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Dresdner neueste Nachrichten : 07.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191106074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-07
- Monat1911-06
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 07.06.1911
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Mo 1520 xlxi IYMLUH MU« - -’"" ’·"" "·’ ’"-"" -"- "«·"» « m cui-wärt- IO If- is- dss tin-lau MMF Oft Die Ineiimlnsesetlsse eue UIDLIIMZ ad »M- nss l 111-« M atm- tts bis di. set Siedet spmkp und Just-sittliches Nahm ums LIM. Splitte um » VI. use-at- vpn aus-Mc werden sur seien Kruzoezahluss Essenslust-« scr das Erscheinen u »Amt« mu- und Ilsteu with Imbt tara-rieth rele- Wwegumhe vouJufekateu unsnlsssh Unsre Dresduet a. nwzkksgtgstzznzztästglsi loövie künstliches-money «», - an ne me- Mm Oktainslpretien nnd sit-hatten eins-wenn « unabhänqu Tageszeit-lau Größte Verbreitung in Sachsen. Redaktion und Hauptgqchästsstelle Ferdknaubstraße i. Ferniprecheu Reduktion Nr. 8897. Ein-edition Nr. 4571. Verlag Nr. M —- ’ Die-e Nimm-r umfaßt te Seite-« Imm- Hei -11 Und U. Uns Sachsen und d 111 Sen- a. Vers-nehm Seite to. « Gm« Das Cantkmocfvcuft in Entom Der Besuch der Jnternationaleu Donieneaugs iellung, aber auch schon die Berichte und Schilde rung-» haben wohl manchen, der den Problemen ier internationalen Senchenpolitik und Verkehrs- MW fernftand, darüber nachdenken gelehrt, welche Meigen Aufgaben der Oeffentlichkeit und dem Staate aug den Feststellungen der bakteriologifchen Wissenschaft erwachsen. Es fordert deshalb den’ kaften Widerspruch heran-, wenn man an pssiziöien Stellen in Rom mit Rücksicht auf die xzmifche Denkmalsseier glaubte, die öffentliche Mei nung über die Cholera in Venedig im dunkeln fassen zu dürfen, wenn die Anfraaen der deutfchen presse qu ihre Korrespondenten in Venedig vom dor tigen Postamt nicht ausgehändigt wurden, wenn die peuczianitchen Behörden die durchgesickerten Nach richten als eine Jntrige von Schweizer Kurorten hinstellten und erst durch Kundgebungen der Triefter Uerzte ausgertittelt werden mußten. Das öster zkichische Ministerium des Innern hat sofort zukkgifch angegriffen, indem es einen politischen Ek. tqsan die Landedbehörden hinaus-July worin auf tentttdiichen Cholerasall in Graz hingewiesen und fix-alle Reisenden aus Venedig eine fünftägige er höhte Aufmerksamkeit angeordnet wird. Im folgen !ien übermitteln wir die sachkundtge Darstellung eines hervorragenden staatlichen Hygienikerd zur Klärung und Beleuchtung der venezianifchen Sholeragejalir. · » « Die-Behörden von Venedig täien vielleicht am leiten,deutsche Aerzte zu rufen. Denn man hat gerade bei uns im Deutschen Reiche sowohl durch dikhamburger Epidemie des Jahres 1892 wie auch jgsolge der ständigen russischen Einichleppungsgesabr seh-viel gelernt. Wir haben es in Hamburg mit Schrecken erkennen müssen und finden es im ost kukschckussischen Flußsnltem immer wieder bestätigt, sie lange und hartnäckig sich der Cholerakeim in Wasseenetzen und Kanalläusen halten kann. Vor allem wäre zu untersuchen, ob das Küstenseewasser let Adria bei Venedig wirklich selbst als Träger undVerbreiier der Cholera in Betracht tomrnt oder in welcher Weise es ieimtlttend wirkt, ob also eine egle WasserverbreitunM der Cholera in Venedig