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Sächsische Staatszeitung : 23.03.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480731217-191603231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480731217-19160323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480731217-19160323
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1916
- Monat1916-03
- Tag1916-03-23
- Monat1916-03
- Jahr1916
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 23.03.1916
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Landtags - Beilage zur Sächsischen Staatszeitung. Nr. 39. Beauftragt mit der Herausgabe: Hofrat DoengeS in Dresden. 1916. Landtagsverhandlungen. n. Kammer. 36. öffentliche Sitzung am 20. März. Präsident vr. Bogel eröffnet die Sitzung um 5 Uhr 3 Min. nachmittags. Am Ncgicnlngstifche: Se. Exzellenz Staatsmimster vvr. Vr.-Inz. Beck, sowie die Regicrungslommissare Geh. Rat vr. v. Seidlitz und Geh. Rcgierungsrat vr. Heyn. Es erfolgt zunächst der Bortrag der Registrande. Daraus ist folgendes Schreiben des König!. F-nanz- Ministeriums hervorzuhebcn: „Für die Fortsetzung der schmalspurigen Nebenbahn Hetzdorf Eppendorf dir Großwoltersdorf sind unter Titel 32 des außer ordentlichen Etats für 1912/13 282 000 M. bewilligt worden. Es hat sich jedoch schon jetzt herausgestellt, daß mit dieser Summe nicht auszukommen sein wird. Infolge de» Krieges sind die Arbeitslöhne und die Baustoff- preise gegenüber der Veranschlagung bedeutend gestiegen. Weiter sind zur Durchführung von neuen Bestimmungen über die Über sichtlichkeit der Wegübcrgünge an Nebenbahnen verschiedene nicht veranschlagte bauliche Herstellungen erforderlich geworden, auch müssen nach den Beobachtungen der letzten beiden Winter um fangreichere Schnceschutzanlagen hcrgcstellt werden. Ferner ist bei Pfahl 125 -s- 50 in GroßwalterSdorf zur Abführung des Weiß- bachhochwasserS eine Flutbrücke in den Straßcnkörper der Eppen dorf— GroßwalterSdorfer Straße einzubauen, um eine Stauung des Hochwassers durch die infolge der Kreuzung mit der Bahn gehobene Straße und die daraus sich ergebende Gefährdung eines im Winkel zwischen der Bahn und der Straße liegenden Mühlen- grundstückeS zu verhüten. Nach einer vorläufigen Berechnung wird sich die Überschreitung der Mittel auf mehr als 10 Proz. der für den Bau bewilligten Summe belaufen. Die endgültige Feststellung des Mehrbedarfs ist zurzeit noch nicht möglich, und es kann somit die Einbringung einer Ergänzungsforderung erst später erfolgen. Die Arbeiten an dem weit vorgeschrittenen Bau bis zu deren Bewilligung cinzu- stellen, ist ohne Nachteile für den Staat nicht angängig. Tas Finanzministerium, das Anweisung zur Fortführung und Be endigung des Limenneubaues gegeben hat, verfehlt nicht, der Ständeversammlung schon jetzt Kenntnis von der zu erwartende» Überschreitung der Bewilligung zu geben." Die Kammer nimmt von diesem Schreiben Kenntnis nnd beschließt einstimmig, das spätere Gesuch um Nach- bewilligung abzuwarten, im übrigen aber der Fortführung des Baues au sich zuzustimme:!. Ferner folgendes Schreiben des König!. Gesamt- Ministeriums vom 18. März 1916, die ständische Zu stimmung »ach § 116 Absatz 2 der Verfassuugsurlunde wegen der Term ns für den Wiederznsammentritt des Landtages nach der beabsichtigten Vertagung betreffend. „Tresden, den 18. März 1916. An daS Direktorium der Zweiten Kammer der Ständeversammlung. DaS Gesamtministerium beabsichtigt, Sr. Majestät