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Dresdner neueste Nachrichten : 02.02.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191102028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-02
- Tag1911-02-02
- Monat1911-02
- Jahr1911
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- Dresdner neueste Nachrichten : 02.02.1911
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rszksdnerNeuefteNakhriEHlEit Nro 320 XII, FOR( Donner« m e Kote-netzt« ksftet site Dresden sinds-koste Ikässpzsk qquowäeti is If» für das Issland CI 11. I »» soff. Die swettpalxsesleksnmedeile sit-Dresde- Wuwkhunq I It» im« ans us U« l. del sicher· usw» »« Jqzeesnsslsyen Aal-m taub tun, Ihm-· IN» z« U. nfeeate um ans-Ist« werdet: Ist seqek Wzpwotuuq ausser-spuken. Fu» da« einem« «« Wmkku Tagen und Mäde- tvlkb IN« set-titles. tue· Istichcstusqabe vonJntetstes vusntöisirustte Diesen» s,«»psrkeqenslnnasatettelles, los-te I sittliches-saure«- Mikjonen im Ja« und suslqnd sehnte- Jnfetste z« Z Originale-essen und sinds-ten ou. Diese Nummer umfaßt 10 Seiten. Neun« sehe »» 18 und u. Deutsche: Reichstag Seite u. H» Alilicutv net Kkonvkiuzcnkkiic I Man wird es dein Reichskanzler dantbar an· »» daß er den Kaiser bestimmt hat, den Kron- Wkx im Hinblick im! die wachsende Pestgesabr in Hmäkkk zum Verzicht ans seine weitere Ostasienreisc »Hu: vorzeitigen Heinikehr zu veranlassen. Die lzjizdic der dciitscbeschronfolger am S. November Mk» Jahres« zutiåchit in Begleitung der Kron iiiiieflim angetreten, die ihu von Genua uach Port Hi» Anton. Boinbati und den andern Stätten» alt gischer Kultur gesiibrt hatte, war bisher äußerlich »« Gliick beiiiiiiitigt und ganz programmgcniäß gek »««len. Wenn die ost großen Berichte über die Kron- Wiireise aber-»nur mit ichs: gemischten Gefühlen » schliesslich mit wachsendem Unbehagen gelesen isten, so lag bis-s damit« dciß sie fast mir von spott- Hkp Veranstaltungen nnd ähnlichen Zerstreuungen nelden wiiiz·te«ii, die der Kronprinz ebensogut zu iiiic hiitte geiiicizen sonnen. Dazu brauchte er nicht kweiie Mk) kvftspjelige»Slkejs«c» aii naschen, ineiiite susund war un; so einitäuschteiw alsshfhesstsiihvti skziöfer Seite feierlich angekiindigt worden war, »» sich um eine beheutgngsvolle Studien- und skpjsikzcitfynssrcifk pszezn d·l7·,« »d1·:»"den· Thxbikfsljjsxr winfik ".szkld, Leuten und Verhältnisseti in fernen Zonen kennt nmchcii und feinen Blick schärfen solle. Man »» gewiß dem sympathischen Kronprinzen alle reuden des Sport-Z und der Jagd, wofür er immer hkencvfättglich gewesen ist. Aber man hätte doch »Im-ist, daß er in der Hauptsache ernste Studien lietweas gemacht» und die fremden Länder, die er Meiste, näher kennen gelernt hätte. Wenn er km die Reise bis nach Kalkutta fortsetzen und von xk qui dem lürzesten Weg zitriielkehren wird, so zu befünchtem das; die Ausbeute für ihn recht ge: sein wird. Es liegt dies jedenfalls an einem traanisatiotisfehlety der teils in der ganzen Hlttlage Reiscprogramntey zum größeren Teil aber wohl de« Ticrsönlichkeiten feiner Begleitung begriindeti r. Die Offiziere haben wohl auch wenig andre tekeisen gehabt, als die sieh in Sport nnd Jagd dotiert. Der Gesandte v. Treutler aber, der