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Dresdner Journal : 10.03.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191403102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19140310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19140310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1914
- Monat1914-03
- Tag1914-03-10
- Monat1914-03
- Jahr1914
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- Dresdner Journal : 10.03.1914
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1V Weißer Hirsch. Nächsten Donnerstag, abends 8 Uhr, findet im Kurhanssaale (Clausnitzer) wieder Kürtänzen statt, ansgcführt von Ler Kapelle des Künigl. Sächsischen 2. Grenadierregiments Nr. 101 unter Leitung des Mupl- meisters Fciereis. m. Kemnitz. Der Luna-Park, der, wie wir schon gemeldet haben, in der Welte-Mühle demnächst eröffnet werden soll, wird von der Berliner Vergnügungsbelriebs- Gesellschaft Tausinaer L Sydow, G. m. b. H., eingerichtet. Der Besitzer der Welte-Mühle hat das Etablissement für jährlich 15 000 M. an die genannte Gesellschaft verpachtet. Geplant sind u. a. die Anlage eines Gebirgssaales, die Errichtung eiues Vergnügungsparkes und eines Wiener Casös, sowie der Bau einer Gebirgsbahn, deren Koste» sich allein aus 250 000 M. belaufen sollen. Während des Sommers sollen große Militärkonzerte, Feuerwerke,Kinder feste rc. stattfinden. Mau hofft, die großen Veränderungen bis zum Eintritt dec Banmblüte fertigstellen zu können Oberwartha. Das Presse-Heim, das der Oris- verband Dresden der PensiouSanstalt Deuts her Jour nalisten, und Schriftsteller auf dem herrlich gelegenen Elbhochplaieau Oberwartha errichtet hat, ist nnninehr auch in seiner inneren Einrichtung soweit vollendet, daß die Eröffnung Les schmucken Baur» am Sonntag, den 15. März erfolgen soll. AuS diese»« Anlasse findet eine Mitgliederversammlung de» Ortsverbandrs in den schönen Räumen Les Heimes statt, woran sich eine Be sichtigung der Zimmer und soustiaen Anlagen, sowie rin gesellige» Beisammensein anschließru solle«. Die feier liche Einweihung findet End» April »der Anfang Mai dieieS Jahres statt durch zahlreich« Lichtbild« erläutern. Da auch die Mitglieder de» Verein» für Erdkunde zu dem Bortrag eingeladen sind, wird der Bortrag im Auditorium maximum (Nr. 77) der Technischen Hochschule (Eingang BiSmarckplatz) stattfinden. * Der Orchesterveretn Philharmonie bringt Donners tag, den 12. März, im Vereinshause di« Ouvertüre „Der Wasser träger" von Cherubini, „Leonore Nr. 3" von Beethoven und die Symphonie Nr. 13 6-ckur von Haydn zu Gehör. Prof. Jul. Klengel (Cellist) aus Leipzig spielt das Koujert ^-moll von Volkmann, Cantabile von Cui und ^irs Käsers von Piatti. * Nächsten Freitag, abends 8 Uhr hält Hr. Direktor Richard Kaden in der Pädagogischen Musikschule,Räckuitzstraße 20, l. einen Bortrag über Wagner» „Parsifal". Eintrittskarten können im JnstitutSlokale entnommen werden. * Eva Gräfin v. Bandissin spricht nächsten Montag abend um 8 Uhr iin Künstlerhans über „Das junge Mädchen und die junge Frau vor« heute". * Herbert Eulenbergs einmaliger Vortragsabend findet am 25. März ebendaselbst statt. Ter Dichter hat diesmal für TreSde» daS Thema gewählt: „Die Kunst der Zukunft". (Karten zu diesen Veranstaltungen nur in Earl Tittmanns Buch handlung, Prager Straße 19. Kirche naustrittbewegung, ihre Geschichte und ihre Lehren". Der Hr. Redner berücksichtigte zunächst die Berliner Verhält nisse. Von