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Dresdner Journal : 14.06.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191006144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19100614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19100614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1910
- Monat1910-06
- Tag1910-06-14
- Monat1910-06
- Jahr1910
- Titel
- Dresdner Journal : 14.06.1910
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Dresdner Journal. TLZntglieh SAchstschev Staatsanzeigev. Verordnungsblatt der Mnisterien «nd der Ober- nnd Mittelbehörden. 1910 -c> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftat Doenges in Dresden. <r DiMstag, 14. Juni «äkündtgungen: Die Zeile N. Schrift der 6 mal gesp.«nkündigung»seite25Pf., die ZeUe gröberer Schrift od. deren Raum auf 3mal gefp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Redaktionsftrich (Eingesandt) 75 Pf. Preisermäßigg. aus Geschäst-anzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, »roße Zwinger-raße 1S, sowie durch die deutschen Postanftatten 3 Mark vierteljährlich. Ei«el«e Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag» nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Rr. 4574. Die Sokeianahmen des Reiches an ZStle« in de« Monaten April «nd Mai d. I. -ließen hinter dem Vor anschlag um etwa 14 Mill, zurück. » Im ReichSkoloniatamt hat sich gestern der dentsche Nrbtitsansschiiß für die in London im Jahre 1»11 «nter dem Protektorat de- Königs Georg V. stattfindende Inter nationale Santschutan-stellnng gebildet. Unter dem Vorsitz des Statthalter- fand gestern in Straßburg zwischen dem Ttaatssekretiir DcRrVck und de« Mitgliedern der elfaß-lothrmgHchen Regierung über die verfassung-ftage eine achtstündige Beratung statt, die heule fortgesetzt werden soll. » I« «hrtale haben Wolkenbrüche eine furchtbare Über schwemmung mit schweren Verluste« a« MenschmUeben und Gütern verursacht; 87 Personen werden vermiß 2» Leiche« sind bereit- angeschwemmt worden. » Im englischen Unterhaus wurde eine ««zahl von An fragen au- der inneren »md Süßeren Politik von den Mit gliedern der Regierung beantwortet. Die Kommission deS russischen Reichsrat- zur Beratung der Gesetzesvorlage für Finnland hat den Entwurf otwe Ab- ündknmg angenommen. In Sokolow («nüland, Gouvernement Siedlers wurde» durch eine FeuerSbrunst 2d« HSnser eingeüschert. » Die französische Regier««- hat de« Schatz«Schien die AbhMmaewer Konferenz in «msdoa «bar die Kretafta» vetgeschkagen. , In Montreal (Canada) sind bei de« Brande eines ZntungsgebSudeS 4» Menschen, zumeist weibliche «ngesteltte, umgekommen. I ' ". ' Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben geruht, ») zu ver leihen: das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechts-Ordens dem Oberltnt. z. D. Sachße; b) die Erlaubnis zur Anlegung nachstehender Ordens auszeichnungen zu erteilen: des König!. Preußischen Roten Adler-Ordens 2. Klasse dem Generalmajor Bier ling, Abt.-Chef im Sriegsministerium; desselben Ordens 4. Klasse dem Major Hoepner, dem Hauptm v. Sichart, dem Oberstabsarzt vr.Fritsche, dem Betriebs-- direktor 2. Klasse Hofmeister, den Geh. exped. Sekre tären, Rechnungsräten Roth und Graubner, dem Geh. Registrator, Rechnungsrat Morgner, — im Kriegs- Ministerium; des Königl. Preußischen Kronenordens 4. Klasse dem Geh. Kanzleisekretär Hötzsch im Kriegs- Ministerium; des Königl. Preußischen Allgemeinen Ehren zeichens dem Pförtner Fischer im Kriegsministerium, des Ritterkreuzes 1. Klasse des Herzog!. Sachsen- Ernestinischen Hausordens dem Hauptm. v. Kirchbach, Komp.