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Sächsische Staatszeitung : 13.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192510137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19251013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19251013
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1925
- Monat1925-10
- Tag1925-10-13
- Monat1925-10
- Jahr1925
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 13.10.1925
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Staatsan^eiger für Erscheint Werktag» nachmittag» mit dem Datum de» ErscheinungStage». Bezug»preiS: Monatlich 3 Mark. Einzelne Nummern 1k Pf. Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. 21295 — Schriftleitung Nr. 11574. Postscheckkonto Dresden Nr. 2486. — Stadtgirokonto Dre-den Nr. 140. den Freistaat Sachsen Ankündigungen: Die 32 mm breite Grundzeit« oder deren Raum 30 Pf, die 66 mm breite Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 60 Pf-, unter Ein gesandt 90 Pf. Ermäßigung auf GeschästSanzeigen, Familiennachrichten u. Stellen gesuche. — Schluß der Annahme vormittag» 10 Uhr. Zeitweise Nebenblätter: Landtag».Beilage, VerkaufSlistc von Holzpflanzen auf den Staatsforstrevieren. Verantwortlich für die Redaktion: I. B.: OberregierungSrat HanS Block in Dresden. Nr. 239 Dresden, Dienstag, 13. Oktober 1925 Besuch des Reichspräsidenten in Dresden. (8t. X.) Für den Besuch d«S Reichspräsi denten bei der sächsischen Landesregierung am 15. d. R. ist folgendes Programm vor gesehen. Vormittags 11,25 Uhr trisst der Reichs präsident aus dem Hauptbahnhose ein, und wird dort durch den Ministerpräsidenten, den Präsi denten des Landtags, den Oberbürgermeister, Stadtverordnetenvorsteher, Polizeipräsidenten, Landeskommandanten und den Präsidenten der Rcichsbahndireltto« Dresden empfangen. Rach Abschreiten der Shrenkompagnie begibt sich der Reichspräsident nach dem gemeinschaftlichen Mini sterialgebäude am KönigSuser, um dort die Vor stellung der Minister und der Ministerialdirektoren rntgegenzunehmen. Ein Besuch im LtändrhauS beim Präsidium deS Landtags und im Rathanse bei den Vertretern der städtischen Kollegien schließt sich an. Um 1 Uhr ist Frühstück im Hotel Bellevue. Nachmittags ^5 Uhr gibt der Herr Ministerpräsident zu Ehren des Herrn Reichspräsidenten im Foyer der Staatsoper einer Anzahl geladener Gäste einen Dee. Bei der daraussolgenden Festvorstellung wird die Ouver türe zum „Freischütz" und Teile des zweiten und dritten Aktes dieser Oper ausgeführt. Mit dem abends 7,25 Min. vom Neustädter Bahnhose ab- fahrrnden Berliner V-Zuge wird der Reichs präsident Dresden wieder verlassen. Handelsvertragsverhandlungen. Der deutsch - russische Vertrag unterzeichnet. Moskau, 12. Oktober. Am Montag nachmittag ist der deutsch-russische Handelsvertrag von dem deutschen Bot- schafter in Moskau Graf Brockdorff- Rantzau einerseits und dem stellvertretenden Volkskommissar des Äußeren Litwinoff anderseits unterzeichnet worden. Die russische Regierung hat auch dem Kredit- abkommen zugestimmt, das unter Führung der Deutschen Bank zwischen dem Außenhandels- kommissariat Rußlands und einer Gruppe führender deutscher Banken vereinbart wurde, wonach Ruß land insgesamt einen 100-Millionen-Mark- Warenkredit von Deutschland erhält, der Ende 1926 abgedeckt sein soll. Rußland wird da- für landwirtschaftliche und industrielle Maschinen sowie Textilien beziehen. Die Bezahlung erfolgt aus dem Erlös der russischen Weizen- und Roggen ausfuhr. Deutsch-spanische Besprechungen. Berlin, 12. Oktober. Zwischen