unö kei^taA, >bvaei» kür ä«a fvljs»oäeu l azz. ,-ssl ^'n7' - — DresdnerÄLurM. toaaratsnannadme» I^iprix- F> Ikra-i/xtetter, t'vniminniovür <Ie» l-r««1rtkr öournal»; LawdarU »,rlta -Vt« 1^tp»t, >»»,> >r,,la» rraad^ar» » » : //aaae'litei» F ^vAler, d,rU»-Vi«u NamdaiU- ?r»»-l.«io»tx rrankkar» ,. I».-Uüved«»: Aio«e,' Norlia: /»,«ki,lr»itk««t, vremso: L' Lc/,tott«,' Nr«»l»a: /. .'tureui« eLmil /rubut^-,' rraakturl ». N.r ^urAer'rolw linedkaueilung; Sbrlltn: t/. A/.tller; Saaavvor: tk. 8c/»ü»«ker, ?»rt» L,rltu ^r»lldtart ». N-- »tätigt: DaxöeF , S-uadurx: ^ilt. üte>»wr Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dre-den. lleraaiixedart Nünial. kapeeiition «le» l>ro«jver öournala» Vr«a,o, Lviu^srnir»«« No. X). auf beträchtliche englische Streitkräfte, welche am 19.d. Vertrauen und eine so große Hoffnung setzt, in Char- Nichtamtlicher Theil. . DieuKe. *) Nachdruck verboten. D. Red. Dresden, 15. Februar. Tele-raphifche Nachrichten. ^«rungsswan. TageSgeschichte. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. UnglückSfällr in der Provinz. SvermisckteS. Statistik und VolkSwirtbschaft. Aruilletou. Die Gefährlichkeit de- italienischen Klimas. Bekanntlich ist allgemein, namentlich unter wohl- Beilagr. Ernennungen, Versetzungen re. iw Sstentl wohnte, an die Reihe kommen. Auf dem ganzen habenden Leuten, die nach Belieben uud nach dem Wege nach der Schmiede unterhielt un» der Doctor Gange der Zeitmode aus sanitäre» und Vergnügung-« Feuilleton. RidigiM v»n Ott» Banck. sprechen: „Du trägst den Cäsar und sein Glück!" ES ist merkwürdig, daß diejenigen Minister, welche ihre» RadicaliSmus wegen von der Opposition zur Ziel- Gordon erhielte jede von ihm geforderte Unterstützung und werde jede weitere Unterstützung, die er verlangen ollke, erhalten. Das Princip der englischen Politik Dem Doctor zu Gefallen begannen wir mit della Porta unsere RevisionSrundfahrt im sogenannten Salmgrunde, nämlich bei Lipp. Ihm zunächst sollte Stanzl, die freilich fast eine Stunde weit entfernt von der Untrüglichkeit feiner Methode, uud wir muß ten wenigstens einräumen, daß er im Dienste dersel ben beträchtliche Quantitäten Medicin den Bewohnern ieser friedlichen Thäler aufaenöthigt hatte. Endlich waren wir an Ort und Stelle, und sobald die Schmiedegesellen unserer ansichtig wurden, hieß eS: „Jetzt holen sie den Millionär! Aufgepaßt! Heut giedi's einen Feiertag." Lipp stand im Hintergründe der rußigen Schmiede kohlengeschwärzt unter seinem Blasebalg und keuchte mit demselben um die Wette, indem er den Steigbügel, der ihm als Handhabe diente, bald herunter zog, bald in die Höhe schnellen ließ. Verschämt folgte er dem Befehle des Schmiede- meisterS, feine Arbeit zu unterbrechen. Er mußte sich waschen und als es geschehen war, ins Freie treten, damit der Physiognom sich seine Züge genau einprägen konnte Wir Anderen, der Fürst, der Doctor und ich, redeten ihm zu, er solle i ch die Musterung nicht verdrießen lassen. Sei er mcht der Rechte, so komme die Musterung doch vielleicht dem Rechten zu Statten. Er sürchtete sich aber offenbar wieder vor dem nachträglichen Spott seiner Genossen, und die Geldspende, die der Fürst ihm nach Beendi gung des Geschäfts reichte, freute ihn augenscheinlich weniger, als da» Vorüberfein der mit ihm vorgenom- menen Schaustellung. (Fortsetzung folgt.) den Bestand de- CabinetS. Das