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Dresdner Journal : 16.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190506163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050616
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-06
- Tag1905-06-16
- Monat1905-06
- Jahr1905
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- Dresdner Journal : 16.06.1905
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vrt>,-pr«t«: Beim Bezug« durch di« Kesch»fi»»e«t innrrSal» Kr^dn»» 2,80 M (rinschl. Zulraguna), durch dir Deulschen Reich« > M. (ausschließlich B«stellg«ld) vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf Wird Aurückjenduna der für die Schristlritung bestimmten, aber von dieser nicht ein» geforderten Beiträge bean» sprucht, so ist das Postgeld beizusügen. 137 Dres-mr Journal Freitag, ven 16. Juni nachmittags 1905 Gebühren. Ermäßigung bet öfterer Wiederholung. Herausgegeben von der König!. Expeditton deS Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Annahme der Anzeigen vu » mittags 12 Uhr für dre nach- Ersch^nm: Werktag- nachm ö Uhr. - Originalberichtr und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe aachgedruckt werden. mittag-erfcheinrndeNummer. AnrLu»i»»»««««d»hre«r Die ZeN» kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Antündt» aung».<seite oder deren Raum io Pf «et Tabellen - und Hiffernfad ö Pf. Aufschlag für die Zeile. Unterm Re» baktion-strich (Eingesandt) die Lertteile mittler Schrift oder Amtlicher Teil. Ve»e««u«gen, Bersetzuuge« rc. im öffent liche« Dienste. Im »eschäftödereiche d«S Ministeriums der Justiz. Der NechtSanwalt Maximilian Gustav Germann in Schnee berg ist zum Notar für Schneeberg auf so lange Zeit, al- er dort seinen Amtssitz haben wird, ernannt worden. Im Geschäftsbereiche des Ministeriums der Finanzen. Bei der AlbrechtSburg in Meißen ist er nannt worden: Fischer, seither Bauassistent bei dem Land bauamte Meißen, als Schloßverwalter. Bei der Post-Berwaltung sind ernannt worden: Böhme, seither Postverwaller in Großhartmannsdorf (S ), als solcher in Klingenberg (Bez. DSdn); Gastwirt Schmidt als Postagent in Edle Krone. Im Geschäftsbereiche deS Ministeriums deS Kultus u. öffentl. Unterrichts. Zur Erledigung kommt: die 2. ständige Lehrerstelle in Zschaitz; Kollator: die oberste Schulbehlrde; Einkommen (außer freier Wohnung im neuen Schulhause mit großem Garten, öS M anteiligem Honorar für Fortbildungsschule und 80 M für Sommerturn unterricht) 12vo M; Bewerbungsgefuche bis 12. Juli an den König!. BezirkSschulinspektor in Döbeln. (Behvrdl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. ver bevorstehende Kabinettswechsel in Ungarn. AuS Budapest schreibt man uns: Das Kabinett Fejervary, das nun die Leitung der Geschäfte übernehmen soll, wurde vor seinem Amtsantritte schon zweimal totgesagt. Als vor drei Wochen das Gerücht von der Berufung Baron Fejervarys auftauchte und bald nachher wieder ver stummte, erklärte die Oppositionspresse mit stolzem Selbstbewußtsein, der von ihr entfesselte Entrüstungs sturm habe den Plan dieser Berufung vereitelt. Nun muß man zugeben, daß der Sturm doch nicht kräftig genug war und so wird denn ein neuer Ge fühlsausbruch angekündigt, dem das Ministerium Fejervary schon in den ersten Tagen seines Daseins erliegen werde. Für die Art der Stimmungsmache gegen Fejervary ist das Detail bezeichnend, daß die Oppositionsblätter heute einen der erprobtesten Kämpen ihrer eigenen Partei mit der Vehme be drohen, weil er während der Fahrt Fejervarys nach Wien zufällig mit diesem zusammentraf und bei diesem Anlasse eine Unterredung mit dem künftigen Regierungschef hatte. So kann sogar ein Polonyi von einer Stunde zur nächsten ein Verräter der