ver« ge seiner eigenen Kenntnisle von Land und Leuten h! in der Lage gewesen wäre, den Kronprinzen chsürernstere Dinge zu interessieren, ist, scheint es, Ich: Hofmanm um neben dem fürstlichen Willen niliiunsch seine besonderen Absichten zur Geltung bringen. So ist die Asienreise des Kronvrinzesi eit minder ersprießlich verlaufen, als man in jenen vgnsttagen annahm, ttzo die erste amtliche Meldung er diesen Reiseplan an die Oeffentlichkeit gelangte. Wenn es nun in der jetzigen offiziellen Piitteis tin ausdrücklich heißt, daß die Reise des Kron tnzen für dieses Jahr in Kalkutta ihren Ab· diusi findet, so soll damit augenscheinlich gesagt wer ntasz das, was diesmal leider durch eine höhere sen-alt versäumt werden mußte, vielleicht schon zu seqinn des nächsten Jahres nachgeholt werden Inider Kronprinz alsdann die Höfe Bangkob Pe- Illlllllllclllllllk TUUIMIIUIIQ Größte Verbreitung in Sachsen. sing und Tokio besuchen wird. Sollte dies gemeint sein, wie zu vermuten ist, dann wäre dringend zu wünschest, daß die zweite Ostasienreise des Kron oriuzen besser organisiert und sorgfältiger vorbereitet nverden möchte als die vor der Zeit abgebrocbene lersie, damit er von ihr einen größeren Nutzen habe. Vor allem iollte fiir eine geeignetere Begleitung ge sorgt werden« die ibre Ausgabe ernst auffaßt und sicb angelegen sein läßt, neben ·der nötigen Erholung und Zersireunng auch für die nicht minder notwen digen Studien zu sorgen. Man tann auch auf einer solchen Reise, wenn nur energische Persönlichkeit» dabei find, die biisische Rücksichten nicht iiberall vor anstellem sebr wohl das Niiizliche mit dem Ange nebmen verbinden. Hoffen wir daher, das; die zweites ofiasiatisede Aronprinzenreism falls sie zustande kom men sollte, einen besseren Verlauf nehme und fiir alle Teilnebnier einen größeren Nutzen schasfe als dieifenigr. die jeht nor der Zeit abgebrochen werden inu . s O· Der Bär-weg. Der Kronprinz wird die siiickreife nach Deutsch land non lialkuiia aris- wic ietzt halbqmtiich mit geteilt wird, gleich wie die Atti-reife nach Indien auf sdemjiieae dnrch den S nezkaical ausführen, da Zu« Jkitgatiasitellcn zur fibirifchen Bahn in den von ! er Pest erariffenen Gegenden liegen. Die» ~Nordd. Allg- Ztal cicihält darüber folgende Mitteilung: »Der Abbruch der Reife des Kronotinzen findet in den Nachrichten iiher die Ausbreitung der Peft feine Erklärung. Die Senchehai fich in Nordchiiia bereits fo weit ausgedehnt, daß weder ein Besuch in Verm-ji, noch die Riickfahrt auf der transfihirifthetc Eisenbahn mehr in Frage kommen kann. Für die Riiekrcife war hiernach die Ftlbrt dnrkh das Note Meer zu wählen, nnd zwar is, daß sie noch innerhalb der a ü n fri aerenJah r e s s, e ii ausgeführt wird. Unter diesen linkftiiitden rnnßte anf den Befuch von Siarn, China und Japan verzichtet werden· Wir be dauern lebhaft- daß die Verhiiltniffe es dem· Thronfolqer nicht gestatten, die he f r e n n d ei e n; Höfe non Banakoh Pciina und Tokio zu befinden« und anch fonft Oftafien in dem Umfang« wie es he absichtigi war, kennen zu lernen-« Hieraus ergibt first. daß der Gedanke einer Heim« reife des Kronprinzen auf dem Umwea iiber nnfre afrikanifchcn K o l o n i e n non Llnfana