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Dresdner Journal : 02.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189305027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1893
- Monat1893-05
- Tag1893-05-02
- Monat1893-05
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Journal : 02.05.1893
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Beilage zu ^7 100 des DveKdUtk IlMkNÄA. Dienstag, den S. Mai 1893, abends. —n—s — " . . ' vom vrichstage. * Die Budgetkommifsiov des Reichstag« erledigte gestern dle »weite Beratung dec Novelle »um Militärpenjioa«- gesetz. — Etaattirkrelär v. Malyahn erklärte, daß die weit-r- gehenden Beschlüsse der Kommission bei der preußischen Vie. gierung »war Bedenk»», besonder« in finanzieller Hinsicht er. regen, daß aber doch im Falle der Brstät gung dieser Beschlüsse durch da« Plenim de« Reichktage» eine Ablehnung selten« Preußen« im Bundesräte nicht eintietea werde. Weitere Er höhungen aber, über die Beschlüsse der ersten Lesung h nau« würden jedoch das Zast-rnde'ommen de« Besehe« ernstlich ge- sührdrn. Die Vertreter der bayerischen, sächsischen und würltem- bergischen Regierung schließen sich dieftr E klärung an. Der bayerische Vertreter macht in«besondere daraus ausmerksam, daß in dem Etat sür 1898,94 die Militärp.msionen bereit« über «3 Millionen Mark in Anspruch nehmen, wovon allerding« elwa »wei Drittel aus den Reichsinvalidensouds sollen; legiere Leitung nehme naturgemäß von Jahr zu Jahr ab. Hieraus wurden, abgesehen von unwesentlichen Abänderungen, die Be schlüge erster Lesung bestätigt, nur »u K »7 wurde aus Antrag der «bgg. Hahn (kons) und Gröber (Zeutr.) solgender Zusah angenommen: „Bei Dienstverrichiungen, in welchen der Pen sionär lediglich ,n einem privatrechtlichen Verhältnis zu der ihn beschäftigenden Behörde steht, findet eine Kürzung der Pension überhaupt nicht statt." Ernennungen, Versetzungen rr. im öffentlichen Dienste. Drpartkwkut deö Kriegst. Beamte der Militärverwaltung. Durch Versagung de« Kriegsministtriums Den 21. April I8UZ. Lange, Corpsroßarzt, Rößler, Zahlmftr. vom t Bat des 10 Ins-Regt« Nr. t34, — aus ihren Antrag mit Pension in den Ruhestand v rs'tz«. Den 26. April 1893. Berber, Oberroßarzt vom 1. Ulumn-Negt. Nr. 17 „Kaiser Fran» Joseph von Oesterreich, König von Ungarn", anläßlich seiner verseynng in den Ruhestand mit Pens.o.i, der Charakter al- Corp-rotzarzt v rliehen. Strödel, Barth, Kanzleidiätarien, zu Bureaudiätarien in der Intendantur der Armee ernannt. Meinhold, Goldstein, Militäranwärt r al r Kanzleidiätarien im Kriegsministcr um bez in der Jnt-ndaulur der Armee angestellt. Wetrievsergebrrisse der unter König!, sächsischer Staatsverwaltung stehenden Eisenbahnen. Kohlentransporte in Tonnen zu 1000 leg in den Wochen vom 23. Apnl bis 29. April 1893 vom 24. April bis 30. April I8U2. SSchs a d. Zwickauer Bezirke 32218 31835 Stein- --Lugau ÖlSn. - 12190 19790 «rein. , Dresdner 5^95 6590 IvhltN. zusammen 57303 58»15 Schlesische Steinkohlen . . . 5858 6124 Steinkohlen and. Ursprunges . 2018 1208 Böhmische Braunkohlen . . 55265 56538 Altenburgische Braunkohlen . 20440 19265 Braunkohlen and. Ursprunges 2181 1701 Kohlen überhaupt .... 