-Chef im 1. Jäg.-Bat. Nr. 12; des Verdienst kreuzes desselben Ordens dem Zahlmeister Rupp im 1. Jäg.-Bat. Nr. 12; der silbernen Verdienstmedaille des selben Ordens den Bizefeldwebeln Kanis, Schräder und Oelsner im 1. Jäg.-Bat. Nr. 12. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Ober-Postsekretär Rechnungs rat Katzer den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehenen Roten Adler-Orden 4. Klasse anlege. Perfonalveränder««- i« der Armee. 10. Juni. Schütze, Ltnt. im 10. Jnf.-Regt. Nr. 134, scheidet mit dem 3. Juli aus dem Heere aus behufs Übertritts zur Kaiser!. Schutz truppe für Südwestafrika mit dem 4. Juli. Herr Amtshauptmann Freiherr von Oer in Meißen ist für die Zeit vom 30. Juni bis 10. August dieses Jahres beurlaubt. Seine Stellvertretung ist Herrn RegierungS-Amt- mann vr. Freiherrn von Bernewitz dortselbst über tragen worden. Dresden, am 1V. Juni 1910. 1363,1 SC«1gttche Krei»h»«ptm««nfchaf1. 4042 Ermmmuge«, Berfetzm»««» K. tu» öffentliche« Dienst«. I« »esch»ft»bereiche ve» «wtste»i»m» de» «»UM ««d »MerrtchG. Zu besetzen: I. Okt. die Lehrerstelle zu Pappritz bei Dresden. Koll.: Die oberste Schulbehörde. Reben freier Wohnung mit Gartennutzung 1518,50 M. Grund gehalt, 100 M. für Bcrwaltungsgcichäste, 150 M. für Fott- bStuma-schule, 7b M. für Commerkunen und 80 M. für kirchen dienstliche Verrichtungen. Hierzu 78 N. der Lehrersfrau, wenn sie den HandarbeitsuMerrrcht übernimmt. Bewerbungsgesuche find bi» zum 39. Juni einzureichen bei dem Kgl. Bezirlsjchusi inspektor für Dresden III, Blochmannpr. 21. (Behördliche Bekanntmachungen echchewe« auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. Lom Aö ma ltcheu Hofe. Dresden, 14. Juni. Se. Majestät der König empfing heute mittag in der Königlichen Billa zu Wach witz Se. Exzellenz Generalleutnant Frhrn. v. Slatin Pascha und zeichnete ihn mit einer Entladung zu der um 2 Uhr stattfindenden Tafel aus. Abends 10 Uhr b Min. wird Sich Se. Majestät nach Zeithain begeben, um morgen früh der Besichtigung des KarabinierregimentS beizuwohnen. Mitteikmge» aus der -GemMche» Verwaltung. * Der der Generaldirektion der Sächsischen Staats eisenbahnen beigeordnete Eisenbahnrat tritt am Donners tag, den 7. Juli, vormittags ^L11 Uhr zu seiner 62. Sitzung zusammen. Es ist folgende Tagesordnung vorgesehen: 1. Verhandlungen über ») Aufnahme von geklebten Faltschachteln in den Spezialtarif I, b) Tarifie rung von Couvertpapier, o) Aufnahme von Kupfervitriol in den Spezialtanf III und in den Spezialtarif für be stimmte Stückgüter; 2. Mitteilungen über den Stand der Verhandlungen in der ständigen Tarifkommission, be treffend die Stellung großräumiger Wagen für Leicht güter; 3. Besprechung des Winterfahrplans 1910/11. Zur Enzyklika des Papstes. Die in unserer gestrigen Nummer veröffentlichte Kundgebung Sr. Majestät deS Königs und der in LvsngoUoio beauftragten Staatsminister zur Enzyklika des Papstes wird in den heutigen Morgen- blättern einiger sächsischer Preßorgane bereits lebhaft besprochen: So schreibt der „Dresdner Anzeiger" u. a.: Die Hoffnungen und Erwartungen, die in der großen Protest- Versammlung der evangelischen Bevölkerung Dresdens am Freitag geäußert wurden, sind mit diesen Kundgebungen Sr. Majestät deS König» und der sächsischen StaatSregierung erfüllt worden. Die Kundgebung ist um so wertvoller und bedeutsamer, als Se. Majestät und die Königliche Familie zur katholischen Kirche gehören. Mit Genugtuung wird man sie im ganzen Lande und im ganzen Reiche begrüßen und mit Gefühlen