Kameel, welche- den , General durch die Wüste trägt, nimmt auch die Hoff- entscheidenen Ersolg haben werde. Er verwies auch FamilienportraitS de- fürstlichen Hause-, oder selbst auch nur mit blosen mündlichen Ueberlieferungen, die umständlichsten Notizen zu sammeln. DaS eine Ohr läppchen der Fürstin war länger als das andere. Wo bei den adoptirten Kindern oder sonst in der Gegend unter den gleichaltrigen kleinen Weltbürgern etwas AehnlicheS vorkommen zu wollen schien, wurde sofort darüber Bericht erstattet. Der Fürst seinerseits hatte eines TageS den Doctor durch die von seinem Zahn arzt gemachte Entdeckung entzückt, daß in dem fürst lichen Munde außer den vier WeiSheitSzähnen sich, statt der üblichen 28, noch 29 Zähne befanden. DaS konnte, da- mußte sich vererben. Wir Alle geriethen damals in große und freudige Aufregung. Aber da hieß eS, wir müßten uns bi- zum 13., 14. Jahre der vormaligen Säuglinge in Geduld fassen; denn vor dem >1. Lebensjahre pflegten jene 28 nicht complet zu werden. Und al- endlich dieser Zeitabschnitt da war und der Doctor trotz allen. Zählen allenthalben immer nur 28 Zähne zusammenbrachte, war die all- seitige Verstimmung eine große. Am mißmuthigstcn wurde der Doctor selbst, ja er verschwor sich, mit Außerachtlassung aller äußern Bererbungsmerkmale von nun an nur noch die Wirkung von ErregungSarzneien oder Exitantia zum Anstellen von Vergleichen einer seit- bei dem Fürsten und der Fürstin, andererseits bei den verschiedenen Kindern, zu benutzen. Als er sich in diese medicinischen Untersuchungen so weit ver rannt hatte, daß er den Wald nicht mehr vor Bäumen sehen konnte, erklärte er eines TageS — mehrere Jahre waren seitdem verstossen —, das Zwillingspaar sei ge funden, und er muthete dem fürstlichen Paare zu, gleich hm die Frage endlich al- gelöst zu betrachten. Lipp ie segensreich und national und, wie am rothen Meere, von England und anderen Nationen zur Unterdrückung des Sklavenhandel» benutzt werden könne. Die Fortsetzung der Debatte wird schließlich vertagt. Loudon, Freitag, IS. Ardrvar, Vormittags. (TeU. DreSdn. Journ.*) Der „Daily Telegraph" erfährt, daß der für den Sudan geforderte Credit LSVVVV Pfd. Sterl, betragen wird. Kairo, Donnerstag, 14..Februar, Abends. (W. T. B.) Durch Deeret des Khedive ist der Staats- rath aufgehoben worden. Rach einer Meldung aus Suakin ist das eng- lisch« Panzerschiff „Earysfort" dort angekowwen »ad hat 11S Maua Marineinfanterie aus Laad ei, die ägyptische Herrschaft zurückzuziehen, wo es alsch sei, sie ausrechtzuerhalten, sie zu verbessern, wo Betricbsergebniffe der köuigl. Staatsetseabahae» (per Monat Januar d. I.). Dresdner Nachrichten. Sächsische Lanbesversammlang gegea den Miß brauch geistiger Getränke za Dresden. Proviuzialnachrichtea. Lagesgeschlchte. Dresden, 15. Februar. Beide Kammern hielten heute Sitzungen. Die Erste Kammer bewilligt in Gegenwart der StaatSminister v. Nostitz-Wallwitz, vr. v. Abeken und Frhr v. Könneritz, sowie mehrerer RegierungScommissare zunächst die Abtheilung i. des ordentlichen StaatShauShaltsetatS auf die Jahre 1884/85, PensionSetat, Eap. U>8, Wartegelder, im Gefammtbetrage von 41 598 M., Cap. 109, Pensionen und außerordentliche Unterstützungen, mit einem Zu schüsse von 29720 0 M. und Cap. >1", Erhöhung der Bewilligung an Militärinvalide und Angehörige derselben aus der Zeit vor dem