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Dresdner Journal : 07.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188811076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18881107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18881107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-07
- Monat1888-11
- Jahr1888
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- Dresdner Journal : 07.11.1888
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1888 Mittwoch, den 7. November, abend- M 260 ig DreMerZMmal 2 1888 Feuilleton Loiot»»« tritt ko«^ «»6 8t»mp»I«»okl»G ül»»». I »I«, t- .tt", tt", 8»- lv Bekanntmachung, die Auszahlung der am 1. Dezember Nichtamtlicher Teil. Telegraphische WachrichLen. Rew-Nork, 7. November. (Tel. d. DreSdn. Jouru) lSrant, der Kandidat der Demokraten von Tammauyhall, ist zum Maire von New-Jork gewählt worden. Die Wahlbeweguug war eine durchweg starke. New-Kork, 7. November. (Tel. d DreSdn Jouru) Neuesten Nachrichten zufolge siegte Harri son im «vtaate Connecticut und soll ebenso in Indiana und in allen Ltaatev drS Norden- die Mehrheit erhalten Haden, so da- seine Wahl zum Präsidenten gesichert erscheint. — Der „Herald" sagt dagegen, die Resultate in Indiana, Nevada und California seien zweifelhaft. eixeu ivaku i» , Kreil- Nachteil- a. Publi- nllig »od vor, öMs, Für die Gesamtleitung verantwortlich: Hofrat Gtto Banck, Professor der (itteratur- und Kunstgeschichte. F»8N»aiss»»x»x»dttt»r»» l i^llr ä« U»iuo ai»»r s»»p»it«L«o 8otrritt UVVvter ,^u»g^«»»«lt- Ui» 2?U« 80 kt. 8« I'adell« »oä «tepr Lraadet,«»» lALliod mit ä« 8o»- k»i«rt»K» kenmpreod-FimvlUv»»: Ne. I8VL. n echt Verein M" Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der ReichSgericht-rath Rüger zu Leipzig den »hin von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und König von Preußen verliehenen Rothen Adler-Orden 3. Llasse mit der Schleife onlege n In- ergeht dem- lfträge itio«, Zelt in daher Ori- tfiou, speseu glätter teilen, elleu- aliden, rea», f für il Str- l» U«t«Na: ILKrlioü, ....»» U^rir. k Mrliod - 4 U»rt b0 Pi. Li»«Io« Nammarn: 10 ?L gehabt. Und — wie eS nun emmal im menschlichen Leben zu gehen pflegt — die traurigen Ereignisse waren nicht nur zuerst eingctreteu, sondern sie hatten ihre Wirkung auch auf viel länger hinan- fühlbar ge- Dre-dru, 7. November. Die deutsche Handelsmarine. Der gewaltige Aufschwung, deu Deutschlands Han del und Industrie seit der Gi Ladung deL deutschen Reichs genommen haben, konnte naturgemäß auf die Entwickelung der deutschen Marine nicht ohne Einfluß bleiben. Nach den vom Kaiserl. statistischen Amt ver öffentlichten Angaben hob sich in den ersten zehn Jah re» nach der Gründung des deutschen Reich- die Ge samtzahl der deutschen Handelsschiffe von 4519 mit einem Gehalt von 982355 Tonnen auf 4660 mit len. . vr. w«i. Hrn. L Rädchen: i Grimma. )re»den. ertthal in rmaao in :l mit Frl. t Nehmitz, lt Kurt v. Oberamt«- Ummer tu l)r. König, Hr Lehrrr ch August hr August rau Marie c in Blase- :h. Müller !rw. Archi- Hr. Morrtz de». Hr. >cher meister fälligen Kapitalien, Prämien und Zinsen der Staatsschuld betreffend. Die Auszahlung der