143365 143051 Durchschnittlich jeden Taz. 20481 204.6 Dresdner Nachrichten vom 2. Mai. -- Im Laufe dieses Monats tritt im Königreiche Sachsen eine für das Maß- und Gewichtswesen bedeut- fame Einrichtung in Kraft, indem nach der Beiordnung des König! Ministeriums des Innern vom 8. April lau fenden Jahres künftig die im öffentlichen Verkehre be nutzten Maße, Gewichte, Wagen und Meßwerk zeuge olftr drei Jahre einer Nacheichung zu unter werfen sind, bei der sie von einem Eichungsbeamtcn aus ihre Zulässigkeit und hinreichende Richtigkeit untersucht werden. Zu diesem Zwecke haben die hiermit beauftragten Beamten unter Mitführung ihrer Revision sapparate die Gemeindebezirke zu bereisen, die ihnen von den Gewerb- treibcndcn noch vorgängiger Aufforderung vorgelegten Maße, Gewichte re zu prüfen, sowie gewisse Berichtigungen solcher vorzunehmcn und die untersuchten, bez. richtig befundenen oder berichtigten Eichgegenstände mit einem, die erfolgte Nacheichung beglaubigenden Stempelzeichen zu versehen. Für die Nacheichung ist eine mäßige Gebühr nach dem hierfür festgestelltcn Tarif zu zahlen, während die Berichtigungen unentgeltlich ausgeführt werden. Die Gewerbtreibenden, welche der Aufforderung folgend, ihre Maße, Gewichte:c. zur Nacheichung vorlegen, sind, wenn sich die Aichgegenstände bei deren Prüfung als unrichtig oder als unzulässig erweisen, einer Bestrafung nicht aus gesetzt. Werden dagegen, nach Beendigung des Nach- eichungSgeschäftes, in der betreffenden Gemeinde Maße oder Gewichte re., welche den Nacheichungsstempel nicht tragen, bei einem Gewerbtreibenden vorgefunden, ohne daß er den Nachweis der später ausgeführten Neueichnung der frag, lichen Gegenstände zu erbringen vermag, so wird dessen Bestrafung nach Z 369 Nr. 2 des Strafgesetzbuches und die Eichung der Gegenstände oder nach Befinden deren Beschlagnahme und Einziehung veranlaßt. o Im Laufe dieses Sommers verkehren folgende Sonderzüge: !. Bon Dresden A nach Berlin: 20. Mai über Elsterwerda-Berlin bis Hamburg, 2l. Mai über Röderau, 17. Juni, 1. Juli über Elsterwerda, 15. Juli über Röderau, 5., August über Elsterwerda, 19. August über Röderau. Über die Frhrten bis Ham burg zum Beginn der Ferien folgt weiteres. II. Bon Berlin werden Sonderzüge nach Dresden abgelaffen: 20. Mai über Röderau, 21. Mai über Elsterwerda, 18. Juni, 2. Juli über Elsterwerda, 16. Juli über Röderau, 6. August üb:r Elsterwerda, 20. August über Röderau. " « Nach München verkehren je am 7. und 8. Juni d. I. zur Landwirtschaftlichen Wanderausstellung von Dresden und Leipzig Sonderzüge, desgl. am 15. Juli und 15. August von Leipzig und Dresden mit Anschluß nach den Alpen wie in den Vorjahren und schließlich am 1. Juli ein solcher Zug von Leipzig ohne Anschluß von Dresden. - In kurzer Zeit wird die Markthalle auf dem An» tonSplatze serüggestellt sein und alsdann in Benutzung genommen werden. Inzwischen find auch schon die Pläne für die städtische Hauptmarkthalle, welche in den Friedrichstadter Promenaden, und zwar an der Ecke der verlängerten Wettinerstraße und Weißeritzstraße er richtet werden soll, auSgearbeitet worden. 726 gm werden sür die Anlage eines Bahngeleise« erforderlich sein, das unmittelbaren Anschluß an sämtliche in Dresden mündende Eisenbahnen sowie an die Hafenanlagen und Landungs plätze erholten wird. Der Hallenbau wird w terkellert, jedoch ohne Galerien ausgeführt; an Len Straßenfronten sollen Läden eingebaut werden An dem Eckpunkte der beiden vorerwähnten Straßen ist ein Bau mit einem 30 w hohen Turme gevlant. Mitten durch die Halle führt eine Fahrstraße und ebenso wird ein Bahngeleiv eingelegt. Eine besondere Güterstation in der Halle ist vorgesehen. Die erforderlichen BerwaltungSraume, Räume für die Steuerdeamt-n, die Wohlsahitspolizei, das Markt- personal, für eine Schankwirtschafl und die hiesige Pro duktenbörse sollen eingebaut werden. Tie Halle wird einen Flächenraum von 7292 gm einnehmen. . Die TageSbeleuchlung erfolgt durch Scheddächer, während für den Abend Gaslicht die Räume erhellen wird. Die