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Dresdner Journal : 01.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188911013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18891101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18891101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1889
- Monat1889-11
- Tag1889-11-01
- Monat1889-11
- Jahr1889
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- Dresdner Journal : 01.11.1889
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»8,40« »7,tt« »,7d «. »,4V« »,«» »,8ü» ),4» G U,7»« »9,7ö » li,»o b. b . » Kurs 8 » Oktober, r in au«- daß sich entwickeln c einzelne gung der quidation nten vor» > günstig aaäselb« isätzen zu : bleiben nicht, alS i Warn te. Auch an der aus die günstig, roch vor- chüste in sen zeigte während lternatio» se Notie» bi» t«8, s lO2,dv, , Laura I 1»t,2b, I «SS,7b. ad» war . Renten em Kurse breSdner ndustrie- nk v- chönherr d. Ein er etwas inlerven- »gesetzten gemeinen fr Werte ich nach, höherem db nied» eränder- Roten echt erein Sl" yeht dem- rüge ton, It in aher ^rt- Ion, eseu tner ilen, len den, an, für Re- Ka- Hra. Hilf». Hoch, nn in fechzig eSden. l.Jda lehrer I. Eli. mann AmtS- kmrlie l mit Alfred eSden. Frl. Hr. t Frl , geb. schul- »lau- amt». iaura «gan. chtig. »uster Wil. Dro» sss , >> > KKr 0- »ä.» riort^MrrtioK » M. »0 bot »ritt Klo ä«, K»nm »inor r>a» Vndor L» Lell«»»?». KM Utrallon- »ä LiM»r»ont» ontope. mtt 3« So»»- «ä tsoiortn«» U»»»»pr»«K-X»,oKln««, Ke. tSvä. Freitag, den 1. November,, abends. DresdnerIoimml. Für die Sftsamtleitung verantwortlich: Hofrat Dtto Banck, Professor der Litteratur- und Kunstgeschichte. 188S. K»abm« 7»» »nirrLrt», Lalpnl»! LeaenioteMoo, LonuruoiiooLr äo, vrooelooe ^onrnMa; »—»m, Vto»-Lot»«,-»—l l»n^»»»M0mS ». N.r Än-AWSM» e» KoME, »«Un-Mla»-»— mm» -L-»»t« ». L»«i ät«»«/ >«U» »»»»««, L>»»bo O 0V.» -rllm «rlU»: S. äö«W» KastwlB»/ »mmne«: 0. ScaamtM-, R»U» ». »a K vo. N«r»»»»«S*ri Lnpoäition 6« vrooänor Foarnnl». vroockeo, ^viozeretr»»»« »0. K«r»prn«N änsoNlu,», Kr. LS0S. Amtlicher Teil. Dre-den, 1. November. Se. Hoheit der Land graf Alexi» von Hessen ist gestern Abend hierein- getroffen und ft» Victoria Hütet abgetreten. gute» veziehnnge» befestigen, welche -wische» de» beide« Kaiserreiche» bestehe». Deutschland strebe nach der Anfrechterhaltnng des Krirdens u»d die Türkei verfolge dieselbe Aufgabe, indem sie ei»e strikte Neutralität beobachte. Dresden, 1. November. Se. Majestät der König haben die Versetzung der Amtsrichter Or. Franz Eugen Lüvelmavn in Markneukirchen und Franz Maximilian Men- in Leipzig au da» Amtsgericht Dresden zu genehmigen, demnächst den Assessor Hein rich Otto Herold In Klingenthal -um Amtsrichter bei dem Amtsgericht Markneukirchen und deu Assessor Otto Kurl Hecker io Dippoldiswalde -um Amts richter bei dem Amtsgericht Burgstädt -u ernennen Allergnädigst geruht. Nichtamtlicher Teil. AotegraphiscHo AacHrictzten. Wir», 1. November. Tel. d. DreSdn. Jonni.) Z« de« Besuch de» Grafe« Aalnokv bei« Fürste« Bismarck i« Ariedrichsrnb bemerkt heute das Krem- deublatt: Die Besprechungen beider Staatsmänner bewahren