nach der Ziehungsliste vom 29. Mai 1888 auSgelostcu, den 1. Dezember dieses Jahres mit 49 Prozent Prämienzuschlaa rückzahl baren Partialobgligationen der auf den Staat über gegangenen 3H prozentigen PrioritätSanleihen der vor maligen Leipzig - Dresdner Eisenbahn Compagnie von den Jahren 1839/41 und der iu dem nämlichen Ter mine sälligen Zinsen dieser Auleihen findet vom 15. diese- Monat- an gegen Rückgabe der betreffenden Kapital- und Zin»- scheine bei der Staatsschuldenkasse iu Dresden und der Lotterie - DarlehnSkasse in Leipzig, sowie zusolge der bezüglichen Bekanntmachungen des Königlichen Finanz-Ministeriums und der sonst getroffenen Fest setzungen auch bei der Sächsischen Bank zu Dresden und deren Filialen, bei Herrn Ed. Bauermeister in Zwickau, bet Herrn G. E. Heydemann in Bautzen und in Löbau, bei dem Vorschußvereine in Plauen i. V„ bei der Döbelner Bank in Döbeln und bei deren Filiale in Roßwein statt. Dresden, den 6. November 1888. Aer La»dt«g»a«fch»I z» Herwattnng brr Staittschilden. Bönisch. Geprüfte Herzen. Erzählung von Reinhold Ortmann (Fortsetzung.) Achte- Kapitel. Frau Liebrecht hatte keine Ursache mehr, sich über den traurigen Zustand ihrer besten Stube zu bellagen, und ihres Ehrendienste- als Beschützerin der Unschuld war sie ebenfalls schon seit Wochen enthoben. Bis auf wenige kleine Abweichungen waren die Dinge wieder in jenes ruhig gleichmäßige Gleis zurückge kehrt, in welchem sie sich vor Valentin Körners Ein züge bewegt hatten. Die Antiquitäten und Kunst- gegenstände, welche die malerische Ausstattung de» „Ateliers" ausgemacht hotten, waren mitsamt dem Ritterfräulrin auf den Boden hinaufgewoudert, und der einzige Gegenstand, welcher noch an die frühere hohe Bestimmung deS Wohnzimmer- erinnerte, war die große Staffelei mit dem angefangenen Madonnen- bilde. Der unfertige Zustand de»selbeu mußte zwar die Beurteilung einigermaßen erschweren, doch wäre schon jetzt sehr wohl ein gelinder Zweifel gestattet ge wesen, daß r» sich nach ferner Vollendung wirklich al» jene- Meisterwerk darstellen würde, welche- der hoch fliegenden Phantasie seine- Erzeuger» vorgeschwebt hatte. Konzert. Dienstag, den 6. November fand i» GewerbehauSsaale das Konzert mit Orchester zum Besten de- Pension-fond- der Dre-dner Presse statt. Die Veranstalter desselben waren mit Sorgfalt be müht gewesen, der Teilnahme de- Publikums dafür durch erlangte Mitwirkung hier unbekannter künst- lerilcher oder kunstbefiissener Persönlichkeiten entgegen zukommen. Die Konzertsängerin Frl. Theresa Tosti sang die Rosina-Arie Rossini» (mit Orchester) und eine grope Anzahl von Liedern. Ihre Lontra-Alt- Stimme ist von seltenster Eigenschast hinsichtlich des großen Umfangs von drittehalb Oktaven, aber nicht hinsichtlich der Schönheit, Fülle und Ausgiebigkeit deS Klange»; dieser ist spröde, wenig klar und au-druck»- fähig, und wird in dem tiefen sich sehr aus scheidenden Brustton baisch und männlich. Frl. Tosti hat ihr musikalische- Talent gut geschult und ist offen- bar bemüht gewesen, die Kotowlurjahigkeit ihrer Stimme bestens auSzudilden uud hat darin auch viel Gewandtheit gewonnen. Aber sie fiugt vor wiegend mit