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Dresdner Journal : 19.08.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191108199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19110819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19110819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1911
- Monat1911-08
- Tag1911-08-19
- Monat1911-08
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner Journal : 19.08.1911
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Nichtamtlicher Teil. Bo« Königlichen Hof«. Dresde«, 19. August. Se. Majestät der Könia und Ihre König!. Hoheiten die Prinzen-Söhne und Prinzessinnen-Töchter trafen vormittags von Moritz burg nn Hoflager zu Pillnitz ein. Den Kammerherrndienst bei Sr. Majestät dem König hat Kammerherr von Carlo witz-Maxen übernommen. Mitteilungen aus -er öffentlichen Verwaltung. * Ausnahmetarif für die Beförderung von Futter- und Strcumittelu auf den Staatsbahuen. Um der durch die Trockenheit der letzten Monate ent standenen Futtermittelnot zu begegnen und einer Verringerung der Viehbestände vorzubeugen, wird mit Gültigkeit vom 22. August 1911 bis 30. Juni 1912 zu nächst für den Binnenverkehr der fächfifchen Staats« bahnen und für den Verkehr zwischen den fächfifchen Staatsbahnen nnd den preußisch-hessischen lind olden burgischen Etaatseisenbahnen sowie der Militäreisenbahn ein Ausnahmetarif für gewisse Futter- und Streumittel eingeführt. Er gewährt im allgemeinen eine 50prozentige Ermäßigung der tarifmäßigen Frachtsätze für Wagen ladungen. Der Geltungsbereich wird voraussichtlich in nächster Zeit noch erweitert werden. * Die vorläufig festgestellten Berkehrsein- nahmen der Sächsischen Staatseifenbahnen im Monat Juli 1911 betragen 16 848100 M., das sind 1543 800 M mehr als im gleichen Monate des ver gangenen Jahres. Von der gesamten Einnahme entfallen 7 207 100 M (1 026600 M. mehr) auf den Personell- verkehr und 9611 000 M. (517 200 M. mehr) auf den Güterverkehr. Tie Mehreinnahme im Personenverkehre voil über 1 Mill. M. ist im wesentlichen auf die dein Reiseverkehr äußerst günstige Witterung sowie auf eine Vcrkehrszunahme aus Anlaß der Internationalen Hygiene- Ausstellung in Dresden zurückzuführen. Die Mehr- ciunahme von 517200 M. im Güterverkehr ist durch eine allgemeine Berkehrssteigerung entstanden, wozu u. a. der lebhaftere Geschäftsgang in den Maschinenfabriken und im Baugewerbe wesentlich beigetragen hat. — Die ge faulten B erkehr sein nahm en der Sächsischen Staatseisenbahnen vom 1. Januar bis 31. Juli d. I. tu tragen nach vorläufiger Feststellung 99814031 M., d. f. 7315813 M. mehr als im gleichen Zeiträume des Bor jahres. Hierzu trugen bei der Personenverkehr 36400039 M. (3060345 M. mehr) und der Güterverkehr 63413992 M. (4 255468 M mehr). * Tas „Statistische Jahrbuch für das König reich Sachsen" ist soeben in neuer Ausgabe (39. Jahr gang 1911) erschienen. Sein Inhalt erstreckt sich zumeist bis auf das Jahr 1910 und umfaßt alle statistischer Be obachtung zugänglichen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Zustände und Vorgänge von weiter- geheuder öffentlicher Bedeutung, so daß das Jahrbuch als ein unentbehrliches Nachschlagebuch für alle diejenigen be zeichnet werden muß, die sich mit den Verhältnissen unseres engeren