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Dresdner neueste Nachrichten : 29.02.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191202296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19120229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19120229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-02
- Tag1912-02-29
- Monat1912-02
- Jahr1912
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 29.02.1912
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E M.57. 11. Donn( L29. par 1912 resdnerNeuefteNakhrikhten Insel-es- e Sols-seltene kostet für Dresden nnd otp swckmaugmäm so vi» m das sum-so Yo E I- »s4OPf· Die sweispalthe Nellameselle 1,50Mt» mit I- km 2 Mk. Bei Wiedersehn-mit und Jahres- Mqvqu kmch taki-. Eoiiskezevaee 20 vi. auseiqu »Da-Ists werden unt Gegen otausbesabluus ausse- I Im das Erscheinen an beöttmmteu Tosen und Wo uichkftakanttert Telev outside Inhalte von m unzuläf a. Unsre Dresdnet nnd auswärtiqu ·»«L·c" LTWQZEZFRTUBWFBQFZNPW« « an w te Inn anhatten u. « en un se Nummer umfaßt 16 Seiten. Roman flehe 13 nnd u. Sächsiccher Landtag Seite s. E Reichstag Seite 11. Tote für die Lebenden. Die fächsiiche Staatsregierung hat soeben dem mag einen durch seine Materie wie durch die Mk feines Entstehens höchst eigenartigen Gesetz- Wk vorgelegt, dem eine, wie zugestanden werden Horgfältig durchgearbeitctc Begründung beige knist. Das anawmifche Institut und die chiruraifchen kratiouskickstg LandFsunivkrsitäzn Leipzig leiden qugerct Zeit schon unter großem Mangel an Lei « Darunter mqu notaedrunaen auch die Aus ltung der ist-instian Ackzte notleiden. Es kann gsxcht seit Langcm fest und braucht nicht erst durch wacitätcn bewieer Fu zperden tvvoarapbifche fo- ht, wie vathologifche Auatomie exact und gründ nlcht anders- als an der Leiche und an Leichen- Ilcn gelehrt werden. Und gerade die gründliche, isienschaftlichc und praktische Arbeit auf dem Prä- Iterfaal bringt es mit sich- daß fortwährend neue siekte gebkaztrhkjperdetn »Wollte die Wissenschaft tem an sich höchst wertvollen und crnftzunehmem otimitiveu Gefühl Halt machen, das vor ieder hkuug der Leiche zu»3wecken« scheu zurückweicht in keiner unkritischsten Fortfetzuna auch dort noch rf abweist, wo es sieh um den stumpf gegen aniheit und Leiden handelt wir würden noch er Hekatomben jährlich an der Appendieiiis zu nde gehen sehen. Oder ium nur ans tausenden Ich ein beredtes Beispiel anzuführeni die Zahl der IGebärmutierearciuom Leidenden würde wiederum tfiahl der Rettung-Zinsen werden, wenn nicht durch eEriahrnug an der geöffneten Leiche sich der ove iioe frühzeitige Eingriff ausgebildet hätte, der ietzt drein jahraus viele tausend Frauen vor dem furcht aiien Hinfiechenikhiitzt. Kein Zweifel:-die Regie mq tut ihre Pflicht, wenn sie einem nachaerade be iobiichen Zustande auf gesetzgeberischem Wege abzu iien suchi. Bereits mindert sich die Zahl der icdiziuiiudierendeu in Leipzig. tileiuere Universi ien bieten ebenso viel, oder im Verhältnis mehr Iqiomisches Material zur Bearbeitung. Und vor len andern vernebmlich spricht der Grund für Ileunige Abhilfe, daß der Arzt und Operateur iließlikh würde am Patienten, an den Lebendigen ie Erfahrung gewinnen müssen, die ihm die Toten eingen. Diese Gefahr wird man gerade in Sachsen ti richtig cinzufchätzen wissen, wo die Internatio ile Hugiene-Ausstelluna die Norwendiakeit, an der sitbe zu lernen, ebenso eindringlich gepredigt bat ieiie den Wert des höchsten. organischen Kunst ttiö, das des lebendigen, wirkenden Menschenleibs, e volkswirtschaftliche Bedeutung des gefunden nzeloraanismus erst richtig schätzen lehrte. Es be trilaum weiterer Beispiele. Kaum erst des·«f)in sites-welche längst totgeglaubten Lazarettichrecken btndig würden in