Keller werden wasserdicht hergestellt, eine Ventilation« einrichtung mit Gasmotor soll deren Lüftung bewirken Brandmauern mit schmiedeeisernen Thüren werden als Schutz gegen Feuersgefahr eingebaut. Die Gesamtkosten sind auf 1397225 M veranschlagt. Aus dem Polizeiberichte. Unter Zurücklassung zweier Briefe, in welchen sie übereinstimmend erklärt, daß sie sich das Leben nehmen und in die Elbe stürzen wolle, da sie geistig krank sei, hat in der Nacht zu gestern eine hier dienende 25 Jahre alte Frauensperson die Wohnung ihrer Herrschaft heimlich verlassen. Wahr scheinlich ist da- Mädchen mit derjenigen Person identisch, welche sich in derselben Nacht von der Albertbrücke in Lie Elbe gestürzt hat. Die Wäsche der Verschwundenen ist „A- I-." gezeichnet. — Einen Ünterschenkelbruch, außer dem aber anscheinend auch schwere innere Verletzungen, erlitt gestern nachmittag in einem Gehöft auf der Joftsinen- straße ein 17 Jahre alter Schlossergeselle i folge des Umfallens zweier 8 Zentrer schweren Tlorflügel Der Verunglückte wurde nach Anlegung eines Nolrei Landes d m Stadtkrankenhause zugesührt. — Gesunden wurde von einer Dame am 30. v. M s hier ein Geldtäschchen mit etwa 42 M. Inhalt; von ver Gäitnereehefrau Anna Kräher hier am 1. d Mts ein Geldtäschchen mit etwa 4 M. Inhalt, während dec Droschkenführer Friedrich Birnstein hier am 30 v. Mts an Stelle eines Einmark stückes ein Zwanzigmarkstück von einem unbekannten Fahrgaste an Zahlunqsstatt erhalten hat. * Den großen Dresdner Nennen am 11. und 14. Mai geht am 10 Mai die Distanzfahrt Berlin- Dresden voraus Am Morgen des 10. Mai bei Sonnen aufgang findet die Abfahrt von Berlin statt und bei Sonnenuntergang desselben Tages werden die eisten Ge spanne bereits auf dem Rennplatz bei Dresden eingetroffen sein. Man rechnete etwa 14—16 Stunden auf die Strecke von et va 180 km einschließlich eintrctender Rast. Das Fahren wird nur von Herren bestritten werden, Professio nals sind ausgeschloffen. Es erhalten nur diejenigen Ge spanne einen Preis, die mit völlig gebrauchssähigen Pferden eintreffen Am ersten Renntage (11. Mai) w:rden in einer Pause zwischen zwei Rennen die an der Distanz fahrt beteiligten Gespanne vor der Tribüne ten Besuchern der Rennbahn vorgeführt. Zum Empfang an: Mittwoch in später Nachmittagsstunde sind von einem zu diesem Zweck gebildeten Komitee alle Vorbereitungen schon ge troffen worden. * Der für heute abend angekündigte BortragZldes Hrn. Prof. Ezeelaw Czynski über Okkultismus u. s w. muß, da der betreffende Saal nicht zur Verfügung steht, verschoben werden; über Tag und Stunde der Abhaltung des Vortrage« wird demnächst das nähere bekannt gegeben werden * Der Verein sür Handlungskommis von 1858 zu Hamburg, Bezirk Dresden (Kaufmännischer Verein), unternimmt ain nächsten Sonntag, den 7. Mai, einen Ausflug nach Langebrück; die Abfahrt vom Schle sischen Bahnhof erfolgt nachmittags 2,05 Uhr nach Klotzsche, von wo aus Spaziergang durch die Heide nach dem Kur bad Langebrück geplant ist. — Der Ausbau der zahlreiche» Elbbadeanstaltcn im Stadtgebiete ist nahezu vollendet. Am 15. d. Nits, wird die Eröffnung Ler Badesarsvn erfolgen. Der hiesigen Kinderheilanstalt ist auf Ansuchen ihres Verwaltungsratcs d-s seitens Ler beiden städtischen Körperschaften bereits im Jahre 1878 unverzinslich ge währte Darlehen von 50 000 M. auf weitere 5 Jahre unter denselben Bedingungen vom Rate überlassen morsen. * „Nordamerika". (Die Bereinigten Staaten nebst einem Ausflug nach Mexiko) Handbuch für Reisende von K. Baedeker. Mit 17 Karten, 22 Plänen und 2 Grund rissen. Leipzig. Verlag von Karl Baedeker. — Dieses