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Dresdner Journal : 15.08.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191108155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19110815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19110815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1911
- Monat1911-08
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- Dresdner Journal : 15.08.1911
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Zlnscnzujchlag Uberschuß der neue» Einlagen in Millionen Mark Zunahme der Guthaben 1900 844,60 106,80 »48,40 1901 871,S9 448,7« 720,»b 1902 292,28 477,27 7»S,SS 1903 310,24 464,1b 774,39 1904 334,24 47b,8» 810,13 190b 358,11 429,66 787,77 1906 383,18 8bO,67 73»,8S 1907 407,41 90,bb 497,96 1908 441,81 192,01 633,82 1909 473,40 64«,Sb 1120,3b Die Bewegung der Lummen in den beiden Reihen ist sehr verschieden. Die Summe des Zinsenzuschlags steigt ohne Unterbrechung von Jahr zu Jahr. In den aufgeführten zehn Jahren betrug die Gesamtsumme der Zinsenzuschläge 3516,86 Mill. M. oder im JahreSdurch- schuitt 351,69 Mill. M. Ganz anders verläuft die Summe, welche die Differenz zwischen den neuen Ein zahlungen und den Rückzahlungen angibt. Dieser Posten ist für die Beurteilung der Sparkraft ausschlaggebend. Hier schwanken die Summen ziemlich stark und weisen in den Extreme,» sehr große Unterschiede auf. Es läßt sich nicht verkennen, daß die letzte wirtschaftliche Nieder- gangsperiode auf die Sparkraft der Bevölkerung recht ungünstig eingewirkt hat. Sowohl 1900 als auch 1907 setzte eine Niedergangsperiode ein. Wie ganz anders aber bewegte sich die Summe der über die Rückzahlungen hinausgehenden Neuanlagen in der ersten Periode des Niedergangs im Bergleich zu der Periode, die 1907 ein setzte. Es betrug die Summe der in Frage kommenden Neueinlagen in Mill. M.: Differenz 1SV0 103,80 1907 90,bb — 15,2L 1901 448,76 1908 198,01 — 2b6,7b 1902 477,27 1909 646,98 4- 169,68 Obwohl gegen 1900 die Bevölkerung im Jahre 1907 um etwa 6 Mill. Köpfe gewachsen war, blieb die Summe der neuen Einlagen doch um 13,35 Mill. M., im Jahre 1908 gegen 1901 sogar um 256,75 Mill. M. zurück. Das Jahr 1909 hat allerdings eine sehr kräftige Erholung ge bracht, aber das Minus der Jahre 1907 und 1908 ist damit nicht ausgeglichen, sondern besteht in einem Be trage von 99,32 Mill. M. Hoffentlich hat schon das Jahr 1910 einen Ausgleich gegen früher gebracht. Ausland. Das Befinden ves Papstes. Rom, 14. August. Der Papst hat heute morgen mehrere Stunden außer Bett verbracht. Das Fieber ist seit gestern geschwunden. Das Allgemeinbefinden ist zufriedenstellend, die Arzte haben eine anhaltende Besserung festgestellt. Aus dem britischen ttnterhause. Loudon, 14. August. Im Unterhause erklärte der Minister des Innern Churchill, daß die Lage in Liverpool sich bis heute noch nicht gebessert habe. In vielen Fällen seien did Streikunruhen von Angriffen auf Warenhäuser, Geschäftslokale und Privathäuser be gleitet gewesen. Unter solchen Umständen sei die Re gierung der Ansicht, daß es für die Polizei von Be deutung sei, starke militärische Unterstützung zu haben. Deswegen seien bereits Befehle zur Verstärkung der Truppen in Liverpool gegeben worden. Auf eine Anfrage wegen des Streiks der Dockarbeiter in Lon don äußerte Churchill, die Lage sei noch nicht klar, und wenn sich die Notwendigkeit ergeben sollte, würden alle der Regierung zur Verfügung stehenden Truppen dazu verwandt werden, die Ruhe aufrechtzuerhalten und die Achtung vor dem Gesetz und die unbehinderte Zu- fuhr von Lebensmitteln sicher zu stellen. — Lloyd George machte bekannt, daß die Ferien des Hauses