an außerhalb des Planes der Reife lag. Berliner Blätter aehcn derßermutnna Raum, daß die K r o np r i n z e f f c n, die bekanntlich die Reife nach Sizilien aufqcaeben hat, noch fo lange. in Acavpten bieihen wird, »die fie mit dem Kronprinaen in Kaiko oder Alerandrken an« pammentreffen und gemeinsam mit ihm nach Deutsch lattdJknriickkehren»Nun. , h Auf de: chineiiiclxeic Gefandiichait in Berlin, die bereits am Niontag von dem Licfkbluß der Regierung, den Kronpriitzeic zur Rückkehr zu versanlaiiekh ver« itändigt wurde, äußert man, io meidet die M. PLEA das lebhafteste Bedauern til-er die Wenduna der Dinge. Man versichert, daß die Entschließung des Kronprinzem die Weitere-esse aufzugeben, in Peking einen tiefen Eindruck machen und die chinesiiche Regierung anivornseir wird, alles daran zu seyen, damit die Pefticuche fo fchnell wie möglich erlischt und das Land dem freien Verkehr wieder zu aänaia Iris-d. Man gibt iich der Hoffnung bin, daß! Nest-Most und Hauptqefchästsftelle Ferdkuaudstrahe O. leknlorechekt Reduktion Nr· CAN, Ervedition Nr. 4571. Bette« Nr. Mk. der Krone-tin« dann sofort seine Reise von neuen: antreten und China befucben wird. wo ihn: etn nur um fo wärmerer Empfang zuteil wer den werde. Zu den Maßregeln, die die ebinesiitbe Regierung: zu: Veieiiiauna der Pestaefabr getroffen hat, gehört unter anderm auch die Berufung ento päiscber A erste, deren Ausgabe vor allem darin bestehen foll, Mittel zu finden, um die weitere Aus· delmung der Epidetnie zu verhindern. Liuch die kaiserlich chinesiscbe Gcsandtscliaft in Berlin hat den Auftrag, einen B e r l i n e r F o r sei) e r zur Abreise nach China zu veranlassen; siebai sub deshalb bereits mit mehreren Kapazitdten in Verbindung gesetzt. Allerdings ifoll bei den Berliner Medtziuerm die fiir diefe Aufgabe in Betracht kommen, nur geringe Neigung bestehen, den weiten nnd gefabroollenz Weg nach Osiasien einzutreten· . Paul Singen Während der 7ljährige Bebel mit wunderbare: geistige: und körperlicher Elastizitiit den schweren Schiclsalöschlaa überstanden hat, der ihn diirih »das Hinscheiden: seiner »treueii» Lebensgefährtin aetroiscii bat. ist der niii vier Jahre jüngere— tsjeiiosse Paul Siiiger dem doppelten Slnsturiii einer schwereii Arterienverkalkuiiq iind einer Liiiigeiicntziinduiig er« legen. Die behandelnden Llerzte hatten ihii von vorn herein ausgegeben. Aber feine zähe, kräftige Statut widerstand längere gzeit dem iödlichen Leiden. Mit ihm ist ein Mann hingegangen, der iin letzten Draht zehnt neben August Bebel unzweideutia die inächtigstry anaesehenste und einfluszreichste Iliersöiiliclikeit inner halb der deutschen sozialdemokratischen Partei gewesen ist und auch iii der internationalen Sozialdemokratie weithin bekannt nnd sehr gelchixkt war. Das war ihn: wahrlich nicht an der Wiege a iiuaen worden, als er ain Its. kiaiiiiar 1844 iii Berlin als Siihii eines kleinen Feaiifinaiiiis geboren tout-de. Auch noch im Jahre wish, als er mit eineni Bruder die Berliner Danienniiiiitek sabrik »Gebt. Singer« mitbegriindetex die bald einen großen Aussihiiiuiig durch eine starke Aussuhr nach: England nahm und den Grund zu seinem betriiiiitsi lichen Verniöaen legte, liätte ihm ioohl