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Sächsische Staatszeitung : 03.07.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-191707031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19170703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19170703
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1917
- Monat1917-07
- Tag1917-07-03
- Monat1917-07
- Jahr1917
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 03.07.1917
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Staatsanzeiger für das Königreich Sachsen. Zeitweise Nebenblätter: Landta-Sbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. Alters- und Landeskulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Lande»-Brandversicherung-anstalt, VerkaufSlifie von Holzpslanzen auf den K. S. StaatSsorstrevieren. Nr. 151. Beauftragt mit der Oberleitung (und preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat Doenges in Dresden. Dienstag, 3. Juli abends 1917. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mart 30 Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf Erscheint nur Werktag». —Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr.212Sb,SchristlettungNr. 14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile 40 Pf., die 2spalt>ge Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 80 Pf., unter Eingesandt 160 Pi. Preisermäßigung auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. Die kurz vor Beginn des TrvckeS eingehende« Meldungen befinden sich ans Seite 7 dieser Ausgabe. * St. Majestät der König ist gestern früh in Wien ein getroffen. * Nus dem nördlichen Kriegsschauplätze sind wiederum 26700 Brnttoregistertonnen versenkt worden. * Dem „Berliner Tageblatt" zufolge ist über Äthen und das griechische Staatsgebiet der Belagerungszustand ver hängt worden. * In China hat der Maudschu - Kaiser Hsuan Tung den Thron wieder bestiegen. Amtlicher Teil. Ministerium deS Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Obersekretär Frenzel an der Landesanstalt Colditz aus Anlaß seines Übertrittes in den Ruhestand den Titel und Rang als Rechnungsrat zu verleihen. (Fortsetzung des amtlichen Teiles in der 1. Beilage.) Nichtamtlicher Teil. Ein Sponicr über die deutsche Alotte. Aufrichtige Bewunderung für die deutsche Flotte ver rät ein Aufsatz von Jose Barbastro im Madrider „ABC". Cs heißt dort bei der Besprechung der Flottenvorstöße im Kanal: Die materiellen Mittel Deutschlands sind un geheuer; aber die deutschen Erfolge beruhen vor allem auf den» Faktor Mensch und auf einer Organisation, bei der wir nicht wissen, was wir mehr bewundern sollen, das Methodische ihrer Pläne oder die gewissenhafte Un- beugsamkcit und die treue Selbstverleugnung, mit denen sie ausgefuhrt werden. Diese tapferen Soldaten der See lassen sich durch Rückzüge nicht niederbeugen noch durch Verluste zurückhallen, noch durch die Zahl der Feinde in Furcht versetzen; im Gegenteil finden sie in der Ungunst des Schicksals, wenn ihnen der volle Triumph nicht lacht, neuen Ansporn zum Kämpfen; wir möchten fast glauben, daß, wenn die deutsche Flotte eines Tages eine ernste Niederlage erlitte, wir die Deutschen vielleicht mit noch größerer Begeisterung als jemals kämpfen sehen würden. Ein solcher Grad des Glaubens ist für viele unbegreiflich. Unerschöpflich ist der Born der deutschen Energien. In dem maritimen Viereck, dessen Ecken Ramsgate, Dover, Calais und Ostende bilden, wird andauernd be wiesen, was eine gutgelcitete und eine eingcübtc Tat kraft kann und wert ist. Heute sind es Calais und Dover, morgen Ramsgate und Margate, Dünkirchen usw., die ständig die