vom 18. August bis zum 24. Oktober dauern werden. Di« -rotzen Manöver 1911 in Frankreich. Die diesjährigen Armeemanöver, die in der Zeit vom 12. bis 18. September stattfinden, werden in dem Viereck St. Quentin- Rethel-Lpernay — Compivgne, also im Nordosten Frankreichs stattfinden, während im vorigen Jahre der Norden dazu ausersehen war. Das Manövergelände ist ein von den Flüssen Oise und Aisne durchflossenes Hügelland, in dem die Festungen Laon und Soissons liegen. Es werden beteiligt sein: das 1. Armeekorps (Lille) mit einer aus Jägern und Zuaven zusammengesetzten Brigade und der 5. Kavalleriedivision und das6.Armeekorps (Chalons) mit der4. Aavalleriedivifion und einer aus den Reserveregimentern Nr. 267 und 287 zusammengesetzten Brigade. Außerdem wird die 4. In fanteriedivision (Compiegne) zur Darstellung des Grenz schutzes herangezogen. Jedes Armeekorps wird über ein Luftschiff und 12 Flugzeuge verschiedener Systeme ver fügen. Im ganzen werden an diesen Manövern be teiligt: 82 Bataillone, 64 Eskadrons, 75 Batterien — 80000 Mann. Die oberste Leitung hat General Joffre, der neu ernannte oberste Chef des Großen Generalstabes, der im Kriege dazu bestimmt ist, den Oberbefehl über die französische Armee an der Ostgrenze zu übernehmen. Als Chef des Stabes steht ihm sein Oberquartiermeister, General de Castelneau, zur Seite. Die beiden Armeekorps haben neue Kommandanten, 1. Armeekorps General Davignon, 6. Armeekorps General Perruchon, Oberster Schiedsrichter wird voraussichtlich General Goiran, der vor Messimy kurze Zeit Kriegs minister war, sein. Am Schlüsse der Manöver ist ein Auftreten größerer Kavalleriemassen, also wohl die Bereinigung solcher zu einem Kavalleriekorps, nicht aus geschlossen. An-eGliche Zwifti-k-UE zwischen de« Kronprinzen van Griechenland nnd General Edour. Paris, 14. August. Dem „Paris-Journal" wird aus Athen gemeldet, der Kronprinz habe bei dem Empfang von höheren Offneren geäußert, die fr an- züfifche Militärmiffion, die gegenwärtig bei der Division von Achen tätig sei, solle sich im kr mmeuden Jahre mit der Diviston von Larissa, 1913 mit der Division von Missolunghi beschäftigen. Dies stelle, be ¬ merkt der Korrespondent, einen Widerspruch zwischen dem Kronprinzen und dem von dem General Edoux auSgearbeiteten Plan dar, wonach die Offiziere der ganzen Armee truppweise nach Athen kommen und unter Leitung der dortigen französischen Instrukteure eine Übungszeit durchmachen sollen. Es werde befürchtet, daß es zu ernsten Meinungsverschiedenheiten zwischen dem General Edoux und dem Kronprinzen kommen werde. Au-ftev«n--pläne im Orient. Als ein Zeichen wachsender wirtschaftlicher Erstarkung dürfen die Internationalen Ausstellungspläne gedeutet werden, die neuerdings im Orient, und zwar gleich zeitig in der Türkei wie in Ägypten, aufgetaucht sind, und mit wechselndem Eifer und Erfolg propagiert werden. Besonders in Konstantinopel ist der Plan seit der jungtürkischen Bewegung wiederholt und von den verschiedensten Promotorengruppen vorgebracht worden. Bald war es ein englisches Konsortium, bald ein englisch- französisches Syndikat, auch Erreichische, italienische Interessenten rc., die in einer solchen Ausstellung zu gleich die kommerziellen Interessen ihrer Länder fördern wollten. Aber abgesehen von der gerade in Konstantinopel ungewöhnlichen Schwierigkeit einer alle Bedürfnisse und Wunsche befriedigenden Platzwahl, scheint auch die Finanzierung eines solchen Unternehmens auf erhebliche Hindernisse zu stoßen. Dazu kommt, daß die türkischen Behörden — vielleicht in richtiger Erkenntnis der noch nicht ausreichenden ..Ausstellung-reife" des Landes — anscheinend