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Dresdner Journal : 01.09.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191009014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19100901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19100901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1910
- Monat1910-09
- Tag1910-09-01
- Monat1910-09
- Jahr1910
- Titel
- Dresdner Journal : 01.09.1910
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königlich ^tcrcrtscrnzclgev. Verordnungsblatt der Ministerien nnd der Ober- und Mittelbehörden. Nr. 202. L> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat D oenges in Dresden. Donnerstag, 1. September 1910. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 18, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mar! vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag« nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Die Zelle kl. Schrift der 6 mal gesp. «nkündigungsseite 25 Pf., die Zelle größerer Schrift od. deren Raum ans 3mal gesp. Textseite im am«. Teile 60 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 75 Pf. Preisermäßigg. auf GeschästSanzeigen. — Schluß der Annahme vorn». 11 Uhr. Der zukünftige Präsident von Brasilien Marschall Hermes da Fonseca wird morgen in Dresden eintreffen. * Heute vormittag ist die erste Ausstellung der Künstler- Vereinigung Dresden in Gegenwart Ihrer KSnigl. Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Johann Georg eröffnet worden. . Wie von zuständiger amtlicher Seite versichert wird, hat sich bei sämtlichen Krankheitsfällen im Landespolizei bezirk Berlin der Eholeraverdacht nicht bestätigt. Der Bcrein deutscher Seeschisfstverftcn hat sich bereit crllärt, mit den ausständigen Werftarbeitern in Verhand lungen einzutreten. * Die Znsaminenlunst zwischen dem Grafen v. Aehrenthal nnd dem Marchese di San Gniliano in Salzburg hat gestern ihr Ende erreicht. Beide Minister begaben sich nach Ischl zum Kaiser Franz Joseph. 14 Aviatiker sind gestern über das Meer von Havre nach Deanville geflogen. . In Peking schweben zwischen der Regierung und den Bizekönigen Verhandlungen wegen der Wiedereinsetzung Unanschikais. Amtlicher Teil. Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs ist der Bauamtmann bei dem Landbauamte Dresden II Ull- nrann in den Ruhestand versetzt worden. Die unterzeichnete Kreishauptmannschaft hat dem Schuhmacher Gustav Adolf Lehmann in Taubenheim für die mit Mut und Entschlossenheit bewirkte Errettung eines Kindes vom Tode des Ertrinkens eine Geld belohnung bewilligt. 404 III Bautzen, am 29. August 1910. 5591 Königliche Kreishauptmannschaft. Herr Stadtbezirksarzt vr. Poetter in Leipzig ist für die Zeit vom 4. September bis mit 1. Oktober 1910 beurlaubt worden. Er wird während dieser Zeit von Herrn Geheimen Sanitätsrat vr. Blaß hier vertreten werden. IIL 788 Leipzig, den 27. August 1910. 5592 Königliche Kreishanptmannfchaft. Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hofe. Dresden, 1. September. Ihre König!. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg wohnten heute vormittag 11 Uhr in Begleitung Ihrer Exzellenz der Frau Oberhofmeisterin Freifrau v. Finck und des Hofmarschalls v. Mangoldt-Reiboldt der Er öffnung der Ausstellung der Künstlervereinigung auf der Brühlschen Terrasse be». Mitteilungen aus der öffentlichen Verwaltung. Dresden, 1. September. Der Präsident des Evan- gelisch-lutherischen Landeskonsistoriums vr. Böhme ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Geschäfte wieder übernommen. Vom diplomatischen Korps. Dresden, 31. August. Der König!. Großbritannische Ministerresident Mr. A. C. Grant Duff ist vom Ur laub zurückgekehrt und hat die Leitung der König!. Großbritannischen Gesandtschaft wieder übernommen. Zur Krage der Kleischteuerung. Gegenüber den zahlreichen Ausstellungen und Hilfs mitteln, auf die in öffentlichen Versammlungen und Reso lutionen hingewiesen wird, um einer Erhöhung der Fleisch preise vorzubeugen oder sie abzuschwächen, möchten alle Kreise sich zunächst einmal die tatsächlichen Verhältnisse klar machen. Sie werden dann etwa- weniger geneigt sein, ohne nähere Prüfung Maßregeln zu empfehlen, von denen eine Besserung überhaupt nicht zu erwarten steht. Wie steht es in erster Linie mit der Einfuhr von Vieh und woher ist eine solche