vngeachtet ihrer öfteren Wiederbolnngea eine ungeschwächte Tragweite für die Ziele des Frirdevsbundes. Der Besuch des Zaren 1« Berlin bot demselben reichliche Gelegenheit, von de« Miß. tränen gegen die Zwecke der Artedensliga abzu- kommen. Schon in der geäudertea, gerechteren vrartriluag der Politik der verbündete« Mächte dvrch de« Zaren, svwie in der Herstellung vvg«. trübter freundschaftlicher Beziehung»« zwischen de« Höfe» von verli» »«d St. Vetersdurg liegt et» in hohe« Maße wertvoller, für de» Friede» wichtiger Erfolg. Diese« Ebarakter der Sitnatio» verlieh anch die deatsche Thronrede vern«h«lichen Ansdrnck. Bride Staats«L«ner werde« bei ihre« jetzigen Besprechunge« gewiß »nr »o« de« Strebe« beseelt sein, zur Erfüllung der Hoffuvvge» beizn- tragen, welche die deatsche Thronrede a»sge- sproche» hat. Wien, 1. November. (Tel. b. DreSda. Journ.) Pri»z Ferdinand v. (kobnrg reiste gestern abends »ach Sofia zurück. Sofia, l. November. sTöl. d. DreSdn Jomm.) Unter den der Sobrauje vorzulegevdev Gesetzent würfen befindet fich auch eine Vorlage, betreffend de» van einer Eisenbahn, welche Jambott mit Slivno n»d Phtlippopel verbinden soll. Die Bahn, welche «an schmalsparig zn bauen beabsichtigt, wird 22V bm lang sein, und hauptsächlich der Getreideausfuhr über Jawbvlt nach Burgas dienen. Athen, 1. November. (Tel. d. DreSdn Journ.) Lei de« gestrigen Diner auf de« englischen Ad- «iralschiff verlieh der Kaiser in eine« Toast ans die englische Flotte seiner hohe« Befriedigung über dir ih« von Ihrer Majestät der Königin von Eng land verliehenen Titel ei»«s Ehrevadattrals der eng- lischev Flotte, lebhafte» Ausdruck. Konstantinopel, »I. Oktober. (W. L ».) ^Tarik- begrüßt die Ankunft Kaiser Wilhelms als et» glückliches Ereignis für die Türkei »»d erblickt i» de« Besuch des Kaisers de» Beweis, daß Deutschland die »eise Politik, welche der S»ltaa verfolgt, billige. Vas Jour»al bemerkt »eiter, daß seit Friedrich dem Groß« fich die Türkei der Sympathie veatschlaads erfrene. Ler Kaiser werde mit großer Herzlichkeit von de» «nsel- «auischen Volke empfangen »erde», und die Zu- sam«enk«vft der beiden Monarch«» werde die Dresden, 1. November. Afrika. Der deutsch« Reichstag wird sich in der geaev- wärtigen Session wiederholt mit Afrika zu brschäftmeu haben. Den Anlaß hierzn wird nicht nur der Etat mit seinen Forderungen für die Wetterführung des von dem R«tchSko«m»siar Wißmann geleiteten Unter- nhmev», soudern vornehmlich auch dte vo» der Ne gierung beantragte Herstellung einer subveulioniecheu Dawpferlivie nach Ostafrika geben, bereu Dampf» Gi zur Delagoabai hinabgehen sollen. Die „National Z itung* macht diese demnächst zu erwartend» He- batten zum Ausgangspunkt einer der Entwicklung Ger afrikanischen Dinge grwidmeteu Betrachtung, wlche bemerkenswert genug erscheint, um hier eine Stell« zu finden. Als leitende Gesichtspunkte legt da» Blatt seinen Ausführungen zwei zu Grunde, nämlich ersten» die Thatsach«, daß alle lebenskräftigen, die See befahren- den Nationen Europa», soweit nicht die iunere Lag« oder der Mangel an Machtmitteln ihnen eine auf überseeischen Erwerb ausgehende