Vaterlands beschäftigen wollen und nicht in der Lage sind, sich in allen Dingen unmittelbar aus den zahlreichen Quellenwerken zu unterrichten. Ter Ladenpreis beträgt 1 M. (Verlag von C. Heinrich in Dresden.) Deutsches Reich. Kaiserlicher Hof. Wilhelmsh öhe, 18. August. Se. Majestät der Kaiser, der die Uniform eines österreichischen Feld marschalls trug, erhob sich im Berlaufe des Mahles zu einem Trinlspruche, in dem er, zu dem österreichisch- ungarischen Botschafter gewandt, sagte, er bitte Se. Exzellenz, Sr. Majestät dem Kaiser der Kaiserin und femen allerherzlichsten Glückwunsch zum Geburtstage zu übermitteln mit dem Wunsche, daß Gott ihm noch ein langes Leben bescheren möge; er trinke auf das Wohl seines hochverehrten Freundes und treuen Ver bündeten Sr. Majestät Kranz Joseph, Kaisers von Oster- re ch und Königs von Ungarn. Die Kapelle des 1. Ober- elsässischen Infanterieregiments Nr. 167, die bei der Tafel konzertierte, spielte nach dem Trinkfpruch die österreichische Hymne. Ter Reichskanzler kehrt heute abend unmittelbar von Wilhelmshöhe nach Berlin zurück. Staatssekretär des Auswärtigen Amtes v. Kiderlen-Waeckter begibt sich von hier auf einige Tage nach Süddeutschland zum Besuche des erkrankten früheren Unterstaatssekretärs Stemrich in Badenweiler und zur Erledigung einiger Privatangelegenheiten. Aus Anlaß der Enthüllung einer Gedenktafel für König Edward VII. in Homburg v. d. Höhe fand, wie bereits kurz von uns gemeldet, zwischen Sr. Majestät dem Kaiser und König Georg ein Austausch von sehr herzlich gehaltenen Telegrammen statt. Diese lauten in deutscher Übersetzung folgendermaßen: „An Se. Kaiser!. Majestät, den Deutschen Kaiser und König von Preußen, Homburg. Da Du heute den städtischen Körper- schasten durch Enthüllung der Gedenktafel, die sie meinem ge liebten Vater errichtet haben, eine hohe Ehre erweisest, drängt es mich, Dir zu versichern, wie tief gerührt ich bin durch diesen Beweis Deiner Verehrung für sein teures Andenken und Deiner Sympathie mit der hochherzigen Tat der Bevölkerung Hom burgs, die dieses Monument errichtete, zum Zeugnis dessen, wie sie feine Liebe zu ihrer Stadt und fein persönliches Interesse an deren Wohlfahrt und Gedeihen hoch zu schätzen weist George V. k." „An Se Majestät den König von England, London. Ich danke Dir für Deine freundlichen Worte, die ich hoch zu würdigen weiß. Ich komme soeben von dem Gottesdienste, der sehr schlicht und schön war. In den Herzen unser aller, Deutscher wie Engländer, fand die Anerkennung, die der Bischof in seiner Rede dem Andenken Deines Vaters zollte, lebhaften Widerhall. Wilhelm. über die Reise« und Manbverdispositionen Sr. Majestät des Kaiser» wird bekannt gegeben: „Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, die am Vonn- tag, den 27. August, abend« 10 Uhr Altona verlasse», «erden nach den bisher -etrossene» Anordnungen am anderen Vormittag um 10 Uhr »v Mi», t» Stettin ei»tr«ffen und hn Schloß Wohnung uehinen. Auf dem Bahnhof findet nur militärischer Empfang statt, großer AivtEmpsang wird nach der Ankunft im Schloß abgehalten werde«. Die städtischen Behörden werden das Kaiserpaar auf der F<^ct zum Schlosse vor dem Rathaus be trüben. Abends 8 Uhr »o Min. nach beendeter Festtafel ür die Provinz Pommern wird eine von der