einem Kriege. in dem ein Heer ingelbaft ausgebildeter Chiruraen hinter der Front Wie Jeder Einfiehtiae wird die Motive eines eiedes billigen, das die rnediziniiche Fakultät unsrer indesuniveriiiät durch Preisgebuna von Leichen in elit Dkaelctcg ~Cltklltusmyftecium«. Von Paul zsehoriieh (Berlin). Die Uraufführung von Felix Draesekes geist det Trilogie »Christus" in B erlin darf als ein Isattonelles musikalisches Ereignis bezeichnet wer- Qdas weit über das Weicbbild der Reichshaupt- Fdi hinaus Aufsehen gemacht hat. Die Tatsache der Müh-uns ist um so bemerkenswerten als sie einer dowereinigung zu danken ist, die in Berlin durch- IV Licht etwa die erste Stelle einnimmt. Unsre M gemischten Chöre sind der »Philharmonische For- den Siegsxied O eh s dirigiert, und die »Staa- Mie«- die von Geora Schumann geleitet M. An Qualität des stimmlichen Materials und s jeweiligen Ausführung stehen sie unbedingt benan. Der Brutto nittetfche Chor, der Mieter Wert gewagt und sieh den Strapafen der klinstndierung unterzogen bat, besitzt längst n cht das Mk Echo. Während nun die beiden andern We ihren Repertoirebestand kaum erneuern und Heime die alten Meister pflegen, hat der Bruno Hklschs Chor schon wiederholt durch seine frische laiiiaiive die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. So . et im«vorigen Jahre Enrieo Bossiö »Verlorenes HMV aufgeführt, und er ist es auch diesmal »Ist gewesen, der uns Draeseke brachte. Es ist Ha du berücksichtigen, daß Direktor Bruno FUM sich zu dieser musikalischen Tat idenn eine im km Vollsten Sinne des Wortes ist ed gewesen) Midlossen hat, obwohl Draeseked Werk bereits vor Mk Jahren vollendet wurde und bis heute ver- MF VII Interpretation geharrt bat. Undes muß Miksch mit Nachdruck betont werden, daß es rein W Wche Motive ewesen sind, die ihn bei diesem »Juki geleitet gaben, denn vou irgendeinem Dielien Ueberiehuß kann aar ntebt die Rede sein. h nraesetez Wert kennen zu lernen, war an und Wes Von großem Interesse. Eine andre Frage Mo M die, wiewei man mit ihm einverstanden ki« Uljm ihm bMeigen sein kann. Hier werden sich m Den Und die ungen scharf voneinander schei-» umspke selber gehörte einmal zu den Jungen, ieiber legt wobl keinen Wert darauf, ihnenl Mit-Wen a werden Oder er aehvxt Jesus-reis- II Dresden nnd Veto-ten monatll w cl» viertekisthtch I,SC Mk· frei haus« auswärts due unsre Ausgabestellcn monatlich 70 PL- vietteliäbrltch Mo k. frei Haus. Mit der wschemlichen Beilage »san«-jene Ren-effe« oder .Dtesdues · Fliegende Blätter« le ls Pf. monatlich mebr. Posthezug m Deutschland und den deutschen-»statuten- Auöz A mit .Jllustk.Neucftes monatl. DOPL wert-habtka Mi. . B ohne Jllustr. Beilage . 76 . . , 225 . · Ja Oelierteisduuyarnt · Ist-g. A mit.slluftr.Neueste« monatLl. oKt«vlet2eljähtl.s.lo M· Inngz ohneJllustr.Bellage . Lös . , . 4.57 . Noch dein Auslande in Areuzb. wöchentlich I Mk. Einz. Numm. 10 Pf. Allerdings hegen wir noch ein Bedenken. In gewissen Fällen hat die Ortspolizeibehörde für die Ablieferung zu sorgen. Unter Umständen also ein Dorfpolizist, der doch wohl nnr nach dem Schema oerfahrcn, dem Absatz cis des § 2 gar nicht gerecht werden kann. Angenommen ein Auslander, der es liebt, allein Ausfliige zu unternehmen, stirbt, oder verunglückt tötlich,"wo innerhalb zweier Tage Nach forschungen nach Herkunst nnd Familie unmöglich und. Soll es da der Ortspolizei überlaser bleiben ob nach dem Handtparagraphen zu verfahren. oder die Einschränkng des zweiten geltend zu machen fei? Hier scheint schon ans praktischen Gründen innd nicht nur für das Land und die tileinstisdtes eine Erweite rung der Behörden notwendig. Zweifellos läßt sich in dem Gesetz eine Gewähr schaffen dafür. dasi den oersiigenden Behörden in jedem Falle mit