Politik verbietet, oder ihr natürliche» LolonisatiouSgrbiet in anderer Richtung liegt, darauf bedacht find, der der „Aufteilung* Afrika» nicht leer auizugehe«, und zweiten» da» Bestehen be stimmter Abmachungen »och über die allgemeine Fest setzung der beiderseitigen Interessensphären himur» zwischen den Regierungen d«» Kutschen Reich» und Großbritannien». E» ikt von solche» Abmachungen bi» jetzt nicht» in die Öffentlichkeit gedrungen, aber uujwerdeutige Anzeichen spreche« für ihr Vorhanden sein. Wa» den ersterwähnte« Punkt betrifft, so darf wohl daran erinnert werde«, daß da» von einer klugen, zielbewußteu Regierung geleitete Italien trotz seiner finanziellen Schwierigkeiten sein bi» vor kurze« noch bloß Dornen ausweiseude» ostafrikanische» Unter nehmen entschlossen bnrchgrhaltr» hat, und daß e» so irr die Lage gesetzt wurde, deu Gang der Ereignisse in Abysfiniev, der sich allerdings nicht ss vorhersehen ließ, den aber doch nur eim -ne Stelle befmolutze, t» leben digen Beziehungen zu« äthiopischen Kaiserreiche stehende Macht fich zu Nutz machen könnt-, zu« großen eigenen Vorteil »n verwerten. Wäre CriSpi vor der Oppo sition und ihrer BolkSverhetzung zurückgewiche«, so wären die von Italien bereit» verau»gabttn Millionen sozafageu in» Rote Meer geworfen gewesen, und der Lod d» Negus Johanne», die Nachfolge de» König» Meuelik von Tigre in dieser Würde hätte für dasselbe keiue andere B deutung gehabt als für jede andere Macht, abgesehen allerdings vou den Borwürfe» «rd de» freilich nutzlose» Selbstanklagen, die man sich in Jtalie» gewacht habe» würde. Statt seiae Zeit so wenig «genehmer Selbstkritik widmen za müssen, sieht sich Jtalie» heut« vor ei« große loloniolpolitrjchr Zaftmst gestellt, «selche de» Unternehmungsgeist der Ratio» mächtig belebe», ihre» Handel und ihre Mana- faktur t» sitzt »och «absehbarer W«ise z» hebe» ge- ei«»et ist. Welche Bebe»taug hierbei der mittel europäisch« Frtede»Sb»»b hat, braucht ka»m auSgrsührt zu werden. Böte sie nicht eine säst »»antastba e Sicher, heit des europäische» Fried«,«, Italien hätte sich in ei» Unternehme» wie da» abysstmsche wahrlich nicht einlassen köaue». Dieselbe Sicherheit, welche da» Drribündui» aber de» Italienern sür überseeische Unternehmungen giedt, sollte sie vom deutsche» Unternehmungsgeist« für di« Borbrreiluug künftiger großer Entwickrlmrgen tu Feuilleton den Mittel», die zu austrengung d«S Or, Die neuesten Vorstellung«» der „Dora" habe» für av» diese Frage erfreulich bejaht. Frl. Basts ist bei ersichtlicher »ud ost au dieser Stelle hervorge- hobener eifrig treuer Hingabe au ihr Studium immer befähigter geworden, auch de» tiefere» Erregungen des Gefühls einen herzlichen und in leidenschaftlichen Ecr»en sogar dramatisch wirksamen Ausdruck zu geben. Ich achte diese Errungenschaft, die der j«gen Schau spielerin früher abgiug, um so höher, da sie unter diesem Zweck führen, mcht Uber- ga»S, sondern erregte Färbung deSselbe» wählt. Ans diese« steileren Pfade «Mrd Pfleger aller individuellen Begabungen von verschie- deaitem Maßstab ist. Die Hauptfrage für die Möglichkeit des Stückes bleibt immer, ob für dessen