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Dresdner neueste Nachrichten : 02.01.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191201028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19120102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19120102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-01
- Tag1912-01-02
- Monat1912-01
- Jahr1912
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 02.01.1912
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Nr l· XX. Mittwoch- Z. sspaggtar 1912 DkksdnerNeuefteNachriihtejz sauste-: spattspe Kolonelueite sostes sie Dresden nnd Vorm-se Este-El mk auswiim as en» sz m Aue-»ich so Pi» specllensaveosi. Die swesspalttae Nektamesesle 1,50Mt., mit pmtzvvkscglst 9 Mk. Bei Wiederholungen and Jahre-· umsätzm . abau nach Tat-it chsssteåeblsbe Do Ps. Insel-gen ppu qssmäns werden unt seer orausheeqbluns ou ce nomscea. Isl- sas crschesneu an bestimmte- Tsseu und Ist-wen wird nicht summiert Televhonssche Inssabe von inmian ist unzule q· Unsre Dtegbnet und ou wstttseu nnabmcstellen Lowle sämtliche Annoneemscwedittonen sm u· und Anstatt e nehmen bAHzesacn su Ortssuatpeessen und sra a en qu. Ullllllhalllllllc Tllllcszkilllllll seiniuteikz Fu Dresden nnd suprtekmonatlf Co Pf» vierteciäbrllch 1.80 Mk. heb haus. auswärts dur« untre Ausgabestellea monattich 70 f» olettellährllckg 2.10 U k. frei caus. Mit der wöchentlichen Beilagk »Ja-Untern Neue-ist« oder »Das-due- Ilicqeude Blätter« te 15 Vi. monatllch mehr. pofibezug in Deutschland und den deutschen Rolankem Lass- A unt .Jllufte·Neue·ste« monarL 90Pf., vierteljährLMO Mk. · Z ohne Most-. Beilage . 76 , . , US , « In Oestmelcksuuyarsz » INC· A mtt«Jlluf-t.Neqefte« monatl.l. OKhvicrteltsbki.dJosk Ming oljneJllufrr.Vetlage · Lös , . , 4.57 Nach m- Ausiqnds in wagt-. wöchentlich 1 M. Einz.æumm.l6os. Größte Verbreitung in Sachsen. Reduktion und Hauptsefchäftöstelle Ferdinanbstraße 4. Jetnsprechen Reduktion Nr. 8897, Expeditivn Nr. 4571. Verlag Nr. ML Diese Nummer umfaßt 12 Seite-. Rome- siehe Seiten I und m. Im neuen Jahr. So wäre denn der kurze Ruckerbiickersriede, der eine Woche stiller Rast auch der politischen Welt ac schentt hat, vorüber-. Die Unrast und die Sorae des grauen Alliaas traten wieder in ihr Recht. Nur knappe anderthalb Wochen trennen uns noch von dem ersten allgemeinen Wahlaana und lautes Kampsaetisse wird bid dahin mit vermehrter Kraft und Leidenschast aanz Deutschland erfüllen. Alle Parteien rüsten mächtia zu der letzten Entschei dung, die freilich in vstahlreichen Wahlkreisen erst die Stichwahlen bringen werden· Noch vermaa niemand den Schleier zu lliiten, der die Geheimniise der Wahl urnen bedeckt. Nur das Zentraloraan der sozial demokratischen Partei Deutschlands alaubt seiner Sache so sicher sein zu dürfen, daß es bereits eine Art Sie a e Zse ie r veranstaltet und in seiner Neu iahrsnummer von den Leuchten der internationalen Sozialdemokratie sieh und seiner Partei einen glän zenden Wahlersola verkünden läßt. Wenn es dem »Vorwärts« dabei nur nicht eraebt wie seinem Bruderblatt, dem »Wahren Jakob-C der vor flins Jahren voreilia eine Sieaesnnminer herausaab, iust an dem Takte, wo Niederlage ans Niederlaae seiner Genossen ersolate. Freilich diesmal scheinen die Ans sichten aerade dieser Partei aiinstiaer zu sein, da sich die Wahlen zum deutschen Reichstaae - darin muss man Karl Kautskn zustimmen - unter äußeren und inneren Verhältnissen vollziehen, wie sie aleich vor teilhaft nur selten zuvor sur die deutsche Sozialdemo kratie vorhanden gewesen sind. Daaeaen wird ander halh der sozialdemokratischen Kreise schon die Be hauptung des eualischcn Sozialisten J. Kcir Sardie euisrhiedeustemWiderspruch