Verwendung deS Piano und Pianissimo, wofür Reiz und Wärme der Klange» feh't, gemischt mit einzelnen Fortetönen und da» ergiebt eine un gemeine Manieriertheit der Behandlung uud de» Vor trag-, die ihren Intentionen wenig günstig und wenig geschmackvoll und edel erscheint. Bon den Vor trägen, die ich hörte, gelang ihr am besten Schubert» „Der Tod und da» Mädchen" und Taubert» „Vöglein in der Wiege", wofür ihre besondere Gesang»weise meinen Fortschritt im Schiff-wesen zurück und büßten so die Bedeutung ein, die sie bi» dahin behauptet hatten. Die vorzugsweise aus kleinen Holzschiffen be stehenden Flotten der Ostsee sind in keiner Weise mehr konkurrenzfähig, und da das Vertrauen zu SchiffahrtSunteroehmungen infolge der ungesunden Grundlagen, auf welchen dieselben zum Teil beruhen, völlig geschwunden ist. so ist auch wenig Aussicht vor handen, daß ttotz der zur Zeit eingetretenen günstigeren Frachtverhältnisse eine Wendung zum Besseren ein- treten wird In demselben Maße nuv, wie die Rhedereieu an der Ostsee von Jahr zu Jahr zurückgegangen >ind, haben andererseits die großen deutschen Nordseehäseu in neuerer Zett einen gewaltigen Aufschwung genom men und zum guten Teil die trefflich geschulten Schiffsmannschaften, die >m Ostseegebiet entbehrlich geworden sind, zu sich herangezogen. Die Handels flotten Hamburg» und Bremens sind dem Raumgehalte nach während der letzten 10 bis 12 Jahre fast um da- Doppelte angewachsen. Man hat e» in jenen großen Handelsplätzen eben verstanden, sich der un rentablen, kleinen Segelschiffe rechtzeitig zu entledigen uud dieselben durch große, zeitgemäße Dampf- und Segelschiffe zu ersetzen. Sowohl hinsichtlich ihrer See tüchtigkeit, als bezüglich ihrer Größe und Geschwindig keit dürfen sich die deutschen Nordseeschiffe jetzt den schönsten Fahrzeugen der Welt an die Seite stellen. Da» gilt nicht bloß für die Post- und Passagierjchiffe, die von Hamburg und Bremen au» den Verkehr nach allen Weltgegenden hin vermitteln, sondern auch sür die Frachtfahrzeuge jeder Gattung. Die durch ihren großartigen Rei-Handel und Reisimport bekannte Firma R. C. Rickmers iu Bremerhaven hat kürzlich einen neuen, gewaltigen Viermaster aus Stahl ihrer Flotte hinzugesügt und noch ein zweites ähnliches Schiff von 4500 Tonnen Tragfähigkeit bestellt. Außer dem gehen für dieselbe Firma noch zwei Stahlfracht dampfer von 4200 Tonnen Gehalt ihrer Vollendung entgegen. Die Firma D. K. Wätjen u. Co. in Bremen läßt auf einer deutschen Werft ein eiserne» Segelschiff von 3300 Tonnen erbauen; andere Rhedereieu stehen iu dem Streben, ihr Schiffsmaterial zu vervollkommnen, nicht zurück. Unter diesen Fahrzeugen sind zum Teil Schiffe, welche sich mit den schönsten und größten der Wett messen können, Schiffe, wie die deutsche Handels- marine sie bisher nicht aufzuweisen gehabt hat. Hamburg, der bedeutendste Seehandelsplatz Deutsch lands nimmt, nach der Ein- und Ausfuhr bemessen, die fünfte Stelle unter den Häfen der Welt ein. Nur London, New-Jork, Liverpool und Marfeille über treffen eS hinsichtlich seines Seeverkehrs. Zu keiner Zeit ist der Umfang und die Bedeutung von Ham burgs Seehandel mehr in die Augen