besonde rem Takt und Erfahrungen ausgeriistete Persönlich keiien lznr Versiianng stehen, die mitentscheiden. Es ist klar, dasz die Kritik mehr die Heininungen, der Gesetzgeber im vorliegenden Falle ganz beson ders die Ausgiebigkeit der Leichenabliefetung zu be achten hat. Und es gehört zum Schwierigsten in Ge setzessragem dein Takt und dem Gefühl ebenso gerecht zu werden wie den Zwecken. Der Gesetzentwurs zeigt durchaus dieses Bestreben. So wird es hoffent lich auch der Landtag an Beidem nicht fehlen lassen in einer Materie, die ganz besonders heikel ist. Aus Vorurteile kann keine Rücksicht genommen werden. Nur ans den Zweck des Gesetzes und das soziale Enipfinden· Das aber kann sich am besten und wohl tätigsten geltend machen in der Reduktion und Un zweideutigceit der Anssiihrungsbestimmungen. Der Laie, bei dem das Gefühl tiberwiegt, darf aber keinesfalls vergessen, daß der Tod von den Lebenden gebieterisch und tausendfach fordern würde, was man den Lebenden an Toten verweigerte. Ecllcllllisllllc chhllmllllllgcll. Streikynruhen in England-. tsk Die Jntervention der« englischen Regierung zu gunsten einer friedlichen Beile-gnug der Streitig keiten zwischen den Kohlengrubenbcsitzern und ihren Arbeitern hat zu keinem Erfolge geführt und der Ausstand scheint kaum noch abwendbar, wenn auch die Verhandlungen gestern nicht abgebrochen, son dern nur vertagt worden sind. Eile tut jetzt not, denn atn morgigen Donnerstag soll die allgemeine Arbeitseinstellung beginnen. Ueber die augenblick liche Lage berichtet unsre Londoner Reduktion uns, telegraphisch: - 00 London, 28. Februar-. (Ptiv. - Tel. der Dresdner Neucsten Nachrichten.) Die langwierigen Verhandlungen im Ministerium des Auswärtigen zwischen der Regierung unsd den Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind ergebnislos ver tausen, eine Tatsache, die.die bereits vorhandene Aufregung nur ver-schärft hat. Wie wir erfahren ist die Regierung weiter bemiihh einen Friedens fchluß herbeizuführen, wird aber daran durch den Starrsinn der beiden Parteien verhindert Bezeich nend ist die Erllärung des Sekretärg der Minerv arbeiter in Devbyshire, die besagt, daß die Lage zur zeit ganz aussichtslos sci. Die Regierung scheine so weit gegangen zu sein, wie sie nur könne. »Die Minister sind bemüht, zu einem Ziele zu ge- weiterzugeben ist. Indem Draeseke Prosa komm-- nicrte, wurde er ganz von selber und ohne es auch nur zu ahnen inkonsequent. Ein durch-nebenher Mangel in seinem Werk beruht auf dem Konflikt zwischen dem Profatext und der Tonsprache, fein e r Tonsprache Daher kommt es denn auch, daß die psalmodierenden Rezitative und Arten den Hörer nicht unmittelbar packen. Es fehlt ihnen an ein dcutiger Dramatik. Aehnlich verhält es sich mit den Leitmotivew deren das Gesamtwert nicht weniger als 17 zählt. Ganzabgeseben davon, daß sie die Waanetsche Prä gnanz nicht erreichen, spielen sie im Verlauf des Werkes eine mehr illnstrierende und nebensächliche Rolle. Sie dienen nicht, wie es bei Wagner stets der Fall ist, zur psychologtschen Erklärung nnd Ver tiefung. Sie sind in die musikalische laktur ein gesponnen, ohne den Hörer sofort wirksam anzu sprecben und den musikalischen Ausdruck zu konzen trieren. Was Draeseke wollte, ist theoretisch verständ lich, aber praktisch läuft dieser tiompromiß ans man gelnde Ausdruckskraft hinaus. Der Nachdruck des Werkes liegt, wie gesagt, in den Chören. Da iindet sieh vieles Charakteristische- und nirgends ist Draeseke dramatischer, als wenn er eine große Chorsteiaeruna bietet. An die Gedächtnis krast der Säncser allerdings stellen dieses zahlreichen Chöre hohe An priiche, und die Mitglieder des Bruno Kittelichen Choreö dürfen fich eigentlich gratulierem daß Draefele keiner von den