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Dresdner Journal : 29.01.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191001298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19100129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19100129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1910
- Monat1910-01
- Tag1910-01-29
- Monat1910-01
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- Dresdner Journal : 29.01.1910
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1. Beilage zu Nr. 23 des DlködNtt AllUNlllls Sonnabend, 29. Jamar 1910 54 Volt an. Dem von in der * Tie König!. Hofopernsängerin Fr!. Magdalene Serbe hat mit großem Erfolg in einem Konzert des ' Mufilvereins in Chemnitz mitgewirkt. Außer den Solis in Schumanns „Requiem an Mignon" und Saint Sa?ns „Die Nacht" sang sie Mozarts „Gartenarie der Susanne" und Lieder von Schumann, welchem Meister Ausguck. Eine langsame Fahrt ist freilich die Bedingung, damit sich nicht das Fahrzeug an einem riesigen Eisberg, die oft 300 bis 700 m in das Wasser hinabreichen, »er« schmettert oder in einem der mächtigen unterirdischen Eisgewölbe festgeklemmt werde. Alle diefe Bedenken habe ich dem Erfinder vorßehalten und er hat sie, wie ich gestehen muß, durch ferne sorgfältigen Vorkehrungen und endlosen kostspieligen Studien und praktischen Ver suche nicht ohne Erfolg widerlegt." — Aus New Aork wird berichtet: Zum erstenmal ist jetzt der Gedanke, durch Elektrizität eine Anästhesie des menschlichen Körpers zum Zwecke einer Ope ration herveizuführen, in der Praxis erprobt worden. Eine russische Ärztin, Vr. Luise Rabinowitsch, die seit Johnson einen elektrischen Strom von Patienten wurden drei Zehen amputiert; er verspürte nicht den geringsten Schmerz. Der Strom wurde durch drei Elektroden vermittelt, die am Fußknöchel, am Schienbein und in der Leistengegend angesetzt wurden. In den Klubräumen der Hartford Medical Society gab vr. Rabinowitsch dann einen neuen Beweis für die Möglichkeiten ihrer Entdeckung. Ein Kaninchen wurde elektrisch anästhesiert, die Rückenmarksnerven wurden durchschnitten und die Wunde dann wieder vernäht. Nach der Operation hüpfte das Kaninchen im Zimmer umher, als ob nichts geschehen wäre. — Bor einiger Zeit hat bereits Viktor Henri den Kinematographen dazu benutzt, die sogenannte Brown sche Bewegung in Flüssigkeiten, die so tiefgehende Schlüsse auf die kinetischen Vorgänge in letzteren erlaubt, zu demonstrieren. Neuerdings ist dieses Verfahren Vr. Comandon weiter ausgebildet worden, um die ge heimnisvollen Vorgänge des Mikrokosmos zu entschleiern. Es handelt sich sogar um die selbst durch ein Mikroskop nicht enthüllte Welt, von der wir erst seit der Erfindung des Ultramikroskops von Siedentopf und Zigmondy eine deutlichere Vorstellung erhielten. Unter Mitwirkung der bekannten Kinematographen-Firma Paths Fröres gelang es vr. Comandon eme neue Kombination des Musik. Richard Strauß' neue Oper geht dem „B. Tgbl." zufolge ihrer Vollendung entgegen. DaS Textbuch hat dem Komponisten der „Elektra" wieder Huao v. Hofmannsthal geschrieben. Das neue Werk wiro sich indessen sowohl von „Elektra" wie von „Salome" sehr unterscheiden; es ist eine Spieloper, die wahrscheinlich „Der Rosenkavalier" betitelt werden wird. Hofmannsthals in leichten Versen gehaltene Dichtung spielt um das Jahr 1750 in Wien, und in dieser Wienerischen Spieloper wird es auch an der Walzer melodie nicht fehlen. — „Das kluge Felleisen", Richard Schott- komische Spieloper, Musik von Waldemar Wend land, ist vom Hoftheater in Braunfchweig zur Auf führung angenommen worden. Theater, vr. Karl Hagemann, der Intendant des Mannheimer Hoftheaters, ist als Nachfolger Alfred