erstmals erscheinende Reisehandbuch ist in bester Art geeignet, einem unzweifelhaft vorhandenen Bedürfnis ab- zuhelsen. Der Besuch der Bereinizt-n Staaten, Ler auch von Deutschland aus mit jedem Jahr zugenommen hat, wird sich in diesem Jahre der kolumbischen Ausstellung noch außerordentlich steigern und Tausende von Personen, seien es Kaufleute, Industrielle, Landwirte oder Privat leute, werden in dem vorliegenden Buch einen willkommenen Führer und Ratgeber begrüßen. Dasselbe beruht im wesentlichen auf einem von dem gleichen Verlag in eng lischer Sprache veröffentlichten Reisehandbuch, dessen Ver fasser der langjährige Mitarbeiter an den Vaedekerschen Handbüchern Mr. Muirhead ist Dieser Herr befindet sich seit mehreren Jahren im Auftrag des Herausgebers in Amerika und hat den größten Teil d s im vorliegenden Bande behandelten Gebiets aus persönlicher Anschauung genau kennen gelernt, unterstützt von vielen Eisenbahn direktionen, Staats- und anderen Behörden, sowie zahlreichen sachkundigen Privatpersonen. Das Buch, welches namentlich in der ersten Auflage auf eine in jeder Richtung erschöpfende Darstellung des gewaltigen Gebiets verzichten mußte, verfolgt dieselben Ziele, wie die allgemein bekannten und hoch geschätzten anderen Reisehandbücher des Heraus gebers, als erste Aufgabe festhaltenv, die Unabhängigkeit des Reisenden soviel wie möglich zu sichern, ihn in stand zu setzen, mit möglichst geringem Zeit und Geldaufwand alles Sehenswerte zu überblicken, ihn frei zu machen und so zu befähigen, mit frischem Herzen und offenen Augen alle Eindrücke in sich aufzunehmen. Die Karten und Pläne sind mit höchster Sorgfalt hergestellt, Entfernungen, Flächenmaße, Höhen rc. in englischen Bezeichnungen an gegeben, neben den Hotels ersten Ranges auch die em pfehlenswerten einfacheren Häuser, die Preise im ungefähren Wert genannt, sodaß sich wenigstens ein Überschlag er reichen läßt, u. dergl. m Ta das Buch rechtzeitig zur Eröffnung der Weltausstellung erscheinen sollte, ließ sich eine völlige Abrundung noch nicht gewinnen; ein spezielle« Handbuch für Kanada ist aber schon in Vorbereitung Wir empfehlen den Band angelegentlichst der allgemeinen Be achtung, denn er ist ausgezeichnet durch Reichhaltigkeit, größte Verläßlichkeit und passendste Anordnung seine« Material«, seiner Beschreibungen, Mitteilungen, Hinweise und Auskünfte u d wird in diesen Vorzügen kaum von einer anderen ähnlichen Publikation erreicht oder gar Übertrossen * Nochdem bereit» sür den Monat April anläßlich der Einführung der mitieleuropäüchm Zeit di« Friysche'sche KnrSbuch für Sachsen und da« übrige Mitteldeuttchland u s.w. in neuer Au«gabe erschienen ist, liegt nunmehr sür den Sommer, f-hrplan, der mit dem gestrigen Tag« in Kraft trat, die Sommerautgabe de« genannten KurSbuche« vor. D,« 176 Seilen umfassende Werk, dr« von Auflage zu Auflage immer weitere Anerkennung findet, umfaßt »nßer den Bahnen von Sachsen und dem übrigen Mitteldeutschland auch dic von Böhmen und die hauptlächlichsten Anschlußbahnen in Nord- uad Eüddeutichland sowie Schlesien, ferm r Angaben ü'er direkte Wagen bez. Verbindungen. Anschlüsse. Rundreise- undSommer- sahrkarten. zusammenstellbare Rundreisesahrkarien, Posten, D-mpschifse, ferner 2 Effenbabnkarten u v. a ni Das Kurs buch ist »u dem bekannten Preise von to Pf. durch ave Buch- handlunge'', Billetverkauststellen, Port er« u. s. w zu belieben Nachrichten aus den Landesteilen. I- Schandau, 2. Mai. Hestern feierte der Vorstand de« hiesigen Hauptzollamtes, Hr. Oberzollrat Michler, sein 40jähriges Dienstjubilä.um. Außer den hier stationierten