gefallen, als in der Gegenwart. Obgleich seine Flotte sich stetig vergrößert hat, gebricht eS bei der Ausdehnung, die das Frachtgeschäft in neuerer Zeit genommen hat, doch an Transportmitteln. Dies zeigt sich namentlich in der großen Baulust, die jetzt zu Tage tritt. Allein für Hamburger Rechnung sind z. B. 42 Dampfer mit einem Gejamtraumgehalt von 106000 Registertonnen und 8 Eisen- uud Stahlsegelschiffe größter Gattung von zusammen fast 13000 Registertonnen Raumgehalt in Bau begriffen, bez. in Auftrag gegeben. Da wo die Baukraft der heimischen Industrie nicht ausreicht, werden auswärtige Werften in Anspruch genommen. Von den für die Hamburger Flotte bestimmten 50 neuen Schiffen sind 25 Dampfer und 5 Segelschiffe in Deutschland, 17 Dampfer und 3 Segler im Aus lande bestellt. Die großen Post- und Passagierdampfschiffslinieu nehmen heute einen hervorragenden Anteil nicht nur an dem Personen-, sondern auch an dem Gütertrans port nach den überseeischen Ländern. Drei Linien Beethoven» Prometheus - Ouvertüre. Herr Müller- Reuter hatte die Klavierbegleitungen übernommen. L. B 1 181525 Tonnengehalt. Diese Zunahme könnte im Vergleich mit dem Anwachsen de- überseeischen Handel- geringfügig erscheinen. ES ist jedoch nicht zu ver gessen, daß in den letzten Jahren infolge der niedrigen Frachtsätze das Rhedereigewerbe sehr an Einträglich keit verloren hat und dir Bau neuer Transportschiffe auf daS äußerste eingeschränkt wurde. Erst in aller neuester Zeit hat sich in den Verhältnissen des Schiff- fabrtS- und Rhedereibetriebe» eine Wendung zum besseren vollzogen. ES sind nämlich während der letz ten vier bis sechs Monate die Schiffsfrachten in allen Meeren der Erde zu einer Höhe angewochsen, die e» den Rhedern gestattet, ihr Gewerbe wieder gewinn- biingend zu gestalten. Infolge dessen haben Schiff fahrt und Schiffbau einen plötzlichen und mächtigen Aufschwung genommen. An diese Thatsache knüpft die „Sreuz-Ztg." eine beachtenswerte Betrachtung der wir nachstehendes entnehmen: Noch vor nicht langer Zeit konnten Frachtschiffe, selbst zu den niedrigsten Angeboten, häufig keine Be schäftigung finden, Hunderte großer Dampfer und Segler lagen unchätig in den Häfen. Heute kann die Nachfrage nach Schiffen kaum befriedigt werden. Die Frachten haben an manchen Orten fast die doppelte Höhe gegen früher erreicht; überall aber macht sich eine mehr oder minder große Steigerung derselben geltend. ES ist nicht leicht zu sagen, wodurch die schnelle Wandelung in der Lage deS Weltverkehrs ent standen ist, die Thatsache besteht jedoch, daß eine neue Bewegung, ein frischerer Zug den Schiffahrtsbetrieb unserer Häfen erfaßt hat. Altere Segelschiffe, die noch im vorigen Jahre fast wertlos waren, werden heute mit hohen Preisen bezahlt. Ihr B ert und die Nach frage nach denselben steigt noch fortwährend, während gleichzeitig die Werften mit dem Bau neuer Schiffe überhäuft sind. Merkwürdigerweise haben an diesem allgemeinen Aufschwung die Häfen der deutschen Ostseeküste bisher nicht Teil genommen. Mit Ausnahme einiger we niger Hafenplätze, wie namentlich Flensburg und Kiel, die über größere zeitgemäße Dampferflotten ver fügen und ihr