Ausführung eine ge nügende Vertreterin der ebenso fesselnden wie schwieri gen Titelrolle vorhanden ist. K. Hostbeatrr. — Neustadt. — Am 30. Oktober: „Dora*, Schauspiel iu 5 Ave» vo» Victorien Sardou. Schon al» dieses Stück am L8. September ueu «»studiert auf unserer Bühne erschien, fand e» eiukn überaus zahlreiche» Besuch uud eine sehr günstige Aufaohme. Beide für das Theater willkommene Er- schemuugen si»d dem Schauspiel uud seiner Dar- stellnng bei dessen Wiederaufnahme nach längerer Unter, brechung verblieben. Di« Aufführung hat soviel haltbare Stützpunkte, daß wir uun die Sardoujch« Arbeit al« ei» Repertoire stück betrachte» könne». E» gehört nicht zu den aller- vorzüglichste», am »eiste» künstlerisch gesammelten Leistungen d«S beliebten Verfasser«; doch e» zeichnet fich bei aller Ungleichmäßigkeit u»d ost weaig gewähl ter Motivierung durch ungeuwi» erregende, sowie em- schmeichelnd« Bühne»«ff«fte und d»rch eiaige Steiger- u»g«» vo» überraschend viel Seist au». die feine, satyrisch komische Lharakterzeich- je Fra» Bayer in der alte» Marqnise Hie Vorstellung eine» erheiternden Frl. Ulrich werb durch GGnssnut» mpRGWs Gesta t der Rechel Zicka »ad di« schwarz« «ehr erreicht »ud zugleich m-hr wirkliches Talent verrattn, als ans jene« gewöhnlichen Wege, der die Wiedergabe der gesteigertrn Empfindung vo» Luagen- krast abhängig «rachen will. Lieft letztere Art zu spreche» giebt im beste» Fall uur eine geschickt schaaspielerische, je»e geistig« u»d seelisch« Färb- a»g de« Orga»») ka»» «iw kü»stl«risch« Wirt»»g ts ist da» verschiede« Male bei ent- frllen gelmrgen uud da ihr bei den Liebe». de» verkarotte» »»glücklichen Mädchen« Dora Hilfsmittel der Anmut »d de» Juaendreize» zu wte stehen so «Mrd der Erkola beträchtlich erhöbt, das immer durch et« sacbg 'näbe persönliche tugalS auf eiueu möglichst eng bemessenen Küstenstrich, cheu Reg'erung vor, den Boerev dieselbe endgiltig zu verlegen Nachdem da» Aulula»d unterworfeu «ar, wurl , di« sich bei finden lasst», habe zu- ) inoessev ganz ebe»so b i de« Geschehene» bescheiden müssen, wie die» der öffent- während avdererseüs, ebeufall« kezeichaevd genug, das schwache Portugal hartnäckig seine Ansprüche vertritt upd für seive Stellung in Afrika selbst die viele Jahrzehnte hindurch gepflegte euglische Freundschaft dpangieb» Und welch deutliche Sprache redet die englische br« so eifrig und so vielfach umworbenen Afrika uu- verwettet bleiben? Herrscht doch selbst iu de» tleiuea Belgien eine aus die Erwerbung deS Kongoftaat» für da« Köuigreich gerichtete Beweg»»». Ob eine solche Erwerbung sich sür Belgien empfehle» würde oder nicht, braucht hier nicht erörtert z» werden, für unS kommt nur in Betracht, daß je« Bewegung sicher nicht vorhanden wäre, hätte nicht in Belgien da» vertrauen in die Zukunft dr» Kongostaate» und in seine küfntige Bedeutung für den Welthandel Wurzel «faßt und um sich gegiIlsen. Am meisten aber fällt für einen deutschen Beodachter der außerordentliche Wert in» Gewicht, welcher englischerseit» auf mög lichste Ausbreitung der großbntannischeu Herrschaft in Afrika gelegt wird. England hat eine reiche kolo- nialpvlitische