Nation werden, wenn man ihn an der Seite des großen Verräters Fejervary erblickt! Dies ist der Titel, den die, zum Teile kaum dem Säuglingsalter entwachsenen oppositionellen Phrasenhelden dem de signierten Ministerpräsidenten verliehen haben Für die übrige Mitwelt ist Fejervary ein Mann, der sich um die nationale und militärische Entwickelung Ungarns unvergängliche Verdienste erwarb und der während seiner ganzen Laufbahn seinen mächtigen, auf untadelige Ehrenhaftigkeit gegründeten Einfluß immer wieder in den Dienst der Interessen seines Vaterlands stellte. Ungarische Politiker aller Parteien feierten ihn wegen seines glühenden Patrio tismus, seines temperamentvollen, ritterlichen Wesens als einen der glänzendsten Vertreter deS Magyaren- tums, so lange seine Bestrebungen im Einklänge waren mit der Strömung des öffentlichen Lebens im Reiche der Stefanskrone. Nun aber sind alle Kunst und Wissenschaft. * An dem vom akademischen Rate hier für Rechnung des Fonds für Kabinetts- und Klein plastik ausgeschriebenen Wettbewerb zur Erlangung bildnerischer Entwürfe zu vier Staatsmedaillen, und zwar zunächst zu derjenigen für Verdienste um die Geflügelzucht, haben sich neun Künstler beteiligt. Von den eingegangenen Entwürfen ist derjenige von Paul Sturn, in Leipzig bedingungsweise zur Aus führung gewählt und neben diesem der von Friedrich Hörnlein hier bereits geschnittene Stahlstempel an- aekauft worden. Außerdem wurde dem Entwürfe von W. Witting hier eine lobende Erwähnung zuteil. Von einer öffentlichen AuSstelluna ist abgesehen morde». Gleichzeitig wird an dieser Stelle nochmals bemerkt, daß die Frist für Einlieferung von Entwürfen zu den übrigen drei StaatSmedaillen für Verdienste um 1. da» Kunstgewerbe, 2. den Obstbau und 3. die Bienenzucht mit Sonnabend, den 28. Oktober d. I., abläuft. Zentralthcater. Am 15. d M.: „Im stillen Gäßchen" Mualit/ Street). Lustspiel in vier Akten von I. M. Barrie. Deutsch von B. Pogson. (Zum erstenmal) Die englischen Lustspiele haben, fast mit alleiniger Ausnahme von „Charley« Tante" und „Miß Hobb«", in Dre»den keinen günstigen Boden gefunden; die verstorbene Jenny Groß bemühte sich vor Jahren ebenso vergeblich wie Adelheid Bernhardt, den Dichtungen englischer Lust spielschriftsteller bei un« Eingang zu verschaffen Dem gestern zum erstenmal hier aufgeführten Barritschen Huldigungen der Vergangenheit vergessen, und er hat sogar das Recht auf die Achtung seiner Zeit genossen verwirkt — weil er den Mut findet, ange sichts der Wandlung, die sich infolge der letzten Wahlen vollzog, bei seiner persönlichen Überzeugung zu beharren Zu diesem Vergehen gegen den „Geist der Nation" gesellt sich das zweite noch schwerere Vergehen, daß Fejervary trotz seines hohen Alter» dem Rufe des Monarchen gehorcht, um das Ministe rium TiSza aus einer peinlichen Lage zu befreien und die unter dem heutigen Verhältnisse überau- drückende Bürde der Regierungsgeschäfte auf sich zu nehmen. Dieser Entschluß des greisen Militärs und Staatsmanns erbittert die Opposition, weil da mit ihr Vorhaben durchkreuzt wird, den Monarchen durch einen Streik aller „Ministrabeln" zur Unter werfung unter die Forderungen der neuen Mehrheit zu zwingen. Der Boykott, den'man über jeden Ministerkandidaten verhängte, hat Fejervary nicht von der Erfüllung der Pflichten gegen den König und das Vaterland abgeschreckt und so ist der einst Gefeierte zum „Verräter" geworden. Die Mitteilungen, die aus den Umgebungen Baron Fejervarys in die Öffentlichkeit dringen, sind — allerdings nur nach oppositioneller Auffassung — geeignet, den Groll der Mehrheitspolitiker noch zu steigern. Die Vertreter der extremen Richtung hatten erwartet, daß Fejervary ihnen schon durch die Zusammensetzung