Stadt Stettin »argeboten« Dampferfahrt bei Beleuchtung der Ufer stattfinden. lm folgenden Tag« 10 Uhr ist große Parade des». Arwee- orps auf dem Krekower Exerzierplatz. Nachmittags wird der Kaiser das Frühstück beim Ossizierkorps des Grenadierreaiments tömg Friedrich Wilhelm IV. (1. Pommersche») Rr. 2 im Ossizier- asino einnehmen. Um 4 Uhr findet Damenempsang bei der Kaiserin, um 7 Uhr Paradetafel und 9 Uhr großer Zapfenstreich tatt. An der Parade über das 2. Armeekorps werden auch »er König und die Königin von Schweden mit Ge- olge teiluehmen und auf dein Panzerschiff Oskar H. wohnen, außerdem auch der Herzog Rovert von WuMemberg und der General der Artillerie v. Dulitz, Generalinspekteur der Fußartillerie. Am Mittwoch, den 3V. August, begibt sich das Kaisecpaar im Automobil nach Stargard zur Teilnahme an der Einweihung der wiederhergestellten St. Marienkirche. Bei der Begrüßung durch die städtische»» Körperschaften wird ein Ehren trunk am Ehrenzelt der Stadt dargeboten. Es findet Huldigung »er Landleute aus dem Pyritzer Weizacker statt. Das Kaiferpaar trifft nachmittags gegen ^H5 Uhr wieder in Berlin ein. Die große Parade des Gardekorps ans dem Tempelhofer Felde wird am i. September um 8 Uhr vormittags abaehalten werden. Abends 6 Uhr wird Paradetafel iin König!. Schloß stattfinden und um 8 Uhr »0 Min. großer Zapfenstreich im Lustgarten. Die Zlottenparade inIKiel wird dann am 5. September abgehalten werden. Während des Feldmanövers wird der Kaiser und das Kaiser!. Hauptquartier sich in Schloß Boizendurg befinden. Die Feldmanüver, an denen Gardekorps, das 2. und 9. Armeekorps teilnehmen, beginnen am Montag, den 11. September. Der Schluß der Schluß der Manöver wird am 13. oder 14. September vom Kaiser besonders besohlen werden. Die Verlegung des kaiserl. Hauptquartiers nach Boizenburg (Bahnfahrt von Wildpark bis Bahnhof Haßleben und von dort Autofahrt) wird am Nach mittag des 1«. September erfolgen. Die Expedition v. Frankenberg unversehrt. Berlin, 18. August. Aus Deutsch-Südwestafrika ist soeben eine Drahtmeldung des Gouverneurs eingetroffen, wonach Distriktschef v. Frankenberg aus Livingstone seine rnversehrte Rückkehr von der bekannten Expedition elegraphisch angezeigt hat. Bon Verlusten seiner Ko- onne ist in der Meldung v. Frankenbergs nichts er wähnt. Die Maroktoangetegr«heit. Berlin, 18. August. Der französische Botschafter Hr. Cambon gedenkt sich in den nächsten Laßen nach Paris zu begeben, um über den Verlauf der bisherigen Verhandlungen in der Marokkofrage feiner Regierung mündlich Bericht zu erstatten. Nach der Rückkehr des Botschafters werden die Verhandlungen wieder aus genommen werden. Paris, 18. August. Ministerpräsident Caillaux »atte heute vormittag eine lange Unterredung mit den Ministern de Aelves, Dölcasso und Messimy. * Tanger, 18. August. (Meldung der „Agence Havas".) Nachrichten über Tarudant besagen, daß die Stadt von >en Haura eingenommen war, daß aber die außer- ;alb der Mauern gelegene Kasbah unbeschädigt geblieben ,st. In ihr befanden sich zwei Europäer, em Deutscher und ein Österreicher, Agenten der Firma Mannesmann. Jetzt ist die Ruhe wiederhergestellt. Cöln, 18. August. Die „Köln. Ztg." erfährt aus Tanger, der Gouverneur in Tarudant Kabbe, der ein Deutschenfreund ist, sei völlig