Modernen ist. Denn wenn diese Chöre auch noch mit vertrackten Harmo nien und schwierigen Einsätzen gepfeiiert waren, dann wurde ihr Studium wohl über das Menschen niogltche hinausgehen. ngroßen ganzen hat der Bruno Kitteliche Chor seine mühsame Ausgabe gut gelöst, wenn auch Unreinheiteu und Lauheiten hie und da zutaae traten. An den entscheidenden Stellen entwickelte er eine geradezu erstaunliche Dunamic Weniaer glücklich war die solistische Besehuug. Der Kammersänger Professor Albert Fischer, der den Christus iana, versügt zwar über ein schönes. he souders in der Höhe ansprechended Organ- aber eö fehlte ihm an Ausdruckövermdgem sodaß sein Tenor auf die Dauer monotou wirkte-. Ganz unzulänalich waren Baß- und Tenorparticu besetzt- wahrend der Vachiäugcr Georges Walter wenigstens befriedi aen konnte. Die Damen Herta Dehmlow und Gerte-ro Stein-our hielten lich am besten. Mit Ullllllllålllllllc Tllllkszllllllll Größte Verbreitung in Sachsen. den Stand setzen soll, ihre Pflichten gegen die Leben den zu erfüllen· · Schwierig aber bleibt die gesetzliche Regelung dieser Frage. Die Regierung hat offenbar auch gar nicht daran gedacht, sich die eigenartige Arbeit leicht zu machen. Der Gesetzentwurf- der sich durch Sach lichkeit und sprachliche Klarheit auszeichnen spricht ed offen aus, wise peinlich es sei, Notwendigkeiten zu erfüllen, die an die ehrwürdigsten menschlichen Emp findungen rühren. Da muß man —so dünkt uns - zuniichst fragen, ob nicht eine dem gegenwärtigen Zustand entsprechende Aenderung der Verordnungen genügt hätte. Ob es politisch zweckmäßig ist, aus der Not ein Gesetz zu machen. Denn es wäre an sich wobl denkbar, daß der unhaltbare Zustand der Leip ziger Anatomie wiederum aufgehoben würde durch Zufälle, die sich gar nicht voraus berechnen lassen- Der Gesetzentwurs weist auch in dieser Beziehung seine Daseinsberckhtignng nach. Die Gesetzgebung soll einschreiten, soll, was in Verordnungen,- wenn es nötig wird, leichter, als Gesetz schwerer abänders lich ist, stabilieren, weil nach längerer Erfahrung an seine gewissermaßen automatische Regelung der Leichenzufnhr an die wissenschaftlichen Institute nicht zu denken ist. Die bisher gültigen Verordnungen bestimmten, daß die Leichen Hingerichteter, in Straf anstalten und Korrektionshiiusern Verstorbener, die Leichen der Selbsttnörder (soweit nicht anzunehmen war, dafi der Selbstmord im Zustand der Unzurech nnngssähigkeit begangen ward) und die Leichen der tot ansaefundenen Unbekannten, wenn die Kosten ihrer Beerdigung nicht gesichert waren, den wissen schaftlichen Instituten übergeben wurden. Eine Aus nahme trat ein, wenn die Leiche von den Angehörigen binnen 48 Stunden nach dem Tode oder der Auf findung verlangt wurde· · » « » Wenn die Gesetzgebung jetzt, um die nötige Zahl von Leichen der Landesnnsversität zu sichern, weiter ausgreisendeßestimmungen herbeiführen will, so sind Gesühlsperletznngen kaum vermeidbar. Die öffentliche Diskussion wird bis zu einem gewissen Grade mitzubestimmen haben, wie diese Gefühls werte und die sür die Gesundheit des Volkes nnd die Krankheitsbekämpsung unabwendbaren Forde rungen gegeneinander abzuwägen sind. - Der erste Paragraph des Gesetzentwurses sagt: Menschliche Leichen, die nicht binnen 48 Stunden nach dem Tode oder der Aus sindnng des Verstorbenen von dessen An gehörigen zum Zwecke der Bestatiung aus eigene Kosten in Anspruch genommen werden, sind un beschadet der Vorschrift des § 486 Absatz b der Strasprozeszordnunn zu wissenschaftlichen Zwecken abzuliefern. Für die Ablieferung hat, wenn der Tod in einer öffentlichen Anstalt erfolgt ist, die Anstaltsverwaltuug, andernfalls die Ortspolizeibehörde zu sorgen. Durch die Ausführungsverordnnng können auch noch andre Ablieferungsstellen