v. Bergers, des zukünftigen Burgtheaterdirektors, mit der Leitung des Hamburger Schauspieltheaters betraut worden. Gleich vielen anderen Theaterdirektoren ist auch Karl Hagemann aus den Reihen der deutschen Theaterkritiker hervorgegangen. Seine kritischen Aufsätze in der „Rheinisch-Westfälischen Zeitung", feine in Buch form erschienenen Abhandlungen über „Regie" sowie über „Schallspielkunst und Schausplelkünstler" offenbarten einen Beobachter und Kenner der Bühne, der, erfüllt von modernen Gedanken, auch als Kritiker die Liebe und Begeisterung für den Beruf offenbarte, dem er sich später widmete. — Man berichtet aus London: Hier entsteht gegen wärtig das größte Theater Großbritanniens. Cs liegt in dem verkehrsreichsten Telle der Stadt, nahe der Oxford- Street und Regent-Street und ist von vier Hauptver kehrsadern unmittelbar zu erreichen. Mr. Walter Gibbons, der Erbauer dieses Theaters, beabsichtigte zu nächst, einen in der Nähe liegenden Zirkus zu kaufen, entschloß sich aber zu diesem Neubau, der den Ramen „Palladinen" tragen wird. Das Innere des Theaters wird sehr luxuriös ausgestattet werden. Die Gänge weisen eine Breite von nicht weniger als 30 Fuß auf. Tas Theater ist ganz in Weiß gehalten, und es ist vor wiegend weißer Marmor verwandt. Außer der Bühne birgt der Bau in seinem Innern noch Säle für größere Veranstaltungen. Eine Spezialität des Theaters werden singende Balletts sein. Die Kosten des Gesamtbaues sind auf 10 Mill. M. berechnet. Das Theater soll 5000 Per sonen fassen. — Wie aus Rom gemeldet wird, erklärte Eleonore Düse die Nachricht von ihrer Versöhnung mit Gabriele d'Anunzio und von ihrer Verheiratung mit einem Pariser Schneider für erfunden. Kunst und Wissenschaft. «Sni-t. Opernhaus. (Viertes Symphonie - konzert, Serie 8.) Die Veranstaltung war, irren wir nicht, die erste, die in ihrem ganzen Verlauf der Leitung des Hrn. Hoskapellmeister Kutzschbach unterstand und ihm Gelegenheit bot, seine Befähigung als Orchester- drrigent auf das erfolgreichste zu bewähren. Gebührt ihm doch im besonderen auch em guter Anteil an der günstigen Aufnahme der Maylerschen v-ckur-Symphonie, deren Wiedergabe er musikalisch plastisch und temperament voll zugleich zu gestalten wußte. Das Werk, da- hier fett länger als emem Jahrzehnt nicht gespielt wurde, vermag heute das Urteil über den Komponisten, wenn man es wieder hört, nicht wesentlich mehr zu beein flussen. Es zeigt ihn als den, der er ist, d. h. als geist vollen Eklektiker, aber daran kann man es sich in der Gegenwart und für die Gegenwart wohl auch yenug sein lassen. Man hört doch vor allem wieder einmal Melodien. Es ist doch nicht die so vielfach in anspruchsvoller Gewandung auftretende völlige Sterilität. Wenn Mahler allerdings meinte, er hätte gleichsam aus seiner Musik absolute Musik ge ¬ macht, indem er die seinerzeit selbst gegebenen Über schriften der einzelnen Sätze wegließ, so irrte er sich. Der Stempel des Kompromißmäßigen bleibt ihr auf gedrückt. Es ist weder reine Programm-, noch reine ab- . solute Musik, und vielleicht das Schlimmste ist, ganz gewiß z. B. für die Wirkung des letzten Satzes, daß der Hörer den Gedanken an das Gedankliche in dem Werke nicht los wird. Wir meinen aber, es hätte gar nichts geschadet, wenn Mahler es bei dem Bekenntnis gelassen hätte, daß Bilder und Gestalten aus Jean Pauls Roman „Titan" . feiner schöpferischen Phantasie Anregung verliehen. Man würde dann fühlen, daß wirklich etwas Jean Paulfches in dem Werke lebt, in seinen schrullenhaften, kapriziösen Partien so gut, wie in den idyllisch-heiteren und humor vollen. Am gelungensten im allgemeinen sind die letzteren. Die bukolische Stimmung, mit welcher der erste Satz beginnt, gibt den