in der Lage, die unter feinem Schutz dort lebenden Deutschen vor allen Even tualitäten zu sichern. Die Ursache zu den Unruhen sei nicht in Fremdenfeindschaft, sondern in örtlichen Miß- Helligkeiten zu suchen. Die Bevölkerungsbewegung in Deutschland. In denl soeben erschienenen Bande 236 der Statistik »es Deutschen Reichs ist die natürliche Bevölkerungs bewegung des Jahres 1909 dargestellt. Im Jahre 1909 wurden im Deutschen Reich 4V4 127 Ehen geschlossen, das sind 6493 oder 1,» Pro-, weniger als im Vor jahre. Auch die Zahl der Geburten hat abgenommen, es wurden im Jahre 1909 2 VS8 857, im Jahre 1908 2 07« 660 Kinder geboren, die Zahl der Geborenen hat demnach um 1,8 Proz ab genommen. Roch stärker gefallen ist die Zahl der Gestorbenen, da im Jahre 1909 nur 1154 298 SterbefÄle gegen 1197 0S8 im Vorjahre gemeldet sind, was einer Abnahme von »,e Pro-, ent spricht. Trotz der bedeutenden Zunahme der deutschen Bevölke rung ist diese Zahl der Sterbefälle die geringste, die feit Gründung deS Reiches beobachtet worden ist. Auf je tausend Personen kamen im Jahre 1909 15,48 Ehe- schließende, 31,91 Geborene und 18,07 Gestorbene, im Lorjachre waren diese Berhältniszahle« der Reihe nach 15,88, 32,»7 und W,O1. Die natürliche Vermehrung des deutschen Volkes oder der Überschuß der Geborenen über die Gestorbenen war hiernach — 884 081 Seelen oder 1S,84 aus tausend der Bevölkerung. DaS Alter der Heiratenden war bei den Männern in 30 Proz. der Fälle unter 25 und in 71,5 Proz. unter 80 Jahren, bei den Frauen in 58,2 Proz. der Fälle unter Jahren. 427 327 ledige Männer schlossen die Ehe mit ledigen Mädchen, 11S27 Witwer mit Witwen und 8V» geschiedene Männer mit ge schiedenen Frauen. In 445»»» Fällen wurde die Ehe -wischen Personen desselben Religionsbekenntnisses geschlossen, und zwar waren beide Eheleute in 298212 Fällen evangelisch, in 148888 katholisch und in 387» israelitisch. Mischehen wurden in 47 OSS oder 9,5 Proz. Fällen ein gegangen, davon 44090 zwischen Evangelischen und Katholiken. Bon den 2038357 Geborenen des Jahres 1»09 waren 1978278 oder »7,05 Pro-. Lebendgeborene und 8007» oder 2,»5 Proz. Totgeborene. Mehrlingsgedutten wurden 28157 oder 12,8 vom Lausend der Geburten überhaupt gezählt, und zwar 25893 Zwillingsgeburten, 261 Drivingsgcburten und » Bierlingsgeburten. Im ganzen kamen bei den Mehrlings geburten »2581 Kinder zur Welt. Unter den 1154296 Sterbefällen des Jahres 1S09 waren «007» Totgeboren« und »8548« Kinder im ersten Lebensjahre. Aus je 100 Lebendgeborene waren hiernach 17,V Sterbesälle im ersten Lebensjahre. Diese« bedeutet eine Abnahme der Säuglings- sterblichkeil gegenüber derjenige« der vorhergehenden Jahre, ist aber im Vergleiche mit anderen Kulturländer» noch immer eine frech -bedeutende Zahl. Der Kalender de» Deutschen Klottenveretms für 1912 ist soeben erschienen. Er wird in seiner glücklichen Mischung von lehrendem und «»Erhaltendem Stoff für jeden Freund unserer AkartE ohne Zweifel eine willkommene Gabe liin. Unter den etnzewen Aufsätze» steht an erster Stelle ei»e im besten Sinne volkstümlich -eschrieb«,« Stützte von Generalleutnant v. Hößlin «Deutschlands Ohnmacht zur See im dänischen Kriege 1848/50", welche die wttvickttEn poetischen Verhältnisse sowie die mili- tärischen Ereignisse jener für