seines Kabinetts und ferner durch seine ersten Regierungshandlungen Anlaß zu drastischen Kraftproben bieten werde, die mit einem Anschein von Berechtigung veranstaltet werden könnten. Die Kraftproben dürften wohl in jedem Falle folgen. Baron Fejervary ist aber sorgsam darauf bedacht, seinen Gegnern jede auch noch so zweifelhafte Rechtfertigung der von ihnen geplanten Gewaltaktionen unmöglich zu machen. Er hat vor allem seine Mitarbeiter so ausgewählt, daß niemand behaupten kann, er habe in der Not die Eitelkeits bestrebungen unbedeutender und unerfahrener Männer ausgenützt, um nur überhaupt die Kabinettsbildung zuwege zu bringen. Ungeachtet aller Pressionen und Boykottdrohungen haben sich unter seiner Führung bewährte und tüchtige Fachleute zusammengefunden, die durch die im Vorhinein gegen alle Mitglieder der künftigen Regierung geschleuderten Verun glimpfungen nicht getroffen werden könner. Des weiteren hat Fejervary bereits mit aller Ent schiedenheit erklärt, daß sein Ministerium nur ein provisorisches sei und daß es sofort vom Schauplatz verschwinden werde, wenn die Koalition sich auf Grund der seitens der Krone fixierten Bedingungen zur Übernahme der Re gierung entschließe. Endlich hat er verkündet, daß er während der Zeit seiner Wirksamkeit jede Ver letzung der verfassungsmäßigen Bestimmungen ver meiden und nur auf gesetzlichem Wege den Fortgang des staatlichen Apparats sichern Wille. Wie sehr er bemüht ist, jeden Verdacht auf diesem Gebiete zu zerstreuen, beweist schon eine Äußerlichkeit. Tie Nachricht von seiner Berufung wurde als gewaltsam verhüllte Verheißung einer Militärdiktatur mißdeutet und nun hat Fejervary die Leitung der militärischen Agenden gar nicht für sich in Anspruch genommen. Dagegen bat er sich das Finanzportefeuille Vor behalten, um die Maßnahmen, die zur Bestreitung der staatlichen Bedürfnisse notwendig sein dürften, gegen alle Anfechtungen mit seinem Namen zu decken Diese Maßnahmen werden nur die Wiederholung der schon bei früheren Anlässen verfügten und nach dem Buchstaben der Verfassung unzweifelhaft zu lässigen Vorkehrungen sein, sie werden aber sicherlich das Mißfallen der Opposition erregen, und eben deshalb will der künftige ÄabinettSchef unmittelbar mit seiner Person für seine Entschließungen einstehen. So kennzeichnen die Einzelheiten der Kabinetts bildung im Einklänge mit allen Verlautbarungen über die Pläne Baron Fejervarys die bestimmte Absicht deS Vertrauensmanns des Königs, auf dem Boden der Verfassung zu verbleiben und auch die wohl unvermeidlichen Kämpfe auf diesem Boden aus zutragen. Die Gegner der kommenden Regierung werden bei der Suche nach dem ersehnten Ver fassungsbruche immer wieder zu dem rabulistischen Argument ihre Zuflucht nehmen müssen, daß schon die Ernennung eine-, nicht aus Vertretern der Reichstagsmehrheit gebildeten Kabinetts die Ver fassung verletzt. Diese Behauptung kann aber nicht durch irgend eine Bestimmung der ungarischen Ge setze begründet werden und sie erscheint als eine geradezu widersinnige angesichts der Tatsache, daß nur das Verhalten der Mehrheit den Monarchen zur Berufung einer unparlamentarischen Regierung nötigt. Der russisch-japanische Krieg. Washington al« Ort der Friedensverhandlungen gewählt. Washington, 15. Juni. (Reuter ) Der Sekretär des Präsidenten Roosevelt erläßt folgende Mitteilung: Als die Regierungen von Rußland und Japan zu er kennen gaben, daß sie nicht in der Lage seien, sich mit der Wahl von Tschifu oder Paris als Ort für die Zu sammenkunft der beiderseitigen Bevollmächtigten ein verstanden zu erklären, brachte Präsident Roosevelt Haag in Vorschlag. Beide Regierungen machten jedoch abermals Einwendungen und sprachen das Ersuchen aus, daß