Berlin au» sei ja die Bewegung ausgegangen und hinansgetragen worden auch nach Leipzig, Dresden und das übrige Königreich Sachsen. Die gegenwärtige Kirchenaustritts bewegung sei nicht die erste und werde nicht die letzte sein. Nach Erlaß des Zivilstandsgesetzes sei sie schon in den 70er Fahren mit großer Heftigkeit aufgetreten und habe mit neuer Kraft im Jahre 1906 eingesetzt, als es Gesetz geworden sei, daß die Arbeitgeber die Lohnlisten der Arbeiter einreichen müßten, dainit nach diesen die Steuecklasse der Arbeiter bestimmt würde. Das habe bewirkt, daß viele Arbeiter in eine höhere Steuerklasse einrückten, in denen sie Kirchensteuern zahlen mußten. Dies habe den Feinden der Religion einen willkommenen Agitationsstoff zur Erregung der Massen gegeben. Tie heutige Bewegung erhalte ihr Wasser aus zwei Quellen, aus dein monistischen Komitee Konfessionslos und dem Lager der Sozialdemokraten. Das Komitee Konfessionslos sei schon lange in den großen Städten an der Arbeit, zum Austritt aus der Landeskirche aufzurufen, habe aber nur geringe Erfolge gehabt. Es habe sich daher an die Rockschöße der sozialdemokratischen Partei gehängt. Diese fei der Träger der Austrittsbewegung des Komitees Konfessionslos ge worden, da es der Leitung an Agitationsstoff gemangelt habe. Aber die Bewegung habe schon nach kurzer Zeit ein anderes Gesicht bekommen. Der „Vorwärts" habe erklärt, daß die Kirchenaus trittsbewegung eine Privatangelegenheit des Komitees Konfes- sionslos sei und der Partei als solche nichts angehe. Der Grund hierfür liegt nach der Meinung des Hrn. Redners darn, daß die Sozialdemokratie besonders in Brandenburg und im Osten des Reichs sich anschicke, die Landarbeiter zu organisieren, und da die Agitation unter diesen, bei denen noch viel kirchliche Gesinnung vorhanden sei, sich schwieriger ge- stalten würde, lvenn sie Kirchenfeindschaft predigen würden, so sei abgewiegelt worden. Der sich in der Kirchenaustritts- bewegung offenbarende Kampf gelte nun nicht, wie der Hr. Redner weiter ausführte, der Kirche all«n, sondern der Religion und dem Christentum überhaupt, dabei werde nicht immer ehrlich verfahren. So würden z. B. manche der katholischen Kirch« eigentümliche Togmcn überhaupt dem Christentume zugeschoben. Der Hr. Redner schilderte dann di« Einzelheiten des Kampfes nach seinen Berliner Erfahrungen. Dabei stellte er fest, daß die Religions anhänger i» den Versammlungen anständig behandelt worden seien. Weiter hob er hervor, daß man auf den« Gebiete der Religion nicmals Konzessionen machen dürfe, da daS von der Menge als Halbheit und Feigheit empfunden werde. Wohl aber seien Kon zessionen auf sozialem Gebiete nötig. Denn die Bewegung des vierten Standes sei ein Kampf um die Eingliederung in die Organisation des Staates und der Gesellschaft. Tie stärkste Schranke dieser Bestrebung sei der uusoziale Kastengeist unsres Volkes. Es handle sich bei diesem Kampfe des vierten Standes in letzter Linie uni die Anerkennung seiner Menschenwürde, lind nun führte der Hr. Redner in warmen, von der Kraft des Glaubens durchdrungenen Worten auS, daß die höchste Würde einzig und allein das Christentum gebe. Nur das Christen- tum allein könne die mit der Gotteskindschaft untrennbar ver bundene rechte Bruderliebe geben. Taher zwinge es durch sich selbst zur sozialen Arbeit. Wolle der vierte Stand sein Ziel er- erreichen, so werde es nicht durch den Haß der Sozialdemokratie geschehen, sondern