benennen, daß »ein aroßer kri«iukirslicner Triumph nicht nur die Krieaswolken von dem oolitilchen Horizont hinweaieaen, sondern auch das Lsiustandclommeu eines Uebrreinkommens zwischen Deutschland und Grohbriianuien in betrefs der kiinitiaen Flottenoolitik leicht machen-« würde. Es maa sein, wie Keir Hardie versichert, daß man es in. Enaland, wenn die Sozialdemokraten wesentlich ver-’ stärkt aus dem Wahlranws hervorgehen, als einen untoiderlealichen Beweis daslir anerkennen würde, daf; das deutsche Volk den Frieden wünschen Jst dies zutrefseud, so würde daraus nur hervorgehen, daß man drüben unser Volk und unsre Zustände herzlich schlecht kennt. Mit Krieg oder Frieden haben die bevorstehenden Reichstaaswablcu schon deshalb nicht das aerinaste zu tun, weil der Wunsch nach Grhaltnna des Friedens schlsechterdinad nicht das Monouol einer einzelnen deutschen Partei ist- son dern, wie man ruhig saaen dars, von allen deut schen Parteien ohne Ausnahme aeteilt wird. Genau ebenso unrichtia ist es, unsre künftige Flottenpolitik mit einer Verstärkung der Sozialdemokraten im Reichstaae auch nur in die loseste Verbinduna zu bringen. Selbst wenn diese Partei es auf 100 Man date bringen sollte swas nicht sehr wahrscheinlich isti, würde sie immer erfi den vierten Teil der deutschen Vollzoertretnng ausmachen, also keinerlei Entschei dung über unfre Flottens und sonstige Rüstuna be sitzen. Sie müßte dafiir noch mindestens 100 Stim men aus dein bürgerlichen Lager gewinnen, was gleichfalls unwahrscheinlich ist. Aber selbst in solchem iFalle wäre noch nichts endgültig entschieden. Es Jbliebe der Regierung das Mittel der Auflösung, und welchen Ausgang Reichstagswahlen unter dem Zei chen einer abgelehnten Landesoerteidigungsvorlaae zu nehmen pflegen, haben Sozialdemokraten und Zentrum ia wiederholt schaudernd erlebt. » Es geht wirklich nicht an, es so darzustellen, als ob der well-geschichtliche Gegensatz zwischen Deutsch land und Großbritannien mit einem Wahlliege der deutschen Sozialdemokratie aus der Welt zu schaffen Wäre und als ob damit der Friedens-gedanle endlich trinmuhieren würde. Kein Geringerer als der Bremer Professor Z o r u, einer der deutschen Vertreter auf der ersten Haager Friedenslonfercng, bescheinigt soeben in einem Artikel, worin er lediglich die feststehenden Tat sachen seit iener Friedenstonferenz, also seit 1899, sprechen läßt, daß gerade Deutschland, das auf jener Konserenz gegen das angebliche und völlig un begrtindete Mißtrauen der übrigen Mächte anzu kiimpfen hatte, ganz allein unter allen seit der Gründung des Reichs keinen Erobe rungskrieg geführt hat, während nach der Ratifizierung des großen Friedengvertrags von 1899 England die beiden Bnrenrepubliken vernichtete,iliufi land mit Japan kämpfte, Frankreich Marokko und Italien Tripolis eroberten, Oesterreich-Ungarn Bos nien und die Herzegowina sich ciuverleibten, England ohne Rechtstitel Aegypten besetzt hält nnd Russland und England im Begriff sind, Persien unter sich auf znteilen· Mit vollem Recht stellt Professor Zorn fest, daß wir in der großen welthiftorifthen Krisis dieseri Zeit mit reinem Gewissen vor dem Richterstuhl derY Weltgeskbirhte stehen und daß wir insbesondere an keinem Punkte der Welt in englische Interessen ein gegtrifsen haben. Nicht minder treffend fährt er dann or : —» « « · , » , s I· v »Wir begehren nichts, als die Existenz bedingungen unsre-s nationalen Daseins zu er halten und auszugestalten Daß wir Frieden wollen, haben wir vierzig Jahre lang der Welt be wiesen, und haben den lebhaften Wunschs im Frieden mit der Welt sortzulebm Aber Um unsre nationale Einheit werden wir, wenn es notwendig ist, auch den Kampf mit der ganzen Welt nicht