der deutschen Botschaft in Madrid und der spanischen Regierung haben in der letzten Zeit wiederholt Besprechungen stattgefunden mit dem Ziele, eine neue Grundlage für die vertrag liche Regelung der Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern zu finden. Es hat sich dabei jetzt als notwendig gezeigt, der deutschen Botschaft für diese Besprechungen einige Re ferenten aus den beteiligten Ministerien zur Seite zu geben. Es werden daher heute je ein Referent des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, des Reichs- Wirtschaftsministeriums und des Reichs finanzministeriums nach Madrid ab reisen, um die deutsche Botschaft bei diesen Besprechungen zu beraten und zu unterstützen. Die Verhandlungen mit Pole«. Berlin, 12. Oktober. Die Verhandlungen mit Polen können erst in einigen Wochen wieder ausgenommen werden, da vorher die von Polen geplanten neuen Einfuhr- Verbote und Zollerhöhungen geprüft werden müssen, die erst zu einem Teil der deutschen Delegation nütgeteilt worden sind. Die Meldung der Pol- wichen Telegr.-Agentur vom 9. d. M., wonach die Verhandlungen wieder ausgenommen worden seien, entspricht also nicht den Tatsachen. Die de«Hch-rtalie«i1che« Veziehunge«. Berlin, 12. Oktober. In Rom wurde die Abmachung getroffen, daß bis zum Ablauf de» Handelsprovisorium» am 31. Ostober sich an dem gegenwärtig gegenüber Italien geltenden Statu» nichts ändern werde. Fortschritt in Richtung befriedigender Lösung. Tie Vollsitzung am Montag. Locarno, 12. Oktober. über die heutige Vollsitzung wurde folgendes gemeinsames Kommuniquö ausgegeben: In der heutigen Zusammenkunft wurde die General- diskussion über die durch die Beteiligung der eventuellen Signatare des Sicherheitspaktos am Völkerbunde aufgeworfenen Fragen wieder ausgenommen. In Verfolg des Ersuchens der deutschen Delegation um ergänzenee Klarstellungen fand ein allgemeiner Ge dankenaustausch unter den verschiedenen Delegationen statt, als deren Ergebnis ein Fort schritt der gemeinsamen Arbeiten in Richtung einer befriedigenden Lösung der erörterten Fragen sich ergab. Die Konferenz ver tagte sich bis Dienstag nachmittag. * Noch keine Lösung der Völker- bundssröge. Berlin, 12. Oktober. Über das Ergebnis der heutigen Zusammen kunft der Hauptdelegierten in Locarno meldet der Berichterstatter des W. T. B. folgendes: Wenn der heutige Havaskommentar von einer Beendigung der Aussprache über den Eintritt Deutschlands in den Völ kerbund spricht, sowie von einer definitiven Zustimmung der deutschen Delegation zum Artikel 16, so muß demgegenüber auf den Wortlaut des vereinbarten Kom muniques verwiesen und festgestellt werden, daß demgemäß eine endgültige Lösung der BöltcrbnndSfrage noch nicht erzielt worden sei. Ebenso unzutreffend sind die in der Havasmeldung sowie in anderen ausländischen Organen wiedergegebenen Gerüchte über eine angeblich 24 stündige Bedenkzeit, die in dieser Frage von der deutschen Delegation er- beten worden sei. Zur Erwirkung einer solchen Frist bestand keinerlei Veranlassung, wie es über haupt der formlosen Gestaltung der Aussprache in Locarno entspricht, daß Bedingungen und Fristen weder gestellt, noch entgegen genommen werden. * Ein Kommentar des Reuter- Bureans. London, 13. Oktober. Eine Reutermeldung aus Locarno von gestern abend besagt: Zweifellos erhellt aus dem Er gebnis der heutigen Besprechung zwischen Stresemann und Skrzynski: Ob gleich gestern gute Fortschritte hinsichtlich eines für Deutschland annehmbaren Übereinkom ¬ mens in der Frage des Artikels 16 der Völkerbundssatzung