die Zusammenkunft in Washington stattfinden möge. Demgemäß machte der Präsident beiden Regie rungen die Mitteilung, daß Washington ihrem Wunsche entsprechend als Treffpunkt für die Bevollmächtigten beider Länder gewählt sei. AuS Togos weiterem Schlachtbericht. Tokio, 15. Juni. In dem heute vom Marine departement veröffentlichten Bericht Togos über die See schlacht bei Tsuschima heißt es: Der japanische Schlachtbefehl wurde am 27. Mai um 1 Uhr 55 Min. nachmittags gegeben. Nachdem die japanischen Schiffs- divisioncn ihre Manöver begonnen hatten, eröffneten die Russen um 2 Uhr 8 Min. das Feuer. Die Japaner erwiderten es erst, als sie auf 6000 Aards an die russische Flotte herangekommen waren; dann konzentrierten sie ihr Feuer auf die beiden führenden russischen Schiffe mit solchem Erfolge, daß die Schlacht um 2 Uhr 45 Min nachmittags entschieden war. In der Schilde rung der Ereignisse vom 28. Mai sagt Togo, seine Schlachtschiffe, Kamimuras Panzerkreuzer und Urius Schiffsdivision, sowie diejenige des jüngeren Togo hätten Nebogatows Geschwader völlig umzingelt und Widerstand nutzlos gemacht. Er, Togo, habe dann, nach dem sich Neboaatow ergeben, diesem und seinen Offizieren gestattet, ihre Säbel zu behalten Taycsgeschichte. Dresden, 16. Juni. Ihre Majestät die Königin- Witwe ist gestern nachmittag gut in Sibyllenort angekommen und konnte bei dem günstigen Wetter noch eine kleine Promenade im Garten unternehmen. In der Allerhöchsten Vertretung Sr. Majestät des Königs wohnte gestern nachmittag der Kom mandeur der 2. KavaUeriebrigade Nr. 24 General major Kinder der Beerdigung des am 12. d. M. verstorbenen Generalleutnants z. T. Polen, Exzellenz, auf dem Johannisfriedhofe in Leipzig bei. Lustspiel „Im stillen Gäßchen" wird kaum ein besseres Schicksal blühen als seinen Vorgängern, trotzdem es eine durchaus respektable Arbeit darstellt, die sich in wohl tuenden Gegensatz stellt zu den kecken und lasciven Lust spielen, die von Frankreich nach Deutschland gebracht und hier mit Beifall überschüttet werden. Fein ziseliert in seinen einzelnen Abschnitten, baut sich das Stück echt lustspielmäßig auf; die Idee in ihm, zwar nicht neu, wird stofflich und formal gut vorgetragen und die Figuren sind ganz vortrefflich charakterisiert Machte sich nicht ein übermäßig starker Einschlag von Sentimentalität schon vom Beginn ver Handlung an bemerkbar und wäre der Dialog frischer, lebendiger und vor allem reicher an erheitemden Worten, so würde das Stück ganz zweifel los auch in Deutschland seinen Weg über die Bühnen machen Die bis zur Larmoyanz gesteigerte Sentimentalität al« stärkster Mangel und danach da« Fehlen lustspielechter Situationen und Episoden verhindern leider eine größere Teilnahme für die Arbeit- das zeigte der Widerspruch, der sich bei der gestrigen Erstaufführung in den Beifall mischte. Die Darstellung de« Werke« durch da« Ensemble de« Zentraltheaters war in jeder Beziehung lobenswert. Mehrere von den Mitgliedern, z. B die Herren Max Adalbert und Fritz Odemar, sind vom vorigen Jahre her noch in guter Erinnerung der Theater freunde, von den neuen führten sich die Damen Else v Rutter«heim, Carla Ernst und Johanna Platt sowie Hr Heinrich Schroth durch sehr anerkennens werte Leistungen vorteilhaft ein. Oberau« glänzend und geschmackvoll ist die dekorative und kostümlich« Ausstattung, die Hr. Direktor Alexander Rotter der Novität gegeben hat; sie stellt dem feinen Künstlergefühl de« Leiter« de« Zentraltheater« auf« neu« rin hohen Lobe« wette« Zrugni« au« W Dg« Wissenschaft. * In der gestrigen Schlußsitzung des deutschen Geoaraphentags in Danzig, die in ihrem wissen schaftlichen Teil ausschließlich der Landeskunde Westpreußcns und seiner Nachbargebiete