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Dresdner Journal : 27.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188911274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18891127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18891127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1889
- Monat1889-11
- Tag1889-11-27
- Monat1889-11
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Journal : 27.11.1889
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Iß Dres-nerIsLMl Feuilleton 4<X» 4'S» 4-th der 1852/55/58/59 62/66 und /68, (vormals 5>x>) dergleichen vom Jahre 1867, dergleichen vom Jahre 1869, dergleichen vom Jahre 1870 und auf den Staat übernommenen, auf 4^ herab» gefetzten, vormal» 4HA Schuldscheine vom Jahre 1872 der Leipzig-Dresdner Eifenbahn- Compagnie einander bei der Fahne bleiben, im 3. und 4. Jahre je 4 Wochen zu den größeren Übungen eingezogen wer den. Die Einstellung soll am 1. Juni erfolgen, weil die Kriege nur in der Zeit vom 1. April bl» 1. Oktober erklärt würden. Die Dienstpflicht im rm eisten Ban soll 4, im zweiten 5, im dritten 7 Jahre währen Belgien erhält daun eine Felcarmee, von 165000 Mann, 90000 Mann für Festung und Garni sonen, 45 000 Mann Stämme, im ganzen 300000 Mann. D e 165 000 Mann Feldtruppen sollen in vier ArmcecorpS eingeteüt werden. Auf diese Art will Major Girard, oh e Bermeh uug der Kosten, dem Lande eine Armee geben, die im stände ist, einer feind» l'chen I, vosionsarmee mit Erfolg die S"rn zu bieten. — Ob d ese sehr beherzigenswerten Vorschläge im Lande diejenige Beachtung finden werden, we'che sie v-rdienen, ll'ibt abzuwarten. Nach den bis j tzt ge machten Erfahrungen ist kaum anzunebmen, daß die Mehrheit der Vollrvertretvng die von ihr der Wehr- froge gegenüber eingenommene Haltung ändern und sich zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht ent- schlnßen sollte. Rückgabe der betreffenden Kapital» und ZinSscheine begannen. Dresden, den 26. November 1889. Der Lattdtagiavrschoß za Verwaltung der Llaaftfchvldtm Bönisch. Dresden, 27. November. Die Wehrfroge in Belgien. Vor kurzem ist unter dem Titel „Belgien uvd der nächste Krieg" eine Schrift erschienen, deren Verfasser, Major Girard, sich durch seine Arbeiten auf wili- tär'sckew Gebiete bereits mehrfach rühmlich hervor- gethon hat. Auch fein neueste» Werk zeichnet sich durch groß« Klarheit der Darstellung und Schärfe des Urteils aus und enthält eine Reihe von Dar legungen, die in vieler Beziehung neu sind und Be achtung verdienen. Im ersten Teile seiner Schrift be» fckäfiigt sich der Verfasser mit Fragen der hohen Politik und ramenttch mit der staatSrechUicken Stel lung seines Heimatlandes. Er kommt hier vielfach zu Schlüffen, denen mau nicht ohne weiteres bei- pflichten kann, die ober doch darum bemerker-Swert erscheinen, weil sie die Ansichten hervorragender bel gischer Staatsmänner urd Offiziere widerspiegeln. Zunächst berührt er die wichtige Froge der von den europäischen Großmächten gewährleisteten bel gischen Neutralität, bezüglich deren er die Meinung vertritt, daß dieselbe nur eine Illusion sei, welche gerade von denjenigen erdalten und genährt werde, die in erster Linie zur Aufklärung de» Volkes berufen seien. Diese fortgesetzte Täuschung der Bevölkerung habe dahin geführt, daß man im Lande eine tüchtige und woklorganisirrte Armee, die 'm Interesse der Sicherheit d«S Landes unbedingt erforderlich sei, für etwas ganz Überflüssiges arische und allen auf mili tärische Fragen bezüglichen Dingen die g.