ilserhaupt möglich ist. Man darf auch nicht vergessen, las die exploslonsartige Ausbreitung der Seuche in Hamburg seinerzeit nur dadurch zustande kam, daß tie Bezillen mit dem Flutstrom, dessen Wirkungen lich noch slußauswärts über Hamburg hinaus be merkbar machen, stromaus getrieben und so in das Wasserwerk geschleppt wurden, das Hamburg ver lorqtr. Damit war aber das ganze Robrs « W der Wasserleitung verseuchd Denn Dam burg entnahm damals fein Trinkwasser noch a einer stromaus gelegenen Stelle nnd leitete es ohne Filtraiion in fein Wasserrobrnetz. Cholera iaeillen wurden nicht nur im Hamburger Leitung-s- M- kNM Indiens erste Freilititiiiine Das Waldtheadee in Oydim Nun wird auch in Sachsen unter Fichten und then Komödie gespielt. Für den ersten Pfingst war man ins Zittauer Grenzgedirae geladen: zur WHUUU des ersten großen sächsischen Landscha ö « Mus- zur Eröffnung der Freilichtvldhne am Fuße its Onvin Die Entwicklung der Freilichtbnhnen— das ist eines der jüngsten Kapitel der deutle UMstgeschschtr. Während der dem Psueiözsttrube r Residenz mteikekwe Zug durch das dctti e Flachlano « Nvigreichs dem Schatten der Zittauer Wälder Wegenrollh hat man Zeit, es kurz zu rekapitulieren. M war um die letzte Jahrhundertwende, als die Mkschen einmal müde wurden, moderne Menschen « MU« In dem neuen Jndnstrievolde machte die Mk Oetmanenseele wieder aus. Inmitten der Fabrik- Ws die Friedrich Nattmann die Kirchtürme des Cum Deutschland nannte —, inmitten der Groß- Mi durch die der Atem internationalen Geistes W- übersiel den deutschen Menschen die Sehnsucht Ich dkr Heimat der Mike-. Vom Aspbau heim tu delder. zurück zur Natnri Das waren die Tage- WI Propheten der H ei ma tkn n st Jllnaer fanden- Iksm war der Kunst der Stubenprobletne der Moderne Wider Es kam die Reaktion auf die inter- Wls Rim- and Summa-Diese an der man düderaessen hatte. Man ries nach einer deutschen W W deutsche Herzen, nnd aus Beimater Kreisen WC M Ruf nach einer deutschen, national-volks lnlisden Deamatw Die aus Ebebruchdmotiven W VMCUDC du Fressen Gegenständen »Hu-« den Lan schasthnen wird Gesundnna Mit schrieb der De. ernst wie-, ein-e der Miit-isten wes-nahm ok- Seousucht ma- natio- W Kunstformen aus der meine-wildem ause « »milde« sinnt-eh so weidete er, wird das neue RU- WM Wir brummte-erwachsen Die Gründe, » LWI U zum Glauben an setne Idee ward, m FOR-übel «Med3"ikedlasl NR .«s n , ORC- dee Gärten-me- iseee Wiens , KOMO- nenen, eßWdratnatt en W M mode-us ekawmm um tm problem-n würde, n die Feierstimmnnq der » Meinst versehe, uaaiekm stets-tak, ava -02 Meinst-. Die Landschde sor ert eine M iae Kunst, die socie- wem-wiss - Mut ist non det- M dee deut wasser nachgewiesen, sondern es ließ sich dieAnnabme, daß die Cholera in Hamburg tatsächlich durch die Wasserleitung verbreitet wurde, noch dadurch nach weisen, daß an der politischen Grenze von Hamburg und Altona die Epidemie wie abaeschnttten war, ob gleich im Verkehr von dieser Grenze nichts wahr zunehmen ist. Altona bat nämlich eine Wasserleitung fiir sich, dte mit der von Hamburg nicht zusammen hin-g, und so blieb Altona, M sonst in ieder Be ziehung mit Hambuva so eng verbunden ist, daß beide wie eine Stadt erscheinen, von Cholera fast aänzlith verschont. Unser Wissen von der Fähigkeit de- Cholerabazillus, sich