niemand vor audgesaah das; er alö einer dergiiierkaiiiiteii Führe: der dauials noch in den sersicii Anfängen steckeiideni iozialdemokratischcii Partei sterben würde. Zwar bis-i teiliate er sieh sriihzeitig auch aii den! politifcheii Leben, stand aber zunächst aus der äußersten Linken der da nialigen Fortschrittspartei, die noch ganz das Berliner Terrain beherrsrhtm und schloß sich in enger Freund schast an den bekannten Pnbltzifteii Guido Weis; an, deiHdaiuals die biirgerliklkdeiiiokraiiithe Wischeiiickiriit »Die Wage« lieraiis·gab. Das; Sinne: zu jener Zeit als fortschrittlicher skandidat siir die Berliner Stadt oerordnetenversaininluiig kandidiert habe und erst, als er hier durchgesallen war, zur Sozialdemokratie liber aing, ist zwar ost erzählt worden, aber enthehrt der Begründung. Ohne äußeren Anlaß hatte er sich bald nach 1870 den damaligen sozialdemokratischen Größen genähert und war unmittelbar darauf von der direkt schrittspartei auch formell zur Sozialdemokratie iibers getreten, anfangs wohl nicht ohne Misztraucn von den neuen Genoäsieii ausgeiionnnen Er mußte liiiiger als giakob nni ahel, nämlich sast zehn Lichte, in der Partei dienen, ehe er sür iviirdig befunden wurde, iin Jahre ·1884 als sozialdemokratischer Kandidat iin 4.» Berliner Wahlkreise ausgestellt zu werden, den er seitdem init niiichtig wachsende: Stimmenzahl 27 Jahre iiniinterbrochen ini Reichgtage vertreten hat. In dem selben Jahre 1884 ließ ei· sich auch in die Berliner sinnst-mai: Ja Dresden nnd Vorm-ten monatttch sc If—- oto Dankt-l Mit) Mk. frei Haus, durch-unsre Peootnzqjilialen monniltch II M» pro Ouaetnl t,ss Mk. feel Deut. Mit des· Beilage Zssfteieete Neue-e« oder mit der Beilage Jdeeöduek fstlegesse Amtes« ie it) M· pro Monat mehr. loitbezag In Deutschland und den deutschen statuten: luitz A knlt ,Jlluftt.9tenefte« monatL 84 Pf» pro Quart. 252 Mk· · Z ohne Jlluftr. Beile-ne . 69 . · « 206 , J- ceiteeeelässttnsarss lossp A stt«stluste.Neuefte« met-cui. tschi-r» ist-crust· c« se. Aug. B obneJ"uftk. Beilage - 1.42 - . 4.25 · Ins) dein Auen-IF net Streu-sb- vr. Woche l Mk. Eins. stumm. 10 If· sStadtverordnetenversamuilnng wählen, de: er ebenso Junge angehört hat. Diese: Schritt zeugte von eine: gewissen Selbständigkeit. Denn die damalige Partei· leitnng war eine: Beteiligung ihrer Genossen an den Stadtverordnetenivahlen keineswegs geneigt nnd be· kämpfte sie lange ebenso wie späte: die Teilnahme an den preußischen Landtagswahletn In beiden Körper· sehe-sten- im Neikhstage wie in der Stadtverordtietens vexsamtniitngy gelang es ihm bald, eine angesehene Stellung sich zu erobern, obwohl ihm zunächst sein wenig einnehmendes Aenszere und sein svrödes Organ, verbunden mit einer gewissen unbeholsenen Ausdruck-z -weise set erwakb ssch erst alliniihiich eine größere Rede· gcivandtheith im Ljsege standen. In weiteren Streifen, auch seiner Parteigctiossetk bekannt nnd volkstiinilirli wurdeer eigentlich erst durch seine 1886 auf Grund des Sozialistengesetzes erfolgte Aus-weist( n g aus Berlin. Eine gewaltig-e Menge gab ihm bei feiner Abreise das Geleit, so das; Fürst; Bis-waret, als) er davon erfuhr, unwillig ausrief: »Man hat ihn ja wie einen Fürsten aus Berlin fort« gehen lasseu!