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Dresdner Journal : 16.08.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191108165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19110816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19110816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1911
- Monat1911-08
- Tag1911-08-16
- Monat1911-08
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- Dresdner Journal : 16.08.1911
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anzuschlagen versteht. Wenn man also jür sich da» Recht einer Umperamknivollen Polemik in Anspruch nimmt, darf man auch nicht über das Temperament der anderen Heulmeiern. Daraus hätte der Parteivorstand die Seneralkommission aufmerksam machen sollen. Bedauerlich ist freilich, daß dies« Überempfindlich keit und daS allzu graste Entgegenkommen de» Parteivorstand» auf so unfaire Weife zum Gegenstand der öffentlichen Erörterung werden mußte." Damit wäre der innere Streitfall für den Jenenser Parteitag doch noch geschaffen, wenn der sozialdemo kratische Parteivorstand nicht ein Einsehen hat und auf den indirekten Wink des „Vorwärts" hin umschwenkt, und wenn die Generalkommission der Gewcrkschasten es nicht vorzieht, ihre Beschwerden zurückzunehmen. »-Mische Sstichrichte-. Pari», 15. August. Marineminister Delcassö leidet seit einigen Tagen an gastrischen Störungen, er wird jedoch in ein oder zwei Tagen vollständig wied^rh, nu siellt sein. — St. Petersburg, 15. August. Der erste Botschaft»sekretär in Konstantinopel Kammerherr Botkin ist zum ersten Bot schaftssekretär in Berlin und der LegattonSsekretär Kammer- junker Wojewo»ky in Karlsruhe zum ersten Sekretär in Konstantinopel ernannt worden. Der erste Botschaftssekretär in Berlin van der Bliet ist zum Ministerresidenten für Hessen und Sachsen-Eoburg und Gotha ernannt worden.— Peking, 15. August. Der Minister des Innern Shan-chi Prinz von Su ist zum Kolonialminister an Stelle von Sh ou-chi ernannt worden, der Ehef der mandschurischen Truppen in der Provinz Hupe wurde. Ausland. Aus dem britischen Unterhause. Loudon, 15. August. Im Unterhause erklärte der Staatssekretär des Innern Churchill, daß sich die Lage in London merklich gebessert habe. In allen Betrieben kehrten die Hafenarbeiter, wenn auch noch nicht vollzählig, zur Arbeit zurück, und man habe Grund zur Annahme, daß sämtliche Transportarbeiter sich die Vorteile, die ihnen zugesichert worden seien, vergegen wärtigten und einsähen, wie töricht es wäre, diese Vor teile durch eine Fortsetzung des Ausstandes aufs Spiel zu setzen. Sodann erstattete Churchill einen eingehenden Bericht über die Ausschreitungen in Liverpool und stellte die Meldung, daß Salven auf die Bevölkerung ab- gegeben worden seien, dahin richtig, daß nur zwöls einzelne Schüsse, die niemand verletzt hätten, ab- gegeben worden seien. Tas Unterhaus nahm die zweite Lesung der Bill an, die das Gesetz, betreffend die Kauffahrtei schiffahrt, zu dem Zwecke ergänzen soll, die bei der diplomatischen Seerechtskonferenz im Jahre 1910 in Brüssel unterzeichnete Konvention über den Zusammenstoß von Seeschiffen nnd über das Rettungswesen in Kraft zu setzen. Eine Kundgebung ver belgischen Liberalen unv Sozialisten für das Wahlrecht und den obli gatorischen Schulunterricht. Brüssel, 15. August. Die angekündigte liberale und sozialistische Kundgebung zugunsten des all gemeinen gleichen Wahlrechts und des obligatori schen Schulunterrichts führte etwa 100000 Personen nach Brüssel. Seit 10 Uhr vormittags bewegt sich der Zug nach der Vorstadt St. Gilles, wo Massenversamm lungen stattsinden. Die Truppen der Garnison sind konsigniert, etwa 