längere Zeit in Wasserläufen lebengfähig halten zu können. ist außerordentlich wichtig. Denn dadurch wird es erklärlich, wie su Cholera-leiten nicht nur Flüsse, sondern soaar auch ganze Flußsvsteme mit dem anichließenden Kanal netz verseucht werden können. Dabei kommt es häufig vor, daß die Cholera flußauswärts fort schreitet. Das ist nun nicht etwa so zu deuten, daß die Cholerabazillen die Fähigkeit hätten, stromauf vorzudringen. Das kann nur da aeschehen, wo eine laufende Flut die Strömung überwindet. In der weitaus größten Mehrzahl der Fälle ist es aber der Mensch, der den Keim auf Wasserläusen und Kanälen verschleppt, und zwar sind es im besonderen die kranken Schiffer, die den Cholerakeim verbreiten und durch ihre nicht desinfiziertem Cholerahazillen ent haltenden Darmentleerunaen das Wasser verunreini gen. Kommt das Wasser der nevezianifchen Kanäle als Keinweribreiter nicht in Betracht- so handelt ed sich nur um die andre Art der Choleraverbreituna, um die von Mensch zu Mensch· Jn diesem Fall aeht die furchtbare Krankheit den viel lawasameren Gang. Es kommt zu Familien· und Haudevidei mien. Freilich, das sporadische Einfchlepoen der Cholera werden wir in unserm entwickelten Ver kehrdzeitalter nie ganz verhindern können. Und wenn die Polizei uns Hogienikern einen geschlossenen Militärkordon zur Vertilgung stellen würde - wie das tatsächlich früher der Fall war wir könnten die Cholera nicht ftir alle Orte und Zeiten bannen. Sie dringt durch die Postenkette im - Darm schein bar gesunder Reisender, die aus .pr«leraaoaendsns komm-en. Wir Ilerzte kdnnen nur immer wieder sor dern, daß der Staat auf tuteruationalem Wege darauf dringt, die Cholera möglichst energised an ihren ersten Entstehungöberden zu bekämpfen. Dann bliebe den näheren und ferneren Nachbar stsaaten viel Sorge und bittere Arbeit erspart. 25 Cholerafälle in Venedig. Daß es sich tn Venedig nicht um vereinzelte Fälle handelt, wie fie in einer afenftadt unaus bleiblich sind, zeigt die folgende Meldung: Der Leiter des Triefter Physik-ils, Sanitåtss rat Dr. Conftantini, erklärte, Triest fei vollkommen cholerafrei. Alle Personen,» die aus Venedig kommen, werden an Bord des Schiffes ätztlicb untersucht und bleiben in Trieft fünf Tage unter ärztlicber Kontrolle. In Venedig follen bis teyt 25 Cholerafälle vorgekommen fein. Es foll sich um die qfiatifebe Cholera dan deln, dte vermutlich aus spalten ein-geschleppt worden ift. , ,———W schen Waldes, in der des Berzwinds Krgt weht, in der der Sonnenschein leuchtet, er iiber iesenhiinge glänzt. Keine disserenziernngsstichtigen Seelen analnsen bringt ans die Bühne, sondern Charakter- Hesdem Männer. Und jeder Landschast ihr eigenes Landschaststbeateri Dessen Dramaiiker ihre Motive in Vergangenheit nnd Gegenwart der Laudschast flu dem für die sie schasfen Die Eisenbahn lautet sich in Onbin ein. Ihre Glocke mahnt, von den Anregungen Ernst Bachiers zu der Tat zu kommen, die hier inOnbin daraus ward. Ein paar Schritte durch den Hansqrund - da stehen wir schon in der Tatmulde, die das Waldtgaeater bo herbergt. Die Sohle dieser Talmulde ist s »Par kett«: eine Reihe schlichter Holzbänke» für einige Hundert Menschen. Vor den Bänken Ist eine Ven tiesung siir das Orchester angebracht Hinter dieser erhebt sich die Bühne: ein Stück geebneten