ößre Gleich- gilt gkeit tntgegenbnnge, während dcch die gesamte politische Loge Europas dringend verlange, das Volk über die dem Lande drohenden Gefahren aufzullären und demselben die Überzeugung betzubringen, daß ein gutes, mit allen Hilfsmitteln der Gegenwart ausge rüstetes Heer ein unabweisbares Ei fordernis sei. Lie Gefahr für Belgien liege darin, daß e:n neuer Krieg zwischen Frankreich und Deutschland früher oder später auSbrechrn müsse. In einem solchen aber könne Bel gien nicht müßiger Zuschauer die,den, e» werde sich cinem der beiden Kr egsührenden, entweder au» freiem Entschluß oder infolge von Gewalt anschUeßen müfsen. In Frankreich sowohl als in Deutschland habe man ein Interesse daran, daß Belgien schwach und unvor bereitet b e»be, weil beiden Ctaeten dann die Aufgabe OowwissiooLr äs» Vrssävsr - >»rll» - V«» - - L»,»l ». N.: «. L»rUo Vi«» ». N. - Htmckell: Aust /tto»»«,' l.olläoL-N«rlm rrsmttort » N Dass-« Oo., U«rUL: , VSrM»: L/Mer, H/ack/o/A«',' : <7. U»U, ». S.: LarcL Oo. ISerLilvxvdorr Xöoi^I- Lrpeäitio» äs» Orssäosr Lr«»6«o, 2V. ksrnsprssb-^ussblu»»: Ur. t285. Hlachveliellunqen auf das „Dresdner Journal" für den Monat Dezember werden zum Preise von 85 Pf. angenommen für Dresden: bei der unterzeich neten Expedition (Zwingerstraße Nr. 20), für «»Swarts: bei den betreffenden Postanstalten zum Preise von 1 M. Auküudignngen für die Weihnachtszeit finden im „Dresdner Journal" die geeignetste Verbreitung. Hierbei versäumen wir nicht, darauf aufmerksam zu machen, daß auH Anlaß des Weihnachtsfestes Handel- und Gewerb- treibeaden bei Ankündigungen mit mehrmaliger Wiederholung außerordentliche Vergünstigungen gewährt werden. König!. Expedition des Dresdner Journals. Lür die Gesamtleitung verantwortlich: Hofrat Gtto Banck, Professor der Litteratur» und Kunstgeschichte Amtlicher Teil. Ackanntmachung, die Auslosung Köm gl. Sachs. Staatspapiere und die Auszahlung fälliger Kapitalien, Zin sen und Renten der Staatsschuld betr. Die öffentliche Auslosung der planmäßig am JuÜ' ^90 zur Rückzahlung gelangenden 4H StaatSsckuldenkassenscheine von den Jahren 0r»»äs» vivrteljLbrliob 4 SS. 60 kk., doi äsv lOu»srl. äeutiekso ?o»t»o»t»It«>» visrtsl- )LUrlirrt> > U; »u«»«rb»U> äs» ä«»t»olisa UsicUv» tritt kc»t- uuä 8tswp«Im»cbI»8 burru. kür «i«o oiosr 2«il« KIsiosr Lvbrilt 20 kC Ootvr ,,kliaxv»»oät" äis 2vils 60 ?5. Lai Ubsllea- uoä 2iLsrv'»tr sotapr. LrsokslasL: l^licb nut ^uiimbws äsr Loru»- uoä kvisrt»^o »dvocls. k'siniprseb-^llicbluss: Ur. I2V5. erleichtert werde, in Belgien den Krieg »um AuStrag zu bringen und sich gegenseitig an Belgien zu ent schädigen oder, wenn einer dieser beiden Geg er den ankern vernichte, ou» dem belgischen Staate eine deutsche Provinz ober franzcsi'che «Departements zu macken. Bleibe Belgien in politischer und mttitänscker Beziehung da», wa» es jetzt sei, so könne sein Schick sal kein anderes sein, als Teilung oder Untergang. Zweifelsohne schießt Major G'rard hier, weuwstens soweit Deutschland in Frage kommt, sehr erheblich über da» Ziel hinaus. Kein deutscher Staa.smonn wird im Ernst daran denken, Belgien zu eimr deutschen Provinz machen zu wollen, und ebenso wenig wird ein deutscher Heerführer jemals ernsthaft den Plan in Erwägung ziehen, bei einem Kriege mit Frankreich den Kriegsschauplatz auf belgisches Gebiet zu verlegen. Tie oberste