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Dresdner Journal : 01.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190508017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-08
- Tag1905-08-01
- Monat1905-08
- Jahr1905
- Titel
- Dresdner Journal : 01.08.1905
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veiu,«»r,t«: Beim Bezüge durch die Geschäft,«,Re i«»,rdalt Ztresden, 2,50 M ^einschl Zutragung), durch die im Deuftchen Reiche » M. (au-schließlich Bestellgeld) vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Wird Zurücksenduna der für die Schriftleitung bestimmten, aber von dieser nicht ein- geforderten Beiträge bean sprucht, so ist das Postgcld beizufügen. DreMer ZÜNIMl. Herausgegeben von der König!. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheinen: Werltag- nachm. b Uhr. — Originalberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe uachgedruckt werden. Ankündigung-,ebühren: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi» gunaS-seite oder deren Raum 20 Pf. Bei Tabellen- und Ziffrrnsatz 5 Pf. Aufschlag für die Zeile Unterm Re- daktion-strich (Eingesandt) die Textzeile mittler Schrift oder deren Raum 50 Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi- mittag- 12 Uhr für die nach mittag- erscheinende Nummer. ^176 Dienstag, den I. August nachmittags. 1905 Amtlicher Teil. Se Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem als juristischen Hilfsarbeiter zur Amts hauptmannschaft Rochlitz versetzten Polizeirat bei der Polizeidirektion zu Dresden vr. Müller den Titel und Rang als Regierungsassessor zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, das Allgemeine Ehrenzeichen mit der Kriegs- dekoration dem überzähl. Feldwebel Handke in der Kaiserl. Schutztruppe für Kamerun, früher im 3. Jnf- Regt. Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern", zu verleihe». Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem vergangene Ostern konfirmierten und aus der Schule entlassenen Richard Walter Fiedler in Börln für die von ihm am 14. Januar 1005 nicht ohne eigene Lebensgefahr bewirkte Errettung eines Knaben vom Tode des Ertrinkens im Mühlteiche in Börln die silberne Lebensrettungsmedaille zu ver leihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den Nachgcnannten die Erlaubnis zur Anlegung der ihnen verliehenen Auszeichnungen zu erteilen, und zwar des Ritterkreuzes 1. Klasse des Herzog!. Sachsen-Ernestinischen Haus-Ordens dem Hauptm. Frhrn. v. Berlepsch, Pers. Adjutanten des Prinzen Johann Georg, Herzogs zu Sachsen, Königl. Hoheit; des Königl. Bayerischen Militär-Verdienstkreuzes dem Stabstrompeter Ende des 2. Hus.-Regts. „Königin Carola" Nr. 19. Personalveränderrmgen in der Armee. Offiziere, Fähnriche usw. ^.Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. 22. Juli. Büttner, Ltnt., bis 31. Juli in der Kaiserl. Schutz truppe für Südwestafrika, mit dem 1. August in der Armee und zwar im 11. Jnf.-Regt. Nr. 139 wieder angestellt. Wilski, Königl. Preuß. Ltnt. der Landw. a. D , zuletzt in der Landw.-Jnf. 1. Auf gebot« des Landw-Bez. Torgau, in der Königl. Sachs. Armee und zwar als Ltnt. der Landw.-Jnf. 1. Aufgebots des Landw-Bez Freiberg, mit einem Patente vom 18. Oktober 189? angestellt.— 25. Juli Krantz, Oberltnt. im 8. Inf-Regt. „Prinz Johann Georg" Nr. 107, unter Beförderung zum Hauptm., vorläufig ohne Patent, zum Komp -Chef ernannt. — 29. Juli v. Zenker, Oberstltnt. beim Stabe des 9. Jnf -Regts. Nr. 133, bis 31. Juli zur Vertretung des abkommandiertcn Kommandeurs des 15. Jnf.- Regts. Nr. 181 nach Chemnitz kommandiert, vom 1. August ab bis auf weiteres zur Dienstleistung bei dem 15. Jnf.-Regt. Nr. 181 belassen. L Abschiedsbewilligungen. 25. Juli, v Schroeter (Falk), Hauptm. und Komp-Chef im 8. Jnf.