möglich? Die Einfuhr von Schlachtvieh ist grundsätzlich ge stattet aus: Osterreich-Ungarn: Rinder und Schafe, Schweine bis zu 80000 Stück jährlich nach 3 Grenzschlachthäusern in Bayern und Sachsen; Schweiz: Rindvieh (mit Ausnahme einiger vorüber gehend gesperrter Kantone); Luxemburg: Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine; Dänemark: Schafe und Ziegen, Rinder nach vor heriger Tuberkulinprobe in den Seequarantäneanstalten, Rußland: Schweine wöchentlich 2500 Stück nach bestimmten Schlachthöfen des oberschlesischen Jndustrie- bezirks; Amerika : Schafe, Ziegen, Schweine nach vierwöchiger Quarantäne. Die Einfuhr von Schlachtrindern und Schafen aus Osterreich-Ungarn ist seit 1905 beständig zurückgegangen, vor allem wegen des beständigen Ansteigens der Vieh« und Fleischpreise auch in Osterreich-Ungarn. Von den aus Osterreich-Ungarn zur Abschlachtung zugelassenen Schweinen (80000 Stück) sind 1906 bis 1908 jährlich nur einige Tausend Stück (im ersten Halbjahr 1910 nur 350 Stück) emgeführt worden. Seit dem unterbleibt die Einfuhr einerseits wegen der starken Verbreitung von Schtveineseuche und Schweine pest in Osterreich-Ungarn, anderseits mit Rücksicht auf die hohen Schweinepreise, die in Österreich selbst be zahlt werden. Auch das aus Rußland zugelassene Schweine kontingent wurde in den letzten Jahren nicht voll aus genutzt. Für die Einfuhr von Nutz- und Zuchtrindern aus Böhmen in die Grenzamtshauvtmannschaften bestehen alle innerhalb des Rahmens des Biehseuchenüberein- kommens mit Österreich-Ungarn möglichen Erleichte rungen; auch wurde eine neue Einfuhrstelle (Wernitzgrün) eingerichtet. Die Fleischeinfuhr ist aus allen Ländern gestattet mit Ausnahme von Belgien (Rindfleisch verboten), Ruß land, Hinterländer von Osterreich-Ungarn und Amerika (Rindfleisch verboten). Auch die Fleisch eins uhr ist in den letzten Jahren namentlich aus Osterreich-Ungarn zurückgegangen. Alle die hiernach noch bestehenden Ab sperrmaß regeln sind notwendig; denn die schlimmste Ver teuerung des Fleisches würden wir erleben bei Aus breitung von Tierseuchen. Infolge der Geschlossenhaltung der meisten Grenzen für die Bieheinfuhr ist es gelungen, Deutschland von schweren Verseuchungen, namentlich durch Maul- und Klauenseuche, Schafpocken und Lungenseuche freizuhalten und vereinzelte Ausbrüche, die infolge Einschleppungen von Maul- und Klauenseuche und von Schafpocken aus Rußland, sowie von Maul- und Klauen seuche aus Frankreich vorgekommen sind, auf ihren Herd zu beschränken. Das im Jahre 1911 in Kraft tretende neue Biehseuchengesetz wird zur Seuchenbekämpfung noch bessere Handhabe bieten. Es steigt daher der regel mäßige Viehbestand im allgemeinen, da ihm Krankheiten ferngehalten werden. Mit dem neuen Viehseuchengesetz wird auch gegen die Tuberkulose des Rindviehs intensiver vorgegangen werden, da diese Krankheit in den letzten Jahren zu genommen hat. Indessen ist die Zunahme nicht so be trächtlich als es nach der Fleischbeschaustatistik erscheint. Durch diese hat man erst seit 1904 einen sicheren Über blick über die Häufigkeit der Rindertuberkulose in ganz Deutschland. Infolge Vermehrung der tierärztlichen Beschauer und Verfeinerung der Untersuchungsverfahren ind von Jahr zu Jahr, namentlich auch in Sachsen, mmer mehr Tuberkulosefälle gefunden worden, die rüher verborgen geblieben sind. Dabei ist in bezug auf )ie Verwertung der tuberkulösen Schlachttiere zu berück- ichtigen, daß zwar die Fleischbeschaustatistik jeden Fall von Tuberkulose zählt, aber nur verhältnismäßig sehr wenig Fälle zur Beanstandung des Gesamtfleischcs der Schlachttiere führen. Auffallend ist dabei, daß gerade in Grenzbezirken die Statistik höhere Ziffern tuberku löser Schlachttiere aufweist. Es wird dies nur da- durch erklärt werden können, daß aus den Grenzländern eben nur die schlechtesten Tiere zur Abschlachtung ge- bracht werden. ' - Müssen wir die Beibehaltung derAbsperrmaßregeln trotz der gestiegenen Fleischpreise als notwendig bezeichnen, io dürfen wir anderseits darauf Hinweisen, daß auch in diesem Jahre das Steigen der Preise ein vorüber gehender Zustand sein wird. * Bei der reichlichen Futterernte dieses Jahres halten die Landwirte und kleinen Viehmäster ihr Vieh zurück, da sie zur Abschlachtung nicht gezwungen sind und den lückenhaft gewordenen Viehbestand er gänzen und