dein König be« Vorschlag zu unterbreiten, den gegenwärtig versammelten Landtag nach Erledigung der Geschäfte ausnahmsweise nicht zu schliefe«, sondern zu vertagen. Maßgebend für diese Entschließung ist die Erwägung, daß die gegenwärtige Kriegslage und die damit zusammenhängenden staat lichen Aufgaben, insbesondere auf dem Gebiete der BolkSernährung ttnter Umständen eine schleunige und formlose Zusammenberufung der Stäudeversammlung erheischen könne. Da es sich nicht voraussehen läßt, wann diese Notwendigkeit cintritt, läßt sich zurzeit ein bestimmter Termin für den Wieder- Zusammentritt des Landtags nicht festsetzen. Insbesondere erscheint es nicht erforderlich, den Landtag schon innerhalb der in § 116 der Verfassungsurkunde vorgesehenen Frist von 6 Monaten wieder einzuberufen. Vielmehr empfiehlt es sich, die Festsetzung des Ter mins der König!. Ctaatsregierung nach Gehör der beiden Herren Präsidenten der beiden hohen Kammern zu überlassen. Diese Regelung setzt jedoch hierzu nach § 116 Absatz 2 der Verfassungsurkunde eine ausdrückliche ständische Zustimmung voraus. DaS geehrte Direktorium wird daher crgebcnst ersucht, eine Entschließung der Zweiten Standekammer darüber herbei zuführen, daß die Vertagung auf eine längere Zeit als 6 Monate erfolgt. Da» gleiche Ersuchen ist an das Direktorium der Erste,: Kammer gerichtet worden." Auf Vorschlag des Direktoriums wird dieses Schreiben in einer der nächst n Sitzun en in Schlußberatung ge nommen werden. Hierzu werden vom Präsidenten die Sekretäre vr. Schanz (kons.) und Kleinhempel (nl.) als Referent uüd Korreferent ernannt. Entschuldigt sind für heute die Herren Abgg. Braun (nl.) und Clauß (nl.) wegen dringender Geschäfte, vr. Böhme- (kons.) wegen Krankheit am Orte bis auf weiteres und Kuntze (nl.) und Merkel (lib.) wegen Krankheit. Hierauf tritt die Kammer in die Tagesordnung ein. Punkt 1: Schlußberatung über den mündlichen Ber cht der Rechenschaftsdeputation über Kap. 22 bis 31 des Rechenschaftsberichts auf die Finanzperiode 1912/13, All gemeine Staatsbedürfnisse betreffend. (Drucksache Nr. 67.) Berichterstatter Abg. v. Byern (kons.) spricht die einzelnen Kapitel titelweise durch und beantragt bei Kap. 24, Zum Königl. Haussideikommiß gehörige Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, die Etatüberschrci- tungen zusammen mit 48 233,24 M., bei Kap. 27, Auf den Staatskassen ruhende JahreSrenten, die Etatüberschreitungen in Titel 7 mit 899,12 M., bei Kap. 29, Landtagskosten, die Etatüberschreitungen zu sammen mit 19 579,87 M., bei Kap. 30, Stenographisches LandeSamt, die Etatübcr- fchreitungen zusammen mit 2395,88 M., und bei Kap. 3l, Allgemeine Regierungs- und Verwaltungs. angelegenheiten, die Etatüberschreitung in Titel 2 mit 54,17 M. nachträglich zu genehmigen. Zu Kap. 22, 23, 25, 26 und 28 seien Anträge nicht zu stellen. Die Kammer beschließt einstimmig demgemäß. Punkt 2: Schlußberatung über den mündlichen Be- richt der Rechenschaftsdcputation über den mittels Aller höchsten Dekretes Nr. 7 vom 9. November 1915 gegebenen Bericht über die Verwaltung und Vermehrung 'der Königl. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft in den Jahren 1912 und 1913. (Drucksache Nr. 202.) Berichterstatter Abg. Poser» (nl.): Durch das Königl. Dekret Nr. 7 sei am 9. November 1915 den Ständen der Bericht über die Verwaltung und Vermehrung der Königl. Sammlungen in den Jahren 1914/15 mit einen: Vor berichte über die Jahre 1914/15 zur Kenntnisnahme und Er klärung darüber vorgelegt worden. Der Borbcricht für 191V15 bespreche in der Hauptsache Ver änderungen in der Beamtenschaft, die Wirkungen des Krieges auf die Sammluugen, fodaun die Vermehrungen und Zuwendungen bei den Cammlnngen, Verwaltungs- und bauliche Angelegen heiten, besonders aber den Stand des Galerieneubaues und den mit der Stadt abgeschlossenen Vertrag. Es handle sich dabei nicht, wie irrtümlich angenommen werde, um drei Muscumsbautcn, sondern nur um zwei, uud zwar um de» Neubau für die modernen Gemälde und um den für die naturwissenschaftliche« Sammlungen in ihrer Gesamtheit, so daß von den: Bau ciucs zoologischen Museums nicht die Rede sei. Der Bericht für 1912/13 zerfalle in einen allgemeinen und in besondere Berichte über die einzelnen Sammlungen, denen ein ausführliches Tabellenwcrk angefügt sei. Aus dem allgemei ne:: Bericht gehe hervor, daß die Gesamtauswenduugcn für die Verwaltung uud Vermehrung der Sammlungen und für bauliche Instandhaltung der Gebäude 2005 085 M. 15 Pf. oder 385958 M. 67 Pf. mehr als iu der Vorpcriode betrage:: Hütte. Die Finanzdcpuü tion habe iu mehreren zurückliegenden Land tagen zum Ausdruck gebracht, daß ihr die Verwaltung der Sammlungen zu kostspielig erscheiue. Bou der Staatsregicnmg seien auch Erwügungeu zugesagt wordeu darüber, wie Ersparuissc in der Verwaltung gemacht werden könnten unter glcichz itiger Durchführung des Prinzips, jede Sammlung unter einen selb ständigen Direktor zu stellen. Wenn nun auch iu diesom Berichte eine weseutliche Steigerung der Verwaltuugskostcn zu ersehen sei, so dürfe doch sicher erwartet werden, daß der tüchtigen General- direktiou der Königl. Sammlungeu die iu Aussicht gestellte Kosreu verringerung gelingen werde. Sollte dies aber wider Erwarten nicht zu ermöglichen sein, so werde nach Ansicht der RechenscbaftS- deputalivn daS Bemühen der Generaldirektiou dahin zu gehe«: haben, von der Stadt Dresden in Zukunft regelmäßige jährliche Beiträge zur Berioaltung der Königl. Sammlungen, zur baulichen Instand- Haltung der Gebäude, zu erhalte::. Der Wert der König!. Samm lungen für die Bedeutung Dresdens sei unbestreitbar. In Trecdeu habe man das zunächst durch Gründung des Museumsvereins an erkannt, der eS sich zur Aufgabe gestellt habe, durch Schenkungen die Königl. Sammlungen vermehren zu helfen. Tas sei freudig begrüßt worden und finde allenthalben dankbare Anerkennung. Es sei aber zunächst erst ei» Schritt von privater Seite, den: der offizielle noch zu folgen haben werde. Wem: auch von der Rechenschaftsdeputation zugegeben werde, daß in der KriegSzcit von der Stadt Dresden felbst aus naheliegenden Gründe«: Bei träge zugunsten der Königl. Saiumlungen nicht zu erhalte» seien, aus die Tauer aber und für alle Zukunft werde die Stadt Dresden sich einer solche«: Verpflichtung nicht entziehe«: dürfen. Tie besonderen Berichte über die einzelnen Sammluugen brächten iu anschaulicher Weise deren Werdegang iu der Berichts periode, so daß sich eine Ciuzelbcsprechuug erübrige. Nur uns einiges möchte er Hinweisen: Die Gemäldegalerie sei neuerdings durch die hochherzige Schenkung einer kunstsinnigen-Laine in den Besitz eines hervorragend schönen Gemäldes von Anselm Feuerbach, das Bildnis einer Römerin, gekommen. Er glaube, im Sinue der Kammer zu handeln, wenn er auch an dieser Stelle Worte der Freude und des Tankes ausspreche. In: Münzkabinett sei eine Schnu- ausstellung