bisher tm allgemeinen wenig Entgegen kommen gezeigt und allen Plänen gegenüber vorerst weitgehende Zurückhaltung bewahrt haben. Danach wird man gut tun, den über die verschiedenen Pläne regel mäßig wiederkehrenden Nachrichten mit Skepsis zu be gegnen, bis eine ernsthafte Förderung durch die türkische Regierung beschlossen und damit die bisher noch in der Ferne liegende Durchführung der Verwirklichung näher gerückt ist. Ähnliches gilt auch, wie die „Ständige Ausstellungskommission für die Deutsche Industrie" mit teilt, für den neuerdings in Ägypten mit Nachdruck ver folgten Plan einer panafrikanischen Ausstellung in Kairo. Auch dort wird in Würdigung aller kommerziellen Momente doch erst mit aller Ruhe abgewartet werden müssen, ob und bis der Gedanke festere Gestalt an nimmt, vor allem auch, welche Stellung die ägyptische Regierung und Englands neuer Vertreter, Lord Kitchener, zur Sache einnehmen werden. Der neue Präsident von Haiti. New Hork, 14. August. Wie aus Port-au-Prince gemeldet wird, hat der Kongreß General Leconte einstimmig zum Präsidenten von Haiti gewählt. Präsident Daft, der Senat zu Washington und die Schiedsgericht-Verträge. Washington, 15. August. Präsident Taft hat sich entschlossen, die Ratifikation der Schiedsgerichts verträge gegenwärtig nicht in einer außerordent lichen Tagung zu betreiben, da er eingefehen hat, der Versuch, den Senat jetzt verbandeln zu lassen, könnte eine lange Dekali« und schließlich die Annahme der Verträge in veränderter Form herbeiführen. Der Präsident ist unterrichtet worden, daß zahlreiche Senatoren an seiner Rede in Mountainlake Anstoß genommen haben, in der er das Land aufforderte, seinen moralischen Einfluß dazu zu verwenden, den Senat zur Ratifizierung der Verträge zu veranlassen. Um nicht auch andere zu entfremden und die Ratifikation weniger sicher zu machen, ist Präsident Taft, wie gemeldet* wird, zu dem Entschlusse gelangt, den Kampf für die Schiedsgerichtsverträge jetzt nicht aufzunehmen. Met«« politische Nachrichten. Paris, 14. August. Ale die Blätter melden, hat die Reichsländische Regierung dem ehemaligen nationalistischen Deputierten, Oberstleutnant Rousset, der an dem von der Bereinigung Souvenir fieancaiS veranstaltenden Besuche der Schlachtfelder bei Metz teilnehmen und daselbst Verträge halten wollte, verboten, di« ReichSlande zu betreten. —Teheran, 14. August. Die französischen Berater der Ministerien des Innern und der Justiz sind hier eingetroffen. Arbeiterbewegung. Berlin, 1S. August. In der Holzindustrie droht ein Lamps au»zub«chen. Di« Koffer- und Kistenmacher Gwhberlins, organisiert im Deutschen Holzarbeiterverbande, lehnten gestern abend das Angebot der Fabrikanten ab und erklärten, nur dann in Verhandlungen einzutreten, wenn die Fabrikanten den Ab schluß eines neuen Vertrage« bis zum 1. September zusagen. — In dem bekannten Schultheißrestaurant am Pots damer Platze legten gestern abend SO Kellner zur Zeit de» regsten Betriebes die Arbeit nieder, rechneten ab und ver ließen das Lokal. Der Grund des Streiks soll in ungenügenden Löhnen und in der Art der Beköstigung und der Behandlung zu suchen sein. Rotterdam, 14. August. Die Maschinisten und Heizer aller Schleppdampfer sind in den Ausstand getreten, um «ine LvlmertMung durchzusetzen. Im Hafenverkehr macht sich eine große Stockung bemerkbar. Die Streikbewegung in England und SchoMpnd. London, 14. August. Die Lage itn Ausstand der Hafen arbeiter zeigt hier heute nachmittag keine Besserung. Meh rere Tausend Arbeiter sind wegen der Entlastung einiger Aus ständiger dnrch die Hafenbehörde wieder in den Ausstand getreten. Die Leute sind auch erregt