Erfahrung, e» läuft, indem e» den mehr als großartigen Gedanken verfolgt, ganz Jnnerafrika vom Kap bt» Alexandrien unter englische Oberherr schaft zu bringen und diese» neue kolossale Reich durch zahlreiche breite Au-salllhore zunächst mit dem In- discheu Ozean, späterhin aber sicher auch mit dem Atlantischen — man denke nur an die Zähigkeit, mit welcher e» Walfischbai festhält — in Verbindung zu setzen, keiner Fata Morgana nach, sonderu weiß ganz wohl, daß e» diese» Riesenunternehmen durchsühreu muß, wenn «» seire beherrschende Stellung auf den Meeren und im Welthandel behaupten will. E» ist aber keineSweg» nur die englische Re gierung, welche eine solch« Politik verfolgt, soudern die öffentliche Meinung de» Lande» selbst, welche ihr liegen, ebenso aber auch erhellt aus dem Skizzierten die maßgebende Bedeutung, welche die Gewinnung einer entsprechenden Machtstellung in Afrika für jeden europäischen Staat besitzt, der sich den erweiterten Ver hältnissen de» kommenden Jahrhunderts gewachsen er halten will. Da» kräftig aufstrebende deutsche Reich hat sich noch rechtzeitig in d n Wettbewerb begeben. Daß eS aber damit nicht eine Politik uferloser Abenteuer be- selb« schwer findbar wäre, und darum wünscht auch England bei all sstiner. kolonialpolimchen Eifersucht jeuseit» der Meere' iu Friede und Freundschaft mit Deutschland au»zukommen. Daß auf Grund dieser Riders itigen Erwägungeu Abmach, uugeu «»gehender Art zwischen de« beiderseitige» Re- gier»uge» stattgefuadru habe», kann nicht mehr be zweifelt werden. E» wäre andernfalls da» Verhaften mit den Häuptlingen de» nächstfolgenden Küstenlandes, des Amatougaland», Verträge geschloffen, uud jetzt er hebt sich in der englische» Preffe eia Sturm der Ent rüstung, weil die englische Regierang geduldet hat, daß in da» zwischen dem Amatongaland uud der süd afrikanischen Republik, also schon im Binnenland« ge legene Swaziland Streitkräften der Boeren behufs Aufrechterhaltung der Ordnung der Zutritt gestattet wurde. Jetzt ist dort, »ach dem Tode de» mächtigsten Häuptling», ein Engländer an dessen Stelle gewählt wordeu, und die gesamte Preffe England» macht der Regierung die bittersten Vorwürfe, daß ihr bi»herige» Verhalten diesen nun zwingt, mit den im Lande be findlichen Boeren zu rechnen. Es wird von ihr die schleunigste Einverleibung sowohl de» Amatongalande» al» de» Swaziland«» gefordert. Auf der anderen Seite haben sich augeficht» der immer enger fich zu- ziehenden englischen Schlinge nicht nur die beiden Boerenrepubliken in rin enge» Bunde»verhältni» ge- setzt, soudern die südafrikanische Republik strebt auch ein ähnliche» Verhältnis zu Portugal an. Sie erkennt e» deutlich, daß ihre Existenz in Frage tritt uud daß sie sich der englischen Umarmung um jeden Preis, wenigster- nach dem Meere hin, entziehen muß. ES ist nicht zu verkennen, daß in diesen Verhältnissen die Keime großer und weitgreifender Verwickelungen dieselbe vorschreibt. Die letztere eilt der Regierung»- Politik sogar vielfach vorauf und befürwortet zum Teil ein Vorgehen auf noch weit breiterer Grundlage. Am Njassafte »ud am Zambesi begeguen