eingerichtet worden für die Entwicklung der Münze. Iu der Osfcutlichkeit scheine dies noch zu wenig bekannt zu seiu, Heun eö werde auffälligerweise von der Ausstelluug wenig Ge brauch gemacht. Er wolle deswegeu nicht unterlassen, darauf aufmerksam zu mache:: nnd in besonderem Maße die Schulen auf diese interessante und belehrende Schauaussicllung hinznweijen. Veranlaßt durch den Krieg, Habs leider die Veranstaltung von Wanderausstellungen unterbrochen werde:: müssen. Lie Tepu- tation bitte, sobald die Zeitverhültnisse dies zulicßen, wieder Bilder in daS Land hinauszugeben zur Belebuug und Befriedigung des Kunstsinnes. Erwägenswert erscheine cs der Deputation, auch mit Gegenstände« der «aturwisscnschastlichen Samml::nge« Wander- auSstellnngc« z« veranstalten, weil davon ganz besonders die Schule«: profitieren könnten. Hinsichtlich des mineralogischen Museums hoffe er, daß in ihn:, nachdem der staatliche Erzbergbau in Freiberg zum Abbau gelangt sei, alle dort vorgekommencu Erze als Zeugen einer vergangene«: glanzvollen Zeit künftig zu finden fei«: winden. Aus den: Tabelleuwerke deS Berichts ergebe sich, daß die an hiesige und auswärtige höhere Lehranstalten verausgabte«: Frei karte«: zum Besuche der Königl. Sammlungeu in der Berichts periode mit 387 bez. 371 Stück den Ziffern der Vorperiode fas: glcichkämen. Dagegen seien an hiesige wissenschaftliche und ge werbliche Vereine im Jahre 1912 848 Freikarten zur» Besuche der Königl. Sammlungen ausgcgebeu wordeu, in: Jahre 1913 819 und in: Jahre 1914 860. An auswärtige sächsische Gewerbe- Vereine seien in jedem der Jahre 1910 bis 1913 750 Stück Frei karten gagebeu worden. Mau könne daraus erkcnuen, daß die Generaldirektiou bestrebt sei, den oft geäußerten Wünsche«:, den Besuch aller Sammluugen ohne Bezahlung zuzulassen, mehr und mehr nachzukommen. Er habe dann noch den Wunsch der Depu tation zu«:: Ausdruck zu bringen, daß in: Sammluugsberichlc künftig auch mit über daS Armeemuse::::: berichtet werde. Zum Schluß gebe er angesichts der Tatsache, daß sich für die gegen wärtige Finanzperiode eine Steuercrhöhung nicht vermeidcu lasse, oer Erwartung Raum, daß die Generaldirektiou die Ausgabe«: für die Sammlungen und die Sammlungsgebäude auf das äußerste einschränken werde. Er habe zu beantragen, die Kammer wolle beschließen: sich mit den: Berichte für befriedigt zu erklären. Die Kammer nimmt diesen Antrag einstimmig an. Punkt 3: Schlußberatung über den schriftlichen Be richt der Finanzdeputation über Kap. 24 des ordent lichen Staatshaushaltsetats für 1916/17, zum Königl. HanSsideikommiß gehörige Sammlungen für Kunst und Wissenschaft betreffend. (Drucksache Nr. 246.) Berichterstatter Abg. vr. Steche (:ci.) verweist als Berichterstatter auf de« schriftlichen Bericht, dein er persönlich folgendes cmsügt: Wenn inan, von sachkundiger Hand geführt, die Königl. Sammlungen durchwandere, so sei man über wältigt von der Fülle der Schönheiten, des Geschmacks und der Kunstfertigkeit, die frühere Zeiten hervorgebracht hätten. Aber diese Schönheiten würden dein Beschauer zu eiuem sehr wesentlichen Teile erst erschlossen, wem: eine geeignete Führung vorhanden sei und das Eigenartige, schön Wirkende und Nachahmenswerte hervorhcbe. Da nun persönliche Führer nicht immer uud gegenwärtig erst recht nicht zur Versüguug stände«:, so gewinne der schriftliche Führer und die Erklärungstafel eine immer größere Bedeutung. Ter Hr. Abg. Lange habe besonders auf