scheuen und stellen uns selbst in diesem Kampfe, wenn es unver meidlich ist, vor die Alternative: «,,Sieg oder Unterwng In der Tat, damit ist die tiefernstc Stimmung richtig gekennzeichnet, in der das deutsche Volk die Schwelle zum Jahre 1912 überschreitet Kalte Ent fchlossenheit, gepaart mit der Gewißheit, auf alles ge faßt und vorbereitet sein zu müssen, bildet ihr Kenn- zeichetr. Daran würde auch ein noch so gewaltiger Triumph der Sozialdemokratie bei den bevorstehenden Wahlen schlechterdingz nichts zu ändern vermögen. Darüber sollte sich das Ausland reiner Täuschung hingeben. Flucht m chinesischen Hofes aus Bei-na? , Der ostasiatische Wallenstein. s Die Verwirrung in China scheint jetzt den höch ssteu Grad erreicht zu haben: man berichtet bereits von einer aeheimen Flucht des Hoer nach der Mon golei. Uns wird gemeldet: ) O- Londou, 2. Januar lPrivJTeL der Dresduer Neneiten Nachrichteni Uns Vekina wird ! gemeldet: Nachrichten ans derMandschnrei berichten i von der geheimen Flucht des Kaisers nnd i der Kaiserinwitwe über Mukden an « die mouaolische Grenze, wo sie von zwei Bataillonen Trunk-ein die sich bereits ani dein Mars-he befinden, geschützt werden sollen. Es wird weiter behaupten die ruisiiche Regierung werde zu sammen mit den übrigen Nächten die Nepnblik iu China anerkennen, sobald diese Regie rungssorm eine seste Grundlage habe. Inzwischen will sich Rnßlaud jeder Einmischung enthalten. Einstweilen muß man diese Nachricht noch mit einigen Zweifeln aufnehmen, denn sie würde be deuten, daß sich der Hof in Rußlandö Arme aeflükbtet hätte. Uns wird denn auch im Widerspruch zu der obigen Meldung gedrahtetx Oe London, 2. Januar-. (Priv.-Tel, der Tresdner Neuesten Nachrichten-i Den Gerüchtcn über eine Flucht der Kaiserinwitwe widerspricht folgende Tatsache; Yuanschikai wird morgen vor der Kaiserinwitwe und dem ganzen Hofe tm kaiser lichen Palaste mit Forderungen erscheinen, die von sum-lieben befehlshabenden Offisieren der Nord armee unterzeichnset sind und worin diese verlangen, daß alle Prinzen und Edelleute ihr Vermögen zur Unterstützung der Armee behufs Fortführung des Krieges gegen die Nebellen hergeben sollen. Dagegen versprechen die Führer dem Throne ihre vollste Lohalität. Sollten die Prinzen darauf nicht eingehen, so werde Yuanschikai auf seinem Rücktritt bestehen und diePrinzen würden als Verräter behandelt werden« nein Zweifel, daß Yuanschikai sich zum seinen-l sehen W a lle nft ein entwickelt. Sein Auftreten ist dem des österreichischen Heerführers seht ähnlich. Auch jener war einmal gestürzt und dann aus der Dunkelheit des Tatlosen «uriickgeholt. nm zu siegen und —·du sterben. Wird Yuanschikai ein andres. ein besseres Ende nehmen? Oder wartet der Verräter schon, der aunftiaen Stunde aewärtiak Der Spion Lux in Paris. Frankreichs Jubel. Der aus der Festung Glatz entflohene französische- Spion Hauptmann Lar, ist am Silvester in Paris eingetroffen und am Neuiahrstage vom Kriegsminister empfangen worden. Lux hatte seine Flucht über Oesterreich unid Italien be wert-Bellier er Gabel in der französischen Presse über die Flucht des Offiziers, der, wie erwähnt, in Friedrichs hafen spioniert hat, ist natürlich sehr groß. Unsre Pariser Redattion übermittelt uns telearanbisch die folgenden hochiuteresfanten und aufschlußretchen Preßänszcrungcm v Paris, 2. Januar (Priv. - Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichten.) Die Rückkehr des Hauptmauns Lux nach Paris hat einen Sturm der Freude hervorgerufen. Die Blätter können sich im gemeinen gar nicht genug tun in Ausrufen des Triumphes nnd des Stolzes-. Der ~Matin« entgleist vor lauter Freud-e: »Diese Flucht hat einen sehr ftrategischen Charakter, fie ist