des Danke» für den Willen, aus diese Weise den Frieden unter den Kon fessionen erhalten und fördern zu wollen. Die Kundgebung de- König- hat aber wohl auch noch eine andere Bedeutung. E- kann nicht verschwiegen werden, daß e- bei der Protestbewegung gegen di« BorromäuS-Enzyklika be dauerlicherweise nicht völlig gefehlt hat an Angriffen gegen die deutschen Katholiken und an Worten, durch die sich Se. Majestät mit Recht verletzt fühlen mußte. Wie unnötig diese Worte waren, zeigt die Kundgebung Sr. Majestät. Sie weist gleich zeitig allen noch weiterhin beabsichtigten Protesten und Abwehr- aktionen die Richtung, wie wir e- wiederholt, leider nicht überall erfolgreich, getan haben: die Angriffe gegen die Reformatoren sind m einer Enzyklika de- Papste- enthalten, gegen die Worte der Enzyklika und gegen die römischen Berater deS Papste- allein dürfen und müssen sich auch nur die Worte der Abwehr richten, wenn nicht der konfessionelle Frieden nun wo möglich durch die Wahl eine- falschen Ziele- bei der Abwehr de» päpstlicken Angriff- gestört werden soll. Auf katholischer Seite ist in Sachsen alle- geschehen, um jede Gefährdung des konfessionellen Frieden- zu vermeiden. Denn zu der öffentlich au«gesprochenen Behauptung, die katholische Geistlichkeit Sachsen- mit den» Bischof vr. Schäfer an der Spitze habe ihrer Ge nugtuung über die päpstliche Enzyklika Au-druck gegeben, er fahren wir von zuständiger Seite, daß diese Behauptung eine Unwahrheit ist. Für dH Artikel der „Sächsischen Bolks- zeitung", die vielleicht gemeint seien, trage die Redaktion diese« Blatte- allein die Verantwortung. PreßLußerungen de» Bischof« ergingen ausnahmslos nur unter voller Namenszeichnung. Die Ste'Iung de- Bischof- vr. Schäfer und sein Wunsch nach kon fessionellem Frieden gehe klar au- seinem letzten Hirtenbrief hervor. ES besteht auch aller Grund zu der Annahme, daß die erforderliche Genehmigung der Regierung zur Veröffentlichung der Enzyklika in Sachsen vom Bischof vr. Schäfer gar nicht nachgesucht werden wird. Die „Dresdner Nachrichten" bemerken u. a.: Eine Tat, eine befreiende Tatl Roch zittert im deutschen Volke Lie Erregung nach über die unerhörten Angriffe de» päpstlichen Stuhles auf den Protestantismus, noch wartet die ganze protestantische Welt auf die Antwort de» Papste» an den preußischen Gesandten am Vatikan, und in unzähligen Ver sammlungen bricht sich mit elementarer Gewalt der feste Wille der evangelischen Deutschen Bahn, da» Heldenzeitalter unserer Religion durch niemanden, auch nicht durch da» Oberhaupt der katholischen ynrche in den Schmutz ziehen zu lassen, da findet ein deutscher Fürst den Mut, seinen UnwUlen über die päpst liche Enzyklkia laut zu bekunden, und dieser Fürst ist ein überzeugung-treuer Katholik, ist Sachsens König. Wahrhaftig, wenn alle Katholiken dieselbe hohe Achtung vor dem Protestantismus hätten wie unser König, dann würde der konfessionelle Frieden nie gestört werden, dann würde e- kein öde- Kulturkampfgefchrei geben, dann wäre Frieden im Reiche. Diese Tat unsere- König» wird überall ein Helle- Jauchzen Her vorrufen, und da- sächsische Volk wird seinem Monarchen freier, herzlicher denn je zujubeln in dem Bewußtsein, daß der konfessi» neue Unterschied keine trennende Schranke zwischen Fürst unt Volk bilden kann. Das „LeipzigerTageblatt" begleitet die Kund gebung u. a. mit folgenden Ausführungen: „Diese königliche Entschließung ist ein staatsmännischer Akt hoher Weisheit und landeSväterlnher Erkenntnis und Fürsorge. Se. Majestät hat in seinem unbestechlich