Folgen der Beschießung durch deutsche Zer störer zu erleiden haben, und wenn es sich bestätigt, daß in der Nacht vom 20. zum 21. April die Deutschen zwei Einheiten verloren haben, wogegen nach deutscher An gabe die Engländer, die es jedoch bestreiten, andere Ver luste erlitten, so ist es doch sicher, daß bei der allgemeinen Bilanz von Verlusten dieser Art die Deutschen ganz gewiß nicht im Nachteil find, die, abgesehen von den Schäden, die sie an den englisch-französischen Küsten, vor allem in Calais anrichten, ihr Ansehen in beneidenswerter und bedrohlicher Weise stärken gegenüber der ausposaunten britischen Seeherrschaft; denn es hat für die Verbands- machte nichts Beruhigendes und wird auch in England anerkannt, wenn die Deutschen mit solcher Ausdauer die Höhe von Dünkirchen passieren, ihre fliegenden Ge- chwader nach Belieben dnrch die gefährlichen Zonen führen, die den Seestützpunkten des Gegners benachbart md außerdem von Minen gl spick» sind, welche die eng- ischen Zerstörer versenken und die Deutschen in besonderer Weise zu schonen scheinen. Außerdem darf man nicht übersehen, daß jene Vor- töße den deutschen Unterseebootkrieg begünstigen. Die Tätigkeit der Unterseeboote wird in der Tat erschwert mrch feindliche Hilfsschiffe, Fischcrfahrzeuge und Motor- wote, die, wie man uns sagt, an der englischen Küste fin und her fahren und von geringem militärischen Werte ind; wenn nun die deutschen Zerstörer diese Elemente -'erjagen, so gewähren sie dein Unterseeboot eine größere Handlungsfreiheit in den von den Zerstörern häufig be- ,'uchten Gebieten. Der Krieg. Zur Lage. Verleihung de- Eisernen Kreuze» an in Gefangen schaft befindliche Heeresangehörig«. Wie wir hören, hat der Kaiser bestimmt, daß die Ver dienste der unverschuldet in Gefangenschaft geratenen Offiziere und Mannschaften bei der langen Dauer des Krieges und dem öfteren Wechsel der Vorgesetzten nicht vergessen werden. Daher sollen für die Verleihung des Eisernen Kreuzes die zuständigen Vorgesetzten bei den Personal-Papieren der in Gefangenschaft geratenen Offiziere und Mannschaften aktenmäßig festlegen, wer von diesen Kriegsgefangenen für Verdienste vor der Gefangennahme einer Verleihung des Eisernen Kreuzes 1. oder 2. Klasse würdig erschienen ist. Auf Grund dieser Aufzeichnungen soll bald nach Rückkehr aus der Gefangenschaft der Ver leihung näher getreten werden, sofern nicht die Umstände bei der Gefangennahme dem entgegenstehen. Für die zurückliegende Zeit ist in gleicher Weise zu verfahren. Die Ermittelungen sind trotz der vorhandenen Schwierigkeiten umgehend einzuleiten und aktenmäßig festzulegen. Nach dem der Kaiser bereits zu Anfang dieses Jahres bestimmt hatte, daß den im neutralen Auslande internierten Kriegs gefangenen für erworbene Verdienste das Eiserne Kreuz verliehen werden dürfte, wird es mit Freude und Dank barkeit ausgenommen werden, daß auch die Verdienste der noch in Olefangenschaft befindlichen Heeresangehörigen nicht vergessen werden sollen. Bo« ven Fronten. Berlin, 2. Juli. Bei dem fortdauernden schweren Artilleriekampf in Flandern wurde deutscherseits u. a. der englische Hauptstapel- und Waffeuplatz Wern unter das Feuer schwerer und schwerster Kaliber genommen. In der Stadt, in der, wie bekannt, starke englische Reserven liegen, wurden zahlreiche Erploflonen und Brände beobachtet. Im übrigen wurde die Bekämpfung der englischen Artillerie fortgesetzt. In zahlreichen Batteriestellungen konnten Erplosioncn und die Flucht der Geschützbedienungen beobachtet werden. Am Morgen des 1. Juli um 4 Uhr 15 Min. griffen die Engländer mit zwei Divisionen zwischen der