Leitung einer gegen Frankreich operieren den deutschen Armee wird jede Verletzung der bel gischen Neutralität schon deshalb vermeiden, weil sie sich dadurch der Gefahr aussetzen würde, die Armeen der Gwantiemächte der Unabhängigkeit Belgiens gegen sich in Bewegung gesetzt zu sehen. Ater ganz abge sehen hiervon, würde em solche» Verfahren auch jedrs vernünftigen Grundes entbehren. Was um alles in der Wclt sollte wohl einen deutschen Feldherr» ver- anlcssen, seine Armee aus dem Umwege über Belgien geg'n Frankreich zu sü ren, wenn ihm die gerade uvd du ekle Anmarschlinie zu Gebote steh'? Und was in dieser Beziehung ron der deutschen Heerfübrung zu sagen ist, gilt auch von der französischen. Man mag in Paris freilich wohl schon öfters den Gedanken ge hegt haben und noch hegen, Belgien gegebenen Falls zu annektieren; von den französilchm Heerführern aber ist nicht onzunehmen, daß sie es sich zur Aufgabe machen sollten, einen Krieg m't Deutschland in Bel gien z»m Austrag zu bringen. Vor dem Kriege von 1870/71 wuide freilich auch von hervorraq.nden Mi litärschriststellern die Unmöglichkeit der Auireckterhal- tunz der belgischen Neutralität bei einem französisch- deutschen Kriege heivorgehoben und mit denselben Gründen verteidigt, welche Major Girard aniührt. Der Verlaus d?» Kampfe» ze gle jedoch sehr bald die völlige Haltlosigkeit dieser Meinung, und gegenwärtig dürfte sie in deutschen HeereSkreijen kaum noch viele Verteidiger finden. Damit soll natürlich nicht gesagt sein, daß Belgien einv Armee überhaupt nicht bedürfe. Wa» d ejen Punkt anbetr'fft, so hat Major Girard vollkommen Recht, weno er eine starke und wohlgerüstete Aimee für notwendig erklärt. ES können bei einem Zu sammenstöße der groß n Militärmächte Europas sehr wohl Verhältnisse eintreten, welche die Gefahr, von Fraukrcich annektiert zu werden, für Belgien in die Nähe rücken. Wirksam vorgebeugt werden kann aber einer solchen Gesahr emzig und allein durch ein ach tunggebietende» schlagfertige- Heer. Tas Vorhanden- fein eines solchcn fetzt allen auf die Einverleibung Belgiens gerichteten Gelüsten einen weit wirljawereu und zuvcrläisigeren Damm entgegen, al» Worte oder geschriebene Verträge. Die wichtige Frage der Neuorganisation der Wehr kraft ist von belgischen Militärs und Publikum schon wiederholt in Anregung gebracht worden, ohne indes bi» jetzt zu einem greifbaren Ergebnisse geführt zu haben. Major Girard macht zur endgültigen Regelung derselben eine Reihe von Vorschlägen, welche die Auf stellung eines in 3 Bans (aktives Heer mit Reserve, Landwehr 1. Aufgebots und Landwehr 2. Aufgebot») geteilten Heere» von 300000 Mann bezwecken. Er sagt: Belgien kann bei 5H Mill. Bewohnern mit Leichtigkeit jährlich 30000 Monn emstellrn, verlangt ober nur 25 000 Manu. Tie Dienstpflicht soll die allgemeine sein, die Mannschaft, mit Au-rahme der Kavallerie uvd der Artillerie, 16 Monate binter- Tagesgeschichte. * Berlin, 26. November. Se. Majestät der Kaiser ist heute nachmittag von Liebenberg, rach Be endigung der obgedaltenen Jagd, nach Berlin zuruck- gekevrt und hat bald nach seiner Ankunft im Königl. Schloß Borträge uvd Mel ungen entgegengenommen. Später folgte der Monarch »imr Einladung des K'ieq»- mlmstrrs v Verdy zum Dwer, wohnte abend» in Ge- meimckaft mit seiner erlauchten Gemahlin eimr Auf führung der „Perser" rm Augusta-Gymnasium bei und begab sich alsdann nach dem Neuen Palais bei