klare», geb»«den Empfinden die Notwendigkeit einer Aktion erkannt, sich zu seinem angegriffenen Volk zu stellen und gegen jede- durch die römische Enzyklika provozierte Mißtrauen eine» fkstr» MM M errichten. Er hat es daher nicht mit der Erklärung der io Lv»o- gvlivi» beauftragten Staatsminister bewenden lassen, sondern sich mt seiner ganzen Person selbst in die Bresche gestellt. Man muß die ganze, sicher nicht leichte Position eine- katholischen König», der seiner Religion nach Tradition und Neigung ergeben ist, besten Bruder die Weihen der katholischen Priester- empfangen hat, bedenken, um den Schritt de- König- in seiner vollen Bedeutung zu erfassen. Wenn trotzdem jetzt der König nicht hat schweigen können und wollen, so zeigt un» da», welch hohe Auf fassung der König von seinem Beruf haben muß, und mit Dank und Stolz sehen wir Sachsen unseren kath«,^^ König reden, wo die evangelischen schweigen. Hätte lediglich reifste Psycho logie nach einer Tat gesucht, die dem Haufe Wettin die Neigung de» sächsischen Volkes zu verbürgen geeignet sei, so hätte sie nicht» BessereS finden können al» dieses Dokument königlichen Willen«, das zur rechten Stunde von vaterländischem, freiem und gerechtem Empfinden diktiert ward. Der katholische König von Sachsen hat ein weithin leuchtende» Beispiel von Mut, Baterland»liebe und Gerechtigkeit gegeben. Unter der Überschrift „Sachsen in Deutschland voran!" führen die „Leipziger Neuesten Rachr." u. a. aus : „In dieses Milieu dumpfen Stagnieren- schlägt nun wie der Blitz die amtliche Erklärung der sächsischen Regierung ein. Und wenn man in diesen schwülen Tagen, da da» Himmels feuer wahllo» seine Opfer fordert, von Wetterschlägen kaum noch eine Befreiung yojjt, do man auf unangenehme Über raschung jederzeit gefaßt ist, aber an angenehme kaum noch zu denken wagt, wirkt das vorgehen des Königs von Sachsen wie ein reinigendes Gew tter. Und überall, bi- in den letzten Winkel Deutschlands, bis wohin der Telegraph diese frohe Kunde trägt, wird man aufjubeln, daß endlich ein deutscher Fürst den Mut der Tat gesunden hat. Sachsen jn Deutschland voran! So können wir Untertanen König Friedrich August- heute in ruhiger Bescheidenheit sagen. Was wir von unseren evangelischen Fürsten, deren Vorfahren durch jene Enzyklika beschimpft worden sind, erhofft und erwartet haben, ein katholischer Lande-fürst führt e» aus, er ergreift zu dieser ernsten Stunde, da die anderen zögernd und zagend beiseite stehen, des Reiche- Sturmfahne zum Schutze der Evangelischen gegen Rom- Angriffe. Wir aber, wir deutschen Protestanten, und insbesondere wir sächsischen Bekenner des Evangeliums, wir geben unserem König heute dankbar das frohe KampfeSwort Ulrichs von Hutten zurück, das er in einer Stunde nationaler Erhebung, nach den Januar wahlen 1907, an Kaiser Wilhelm nach Berlin telegraphierte: ES ist eine Lust zu leben! * * Eine große Protestkundgebung findet heute nach mittag b Uhr auf dem geweihten Boden der Wartburg gegen die Borromäus-Enzyklika statt. Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Sachsen hat die Ge nehmigung hierzu erteilt. In Jena beschloß eine von nahezu 2000 Pettonen besuchte öffentliche Versammlung des Evangelischen Bundes die Absendung eines Telegramms an den Großherzog von Sachsen, in welchem sie dem Andenken seiner Vorfahren huldigt, die der Papst verunglimpfe. München, 13. Juni. Die liberale Landtags fraktion hat, wie die „Münchener Neuesten Nachrichten" melden, au» Anlaß der Borromäus Enzyklika in der
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