darüber, daß sie zur Arbeit zurück- kehren sollen, während der AnSstand in Liverpool im Wachsen begriffen ist. Die industrielle Lage in London-Südost ist an dauernd ernst Im Stadtteil Bermondsey befinden sich 14 000 Arbeiter im «uSstand. Di« Eisenbahner von Lancashire und Swansea yaben sich m einer Resolution für einen na tionalen Streik auSgespwchen. Auch in Schottland haben sich die Eisenbahner verschiedener Bezirke der AuSstandS- bewegung angeschlvsten. In Liverpool treffen Truppen Verstärkungen ein. In Aldershot stehen «WO «mm in Bereitschaft, um nach Liverpool abzug«h«n. Der Magistrat von Liverpool hat beschlossen, Leute im «ter von »0 bis 40 Jahren aufzusordern, einen besonderen Poli» eidien st Lu verleben. In Shiesfild find heute abend »SO Angestellte der Midland- Railway in den Aus stand getreten. Rach honte abend au» verfchtbbonen Teilen des Laude» «in- gelaufenen Meldungen hält die Bewegung unter den Eisen bahnarbeitern an. In Warrington sind 100 Mau« tn den Ausstand getreten. Der Autstand der Schienenleger im Bezirke Glasgow hat heute nachmittag schnell an Ausdehnung ge- »ovnnen. E» stellen heute abend 100 Rann. Die ausständigen Straßenbahner in Glasgow haben an-eboten, den Streik dem HandelSamte zur schiedsrichterlichen Entscheidung zu unter breiten. In Bristol sind 600 Eisenbahner ausständig. Di« Behörde» von Birkenhead haben um die Entsen dung von Truppen gebeten. In London haben heute die Leiter der großen Eisenbahn gesellschaften m einer Versammlung einstimmig beschlossen, allen Forderungen der Eisenbahnarbeiter, die darauf abzielen, den «erwäg, unter dem die Leute jetzt arbeiten, aufzuheben, Wider- stand zu leisten. U herrscht die Meinung, daß das Amt nötigen falls swsnge Maßnahmen ergreifen sollte, die Arbeiter zu zwingen, ihren Vertragspflichten nachzukommen. Liverpool, 14. August. Der Bürgermeister Sir Thomas Hughes »ourde burch einen Steinwurf am Kopse verletzt. Die UUMMbigen griffen heute nachmittag einen Brot wagen an und plünderten und verwüsteten das Rathaus und da» Polizeipräsidium. Soldaten zerstreuten die Aufrührer In Birkenhead haben sich 7000 Hafenarbeiter dem Streik an geschlossen. ES kam zu einem Zusammenstoß zwischen den Aus ständigen und der Polizei. In Grimbsky streiken die Arbeiter auf den Kohlenleichtern, infelgebessen können keine Schlepp dampfer in Gee gehen, und wenn nicht eine schleunige Bei legung de« Ausstande« erreicht wird, wird der Fischhandel im Hafen vollständig lahmgelegt werden. In Glasgow hielten die Ausständigen heut« nachmittag mehrer« Gtmßenbahnwag«» an. Die Polizei nahm einige Verhaftungen vor. — Die HauptfchiffahrtSgesellschasten haben heute mittag die Aussperrung verkündet. SS werden »0000Arbeiter davon betroffen. — Heute nachmittag und abends ereigneten sich hier eine Anzahl von Feuersbrünsten, deren gefährlichste im Geschäfts- Viertel der SchifiahrtSvereinigung auSbrach, das geplündert wurde. Man nimmt Brandstiftung an. Newcastle, 14. August. Die Eisenbahner beschlossen, die Beförderung von Waren abzulehnen, die von Streikplätzen kommen oder nach solchen gehen. Southampton, 14. August. Infolge WiaderauSbnichs der Unruhen im hiesigen Hafen verweigerten di« Kohlen st au er die Arbeit auf dem Amerikadampfer „Philadelphia", der Mitt woch nach New Uork abgehen soll, wenn ihnen nicht ein Sonder- Penny für di« Tonne bewilligt wich. Die Mikeichacker drohen gleichfalls mit dem Ausstand. Leicester, 14^ August. Gestern beschloß die Rational konferenz der Eisenbahnbeamten, eine Bewegung zur Er zielung einer Lohnerhöhung einzuleiten und, solange der Aus stand nicht empfohlen wird, es abzulehnen, die Arbeit anderer, im