nur dadurch, daß das Reich Gottes immer mehr in das Volk eiudringe. Auch die heutige Austritts bewegung werde die Kirche nicht über den Haufen werfen. Im Gegenteil, schon jetzt fange eS im kirchlichen Leben an zu blühen und zu grünen, und durch die Stürme, die jetzt über sie hinwegbrausen, werde nur eiu schönerer Frühling komme,«. An de» sehr beifällig aufgenommeuen Vortrag schloß sich eine sehr eingehende Aussprache, an der sich ins besondere die anwesenden Geistlichen beteiligten. Hr. Kirchenrat. vr. Kober betonte die NoUvendigkeit der Heranziehung von Laienkrästen zu den Aufgaben der Kirche. Tie evangelischen Gemeinschaften böten diese Kräfte. Von anderer Seite wurde vor zu großen« Opti mismus gewarnt, man dürfe de«« Einfluß der Sozial demokratie nicht unterschätzen. Damit die evangelische Kirche mehr Volkskirche werde, wünschte Hr. Pfarrer vr. Kühn n. a. die Schaffung einer Zwischeninstanz zwischen Kirchenvorstand und Gemeinde. Hr. Lehrer Ziegenfuß sand dieses Zwischenglied in den evangelischen Arbeitervereinen. Weiter wnrden noch andere Maß nahmen zur stärkeren Heranziehung besonders der arbei tenden Klassen zum kirchlichen Leben besprochen. * Ter Hochwass erstand der Elbe hat sich von gestern zu heute aus der gleichen Höhe — 234 am über Null — gehalten. Es kann mit einem baldigen, aller dings nur langsamen Rückgang gerechnet werde». * Der Deutsche Bund gegen die Frauen- emanzipation (e. V.) hielt gestern im Saale des Zoo logischen Gartens, eine Propagandaversamm lnng ab, die sich eines zahlreichen Besuches erfreute. Hrau vr. Helene Hummel-Berlin sprach über dos Thema: „Was verdankei« wir Frauen der nationalen Frauenbewegung und waruin bekämpfen wir d i e m o d e r n e i n t e r u a t i o n a l e F r a u e n e in a n z i p a t i o n?" Die Rednerin führte u. a. folgendes auS: Der Frau ständen so viele echt weibliche Berufe offen, daß sie nicht sich in die Berufe der Männer einzudrängen brauche. Tie Frau als Ärztin sei nur dann berechtigt, wenn sie wirklich als ärztlicher Beistand für ihre Geschlechtsgenosfinnen tätig sei, der Mann würde in ihr niemals das erblicken, was dieser Beruf erfordere, eine Autorität. Über haupt müsse vermieden werden, daß Frauen als Vorgesetzte von Männern aufgestellt würden, auch müsse schon die Erziehung der Mädchen so gestaltet sein, daß nicht auf einen bestimmten Beruf hinge arbeitet werde. Tas Hineindrängen der Frau sei für die Staatsordnung unzweckmäßig, insbesondere die Tätigkeit der Frau im richterlichen und geistlichen Amte. Förderung lass« der Bund den weiblichen Berufen angedeihen, er wolle aber nicht weibliche Vorgesetzte heran- bilden. Tas Haus müsse für Mann und Kinder eine Quelle sein, wo sie für deS Alltag» Mühen und Lasten neu« Kräfte schöpfen können, und die Frau sei als ihre Hüterin bestellt. Ebenso wie ein Körper ohne Zellen nicht bestehen könne, so könne kein Staat ohne Familien bestehen. EineBeeinträchtigungderBestrebungeudeS Bunde- sei in dem übertriebenen Schutz der unehelichen Mütter zn erblicke,« Die Emanzipation sei international und vielfach in der Geschichte anzutrrffen, wo der Verfall eine» alten sittlichen Volkes vor sich geht, und sollte eS mit dem deutschen Volke schon so weit sein? Tie Frauen seien keine Sklaven, die los vom Manne müßten, sie seien ebenso frei wie der Mann, ihnen gehöre nicht Krone und Szepter, sondern Anmut und Würde. Ter Vortrag erntete den ungeteilten Beifall der Ver sammlung. Im