dcu hohen erzieherischen Wert der volkstümlichen Führungen in: vergangenen La«dtage mit Recht aufmerksam gemacht. Er, Redner, sei diesen: Gedanken unter Be rücksichtigung der durch dcu Weltkrieg veräuderteu Verhältnisse bei der diesjährige«: Berichterstattung noch eingehender uachgcgangen und habe seine Anschauungen über die neuen Aufgabe«: der Musce«: infolge der soziale«: und wirtschaftlichen Verschiebungen in einem Aussatze uiedergclegt, de«: er mit der Genehmigung der Herre«: Präsidentei: beider Kammer» habe zur Äcrteiümg brmgen lassen. Tiese Ausführungen hätten auch m Fachkreisen ernste Würdigung und Auerkemmug gefunden, und cr möchte'hier nur hervorheben, daß nebeu dcu gesteigerte«: soziale«: Ausgabe» der Museen auch solche nationaler und sprachlicher Natur hinzutuRen. Mau stehe uacb diese«:: Kriege dein Auslande, besonders de«: uuS feindliche«: Nationen ganz anders gegenüber wie vordem. Ma» müsse viel selbstbewußter uud zurückhaltender werden uud uusev Volk iu alle:: Schichten hierfür erziehen. (Abg. Vr.Niethamwer: Sehr richtig!) Vor einigen Tagen habe man an der Eiugaugsiür der Gemäldegalerie die schönen Warnungen in englischer und französischer Sprache aus seine Anregung hin entfernt. Aber über anderthalb Jahr Hütte«: sie dagestaudcn, und niemand Hale daran Anstoß genommen. (Abg. Vr. Niethammer: Ohja!) Im Aus- laude sei eine solche Erscheinung undeulbar. Er möchte bei dieser Gelegenheit auch noch auf eine Aufschrift aufiuerksam machen, die nicht mehr der Sache uud dcu: Vvlksempsmden entspreche. Es sei dies die lateinische Inschrift »««« publü-o p.-rG«8 am Ja«, a- mschcu Palais. Vielleicht setze mau die Worts „Königl. LandcS- bibliothck" an deren Stelle. Und dam: noch eins! Tie Deputation empfehle einstimmig de«: kostspieligen Neubau ciner moderneu Gemäldegalerie, weil eine große Menge neuzeitlicher Gemälde auderweit besonders nach Wegfall des alten Landhauses nicht mehr zur Ausstelluug gebracht werde« könnte««. Das sei gut und notwendig. Aber so ganz werde er das Gefühl nicht los, als ob man nicht doch dcu nwdsrneu Maleru durch den Ankauf de: Bilder und die Kosten ihrer Aufstellung in: Verhältnis zu dem Werte ihrer Kunsterzeugnisse und in: Verhältnis zu den andere» Kuustgewerbcu zu große Smnmeu opfere. Jedeusalls erscheine es ratsam, bei den: Anlauf sehr sorgsam und nur «ach den: Kunst- werte auSzuwählcu, die etwa ersparten Summen aber de«: Wieder- hersiellnngSarbeitcu alter anerkannter Kunstschöpfungeu in andere«: Museei: zuzuwendeu. Er verweise dabei besouderS auf das Histo rische Museum. Gerade in diesen: Musen»: spreche die Geschickte unseres Volkes sehr eindringlich zu :u:S, und auch die jetzt immer mehr in den Vordergrund tretende«: geschichtliche« mcd künstle: ischcn Beziehungen zum Orient rind seiner eigenartigen Kunst boten bier ei« Anschauungsmaterial fürVcrtiesung und Ideenreichtum, wie es selten sich zusammcusin.de. Tiefes Museum sollte deshalb noch viel urehr gefördert uud zugänglich geuracht werden. Erhübe zu beantragen: die Kammer wolle beschließen: bei Kap. 24, zum Königl. HauSfidcikvinmiß gehörige Samm- lnngen für Kunst und Wissenschaft, nach der Vortage v) die Einnahmen mit 67920 M. zu genehmigen, d) die Ausgaben mit 1239495 M., darunter L800Ü9 M. lünftig wegfallend, zu bewillige«:, e) die Vorbehalte zu liiel 16, 17 und 23 zu ge uehmigeu. Abg. Schreiber (kons): Wie er bereits im letzte:: Landtage gegen die erste Nate deS Neubaues für die