Potsdam. — Da» .Militär Wochenblatt * macht darauf auf» werlfam, daß am 29 November 70 Jahre verflossen sind, seit König Friedrich Wi'helm III. dem damaligen Hauptmann im Generalstabe, jetzigen Generalfeldmar schall Grafen v. Moltke, den Orden pour le merit», den höchsten Orde» Preußen», für kriegerische« Ber» dienst verlieh. Wenige Wochen bevor er bitte Aus zeichnung empfing, hatte Hauptmann v. Moltke den vaterländischen Boden wieder betreten, nachdem er vier Jahre lang in angksLengt ster militärischer Arbeit in den europäischen und asiatischen Gebieten der Türkei als Instruktor der tüiktjchen Armee zuaebracht hatte. 1874 wurde Graf Moltle auch Ritter der Friedens- klaffe d>S Ordens pvur Iv wönte, und am 8. März 1879 verletz Kaiser Wilhelm dem Feldmüischall zur Feier des 60jäyngen Dieustjubiläums da» Kreuz mit dem Stern de» genannten Orden», die höchste Klaffe desselben. — Die Entschädigunzsbeüäge, welche die im Jahre 1888 berrits u» Funktion gewesenen landwirtschaft lichen BerufSgenosienschaften für die vorgek^m- menen Unfälle gezahlt Haden, nehmen sich gegenüber den von den gewerblichen BerusSgeuosseuschaflen ge zahlten Summen klein auS. Sie betrugen 42 860,28 M gegenüber 8 662 788,67 welche von den letzteren ausgcbrachl werden mutzien. Die Siech« vung-ergebniste der landwirtschaftlichen Btrufegenojsenschasteu für »88S werden jedoch weit gröbere Betrüge für Ent chüdig- ungrn answeisen. Und zwar nicht allein, weil im lausende» Jahre der Srei» der laadwirtschasUichen Unfallversicherung sich geschlossen und sämtliche landwirtschrstlichen Berusrgenossen- tchasien in Thätigkeit getreten sind, sandern auch weil die Summen, welche die einzelnen BerusSgenofienschasten für Ent schädigungen zahlen, vorauSsichtllch eine große Steigerung er fahren werden So erseve» wir aus Berichten über die Thätig keit der weftpreußischen landwulschajtlichen Berussgenossenschas«, daß diese, die im Jahre 1888 nach der dem Stelchtlage zuge- gangenen Nachweisung der derus.g-nosjenschastlichen Rechnung«- ergednisse rund 6L7 M gezahlt hatte, bi« Ende Oktober de« lausenden Jahre« schon üaer t0uvo M hier'ür vcrau«gadt hatte. Die vreußlschen landw'itfchattlichen Verus- eaossen- standr, sich noch länger zu beherrschen, sprang er empor. „So haben Sie doch Mitleid mit mir, Nelly", ries er aus. .Zwingen Eie mich nicht, schon vor der Zeit auch diesen Ort zu verlaffen, den einzigen, au welchem ick noch einmal einen fluchtigen Sounenscheia des Glückes aus meinen Lebensweg fallen sahl Gön nen Sie mir diese wenigen Stunden emer Selbst täuschung, deren jähe» Ende ich bereit» in greifbarer Nähe vor mir sehr!" Sie begriff den Sinn seiner Worte nickt voll kommen, ober sie glaubte doch, au» ihnen eine Be stätigung dessen herautzuhören, wa» al» geheimste», sebn>ucht»vollste» Verlangen in der Tiefe ihrer junge« Seele erwacht war, während sie die flücktigen, rasch hingtworfenrn Lagebuchauszricknuogen Burkhardt» ge lesen. So aufrichtig, ja, fast verzweiflung»voll der Schmerz gewesen war, der in seiner Stimme gezittert hatte, so hoch beglückend war die wonnige Ahnung, welche Nelly jetzt kurchbrbte. Und sie wollte dies Glück nicht entfliehen lassen, jetzt, da es sich ihr s» nahe zeigte, sie wollte e» fest halten, uud mußte sie darum auch alle» von sich werfen, wa» ihr die strenge» Gesetze der guten Sitte an Zwang und Fesseln auf- erlegten. „Warum aber »üffeu Sie fliehen, und warum muß e» eine Täuschung sein, welche Eie glücklich macht? Muß da», «a» Sie vor sich sehen, ein Trug bild sein, nur weil Jhueu au» irgend eine« uube- greulichen Grund« der Mut fehlt, sich von sei»« lebeud'ge» Wirklichkeit zu überzeugen?" ««etsttz», svEt.) den 2. Dezember dies,» JahreS und folgend« Tage, vormittags von 10 Uhr an, im hiesigen Landhause I. Obergeschoß staltfinden. - Die Auszahlung der laut der Ziehungslisten vom 3., 4. und 6. Juni dieses Jahre» auSgelosten, am 31. Dezemb-r 1889 x..