Anschluß hieran besprach man die Gründung einer Ortsgruppe in Dresden. * Ein Frühlingsfest fand gestern abend in dem geräumigen Saale dc» BolkSwohlS in der Trabantengasse statt. ES war von« Schauspielpersonal deS BolkSwohl- theaters znm Besten der Ferieukasse und der Kassen für Mutterschutz und Kinderheim der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger veranstaltet worden, und bot eine Fülle künstlerischer Genüsse. Sehr erfreulich war der überaus zahlreiche Besuch. Der Raum war durch die Firma Gustav Busch Nachs. in einen FrühlingSgarten ver wandelt worden, dessen Schmuck sich auch auf der Bühne sortsetzte, von der aus den Gästen ein reichhaltiges buntes Theater geboten wurde. Die Gesamtleitung lag in den Händen de» Hrn. HanS Küssow, während al» witziger Konserenzier Hr. Max Neumann tätig war. Das Orchester stellte die Kapelle de» Albert-TheaterS unter der Leitung de» Hrn. Kapellmeister» Beege. Unter de«« Vortragenden des Abends seien besonder» die Damen Frau Paula Roese- Neumann mit ihren Dialektvorträgen, die Opernsängerin Frau Edith Uhlig und die Opern- und Konzert sängerin Frk. Hanna Düntz au- Hamburg erwähnt, die reichen Beifall ernteten. Mit besonderer Freude konnte die Versammlung auch mehrere Mitglieder der Königs. Hoftheater und zwar Hrn. Hofschauspieler Theo dor Becker und Hrn. Hofopernsänger Hanns Lange be grüßen, die ebenfalls künstlerische Borträge darboten. Neben ihnen wirkten noch die Herren Opernsänger Wil- Helm Vogelsang und Rezitator Max Neumann in erfolg reichster Weise mit. Auch der unvermeidliche Tango wurde recht anmutig auf der Bühne von Irl. Luigia Gagliardi und Hrn. Rudolf Kretzschmar getanzt. Auf den Tango war auch eiu großes humoristisches Ballett „Tangohäuser oder der Tänzerkrieg im Bolkswohlsaale" gestimmt, das ebenfalls wohlverdienten Beifall fand. Daneben wurden noch humoristische Vorträge deS Tymiau- Thalia-Theaters iin Kabarett „Zur Winzerstube", Ballett vorführungen vom Ballettkorps der Königl. Hofoper im „Türkischen Kasfeehanse", sowie Schrammelmusik und Schnadahüpfl-Vorträge im „Bayerischen Bierstübl" ge boten, sodaß überall die fröhlichste Stimmung herrschte Ein großer FrühlingSball, bei dem eS allerdings recht eng zuging, bildete den Schluß des Feste-, das erst in den frühen Morgenstunden harmonisch auSklang. * In« Haushaltungslehrerinnen - Seminare des Landesvereins für Innere Mission zu Dresden- Gruna fanden vom 2. bis mit 7. März die diesjährigen Osterprüfnngen für HauShaltunas- und Koch- lehrerinnen in fünf Abteilungen statt. Am letzten Tage wohnte Hr. Geh. Negiernngsrat vr. Junck, Vor sitzender des Seminarvorstandes, der öffentlichen münd liche,« Prüfung bei. Bon den 28 Bewerberinnen waren 15 im Städtische«« Seminare für Haushaltungs- nnd Kochlehrerinnen zu Zittau, 13 im Seminare für Haus- Haltungs- und Kochlehrerinnen zu Dresden vorgebildet. Alle bestanden, und zwar mit Hauptzensur Ha: 2, II: 12, Ilb: 14. * Die Abteilung Dresden des Frauenklubs der Deutschen Kolonialgesellschaft weist hierdurch nochmals auf den ain Donnerstag, den 12. März, im Hotel Bellevue stattfindenden Teenachmittag hin (Ein tritt von 4 Uhr ab), der durch den voranssichtlichen Be- siichJhrerKönigl.Hoheit der Prinzessin Mathilde, H. z.S, der hohen Protektorin der Abteilung, ausgezeichnet wer den wird. Hr.Oberbürgermeistervr.Külz, im Kolonial- wesen als hervorragender Redner bekannt, wird einen Vortrag mit Lichtbildern über Deutsch-Südwest« Afrika