Kriege 1870 71 in Höhe von 43 149 M. einstimmig ohne Debatte (Re ferent: Frhr. v. Ferber. Sodann läßt die Kammer mehrere Petitionen verschiedenen Inhalts, an deren erste, die Verhinderung eines Gesetzentwurfs, die Kö rung der Zuchtbullen für den öffentlichen Gebrauch betreffend, sich eine kurze Debatte über den Stand der ZuchtbullenwesenS in Sachsen, in welche Hr. v. Trützschler, StaatSminister v. Nostitz-Wallwitz und Hr. v. Schönberg (Bornitz eingreifen, an deren dritte, um Abänderung des tz 23 Abs. 2 der revidirten Land gemeindeordnung, refp. tz 3<> der revidirten Städte ordnung, wonach festes Diensteinkommen u. s. w. bei Gemeindeanlagen, welche nach dem Einkommen erho ben werden, nur zu in Anschlag zu bringen ist, betreffend eine ebensolche über die Art und das Wesen der Einkommensteuereinhebung, anschließt, an der sich die Kammerherren Freiherren v. Friesen, v. Schönberg (Mockritz) und der StaatSminister v. Nostitz- Wallwitz betheiligen, aus Antrag der Referenten Frhr. v. Burgk, Reich, v. Ze,-schwitz einstimmig auf sich be ruhen. Nächste Sitzung Montag, den 18. Februar, Vormittag» 11 Uhr. Die Zweite Kammer ertheilt der StaatSregie- rung betreffs der mittelst königl. TccretS vom 12. No vember 1*83 abgelegten Rechenschaft über den Staats haushalt innerhalb der Finanzperiode 1880/81 Decharge und knüpft hieran den Wunsch an die Staatsregie- rung, sobald thunlich der Ständeverfammlung eine Vorlage, die gesetzliche Feststellung der Wirksamkeit der OberrechnungSkammer betreffend, zugehen zu lassen. Zum Schlüsse wird noch eine Petition berathen, jedoch, weil sich bei der Abstimmung Stimmengleich heit herausstellt, noch nicht erledigt Ja einem heute Nachmittags dcm englischen Geveralconsul Baring zugegangenrn Telegramm meldet der General Gordon: Die telegraphische Verbindung zwischen Ehartum und Shandy ist wieder hergestellt; ich bin i« Begriffe, nach Char- tum zu gehen; ich glaube, Tie brauchen keine »eitere Besorguiß über dirseu Theil des Sudans zu habeu; alle Leute ohne Unterschied find herz lich froh, von einer Union frei zu sein, die ihnen nur Kummer verursachte. (Bgl. die Rubrik „Zei- tungSschau".) tum beginnen, wenn er daselbst heil und unversehrt eingetroffen ist? Man scheint sich bereits mit dem ' Gedanken vertraut gemacht zu haben, Chartum Preis zu geben Dann wird aber auch Suann nicht zu halten sein und der Glaube an die europäische Ueberlegenkeit zer stört, die englische Sache in Aegypten überhaupt nicht me';r zu behaupten sein. Mit einem Worte: die Ent scheidung über den Sudan soll zugleich die Entschei dung über Aegypten einschließen und für die Eng länder Alles darauf ankommen, daß sie sich am obern Nil festsetzen Wie der neueste „Daily Telegraph" erfährt, fordert die Regierung für Sudan einen Credit von 250 000 Pfd. Sterl. Man muß es den englischen Parlamentariern nachrühmen, daß sie, wenn eS sich um Verwilligungen für die Zwecke der äußern Politik handelt, nicht karg sind. Ob aber angesichts der vier jährigen Resultate der äußern Politik des jetzigen Premiers nicht auch der Augenblick herannaht, wo selbst im Unterlaufe keine Äkajorität für eine so be trächtliche Geldforderung der Regierung sich zusammen bringen läßt, diese Frage muß heute bereits in Er wägung gezogen werden. Pari-, v»u»er-ta-, 14. Februar, Abead-. W. T. B.) Die Depntirteukammer bat ia ihrer beutigea