Waldhangd, zu dessen Linker ein paar hanlichkeiteu in Wald biittencharakter errichtet sind, die sur ständiggnn Szenerie gehören und zu gleicher Zeit als Gardero sür die Schauspieler und als Reauisitenarsenal dienen. Hinter der Bühne steigt - ebenso wie hinter dem Parkett - der Waldhang empor, der mit seinen zer sstreuten Felsbldcken und rauschenden Nadelbiiumen den Prospekt bildet-. Die Waldanhdhe iengeits des Parietts seht den Zuschauerramn amphit eatralisch fort. Das Ganze ist natürlich unbedacht. Punkt drei Uhr hebt der Direktor des sittaner Sdadtorchesters, Karl Sommer, den Takt-stock, ein »Nomantissch«es Vorspiel-C eigens von ihm sur Cr iifsnung des Waldtheaters lomponiert, leitet den Weiheakt ein. Dann spricht eine junge Schausziielerin einen Prolog Max Bessers, der die nationaie ission der Lands-NR nen seiert und der Begründer des Donner komme-, ver sit-auc- Schkttnkseeuek Fet dinand desse, begrüßt das easte Pubi mn se nes s,,dauses« Init einer Festanspra e, die ehensalls iln idealistischen Worten edle taten sür Kunst und Vo i verspricht. Sie klingt in den allgemeinen Gesang eines heimatgws aus, in dem der ittauer Dichter Hans Mem iiller die Ordimoaätaudschdst mit Wen komm MPYUF neue-nein · , - erie die uns work-geschenkt iesseinnsinssreninndseide Deine Lieik ins æeä sesenpti Und vom Doch-da s sur Lausche DM dir Lock Zrilnseått pas . s - me- · ns W W « cito-M sit Dresden und serv-ten owns-lich s Os- w Statut hsv 111. frei can-, durch untre Junius-Finden tue-ach II II» pro Quart-It bis Mk. frei can-. Mit der Beilage Instinkt sei-eile- oder Inst der Bellt-se Drehs- Fllemie Blätter- ie ls M. m Monat mehr poftbezuk m Deutfchtand und den deutschen its-lautet- M A II t .sllostr·Neu-pe« muss-L sc Pf. pro Quart M M . S sha- Jauitx seitqge . So . . . MS « It Oeftetteichiuusmg Insg. A Itt»slluftc.Reuefte-" monatL 1.609e.· with Ke. Ausg. Z ohnesllustr. Beilage . 1.42 . - ON « nach dek- Uustaape vek must-. ve. Michel m Cis-Jena« to Is. Die z Bodenreformer in Dresden. Eine Puuamiccviqt In den Salond des Hauses Parkstraße lob, dad der Leqationsrat Dr. o. Schwerin bewohnt mit seiner schonen Gemahlin iaud einer Familie« die den Verfasser des «Pbädon« und Felix Mendeldsobns Bartholdn unter ihren Ahnen zählt und durch Kul tur und Gesinnung ieit vielen Menschenaltern nobis litiert ists, kam am Vorabend des Pfingstsesteö eine »kleine, merkwürdige Gesellschaft zusammen, um eine ebenso merkwürdige Psinastvredigt anzuhören. doch aristokratische Damen, Männer der Arbeit. in deren Leben die Feiertage qezählt sind, daneben amtierende und künstiae Minister und ein Admiral, der Dresd ner Oberbürgermeister und vom Volke in verschie dene Parlamente Abgeordnete, sonst streit bar und in alten Fehden, aber hier nun sriedlich, im voraus überzeugt von dem Prediaer und seiner Predigt. Der Prediaer beißt Adols D a m a sch ke. Und seine Predigt heißt Bodenr e fo r m. Vielen hier mehr ein Wort noch, denn ein Begriff Doch eine ganze Reihe ersiiilt dieses Wort mit einer Be aeisteruna, die in keinem Rummel gezeugt wird und sich von manchem andern Kongreß- und Paradeenthus siasmud so wohl unterscheidet, weil sie so ichdvserisch ist« wie augdauernd Die Psinastnrediat Adolf Damaichked erklinat in diesen Frühlingstanen in der Volksversammlung auch. Doch wie er zu diesen