Deutschland so beschämenden Zeit in lichtvoller Weise auseinandersetzt. Außerdem feien noch ge nannt „Die wirtschaftliche Lage der deutschen Handelsflotte", „Hochseefischerei und Seesijchkousum", „Moderne Bordeinrich. tungen", „Der Stand des Flugwesens". Neben dem belehren- den Lell, der auch eine Menge wertvoller statistischer Angaben enthält, ist der unterhaltende durchaus nicht zu kurz gekommen. Außer zwei flott geschriebenen Plaudereien über „Schiffsnamen" und dem als „Pidjm Englisch" bezeichneten eigenartigen Sprach- mischnmsch bringt er eine Anzahl von Schilderungen und Er- zählungen ernsten und heiteren Inhalts, die echten Salz wasserduft atmen und die von vorzüglich ausgeführten Textillustrationen unterstützt, jedem Freund der trotz aller Ver sicherungen noch nicht au-gestorbenen Seemannspoesie eine Helle Freude bereiten werden. Kurze Aufsätze über den Zweck und die Mittel des Flotteuverems, der em Volk-Verein im weitesten Sinne des Wortes ist, über die Bereinigung deutscher Mattne vereine, ein kurzgefaßter Wegweiser für die verschiedenen Lauf bahnen der Krieg»- und Handelsmarine, eine zuverlässige Schiffs liste und im Kalendarium eine reichhallige Sammlung marine- geschichtlicher Daten vervollständigen den Inhalt des Kalenders, den als besonderen Schmuck noch sechs Bilder in Vierfarbendruck zieren. Der Kalender wird für den niedrigen Preis von 50 Pf. (bei Abnahme von 10 Stück sogar nur 85 Pf.) abgegeben. Die Hebung des LparfinnS sucht die Stadt Cöln durch Gewährung von Eparprämien -u erreichen, indem sie ihren Sparlass-nbestinimungen folgendes ein- gesugt hat: Es sollen an minderbemittelte eifrige Sparer Prä,nie« gewährt werden. Voraussetzung der Prämienzutetlung ist: daß der Einleger 1. seinen Wohnsitz im Stadtbezirk Löln hat, ». be arbeitenden Klasse angehört oder angehört hat und kein Höhere- Jahreseinkommen als 2000 M. besitzt, war er durch Vorlegung der BersicherunaSquittungSkarte, des Steuerzettels, einer Berdienst- defchemigung, deren Beglaubigung verlangt werden kann, oder in sonst geeignet erscheinender Weise nachweisen muß, 8. nicht mehr schulpflichtig ist, 4. im letzten Rechnungsjahre seinen Einlage- befiand um mindestens 10 ysi erhöht hat. In diesen Betrag werden die ordentlichen, nicht abgehobenen Zinsen des Rechnungs vorjahres eingerechnet. — Die Prämie besteht in der Erhöhung des ordentlichen Zinsfußes auf 5 bei einem Einlagenbestande bis 1000 M., auf 4,5 H bei einem Einlagenbestande von mehr als 1000 bis 1500 M. dem Gesamtbeträge nach, auf 4^, bei einen, Einlagenbestande von mehr als 1500 bis 2000 M. dem Gesamtbeträge nach. Sie wird zu demjenigen Satze, der den, Höchstguthaben des letzten Rechnungsjahres entspricht, berechnet, bis Ende Juni dem Konto gutgeschrieben und, wie die ordent liche« Zinsen, schon vom 1. April an als Kapital mitverzinft. Sie endigt mit dem Tage, an dem das Guthaben den Betrag von 2000 W. übersteigt, und wird nicht gewährt, wenn da» Guthaben schon vor der wirklich erfolgten Zuteilung zurückgezogen worden ist. Ausland. Zum Geburtstage des Kaisers Kranz Joseph. Aus Anlaß des gestrigen GeburtaaeS des Kaisers und Königs Franz Joseph schreibt die „Kölnische Zeitung": . , - - , Mit einer Rüstigkeit, die bewundernswert ist und nach mensch lichem Ermessen die Gewähr