Grundton der ersten Hälste des Werkes ab, trotz der vieldeutigen Fanfarenmusik hinter der Szene. Im zweiten Satz gibt es sogar einen bal elmm^vtro mit einem unverblümt österreichischen Dreivierteltakt. Erst über den dritten Satz breiten sich ernsthaftere Schatten. In die Thematik und das Kolorit spricht hier die Herkunft des Komponisten aus dem Böhmerland ein Wörtchen mit hinein. Ob er nun selbst slawisches Blut in seinen Adern hat oder nicht, ist neben sächlich; aus einer starken Neigung zum Volkstümlichen macht Mahler in seiner Erfindung kem Hehl, und Stim mung ist in dem -Satz. Dann aber prasselt das „Un gewitter" los. Jetzt wird die Sache lebhaft. Dem Kampfgetöse tritt eine stark sentimental angehauchte Gesangsmelodie entgegen, und endlich wähnt man bei der Reminiszenz des Stimmungsbildes, das den ersten Satz einleitet, das Ende erreicht zu haben. Aber da hängt — aus programmatischen Gründen, wie man an nehmen muß — der Komponist dem Finalsatz gleichsam noch einen Finalsatz an, der einem Rückblick auf das Ganze gleicht, und das schwächt die Wirkung beträchtlich ab. Was innere und äußere Geschlossenheit, und was absolute Musik ist, das verkündete dann die Gesangs nummer des zweiten Teils: Brahms Violinkonzert. May Harrison, eine junge Geigerin englischer Abkunft, spielt es. Sie bezeugte wieder einmal die Vorzüglichkeit der Schule Auers-St. Petersburg, und zwar nicht nur in ihrer hervorragenden Technik, sondern auch in ihrem her vorragend musikalischen Spiel und Vortrag sowie in dem bestrickenden Wohllaut ihres Tones. Man könnte der Konzertdirektion Ries nur anempfehlen, sich dieser Geigenfee für ihre Philharmonischen Konzerte zu ver sichern. Liszts „1-68 kräluäes" beschlossen den Abend. Daß sie die populärsten der symphonischen Dichtungen ihres Schöpfers wurden, ist leicht verständlich. Das Programm, das Liszt aus Lamartines „öleckitationss xoätlgue» entnahm, war so geartet, daß es einer Um wertung in das Gefühlsmäßige, d. h. in dem Falle in das rein Musikalische, keinen Widerstand entgegensetze. mehr als einem Jahrzehnt an der Lösung dieses Problems gearbeitet hat und zahlreiche Experimente unternahm, bat am Dienstag im St. Francois-Hospital die elektrische Anästhesie bei einer Operation mit vollem Erfolge an gewandt. Es handelte sich um einen 25jährigen Patcenten, John Crosic, bei dem eine Fußoperation notwendig ge worden war. In Gegenwart der russischen Medizinerin wandte vr. M. ' sympathische Aufnahme fest. * Im Sächsischen Kunstverein sind neu auf gestellt Kunstwerke von: Erich Buchwald-Zinnwald-Losch- witz, E. Tausz-Dresden, Rich. Dan. Fabricius-Dresden, Gertrud Geißler - Dresden, Emma Goerg Weimar, P. v. Graisovska - Dresden, Georg Hänel-Dresden, Clemen tine Hahn Dresden, Moritz Heide-Dresden, Heinr. Heidner- Berlin, Theophil Heinke Pillnitz, Margarete Just-Dresden, Hildegard Koch-Dresden, S. Krause Wittgenstein-Dresden, Käthe Kuntze - Niederlößnitz, Emily Lengnick - Dresden, Meyer-Buchwald-Loschwitz, Albert Mühlig Dresden, Bern hard Mühlig Dresden, Marianne v. Mühlen-Dresden, Plehn-Lubodin-Loschwitz, Franz Simon-Dresden, Reinh. Schnauder-Dresden, Gertrud StaatS-Breslau, Ludwig v. Senger-München und W. Witting-Dresden. Verkauft wurd n: Otto Peter Ein Zukunftskandidat, Martin Claus Baterfreuden und Der Dichter, Herm. Behrens s Zwei Zeichnungen, vr. Aust Bei Zinnwald und Dresdner Heide. Sonntag nachmittag beträgt das Eintrittsgeld für Nichtmitglieder 20 Ps. * In den Erdgeschoßräumen der Galerie Ernst Arnold, Schloßstraße 34, wurde gestern die Sonder ausstellung des Münchner Künstlers Prof. Charles Palmiö eröffnet. Diese Kollektion umfaßt 65 Ge mälde, Städteansichten in verschiedenen farbigen Be