portugie sischen Uuteruehmuugeu und althergebrachten Au« spräche» euglische Expeditione», und e» genügt der gönnen haben will, dafür sprechen die deutlichsten öff nUichen Meinung England« nicht, daß die dortige Thatsachen. Die deutsche Kolonialpolitik ist offenbar Negierung Portugal» Ansprüche bezüglich der Zam- von dem Gedanken geleitet, Verwicklungen, welche die befimüuduugen und der Schiffahrt auf diesem Flnffe europäische Friedenspolitik de» deutschen Reiches ae- bemäkelt, sondern sie wünscht die Beschränkung Por- fährden können, thunlichst zu vermeiden und bei aller in ter Behauptung dessen, was ibr not wendig erscheint, die Linie friedlichen Wettbewerb» nicht zu überschreiten. Dabei kommt ihr die Politik welche sich in Europa an den Namen Deutschland» knüpft, der England zu Gutt. Die europäische Politik Deutschlands entspricht den englischen Interessen so weit, daß diesen eia anderweitiger Ersatz für die- PMik der südafrikanischen Republik gegenüber? Die letztere so zu sagen im eigenen Fet'e schmoren zu lassen, sie von jeder selbständigen Verbindung mit der europäischen Kultunoelt ftrn zu halte», ist der Grund gedanke dieser Politik gewesen, im verfolge welcher England selbst einen Krieg mit den Boerrn geführt und die genannte Republik seinen Besitzungen vorüber- gehend elvverleibt hat. Nachdem die Boeren sich mit bewaffneter Hand wieder befreit, hat man englischer- seit» Kin Mittel bis zu solchen der kleinlichsten Art verschmäht, um den Boeren auch über portugiesisches Gebiet, nach der Delagoabai, den Weg ans Meer noch möglichst lange zu verlegen. Um die ganze West- und RoÄgrenze der südafrikanischen Republik und um die Westgrenze des Orauje-FreistaatS hat sich seitdem der Gürtel enalischer Oberherrschaft gelegt, wenn an seiner dauerhaften Gestaltung auch noch zu arbeiten bleibt; befestigt sich in diesen Ländern, dem de, s, anen, im Matabeleland rc. die englische Herrschaft, so Flamme darüber, daß da» Kabinett Sa ist da» Bocrenland von Zentralafrika abgefchuitte», solch« ,Prei»gelning englischer Interessen*, während auch zwischen die deutschen Besitzungen an antem Willcu natürlich überall sinden laff der Westküste und die Boerenrepubliken eine mächtige taffen könne«. Sie wird sich s Barriere englischen Gebiets gelegt ist. Zu gleicher * Zeit drang an der Ostküste die englische Herrschaft von Süden her Schritt für Schritt gegen Norden der deutschen Regierung zu der deutschen Emin Pascha- Expedition unverstäudtich, während hinwiederum die Besitzergreifung Deutschland» von der südlich«« Somali- küste auf ein Zugestävdvi» der engli cheu Regierung schließe« läßt. Da» wichtige, vielversvreLend« Witu, i« welchem der deutsche Einfluß so ra ch fiste Wurzel geschlagen, wäre aus die Dauer nicht haltbar gewesen, wenn e» durch jene Besitzergreifung nicht ein für alle- mal englischer Einschnürung eutzoge« wurde. Die >er Betjchu- öffentliche Meinung in England freilich ist Feuer und "lamme darüber, daß da» Kabinett Salisbury eine lichea Meinung in Deutschland ebenfalls schon zuge. unttrt wurde, v« in Europa eventuell gemeinsam egen, schlagen zu können, müssen fich beide Rationell in irden Afrika vertragen. Dies scheint uns derjenige Gesicht»- so merkwürdigen, genial begabten Talent, wie e» Frau Raabe besitzt, würden jeden Theaterfreund zu un- paffenden Anschauungen und Ansprüchen führen. O.B. Ler Afrikareisende.