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Dresdner Journal : 24.06.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190706249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1907
- Monat1907-06
- Tag1907-06-24
- Monat1907-06
- Jahr1907
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- Dresdner Journal : 24.06.1907
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(W. T. B.) EteUun-nahme -es österreichischen Herrenhauses zur Thronrede des Kaisers -ranz Joseph. afrika erfolgt am 25 Juli von Hamburg au» an Bord de» Dampfer» „Windhuk". regierungSrat ernannt Im Februar 4898 wurde v Moltke Re gierungspräsident tu Oppeln an Stelle d«S al» Direktor in da» Ministerium de» Innern berufenen Rraierung-prästdenten vr. v. Bitter und kam im März 1900 in gleicher Eigenschaft nach Potsdam. Am »8. Oktober 190» wurde er zum Oberprästdenten der Provinz Ost preußen ernannt Koloniales. Zum Kaiser!. Distrikttchef beim Gouvernement berührt worden sei, gehe dahin, daß Ungarn einen Ausgleich nur in Form eine» Vertrag» und ferner nur bi» 1917 schließen werde Für den Zeitpunkt jenseits 1917 werde Ungarn sich nur binden, indem e» die tatsächliche Errichtung von Zoll schranken vereinbare. Wa» die Armeefrage anbetreffe, so er kenne das Kabinett die Notwendigkeit der Erhöhung des Präsenz- stands, jedoch nur in dem Maße der unvermeidlichen Not wendigkeit, an ES müßten jedoch gewisse nationale Konzessionen geboten werden (Lebhafter Beifall ) Indem die Thronrede das wirtschaftliche Selbstbestimmungsrecht beider Staaten be tone, trotzdem in dem österreichischen Ausgleichsgesetz nichts davon enthalten sei, sei der Auffassung des ungarischen Staats- rechtS Genüge geleistet Ebenso sei eine Annäherung an den ungarischen Standpunkt darin zu erblicken, daß die Erhöhung des Rekrutenkontingents mit Beschränkung auf da» unbedingt notwendige Maß angekündigt sei. Da die österreichische Thron rede weder die Rechte Ungarns berühre noch dessen Standpunkt beeinflusse, erscheine jede weitere Bemerkung überflüssig. (Leb hafter Beifall ) Die Antwort des Niinisterpräsidenten wurde Wie die „Neue Freie Presse" meldet, beschloß die Kom mission de» Herrenhause», die damit beauftragt ist, dem Hause Vorschläge über die Stellungnahme gegenüber der Thronrede zu unterbreiten, mit 10 gegen 9 Stimmen, die Thronrede nicht mit einer Abresse, sondern mit einer LoyalitätSkundgrdung zu beantworten, in der zugleich die Bereitwilligkeit ausgedrückt wird, bei der Verwirklichung de« in der Thronrede enthaltenen von Deutsch-Südwestafrika ist Leutnant v. Vietsch in politischen und wirtschaftlichen Programm» tatkräftig, mit- Göttingen vom Staatssekretär des Reichskolonialamt» ernannt zuwirken. worden Gouverneur v. Schuckmann hat den Leutnant . . .... ... v. Vietsch außerdem zu seinem Ziviladjutanten ernannt Die Das Gegenseitigkeitsverhältnis zwischen Österreich Abreise de« Gouverneur« v. Schuckmann nach Südwest- unv Ungarn. japanische Botschafter Inouye, der japanische Marineattach« in Berlin Dashiro, der japanische Vizeadmiral Jjuin, Admiral v Tirpitz, Admiral Frhr. v. Senden - Bibran, Vizeadmiral Frhr. v Seckendorfs, Graf Goertz-Schlitz und Monsieur Gaston Menier. Am Abend folgte der Kaiser einer Einladung zum Diner auf der Jacht „Nahma". Rückkehr -es Reichskanzlers Fürsten v. Bülow nach Berlin. (W. T. B) Kiel, 23. Juni Der Reichskanzler ist heute gegen 3 Uhr nachmittags von hier wieder abgereist. Berlin, 24. Juni. Der Reichskanzler Fürst Bülow ist gestern abend hier wieder ein getroffen. Rücktritt -es Staatssekretärs des Innern, Staats- ministers