Sitzung Heu Artikel L de- Grsetzentwurf- über da- verbot von Kundgebungen auf öffent lichen Straßen und Plätzen, welche aufrührerische Rufe und Lieder, sowie aufrührerische Anschläge »it Strafe belegt, iu der vom Ministerium bean tragten Fassung genehmigt. Dir Weiterberathung de- Gesetzentwurf- erfolgt nächsten Sonnabend. Ein Telegramm des l^ouverveurs von Cochin china meldet, daß die Kabelvrrbivdung mit Tovkiu glücklich hergrstellt sei. London, Freitag, 1S. Februar, Morgen-. (Tel. d. DreSdn. Journ.*) Am Schluffe der Sitzung des Unterhauses (vgl. die „TageSgeschichte") erklärte der Unterstaatssecretär des Auswärtigen» Charles Dilke, eS sei kein Zweifel, daß die Mission des Generals Gordon einen entscheidenden Erfolg haben werde. Gordon'- beträchtliche englische Streitkräfte sollten am 19. d. M. in Suakin eintreffen England erweiterte seine Verantwortlichkeit, da eS jetzt auch für t ie Ordnung an der Rüste verantwortlich sei, während eS bisher nur für die Ordnung des eigent lichen Aegypten-' verantwortlich war. Der General Balsamo. Rach den Mittheilungen eine» österreichischen Bildhauer» Erzählung von Roberi Waldmüller. (Ed. Dudoc ) (Fortsetzung.) Della Porta hatte feiner Berufung, als sie nach Mailand an ihn gelangt war, die fehr gerechtfertigte Einwendung entgegengesetzt gehabt, seine Wissenschaft laufe vornehmlich aus da- Erforschen de» seelischen und geistigen Inhalt» der menschlichen GesichtSzüge und Mienen hinaus und er zweifle daher, daß er dem Fürsten auf dem völlig abseits liegenden Gebiete ver wandtschaftlicher Aehnlichkeiten von Nutzen sein könne. Er bekannte aber jetzt, daß ihn die Sache in hohem Grade reize und daß er auch da» hier ihm auferlegte Studium al» ein Mittel zu sehr erheblicher Bereiche- rung seiner physiognomischen Kenntnisse betrachte, wo gegen er freilich kaum zu hoffen wage, daß e» ihm beschieden sein werde, die Ausgabe, um deretwillen man ihn hatte kommen lassen, zu lösen. Vorgearbeitet, wenn auch ohne Erfolg, hatten wir Andern, wie schon erwähnt, seit Langem. Der GypS- abgüsse und sonstigen Nachbildungen gedachte ich bereits. Buch der Doctor war in den Jahren nach dem Ver lorengehen der Zwillinge unablässig bemüht gewesen, über jeden Nasenhügel, über jede» Zusammenwachsen zweier Augenbrauen, mit einem Wort über Alle», wa» irgend Anhalte bot für die Vergleichungen mit alten Sir Charles D lke erklärte in der heutigen Nacht sitzung des Unterhauses, wie aus dem an der Spitze des Blattes mitgetheilten Telegramm zu ersehen ist, cS sei kein Zweifel, daß die Mission Gordon'S einen oder Philipp hieß der vermeinte männliche Sproß, da mals ein 16 jähriger Gänsehirt, der seitdem zum Blase balgzieher in einer Sensenschmiede aufgerückt war, ein träumerischer, engbrüsttyer Bursche, dem der Doctor mit seinem Ausspruch keine Freude gemacht hatte, denn der arme Tropf mußte sich nun von den Schmiede- gesellen den Spottnamen Millionär gefallen lassen, ohne doch in Wirklichkeit irgend einem als dem Doctor selbst für den Sohn des fürstlichen Paare» zu gelte,'. Der vermeintliche weibliche Sproß hieß Stanzl odrr Konstanze und hatte in der That in Wuchs, Gesichtk- bildung und Haarfarbe — Beide waren rothhaarig, wie ein berühmter Urahn der Fürstin — viele Aehn- lichkeit mit Lipp, nur hatte sich bei ihr noch nicht wie bei Lipp der in einem der Nachbarthäler landesübliche