gemacht worden sind, darf nicht angenommen werden, daß dieses Problem schon vollständig gelüst ist. Trotz alledem herrscht eine sehr optimistische Stimmung, und ein hervorragendes Mitglied der italienischen Abordnung meinte, daß die Kon ferenz bis Sonnabend beendet sein werde. * Britischer Optimismus. London, 12. Oktober. Der amtliche britische Funkdienst meldet u. a.: Es ist so gut wie sicher, daß noch im Laufe dieser Woche endgültige Ergebnisse auf der Konferenz erreicht sein werden. Obgleich noch Schwierigkeiten über einige Punkte bestehen, ist dieses Gefühl des Optimismus auf den be merkenswerten Wechsel des Geistes gegrün det, welcher auf dieser Konferenz offenbar ist und auf die unbedingte Entschlossenheit aller Konferenz teilnehmer, die Folgen eines Fehlschlages — koste eS, was es wolle — zu vermeiden. -i- Bennruhigung des „Temps". Paris, 12. Oktober. Der „Temps" schreibt in seinem heutigen Leitartikel, wenn es richtig sei, daß die Verhand lungen von Locarno über die Tagesordnung der Konferenz hinausgegangcn seien, werde dies bei dem gegenwärtigen Stande der Dinge ziemlich beunruhigen. Die Konferenz der Außenminister sei nur zu sammenberufen worden, um die Fragen des gegenseitigen Garantiepaktes für die Rheingrenze und die der östlichen Schieds gerichtsverträge zu regeln. Es sei mög lich, daß Briand, Chamberlain und Ban de rvelde bei ihren Verhandlungen mit dem Reichskanzler vr. Luther und Außenminister vr. Stresemann andere Probleme erwähnt hätten, die Deutschland und die alliierten Länder beträfen, und daß man durch die Ver- kettungdcr Tatsachen veranlaßt worden sei, eine Art Prüfung der Gesamtlage vor zunehmen. Aber es sei schwer, zuzulassen, daß im Laufe dieser privaten Verhandlungen Verpflichtungen übernommen werden könnten bezüglich einer Regelung, die vom eigentlichen Pakt selbst vollständig un abhängig bleiben müßte. Dieser dürfe durch keine Verpflichtungen hin sichtlich der Erfüllung irgendeiner Friedens- Vertragsklausel bedingt werden. Man würde einen schweren politischen Fehler begehen, wenn man die Unterzeichnung direkten oder indirekten Arrangements unterordnen würde, die nur von der Treue abhängen würden, mit der Deutschland in Zu kunft seine allgemeinen Verpflichtungen erfüllen würde. * Persönliche Besprechungen. Locarno, 12. Oktober. (W.T.B.) Die Verlegung der nächsten Voll sitzung auf morgen nachmittag deutete bereits an, daß man vorher eine Reihe persönliche Be sprechungen zu veranstalten beabsichtige. Solche fanden heute nachmittag von 4 bis 6 Uhr zwischen vr. Luther, vr. Stresemann, Briand und Chamberlain sowie den Staatssekretären der drei Mächte Herrn v. Schubert, Fromageot und Lansdowne statt. Dabei stand im wese nt- lichen der Komplex der Ostfragen zur Er- örterung. Die Juristen der deutschen und tschechoslowakischen Delegation haben in gemeinsamer Sitzung zum ersten Male den deutsch- tschechoschlowakischen Schiedsvertrag durchbesprochen. * Die Ostfragen. Locarno, 12. Oktober. Ter für heute abend vorgesehene Besuch des polnischen Außenministers beim Rei chsaußenminister vr. Stresemann mußte wegen eines leichten Unwohlseins des polnischen Ministers auf morgen vormittag verschoben werden. Die Unterredung wird an schließend an einen Besuch des Grafen Skrzynski beim Reichskanzler vr. Luther erfolgen. Die deutsch-tschechischen Juristen beratungen, denen heute nachmittag Benesch beiwohnte, dauerten bis 7 Uhr abends und werden morgen fortgesetzt. -i- Abreise vr. Kempners nach Berlin. Locarno, 12. Oktober. Zur Unterrichtung des Reichspräsi denten und des Reichskabinetts über den gegenwärtigen Stand der Besprechungen in Locarno ist der Staatssekretär in der Reichskanzlei vr. Kempner heute abend nach Berlin ab gereist. * Kein russischer Beobachter in Stresa. Moskau, 12. Oktober. Die Telegr.