Grasen v. PosadowSkh-Wehner und des preutzischen Kultusministers Ur. v. Studt von ihren Ämtern. Die „Nordd. Allg Ztg." meldet in ihrer Ausgabe vom vergangenen Sonnabend: „Wie wir hören, stehen in der Reichs- und preußischen Staatsverwaltung Veränderungen per sönlicher und organisatorischer Natur bevor Der Staatssekretär de« Reichsamts de« Innern Graf v. PosadowSky hat sein Ab schiedSgesuch eingereicht, al« sein Nachfolger ist der preußische Minister des Innern v. Bethmann-Hollweg in Aussicht ge nommen Der neue Staatssekretär des Reichsamts de« Innern wird gleichzeitig die Funktionen eines Vizepräsidenten des preu ßischen Staatsministeriums übernehmen. Ferner wird an die Stelle des ausscheidenden Kultusminister« v Studt der Unter- staatSsekretär im Ministerium der öffentlichen Arbeiten Holle irrten. In das Ministerium des Innern wird der Ober präsident der Provinz Ostpreußen v. Moltke berufen werden. Erwägungen schweben darüber, ob sich eine Teilung de« Reichs amts des Innern empfiehlt. über die von ihren Ämtern zurücklretenden Persönlichkeiten und ihre Nachfolger ist folgendes mitzuteilen: Der bisherige Staatssekretär des RetchSamt» de» Innern, StaatSminister vr. Graf Arthur v. PosadowSky-Wehner wurde am 3 Juni 184b in Groß-Glogau geboren und besuchte bi» 1864 dort das evangelische Gymnasium, um sich nach bestandener Reife prüfung dem RechtSstndium zu widmen. Im Jahre 1867 promo vierte er in Breslau zum vr. jur. und trat beim dortigen Stadt gericht als Auskultator ein. Bei der Regierung in Posen vollendete Gras PosadowSky seine Vorbereitung zum Verwaltungsdienst und wurde im Jahre 1873 zum Landrat dcS Kreises Wongrowitz, 188b zum Landrat des Kreises Rawitsch ernannt. Seit 1882 vertrat er zugleich, unter Anschluß an die freikonservative Partei, den Wahl kreis Fraustadt Rawitsch im preußischen Landtage, bis er im Jahre 188S m den Provinzialdtenst übertrat. Mit Einführung der einheit lichen Provinzialverwaltung für Posen wurde Graf PosadowSky 1889 zum Landesdirektor erwählt, welcher Titel im folgenden Jahre in „Landeshauptmann" umgewaudelt wurde. Seit 1884 gehörte er auch der Provinzialsynode von Posen und der Generalsynode der evangelischen Landeskirche Preußens an. Im Jahre 1893 wurde er unter Ernennung zum Wirkt. Geh Rat al» Staatssekretär de» Reichs- schatzamlS nach Berlin berufen Am 1. Juli 1897, vor einem Jahr zehnt, ward ihm an Stelle v BoetticherS daS ReichSamt de» Innern übertragen; gleichzeitig wurde er zum Stellvertreter de» Reichs kanzlers und zum StaatSminister ernannt. In demselben Jahre übernahm er auch den Vorsitz beim Deutschen Lungenheilstättenverein Graf v PosadowSky hat sich auch literarisch betätigt. Er veröffent lichte Broschüren über die Errichtung einer Landeskonkurrentenbank der Provinz Posen, über die ausländische Konkurrenz und ihre Folgen für die Landwirtschaft, über die Altersversicherung der Arbeiter u. a. Sein Werk hauptsächlich ist der deutsche Zolltarif von 1902. Ter Nachfolger des Grafen v. PosadowSky im Amte als Staatssekretär des Reichsamts deS Innern und als Vizepräsident des vreußischtnStaatsministerium-.biSherigerpreubischerMinisterdeSJnnern vr. Theobald v. Bethmann-Hollweg, ein Enkel des früheren preußischen Kultusminister», wurde am 29. November 18b6 in Hohenfinow im Kreise Oberbarnim geboren. Er studierte 1875 bis 1879 in Straßburg, Leipzig und Berlin die Rechte Im Jahre 1885 wurde er Assessor bei der Regierung in Potsdam, 1886 Land rat deS Kreises Oberbarnim. 