Kropf eingestellt; der Doctor behauptete jedoch, die Anfänge eine- stattlichen BlähhalseS schon wahrzu nehmen. Auch diese Prätendentin wider Willen hatte durchaus keine Aussicht, bei dem fürstlichen Paare al- legitime Tochter Anerkennung zu finden, zumal sie jüngere ebenfalls rothhaarige Geschwister hatte, doch genoß sie, wie Alle bei dem JohanniSsest als Säug linge hetheiligt Gewesenen, mancher Wohlthaten nnd blieb auch ziemlich ungehänselt, da überhaupt denn Suchen uach den Zwillingen fast immer nur von dem Sohn und Erben, nicht von der Tochter die Rede war. Telegraphische Nachrichten. Wien, Freitag, 1S. Februar, Nachmittag-. (Tel. d. DreSdn. Journ.*) In brr heutigen Sitz»»- des Abgeordnetenbauses wurde uach beu Rrdeu der beiden Berichterstatter der Maiorität-autrag, die Ausnahmemaßregeln für gerechtfertigt zu erNLreu und die Aufhebung der Geschworenengerichte zur Kenntniß zu nehmen, mit 177 gegen 1L7 Stimme« angenommen. (Vgl. den ausführlichen Bericht über die gestrige Sitzung unter „TageSgeschichte".) Wien, Donnrr-tag, 14. Februar, Abeud-. (Tel. d. Boh.) Der Entlarvung de- Spiritisten Bastian durch den Kronprinzen nnd den Erzher zog Johann ging Folgende- voran-: Ja Buda- Pest producirte sich ein Spiritist namens Home- mit einem Medium mit Rameu Miß Fay mit sensationellem Erfolgt. Der Erzherzog Johann ließ nach Neujahr, seinen richtigen Namen nicht angehend, Beide nach Wien kommen nnd in einer Privatwohnung eine Vorstellung veranstalten, die wie alle Produktionen der Spiritisten verlief, wobei sich der Erzherzog, welcher den Ramen Alexander P. annahm, mit dem Medin« in einen Kasten sperren ließ, worauf sich diese- trotz Fesse lung befreite. Home- gestand dann, daß er eigent lich Gottlieb heiße. Nach diesen Productioueu kam der Erzherzog auf den Plan zur Entlarvung der Spiritisten, den er bekanntlich au-führte. (Bgl. die Rubrik »vermischte»".) *) Nachdruck, verboten. D. Red. Amtlicher Theil. Dre-den, 14. Februar. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Geheime RegierungSrath Cutt Damm Paul vonSeyde- witz in Dresden das ihm von Er. Durchlaucht dem Fürsten Reuß I. L. verliehene Ehrenkreuz l. Classe annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der LegationSsecretär bei der kaiserl. deutschen Gesandtschaft zu Athen, Graf von Wallwitz die von Sr. Majestät dem Könige von Preußen ihm verliehenen Insignien eine- Ehrenritter der Balley Brandenburg de» Johanniter - Ordens au- lege, ferner auch das von dem Präsidenten der Re publik Frankreich ihm verliehene Ritterkreuz deS Orden» der Ehrenlegion und da» von Sr. Majestät dem Könige von Portugal ihm verliehene Lomthurkrcuz des portu giesischen ChristuSorden» annehme und trage. Der Aufstand im Sudan ist im Wachsen begriffen, und die britische Regierung trifft in aller Eile An stalten, um wenigstens die Hafenstadt Suakin zu schützen. Man ist im britischen Cabinet sehr befrie digt darüber, daß der General Gordon zu diesen mi litärischen, auf Suakin basirenden Maßregeln seine Zustimmung gegeben hat. Gordon ist jetzt sowohl das Alpha und Omega für die ägyptische Frage als für scheibe ihrer Angriffe gemacht werden und denen zu geschrieben wird, die Action der Regierung zu hem men, gerade die Eifrigsten für sein energische- Ein greifen in der ägyptischen Frage sind. Der Marquis v. Hartington steht völlig auf Seite