„. ——; in»— fälligen Kapitalien der 4H 2. Januar 1890 ' o Staatsanleihen von den Jahren 185268, 1867, 1869 und 1870, der auf den Staat übernommenen 3kA> uud 4H» Löbau-Zittauer Eisenbahnaktienschuld l-it. und 8 uud der 4<k Priorltätsanleche vom Iah'« 1866 der Leipzig - Dresdner Eisenbahn - Compagnie, . , .. . 31. De.ember 1889 , ingleichcn der am n fälligen Zinsen 2. Januar 1890 ' » " ' von StaatSschuldenkassenscheinen und den vom Staate zu vertretenden Sächsisch > Schlesischen und Löbau- Zittauer Eisenbahnaltien und Schuldicheinen der Leipzig- Dresdner Eisenbahn - Compagnie, sowie der Renten auf die StaatSfchuldverschreibungen vom 1. Jul» 1876 foll den 16. Dezember diese» JabrrS bei der StaatSschu'denkosse hierselbst und der Lotterie- Darlrhnslaste m Leipzig, sowie zufolge der bezüglichen Bekanntmachungen de- Königlichen Finanz-Ministerium» und der srnst getroffenen Festsetzungen auch bei der Sächsischen Bant zu Dresden und deren Filialen, bei Herrn Ed. Bauermeister in Zwickau, bei Herrn G. E. Heydemann in Bautzen und in Löbau, bei dem Vor> schußvereine in Plauen i. V., bei der Döbelner Bank in Döbeln und bei bereu Filiale in Roßwein gegen Nichtamtlicher Teil. Hetegvaphische WachricHten. Antwerpen, 27. November. Tel d DreSdn. Iourn.) Im Prozesse wegen Srplcsion der Patronenfadrik am 9. September d. I verurteilte da» Zuchtpolizeigrrickt den Eigentümer Corvilaiu zu 4H, den D'r'ktor Delaunay zu 1^ Jahren Gefängnis, 12 00V Frc». Entschädigung und Zah- lui g der Prozeßkosten. New-Vork, 27. November. (Tel. d DreSdn. Iourn.) Die Stadt Lynn (im Staate Massachusetts) ist gestern durch Feuer zum größten Teil zerstört worden. 12 Häuserviertel mit großen Schuh fabriken, der Z'ntralbahnhof, mehrere Banken, Kirchen, Schulen, ZeitungSbureauS und Klub» sind eingeäschert worden. Such haben eine Au- rahl Menschen dabei ihr Leben verloren. Der Schaden wird auf 1V Millionen Dollar- geschätzt. Als sich das junge Mädchen an seiner Seite nieder gelassen hatte, ließ Burkhardt ihre Hand plötzlich fahnn, als sei ihm die unstatthafte Vertraulichkeit in feinem Beginnen mit einem Male zum Bewußtsein gekommen. „Sie sehen erregt auS, Fräulein Nelly?" fragte er besorgt. „ES ist Ihnen doch nichts Unangenehme» widerfahren?^ Die Tochter des Konsul» schüttelte verneinend da» Köpfchen. „E» hat sich drüben n cht» besondere» zugetragen," sagte sie leise. „Aber ich war in Angst und Unruhe um Ihretwillen. Was ist Jdnen, daß Sie sich au» unserer Milte zurückz-ehen und in diese Einsamkeit flüchten, in welcher niemand sie gesunden hätte als ich?" Vielleicht verrieten diese letzten Worte mehr, al» die Sprecherin zu verraten beabsichtigt hatte, denn sie hielt erschrocken inne und über Burkhardt» Gesicht ging rin freudige» Aufleuchten, da» jedoch gleich wieder dem früheren trüben Ausdruck wich. „Sie dürfen wich danach nicht fragen", erwiderte er, „denn ick wag Sie nicht belügen, uvd die Antwort, welche der Wahrheit rntfprüche, müßte