*) t Erzähl»»» »an Rnuhold Ortmuu». Erste» Kapitel. Noch hatte btt Son« ihre volle Mittag»höhe nicht erreicht, »»d doch überfluteten ihre Strahle» dtt wette Flaßlavdschast «it einer so verschwenderischen Fülle von Licht und Glanz, daß dtt vom frischen Ostwinde leicht dmoeatev Welle» de» breite» Wasserspttgtlr Gier n»d da aufleachttttv wie geschmolzene» Silver, «Id daß fich selbst die Umrisse weit rnyernter Gegenständ« «it wohlthvender Klarheit gegen de» lichtblauen Hi«- «el abzeichneten. Maa war noch t» Begin» de» Ium, »nd der Frühling hatte die»«ol i» den Lüsten- striche« de» deutschen Laude» erst spät »ud »ach har te» Kämpfe» »ar Herrschaft gelaugt, könne,. Roch prangtt da» Land der Bäume vod Sträucher i« ersten »atten Lenzedgrün, »och »ar die Luft vo» belebender Würze »nd R,inh,it, «ad fast von jede« schnmnke» Zweigleiv hernieder schmettttte irgend ein sauget froher, gefiederter Musitam seine übtrmüi-gen Weift» i» dft lachende, leuchtende Frühl.ngrhenlchkiit hiaaas. Durch dft Lücke» zischen de» juuge^ swarigh. arü»e» Blätter» de» Buschwerk« schimmerte tt» Helle» !>'<nikugewano A»f der haidrundtll Manuorbmik, welche an der schöustt» Au»fichtSpelle de» Hertling- sitze» Gartens angebracht war, saß unter dem Schutze HceS weißen SonuenschirmS eine elegante juuge La«e, den schönen Kopf halb dem av ihrer Seite stehende» Mauue zuwendeud, »vd doch »»gleich mit »»verkeallbarem Entzücken über die gesegnete Land schaft hiuavs schonend, dtt mit jede» leichten Wechsel vo« Licht und Sckatteu neue, zauberisch fesselnde Reft« zu enthüllen schien. Das Etdenfleckchen, welche» fich der Hamburger Großkansmann «ud Kousul Eäsar Hertling vor einer Woche von Jahren für die Erbauung seine» Land- Hanses ausgrwählt hatte, fand in Bezag auf dft Sckönh.it seiner Lage sicherlich in weitem Umkreise nichi seinesgleichen. E» warde von eine« jener kleine» anmutige» Hügel gebildet, die bei dem Fisch«- dorf Blankenese da« Ufer de» golsartig erweiterttn Eldstrome» schmücken, and dtt Erfindv»g«gabe eine» gtichicktt» LaadschastSgätt»er» Halle ring» «m die zier liche, »it ihre« schlanken Giebeln »nd Türme« weil, hi« sichtbare Villa eine« parkartigev Gorte« von er staunlicher Schönheft au» de« sandigen Bode» her- vorgezanbett. I» breiten Terrassen ftvkte fich dttstt Satte» gegen da» gelb« Ufer de» Flnfses hinab, and wo anch immer der Spaziergänger an do» Ende eines der dicht überwölbte» Lanbgänge gelange» mochte überall empfi», ih» da» Bild einer Landschaft, der«» Forde» gar ««migftftig »ad reizvoll abgetönt wäre». Uder de» breite«, maiestänschrn Sttom binwrg, von dem es o» hnndetttaaftod Stelle» zualrtch ble» te»d a»fblitzte »nd flimmerte, a» de« grü» bewachsrnt« Sa»dbä»Ie» vorüber, dft als langgestreckte Inseln «tttea i» d»s Flußbett gelagert waren, schweif» da« Ange z» R« Poch« ft»M^» Gestade, da« »st
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