-Regt. „Prinz Johann Georg" Nr. 107, mit Pension der Abschied bewilligt. Vrnennungett, Versetzungen re. im öffent lichen Dienste. Im Geschäftsbereiche deS Ministeriums beS Innern. Angestellt: Assessor Edler v der Planitz, bis her aushilssweise bei der Amtshauptmannschaft Grimma be schäftigt, als Bezirksasscssor bei der Amtshauptmannschaft Auerbach. Pensioniert: Bezirkstierarzt Weigel in Kamenz. — Angestellt: Amtstierarzt Vr. Zietzschmann als Bezirks tierarzt in Kamenz. An gestellt: Militäranw. Grube aus Freiberg als Expedient bei der hiesigen Gewerbeinspektion, Eisendreher Reißmann als Laboratorium-Hilfsdiener bei den Technischen Staatslehranstalten zu Chemnitz. — Versetzt: die Sekretäre Jonas und Richter bei der Bibliothek der hiesigen Kunst- Lunst und Wissenschaft. Die Schwarz-Weiß-Ansstcllung im Sächsischen Kunstverein. VIII. Die Beteiligung der holländischen Künstler an der Ausstellung genügt nicht, um auch nur einen Begriff von chem Reichtum der modernen Kunstentwickelung in den Niederlanden zu geben. Am allerwenigsten ist dies auf dem Gebiete des Aquarells der Fall, wo H W. Mesdag mit einem einzigen, übrigens vortrefflich beobachteten, nur in der Farbe etwas zu schmutzig grau geratenen Werk „Sturmwolken" und I. H. Wijsmiller mit einer ganzen Serie geschickter, aber schon ziemlich handwerks mäßig zusammengcbrachter landschaftlichen Schilderungen doch kaum ahnen lassen, wie reiche Blüten gerade in Holland die Pflege dieser Kunstzwcige getrieben hat. Bester steht es um die Vertretung der Radierung, der Holzschnitte und des Steindrucks Ein paar gut auS- gewählte Arbeiten der führenden Meister entschädigen für so manche Lücke, die sich leicht nachweisen ließe. An der Spitze steht auch diesmal wieder Th. C H. Storm van'S Gravcsande, dessen Werk man in unserem Kupfer- stichkabinctt ziemlich vollständig einsehen kann. Am be deutendsten erscheint er in seiner eine unendliche Ferne eröffnenden Darstellung eines „Morgens", ver über einer durch Segelboote belebten Flußlandschaft hereingebrochen ist Ihm reiht sich der ungemein fruchtbare, auch als Maler geschätzte Philipp Zilken mit mehreren Kalt nadelarbeiten nach echt holländischen Motiven und der schon im Jahre 1891 verstorbene, gleichfalls als echter Stimmungskünstler ausgezeichnete I. B. Jongking mit einem älteren Blatt vom Jahre 1863, einer Partie au« gewerbeschule in gleicher Eigenschaft zum Statistischen LandeS- amt, Bureau Assistent Meyer und Expedient Richter beim Statistischen LandeSamte in gleicher Eigenschaft zur Bibliothek der hiesigen Kunstgewerbeschule. Im GeschLftSdereiche deS Ministerium« de« Kultus u. öffentl. Unterricht«. Zu besetzen: Eine ständige Lehrerstelle an der kath. Schule in Meißen. Koll.: Tas Apostolische Vikariat. 1600 M. Grundgehalt einschl. Wohnungsentschädigung, steigt mit beginnendem 27. Lebens jahre in dreijährigen Terminen um je 200 M. bis 3600 M. Gesuche mit sämtlichen Zeugnissen bis IS. August an den K BezirkSschulinspektor in Meißen; — die ständige Lehrer stelle an der Schule zu Rohrbach b. Brambach i. S. Kollator: die oberste Schulbehörde 1200 M Grundgehalt, freie Wohnung im Schulhause und Gartennutzung, 110 M. für Fortbildungs schul- Sb M. für Turnunterricht, 60 M. für Handarbeits unterricht durch die Frau, 6b M. für Heizung des Schul zimmers. Außerdem die gesetzlichen Alterszulagen. Bewerbungs gesuche mit den erforderlichen Unterlagen bis 22. August an den K. Bezirksschulinspektor für Oelsnitz. Im «eschäftöberciche deS Ministerium« de« Kriegs. Beamte der Militärverwaltung 18. Juli. Lotzmann, Kontrolleur beim Bekleidungsamt XIX. (2. K. S.) Armeekorps, als Rendant auf Probe zum Bekleidungsamt XII. (1. K. S.) Armeekorps versetzt; Schäfer, Assistent beim Bekleidungsamt XIX. (2. K. S.) Armeekorps, mit der probeweiscn