1890 wurde er von seinem heimat lichen Kreise in den Reichstag gewählt, in dem er sich der Reichs partei anschloß; nach kurzer Zeil legte er jedoch das Mandat nieder Im Jahre 1896 wurde v Bethmann-Hollweg zum Oberpräsidialrat in Potsdam, im Juli 1899 zum Regierungspräsidenten in Bromberg, und schon im Oktober desselben JahreS, nach Achenbachs Tode, zum Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg ernannt. Am 1. Januar 1905 erhielt er den Charakter als Wirklicher Geheimer Rat. Am 22 März desselben Jahres wurde er an Stelle deS verstorbenen Ministers Frhrn. v Hammerstein zum StaatSminister und preußischen Minister des Innern ernannt AIS der preußische Landwirtschafts minister v Podbielski im November 1906 in den Ruhestand trat, übernahm Minister v. Bethmann-Hollweg interimistisch die Leitung des Laadwirtschaftsministeriums bis zur Berufung v Arnim» auf diesen Posten Der bisherige preußische Kultusminister vr. Konrad v. Studt wurde am 5. Oktober 1838 in Schweidnitz geboren, studierte 1856 biS 1859 in BreSlau und Boun Rechts- und StaatSwiffenschaften An den Kriegen 1864, 1866, 1870 und 1871 nahm er mit Auszeich nung teil. 1859 war er in Breslau in den Justizdienst getreten und am 15. Januar 1865 zum GerichtSasseflor ernannt worden. Nach längerer Tätigkeit beim Stadtgericht in BreSlau schied er 1868 auS dem Justizdienst aus und wurde Landrat deS KreiseS Obornik in Posen. 1876 kam er als Hilfsarbeiter in das preußische Ministerium deS Innern, wo er 1878 zum Geh RegierungSrat und Vortragenden Rat ernannt wurde. 1882 wurde Studt Regierungspräsident in Königs berg, ging aber fünf Jahre später in den reichsländischen Dienst und wurde Unterstaatssekretär im Ministerium für Elsaß-Lothringen. 1889 wurde er Oberpräfideut in Westfalen. Am 2. September 1899 erfolgte seine Ernennung zum preußischen Kultusminister. Im Mai 1906 wurde er wegen seiner Verdienste um die Ausgestaltung der Hochschule in Münster zur Universität zum Ehrenbürger der Stadt Münster ernannt. Als im Juli 1906 da» BolkSschulgesetz an genommen wurde, verlieh ihm Se. Majestät der König den hohen Orden vom Schwarzen Adler. Der neue preußische Kultusminister Ludwig Holle wurde im Jahre 1855 in Dortmund geboren. Im Mai 1878 al» Referendar beim AppellationSgericht zu Hamm verpflichtet, wurde er im Januar 188» GerichtSaffeffor und noch im selben Jahre zur landwirtschaft lichen Verwaltung beurlaubt. Im August 1884 schied er endgültig au» dem Justizdienst und wurde Spezialkommiflar in Höxter, wo er 1889 zum RegierungSrat aufrückte. 1890 erfolgte seine Prüfung in da» LaodwirlschaflSministerium al» Hilfsarbeiter und 1892 seine Er nennung zum Geh. RegierungSrat und Vortragenden Rat. Nachdem er im November 1895 zum Geh. OberregierunaSrat befördert worden war, erhielt er Ende März 1900 die nachgesuchte Entlastung aus dem unmittelbaren Staatsdienst unter Belastung seines Titel» und Range» und wurde Landeshauptmann in Münster Im Dezember 1904 wurde er zum UnterstaatSsekretär im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten ernannt. Der neue preußische Minister de» Innern Friedrich v Moltke wurde am 1. Mai 1852 al» dritter Sohn deS verstorbenen Landrat» Adolf v Moltke geboren, trat 1877 al» KammergerichtSreferendar in den Justizdienst, ging aber 1880 zur allgemeinen Staat»verwal- tung über und wurde 1882 Regterung»affeffor in Oppeln und 1885 Landrat de» Kreise» Tost-Glciw y 1890 wurde er al» Hilf»arbefter in da» preußische Kultusministerium berufen, 189» zum Geh Regierung»- und Vortragenden Rat und 1897 zum Geh. Ober Antrag ein. Die französische Delegation brachte einen Entwurf »etreffend die Schiedsgerichtsfrage ein. Sodann wurde der Beschluß