leuchtungen, landschaftliche Motive aus Tirol, bayrischer Wald, den Bodensee, Rheintal, Honfleur rc. und Still leben. Im ersten Geschoß sind Curt Eberhard- Goellner zwei Säle für seine große Skulpturen- ausstellung eingeräumt. Der Künstler zeigt in Dresden zum erstenmal eine größere Kollektion feiner Arbeiten sowie auch einiger Gemälde. * Die Sammlung von Werken Anders Zorns in der Kunstausstellung Emil Richter, Prager Straße, bleibt noch bis zum 4. Februar geöffnet. Es wurden in den letzten Tagen noch einige neue Radierungen de- Künstlers aufgestellt. In Vorbereitung ist eine Samm lung von Werken des Dresdner MtUrrs und Radierer- Otto Fischer, welche die .»euesten Schöpfungen de- Künstlers vorführen wird. Zu gleicher Zett wird Karl Wohlrab-Dresden eine Reche von Bildnissen aufstellen. * Der Ausschuß für die Errichtung eine» Schillerdenkmals in Dresden hielt gestern nach mittag unter dem Vorsitze des Hrn. Stadtverordneten vr. meck. Hopf und in Gegenwart des Hrn. Stadtrates vr. Krumbiegel eine Sitzung im Altstädter Rathaufe ab. Zunächst wurde der Vertrag mit Hrn. Prof. Selmar Werner nochmals durchberaten und endgültig genehmigt, woran sich eine längere Aussprache über die Wahl des Denkmalplatzes knüpfte. Der Ausschuß batte in einer seiner früheren Sitzungen beschlossen, kür den Fall, daß sich der Charakter des König!. Schauspielhauses wesentlich verändern sollte, als Platz für das Denkmal die kleine Schmuckanlage vor dem Cafö Pollender in Dresden- Neustadt zu wählen. In den nächsten Tagen soll eine Besichtigung dieses Platzes mit einer anschließenden Sitzung Wisienschaft. Wie das „Wiener Fremden-Blatt" be richtet, äußerte sich der bekannte österreichische Nordpol fahrer Julius v. Payer aus Anlaß eines Vortrages, den er in Eger über Cook und Peary hielt, über die Hergesell-Zeppelinfchen Pläne für die Erreichung des Nordpols u. a. folgendermaßen: „Ich stehe diesem Plane ziemlich skeptisch gegenüber. Nicht, daß ich daran zweifeln würde, daß es einem Zeppelinschen Luftschiffe möglich ist, die 1200 Km lange Strecke von Spitzbergen bis zum Pol in einem Fluge zurückzulegen. Aber die Gefahren einer solchen ungenügend vorbereiteten Fahrt sind es, die in mir Befürchtungen erwecken. Ich meine, die Gefahren einer freiwilligen oder unfreiwilligen Lan dung. Wenn das Luftschiff nicht so gebaut ist, daß es gleichzeitig auch als Fahrzeug auf dem Wasser benützt werden kann, ist für die kühnen Luftpioniere das Schlimmste zu befürchten. Aber ich weiß noch einen besseren Weg zum Nordpol oder vielmehr nicht ich, sondern vr. Anschütz- Kämpf in Kiel, der nicht durch die Luft und nicht auf dem Wasser, sondern unter dem Wasser und unter dem Eise den Pol erobern will. vr. Anschütz-Kämpf befaßt sich schon seit zehn Jahren mit der Konstruierung eines Unterseebootes, mtt dessen Hilfe er, etwa 30 m tief unter dem Wasser — oder vielmehr Eisspiegel — dayinfahrend, den Pol zu erreichen hofft. Die Frage der Verproviantierung mit Sauerstoff für eine derartige Fahrt ist bereits gelöst; der Luftproviant (flüssiger Sauer stoff) reicht nach jedem Untertauchen für zwei Tage aus. Das Boot, einem gewöhnlichen Unterfeeboot ähnlich, wird nur vier bis sechs Mann Besatzung führen. Es wird durch Puffer vor dem verderblichen Anprall an Eis berge geschützt sein und seinen Weg im Wasser mit Scheinwerfern beleuchten. Auch die wichtigste Frage, nämlich die der Orientierung, ist bereits von Anschütz- Kämpf gelöst. Er hat vor längerer Zeit einen Apparat erfunden, de», die Richtuna des mathematischen Poles angibt. Taucht das Unterseeboot an eisfreien Stellen empor, dann genügt das Aufstellen einer Leiter für den Hauptsache das Konzert galt. Die Kritik rühmt einstimmig den Wohllaut der