« Womit er wohl meinte, das; die Polizei diese ihm unwillkoninieiie Parteiknndgebiinkt recht zeitig hatte vcrhinderusollett und müssen. Von diesen: Zeitpnnttc an aber stieg Fingers Ansehen in seiner Partei ständig, wozu wohl auch der Umstand beitruöy das; er infolge seiner Lliisioeisiingx aus Berlin En e 1887 ani- der Firma Gebt. Singt-r ans-trat, fich ganz der Politik widmete nnd fein beträchtliches Verniögeti livenii es auch keinedtoexis in die Millionen ging, wie ost fiilsrhlicli behauptet worden isti teilweise flir Partei zweite opferte, so das; er schließlich nur ein Kapital he hiclt, von dessen Zinsen cr behaglich mit seiner ihn! nn Tode voraufgegangenen Schnsefter leben konnte. Bereits 1887 wurde er Sliiitglied, 1890 Vorsitzeuder der sozialdemokratischen Parteileitiiita sowie der fozialdeinokratisrheti Fraktioiieii des Reiehstags und der Tlierliner Studtoerordiieteiu Als» solcher trat er im Reichstag»- mehr nnd mehr bei allcn Fragen der tsjefthiiftssordiititikt hervor, zu deren bestem Kenner er sich im Laufe der Jahre entwickelte. Das; die Sozial demokraten bei den Lktfalsleit des ersten Låizevräsidctiteit des: Reichs-staats wiederholt Zettel aus seinen Namen cibgabein ist wohl bekannt; weniger, das; der jüngst verstorbene Gras Valleftrenn als er an: is. Tezeniber 1906 nach erfolgter Siieichstagsaitflösiing den Priifidentenftiehl verließ, aus den er nicht wieder zitriictlehreii wollte, zu andern ztliitgliederri des Vor: ftandes äußerte: »Tiesen Platz wird nach mir der Ab: geordnete Singer eint-einstens« Dis: Prophezeiitnir erwies sich zwar als falsch, da die Sozialdemokraten bei den Nenwahleii eine nnerwartet sthtvere Nieder lage erlitten. Aber: sie ist keunzeichttend für die Schätsttng Singen-«- anch im Urteile der Gegner: wenn zdie Sozialdemokratie einen Präsidenten »zu stellen jhatte, so konnte es nur der, Abgeordnete Singer sein. Z Nun, Reichstagspriisident ist er nicht geworden, dafür war er seit 1890 regelmäßig mit nur zwei Aus nahmen tßreinen und Ptagdebiirxd beidenkal krank heitshalbers der Vorsitiende der sozialdemokratischen Parteitage und bewies als solcher bedeutende präfidiitle Fähigkeiten, allerdings un fozialdemokratisclfeit Sinne, worauf es sa aber auch ankam. So war es höchst be zeichnend, das; er auf dem Dreizdner Parteitage den nieisten wüsten Redebliiien gegenliber eine erstaunliche Nachsitht übte, aber sofort entriiftet emporfuhr nnd es ftrengftetis rligte, alg ein Redner kirren wir nicht, so war es der jetzige Abgeordnete Goeh r e) anstatt von dem Genossen von »He-ern« Vebel sprach. Und Singer meinte es damals ganz ehrlich, denn er hatte sieh mehr und mehr nach links gemausert nnd stand New-York» Brief. Von unserm T.-K«.-Korrelpoudeuteu. New-York. im Januar. vie! Frauen. Brand im Chiuefenviettet - Das «« As« »EWHIFZPCP.