2000 Gendarmen sind aus dem ganzen Lande zusammengezogen. Der Demonstrationszug dauerte bis nach 4 Uhr. Im Park von St. Gilles hielten 28 liberale und sozialistische Abgeordnete Ansprachen auf französisch und vlämisch, und die Teilnehmer an dem Zuge schwuren, nicht zu rasten, bis das allgemeine und gleiche Stimmrecht und ein obligatorischer Schulunter richt bewilligt sei. Die Bagvavdaynangelegenheit. London, 15. August. Wie das Reutersche Bureau erfährt, sind die englischen Gegenvorschläge betreffend die geplante Erhöhung der Zölle und die Bagdadbahn dem türkischen Botschafter in London gegen Ende des vorigen Monats ausgehändigt worden. Was die Be dingungen betrifft, unter denen die Golfstrecke der Bagdadbahn gebaut werden soll, so betonen die eng lischen Vorschläge die Notwendigkeit, die finanzielle Seite auf internationaler Grundlage zu regeln, und zwar unter Beteiligung, aber nicht unter über wiegender Teilnahme Englands. Besonderer Nachdruck wird auf die Notwendigkeit von Bürgschaften gelegt, daß auf der Linie nicht zum Schaden des britischen Handels bei der Klassifikation der Güter oder auf irgend eine andere Weise eine unterschiedliche Behandlung ein trete. über den Endpunkt der Linie ist nichts bestimmt lvorden. „Westminster Gazette" schreibt in Erwiderung auf einen Artikel der „Boss. Ztg." über die Golfstrecke der Bagdadbahn, in dem gesagt war, daß in dieser Frage nicht nur durch englisch-türkische Abreden eine Entscheidung herbeigeführt werden könne, folgendes: Wir haben nicht die Absicht, deutsche Interessen zu ignorieren. Wir nehmen nicht an, daß wir die Frage der letzten Bahnstrecke durch Verhandlungen mit der Türkei allein lösen können. Das Äußerste, was wir hoffen können, ist, daß, wenu wir einen für die Türkei annehmbaren Plan haben, er nicht unannehmbar für Deutschland sein wird. Nichts ist im Interesse beider Mächte mehr zu wünschen, als daß wir eine Frage los werden, die eine Quelle diplomatischer Regungen ist, die außer jedem Verhältnis zu der wirklichen Bedeutung der Frage stehen. Die Wirre« in Persien. Teheran, 15. August. Hier geht das Gerücht, daß der frühere Schah sich wieder eingeschifft habe und die Weiterentwicklung der Dinge auf einem Dampfer im Kaspischen Meere abwarte. Die Niederlage von Reschid es Sultan hat unter den An hängern der Konstitutionspartei die größte Begeisterung hervorgerufen. — Drei schwedische Offiziere sind zur Re organisierung der Polizei in Teheran eingetroffeu. Ein Bet- d-S Presidenten Taft. Washington, 15. August. Präsident Tast hat in einer Sonderbotschaft sein Beto gegen das Gesetz eingelegt, wodurch Arizona und Neu-Mexiko als Staaten anerkannt werden sollen, weil eine Be stimmung der Urheber der Konstitution eine Absetzung der Richter durch Volksabstimmung vorsieht. Der Präsident meint, daß dadurch die Richter von den Bolks- leidenschaften abhängig gemacht würden. Das Gutachten der Srnatskommisfion zu Washington »sirr dir SchiedsgerichtSverträge mit «r-hsiritannien und Frankreich. Washington, 15. August. Der Bericht der SenatSkommiffion sür auswärtige Angelegen heiten bezeichnet die Schiedsgerichtsverträge mit Großbritannien und Frankreich als Erreger von Krieg, nicht von Frieden. Arbeiterbewegung. Der Kampf in der Metallindustrie. »lc. Leipzig, 15. August. In den Leimiger Metallindustrie betrieben dürfte heute die Aussperrung vollstäMig durchgefühNHein, da die den Industriellen auferlegte Verpflichtung, für jeden Nicht ausgesperrten eine Buße von 50 M an die Verbandskasse zu zahlen, zwingend wirkt. Die ArbeiterverbandSleitung ihrerseits fährt fort, aus immer mehr Fabriken nichtausgesperrte Arbeiter herauszuziehen und