gefaßt, zwei Subkommissionen zu bilden, die erste für sie Schiedsgerichtsfrage, die zweite für da» Oberprisengericht. In beiden Subkommifsionen wird Bourgeois da» Präsidium übernehmen Der amerikanische Delegierte Porter brachte noch einen Vorschlag betreffend die Anwendung von Gewalt zur Eintreibung öffentlicher Schulden (Drago-Doktrin) ein. Man am dahin überein, daß im Laufe der Beratungen andere Vor- chläge eingebracht werden könnten. Haag, 23 Juni. Die Zweite Kommission (Landkrieg) )er Friedenskonferenz trat gestern nachmittag ^3 Uhr unter dem Vorsitz de» belgischen Delegierten Beernaert zu einer Sitzung zusammen. Beernaert dankte zunächst für die Ehre, daß er, der Vertreter eine« kleinen Staate«, zum Präsidenten gewählt worden sei, ging dann auf den Ursprung der Friedens- onferenz ein und warf einen Rückblick auf die erste, um zu zeigen, daß Rußland bezüglich de« Ziele« der Konferenz seinen Traditionen treu geblieben sei. „Wenn man sagt", so führte der Redner weiter au«, „daß unsere Bemühungen in sehr vielen Punkten unfruchtbar geblieben sind, wer konnte denn -offen, daß unser so verwickelte« Ziel gleich auf den ersten )ieb erreicht werden würde? Es ist wahrhaftig nicht gut, die »isher erreichten Ergebnisse zu verkennen. Die Konferenz kann vertrauensvoll da« Werk von 1899 wieder aufnehmen und sie wird darauf halten, die neuen Fortschritte, welche die öffentliche Meinung fordert, auch zu verwirklichen. E« genügt un«, un« mehr al« je für die erhabenen Grundsätze der Menschlichkeit und Brüderlichkeit zu begeistern, welche die Beziehungen der Menschen selbst in Krieg«zeiten regeln sollen." Nach dieser Ansprache teilte sich die Kommission auf Vorschlag Beernaerts in zwei Subkommissionen. Die eine wird unter Beernaerts Vorsitz untersuchen, wie die Gesetze und Gewohnheiten des Landkrieg« und die sich darauf beziehenden Erklärungen von 1899 verbessert werden könnten. Die andere wird unter dem Vorsitze de« niederländischen Delegierten Asser die Rechte und Pflichten der Neutralen zu Lande und da«, was die Eröffnung der Feindseligkeiten betrifft, studieren Der zweite deutsche Delegierte vr Kriege brachte einen Entwurf betreffend die Behandlung von Neutralen im Gebiete von Kriegführenden ein. Der französische militärische Delegierte Amourel kündigte die baldige Vorlage zweier Entwürfe be treffend die Rechte und Pflichten der Neutralen sowie die Er öffnung der Feindseligkeiten an. Der russische Delegierte Jermolow kündigte gleichfalls einen Antrag betreffend die Er öffnung der Feindseligkeiten an Hinsichtlich der letzteren Frage erklärte die Kommission, daß mangels jedes diesbezüglichen internationalen Aktes jedes Land ermächtigt sei, seinen Gesichts punkt für den korrekten zu halten. Die Kommission wird dem zufolge zu entscheiden haben, ob sie den 8t»tu8 guo sanktio nieren soll, oder ob es möglich ist, eine internationale Regelung zu formulieren. Haag, 23 Juni. Der von den deutschen Delegierten bei der Friedenskonferenz eilgebrachte Antrag bezüglich der Prisengerichtsbarkeit bestimmt unter anderem, daß, fall« ein nationale» Prisengericht die Gültigkeit der Wegnahme eines Schiffes oder von Schiffsgütern ausgesprochen hat, darüber gemäß den Gesetzen des betreffenden Staate» verfügt werden soll; falls die Ungültigkeit der Wegnahme ausgesprochen wird, ordnet da» Prisengericht die Rückerstattung des Schiffe» oder der Güter an und stellt den Schadenersatz fest Zu Beginn eines Seekrieg» soll ein internationale» Oberprisengericht ge bildet werden, bei dem gegen die Urteile der nationalen Prisen- gerichte Berufung