- ·-«.Dsk VLTILTSZLIILSMSME Hkiiäk szsfeisnyifrkkr "s"t«ad"tfäcke""ls. Ein anicritanischer Millionär kann sich vieles er ben, und vor allen Dingen von Zeit zu Zeit seine M; wechseln, muß aber zu diesem Zåwecke doch ttiie unternehmen, die keine iibermii ig großen Jrigkeiten verursachen, wenn sie auch vielleislzt fklii erscheinen. Tut er das nicht, so fchützt ihn selbst «: Bellt) des Geldes nicht vor Unaunehtulichkeitew u Millioiiär aus St. Louis, Charles R. Drum- Und, hat den Fehler begangen, diese Tatsache nn- Mcksichiigt zu lassen. Er ist der Sohn eines viel· den Millionärs und heiratete, als er 20 Jahre alt M« junges Niädcheir. Diesesjieß sieh von ihm «) dtciiahriger Ehe scheiden, weil er sein ganzes .ld vertraut und verspieltr. Er fand Aber bald It! tuem Fräulein Vincent ein Mädchen, das es M« P! Vskiitchen wollie, ihn heiratete, aber auch bald einer überdrüssig wurde und ihn verließ. Ohne aus kScheidung zu warten, heiratete er nun Charlotte this, die ihn bereits nach wenigen Tagen seinem chlckpal iibcrlicik woraus er dann wegen Bigamte ver its? wurde. Dem Einfluß seines Vater-s gelang es, heirattlsüchtigen Jüngling vor Strafe zu be ren- daö Gericht ordnetc aber an, daß er fechd FW Duft verbüszen solle, salls er sieh wieder be- Uks ddet noch einmal ver-heiraten i Ein halbes Jahr lang ist Drummond nüchtern Llbienkskraualtar scrn geblieben. Jetzt aber hat er Mode: eine Sehiine gesunden, deren Reizen er niiht udetstrhen konnte· Die 22sähr1ge Stenograåvsin spilics NieLanahan hatte es ihm angetan: da er er Nishi« Louiö gewärtigen mußte, ins Gefängnis zu «« MI- io eilte er mit der Dame seines Herzens nach VII-YOU, wo er nun von der Pol sei, seinem eigenen DE« Find dem Vater seiner Geliebten gesucht» wird« »Es Ersten drei Frauen erklären übrigens, ed se( ihnen z«"chskikklg- was Drummond unerhe- sie hossten nur, »Es« ihn nie wieder sehen würden. Wen-n eh Drum tsiiszd Utcht gelungen i , einen Gurovadamvser zu er- Wsvi io wird er fix wohl lieber der Polizei aus tmieklb als dein Vater der Gntsithrten gegeniiherzus »Wir, denn dieser ist ein Südländer und sithrt als M· VOLK-lud eine List-vie mit, sieh, die er. in. dieietn ; Uliiehlbar in ge weder Weise verwenden dürfte« Vor ein paar Wochen schweren die seiirdlichezi Parteien im Chiiieseiiviertel ewigen Frieden. Die Versöhnung wurde durch ein großes Bantett gefeiert, bei deni allerlei merkwürdig diistendes Näncherwerk zur Verwendung kam. Der Friede dauerte aber nicht lange, denn vor einigen Tagen ging plötzlich das Hauptauariier der ~Vier-Briider«-Gesellichaft in Flammen aus, nnd ed unterliegt kaum einem Zweifel, daß der Brand von den On Leon Tongö angelegt war. Als die alte siinsstöckige Baracke iii hellen Flammen stand, retteten sieh die Hunderte von Bewohnern, die dort eng zusainiiiengedriingt wohnten, iiber die Feuer leitern und entlaiiien nur mit knavper Not dem Tode. Die Aufregung in dem and lauter ivinkligen Gsäßihen bestehenden Viertel war unbesihreiblieh Chinefein ihre weißen Frauen und all das Geiindeb das iich in sjener Gegend sammelt, schwirrten durcheinander und suchten ihre paar Habseligkeiteii zu retten. Ein Zwifchensall erregte allgeineiiie Heiterkeit. Wiihreiid die Feuerwehrleute ihre Löscharbeiteii verrichteten, geriet ein Manervoripruiig ins Fallen, der Haupt maiin rief seinen Leuten eine·Wariiung zu, die sich vorwärts beugten, io das; die Trümmer and; ihre» schweren Heime fielen unid keinen Schaden aiiri mein; Die Stellung der Fkeuerwehrleute kam einigen Neugierigem die von: achbarhause aus deii Löschd arbeiten zusahen, augenscheinlich