tüchtiges Schiffsmaterial kräftig fort entwickeln, scheint selbst ein Impuls wie der gegen wärtige nicht im stände zu sein, den tief gesunkenen Rhedereibetrieb der Ostsee wieder zu heben oder ihn auch nur in seinem Rückgänge aufzuhalten. Die Zahl der deutschen Ostseeschiffe hat sich während der letzten 10 bi» 13 Jahre stetig vermindert. Sle tst nach dem Handbuch der deutschen Handelsmarine von 2109 Schiffen im Jahre 1875 auf 1370 Schiffe im Jahre 1888 zurückgegangen, während gleichzeitig der Netto raumgehalt der Ostseeflotte um 118 382 Registerton oder rund 25 Proz., die Zahl der regelmäßigen Be- manvunq aber um 6869 Mann oder mehr als 37 Proz. abgenommen hat Diese ausfallende Erscheinung läßt sich nicht allein aus den schlechten Zeiten und den tief gesunkenen Schiffsfrachten während der letzten zehn Jahre erklären; denn einzelne deutsche Häsen haben trotz entgegenstehender Hindernisse selbst zur Zeit deS kommerziellen Verfalls ihren Schifffahrtsbetrieb aus zubreiten und kräftig zu entwickeln vermocht, und Groß britannien zog auch in den Jahren, wo die Schifffahrt daniederlag. immer noch den größten Teil ferne» Na tionaleinkommens auS dem Rhed reibetriebe Der eigentliche Grund für den Rückgang des Schifffahrt»- gewerbeS ist zweifellos in dem Um stände zu suchen, daß die Rhedereieu im Osten Deutschlands, von eini gen Ausnahmen abgesehen, ihr Flottenmaterial nicht aus der Höhe der Zeit zu erhalten imstande waren. Während die gioßev, reichen Seeplätze schnell und scheinbar ohne Schwierigkeiten, den Zeitverhältnissen Rechnung tragend, den Übergang vom Segel zum Dampf, vom kleinen zum großen Segelfchiff vollzogen, blieben die Rhedereien an der Ostsee gegen den allge- nicht unpassend wirkte.— Frl Gabriele Wietrowetz, welche Spohr- Gcsangsscene, Romanze von Berthoven uud ungarische Tänze (BrahmS-Joachim) spielte, er wies sich al» eine talentvolle in bester Richtung aus gebildete Violinspielerin. Ihr Ton ist angenehm, wenn auch klein, ihre Technik löblich fertig und rein, ihr Bortrag musikalisch empfunden und nicht ohne Temperament; ein individuellerer Charakter ihrer Leistung, über dos schulmäßig Erlernte hinau-reichend, mag sich später entwickeln. Der Pianist, Hr. Rudolf Panzer, spielte mit der jetzt gewöhnlichen Fettigkeit aber etwa» trockenem kurzem Ton Toccata und Fuge (v-iuoU) von Bach-Tausig, worin letzterer den armen Bach schonungslos mit Force-Effekten und Empfind samkeit drapiert, zwei gefällige Pidcen eigener Kom position, deren erste namentlich sehr ansprechend wirkt, und „Lo Valsant" von Godard. Vorzüg lich virtuos spielte Herr Bauer im Verein mit Frau Bauer-Ziech ein Konzertstück „Thema mit Variationen" von Bochsa sür Flöte und Harfe. Doch wäre die Wahl einer musikalisch weniger langweiligen Komposition (Mozart, Spohr) noch angenehmer ge wesen Den vollkommenen Kunstgenuß deS Abends bildeten einzig und allein die deklamatorischen Vor- träge der Frau A. Wildrandt-BaudiuS: sie be standen in einem sehr hübschen nur einiger Kürzung bedürftigen Genrebilde au» dem „Rheinleben" von H. Billinger und auS Gedichten von Petöfy. Die Rezi tationen der Künstlerin entzückten durch lebensvolle