Wahrnehmung der Kontrolleurstelle bei diesem Amt beauftragt; Klötzer, Bekleidungsamtsaspirant des Bekleidungsamts XIX. (2. K. S ) Armeekorps, zum Assistent bei diesem Amt ernannt. Vorstehende Veränderungen treten unterm 1. Oktober in Kraft. — 25. Juli. Hille, Proviantamts-Assistent in Dresden, behuss Übertritts zur Kaiserl. Schutztruppe für Südwestafrika, am 20. Juli aus dem Heere aus geschieden. (Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil Gebirgsartillerie. Die Erkenntnis, daß in gebirgigem und schwer gangbarem Gelände auch die beste Feldartillerie ent weder gar nicht oder nur in ganz geringem Maße zur Verwendung gelangen kann, hat die Mehrzahl aller Staaten schon seit geraumer Zeit veranlaßt, Gebirgsgeschütze in Dienst zu stellen, die den Be wegungen der Truppen überall hin zu folgen vermögen. Das allgemein Charakteristische dieser Kanonen ist, daß sie leichter als die Geschütze der Feldartillerie sind, daß sie sich derart zerlegen lassen, daß die ein zelnen Teile, sowie die Munition auf Tragtieren befördert werden können, und daß ihre ballistischen Leistungen hinter denen der Feldkanonen zurückstehen und mehr denen der Haubitzen nahekommen. Je nachdem nun bei den verschiedenen Armeen, die in den letzten Jahren in die Wege geleiteten Fortschritte in der artilleristischen Bewaffnung an Bedeutung und Umfang zugenommen haben, sind diese Ver besserungen auch der Gebirgsartillerie zugute ge kommen und haben hier und da zur Einführung von Schnellfeuermaterial geführt. Hierzu ist jedoch, um Irrtümern vorzubeugcn, zu bemerken, daß die Feuer geschwindigkeit selbst der modernsten Gebirgsgeschütze, nicht die der Feldartillerie erreichen kann, schon weil die Bedienung bei der verhältnismäßig geringen Feuer höhe der zuerst genannten Kanonen von 50 bis 70 cm meist im Knien ausgeführt werden muß und daher naturgemäß lange nicht so bequem ist wie bei den Feldkanonen. Endlich ist auch noch zu erwähnen, daß moderne Rohrrücklaufgeschütze für Gebirgs artillerie bis heute noch bei keiner Armee endgültig eingestellt worden sind. Wie unerläßlich Gebirgsgeschütze für die Krieg führung in bergigem Gelände sind und welch hohen Wert sie in diesem Falle haben, das ist auch eine der großen Lehren, die der russisch-japanische Krieg dem Hafen von Honfteur, und nm cmer für seine Art charakteristischen Winterlandschaft, „Schlittschuhläufer" auf einem Kanal, an. Echt holländisch sind auch die Motive, nach denen M. V. van der Valk seine eigenartig ge stichelten Blätter ausführt. Tie größte Zahl holländischer Arbeiten hat I. G. Veldheer beigesteuert, doch ver mögen wir. seinen zum Teil arg gekünstelten Holzschnitten, selbst wenn sie farbig getönt sind, wenig Geschmack ab zugewinnen Am besten hat uns noch seine farbige Radierung „Die drei Mühlen" gefallen. Von dem mit einer an Menzel erinnernden peinlichen Ge nauigkeit und Sauberkeit zeichnenden Jan Veth sieht man zwei treffliche lithographische Bildnisse, von denen das des Malers Jan van Lövy, der gemütlich sein kurzes Pfeifchen raucht, besonders anspricht. Jan Toorop und Fernand Khnopff, die beide mit nur weniger bedeutenden, aber immerhin für sie bezeichnenden kleineren Arbeiten vertreten sind, lassen eS wenigstens nicht vergeßen, daß in dem Lande, das sonst dem ge sündesten Realismus huldigt, auch der Mystizismus Ein gang gefunden hat. Die wenigen Belgier, die sich bei uns eingefunden haben, muß man in dem Kuppelsaal und in dem letzten großen Oberlichtsaal aufsuchen, da ihre Werke verstreut find. Unter ihnen mag die wundervolle Radierung deS Künstlerkopfes von Fsl,eien RopS, der selbst durch ein wenig beträchtliches, „die schwarze Dame" betiteltes Blatt vertreten ist, von Adrian de Witte in Lüttich an erster Stelle hcrvorgehoben sein. Sodann erweist