koiniirh vor, denn sie« lachten laut auf. Gleich darauf passierte eineni Feuer wehrmann das Unglück, daß sich - natiirlich ganz ohne seine Absicht —— der Schlaiich in feinen Händen drehte und die chinesischen Zuschauer mit einem kalte-i Siur bade übergoß, so das; ihnen das Lachen verging und« fie schleunigst vom Sihauplatze cui-traten. · Nachdem der Erzherzog Johann Salvator endlich sur versehollen erklärt ist, trotzdem in jedem Jahr in Amerika wenigstens ein waschechier Johann Orts) ans tauchte, um bald darauf niieder zu versenoindexn hat man fest sein Sketett entdeckt. Mnigsteiis erschien gestern n den New-Dotter Zeitungen eine Llnnoncr. in welche: das »reine und vollstiindiqe Skelett Johann Orthy des Bruders des KaXecrö von Oesterreich«, zum Verkauf angeboien wurde. r Besitzer der sterblichcn Ueberreste des Erzbcrzogs ist zu bescheiden. um seinen Namen zu nennen, ersnchte aber die siauiinsiigein xdiieeten unter eine: Ebiiirc nach Dem-er im Staate Illinois sn senden. Wie Johann Orth dorthin ge· kommen ist, läßt sieh schwer sagen. Die sindigen ametitaniseben Reporter ermiiieltein das; der Besitzer des Skeleiis der, Arzt Dr. H. D. Sieasried ist, der behauptet, schon zwölf Jvhre der hüte: des Schatzes. zu sein. Er behauptet, er habe schon Unterhandlungen mit hochgeftcllten Periönlichkeiteit in Europa gpführh die aber bisher: ohne Resultat geblieben find. Es cr fcheint uncrklärlickx wie Johann Orts) oder sein Skelett vom Kur) Dorn ausgerechnet nach Denver in Illinois gekommen fein soll. Die Stadt New-York sueht auch nach einem Ver lorene-s, Der Stadtkiimmerer Charles H. Hyde ist versthusuttden Seine Stellung ist eine der angenehm· zsten im stiidtiskhen Dienste, denn er bezieht 48000 Mk. jährlich und hat weiter tiicbts zu tun, als darauf zu achten, daß die städtischen ipszelder in sicheren Bauten hinterlegt werden. Das besorgt meist sein Ilssistent und er selbst braucht sich nicht anzustrengem Tron dem macht man sich Sorgen um Sude. Er soll nämlich der Mann gewesen sein, der seinerzeit eine halbe Mil lion Dollar von Sportleuten sammelte, um die diesen« geber zu veranlassen, daKWetten auf Rennpliiheki nicht zu verbieten. Seit ein Untersuchungsatiöschufz Herrn Hyde darüber befragen möchte, ist er aus Ferien gegangen und gibt kein Lebenszeikheic von sich. Neben bei haben noch ein paar Banken salliert, in denen die Stadt große« Beträge denoniert hatte, trotzdem die Institute nicht als iibermäßig sicher betrachtet wurden. Auch darüber tuöchte man Auskunft haben, weil die Leiter der Bauten intitne Freunde Hudes waren. Bsann der Mann wiederkommen wird, weiß kein Mensch, und Btirgertneiiter Gar-nor, der mit ihn! ans vertrautctn Fuße stand, kiitnntert sieh nicht darum. Uebrigens wäre es »den tliewsYorkcrii am liebsten, wenn Onde einfach seinen Posten niederlegte und über-s haupt nicht noch einmal aus der Versenkung austauchtr. s Kleines Feuilletoiu = Programm: , sit: Donnerstag, » KgL Oper: Jkuqen OneqinC 1--2·s. ·- KnL «e-:cbaliiolel: ~Etniatnc Menschen» (neu einktudiertL 12-28. Zentraltheateu «Der Graf von Lupcmburikc s» - Refidenztheaterx «Tatfknc«, MS. - Eiitnstlerhauw Ltederabend von Ludwia Wtillnein s= Im Zentraltlieatcr sang