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Dresdner Journal : 12.09.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190809126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1908
- Monat1908-09
- Tag1908-09-12
- Monat1908-09
- Jahr1908
- Titel
- Dresdner Journal : 12.09.1908
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Dresdner W Iomml. Mniglich Lächsisehev Staatsanzerger. Verordnungsblatt der Ministerien «nd der Ober- und Mittelbehördev. Nr. 213. -r» Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung» Hoftat DoengeSin Dresden. Sonnabend, 12. September 1908. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 20, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint: Werktag» nachmittag». — Fernsprecher Nr. 12Sb. Ankündigungen: Die Zeile kl. Schrift der 6mal gespalt. AnkündigungSseite 2b Pf., die Zeile grbßerer Schrift od. deren Raum aus 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., un er dem Redaktionrstrich (Eingesandt) 7b Pf. PreiSermäßigg. auf GefchästSanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Superintendenten Kirchenrat vr. tdvol. Christian Friedrich Meyer in Zwickau den Titel und Rang als Geheimer Kirchenrat in der 3. Klasse der Hofrangordnung zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Pfarrer im Ruhestande vr. pb. Johannes Amadeus Bernhard Kleinpaul in Radebeul den Titel und Rang als Kirchenrat in der 4. Klasse der Hofrangordnung zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Bureauvorstand bei der Oberrechnungskammer, Ober rechnungsinspektor Osterwitz den Titel und Rang als Rechnungsrat zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Bureaudiener bei der Staatseisenbahnverwaltung Willsenach in Dresden die Krone zum Ehrenkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Kriminal-Polizeiinspektor W. Förstenberg in Leipzig die ihm von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland verliehene, am Bande des St. Annenordens um den Hals zu tragende goldene Medaille mit der Inschrift „Für Eifer" annehme und trage. Erue«»uuge»,Lersetz«uge» re. im öfierMche»Die»ste. Im Geschäftsbereiche de» Mivisieri»«» der Ki»«»ze». Bei der Berg- und Lüttenverwaltung ist ernannt worden: Sander al» Handelsfaktor bei den staatlichen Hüttenwerken bei Freiberg. Bauverwaltereien. Angestellt: Löhr, Hilfsexpedient bei der Straßen- und Wasser-Bauinspektion Dresden I,K.als etat mäßiger Expedient bei der Bauverwalterei Dresden II. 111« Geschäftsbereiche des Ministeriums de» Irmern. Heil-, Pfleg-, Erziehungs-, Straf- und Korrektionsanstalten. Befördert: Bureauassistent Hacault und Expedient Wächtler, beide in Bautzen, ersterer zum Sekretär, letzterer »um Bureau assistenten; die mit der Dienststückenverwaltung beauftragten Auf seher Müller in Hohnstein und Kluge in Waldheim zu Wacht meistern; die Anstaltsgärtner Dehling in Großschweidnitz, Wolf in Hochweitzschen und Gutzmann in Ehemnitz, ferner der Bürsten machermeister Rücker in Chemnitz und der Torwart Beyer am Krankenstift Zwickau zu oberen Hausdienstbeamten; Pflegerin Hartstein in Großschweidnitz zur Oberpflegerin. — Ange stellt: Regierungsbaumeister Wenzel als solcher bei der Bau direktion für die Landesanstalten; Aufseher Lochmann bei der Anstalt für Geisteskranke zu Waldheim als Oberpfleger. — Ver setzt: die Sekretäre Martin in Großschweidnitz nach Chemnitz und Wölfel von der II. Rechnungsexpedition des Ministeriums des Innern nach Großschweidnitz; Expedient Ullrich von Chemnitz zur II. Rechnungsexpedition des Ministeriums des Innern unter Beförderung zum Bureauassistenten, und Aufseher Pommer von Hoheneck nach Sachsenburg. — Pensioniert: Oberwächter Lorenz in Waldheim. — Hierüber ist den Oberpflegerinnen Greif in Sonnenstein und Hartung am Pflegerhause zu Hubertusburg der Diensttitel Oberin erteilt worden. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigentelle.) Nichtamtlicher Teil. Lom Königlichen Hofe. Dresden, 12. September. Se. Majestät der König begab Sich früh 5 Uhr 45 Min. mit Sonderzug ab Niedersedlitz nach Priestewitz und wohnte dem in dortiger Gegend stattfindenden Manöver der 5. Jnfanteriebrigade Nr. 63 bei. Die Rückkehr in das Hoflager nach Pillnitz erfolgte mittags gegen 12 Uhr. Se. Hoheit der Erbprinz von Sachsen-Meiningen wohnte diesem Manöver ebenfalls bei. Se. Majestät der König wird heute das Souper beim Staatsminister vr. v. Rüger, Exzellenz, einnehmen. Deutsche- Reich. Se. VtajeftLt der Kaiser im Slsatz. (W. T. B.) Schlettstadt, 11. September. Um 11 Uhr 5 Min. ist Se. Majestät der Kaiser in St. Pilt eingetroffen. Er wurde beim Verlassen de» SonderzugS vom Kreis direktor von Rappoltsweiler begrüßt. Sodann stieg der Kaiser in das Automobil und begab Sich sofort auf die Burg. Um 11 Uhr 25 Min. trafen der Kaiser und das Gefolge in fünf Automobilen auf der Hohkönigsburg ein. Im ersten Automobil saß der Kaiser mit den Prinzen. In Seiner Begleitung befanden sich außerdem Unter- staatssekretär Frhr. Zorn v. Bulach und der Kaiserliche Statthalter Graf v. Wedel. In St. Pilt hatten sich zahl reiche Personen zur Begrüßung eingefunden, die dem Kaiser stürmische Ovationen darbrachten. Im Rathause, wo eine Musikkapelle Aufstellung genommen hatte, fand eine Begrüßung durch den Gemeinderat statt. Altenberg (Elsaß), 11. September. Se. Majestät der Kaiser traf mit dem Unterstaatssekretär Frhrn. Zorn v. Bulach kurz nach 4 Uhr nach genußreicher Fahrt am Gebirge über Rappoltsweiler, Jngersheim und Türkheim auf dem Schlößchen des Fabrikanten Hartmann auf der Schlucht »ein, genoß die Aussicht und kehrte nach halb stündigem Aufenthalt zum Hotel Altenberg zurück, wo Er den Tee einnahm. Eine Einladung der französischen Behörden, den französischen Hohneck zu besuchen, konnte wegen der späten Zeit nicht angenommen werden. In Begleitung des Kaisers befanden sich die Prinzen August Wilhelm und Oskar, sowie der Fürst zu Fürstenberg. Die Bevölkerung bereitete dem Monarchen an der Grenze einen freudigen Empfang. Das Wetter ist bedeckt, zeit weise Regen. Colmar, 11. September. Die heutige Automobil fahrt des Kaisers durch das Elsaß gestaltete sich zu einer fortgesetzten Huldigung seitens der Bevölkerung, überall Glockengeläute, Ehrendamen und Überreichung von Blumen. Der Kaiser war buchstäblich mit Blumen bedeckt. Die Ankunft in Colmar erfolgte um ^7 Uhr» wo der Kaiser von den Spitzen der Behörden empfangen wurde. In seiner Ansprache gab Bürgermeister Blumenthal zunächst der allgemeinen Freude über den ersten Besuch des Kaisers in Colmar Ausdruck und fuhr dann fort: „Ähnlich den Bodenerzeugnissen unseres rebumkränzten Landes, welche bei sachkundiger Pflege mit herzerfreuender Gabe lohnen, sind auch die Bewohner unserer weinsröhlichen Gegend für eine gütige, verständnisvolle Behandlung empfänglich