Ausstand stehenden Eisenbahnergruppen zu übernehmen. Deutscher Zentralverband siir Handel und Gewerke. e. Dresden, 15. August Im ferneren Verlaufe der gestrigen Beratungen der 24. Hauptversammlung des Hentralverbandes für Handel und Gewerbe fand nach eingehender Besprechung der Bekämpfung der Auswüchse im Ausverkaufs- wefen und der Erfahrungen mit dem Gesetze gegen den unlauteren Wettbewerb zunächst folgender Antrag der Herren Handelskammersyndikus vr. Roike-Hannover und Rechtsanwalt Kohlmann- Dresden einstimmige Annahme: „Der Berbandstag ist der Ansicht, daß alle denkbaren Mißstände und Auswüchse auf dem Gebiete des Ausverkaufs wesens durch Gesetz und auch durch ergänzende ver waltungsbehördliche Maßnahmen, so notwendig letztere auch sind, nicht beseitigt werden können, hält vielmehr Maßnahmen der Selbsthilfe der soliden Kaufmannschaft unter Führung der Handelskammern und unter Mit wirkung der Handwerkskammern und der kaufmännischen Vereine nach vorhandenen Beispielen, namentlich dnrch Bildung von überwachungskommissionen, für erfolgver- heißend zur Gesundung des Geschäfts-, insbesondere des Reklamewesens. Der Berbandstag rechnet auf die Be reitwilligkeit der Handelskammern zur Übernahme der damit verbundenen Arbeit und Opfer und sichert ihnen freudige Mitarbeit der ihm angeschlossenen Bereiue und Verbände zu. Auch eine angemessene Beeinflussung der Rechtsprechung und staatSanwaltschastlichen Tätigkeit im Sinne der Anschauungen und Bedürfnisse der reellen kaufmännischen Praxis wird damit anaebahnt." In einer zweiten Resolution äußerte sich die Ber- sammlung dahiu, daß die innerhalb des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb getroffenen grundsätzlichen Bestimmungen zur Regelung des Ausverkaufswesens nicht den Ansprüchen genügen, die im Interesse und zum Schutze des Kleinhandels zu stellen sind. Wetter werden nach dieser grundsätzlichen Erklärung einige Wünsche auf Abänderung des Wettbewerbsgesetzes ausgesprochen. Der nächste Beratungsgegenstand betraf das Sonderrabattunwesen, wozu Hr. Rechtsanwalt Kohlmann-Dresden berichtete und vornehmlich auf Grund der in Dresden gemachten Erfahrungen beantragte, der Zentralverband möge nach wie vor den Kampf gegen das allerorten bestehende Sonderrabattunwesen als seine Aufgabe bettachten und die VerbandSvereine zu tätiger Mitarbett auftordern. Dieser Antrag wurde ein mütig zum Beschluß erhoben. Bei den sodann fol genden Beratungen über den sogenannten heimlichen Warenhandel stellte Hr. Dannenberg-Aschersleben einen Antraa, der den Berband-vorstand beauftragte, auf eine Abänderung der Gewerbeordnung in dem Sinne hinzuwtrken, daß icder Handels- und Gewerbebetrieb neben dem Hauptberuf auch für jedermann erkennbar gemacht werden muß. Hr. Körner-Berlin legte eben falls als Berichterstatter eine Resolutton vor, in der die Erwartung ausgesprochen wurde, daß die Reichsverwaltung den Beamten jedes Handelsgeschäft in Dienstgebäuden und Diensträumen streng untersagt. In der Aus sprache erklärte Hr. LandtagSabaeordneter Major S trö Her-Breslau, daß die konservative Fraktion des preußischen Lbgeordneteichause» auf dem Standpunkt der Referenten stehe, während Hr. Handettkammersyndikus vr. Thiele-Stuttgart vor einer Abänderung der Ge werbeordnung warnte und den Weg der Selbsthilfe als besser empfahl. Er blieb aber ohne Erfolg mit feiner Warnung; die «ersrrmmlung nahm vielmehr die An träge der Referenten an. Bon Jnteveffe waren noch die Beratungen über da» KonfumvoreiaBwefen und die Bef^«oic»ng dor Konsum» eroine. Das Ergebnis war die einstimmige Annahme solgender Erklärung:
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