Dilke'» und Chamberlains in dieser Frage. ES wird bestimmt versichert, daß, wenn eS den beiden radicalen Ministern nachgegangen wäre, Truppen bereits vor Wochen, ja vor Monaten nach Suakin gesendet worden wären. In Bezug auf den Sudan legte Gladstone im Unter hause folgendes Glaubensbekenntniß ab. Der Sudan sei ein weites Land, so groß wie Frankreich, Deutsch land und Spanien zusammen, ein Land mit tödtlichem Fieberklima, aber trotzdem bewohnt von patriotischen Stämmen, die ihre Heimath liebten Die Opposition verlange, daß Aegypten den Sudan wiedererobere und seine Türken, Tscherkesfen und BaschibozukS hinschicke. Er «Gladstone! werde ni mals seine Hand dazu bieten. „Während meines ganzen politischen Leben-", sagte er, „habe ich Gott sei Dank! niemals meine Lippen für eine Herrschaft geöffnet, wie sie von mehreren anderen Ländern ausgeübt worden, und ich werde eS auch jetzt nicht thun. Ich sehe den Besitz des Sudan nicht für ein Verbrechen, aber für das Unglück Aegyptens an." Von diesen beiden Gesichtspunkten aus ist Gladstone'S persönliche Anschauung der Sudanfrage zu beuttheilen. Er verabscheut die Wiedereroberung des Sudans a« sich als einen willkürlichen Herrschaftsversuch und als ein Unglück für Aegypten. Diesem Gesichtspunkte ent spricht auch der der Regierung von dem General Gor don behufs Regelung der Verhältnisse imSudan mitgetheitte Plau, welchen das britische Cabinet gestern Abends in London veröffentlicht hat. In demselben wird die Wiedereinsetzung der Abkömmlinge oder Vertreter der früheren Sultane vorgeschlagen, welchen freiqestellt sein soll, zwischen ihrer Unabhängigkeit, oder der Suprematie de- Mahdi selbst zu wählen. General Gordon ist der An sicht, daß dieselben ihre Unabhängigkeit vorziehen wer den. Die ägyptischen Waffcnvorräthe resp. Zeug häuser in den Sudanprovinzen sollen den betreffenden Eultiuen übergeben werden In Chartum, Tongola, Kaffala und denjenigen Städten, die keine Regenten besaßen oder in denen sich keine Regentenfamilie be findet, foll die Entscheidung den Einwohnern über lassen werden, die ihre Wünsche äußern sollen. Ge neral Gordon schließt mit der Erklärung, daß der Sudan ein unnützes Besitzthum sei und daß die eng lische Regierung vollständig gerechtfertigt erscheine, als sie der ägyptischen Regierung die Räumung deS Su dan anempfohlen habe. DaS Oberhaus hat bereit- am 12. d. ein vom Marquis v. Salisbury beantragte», gegen das Cabinet gerichtetes Tadelsvotum, welches erklärt, daß die jüng sten beklagenswetthen Ereignisse im Sudan in hohem Grade der unschlüssigen und folgewidrigen Politik der Regierung zuzuschreiben sind, mit 181 gegen 81 Stim men angenommen. Die BerathungdeS im Unter- Hause von Northcote eingebrachten Mißtrauensvotum» dürste vor künftigem Montag nicht zu Ende gehen. Die einzigen thatsächlichen Einwendungen, welche das Cabinet gegen die Angriffe der Opposition vorzubringen hofft, erwartet es von der Mission des Generals Gordon. Der Unterstaatssecretär des Auswärtigen, nungen de» Cabinet» Gladstone mit sich; allein der auf beträchtliche englische Streitkräfte, welche am 19. d. enamche Premier kann nicht 'mit der gleichen Zuver- in Suakin eintrefien sollen. WaS würde nun aber sicht wie ein Held de» AltetthumS zu jenem Schiffer General Gordon, auf den man ein so merkwürdige-
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