und dankbar. Wir geben uns der frohen Hoffnung hin, daß Ew. Majestät den Eindruck mitnehmen mögen, daß auch wir Oberländer brave Leute sind. Wir bauen auf den hohen Gerechtigkeitssinn Ew. Majestät. Dieser er mutigt uns zu der Zuversicht, daß Ew. Majestät die Ent wickelung unserer elsaß-lothringischen Einrichtungen in jeder Hinsicht fördern werden." Der Bürgermeister schloß mit einem Hoch auf den Kaiser. Dieser nahm den Ihm dar gebotenen Ehrentrunk an und erwiderte mit folgender Rede: „Ich spreche Ihnen von ganzem Herzen Meinen Dank aus für Ihre freundliche Ansprache und für die Gesinnungen der Stadt Colmar, die aus ihren Worten hervorleuchtet. Nach den erhebenden Eindrücken, die Ich während Meines Aufenthalts in diesem Jahre in den Reichslanden geschöpft habe, die vor allen Dingen durch die große Liebe und begeisterte Wärme überall und an allen Orten in Elsaß und in Lothringen Mein Herz berührt haben, gesellt sich auch der letzte Tag als ein sympathisches Glied zu dieser Kette. Die Städte, die Ich durchfahren habe, sei es im Rebengelände, sei es auch in waldiger Schlucht, haben sich bemüht, durch Schmuck, durch reichliche Blumengaben und durch Darbietung der Erzeugnisse des Landes Mir Kunde zu geben von der Freude, mit der sie Mein Besuch erfüllt hat. Ich spreche hierfür, namentlich für den Empfang in Colmar, dem Stadthaupte und den Vertretern der Stadt herzlichsten Dank aus. Ich danke Ihnen für die Einladung in Ihr Rathaus. Eine Hauptfreude für Mich ist das Studium der Geschichte und darauf begründet die Pflege der Tradition. Wir sind hier auf alt historischem Boden. Bis in die Karolingerzeit hinein reicht die Geschichte der Städte und Dörfer, ja sogar bis in die Römerzeit, und auch Colmar hat eine glänzende Geschichte. Aus frühester Zeit bis in die Neuzeit hinein gesinnungstüchtig, echt anhänglich an seinen Boden und sein Vaterland. Ich brauche bloß einen berühmten Namen aus Ihrer Stadtgeschichte zu nennen, den Namen Rösselmann. Ihre Schicksale hat auch diese Stadt, wie dieses schöne Land durchmachen müssen. Nun aber ist es ihr gegeben, in Frieden sich ausbreiten und entwickeln zu können. Der Friede wird erhalten bleiben und das Land wird weiter grünen und blühen können. Colmar sowohl wie das Elsaß kann ganz sicher sein, daß sie in den Falten Meines Herzens einen besonder- festen, sicheren und warmen Winkel haben, daß Ich stets an sie denken und mit Freude ihre Entwickelung verfolgen werde. Diese Entwickelung wird sich, Gott sei dank, unter dem Schutze des deutschen Reichsadler» und unter Meiner Standarte vollziehen und, so Gott will, niemals gestört werden. Da» ist e», wa» Sie alle wünschen. Meine« Interesse« und Meiner warmen Fürsorge für Sie dürfen Sie versichert sein. Ich trinke auf das Wohl der Stadt Colmar, ihrer Bürger und ihrer Vertreter. Die Colmarer sollen leben!" Gegen 7 Uhr reiste der Kaiser nach Wildpark ab. Straßburg, 11. September. Der Kaiser richtete vor Seiner Abreise aus Urville Erlasse an den Statt halter, worin er für die Ihm und der Kaiserin in Metz und Straßburg entgegengebrachten Beweise der Ergeben heit und der von patriotischem Geiste getragenen Be grüßung dankt, Seine Freude ausdrückt, bei den Paraden zahlreiche Abordnungen von Kriegervereinen erblickt zu haben, und dankbar anerkennt, daß die Truppen trotz der erheblich gesteigerten Einquartierungslasten überall ent gegenkommende Aufnahme gefunden hätten. Gerardmer, 12. September. Als Se. Majestät der Kaiser von den Vorkehrungsmaßregeln erfuhr, die für den Fall getroffen waren, daß Er französisches Gebiet betreten solle, ließ Er den aus Epinal besonders ent sandten französischen Kommissar Cochet zu Sich entbieten und ersuchte ihn, der französischen Regierung Seinen Dank auszusprechen. Reichst agsersatzwahl. Braunschweig. 