einfach, halsbrecherisch und romantisch. Wünschen wir den Franzosen, daß der Held des Abenteuers feine Erlebnisse in einem hübschen Buche erzählt, dessen erstes ilapitel über schrieben sein müsste: »Wie ein französischer Soldat· der bei den Preußen gefangen ist, sein Vaterland toiedersieht·«« Die Mehrzahl der Blätter äußert sich in gleichem Maße enthnsiastisch über diesen Sieg ii.ber deutsche Wachsnmkeit und vor allem über bis Tatsache, daß es ein E l fä sfe r ist, dem diese Flucht gelang. Das »Echo de Paris-« schreibt, daß Franc reich nach den Tagen des Marotkovertrags die erste Freude erlebe. Es eröffnet eine Sub fkription für den Hauptmann Lux, dem ein Kunstwerk geschenkt werd-en soll. «C«cho" sagt, daß es selbstverständlich sei, wenn die Kameraden nnd die Vorgesetzten des Hmiptmanns diesen nach Verdienst feiern und sich seiner Heimkehr freuen. Aber der Kriegsminister Messimn habe seine delikate Ausgabe völlig mißverstanden, wenn er Lux in offizielier Audienz empfing und über diese Audienz in einer Note der »Am-me Havas« Mitteilung machte «F-igaro« sagt: »Wir leben mit Deutschland in Frieden, allerdings in dem Zustande eines hin keu de n Fr i e den s. Aber das sollte für den höchsten Chef der Armee ein Grund sein, die Anwesenheit des Hauptmann-z in Paris zu ignorieren, der glücklich genug gewesen ist, ans deutscher Haft zu entweichen und so in einen Bruch mit den Gesetzen des Nachbarlandes zu geraten. Bei seinem Chef in Belfort hätte er sich vorstellen und dort in aller Stille feinen Rang wieder einnehmen Kissenf Ueber die Einzelheiten nnd Vorbereitnn n der Flucht weiß der »Matin« zu melden, dasz alle Mittel zur Flucht durch Zeitungen nnd Bücher eingefchmnggelt worden sind. Jeden Tag be kam der Hauptmann einen Stoß französischer Zei tungen nnd Zeitschriften. Die starken Bindfaden. mit denen sie zusammengebunden waren, dienten zu der Strickleitey die Lur mit Geschick anzufertigen « Die thZFefs Novelle von Felix Damms Autorisierte Uebersetzung vyn Gutti Allen Königs- Herd-l ’ Zwischen zwei Ulanensdic ihn an den Handge lenkzn fpfthicjxext,, trat der Mann ein. In dem Licgtlreis der Lampe- die sich an der Decke bin und her ewegte, erschien sein umfsigey von einem dichten, plumpen Bart eingerabmter Kopf unter einer dicken Tuchmützr. Eine lange. graue Blase, die den Winkel der Schultern durchschnitt, hüllte ihn bis zu den Beinen ein« die in schweren fcbnmyiaen Stiefeln steckten. . Seine Augen. die ans dem Schatten kamen, blin- Feåtety öffneten sich nach und nach und wurden dann e Er befand sich in einem stoßen Raum mit kalt gxweisten Wänden, an denen von der Sonne ver armte Stiche binnen - zweifellos ein Wirtshaus iqah den noch ein starker Geruch von Wein und Rauch durchsiutetr. In einer Ecke auseinanderge ichichtete Tische und Bänke. In·dcr Mitte. hinter einem mit Karten und Papietcn bedeckten Tische deutsche Ossiziere, uniformiert und streng. Neben ihnen leuchteten die Degen und Revolverscbeiden, welche von einem Stuhl-c herabhingen, ans dem Schatten ggß « , """D"e"i· Mönn sah um sich, scheu, erschreckt, ehr erbigtyLsp « » , Die Soldaten, die ihn bereinnesübrt hatten, sogen sich bts zur Türe zurück und blieben unbeweglich zu beiden Seit-en derselben stehen. Dann sprach der eine von ihnen leise, ohne jede Gebärde. »Hast du begriffen-C sagte ein Offizier französisch. Der Mann schüttelte bestürzt den Kopf. »Meine Soldaten haben dich hinter der Mühle Rochotte anqetrossen Du liesst. indem dn dicb hinter den Decken verbot-ist, und entflobsy als sie dtch an riefen. Was tatest du dort-» Das Kniftern der Lampe machte das Schwetaen noch drücket-den « »Was tatest du? antwortet« rief der Ossizier mit aufblttzendem Zorn in den