Zoll- und Steuerbeamten trafen zahlreiche andere au« allen Teilen des Verwaltungsbezirkes ein, die neben den aufrichtigste» Glückwünschen auch durch Ueber- reichung von Geschenken ihre Verehrung für den Jubilar zum Ausdruck brachten; auch waren Bertr ter der Ober- dehörde, der hiesigen Stadtvertretung, der Elbschiffahrts- gesellschasten u. a. m zur Beglückwünschung hierselbst erschienen. ' Annabi rg, 30 April. In feierlicher Weise haben sich gestern die Bürgermeister, Gemeindevorstünde und GutS- vorsteher des amtshauptmannschafilichen Bezirks Annaberg von Hrn. Amtshauptmann Vr Kunze verabschiedet, welcher am 1. Mai an Stelle des zum Polizeipräsidenten von Dresden ernannten Hrn. geh. NegiecunqSrat:s Le Maistre die Leitung der König! Amtshauptma'njchaft Pirna über nehmen wird. Im Namen der vollzählig erschienene» Vorsteher der Gemeinden der Bezirks verlieh Hr. Bürger meister Zeidler-Schlettau den Gefühlen des Dankes und der innigen Zuneigung sür den scheidenden, hochverdienten Verwaltungsbeamten Ausdruck. Tiefgekühlt und mit der Versicherung, daß ihm das Scheiden aus dem Bezirk außerordentlich schwer werde, dankte Hr. Dr. Kunze. Auch bei einer am Abend im Hotel Bahl veranstalteten Fest lichkeit, bei welcher Hr. Bürgermeister Köhler Jöhstadt den Scheidenden feierte, kam das schöne Verhältnis, welches zwischen Hrn Dr. Kunze und Len Eingesessenen des Bezirks während der ganzen Zeit seiner Amtierung geherrscht hat, zum deutlichsten Ausdruck. Vermischtes. * Aus Ler Maik wird der „T Rdsch." folgendes jüngst geschehene Bauernstücklein berichtet Hatten La zwei Dörfer, nennen wir sie Schulzendorf und Müllers- dorf, eine gemeinschaftliche Kirche mit einem Glockenturm — aber keiner Uhr an diesem Turm. Ter Deutlichkeit halber muß bemeikt werden, daß die Kirche mit dem Turm in Müllcrsdorf stand Lange Jrhre und Geschlecht» r hin durch hatten beide Dörfer sich bei Kirche und Turm ivohl befunden, bis eines Tages ein Neunmalweiser von außer halb die Müllersdorser höhnte, daß ein Kirchturm ohne Uhr ein klägliches Unding sei. Tas leuchtete ihnen ein und nach Reden und Widerreden und langen Unterhand lungen mit den Schulzendorfern wurde beschlossen, eine Uhr mit zwei vergoldeten großen Zeigern anzuschaffen Es war ein förmlicher Festtag, als sie zum ersten Riale in der Morgensonne am Turme prangte und die ersten Schläge durch das Do.f hallten, und im Kruge fand fröhliche Einweihung und erneute Verbrüderung zwischen denen von Müllers- und Schulzendorf statt. Die Müllersdorser hatten als die Besteller die Uhr natürlich bezahlt und meldeten den Schulzendorfern den Betrag der entstandenen Unkosten. Aber nun kam das dicke Ende: Lie Schulzendorfer blieben harthörig und machten nicht im geringsten Miene, die ihnen zugemutete Hälfte der Kosten zu zahlen. Seit Jahrzehnten war das gute Verhältnis zwischen beiden Dörfern durch keinen Mißklang gestört worden. Jetzt schlug die Uhr dazwischen. Das Oberhaupt von Müllersdorf sah sich zu einem ge- liaden Mahnbrief an das Nachbardorf veranlaßt — um sonst, es erfolgte weder Zahlung noch Antwort. Hingegen standen die Schulzendorfer, wenn sie Sonntags die Kirche besucht hatten, nach dem Gottesdienste in Hellen Scharen vor der Turmuhr und regulierten nach dieser ihre eigenen Zeitmesser mit unverfrorener Gründlichkeit. Der Grimm der Müllersvorfer wuchs und endlich fand er seinen ge nügenden Ausdruck — nicht in einer Prügelei, wie das anderswo Brauch sein mag, wie es sich aber für ein ge- bilsetes Dorf der Mark sicher nicht schickt. Eines Sonn tags hatten die Schulzendorfer wieder die Kirche besucht und pflanzten sich wie gewöhnlich