Straße Bethune—Lens und dem Souchezbache an. Vorteile, welche die Engländer zwischen der Vorstadt Lens und dem Souchezbach anfänglich errangen, wurden ihnen durch den schwungvollen Gegenstoß eines oberschlesischen Regimentes wieder entrissen. An der Aisnefront erhöhten die mehrfachen franzö sischen Gegenangriffe gegen die Gesamtheit der hier in den letzten Tagen verlorenen Stellungen die französischen Verluste erheblich. Vom 28. bis 30. Juni wurden 868 Mann, darunter 15 Offiziere, gefangen, 12 Maschinen gewehre, 7 Schnelladcgewehre, 6 Minenwerfer, 3 Graben- kanonen sowie ungezählte Minenmunition und zahlreiches Material erbeutet. An der Ostfront hatte zweitägiges schwerstes Trommel feuer die Stellungen von Brzezany bis zum Dnjestr in ein Trichterfeld nach westlichem Muster verwandelt. In immer wieder frisch genährten Wellen stürmten die Russen bis zum späten Abend an. Die gesamten Stellungen blieben in der Hand der Verbündeten oder wurden in kühnem Gegenstoß wieder genommen. Nur in einigen wenigen Stellen vermochten sich im vordersten Graben Russcnnester zu halten. In der Nacht flaute der Kampf ab. Seit dem Morgen des 2. Juli ist er wieder im Gange. Nördlich Stanislau in der Gegend von Zloczow kam es trotz heftigen Artilleriekampfes nicht zu Jnsanteriegefechten. Als Erfolg der rücksichtslos angesetzten Angriffe und als Preis für ihre unerhörten Opfer errangen die Russen lediglich das Dorf Konjuchy. Versuche, von dort weiter vorzudringen, scheiterten verlustreich. Generakfelvmarschall v. Hindenburg über die Kriegslage. Berlin, 2. Juli. Von einer Seite, die dein Generalseldmarschall Hindenburg nahesteht, wird uns mit geteilt, daß sich der Generalfeldmarschall folgendermaßen über die gegenwärtige Lage geäußert hat: Der Krieg ist für uns gewonnen, wenn wir den feindlichen Angriffen standhaften, bis der Unterseeboot krieg sein Werk getan hat. Unsere Boote machen gute Arbeit, sie. zerstören die feindlichen Lebensbedingungen stärker als wir dachten. In nicht ferner Zeit werden unsere Feinde znm Frieden gezwungen sein. Sie wissen das, und deshalb werden sie trotz der schweren Nieder lagen, die sie am Jsonzo, in Tirol, an der AiSne und bei Arras in diesem Frühjahr erlitten haben, ihre An griffe fortsctzen müssen, mögen sie auch noch so aussichts los sein. Auf die Hilfe der Amerikaner können sie nicht mehr warten. Sie soll nur kommen? Die verbündeten Armee» sind nicht zu schlagen. Die Feinde solange hcimschicken, bis sie einseben, daß wir den Krieg gc Wonnen haben, dann werden Osterreich-Ungarn, Deutsch land, Bulgarien und die Türkei den Frieden bekommen, den wir nötig haben zur freien Entfaltung unserer Kräfte. Ter Feind hat uns unterschätzt. Er glaubt an die Macht seiner zahlenmäßigen Überlegenheit und meint, daß Entbehrungen uns zwingen könnten, einem Frieden zuzustimmen, der unsere und unserer Kinder Zukunft ver nichtet. Ich wünschte, daß die Staatsmänner unserer Feinde den gleichen Einblick in die Monarchie (öster reichisch ungarische) hätten, wie ich ihn erneut ge wonnen habe, sie würden von ihren: Vorhaben ab- lassen. Ich nehme von meinem Besuch (in Wien) die felsenfeste Überzeugung mit, daß wir zusammenstchen werden bis zum siegreichen Ende. Unser Bündnis iß nicht zu erschüttern. Die Regierungen, die Armeen und jeder einzelne in den Völkern Deutschlands und Oster reich-Ungarns sind bereit, einzustehen für das gemein same Wohl bis zum äußersten, möge kommen was wolle Gencralfelvmarschall v. Hindenburg i»nv General Luvenvorfi in Wien. Wien, 2. Juli. Ter Chef des Generalslabes dei deutschen Feldheeres, Generalfeldmarschall v. Hindenburg und