Augen. . Der Mann stammelte mtt sitternden Lippen. Ach weiß von nichts . . . Ich atna nur iaqent« Seine Hände, ietzt frei, machten andeutende Be weasunaen aus dem Gestatten hervor. Hat man Mr dnr hätt-« »a, Herr aipr. Er hatte weder Waffen noch Pariere bei sieh-« ’ Mküsåeriässtisier ggerann hastig Fßsskbritå If detbtj we e en nnn zu, erat ene a un M ibn unter die Lamm Die plumpen, ichwieligem mit Schmutz bedeckten Finger zitterten bei dem Licht, das bewegliche Schat ten aui die Mauern warf. » Der Offizier ließ die Hand los, die zurückfieh uni) trocknete sich mit einem schnellenden Stoß des Zeigefingers an seiner Uniform ab. Dann fragte er den Mann, vor ihm sieben blei bend, und während feine Hand mit seinem Gürtel schloß spielte, mit kuavpem raschen Sätzen aus. Der Mann wohnte in Toul und hieß Sand-dem Er war Fuhrmann. Aus Hunger hatte er die Wälle übersprungen, um in den Böicbungen zu lagen» Seine Stimme erftickte. nnd er wiederholte: »Ich weiß von nichts! . . . Ich ging nur iagen.« Der Maior blickte ihm in die Augen. »Weißt du« daß Bclfort sich ergeben hat und Den fekt eingenommen ists-« · » · « · . - Der Mann machte ein Zeichen mit dem Kopfe, daß er nichts verstehe. »Dein Fall ist ernst: du bist angeklagt, daß du dich mit der Außenseite hast in Verbindung setzen wollen, inmitten des ?eeres, weiches Toul belagert. das bedeutet den Tod Aber du kannst dich retten: Wieviel Battcrien find in Dommartin9 Wieviel Mann auf Mont Si. Michel? Sind Minen auf den Wegen der Zugange?« » zJch Lende withij erwiderte der·M«a«nn. Der Ossizier brüllte: »s— der Teufell« Mit mähen Schritten, die seine Stiefel knarren und seine poren klirren ließen, durchmaß er das Himmen ; Dann sagte er zu den Ulanen, die aufrecht und stumm die Tür bewachten, aus deutsch: »Man erschieße ihæ soforti« Und er sah den S ann an. Scheu wiederholte dieser mit klagender Stimme: »Ich kenne nichtdl . . . Ich kenne nicht«-« Da man ihn fortfuhr-ie, machte der Mater eine Bewegung und rief die Soldaten zurück. Dann blickte er dem Manne ganz gerade in die Augen und tagte langsam, die Hände in der Tasche ,,Du hist frei. Geh’i Du bist, wie alle Fran zosen, nur ein Feigltna. Ich werde meine Stiefel mit dein Stoff eurer Fahne reinigen.« Die dichten Brauen des Gefangenen zogen sich nach oben. Seine runden, unruhigen Augen, gleich fiäetpien eines gebetzten Tieres, schienen nicht zu ver e en. """"D"er Offtzter benannte einen Fluch. Destis sing frylum den Tisch herst- uvd feste sich. Denn be- C EX- -..- , , ·"",,jjk’an führe den andern Gefangenen herein.« Die Ulanen Ausnahmen-G steti- iit des m qefchriebenen halben Venan Der Mann wartete immer non-Ja einem Winkel stehend. unbeweglich. mtt vorgestrecktem Kopfe. Die Offiziere plauderten mit leiser Stimme. Durchs unverhängte Fenster flammte der schwarze Horizont ab und zu in plötzlichen Lichtwellen auf undsein dumpfer, ferner Schlag ließ die auf den Stühlen liegenden Degen erzittern und klingen. Durch die geöffnete Tür vernahm man ein Ge räuss von-Stiefeln. · » . , « , »W«Deiqu7lktij"tf"e·fsob sich und trat dicht vor den Gefangenen kGehJLdu b!ft· Heut « · « » 4 Der Mann sah die Ossiziere und die Tür mehr mals an. Und ohne jede Haft machte er scheuen Auges einige Schritte, mn hinauszugehen Dann kehrte et um und deutete mit ungeschickter Gebärde-, ftammelnd, einen Gruß an, indem er die Hand an Bin-ei Mütze legte. Seine Hand näherte sich dem r et. Er wich zurück. Durcheina- ungestümen Stoß öffnete sich die Tür· questäiifch, stets, fest in einen dunklen Mantel gehüllt, dem die Legivn dGonneur einen stoten Fleck aufsetzte, trat ein französischer Oberst ein, den Arm in der Binde . . . Jnftinktiv, mit plötzlichem Ruck der Knie, richtete sich