vor der neuen Uhr auf, ihre eigenen Uhren zum Vergleich betrachtend Aber La sahen sie zu ihrem Schrecken, Laß vor dem Zifferblatt der Kirchuhr ein großer Sack hing, auf dem weithin sichtbar die Zahl 50 mahnte. Beschämt drückten sich die von Schulzendorf unter dem Hohngekicher derer von Müllers- dorf Folgenden Tages traf in Müllersdorf ein Schreiben mit fünfzig Reichsmark ein Seitdem leuchtet die Uhr wieder beiden Gemeinden, und die Eintracht ist ungetrübt * Zwei jugendliche Ausreißer, welche der Welt ausstellung in Chicago einen Besuch adstatten wollten, finv denn Anlangen des Dampfers „Havel" in New-Aoi! dingfest gemacht worden. Anfangs April waren der 16jährige Sekundaner Paul K, Sohn eines in Berlin in der Potsdamerstraße wohnenden Rentiers, und der fast gleichalterige in einer Berliner Pension untergebrachte Ewald B , aus Magdeburg gebürtig, verschwunden Aus einem zurückgelassenen Briese des K. ging hervor, daß die Flüchtlinge den Weg nach der Neuen Welt angetreten. Es wurde daher der New-Uorker Sicherheitsbehörde tele graphisch Mitteilung gemacht, und dieser gelang es, nach Eintreffen des Dampfers die Flüchtlinge zu verhaften. Die jungen Herren wurden >m Besitz von 1200 Mark befunden Wennsport. Berlin-Hoppegarten, 1. Mai I. JungserN'Rennen. Dist. 1600 m. Hrn. V. Moy« br. H „Seeräuber" (Bowman) 1 Gr. Plesicn-Ivenacks „Beß" 2. Hr». I. Saloschins „Meistersinger 1k." 3. Gr. L. Henckels „Sultan" 4. Gan» leicht mit einer Länge gewonnen. Vierzehn liefen. Wert: «ovo M, Svv M, 3«0 M. Tot: 220: 2V. kl. Goldene Peitsche und Klubpreis «ovo M Dist. 1200 m Hrn. B. Moy« Sch.-H „Königswinter" (Martm) 1. K. Hpt.-Gest. Grabitz' „Wahlstatt" 2. Gr. Hahn- Bascdrw« „Königslieulenant" 3. Gr. L Henckels „Excenttic"«. Siegte sehr sicher mit dreiste,tel Längen. Weit: Ehrenpreis und Svoo M., 800 M , 2vv M. Tot: «3:2v. Ul. Großes Hoppegartener Handicap. Dist. 1600 m. Hrn I Suhrs F -H. „Orseo" (Madden) 1. Gr. C E. Reventlow« „Nimbus" 2. Kap. Job« „Masaaiello" 3. Hrn. B. Moy» „Archer" «. Leicht mit einer Länge gelandet. Zwölf liefen Wert: 11 LOO M , 1800 M , 8vo M. Tot: 2«3:20. IV. Balbrck-Rcnnen. Dist. ilvo m. Frhrn. v. Schrader« „Blücher" (Shaipe) 1. Hptm. R. Spieker mann« , Spielmann" 2. Hrn. H. ManSke« „Sylphide" 3. Hrn. A Kasten« „ Raphael" «. Mühelo« mit sünsvierrel Längen gewonnen Werl: 2vv0 M, 2«v M. Tot: 49:20. V. Staai«prei« dritter Klasse. Dist ISO» m Frhrn C v. Fürstenberg« br. H. „AI Hana«" (Sharpe» i Hra. I Saloschin» „St Marco" 2. Hptm R. Spi-kermanv« „Präsident Ex" 3. Siegle, wie er wollte, mit drilt-halb Längen; „Präsident Ex", anaehalten, eine halbe Länge hinter „St. Marco" Dritter. .Alpinist' und „Carl Mariel!" ungehalten. Wert: 3885 M, 38» M. Tot: 43:20 VI. Essenberg Jagd-Rennen. Dist. 300' m Lt. v. Kummer- dbr H „Malbrucki" (Bel) l. Lt. v d. Decken« II. „Jlsebill" «Lt. Gr. Sponeck) 2 Hrn H Surr- mondl« „Kratzbürste" (Lt. v Graevenitzi 3 Hrn. R H-niel- „Dunkelmann" (Lt. Roßbach II) «. Nach Gegenwehr mit dreiviertel Längen eewonnen „Bergschwalbe" siel Wert: 3000 M , »40 M , 240 M. Tot: 48 :20 Statistik und Volkswirtschaft. * Die Betriebseinnahmen der Trum«»)» l^ompunv ok Oormu»^, I.ck betrugen in der mit dem20. April 1893 zu Ende gegangenen Woche 45 344,8» M. und seil dem 1. Januar 189» 685885,75 M gegen «41 44ü,L» M. '.» g'eichen Zeiträume des Vorjahre«. — Die Betrirdseinnahme der Straßenbahn Hannover, A-G.. betrug in der ab- gelausencn Woche 20 »28,80 M. und seit dem 1. Januar 1893 291 22b,40 M. gegen 231 224,00 M im gleichen Zeiträume des Vorjahrc« Nach einem uns vorliegenden Berichte der Zenttalstelle der Lächsischen Elbsa: dsteinbruchinhaber war das verflossene Ge schäftsjahr ein keineswegs günstiges sür das Sandstcin- gewerbe unnjeres Elbthales. da alle Steinbruchbetriebe, mit Ausnahme derjenigen der Königl. Staalsdahn, ihie Praduklion einschränken mußten, obwohl in Diesden jetzt eine ausnahms weise öffentliche Bauthäligkeä herrscht. Für die Staaisbahn- bauten hallen die Siernbrüche fast gar keine Aufträge, dagegen bolen der Dresdner Eltbrückenbau und der Leipziger Ralhaus- bau etwas Beschäftigung Der Unisatz in Marktware war ge ringer, obwohl die Baulhäligkeit keimn eigentliche Rückgang (0 zeigte. Ter Absatz an Quadern und Grundstücke» war auch insolge des Abbruchs öffentlrcker Gebäude geringer. Die An lieferungen betrugen 49,56 Pro», der deklarierten Produktion und hat'tn einen Werl von 536103,41 M gegen 601602,89 M. im Vorjahre. An Überpreisen wurden aus die Änliejeruugkn von l89l 14 096.69 M ausgezahll. Abgeliesert wurden Steine (einschließlich Fuhr- und Ladclöhne) im Betrage von 631406 6«M. gegen 733 378 51 M im Boftahre Be'ondeie Aufmerksamkeit wurde im verflossenen Jahre dem Lager von Sinsen zugewends', damit bei einer Auslösung desselben nickt zu große Berluste erwahsen sollte». — In Australien folgen sich sitz' die »rijen in raichmr Tempo Nachreni vor etwas mehr als Jahresfrist ein schwerer Krach der Bouban'en eingelrettn war, weichtm die Zahlungseinstellung and rer Institute solgtc, sind im Atonal April wieder vier Banken gezwungen gewefen ih:e Zahlungen emznslellen. Wenn gleichwohl gemeldet worden war, die Panik sei überwunden und das Bankgeschäft nehme wieder feilte» rege'mäfigen Verlaus, womit der Zweck virs.lgt wurde den Lonkoner Geldmarll zu beruhigen, jo ist dirjelbe nicht erreicht worden, sondern der Verdacht unb das allgemein: Mißtrauen ist nur versinkt wmdm, da man im Gegenteil, weil man bei den verschieden lame^den Nachrichten nicht wußte was man glauben follle, gerade das Schlimme c sür kas Wahrfchetnüchere hielt. Er darf angenommen weiden, daß die Samuerigkeilen noch mcht beseitigt sin) und daß noch weinre Zaylnngcein- steüungen folgen werden Tie Ursachen der Zusammenbrüche sind im WeseatUchen zn juchen in der ÜbeUadung der Bansin mit unrkaltsierbaien Werten. Tie älteren und solideren Institute Halen sich von derartigen Geschäften frei geha'len, andere haben sich wohl daran teiettlg», sahen aber den j.ättren Zusammenbruch voiaus und trafen hsirjiir rechiz itig ihre Maßregeln, auch wmen sic besorat stärkere Kajsenreferven z» halten und so launlen sie einem Ansturm der 'Depositäre bester Wideisland leisten. Nachdem nun die schwachen Jnsli'ure an die Wand , edlückt sind vermögen l ic älteren und solid ren sich gegenseitig wirtsairer zu unlcrstüzcn. Sie haben während Les wirtschaftlichen Aujjchwungs, das heißt wahrend der letzUn Schwind c.per>ote gute Geschäfte gemacht ohne zu große Wagnisse zu unternehmen. 'Nunmehr ist aber d'e Situation geklärt und es >st anzunehmen, »aß sie stark genug find, sich gegenseitig zn unicrslützeu. J:dcn- salls dürfte jetzt das Schlimmste überwunden fein, und w nn auch einige Zusammenbrüche noch folgen sollten, so ist koch einer Wiederkehr des Vertrauens bald entgegenzufehen. Ma» ist erstaunt gewefrn, Laß die verkrachten Banken nicht im stände waren sich die nölig,» Mittel zur Befriedigung der an sie Hera: lrclendcn Ansprüche zu verschaffen Dies erklären aber ihre letzten Auewesie, aus weichen das Mißverhältnis ersichtlich rst, welcher zwischen jh>-en Berbindlichkei en und Aktiven bestand. B-i den in Frage kommenden Banken betrage» die Ber- bindlrcksiilen 432»5000 Pfd Slcrl., wogegen die Kasse, bestände und fofor vetsügbaren Guthaben nur 58680.