11. September. Bei der heutigen Reichstagsersatzwahl im zweiten Braunschwei gischen Wahlkreise wurden bis Zj11 Uhr abends ge zählt: für Kleye (vereinigte nationale Parteien) 10318, für Dedekind (Welfe) 5660, für Rieke (Soz.) 6333 Stimmen. Das Ergebnis von einigen kleinen Orten steht noch aus, doch ist Stichwahl zwischen Kleye und Rieke sicher. Zur «aroktofrage. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Die „Köln. Ztg." ist bereits einer Unterstellung des „Matin" entgegengetreten, die dem deutschen Konsul Bassel in Fes ein feindliches Verhalten gegen El Menebhi, den Vertreter Mulay Hasids in Tanger, zuschreiben wollte. Zu unserem Bedauern finden wir dieselbe Unterstellung in dem Leitartikel des „Temps" vom 10. d. M. Es heißt dort: „Als Hr. Bassel Tanger verließ, haben wir aus ausgezeichneter Quelle erfahren, daß der Hauptgegenstand seiner Mission darin bestehe, Mulay Hafid vor den Rat schlägen Menebhis zu warnen, der zu „europäisch" und nicht genügend „deutsch" fei." Diese für jeden Kenner der Verhältnisse unsinnige Behauptung scheint also in Tanger planmäßig verbreitet worden zu sein. Derselbe Teil der französischen Presse, der von Intrigen des deutschen Konsuls in Fes redet, zettelt vielmehr seiner seits eine Intrige gegen den Konsul an. In Marokko wird daraus kein Schaden entstehen; denn die Marokkaner durchschauen das Spiel. Für die internationalen Be sprechungen aber, die wegen Marokkos zu führen bleiben, ist es eine eigentümliche Vorbereitung, daß in dem Augenblick, wo Frankreich die Zustimmung Deutschlands für besondere Vorschläge zu erlangen wünscht, die fran zösische Presse sich in grundlosen Verdächtigungen gegen einen deutschen Konsul und in einer gesucht feindseligen Sprache gegen die deutsche Politik ergeht. KolouialeS. Antwerpen, 11. September. Dernburg ist hier eingetroffen. Staatssekretär Ausland. England. (W. T. B.) London, 11. September. Die sprotestantischen Körperschaften benachrichtigten heute telegraphisch den Minister des Innern von der sehr stark anwachsenden Ab neigung der öffentlichen Meinuna in London und den Provinzen gegen die eucharistische Prozession am kommenden Sonntag, indem sie zugleich dringend ein Verbot gegen das öffentliche Umhertraaen des Aller heiligsten und gegen die Entfaltung kirchlichen Prunkes in den Straßen forderten und den Minister für jede Störung der Ordnung verantwortlich machten. Niederlande. (W. T. B.) Amsterdam, 11. September. Einige Blätter melden, sie seien vom Sekretär der Königin ermächtigt worden, die Nachricht von einer vorzeitigen Entbindung der Königin als unzutreffend zu erklären. Bon anderen Stellen, so von der „Agence Reuter" und der Heilung „Vaderland" wird dagegen die Meldung als richtig auf rechterhalten. Haag, 11. September. Wie amtlich bekannt gemacht wird, ist der Ministerresident in Caracas, De Reus, in ehrenvoller Weise seines Postens enthoben und in Nichtaktivität versetzt worden.
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