erhöhen wollen. Kommt insbesondere das auf den Weiden noch gehaltene Vieh zur Ab schlachtung, so wird ein reichliches Angebot eintreten. Eine erhebliche Rolle beim Verkauf spielt neuerdings die Fleischqualität. Die Ansprüche des Publikums in bezug auf die Qualität des frischen Fleisches wie der Fleischwaren sind in den letzten 20 Jahren immer mehr gestiegen. Fettes und stärker durchwachsenes Fleisch findet schlechten Ab satz, weshalb die Preise für Maaerfleisch und bessere Fleischstücke unverhältnismäßig gestiegen find. Ebenso wenig finden geringere Wurstwaren guten Absatz, und deshalb können die Fleischer gewisse Eingeweide und ge ringeres Fleisch nur schwer verwerten, was ebenfalls eine Erhöhung der Preife für besfere Wurst- und Fleisch waren zur Folge haben mußte. Die hygienisch be rechtigten Ansprüche des Publikums und die oft luxuriöse Einrichtung der Fleischerläden, auch die Forderungen der Bedienung in den Läden, namentlich für die Zusendung auch kleiner Fleischquantitäten tragen zur Verteuerung der Ware bei. Gegenüber diesen Tatsachen wird man sich vergeb lich fragen, inwiefern die Öffnung der Grenzen und die vorübergehende Aufhebung von Zöllen eine dauernde Einwirkung auf die Gestaltung der Fleischpreise ohne Schaden für die Gesamtheit ausüben sollen. Wenn die Zölle zum Schutze der heimischen Landwirtschaft not wendig sind, die weitere Öffnung der Grenzen dagegen Seuchengefahr bringt, dann bedeutet die Beseitigung dieser Schutzmittel nicht Abhilfe der vorüber gehenden Fleischteuerung, sondern eine Ge fährdung der Leistungsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft. Einer vorübergehenden und internationalen Erscheinung, wie sie in der Steigerung der Fleischpreise gegenwärtig zu beobachten ist, kann mit solchen Mitteln mit dauerndem Erfolge nicht begegnet werden. Eingriffe der leitenden Stellen erweisen sich als äußerst schwierig, obwohl an diesen Stellen fortdauernd erwogen worden ist, welche Maßnahmen ohne ernsten Schaden für die Gesamtheit möglich sind. Wenn neuerdings sich auch der argentinische Markt der Fleischausfuhr verschlossen hat, muß eine natürliche Regelung des Verhältnisses von Angebot und Nachfrage bei dieser internationalen Erscheinung abgewartet werden. 1910 27 863 12 431 42 217 46 613 375 086 Gegen 1909 6 885 - 19975 -s- 15 336 - 49 174 ^-345659 Deutsches Reich. Deutschlands Handel mit seinen Kolonien Der Aufschwung, den Deutschlands Außenhandel mit seinen Kolonien im vergangenen Jahre genommen hat, scheint sich auch im laufenden Jahre fortsetzen zu wollen. Die Bewegung der Umsatzmengen deutet darauf hin, daß auch in diesem Jahre der Warenaustausch wieder zu nimmt. Im Jahre 1909 hatten die Umsätze Deutschlands mit seinen Kolonien in Ein- und Ausfuhr zusammen eine Summe von 70 Mill. M. repräsentiert, während sie sich im Jahre 1909 auf 58 Mill, gestellt hatten. Im laufenden Jahre hat die Einfuhr aus den Kolonien derart stark zugenommen, daß sie mehr al- doppelt so groß ist wie im vorigen Jahre. Die Einfuhr menge aus den fünf wichtigsten Kolonien Deutschost- und Deutsch-Südwestafrika, Kamerun, Togo und Deutsch- Ausstralien beträgt für die ersten sieben Monate d. I. 504 210 är gegen 205 479 ÜL im vorigen Jahre. Und zwar importierten wir in Doppelzentnern aus 1909 Deutsch-Ostafrika 20 978 Deutsch« Süd Westafrika 32 406 Kamerun - 26 881 Togo 95 787 Deutsch-Australien 29 427 Gestiegen ist also namentlich die Einfuhr aus Deutsch- Australien. Die Einfuhr von natürlichem phosphor saurem Kalk dorther beträgt in diesem Jahre bisher 328 532 ckr, während im Vorjahre noch gar keine Ein fuhr nachgewiesen war. Auch die Einfuhr von Kopra hat kräftig zugenommen. Gestiegen ist ferner die Ein fuhr aus Deutsch«Ostafrika, und zwar hauptsächlich von Akazien- und Gerbrinden. Bei der Einfuhr aus Kamerun ist besonders der Import von Kautschuk und Palm kernen sehr gestiegen. An dem Rückgang der Einfuhr aus Deutsch-Südwestafrika haben Kupfererze, an dem Rückgang der Einfuhr aus Togo hat Mai- den Laupt- antell. — Die Ausfuhr dagegen hat sich im laufenden Jahre nicht so entwickelt wie die Einfuhr, vielmehr er gibt sich für die ersten sieben Monate zusammen bei denselben Kolonien einschließlich Kiautschou e<-.e Ausfuhr menge von 450886 ckr gegen 505 575 ckr im Vorjahre.
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