siinszin Menschen spricht, zuPrinzessinnem Ladied und Höchstprivilegiertem das ist von besonderer Wichtigkeit und Bedeutung. Denn hier ailt es durch Warnung Erkenntnis und Tätig keit zu merken. Und ein Neubekebrter an dieser» Stelle kann Vataillone bedeuten siir das qrosze Werk. Darum ist Damaschked Rede von besonderem künst lerischem und divlomatischem Reiz. Wie in seiner ausgezeichneten »Geschichte der Nationalökonomie« aaubert er hiitorische Bilder, macht nor diesen großen Damen und großen Herren die Sorglosen um den sechzehnten Ludwin und Marie Antoinette auser siehen, die sieh non Turaot und seiner neuen Staats- und Volksbnaiene belästigåtsithem lieber mit Kur psuscherei nnd-lächerlichen- enepten die große Krank beit der Zeit kurieren wollen und das furchtbare Ge ichwiir, das zuletzt und zuletzt aus dem Bodenwucher und der Mißhandluna des unerienlichen und unver mehrbaren Volksauted entstanden ist- geheilt wähnen wenn sie ed nach Patronessenart mit rosiaer, parsiis mierter Wohltätigkeit zuschminken. Damaschke malt ein treisliched Portrait des Kuriiirsten Karl Friedrich von Baden. Die hundertste Wiederkehr des Todes taqu dieses bedeutenden Physiokraten am 10. Juni 1911 macht die Erinnerung wach an einen deutschen Fürsten, der ein wahrhafter Staatömann gewesen ist. In einer Zeit, da die Nationalökonomie noch eine jungfräuliche Wissenschaft war, Staatsmänner wie Turgot und Mirabeau Phantasten und Revolutio näre qescholten wurden, reiste dieser Kuriürst mit seiner aanzen Familie nach Paris, um sich bei Mira beau in persönlichstem Unterricht zu veroollkommnen in der Kunst der - Bodenresorm. Zu dieiem Mirabeau, dessenßede gegen die Aaiotaae heute ohne weiteres auf unser zeitgendssischeduebel der grenzen losen Bodenspekulation wiederum und .böchst ak tuell« gehalten werden kann, der dem Kurfiirsten in einem seiner Unterrichtgbriese später ichrieh: .Der entscheidende Punkt sür das Glück der Menschheit ist U-» Weihevoll klingt dann Glucks eist-bittenien«- Ouvertitre zu dem heißen blauen Ffingstbinnnei empor. Während nach der letzten Fermate die Zittauer Musitanten ihre Instrumente und Notenpulte aus dem Orchester räumen, tritt auf der Bühne Jndigenie »heraus in eure Schatten, rege Wipfel des alten heiligen dichtbciaubten Bains . . .« Goethes Johiaeniendratna hat man sur Eröff nungsaussühtung ausersehen. . Wohl utn mit der Wahl dieser iiber allen Oberflächen erxhenen Dich tung den lauteren Willen zur hdchsten nst zu dokus mentieren, die hier ihre Wirkung ausüben soll. Die Darsteller sind die Mitglieder des Kurtheatets, das in einein Saale des Ortes Onbin siir die Sommersaifon seine Zelte aufgekchlagen hat. Sie, namentlich die Darstellerin der « phigenie, Margarete Blum die winters die erste Heroine des fsitt-mer dttheaters m, sind redlich bemüht die Ein-fang des· stugibetqdeneu Hauses Dantalus durch Iphigeniens reine enschlitk seit ntit titnftlerifchent Ernst zu gestalten. Man at t das Draina ohne Pause in einem sittr. Das Publi kum, Touristen und Einheimische, Großstädter und schlichte Landleute aus »den Dnbinddrfern, hält ge spannt und ergrifsen mit atemloser stgmertfamteit ans. Und dankt sum Schlug mit herzli ern Beifall. Man W durch den adendiich dannnernden Wald dein nnd kt wieder an Ernst Wachler. Wird auch der Oansgrund atn