Wahrheit, charakteristische Färbung, Feinheit und Hu mor, verbunden mit Natürlichkeit, einfacher und maß voller Behandlung. Ta» Gewerbehau»-Orchester unter Hrn. Stahl« Leitung eröffnete da» Programm mit Im übriaen waren die alten ehrwürdigen Polster- macht. Doch war ihr Schauplatz nicht so sehr die möbel der Fran Liebrecht mit ihren verschossenen Behausung der Frau Liebrecht al- die Ueine Wohn-wa ro» »»«Ke-», l^tsat« » Lr—»u-e-ttar, LommImaoiUlr ti« Vrvmtaar Journal», Ml« -Laixatg N—I ». L-maenat«« F NarU»-Mt«-K«»d»rU. r«G -U»lp»tU eraittckort ». N.-MLaoL«Lid. e»rt» NarUn krauLkarr ». U »MNgar»: Dauda K O'o., »arUm SörUti: S LIMer« s«n»„r: 6 ücdUiter, ». F S«-c» » vo. Ker»»,»»der« Löni»!. L»xeälUon ä«» Ory»<io«r 1ounL»l» l>r»«t«Q, !0. Ur. ILV». »ixulder. von de» ch anqr- re» La- Hattu»> ge vor- ich den» riete als e»gere» lebende» ^entliche Kredit- tn-Kom- o 44,80, ermochte Die io n brach- Papierea l, vo» Sruo»er, 0,-w Hz Honröh- db an- htz ab- odeo sich tt, Seb- ncei nod Notizen, l, Wiede 0,6« »>, an» uud Tramway ,e!t M. ',76 T- ilich still dl> «nl. erhöhter ren fest, rte» sich Konsol« Fond« er Notiz » blieben ie gestern chwöcher. vermitteln den regelmäßigen Verkehr zwischen Ham burg und Amerika. Die älteste dieser Gesellschaften ist die bekannte Hamburg-amerikanische Paketsahrt- Aktiengesellfchaft, welche unter allen schwierigen Ver hältnissen ihren alten Ruf erhalten und trotz derselben sich mehr und mehr auSgrbreitet hat. Sie beför dert jetzt wöchentlich drri bis vier ihrer großen Dampfer nach Westindien und den Freistaaten und be absichtigt in nächster Zeit ihre Flotte um drei prächtige Schnelldampfer, welche mit allen neuen Verbesserungen im Schiffbau- unv Maschinenwesen versehen und zum Teil auf deutschen Wersten erbaut werden, zu ver- größern. Die bewährte KoSmoslinie entsendet ihre Schiffe um die Südspitze Amerikas, eine regelmäßige Passagierfahrt nach den verschiedenen Hauptplätzen der Westküste Südamerikas unterhaltend. Sie wird eben falls ihre Flotte vermehren uud demnächst zwei neue, bei einer Hamburger Werst in Arbeit gegebene Dampfer in Fahrt stellen. Jünger, aber in ihren Unternehmungen erfolgreicher als irgend eine andere deutsche Dampfschiffslinie ist die Hamdurg-südamerika- Nische Dampfschiffahrtsgesellfchaft. Diese Linie expediert, nachdem sie erst zu Anfang der siebziger Jahre mit nur 3 Schiffen ihren Betrieb eröffnet hatte, jetzt wöchentlich je einen Dampfer nach Brasilien und dem La Plata und wird in nächster Zeit den 25. bei einer Hamburger Werft in Arbeit gegebenen Dampfer ihrem Flottenbestande einreihen. Einen weiteren Beweis für den Unternehmungs geist, welcher z. Z. die Schiffahrtskreise beseelt, liefert die kürzlich in Hamburg neu gegründete deutsch australische Dampfschiffahrtsgesellschaft, die demnächst ihren Betrieb mit sechs großen, neu zu erbauenden Stahldampsern beginnen wird. Eine ganze Reihe an derer Gesellschaften vermitteln von Hamburg aus den Verkehr nach Afrika, Ostasien, dem Mittelmeer und vielen Plätzen Europa-. Unter der Gunst der Zeiten streben alle diese Linien und nicht minder die großen Rhedereien, die ihre Schiffe ausschließlich zum Fracht