Stimme, die Gesangskunst und den Vortrag der Sängerin und stellt ihre überaus Ultramikroskops mit dem Kinematographen auszubilden. Die der französischen Akademie der Wissenschaft vor geführten, nach diesem Verfahren aufgenommenen Films weisen überraschende Ergebnisse auf. — In Zürich ist seit einigen Tagen in einem der vornehmeren Kinemato- graphentheater bereits eine Aufnahme vermittels des Mikroskops nach diesem Verfahren zu bewundern; es handelt sich um eine Aufnahme, die den Erreger der Schlafkrankheit in seiner unheilvollen Tätigkeit und Vermehrung bez. den Kampf der Trypanofomen gegen die Blutkörperchen zeigt, der schließlich mit dem Tod der infizierten Maus endigt. (Münch. Neueste Nachr.) — Die Berliner Akademie hat soeben den Pro fessor der Chemie an der Universität Breslau Geh. Re- gierungsrat vr. Albert Ladenburg und den Professor der Physik an der Universität Budapest Roland Baron Eötvös zu korrespondierenden Mitgliedern ihrer physikalisch-mathematischen Klasse gewählt. — Für die Heinrich Lippertsche Preisstiftung an der Berliner Universität, in der Ende dieses Jahres ein Preis von 1800 M. zur Verteilung kommen soll, wird jetzt das Thema zur Bearbeitung gestellt. Es werden Untersuchungen über die Einwirkung von Röntgen- und Radium-Strahlen auf das lebende und tote Karzinomaewebe gewünscht. Zur Bewerbung ist jeder in Deutschland oder Österreich immatrikulierte Studierende der Medizin sowie jeder hier ansässige und staatlich approbierte praktische Arzt zugelassen. Die Arbeiten sind bis zum 1. Dezember d. I. beim Sekretariat der Berliner Universität einzureichen. Literatur. Edmond Rost and, dessen lang er wartete „Chantecler" in diesen Tagen zum erstenmal in Paris in Szene geht, hat bereits zwei neue Werke unter der Feder, die dramatischen Arbeiten „Don Quixote" und „Pierette". Fertiggestellt hat er ferner eine Pantomime mit eingestreüten Versen, die an den Nachmittagen im Port Saint Martin-Theater in Paris in Szene gehen soll. — „Der Eltern Fortschritt" nennt sich ein Schwank, den das Prince-of-Wales-Theater in London zum erstenmal mit bestem Erfolg aufführte. Die Verfasserin, die sich hinter dem männlichen Pseudo nym George Paston verbirgt, geißelt darin die Sucht gewisser Familien, es den vornehmen Leuten nachzutun. — Ein Gottsched-Denkmal wird nach einer Mit teilung aus Königsberg in Ostpreußen geplant. Es soll in Juditten, dem Geburtsorte des Dichters, er richtet werden. Bildende Kunst. Man meldet aus Berlin: Im Gebäude der Berliner Sezession wird jetzt eine sehr interessante Kunstausstellung vorbereitet. Es handelt sich um eine große Ungarische Kunstausstellung, die erste ihrer Art in Berlin, die bereits im Laufe des kommenden Monats eröffnet und der deutschen Reichshauptstadt ein ziemlich vollständiges Bild moderner ungarischer Kunst zeigen soll. Der Kustos an dem Museum der Schönen Künste m Budapest, vr. Simon Meller, bat mit Unter stützung des ungarischen Staates sowie der heimischen Maler und Kunstmäcene die Ausstellung zustande gebracht. Unter den zahlreichen, in Berlin noch nie gezeigten Bildern werden nicht weniger als zwölf von Munkacfu sein, dann solche von Karl Ferenczy, Adolf Fennes, Alexander Nagy re.; eine ganze Anzahl ungarischer Maler, auch Neuimpressio nisten, werden in einzelnen Sälen mit Sammelausstellungen vertreten fein. — In Genua wurde bei Ausgrabungen eine Gruft aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. entdeckt. Nicht weit von der Stelle sand man nach einer Mitteilung des „Cicerone" eine kostbare Urne mtt den mythologischen Figuren eines Epheben und einer Frau. Dies wertvolle Stück stammt aus der Epoche des Phidias.
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