Onbin eine Wiege des neuen nationalen Dratnas werdens Ernst Wachlers eigenes Landschaststbeater in Thale atn oarz ist es bis heute noik nicht geworden. Trotzdem dort schon seit acht W ten nationaie Freilichtkunst gepflegt wird. Ernst chiers eigene Versuche - u. a. ein siir die Land schastsbiihne geschriebenes WiduttndsDrania - werden tauni als die Erfüllung der Sehnsucht nach dem neuen Nationaldrama empfunden perden können. Auch Sien bards «Wieland der Schmied« nicht, der das einzige Wert von dichterisser Bedeutung ist« das ans Wa cers Anregungen in siir dte Landschaftsbiihne ge schrieben wurde. Wachler selbst hat fiir seine Sommer diibne su dein Redettotre der stiidtischen Bühnen. knufer greifen müssen, denen er doch eine nene eiaene nnit gegenüberstellen wollte. Uns er aidt sie die er die Mhigenie aus san s« - die Land chastsdud die das neue nationale Mastdarm 01l als Maine an griechischen Geige entierte Klassiki hat der Weg des Prop ten gestikäh der die Muts Nahrung iidersah, das nie s theater Di , andern innner erst die Dichter »das Theater fchn Um Wachier nnd seine R niit einein Beispiel ans der ist-asia- M »der Bollgunterricdt Ihre volkswirtschaft lichen Maßnahmen werden ietzt zwar von ödflinaen unterstüsb die keine andre Richtschnur kennen, al »den jeweiligen Willen des Fürsten. keinen andern Zweck, als ihr feweiligeg Interesse ... Aber nur das Vol t kann über die Bewahrung Ihrer väter lichen Einrichtungen wachen, und deshalb muß die e r ft e aller Sorgen fein, auch den Geringften Ihrer Untertanen von feiner Kindheit an aufzuklären, daß er es verstehen lernt, welches persönliche Interesse auch er an der Durchführung und Erhaltung Ihrer Grundsätze hat-« So spricht das staatsmännische Genie Mirabeausz. Wird um 1771 von dem badischen Kurfürften verstanden, um 1911 mit seinen leben digen Warnungen von den Besitzenden so wenig lei der gehört. . Ihnen gilt Damaschkes Pfingstpredigt Ihnen zeigt er schonungblos die aus der ungerechten Ven teilung der Grundrente und dem Bodenwucher enti standenen sozialen Schädem Ihr erschreckt vor dem revolutionären Ansturm, wollt die von der Wahnidee eines künstlich gestigten Zukunftsstaates Er faßten zur Umkehr bringen? Gut, dann arbeitet selber an der Zukunft des Staates, in dem Raum und Luft ist, aber auch Boden für alle. Wie, mit Geld wollt ihr den Schaden der Zeit heilen? Geld ist wandelbar im Wert, nützt keinern Proletarier mehr, wenn die Mieten und die Boden produlte stets« nach ehernetn Gesetz um so viel teurer werden, als die thne sich erhöhen. Ihr glaubt an die Größe der Armut nicht? An die B ode n- und Woh nungsnotk Hüret die Sprache der Zahleni In Deutschland gab es 1882 - 69200, 1895—140000, 1907—278000, gibt es heute über 881 000ver· heiratete Fabridarbeiterinnen und Angestellte. Welches Geschlecht erwächst aus diesen Familien ohne Mutter? Und wie wohnt unser Volk? Als jüngst in Chemnitz ein Schulrat die Kinder fragte, wag sie sich wohl im Königöfchloß als das Besondere und Schönste dachten, gab ein Kleiner die Antwort: »Bei Königs hat jeder ein Bett für sich.« - ~Die Woh nung ist des Volkes zweiter Leib.