-Agentur der Sowjetunion teilt mit: Die Meldungen der ausländischen Presse, wonach angeblich ein Sowjet Vertreter als Beob achter der Locarnokonferenz in Stresa eingetroffen sei, entsprechen nicht den Tat- sachenf Die zurzeit geltenden Vertragssätze werden daher auch nach dem 16. bis 31.-Oktober d. I. auf die italienischen Erzeugnisse angewandt werden. Dies hat zur Folge,' daß die Länder, die mit Deutsch land in einem Meistbegünstigungsverhältnis stehen, gleichfalls bis zum 31. d. M. die bisherigen Sätze noch weiter genießen. Reichspräsident und KyMuser- bund. Berlin, 12. Oktober. DaS Blatt „Der Westfälische Demo- krat" hat vor einiger Zeit sich wiederholt an den Reichspräsidenten gewendet und um ein Eingreifen gegen verfassungsfeindliche antirepubli kanische Tendenzen des Kyffhäuser- bunbeS ersucht, der Spitzenorganisation der deutschen Krieger- und Mili^Sr- vereine, welcher der Reichspräsident al- Ehrenvorsitzender vorsteht. DaS Blatt hat jetzt folgenden Bescheid erhalten: „In der Angelegenheit betreffend das Ber- halten der Kriegervereine gegenüber den Mit gliedern de» Reichsbanner» Schwarz-Rot- Gold teile ich Ihnen ergebens! mit, daß der Herr Reichspräsident zwar noch Ehrenpräsident de» deutschen Reichskriegerbundes „Kyffhäuser" ist. Aus verfassungsrechtlichen Gründen übt er aber die mit diesem Amt verbundenen Rechte und Befugnisse während der Dauer seiner Reichspräsidentenschaft nicht aus. Er muß sich deshalb jeder Einmischung in die von Ihnen vorgebrachte An gelegenheit enthalten und hat sich darauf beschränkt, diese dem Vorsitzenden des Kyffhäuser bundes, Herrn Generaloberst von Heeringen, zu überweisen." Ha«Ss»ch«ug Verhaftung bei der „Schlesische« Arbeiterzeitung". Breslau, 12. Oktober. Auf Veranlassung des Staat-ger ichtS- hofes zum Schutze der Republik, fand am Frei tag in den Räumen der „Schlesischen Arbeiterzeitung" durch den Dezernenten eine Haussuchung statt. Während derselben war daS Gebäude von 25 Schupobeamten umstellt. Rach dreistündiger Untersuchung wur den verschiedene Schriftstücke mit Beschlag belegt. Es erfolgte die Verhaftung de» Geschäftsführer» Müller, de» Buchhänd ler» Zschoch er», de» Parteisekretär» S mölke, de» Sekretär» Letsch und zweier Steno-! typistinnen. Die letzteren wurden noch am Freitag entlassen, während die anderen nach ihrer Vernehmung durch den Untersuchungsrichter am Montag vormittag auf freien Fuß ge setzt wurden. Kundgebung der Sudetendeutscheu in Wien. Wien, 12. Oktober. In einer Versammlung des Sudetendeutschen Heimatbundes sprach gestern der Führer der Deutschen in der Tschechoslowakei vr. Lodoian über die Rückwirkungen der Verhandlungen von Locarno auf die Stellung der Deutschen in der Tschechoslowakei. Das Deutsche Reich müsse seine große Politik vom gesamtdeutschen Standpunkt leiten lasten. Die Sudetendeutschen lehnen eS ab, den Borwand dafür abzugeben, daß sich das Reich unter Berufung auf einen Schutz der Sudetendeutschen in den Völkerbund hinein manövrieren laste. Die Versammlung nahm ein mütig eine Entschließung an, in der leiden- schaftlicher Protest erhoben wird gegen die Entrechtung von 3^, Millionen Sudetendeutsche,, gegen die planmäßige Zerstörung vot» 4000 deutschen Bolk-schulklassen uub
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