der erste Generalquartiermeister General der Infanterie Ludendorff, trafen mit ihrem Gefolge heute in Wien ein und begaben sich nach Baden, wo sie vom Chef des Generalstabes General der Infanterie Baron Arz empfangen wurden. Tie Herren begaben sich hierauf in das Gebäude des Armeeoberkommandos, wo eine Besprechung der Heerführer stattfand. Um 10 Uhr vormittags wurden Generalfeldmarschall v. Hindenburg und General Ludendorff vom Kaiser Karl und um ^1 Uhr mittags von der Kafferin in besonderen Audienzen empfangen. Sodann fand bei Ihren Ma jestäten um 1 Uhr mittags in Larenburg ein Frühstück statt. Um 6 Uhr 30 Min. nachmittags besuchten General- fcldmarschall v. Hindenburg und General Ludendorff im Ministerium des Äußeren den Minister des Königl. Hauses und des Äußeren Grafen Czernin. Tie beiden (Käste verbringen den heutigen Abend bei Graf und Gräfin Czernin in Hetzendorf. Wien, 2. Juli. Meldung des Wiener Korr. Bureau. Generalfeldmarschall v. Hindenburg ist mit dem ersten Generalquartiermeister Ludendorff nachmittags in Wien eingetroffen. Er begab sich in das Palais der deutschen Botschaft zum Tee und sodann zur Kaisergruft bei den Kapuzinern, wo er am Sarge weiland Kaiser Franz Josephs einen Kranz niederlegte. Bevor v. Hindenburg in das Auswärtige Amt fuhr, stattete er seiner Nichte, der Gemahlin des Sächsischen Gesandten v. Nostitz Wall witz, einen Besuch ab. Um 11 Uhr nachts sind Hinden bürg und Ludendorff abgereist. Ter Unterseebootkrieg. Geleitzüge. o. Zu den vielen angeblich unfehlbaren Mitteln, mit denen unsere Feinde der Vernichtung ihrer Flotten durch unsere Unterseeboote entgegenzuwirken suchen, gehört das Fahren ihrer Transportschiffe in Geleitzügen, in „Kon vois", wie der Engländer sagt. Tie Vorteile einer solchen Einrichtung mögen dem Laien zunächst recht ein leuchtend erscheinen. Man erblickt im Geiste ein auf engsten Abständen in fliegender Eile die Meere durch querendes Handelsschifisgeschwadcr, rechts und links, vorn und hinten bewacht von flinken Kreuzern, Zerstörern und U nterseeboot Jägern. Mag es einem Unterseeboot viel leicht gelingen, sich einmal an einen solchen Geleitzug heranzupirschen und ein Opfer zu erfassen, so sind sofort die mit allem modernen Pernichtungsmatcrial, mit Such ankern, Netzen und Wasserbomben ausgerüsteten Be- wachungsfahrzeugc zur Stelle. Tas Unterseeboot, wenn es auch der Vernichtung entgehen sollte, wird zu keinem zweiten Angriff kommen können, und der Geleitzug läuft schließlich mit geringem Verlust und mit Vorräten für Monate hinaus in den Hafen ein. Hat sich eine solche Vorstellung einmal festgesetzt, so scheint es dem Laien keineswegs unglaublich, daß, wie eine Liverpooler Zeitung und mit den notwendigen und nützlichen Abweichungen auch schweizerische Vcrbandsblätter kürzlich zu melden wußten, ein Geleitzug von etwa 70 Dampfern, natürlich amerikanischen, mit ungeheueren Getreidcvorrälen in Eng land angekommen sei. Daß cs mit solchen Geleitzügen seinen Haken, und zwar seinen recht „gebogenen", hat und daß besonders die Meldung über das amerikanische Transoortgcschwader in das Gebiet der „begrenzten Unmöglichkeiten" gehört, mögen nachstehende Ausführungen zeigen: Jeder Seemann weiß, wie schwierig es selbst für einen Verband von völlig gleichgebauten Schiffen ist, in der einfachsten Form des Zusammenfahrens, in der Linie, den Zusammenhang zu wahren. Hierzu ist die intensivste Ausbildung von Schiffsoffizieren und Mannschaften an Teck, an der Maschine und im Heilraum erforderlich, die sich nur in monatelangcr ungestörter Arbeit in naviga-
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