damit die völlige Betriebseinstellung zu erzwingen. Eine scharfe Protestresolution gegen das Vor gehen des Metallindustriellenverbandes haben in einer Ver sammlung am Montag auch die nationalen Arbeiter- und Gehilfenorganisatlonen gefaßt In ihr heißt es, daß der Verband der Metallindustriellen durch seinen letzten Beschluß vom 11. August klar zu erkennen gegeben habe, daß sein Bor gehen nicht gegen die provokatorischen Forderungen des sozial demokratischen Deutschen Retallarbeiterverbandes gerichtet sei, sondern gegen alle Arbeiterorganisationen überhaupt, die al» Jnteressenvertretungen ihrer Mitglieder unter keinen Umständen anerkannt werden sollten. Dieses Vorgehen bedeute aber nichts anderes, als den Arbeitern das Recht des Zusammenschlußes abzusprechen, ihnen da» gesetzlich gewährleistete Koalitionsrecht zu nehmen, während die Arbeitgeber dieses Recht für sich selbst in vollem Maße beanspruchten. Ter öffentlichen Meinung sei die Entscheidung darüber anheimzugeben, mit welchem Rechte die nationalen Arbeiter ausgesperrt würden. ES mag noch er wähnt werden, daß der Bund der technisch-industriellen Beamten in seinen Mitteldeutschen Blättern die Parole auS- gegeben hat, daß die technischen Angestellten in den ArbeitS- kämpsen strengste Neutralität zu wahren haben, sie dürfen keines falls auf die Seite der Arbeiter treten, aber ebenso unter leinen Uniständen ihnen in den Rücken fallen. Berlin, 1«. August. Der Arbeitgeberverband der Damenkonfektion genehmigte den von den Arbeitnehmern vorgelegten neuen Tarif in allen wesentlichen Punkten. Der neue Tarif soll zwei Jahre Geltung haben. * Die Streikbewegung in England. London, 15.August. Die Lage in den Londoner Docks ist noch wenig verändert; es besteht nur geringe Hoffnung, daß die Arbeit in der nächsten Zeit im ganzen Umfange wieder ausgenommen werden wird. Der Straßenbahner-Streik in Glasgow ist gänzlich gescheitert. Premierminister Asquith und Handetsminister Buxton hatten im Downingstreet heute eine Besprechung mit den Vertretern der Unternehmer verschiedener Industriezweige und sodann mit den Vertretern des, Arbeiter. * Der A-Sstaad -er Asenbahnangestellten. London, 15. August. In einer Versammlung de* Eisenbahnaugestellten in Liverpool wurde der Beschluß gefaßt, im ganzen Lande den Generalstreik zu verkünden, wenn die Eisenbahngesellschaften nicht binnen S4 Stunden sich bereit erklärten, mit den Vertretern der Eisenbahner in Verhand lungen über deren Forderungen einzutreten. Im Bezirke Sheffield sind heute abend beinahe sämtliche Signalbeamte in den AuS stand getreten, auS anderen Bezirken wurden zwar Leute als Aushilfe herveigeholt, doch mußte der Zugdienst erheb lich eingeschränkt werden. Manchester, 15. August. Die Lage ist in bezug aus die Eisenbahnen heute abend kritisch geworden. Der abendliche Zugverkehr ist gänzlich eingestellt worden. Die Geschäftsleute, die in den Vorstädten wohnen, mußten zu Fuß nach Hause wandern. Die Nahrungsmittel der Stadt werden als sehr knapp bezeichnet. Die Krämer haben sich an den Minister des Innern um Schutz gewandt. Die Unruhen in Li-erchool. Liverpool, 15. August. Die Unruhen in der verstossenen Nacht wurden ausschließlich von den unsauberen Elementen eine» der schlimmsten Quartiere hervorgerufen und durch die Ver haftung eines Mannes veranlaßt, der wegen Beleidigung einer Frau festgenommen worden war, und den seine Freunde be freien wollten. Dabei begann der Mob Privathäuser zu plündern und zu zerstören. Nachdem Militär requiriert worden war, das mit aufaepflanztem Bajounett vorging und Schreckschüsse abgab, wurde gegen » Uhr nachts die Ordnung wieder hergestellt. Zwei Soldaten wurden