« Pld Sterl, be trugen, also weniger als 13^ Proz. Nimmt man den Maß stab der englischen, sowie der curopäifchcn Bankrn überhaupt an, so erscheint dieses Verhältnis jehr ungünstig, denn die liquiden Mittel der englist en Banken, mit Ausnahme der Bank von England betrage» über 22 Pioz. ihrer Verbindlichkeiten. Nach aussallrnkcr crichei- t d e Schwäche der weiteren in Re- g'erungs- und anderen Sicherheit,« bestehende« Reserven. Tie- selben betragen i ur 6 P.oz. der Veibindsichkrttcn, während sic bei den englischen Banken etwa 25 Pioz betrage». Allerdings besteht auch insosern ein gro er Unterschied im Geschäftsbetriebe der englischen und australsichcn Banken, daß die D positen der ersteren ohne oder mit einer ÜündignngSfrist von wringen Tagen abgehoben werde» können, während sie bei letzteren auf längere Festen hinterlegt sind; diese Banke, bedürft» deshalb keiner jo großen sofort realisierbaren Reserven. Dennoch find alec chic verfügbaren Mittel ohne Zweifel zu gering gewefen und wahr scheinlich we den sic in Zukunft klüger handeln und eine vcr- nü stigere Praxis befolgen. — In der Generalverjammlitug der Dentschen Lcbens- verjicherungsgesellschaft in Lübick wurde auf Vorschlag des BerwaltungSrates die Auszahlung eimr Tivide« von 160 M. pro Allie für das Jahr 1892, sowie eines Gewinn anteilS der Versicherten von 52,20 xj„er Jahretpramie an die Jahresklasse 1873, von 42,30 an Klasse 1877, von 30,Io an Klasse 1881, von 18,50 an Klaffe 1885 und eines solchen von 6,90 «n Klasse 1889 genehmigt. Nach Maßgabe der nm dem 28. April in Kraft getretenen neuen Satzungen wurden sür den ans seinem Amte scheidenden bisherigen Lerwaltungsrat ein aus 6 Mitgliedern bcfteh-nder AujsichtSrat und 2 Rev,so:en gewählt. Ferner wurde be schlossen, aus der Reserve öOOOO M. zur Begründung eines Kriegsversich-rungssonds zu entnehmen Tem Jahresberichte zusolge verlies das verfloffenc Jahr weniger günst g, da die Sterblichkeit nicht soweit hinter dem rcchnungsmäßigkn Betrage znrückblieb, als im Vorjahre. Dieser Umstand war in erster Linie der Influenza zuzuschrciben, ungerechnet die Sierbesälle, die aus Folgekrankheile» der Influenza zurückzusühren waren. Dennoch wurden 134 770,40 M. weniger ausgegebcn, als rechnungsmäßig erforderlich war. Der Reingewinn belrug 287 156,54 M., wovon 272 000 M. zur Verteilung bestimmt wurden, und zwar zu L mit 204 000 M. an die Versicherten m d zu mit «8 000 M. an die Aktionäre, 1556,54 M. wurden der Reserve sür unvorhergesehene Verluste übe.wiesen, welche sich einschließlich des „gesetzlichen KapitalreservesonbL" aus 703 956,88 M. beziffert. Die reine Zunahme der Ver sicherungssumme belrug 3 734 047,17 M.; d e Präm-enreserve stieg UNI 1 690916,55 M. aus 41 706434,81 M, die Summ« der belrglen Gelder, deren Durch chnittszinSsuß 4,25 <)h betrug, hob sich um 1 309 113.93 M aus 39 482 569,01 M, wovon 3Ü 335 048,70 M. — 89,50 — in Hypotheken angelegt waren. — Al« Gewinnanteil der Versicherten waren aus 1892 und jrührrcnJahren zurückgestellt 577206,13 M., wovon im lausen de» Jahre 217 618,52 M. zur Verteilung kommen, so daß sür spätere Gewinnverteilungen 359 587,61 M. reserviert bleiben. In der Harptb^anche, der eigentlichen Lebensversicherung, war der Bestand ult. 1892 37 693 Personen mit 151 746 192,99 M. Versicheruna«kapital und der Gesamtbestand aller Versicherungen 41 778 Personen mit 155 992318,57 M Bersicherungtkapttal und 184 452,36 M jährl chcr Rente (kit Bilanz der Gesell schaft pro nlt. 189c befindet sich im Jnferatentctte.)
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