gewidmet war, führten die Professoren vr. Oberhummer-Wien und v. Bockelmann- Danzig den Vorsitz. Auf Anttag des Geheimrat« v. Richthofen-Berlin wurde dem Leiter und den Teil nehmern der deutschen Südpolarexpedition für ihre hervorragenden Leistungen der Dank ausgesprochen, ebenso dem Chef der preußischen Landesaufnahme für seine Bereitwilligkeit, Meßtischblätter der Landesaufnahme zu billigem Preis für Unterrichtszwecke verfügbar zu machen Schließlich wurden Resolutionen angenommen für Förderung der Astronomie im mathematischen Unter richt und für Fortführung de« erdkundlichen Unterricht« in den oberen Klaffen. Dem Verein deutscher Natur forscher und Ärzte wurde der Dank dafür ausgesprochen, daß sie die Förderung de« erdkundlichen Unterricht« auch auf ihr Programm gesetzt haben Hierauf schloß Prof, vr. Oberhummer den 15. Gcographentag Zum Ott der 16. Tagung, die in zwei Jahren stattfindcn soll, ist Nürnberg gewählt worden SO Teilnehmer fuhren alr- bald nach Thorn, um von dort eine dreitägige Weichsel bereisung von der russischen Grenze bi« zur Mündung auszusühren. * Aus München wird berichtet: Die nächste Jahr«»v«rsammlung de« Allgemeinen deutschen Schulvereint« wird, wie in der gestrigen Versammlung beschlossen wurde, in Bre«lau stattfinden * Der Pastor an der Berliner Heiland«kirche, Liz. vr. G. Diettrich, gehört zu den wenigen Kennern der svätsyrischen Sprach«, die al« jüngerer Zweig de« Aramäischen bi« in« 7. Jahrhundert n Ehr blüht« und dann vom Arabischen verdrängt worden ist Ihr Deutsches Reich. Berlin. Wie in einem Teile der gestrigen Auflage unter den Drahtnachrichten bereits mitgeteilt wurde, be gaben Sich das Kaiserpaar und Prinz Adalbert von Preußen gestern morgen nach dem Mausoleum an der Friedenskirche und legten daselbst einen Kranz am Sarge de« hochseligen Kaisers Friedrich III. nieder, dessen Todestag gestern war. Später hörte Se. Majestät der Kaiser den Vortrag des preußischen Kriegsministers, wozu außerdem befohlen waren der Chef des Generalstabs der Armee, der Präses der Artillerie-Prüfungskommission und die Generalinspekteure der Fußartillerie und der Feldartillerie, und den Vortrag des Chefs des General stabs der Armee. Nachmittags 4 Uhr 40 Min begab Sich der Monarch von Station Wildpark nach Sig maringen, wo die Ankunft heute vormittag um H10 Uhr vorgesehen war. Um 10 Uhr erfolgt die Beisetzung des verstorbenen Fürsten Leopold von Hohenzollern, um 12 Uhr gedenkt der Kaiser nach Hannover weiter zureisen. In Seinem Gefolge werden sich befinden Ober- Hof- und Hausmarschall Graf Eulenburg, Generaladju tant General der Infanterie v. Pleffen, Flügeladjutanten Major Graf Schmettow und Major v. Friedeburg, Leib arzt vr. Niedner, Chef des Zivilkabinetts Wirkl Geh. Rat vr v. Lucanus, Chef des Militärkabinetts General adjutant Generalleutnant Graf Hülsen-Häseler — Se. Majestät der Kaiser hat auch in diesem Jahre wieder eine Anzahl Gelehrte und Künstler zur Teilnahme an einer Nordlandreise eingeladen, die an Bord des Dampfers „Meteor" von der Hamburg- Amerika-Linie vom 17. bis 30. d. M. stattsindet. Der Kaiser ließ die Plätze auf dem Dampfer reservieren und stellte diese den Beamten, Schulmännern und Künstlern zur freien Verfügung. Die Auswahl der Teilnehmer er folgte durch das preußische Kultusministerium. — Die vom 14. Juni ab ausgegebene Nr. 25 des Reichsgesetzblatts enthält das Gesetz vom 3. Juni 1905 über die Bildung deutscher Kommunalverbände in den Konsulargerichtsbezirken sowie eine Bekanntmachung vom 8. Juni 1905, betreffend Eränzung der Nr. XXXV» in Anlage L zur Eisenbahnverkehrsordnung. Kiel Die Kaiserjacht „Hohenzollern" und der „Sleipner" gingen gestern vormittag um '412 Uhr von hier nach Hamburg ab, nachdem