der Mann in die Höhe. Den Kopf gerade-tug, das Auge klar, die ausgestreckte Hand bis zur Höhe der Stirn erhoben, mit zufammenfchlagenden Hecken grüßte er militärifch. Bei Tagesanbruch erschoß man-Ihrs —- Ein Heilferum gegen Fleisch » und Fischvergistung. Von einem medizinischen Sachverständigen et glalten wir aus Berlin die nachstehenden interessanten ussuhtungem Obwohl die eigentliche Quelle des Massensterbens unter den Berliner Asylisten noch nicht Te nun fest gestellt worden ist, und von Tag zu as weitere Todesfälle zu verzeichnen sind, scheint mir doch immer . noch ziemlich gewiß zu sein, daß »die Todesursache in einer Fisch· oder Fleisch !oetgisiung liegt. Fisch- und Fleischvewiss inne ißotulismusi sind miteinander icdeniischx ge. werden beide durch dasselbe Lebewesen, den s eins-s bot-mag hemmen-sein Ost-read im der Krankheit bisher hilflos gegenüberstand nnd P datan beschränken mußte, nach Wlichkeit die e n zelneiii toßebt-gisttånbizsserscheinumein ziu RJMsem ist man e t azu wesentqu e ne pe- r e so- MIW W um- »Ja-We There-vie einer Infectionskrankheit oder Vergiftuna versteht die moderne Biologie die Behandlung mit einem Sei-uni, das Schutzstosse gegen die Krankheit cnihiilh Die bekannteste und bisher auch erfolg reichite Serumbehandlung ist die der D ip h th e r i exe- Auch gegen Starrkrampf und Schlangenbiß Rbt es wirksame Sem. Für andre Jnfektionskranks iten, die Tuberkulose die Syphilts, Schatte-eh Maul- und Klauenieuche hat man versucht, Heiliera zu erhalten. Allein hier haben die Bestrebungen noch nicht zum Ziele geiühri, weil Schwierigkeiten sich in den Weg stellten, die man nicht recht zu deuten vermochte . Jetzt bat das Kgl. Institut für Jnsekiionstranks betten inVerlin auf Veranlassung seines Abteilung vorstebers, des durch seine experimentellen Studien ur Bekämpfung des Krebscö neuerdings zu großer Zikopularität gelangten Pros. v. Wassermann, ein Seruin schleunigst hergestellt, das als letztes Zu slnchtsmittel gegen die Fischoergiftunaen bei den in Berlin Erkrankten angewandt · wir-d. Gewonnen wird diesgs Scrum aus die übliche Weise. Ein Pfer wird mit einer Botulinuskultsur infiziert, die aber nicht so stark sein darf daß das Tier ihr crliegt. Wenn das Tier wieder gesund geworden ist, vermag es Jnfektionen mit so starkem Bomlinuöbazillus zu überstehen, die es sriiber, vor der ersten Jusektion, sicher getötet hätten. Das Tier wird also nach jeder Jmpsung immer »immuner«. Dies beruht daraus, daß in seinen Körper-fasten sich Schutzstosfe gebildet haben, sogenannte Antiioxine, die das Gift der Batteriem die To x i n e, chemisch binden und unschäd lich machen. Bei der Bildung der Antitoxiue wird aber - und das ist das Wesentliche - miebr von ihnen produziert, als zum Absangen der Bakterienziste not wendig wäre. ics Plug an Schutzstofsen, d e freien Jmmnnkiirper kreisen im Blute. Man ev jbält sie, wenn man aus dem Blutserms »die zelligen Bestandteile, die roten und weißen Blut iksrperchem iotvie den Faserstoss (Fibrin) entfernt. :(Man spricht deswegen von einem Heilserunn doch bürgertnizch jetzt die korrektere Bezeichnung Antitoxin mebr u melyr ein.) Mit einem auf dieie Weise ge zwonnenen Antitoxin werden jetzt die Fleischvergis- Itungen behandelt Bei der Herstellung war aber noeb eine Schwierigkeit zu überwinden. Es gibt nicht einen Baorllos hernion sondern arebrere ver wandte Sorte-n, von denen jede ein befonderes Gift eraesnt JE- geniiai alio nicht-a man in nicht wissen same mit welcher Botulinudart in jsdexn Falle man zu rechnen bat, ein Tier, aus dem man das wirksame Untitoxin gewinnen willhgegen eine vVotum-nieset iestzW sondern es W mit den W
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