transport in alle Meere der Erde hlnausseuden, kräf tig vorwärts. Wenn wir der deutschen Dampfschiffahrtsgeseü- schafteu gedachten, so dürfen wir die grüßte von allen, die des Norddeutschen Lloyd in Bremen nicht uner wähnt lassen. Die Weserplätze, namentlich aber Bremen, zeigen, daß sie gleich ihrer Schwesterstadt Hamburg die Vorteile auszunutzen verstehen, welche einerseits die Lage an einem großen schiffbaren Strome, andererseits ihre writ verzweigten Handelsverbindungen in allen Erdteilen ihnen bieten. Die großartigen, jetzt in der Ausführung begriffenen Lolrektionsarbelteu des We.er- stromes sprechen so beredt für die Thatkrast und den weiten Blick der Bürger Bremens wie die zeitgemäße Entwickelung ihrer Handelsflotte für die Entschlossen heit uud das kaufmännische Geschick ihrer Handlung-- Häuser. Der Norddeutsche Lloyd in Bremen, dessen Flotte von 64 Schiffen jetzt fast alle Meere der Welt befährt, nimmt heute die erste Stelle unter den Dampfer linien nicht bloß Deutschlands, sondern aller seesahrt- treibenden Nationen ein. Seine Schiffe sind die schönsten und schnellsten, welche d<r Ozean trägt; hin sichtlich ihrer Größe, ihrer Ausrüstung, ihrer Einrich tung und ihrer Führung werden sie nur vereinzelt von denen anderer Linien übertroffen. Ohne Frage haben die stolzen Ozeandampfe des Bremer Lloyd an ihrem Teile dazu beigetragen, den Rus und die Achtung vor der deutschen Flagge in allen Meeren zu erhöhen, sowie den Jnteressenkieis des deutschen Handels zu erweitern; die Tüchtigkeit unserer see männischen Bevölkerung und der Unternehmungsgeist und die Intelligenz des deutschen Handels stavdeS aber leisten Gewähr dafür, daß eS unserer Handelsmarine auch ferner gelingen wird, den ihr gebührenden Anteil an dem großen Seetransportgeschäft sich zu sichern. » — grünen Überzügen wiedrr vollkommen zu ihrem Rechte gelangt. Kein Stäubchen war auf ihnen zu entdecken und kein vergessener Papierschnitzel störte die muster hafte Ordnung deS Ganzen. Al» eine neue Waud- zierde — wenn e» auf diese Bezeichnung Anspruch erheben konnte — war übrigen- ein umfangreiches Ölgemälde in prunkvollem Goldrahmen hinzugekommen, da- seinen Platz allerdings in der dunkelsten Ecke des Gemachs erhalten hatte. Es war jenes merkwürdige Seestück Valentins, da» nich Schluß der Ausstellung al- unverkauft dem Künstler wieder übergeben worden war. Und wenn man bei seinem Anblick ohnedies geneigt sein mußte, jenem boshaften Zeitungskritiker Recht zu geben, so trug eine Anzahl regelloser, dicker Fardenkleckse auf den dunklen Wellen und an dem tiefdunkleu Himmel, die augenscheinlich erst neueren Datums waren, nicht eben dazu bei, seinen künst lerischen Wert zu erhöhen. Dies Bild stellte in einem gewissen Sinne den Nachlaß de» Künstlers dar, denn er selber war durch Hunderte von Meilen von der Wohnung der guten Frau Liebrecht geschieden und e» war wenig Aussicht vorhanden, daß die morschen Dielen der besten Stube noch einmal unter seinen wuchtigen Tritten erzittern würden. Alle diese Veränderungen ab.-r hatten sehr ver schiedenartige, teil» traurige, teils freudige Ursachen
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