schwer verwundet, viele Schutzleute und Ruhestörer leichter verletzt. Etwa »Ovo Personen griffe» heute einen von Husaren ge leiteten Gesangenenwagen an. Die Husaren gaben Feuer, verwundeten so und töteten einen Angreifer. Die Müller haben den Lordmayor darauf aufmerksam ge macht, wenn die augenblickliche Lage noch länger anhalte, so werde di« Stadt in wenigen Tagen ohne Brot sein. In den Krankenhäusern macht sich ein Mangel an Lebensmitteln schon recht fühlbar. Die Streikunruhen breiten sich immer weiter über da» Land au». o - " n. Eardiff, 14.August. Die Zahl der ««»ständigenHafen- arbeiter beträgt heute 1500. Die Meng« leidet groß« Rot. Eine Anzahl von schwarzen Matrosen geriet mit der Polizei zusammen, di« von ihren Stöcken Gebmuch machte. E» wurden 1» Neger verwundet. Deutscher Ze«tr«ltzerlm»tz fitr Handel N«d Gewerke. o. Dresden, 16. August. Die gestrige Sitzung des BerbandeS beschäftigte sich weiter mit de, Unsallverjicheruna der Detaillisten. Der Referent Hr. Ernst WolterS-Hannover beantragte: „Der Vorstand des Zentralverbandes wird beauftragt, beim Bundesräte und beim NeichSverstcherungSamte unter Hinweis auf: 1. die bisherige« Eingaben deS Ver bände-, S. die Ausführungen des Abgeordneten Genator Findel über die Detail-Unfallversicherung im Reichstage am 30. Mai d. I. und 3. das Referat des Bericht erstatters die Einrichtung einer DetaUberufSgenossenschaft zu beantragen oder falls dies« nicht zu erreichen ist, die Errichtung einer reinen HandelsberufSgenosfenschast mit einfacher Lohnberechnung und gerechter Staffelung des Sefahrentarif» zu erstreben." Der Antrag fand ein- stimmige Annahme. In Sachen der Frage der Pensionsversicheruna der Privatangestellten einigte sich der Verbandstag auf eine Resolution, in der die Versammlung erklärte, daß sie nach wie vor der Schaffung eine» Bersicherunasgesetzes für Angestellte sympathisch gegenüberstehe, daß sie aber den gegenwärtig vorliegenden RegierungSentwurfi ablehne, weil dieser nach keiner Seite hin die Erwartungen erfülle, die Angestellte und Prinzipale darauf gesetzt hätten. Wörtlich heißt es dann in der Resolution weiter: „Insbesondere ist der Regierungsentwurf für die Prinzipale deshalb unannehm bar, weil er für sie eine zu hohe wirtschaftliche Belastung bringt, ohne den Angestellten die erwarteten Vorteile zu bringen." Zu den neu zu erwartenden Ent würfen wird der Verband rechtzeitig Stellung nehmen. Ferner erhob der BerbandStag in Verfolg einer Erörterung über die Sonderbesteuerung der Gewerbetreibenden Widerspruch gegen das Vorhaben einiger Bundesregierungen, den Mehrbedarf an Geld mitteln die Gemeinden ourch Erhöhimg der Realsteuern aufbringen zu lassen und erklärte dazu folgendes: „Die Gewerbetreibenden und Hausbesitzer tragen schon jetzt unverhältnismäßig hohe Lasten verschiedenster Art. Mne weitere Erhöhung oder Vermehrung der Gemeinde abgaben, die nicht von allen Bürgern gleichmäßig erhoben werden, ist mit der Gerechtigkeit nicht in Einklang zu bringen. Eine Abänderung des Kommunalabgabengesetzes ist dringend notwendig". Am Schlüsse eines Referates über detaillierende Fabrikanten und Grossisten beantragte der Vorsitzende des Verbandes deutscher Rabattsparvereine, Hr. Nicolays-Bremen, den Verbands- Vorstand zu beauftragen, eine Liste der in Betracht kommenden Fabrikanten und Grossisten aufzustellen und diese allen Mitgliedern zugängig zu machen. Nachdem der Berbandsvorsitzende mitgeteilt hatte, daß eine solche Liste bereits in Bearbeitung ist, wurde der Antrag ein stimmig zum Beschluß erhoben. Danach hielt Hr. Handelskammersyndikus vr. Rocke-Hannover einen Bor trag über die Frage: „Wie erziehen wir uns gute