Gemäldegalerie gestimmt babe, so habe cr aucb iu der Füianzdcputatiou.4 gegen die zweite Nate gestimmt. Das sei aber nicht etwa geschehen a:«S mangelndem Verständnis für die Kunst, sonder«: lediglich aus finanzpolitischen Bedenken heraus. Tie sincmzictle Lage in Sachsen sei gegenwärtig eine so außer ordentlich gespannte, daß er cs mit seinem Gewissen uichr ver einbaren könne, in dieser gegenwärtigen Zc:t Mittel für einen derartigen Bau zu bewilligen. (Sehr richtig! rechts.) Wem: die Stadt Tresden ihre«: Beitrag davon abhängig mache, daß mit dem Baue in diesem Jahre noch begonnen werde, so meine er, könne auch diese Einwendung nicht maszgebcnd sein. Er bitte den Hru. Prästdenteu, über Tittel 23 getrennt absrimmen zu lassen. Staaisininifler V0r. Vr.-1n?. Bcck (nach den stenographische!: Niederschriften): M H-! Bever ich mich zu den cinzcliwu Bemerkungen der Herren Berichterstatter und zu den Ausführungen des Hrn. Ber- redners wende, wellen Sie mir gestatten, die lebhafte Genugtuung der Staatsrcgicrung über die wohlwollende Aufnahme sowohl des Rechenschaftsberichtes als auch deS Etats zu Kap. 24 hier aus zuspreche» uud insbesondere den beiden geehrten Herren Bericht erstatter:: für ihre sehr ausführliche, verständnisvolle und freund liche Berichterstattung über beide Angelegenheiten diese«: Tank zu übermitteln. Ich hatte mich vor der Abstimmung über de«: Antrag zum Rechenschaftsberichte nicht zum Wort gemeldet, da ich anuahm, daß mir «och Gelegenheit geboten sein winde, bei der Beratung über Kap. 24 einige Bemerkungen uachznholen. Ich möchte das hiermit tun. Ter Hr. Abg. Posern hat namens der Teputation den Wunsch ausgesprochen, daß von der Stadt Tresden in Zukunft ei«: jähr lich r größerer Beitrag zu deu Verwaltung-Kosten der Königl. Sammlungen erbeten werden möchte. Er hat später von selbst hinzugefügt, daß in der KriegSzeit wohl auf eine beifällige Ent- schlnßrmg der städtischen Körperschaft?:: nicht zu rechnen sei. Auch ich wollte diese:: GesichtSpuukt geltend machen, so sehr cs er wünscht uud gewiß auch uicht ganz ungerechtfertigt wäre, wem: oie Stadt Dresden dem Wunsche der R-. chcnschaft:dep: taticm uachkämc, so sehr wird man doch jetzt für die Bewilligung d.r 500 000 M. daulbar sein müssen und auch uicht verkennen können, daß die Stadt Tresden ja selbst eine Ncihc von Saniullnuge«: unterhält und daß sie gegenwärtig, wie alle andere«: Gemciadcn, unter dein starke«: Truck wirtschaftlicher Rot steht. Ich glaube also, der von oer Rechenschaftsdeputation g.äußerte Wunsch wird u: dieser Zeit auf eine Bewilligung seitens der Stadt Dresden nicht rechnen können, sonder«: aus bessere Zeiten zurückgestellt werde:: müssen, in denen mehr Hoffnung auf feine Erfüllung besteht. M. H.! Die weiteren Bedenken, daß bei der Ausnahme übermoderner Gemälde möglichste Vorsicht walten möge, darf ich mit folgendem bcautwortcu. Es ist ja innerhalb. Ler Kunst eine bekannte Tatsache, daß die Geschmacksrichtungen außerordentlich verschwden sind. (Sehr richtig!) So wird man auch bei Be urteilung von Gemälden darüber, ob sie zu den modernen oder übermodernen oder anderen Richtungen gehören, sehr verschic- dener Meinung sein. Ich glaube aber, im großen und ganzen wird man der Gcneraldircltion und de«: ihr zur Seite stehende«: sachverständigen Organen nicht den Einwand machen dürfen, daß sie dem Anlauf übermoderner Gemälde zuneigr. Ich weiß nicht,
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