eingelegt werden kann. Falls mehrere Staaten in einen Seekrieg verwickelt sind, werden so viele ver schiedene Oberprisengerichte gebildet, al» es Gegenpaare gibt. Da» internationale Oberprisengericht soll au» fünf Mitgliedern bestehen, und zwar au» zwei Admiralen und drei Mitgliedern de» ständigen Haager SchiedSgerichtShof». Da» Oberprisen gericht tritt bei der ersten Berufung gegen ein Urteil eine« Prisengericht« zusammen und löst sich nach dem Frieden«schluß und der endgültigen Erledigung aller Prisenprozesse wieder auf. Der deutsche Antrag betreffend die Behandlung neutraler Personen im Gebiete der Kriegführenden besagt unteranderem: Al» neutrale Personen werden alle Angehörigen eine« Staate« angesehen, der am Kriege nicht teilnimmt. Die kriegführenden Parteien können neutrale Personen selbst mit deren Einwilli gung nicht zum Kriegsdienst heranziehen. Die neutralen Mächte müsten ihren Angehörigen untersagen, Kriegsdienst in der be waffneten Macht einer kriegführenden Partei zu nehmen Die deutsche Delegation wird in der ersten Kommission auch einen Antrag betreffend den Kompromißzwana einbringen; danach sollen Staaten, die irgendwelchen obligatorischen SchiedS- vertrag abgeschloffen haben, auch die Verpflichtung übernehmen, einen Kompromiß ein^ugehen Haag, 23. Ium Königin Wilhelmine und Prinz Hein rich der Niederlande veranstalten am 1. Juli ein Gartenfest im Lustschloffe Hui« ten Bosch zu Ehren der Delegierten der FnedenSkonferenz. Sollte da« Wetter nicht günstig sein, so ivird am Abend ein Empfang in dem König! Palast m der Stadt stattfinden Die Königin und der Prinz werden ferner im Laufe de« Juli den ersten Delegierten ein Galadinn geben Pari«, 23 Juni. Im gestrigen Ministerrate erklärte Ministerpräsident Clemenceau, daß der vorvergangene Abend und die Nacht im Süden ohne Zwischenfall verlaufen sei Ein an den Kriegsminister Picquart gerichtete« Telegramm des Generals Bailloud meldet, daß eine Rotte, die den Eindruck von Apachen machte, in die Kaserne von Agde eindrang und zahlreiche Soldatm terrorisierte. Es bedurfte einer förmlichen Attacke der wieder Soldatm gewordenen Meuterer, um die Reihen dieser Apachenbande zu durchbrechen, von denm nach der Aussage de« Unterpräfekten eine größere Anzahl nicht au« der dortigen Gegmd seien. Krieg«minister Picquart teilte mit, daß die Meuterer vom 17. Regiment gestern früh wieder voll zählig in der Kaserne eingetroffen seien. Justizminister Guyot- Deffaigne meldete, daß vorgestern abend zwei Verhaftungen in Montpellier erfolgt seien; die eine betrifft dm Sohn de» Ge schäftsführer« de« royalistischen Klub«, dessen einer Chef, der Bergwerksdirektor Graifsessac, sich kürzlich weigerte, Arbeiter zu beschäftigen, die nicht in den Klub eintreten wollten Minister präsident Clemenceau teilte ferner mit, daß er eine Unter suchung angeordnet habe über die Fälle, in denen die Truppen ihre Waffen gegm die Aufrührer in Narbonne anwmden mußten Der Präfekt de« Departement« Aude verhöre zahl reiche Zmgen und stelle Untersuchungen über die Vorgänge rm Süden an. Die Reise Falliore« nach Bordeaux, die ursprüng lich auf nächste Woche festgesetzt war, sei auf dm September verschoben worden Ebenso hätten die Minister, die ihre An wesenheit bei Festlichkeiten in Pari» oder in der Provinz zu gesagt hätten, hiervon Abstand genommen. Pari», 23. Juni. In ihrer gestrigen Sitzung genehmigte die Deputiertenkammer, um eine sofortige Linderung der Wem- baukrisiS in Südfrankreich zu ermöglichen, sämtliche bereits an genommenen Artikel des Gesetzentwurfs zur Unterdrückung der Weinfälschungen