Verkäuferinnen?" Er erkannte die natürliche Quali fikation der Frau für den Verkü ferinnenberuf vollkommen an, stellte das Vorhandensein eines Mangels an guten Verkäuferinnen fest und trat weiter für eine Ver tiefung der Bildung der Verkäuferinnen in der Praxis und durch Fachschulen ein. Der mit starkem Beifall aufgenommene Vortrag soll im Druck verbreitet werden. Zur Frage der Einführung des Befähigungs nachweises fürKaufleute legteHr.Reinhardt-Leipzig dem Verbandstag folgenden Antrag vor: „Der Zentral- verband möge bei den gesetzgebenden Körperschaften auf eine Ergänzung des § 76 H. G.B. im Sinne nachstehender Vorschläge hinwirken: Das Recht Lehrlinge zu halten steht. nur sylchen Kaufleuten zu, die 1. den Nachweis eine, praktischen kaufmännischen Lehrzeit von ordnungs mäßiger Dauer zu erbringen vermögen, 2. während einer angemessen erscheinenden Zeit als Handlungs gehilfen im Sinne des H. G. B. tätig gewesen und 3. Inhaber einer handel-gerichtlich eingetragenen Firma sind." Der Antrag stieß auf eine lebhafte Gegnerschaft unter Führung des Hamburger Vereins. Schließlich einigte man sich dahin, den Antrag dem Vorstände mit dem Auftrage der Veranstaltung einer Rundfrage unter den Berbands- vereinen zu überweisen. Ferner beschäftigte sich der Verbandstag mit den Bestrebungen auf Erweiterung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe und beschloß, den BerbandSvorstand zu beauftragen, erneut bei der Reichsverwaltung geeignete Schritte zu unternehmen, daß jedwede Erweiterung der Sonntagsruhe im Detailhandel vermieden wird. Dagegen sollen Beschränkungen der Sonntagsarbeit im Detaiwandel auf lokalem Gebiete nicht unterbunden werden. Weiter sprach sich der Verbands- tag einstimmig für die Erstrebung eines Reichspetroleum monopols und für Beseitigung der falschen Zuckertara aus und erledigte darauf geschäftliche Angelegenheiten. Der nächste Verbandstag soll in Hannover abaehalten werden. Den Rest des Tages füllten gesellschaftliche Veranstaltungen. Morgen soll ein Ausflug nach Meißen unternommen werden, womit die Tagung endet. Mannigfaltig«». Dresden, 16. August. * Bon der Kaiser!. Obervostdirektion wird uns die folgende Schiffsliste für billige Briefe nach den Bereinigten Staaten von Amerika (l0 Pf. für je 20 g) mitgeteilt: „Kaiser WUHelm der Große" ab Bremen 15. August, „Kaiserin Auguste Viktoria" ab Hamburg 17. August, „Kaiser Wilhelm II." ab Bremen 22. August, „Cleveland" ab Hamburg 24. August, „Berlin" ab Bremen 26. August, „Kronprinz Wilhelm" ab Bremen 29. August, „George Washington" ab Bremen 2. September, „Kron- Prinzessin Cecilie" ab Bremen 5. September, „Cincinnati" ab Hamburg 7. September, „Kaiser Wilhelm der Große" ab Bremen 1S. September, „Kaiserin Auguste Viktoria" ab Hamburg 14. September, Postschluß nach Ankunft der Frühzüge. Alle diese Schiffe außer „Cleveland" und „Cincinnati* sind Schnelldampfer oder solche, die für eine bestimmte Zeit vor dem Abgang die schnellste Be- förderungsgelegenheit bieten. Es empfiehlt sich, die Briese mit einem Leitvermerk wie „direkter Weg" oder „über Bremen oder Hamsiu^" »u versehen. Di- Porto- ermäßigung erstreckt sich nur auf Briefe, nicht auch auf Postkarten, Drucksachen re. und gilt nur für Briefe nach den Bereinigten Staaten von Amerika, nicht auch nach anderen Gebieten AmeEaS, -. B. Kanada. * In letzter Zeit sind in hiesiger Stadt auffällig viel falsche Zweimarkstücke 1907 im Umlaufe gewesen. CS wird deshalb vor den unbekannten Falschmünzern gewarnt und größte Vorsicht empfohlen, sowie gebeten, die BerauSgeber des falschen Geldes dem nächsten Polizeibeamten zu übergeben.
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