sich der Brüsseler Auguste Dause in zwei schmalen, aber lang gestreckten Lanvschaften von Mareile und den Dünen bei Knocke als ein sehr geschickter, auf intime Wirkungen ausgehender Radierer. Raffinierter, im Gegenstand wie in der Ausführung durch Rop« beeinflußt, erscheint der Lütticher Armand Lafosse in seinem weiblichen Halbakt Von dem famosen Landschafter Viktor Gilsoul bc- aufs deutlichste erwiesen hat. Wie sich die Japaner in allen militärischen Dingen seit langer Zeit auf den Krieg vorbereitet hatten, so war auf dieses Ziel auch bereits die Friedensorganisation ihrer Gebirgs artillerie eingerichtet, indem vier Divisionen (die 3., 9., II. und 12.) nur mit solchem Geschützmaterial ausgerüstet waren und jede aus zwei Abteilungen zu drei Batterien ü sechs Geschützen bestand. Aber schon bei Beginn der Feindseligkeiten war dies Material so vermehrt worden, daß 210 Gebirgs kanonen ins Feld geschickt werden konnten, und es mag nicht übertrieben sein, wenn berichtet wird, daß heute bereits 400 dieser Geschütze bei der Operations armee eingeteilt sind. Die Geschütze, gleichwie die der Feldartillerie von der Konstruktion Arisaka, haben ein Kaliber von 7,5 cm, eiu Gewicht (Lafette und Rohr) von 290 kß, eine Anfangsgeschwindigkeit von 270 m und führen Schrapnells und Sprenggranaten als Geschoßarten. Die Russen waren ihren Gegnern, namentlich bei Ausbruch des Krieges, auch in bezug auf die Bewaffnung mit Gebirgsgeschützen sehr unterlegen, und auch noch in der zehntägigen Schlacht von Liaojang soll das Fehlen dieser Kanonen sich sehr empfindlich bemerkbar gemacht haben. Selbst jetzt dürften in dieser Hinsicht noch nicht alle Schwierigkeiten überwunden sein, weil trotz Ver mehrung der Zahl dieser Geschütze ihre Güte und ihre Organisation als nicht ganz gleichmäßig anzu sehen sind. Anfänglich waren überhaupt nur zwei Gebirgsbatterien auf dem Kriegsschauplatz vorhanden, die sogar noch mit der alten Stahlkanone von 6,3 cm Kaliber aus dem Jahre 1883 ausgerüstet waren. Mit dem allmählichen Fortschreiten der Be waffnung der Feldartillerie mit Schnellfeuermaterial wurden auch Schnellfeuergebirgsgeschützc von 7,5 cm Kaliber beschafft und die beiden vorgenannten Batterien im Juli und September v. I. umbewaffnet. Nach und nach wurden sogar ganz neue Gebirgsbatterien, teils reitende, teils zu Fuß, aufgestellt; es entstanden zuerst die 3. bis 8., dann die 9. bis 12., im Oktober v. I die 13. bis 18. und im März d. I. die 19. bis 26. Schnellfeuergebirgsbatterie; jede Batterie zu 8 Geschützen. Außer diesen 26 Gebirgsbatterien mit insgesamt 208 Geschützen sind auf dem Kriegs schauplatz noch 8 reitende Gebirgsbatterien organisiert worden, für die zum Teil die 24 Gebirgsgeschütze von 5 cm Kaliber verwendet worden sind, die seinerzeit zur Bewachung der sibirischen Bahn in Deutschland angekauft und aufgestellt worden waren. Aber nicht nur die russische und japanische Armee haben den Wert der Gebirgsgeschütze erkannt und sind damit bewaffnet, sondern auch viele andere Heere führen diese Waffe in ihrer Ausrüstung. Die deutsche Armee ist in dieser Hinsicht eigentlich am weitesten zurück Erst die Wirren in China führten zur Beschaffung zweier solcher Batterien zu je sechs Geschützen und nach den guten Diensten, die diese leisteten, hat man sich entschlossen, auch das Ex peditionskorps nach Südwestafrika mit zwei der artigen Batterien auszustatten. Die Geschütze haben ein Kaliber von 7 cm, Schnellfeuerverschluß, starre Lafette und Patronenmunition. Das Zusammen setzen des Geschützes läßt sich in 1 bis I'/^ Minute erreichen, wobei das Abladen der einzelnen Teile von den Tragtieren nicht mit eingerechnet ist. Die französische Armee ist mit Gebirgsgeschützcn sehr reichlich versehen, namentlich die gegen die italienische