fast einstimmig im ganzm, unter Ausscheidung derjenigen Artikel, über die noch beratm werden muß Pari«, 23 Juni Da der Präsident der Deputierten- kammer Buffon eS abgelehnt hat, einen Antrag der geeinigten I Sozialisten, der dahin geht, die provisorisch« Haftentlassung der vom Hause zur Kenntnis genommen. Die österreichischen Sozialdemokraten. An den 85 Sozialdemokraten, die der neue österreichische Reichsrat zählt, dürften die prinzipienfesten Genoffen des inter nationalen Proletariats, wie es scheint, wenig Freude erleben; ihr fraktioneller Zusammenhang ist nur ein loser, die tschechischen Sozialdemokraten dürften das Schwergewicht ihrer polltischm Aktionen alsbald in ihren nationalen Fraktionsverband verlegen. An „Hofgängern" fehlt es auch nicht, und gerade'derjenige, der im Jahre 1905 der Habsburgischen Monarchie am schärfsten entgegcngetreten war und: „Fort mit der Monarchie!" gerufen hatte, der Abg. Pernerstorfer, hat jetzt als erster seinen Frieden mit dem Träger des monarchischen Prinzips gemacht; wahr scheinlich wird ihn, wie der „Nat. Ztg." aus Wien gemeldet wird, die Partei als Kandidaten fürs Präsidium präsentieren. Die Sozialdemokraten haben sich im Reichkrat, wie vor wenigen Tagen im Wiener Gemeinderat bei dem „Kaiserhoch" von ihren Sitzen erhoben und die bei dieser Gelegenheit übliche lächerliche Demonstration ihrer deutschen „Bruderpartei" im österreichischen ReichSrat einigen fanatischen tschechischen Radikalen und drei Schoenerianern überlasten Das ist nicht etwa nur ein Zufall gewesen, sondern dieses Verhalten entsprach offensichtlich einem parteioffiziellen Beschluß; hat doch einen Tag darauf ein sozial demokratischer Abgeordneter in einer Versammlung offen heraus erklärt, die Sozialisten seien bei dem Hoch auf den Kaiser auf gestanden, um zu zeigen, daß sie die volksfreundliche Politik der Krone zu würdigen wissen Man darf einigermaßen neu gierig sein auf den Empfang, den die Stadthagen, Zubeil, Ledebour und Genossen auf dem diesjährigen Effener Partei tage den österreichischen Genosten, die regelmäßig zu diesen Parteitagen delegiert werden, nach dieser eklatanten Verleug nung aller geheiligten sozialdemokratischen Traditionen bereiten werden Zur Winzerbewegung in Frankreich. Budapest, 23 Juni. Im Abgeordnetenhause interpellierte gestern der Abg Lrngyel die Regierung bezüglich der öster- Auö!a»ß. reichischen Thronrede, indem er behauptete, diese enthalte Er- . klärungen, die daS ungarische Staat«recht verletzten und mit Bon -er Zweiten Saager KrieVenSkonferenz. dem Programm der ungarischen Regierung in Widerspruch , (W. T. B.) ständen. Ministerpräsident vr. Wekerle antwortete darauf, die Haag, 23. Ium. In der ersten Kommission (Schieds- Thronrede enthalte nach parlamentarischer Auffassung da» Pro gericht) der Frieden»konferenz hielt der Präsident Bourgeois gramm jener Negierung, die dafür verantwortlich sei. Er könne eine Ansprache, in der er die Frage dcS obligatorischen Schied«, daher als ungarischer Ministerpräsident sich über die öfter- gerichts erwähnte. Der mexikanische Delegierte de la Barra reichische Thronrede nur insofern äußern, als er den Stand- verlas eine Studie über verschiedene auf das obligatorische punkt Ungarn« gegenüber dieser Thronrede darlege. Ungarn« Schiedsgericht bezügliche Abkommen Die deutsche Delegation Standpunkt, betreffend den Ausgleich, der in der Thronrede brachte sodann ihren Antrag betreffend da« Oberprisengericht — - - - - .... ein. Auch die englische Delegation brachte ihren diesbezüglichen
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