gestern abend sc) a n d Marlom zunrcrftcnmal dcn Grafen von Lnxcms but» in der Alcid-stammen: Lehäntben Oper-me« die nun fchon ihre: ou. Ausführung entqeqenqchh Mar loxv gab die Rolle mit einigen andern Akzenten als sein Vorgänger. Sein Graf ist nicht so sehr ein Junker Uebermuh einer, dem man die veriuxten Millionen ohne weiteres glaubt, als vielmehr-spann matt io sagen darf ein Leben-nun voll Bynlägmmie und Liebenöwitrdiakeit »Ein Lebcmann mit emut.» Tag Melancholisch - Schwkirtnerischc steht diesem Grasen glanbwütdiger zu Stein-ht- als sein leicht siitttigeth keckcs »Juki-satt( Gesanglich bot Mar low eine recht gute Leistung. Tic stimtnlichen Mittel sind zwar beschränkt, aber er versteht es, sie mit Ge schmack zu verwendet: und klug zn dehnt-sen, wo ihnen Grenzen gezogen sind. Der Beisall war außer« ordentlich lebhaft; es gab sogar sbei der Eis. Wieder: holungkl auf osscner Szene Beifall, für den sich nehen Marloiv die Berliner Gäste Phila Wolfs nnd Julius Sache! und die Dresdner stiinstler Oskar Aigner und Flora Heaner bedanken konnten. K. = senden-heiter. In Vorder-sinnig ist »O c r Rod el zigeunerst Oucrettc von Simon. ie Sgtelleitung hat Direktor Witt übernommen, der orchestrale « eil untersteht Herrn Kavellmeister Korolanot » = C. Philliarmonifches Konzert. Eugss ne Tljsane ist etwas wie ein Stammaast in deu Phil harmvniscbeii Konzerten gewordene. Alljiibrlich hat man Gelegenheit, fiel) an sein-er Küustlerscbaft nnd seiner Persönlichkeit zu ersneuscu und tut es gern, wenn auch dabei eine grau« leise Sebnsucht naeb einer Abwechslung aufkommt. iTliibaut is: teit Jahren nicbt inDreöden gewesen, der prachtvolle Cselliit Casal vielleicht noch nie) Ysaye spielte. gestern Beethovens Vtolinkonzert Oder·vielinebr, wenn »Man genas; sein will, er spieite le. ooueert pour noion en» re inajeur par Louis de Bis-erinnre. Es war eine bot-list clcgiante Uebersetzung, die Ysaue gab. Wie gute Uebersetznngcn sein müssen. nicht sklavisch am Wort liebend, sondern ntciir ans; dem Geist de: andern Sprache heraus trink-dichtend. Natürlich kommt dabei lctwas ungemein Interiesfaiites zustande. Dafür biirgt dieser ganze Mensch und Musiker Piave. Vor zwei Jahren brachte der Nieister ein altklasssistbed Konzert mit, ich glaube Corclli wars-s, das ·er selbst leitete. Etwas Derartige-s hätte man vielleicht gern wieder von ihm gehört. In dem B·2llio·ll-Konzert· von SaintsSaänd stand Ysane dann auf eigenem Heimat boden. Plan wird das schdne fesselnde Wer! wobl kaum sinngemäßer und· bezaubernder im Klana bdren können, als er es· ruht. —-3 Neben »dem klasstschen Geiger lief; fiel) eine deutscbssranaösistbe Sänaerin hören, Frau Olga de la Brnodre aus Gent. Zukkiichsk iuuxde man von der itnaewöhnlich schönen, fouoren Littunnme gefesselt, der alles Allzurobufth Dicke des Tonezs das man· sonst aerade bei der tiefen Franemtimnte H) hanfig findet, glücklich fern ist. Inf die Dauer erm dete dann etwas eine gewige Statt kieit der Tongebung. Es fehlte die recbte ebendigs Fett, otelleicht auch die letzte Dnrchdringnna nnd Be ieclunaron innen heraus. Der Höhe bedarf notl iorasalttaer Pflege. Die Stelle ded soaenanndet
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