halten. Der Beginn deS Vortrages ist 5 Uhr 15 Min. Ter Eintritt kostet 2 M. Gäste sind willkommen. * Die Vereinstage für Innere Mission finden in diesem Jahre vom 26. bis 29. April in Dresden statt. Jin Mittelpunkte der Hauptversammlung deS Landesvereins steht ein Vortrag des Hrn. Pastor Onnasch aus Hoffnungsthal bei Berlin über die „Not der arbeitsunfähige«» Wanderer und ihre Hilfe". Tas Gegenreferat hat Hr. Geh. Konsistorialrat Frhr. v. Weick vom evangelisch-lutherischen Landeskonsistorium übernommen. In den übrigen Versammlungen werden die üblichen Berichte über die Arbeit der inneren Mission und über die Tätigkeit der Zweigvereine erstattet werden. Weiter stehen noch auf der Tagesordnung die Frage der Jngendvereine und der Abstinenz, die Flußschiffcrsürsorge, die Fürsorge für Strafentlassene, die Herausgabe kirch licher Gemeindeblätter für Sachsen rc. Die Verteilung der letzten BußtagSkollekte erfolgt in der Mitglieder versammlung des Landesvereins für Innere Mission. * Morgen am Bußtag, abends 8 Uhr, findet iin großen Vereinshaussaale ein Vortrag des Hrn. Prof. v. Julius Richter-Berlin über: „Das evangelische Teutsch land und die nichtchristliche Welt" statt. Ter Eiutitt ist frei. * Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß in der Nacht vom Donnerstag znm Freitag ZH1 Uhr in der Kreuzkirche Gottesdienst mit Abendmahlsseier für Gastwi rt sangestellte und ihre Angehörigen statt- findet. Die Predigt hält Hr. Pastor Vie."Schuster. * In einem Cchuppeu auf dem Grundstück Leipziger Straße 70 entstand heute vormittag in der 9. Stunde ein Brand, der sich rasch über eine Menge Packmaterial verbreitete. Die Feuerwehr griff mil mehreren Schlauch leitungen ein nnd mußte längere Zeit tätig sein. Mannigfaltige». Dresden, 10. März. --- Die zur Gemeindegrnndsteuer in Dresden Beitragspflichtigen, denen eine Zufertignng über die Höhe des für das laufende Jahr von ihnen zu entrich tenden GemeindegrundsteuerbetragZ noch nicht zngestellt worden ist, werden ausgefordert, sich wegen Aushän digung dieser Zufertigung im Stadtsteueramte bis zum 21. März zu melden. Tiefer Tag gilt für alle, denen die Steuerzettel nicht zugestellt werden konnten, als Tag der Bekanntmachung der Steuerbeträge. — Frau Henriette Wilhelmine verw: Schäme geb. Gäbler in Dresden hat dem Kollegium der Evang.- luth erischcn Mission (Leipzig), besonders für die Pflege der Blinden in Teutsch-Lstafrika und Indien, testamentarisch 6000 M. vermacht. * Zur Erlangung von künstlerischen Entwürfen für öffentliche Brunnen hat der Rat beschlossen, ein Preisausschreiben unter den in Dresden wohnenden Bildhauern und Architekten zn erlassen nnd hierfür 5000 M. aus den« Verschönernngsfonds der vr. Güntzschen S:iflung zu bewilligen. * Ein Vermächtnis von 10000 Mark ist dem Gymnasium zum heiligen Kreuz von der am 15. Mai 1913 in Dresden verstorbenen Privata Fran Charlotte Eleonore Emma verw. Sauppe geb. Tullius zugefallen. Tie Zinsen sollen zur Unterstützung bedürftiger nnd befähigter Schüler des Gymnasiums während der Schulzeit verwendet werden. * Ein Vermächtnis von 5000 M. ist dem Verein der Blinden in Dresden nnd Umgebung, der unter dem . Protektorate Sr. Majestät des Königs steht, von der am 22. Oktober 1913 verstorbenen Fran Rentier Luise verw. Hauffe hinterlassen worden. Tas Geld soll zur unent geltlichen Leitung der Abteilung für weibliche Handarbeiten des Vereins verwendet werden. — übrigens ist kürzlich