und spanische Grenze dislozierten Armeekorps Da jedoch das zurzeit in Gebrauch befindliche Material der 8 cm-Kanonen modernen Ansprüchen nicht mehr genügt und besonders auch zur Mitwirkung beim Angriff gegen bescstigte Plätze in Gebirgsgegenden tommi man eine in wunderbar tiefen Tonen wieder- gegebene Kanallandschaft zu sehen, über deren technische Herstellung wir gern Aufklärung hätten. Sie nimmt sich wie eine vorzügliche Photogravüre aus und empfiehlt sich von selbst als Zimmerschmuck Nach demselben Gilsoul hat dann sein Landsmann Leon Bartholomö eine farbige Reproduktion einer an einem Kanal gelegenen holländischen Stadt hergestellt, die nicht minder wirkungs voll ausgefallen ist. Auch das „belgische Interieur" Bartholoms« mit den drei arbeitenden Frauen und einem Kinde interessiert zum mindesten als technisch hoch bedeutende Leistung, da kaum bei einem anderen Blatte der Ausstellung die Farbe im Druck so warm und kräftig wie bei diesem herauSgekommcn ist. Die bei weitem größte Anzahl von Arbeiten hat unter den Belgiern Henri Meunier, der Neffe des jüngst verstorbenen Bildhauers und Malers Constantin Meunier ausgestellt, vielleicht in der Hoff nung, einen ähnlichen Erfolg in Dresden zu erzielen, wie er diesem bei seinem ersten hiesigen Auftreten be- schieden war. Sie wird sich jedoch kaum erfüllen, da alles, was er uns an Wolken- und Beleuchtungsstudien bietet, zwar routiniert gemacht, aber auf den rein äußer lichen Effekt berechnet ist und dabei nach keiner Seite hin wirklich befriedigt Die Gruvpe französischer Künstler wird von einer Anzahl von Meistern angeführt, die zu den größten in der Geschichte der Malerei zählen, doch entspricht der tatsächliche Wert der einzelnen Blätter nicht immer den Erwartungen, die sich an die Namen knüpfen, ja hin und wieder regt sich sogar der Zweifel, ob die Zuschrei bungen richtig und die Unterschriften wirklich echt find. Doch wird c« kaum möglich sein, im einzelnen Falle einen Gegenbeweis zu führen, wenigstens nicht eher, als man Gelegenheit hätte, eine größere Menge als echt erwiesener Blätter mit den ausgestellten zu vergleichen. Es muß daher genügen, diese Bedenken im allgemeinen nicht ausreicht, so sind augenblicklich Versuche mit Geschützen neuerer Konstruktion im Gange. Wie es heißt, soll es sich um zwei Modelle handeln, das eine von 12 cm Kaliber soll für die letzterwähnten Zwecke bestimmt sein, während das andere von 6,5 cm Kaliber bei der Zerstörung von Feldbefestigungen oder Jnfanteriedeckungen Verwendung finden soll. Auch die österreichisch-ungarische Armee hat einen reichen Bestand an Gebirgsartillerie. Hier sind das 15. Korps (Bosnien), die Truppen in Dalmatien und teilweise auch die Heeresteile in Tirol ausschließ lich mit solchen Geschützen bewaffnet, und hat zu dem die Friedensorganisation dieser 15 Batterien den Vorteil, daß eine Verdoppelung im Kriegsfall ohne erhebliche Schwierigkeiten eintreten kann. Das Geschütz mit Federspornlafette ist erst im Jahre 1901 zur Einführung gelangt, hat ein Kaliber von 7 cm, eine Anfangsgeschwindigkeit von 304 m und kann in der Minute fünf bis sieben Schuß verfeuern. Bei der italienischen Armee sind zurzeit noch zwei ver schiedene Modelle von Gebirgsgeschützen in Gebrauch, ganz abgesehen davon, daß auch die Feldkanonen, weil sie zerlegt werden können, im Gebirgskriege verwendbar sind. Von den eigentlichen Gebirgs geschützen haben die 4,2 cm-Kanonen von Maxim- Nordenfelt in der Schlacht von Adua bei der Brigade Ellcna gute Dienste geleistet, worauf auch ihre hohe Anfangsgeschwindigkeit von 440 m schließen läßt. Trotzdem gibt man im allgemeinen den anderen Ge birgsgeschützen von 7 cm Kaliber den Vorzug, wenn auch bemängelt werden muß, daß ihre alte Kon struktion (77/84) den heutigen Anforderungen