der Kreuzer „Berlin" bereits morgens dorthin ausgelaufen war Die Schiffe bleiben nachts in Brunsbüttel und treffen heute gegen 10 Uhr vormittags in Hamburg ein. — Die Enthüllung der von Sr. Majestät dem Kaiser für die Terrasse ver Mariueakademie in Auftrag gegebenen beiden Büsten de« Admirals v. Knorr und des Vizeadmirals v. Jachmann findet, wie die „Kieler Neuest. Nachr" melden, am 22. Juni in Gegenwart de« Kaisers statt. Die Büsten sind von den Berliner Bild hauern Friedrich und August Krause geliefert worden. Essen. Gestern vormittag begann die Haupt versammlung der Deutschen Kolonialgesellschaft unter dem Vorsitz ihres Präsidenten, des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg. In der ein leitenden Rede wies der Herzog zunächst auf die marok kanische Angelegenheit und den Besuch Sr. Majestät des Kaisers in Tanger hin, dankte dem Kaiser und der Reichsverwaltung für die erzielten Erfolge und gab sodann einen Überblick über den Stand der deutschen Kolonien, wobei er auf die Lage in Deutsch-Südwestasrika einging. Die Gewährung einer billigen Entschädigung an die be troffenen Ansiedler sei die Vorbedingung für die wirt schaftliche Entwickelung der Kolonie und zugleich eine moralische Pflicht des Reiches. In allen anderen Kolonien sei ein aufblühendes Leben zu vermerken. Vor Ein tritt in die Tagesordnung berührte sodann Exzellenz v Bartenwerffer die Angriffe verschiedener Zeitungen gegen den Konsul a D. Vohsen, betreffend die Siedelungsgesellschaft. Konsul Vohsen wies in längerer Rechtfettigungsrede diese Angriffe zurück. Nach Eintritt in die Tagesordnung wurde sodann die vor zwei Jahren eingesetzte Landkommission der Kolonialgeschast auf An trag ihres Vorsitzenden aufgelöst und als Ott der nächsten Tagung Königsberg bestimmt. Darauf trat eine Mittagspause ein. In der Nachmittagssitzung wurde literarisches Hauptdenkmal bildet die als Pesch itta be kannte Bibelübersetzung Wie der „Nordd Allg. Ztg" geschrieben wird, hat Liz. Diettrich soeben in den Bei trägen zu Bernhard Stades Zeitschrift für die alttesta- mentliche Wissenschaft einen großen textkritischen Apparat zur Peschitta (Prophet Jesaia) erscheinen lassen Zur Herstellung dieses Apparats hat er, zum Teil mit Unter stützung seitens der Akademie der Wissenschaften, auf den großen Bibliotheken zu London, Oxford, Cambridge, PanS, Rom, Florenz, Mailand und Berlin ungefähr 30 syrische Bibelhandschriften und mehrere syrische Kommen tare verglichen, aus diesen Zeugen den ursprünglichen Text herausgeschält und dessen Geschichte durch vierzehn Jahrhunderte hindurch in Syrien, Mesopotamien und Indien verfolgt. Diettrich gilt zurzeit als einer der tüchtigsten Syrologen unter den deutschen Alttestament lern Er begann seine schriftstellerische Laufbahn in seinem Londoner Pfarramt« im Jahre 1897 mit einer Studie über die Mafforah der östlichen und westlichen Syrer in ihren Angaben mm Propheten Jesaia, veröffentlichte dann in schneller Aufeinanderfolge weitere Studien auf diesem Gebiete Seine soeben erschienene Arbeit zeigt, daß wir auch in Deutschland Peschittaforscher haben, die sich den Professoren Gwillia in Oxford und Barne« in Cambridge an die Seite stellen dürfen. Literatur. * Edmond Rostand hat sich über sein jetzt vollendetes neueste« Bühnenstück „6b»utvel»ir", wovon wir unlängst an dieser Stelle Mitteilung machten, in interessanter Weise auSgelaffen Der erfolgreich« Dichter de« ckv 8<-rx»r»e" erzählte, daß sein letzte« Bühnenwerk einen Dialog der Tiere darstelle „Eine« Tage« la« ich Goethe« .Reinecke Fuch«'. Der Stoff frffeltt mich so stark, daß mir der Gedanke kam, die Tiergeschichte zu einem Bühnenstücke zu verarbeiten Ich
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