das älteste Mitglied dieses Vereins, Iran Wilhelmine verw. Kreller geb. Hilbert, wohnhaft Lüttichaustraße 11, verstorben. Frau Kreller wurde am 24. Mai 1814 in Olbernhau geboren, sodaß sie ein Alter von 99^ Jahren erreicht hat. Seit 20 Jahren war Frau Kreller erblindet. * Ein Gemeindetag der Königl. Amtshanpt- mannschafl Dresden-Altstadt fand gestern nachmittag im weißen Saale der Drei Naben unter zahlreicher Teil nahme der Gemeindevertreter des Bezirke» statt. Nach einer Begrüßung des Vorsitzenden, Hrn. Gemeindevorstand Scheibner-Coßmannsdorf, teilte dieser mit, daß der Vor stand eine Petition an die Ständekammer betr. die Reichs- wertzuwachsstcuer gerichtet hat. Außerdem hat sicb der Vorstand noch mit der Frage der Verteilung der Schul beihilfen beschäftigt. Im Verlause der Sitzung berichtete Hr. Negierungsrat Schmitt über die Handhabung der Baupolizei und über die Bestimmungen über den Klein- wohnnngsbau. Weitere Berichte erstatteten die Herren Regierungsamtmann Schmidt über das Gemeindestener- gesetz und über die Heranziehung ausländischer Arbeiter zn den Gemeindeanlagen, Assessor Barth über die Legiti mation ausländischer Arbeiter, Assessor v. Boxberg über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen und Assessor v. Broizein über die Verordnung betr. das Anbringcn von Orts- bezeichnungstafeln sowie über die Betätigung von War nungstafeln und Wegweisern. Zum Schluß berichtete der Vorsitzende noch über die Aufnahme kurzfristiger Darlehen bei Gemeindererbänden. * Die DresdnerNationalen Ausschüsse, Frauen vereinigung, veranstalteten, am vergangenen Freitag iin Palmengarten eine gesellige Zusammenkunft, in der Frau Katharina Scheven einen Lichtbildervortrag über eine Reise nach Ceylon undBorderi ndien hielt. Die Rednerin zeigte, daß die im allgemeinen für sehr schwierig geltende Reise von einer Dame allein erfolgreich aus geführt werden kann und durch hohe Genüsse die un vermeidlichen großen Anstrengungen lohnt. Sie führte ihre Zuhörer durch die herrliche Tropeunatur Ceylons und die geheimnisvollen Tempelstädte Südindiens bis an den Fuß des höchsten Gebirges ter Erde, nach Darjeeling, und von da durch die herrlichen alten Kulturzentren« Benares, Aga, Delhi nach den unabhängigen indischen Va sallenstaaten in Rajputana mit ihrem bunten ursprünglichen Volksleben, wo der Elefant noch ol» Reittier beliebt ist. Die ungeheure Bautätigkeit der alten Inder wurde durch viele interessante Architektnrbilder dem Beschauer vor Augen geführt. Eine Reise nach dem alten Wunderland ist nach den Erfahrungen der Rednerin heute keil« Vor recht der Millionäre mehr, sondern ist bei mäßigen An- sprüchen auch für mittlere Börsen sehr wohl erreichbar. Langanhaltender, reicher Beifall übermittelte der Rednerin den Dank der zahlreichen Versammlung. — Freitag, den 3. April, nachm. 4 Uhr, ist iin Palmengarten zu Ehren der 100. Wiederkehr des Geburtstage» deS Altreichskanzler» eine BiSmarck-Feier in Aussicht ge- nommen, bei der Hr. Konrektor Prof. vr. Woldemar Schwarze über da» Thema „BiSmarck als Sprach künstler" die Festrede halten wird, und mit der die dir»jährige Wintertätigkeit der Dresdner Rationalen Ausschüsse ihren Abschluß findet. * Ans Veranlassung der Ortsgruppe Dresden der Freien Kirchlich-Sozialen Konferenz sprach gestern im Heim de» Christlichen Verein» hunger Männer" auf der Ammonstraße Hr. k. Ungnad über „Die jüngste
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