für ei»e noch lange Lebensdauer bietet, hat der greise Monarch den Eintritt ins Patriarchenalter vollzogen. Fast ohne Merkzeichen des hohen Alter» ist sein letzte- LebenSjahr verlaufen. Nur eine kaum wahrnehmbare Heiserkeit aab dem pflichtmüßig besorgten Leibarzte in diesem Frühjahre Anlaß, die Verschiebung des Empfangs des Königs Peter von Serbien, die Verlegung des Pester Aufenthalts noch Gödöllö und die Beziehung ber Lainzer Billa »vährend deS Wiener Früh- ommeraufenthaltS anzuraten und durchzusetzen. Seitdem der Kaiser nach seinem geliebten Ischl, das diesmal bei der großen pitze und Trockenheit ganz besonders als Luftkurort geeignet war, n die Sommerfrische gegangen ist, hat er sich offenbar in der erfreulichsten Weise erholt und gekräftigt. Man konnte in den Zeitungen lesen, daß er einen Spazierritt gemaHt, was lange nicht mehr geschehen war, und sich sogar unter Ablehnung jeder Hilfe mit Leichtigkeit in den Sattel geschwungen habe, und daß er an den Hofjagden wieder wie einst teilnehme. Und dieser körperlichen Frische entspricht auch eine geistige Rüstigkeit, di« einem jüngeren alle Ehre machen würde, und die ihn besnhcgt, einen Völkern das Borbild ernster, nie rastender Pflichterfüllung ju geben, das für die österreichisch-ungarische Monarchie von so hoher moralischer Bedeutung ist. Das Beftnden dos Papstes. Rom, 18. August. Der Papst, dessen Befinden ich andauernd beffert, hörte heute früh in feiner Privat apelle die Mesfe. Seine Arzte und feine Schwestern fahren fort, ihn zu besuchen. Britisches Unterhaus London, 18. August. Im Unterhaus verlas der Minister des Innern Lyurchill einen langen Bericht über die Lage des Streiks. Er erwähnte, daß im Zu sammenhang mit dem Ausstand der Eifenbahnangestellten mehrfach Ausschreitungen gegen das Eigentum der Bahnen verfucht worden feien, um den Betrieb der Bahnen zu hemmen. Jedermann müfse wissen, daß solche Hand lungen schwere Verbrechen seien, auf deyen Zuchthaus strafe stehe. Die Regierung werde alle nötigen Schritte tun, um den ungestörten Transport von Lebensmitteln, Brennmaterialien und anderen wichtigen Gütern auf den Bahnen und in den Häsen sicher zu stellen, und werde dafür Sorge tragen, daß alle Dienstzweige, die für die Gemeinschaft unumgänglich nötig find, im Betriebe blieben. Minister deS Innern Churchill fuhr fort: Die Regierung wird so vorgehen, nicht weil sie auf der Seite der Arbeitgeber oder der Arbeitnehmer steht, sondern weil sie verpflichtet ist, um jeden Preis die Öffentlichkeit vor der Gefahr und dem Elend zu schützen, das «ne allgemeine Hemmung der Industrie «ach sich ziehen werde. Ls würde auch zu «ner Hungersnot unter den großen Massen der ärmerenBevSlkerung kommen. Die Negierung glaubt, daß die Vorkehrungen, die zur Aufrechterhaltung des Effenbabn- betriebeS und der Ruh« getroffen worden find, sich wirk sam erweisen werden. Sollte dies nicht der Kall sein, werden Maßnahmen von weit größerer AuSdehnuna schnell getroffen wett»«,. (Beifall bei den Unionisten.) LS ist klar, sagte der Minister, daß man diesen Tatsache« nicht entgehen kam,, und daß sie, da die LedenSnnttel- vettorgung d«r Bevölkerung nnd die Sicherheit deS Landet hiervon betroffen werden, weit wichtiger find, al- sonst
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