ich Ihnen doch ewig schuldig bleibenl" Gewiß war «S nicht ftine Absicht gewesen, ihr wehe zu thnn, ab«r die Zurückweisung hatte doch einen so herben Klang gehabt, daß Nelly sich auf- neue schmerzlich verwundet fühlte. Doch sie war entschlossen, sich mit ihrer warmen, aufrichtigen Teilnahme dies mal nicht so schroff abferftgen zu lassen wie ein neu- gieriges, überlästige» Kind. .Und warum müßten Sie mir die Antwort schul dig bleiben?" fragte sie ein wenig trotzig. .Bin ich denn Ihres Vertrauens und Ihrer Freundschaft so ganz unwürdig? Sicht der Neger Ihrem Herzen so viel näher al» wir, die doch durch Ihren Kummer sicherlich nicht minder betrübt werden?" Er sah sie so vorwurfLvvll au, daß sie sich der raschen, unwilligen Äußerung schämte, ncch ehe sie ganz ausgeiprocken war. .Der Neger, wie Sie ihn beharrlich nennen, ob wohl er vom arabischen Stamme ist, steht m inem Herzen ia der Thot sehr rahe", sagte er langsrm. .Sein Gemüt ist treu und ehrlich wie lautere» Gold, uud ich danke dem Himmel, der mich die Freundlchoft diese» Manne» finden ließ. Seine dunkle Hautfarbe sollte Eie wahrlich nicht bestimmen, von seinen geistigen Fähigkeiten gering zu denken. Er hat vielmehr die scharfe Beobachtungsgabe eine» Welt- weisen, und ich glaube nicht, daß e» unter den soge nannten gebildeten, da» heißt mit allerlei nichtigem Wissen, mit den Früchten fremder Erfahrungen auf- gefütterten Leuten unserer Ross« auch nur einen Ein zigen gäb«, der so wirksam zu trösten verstäub« wi« er." „Vielleicht sind Sie zu diesem Schlüsse, der für un» fo wenig schmeichelhaft ist, nur gekommen, wett Sie noch nicht den Versuch gemacht habe», bei einem von uns Teilnahme uud Trost zu finden. E» steht mir aewiß schlecht an, da» so offen au»zusprech«u; aber ich muß diese wenigen Minuten unsere» Allein sein» benutzen, um Ihorn zu sagen, daß Eie mir mit dieser stolzen Zurückhaltung sehr weh« thunl" Durch da» tiefe Braun s«u«r Gesichtsfarbe hin durch schimmerte da» Feuer der Erregung. Außer 22 Der Afrikareiieude. Erzählung von Reinhold Ortmann. (Fortsetzung.) Und wie schwer ihr auch dieser Gedanke auf da» Herz fiel, war sie doch zu dem letzteren entschlossen. Doch der Zufall war e-, der ihr diesmal den Rück weg versperrte. Beim ersten Schritt trat ihr Fuß auf einen am Boden liegenden dürren Zweig, wttcher mit lautem Knacken zerbrach Im nächsten Augen- blick wurde da» Laubwerk der Hecke hastig auSein- andergebogen und ein bronzesardenc» Antlitz mit zornig funkelnden Augen zeigte sich in der Öffnung. Blitzschnell war e» bei ihrem Anblick verschwunden. Die vor Bestürzung regungslos und wie fes> gebannt dastehende Nelly hörte den Haussa einige rasche, un verständliche Worte sogen, und unmittelbar darauf gab es ein ungestüme» Krachen und Brechen, wie wenn die trennende Wand gewaltsam niedergerisseu werden sollte. KlemenS Burkhardt stand vor ihr, sein Blick begegnete dem ihrigen, und ohne daß sie ein Wort hätte zu sprechen brauchen, wußte er, daß diese Begegnung keine zufällige ser, sondern daß sie ge kommen sel, ihn zu suchen. Nelly war noch immer verstummt. Sie ließ e» geschehen, daß er ihre herabhangende Hand ergriff, um sie zu dem Platz zu führen, auf dem er selber soeben mit seinem afrikanischen Begleiter gesessen. Der Haussa aber war verschwunden, wie wenn die Erde ihn verschlungen hätte. .V 27«. Mittwoch, den 27. November, abends. 188».
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