nicht mehr genügen dürfte. Versuche mit neuen Gebirgs geschützen sind noch im Gange. Auch in England hat die Gebirgsartillerie noch zwei Kaliber. Das ältere von 6,3 cm soll jedoch seines schweren Rohr gewichts wegen demnächst ausgeschaltet werden, so daß dann zunächst nur noch das neuere Maxim- Nordenfeltsche Modell von 7,5 cm in Gebrauch bleiben würde. Gebirgsgeschütze hat naturgemäß auch die Schweiz. Bemerkenswert ist hier, daß zu der unmittelbar bevorstehenden Neubewaffnung der Feldartillerie mit Kruppschen Rohrrücklaufgeschützen auch die Ausrüstung der Gebirgsartillerie mit Rohr rücklaufmaterial hinzulreten soll Freilich sind die bezüglichen Versuche noch nicht abgeschlossen, aber in das Budget für 1905 sind 110 000 Fres aus genommen worden zur Fortsetzung der Erprobung mit einer Batterie von vier Gebirgsgcschützen von 7,5 cm Kaliber. Auch die bulgarische Armee, die ja bekanntlich ihr neues Feldgeschütz material aus Frankreich bezieht, hat neun Batterien Rohrrücklaufkanonen von 7,5 cm Kaliber für ihre Gebirgsartillerie bei Krupp in Auftrag gegeben, um auch in dieser Hinsicht nicht hinter anderen Mächten zurückzubleiben. Der Vollständigkeit wegen sind end lich auch die Gebirgsgeschütze der spanischen Armee zu erwähnen, von denen die 7,5 cm Kanone L1/95 der Firma Krupp sich im spanisch-amerikanischen Kriege auf Cuba gut bewährt hat. Mit der nun mehr beschlossenen Umbewaffnung der Feldartillerie mit Rohrrücklaufkanonen soll auch die der Gebirgs artillerie verbunden werden. Der russisch-japanische Lrieg. Aus der Mandschurei. St. Petersburg. (Petersb. Tel-Ag) General Linewitsch meldet unter dem 29. Juli: Die Armee hält die Gegend von Heilungtschöng besetzt. Am 23. Juli hatte eine Armeeabteilung, die auf das Defilee von Vangooulin vorgegangen war, als sie sich am 24 Juli Ehrdaaou in östlicher Richtung näherte, ein ausgesprochen zu Haden. Sammler, die den Crwerb solcher Kostbarkeiten im Auge haben, werden ohnehin schon die nötige Vorsicht walten laßen. Um gleich mit dem Berühmtesten zu beginnen, so haben wir anzuführen, daß Eugene Delacroix und I. T. Mittet den Reigen eröffnen. Von Delacroix sieht man zwei auf einem Blatt vereinigte weibliche Halbakte, von Mittet „tanzende Amoretten", bei denen der Namenszug später mit Tinte übergangen worden ist, ferner eine Zeichnung aus der Umgebung der Mühle zu Gruchy, wo Millct geboren wurde und sich später oft aufgehalten hat, und ein Aquarell in lebhaften Farben nach einem Motiv bei Greville. Dazu kommt noch ein reitender Bauer, der mit seinen Pferden vom Felde heimkehrt, und zwei mit ihren Besen hantierende Mägde. Die Bleistiftzeichnungen Theodore Rousseaus, von denen die von der fran zösischen Kunstausstellung von 1889 herrührende die größte Garantie der Echtheit bietet, führen uns Wald- und Baumstudien sowie eine Partie aus einem Garten in Barbizon vor. Die drei Handzeichnungen von PuviS de Chavanne sind durch Farbenandeutungen belebt. Rodin erscheint mit einem winzigen gezeichneten Porträt Victor Hugos und mit zwei kleinen exotischen Radierungen. Zwei in neuester Zeit häufig genannte Pariser Maler, Lucien Simon und Charles Cottet, bieten uns je eine Probe aus ihren Studien über das bretonische Volksleben, die sie mit einer an Millct gemahnenden Sorgfalt und beinahe feierlicher Andacht betreiben ; der erstere zeigt uns eine Bäuerin, die sich mit ihren beiden Kindern mühsam dahinschleppt, der andere eine ernste Begräbnisszene mit Bäuerinnen, die bei einer Leiche Wache halten und beten. Sprühendes Leben und un übertreffliche Beobachtungsgabe erheben die beiden aqua- rcllistischen Katzcnbilder des berühmten Zeichner» und Plakatkünstler» Theophil Steinlen zu in ihrer Art klassischen Leistungen.
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