« Wie sehen diese Wohnungen ans? In Berlin hausen gegenwärtig über 800000 Menschen in über 41 000 Wohnungen, in denen es nur einen heizbaren Raum gibt und wo fünf Menschen, Männer und Frauen und Kinder, in einem einzigen Raume schlafen. Wundert ihr euch danach, wenn die Jugendgerichte so schrecklich viel zu tun haben, »der Aussatz blüht undiede Not«? Wundert euch, wenn in Leipzig 41 Prozent, in Stuttgart 67 Prozent der Schulkinder nach genauer Feststellung unterernahrt und krank find? —- So fragt dieser Mann, zeigt er warnende Bilder aus längstvergangenen, lauter warnende aus diesen Tagen des Glanzes und der Herrlichkeit und des Aus schwungs. Und zeigt den rech t e n Weg zum Bessern. Lassalle verbannte ihn. Beschuldigte die Unternehmer zu Unrecht, hoffte alles von mehr Lohn und Geld, fah nicht, daß die steigenden Bodenpreife sede Lohn erhöhung glatt absorbieren. Wieder klingt die Predigt: Wollt ihr die Jrrlehren des Zukunftsstaats unwirksam machen, sorgt für die K u ku n st u n sres Staates! Lernet, wieso die Bodenresorm die Voraussetzung seder andern Reform istl Die Grundrente muß allen zugute kommen, nicht nur Spekulanten und denen, die mit dem wich tigsten Volks-Im umgehen, als sei’s unendliches freies zu über-führen: erst war Ibsen da, und dann erst kam sthm mit seiner Hosen-Bühne- uud wem- uug noch sdas nationale Drama, das die vielen ersehnen, be ’schert werden sollte, so wird es sicher nicht kommen, weil schon Freilichtbühnen da sind, aus denen es in Szene gehen kann, sondern erst, wenn der Dichter unter uns tritt, dem nationale Probleme in dem Maße persönliche Erlebnisse geworden sind, daß er ihnen eine individuelle künstlerische Gestaltung zuteil werden lassen sann. Ew. Kleines Feuilletotu = Pressa-tun fiie Miit-roth KgL Oper: »Ein men«, 1-is.—.itgl.Sei-aufniel: »Glauhe und Dein-nich Zis. - Zenttaltseaten »Am ein Traum«, s. - Re fidenztheaterx ~ olnifkhe Wirtschaft«, 8. = Mitteilung aus de- Bnteau der Agl. hof iieater." Jin KgL Schauspielhaus wird Donnerstgg den s. Juni der Schilleksyklus mit »Wallenfieius Lager« und dem Schauspiel »Die Piceolomini« fou gefeyt. Zu der Sonnabend dcn "10. Juni im KgL Opernhaus ftattfindenden suffühkung der Oper «Lohengtin« von Richard Wagner findet ein öffent licher Billettverkauf nicht statt. Die Billette sind dem Kongreß der Postheamten gut Verfügung gestellt Stonnnsihe hingegen behalten ihre Gültigkeit Die felhen müssen bis 10. Juni vorm. U Uhr eingeldft wet- Eisen,f anfdernfalls kommen sie dann sum dffentlicheu er au . = Ochs Oper. Unter den wettstreitendeu Sanges-n auf der aktburg hatte icikj am weiten Pfinqstfeievi tage in der AfTmnæiiuse siiufkiidruuq als Watte-: von- der Vogel-re e Herr Ot a Beet von M Wienee sollst-Fee eingestellt Es galt flir idu, u allein der »Sie e Beer zu ergründen« und sttd deu Preis and ctisabetds pas-den zu erringen-; et sollte überdies dartun, ob es vorteilhaft wäre, idu für kleinere Tenorpartieu öllr dieDresduer Yes-et dauernd zu gewinnen. het den Preis als M der Liede errang istduech Tanudäniees allzu mischte Betraqu unentschieden-; ad ihm dee audee gledlldky iit Meyer-Ja »Fu- sie Heer seee ieiae olle mail-legt , e, d konnte man soc-l seiten lasse-t. lheie te feinen Haltet alsdis fis eeee en Ly kee von iiinqliugdavftem eieu, leiden xida licher als man ihn sonst wo l siedtde das sah er Gepaitzgeifetelos Zusätäuddkeefdm Die til-S et m e Matten W tun-eilen m etu wenig n fes-·
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