bestimmt werden. Der Regierungsentwurf schränkt also dic Ab lieferungspslicht ein. Hebt sie gänzlich auf für alle Fälle, in denen Angehörige die Leiche zur Beim tung in Anspruch nehmen und trägt dem sozialen Empfinden Rechnung, indem er die Ablieferungs pflicht ganz allgemein für »Menschliche Leichen« festsetzt. Damit kann aber das grundsätzliche Be- als Schöpfer doch nur zu den Jungen,. die heute bereits alt geworden sind. Er nimmt eine ähnliche Stellung ein, wie etwa der alte, hochverdiente Bern-- hard Scholz, der ja auch einmal an Brahmsens Seite gestanden hat. Beide Meister haben die nach wagneriiche Entwicklung abgelehnt, und wenn sie etwas von Richard Strauß hören oder von chussy, so halten sie sich die Ohren zu. Im Dresdner Musik leben vollends verhält sich Dtaefele zur Gegenwart-s -kunft fo, wie es der alte Gottfchall im Literaturleben Leipzigs getan hat, während« der ganz modern ge richtete Nicodö das buen reter von Langebrück ge wähg«hg«t,» » - « , Die füns Opern,·die Dvaeseke geschrieben hat, sind heute»wohl als erledigt zu betrachten. Seine ~Symp homa tragiea" kann man jedoch noch öfters in den Konzerten hören. Auch seine Kaimneruiusik wird ge spielt. Neben dieser weltlichen Musik hat Dracsete von jeher auch die geistliche gep·slegt. Es wird aber nicht viele geben, die sein Requiem in H-Moll oder seine Messe in Its-Moll gebbrt haben. Auch seine »Christus«-Trilogie wird den Oratorien Häiidelö, Mendelssohnd oder auch nur Tinelö oder Bosiiö schwerlich Konkurrenz machen. Es wird diesem »Cbristus" nicht anders geben wie dein von Rubin-stein, und die Komponisten werden sich mit dem Gedanken trösten müssen, daß es nun einmal das Schicksal der Ghristusie ist, verkennt zu werden. Draeieke selber dürfte sich darüber durchaus deiner Täuschung hin geben. Anderseits sordert das unbeirrbave nnd treue Festhalten an den alten Prinzipien auch die Hoch achtung derer heraus, die einen andern niusivalsischen Standpunkt einnehmen. Dvaeseke fragt nicht nach dem Ersolg. Das unterscheidet ihn ganz wesentlich von so manchem, der diese Frage zuerst stellt. Kiiorrig nnd sein wenig eigensinnig iwie BrahmM verschließt er sich den Errungenschaften insbesondere des modernen Orchesters nnd bevorzugt das Streich quartett wobei er sich steil-ich aus gändeh Mozart nnd dagdn berufen dann. An diesem untte aber schreibt er veits geg e n die Zeit, die den apart-en Wohlflang der Dolzbläsergrnppe nicht mehr missen will und das lombinierte Blech in jeder Dynamit verträgt. Er ist darin der Antipode etwa von Bassi, der auch im geist ngnhtdratorium höchst weltliche Klänge nicht ver . a . i Schon rein äußerlich gesehen bat Draefeke mit seinem -Tdriftus·" eine Rief-darben its-leidet sei-bit Reduktion und Hauptgefchästsstelle Fdrdknandstraße C. Feruivkechm Redaktion Nr. 8897. Erd-edition Nr· 4571. Verlag Nr. 542 denken nicht ans der Welt geschafft werden, daß es sich in der Mehrzahl der Fälle um die Leichen Armee und der Aermsien handelt. Es liegt auf der Hand, daß kein Gesetzgeber den Unterschied zwifchen Arm und Reich aufzuheben vermag. Auch in der demo kratischsten Einrichtung, im Tode nicht. Immerhin aber erscheint es möglich, die Bestimmungen des § 1 des Gesetzes in der Richtung zu vervollständigen, daß für die Fälle, in denen lediglich die Armut die Reklamation der Leiche zur Bestattung unmög lich macht, Abhilfe geschaffen wird. Es müßte eine mit Befugnissen ausgeftattete Behörde geben, die sich mit aller Rücksicht der Gefühle jener Aermftcu annimmt, die den Ablieferungszwang besonders hart empfinden; nnd die öffentliche Wohltätigkeit müßte es ermöglichen, dnsz wenigstens aug dem Haufe, aus der Familie Leichen nicht gegen den Willen der Hinterbliebenen zu wissenschaftlichen Zwecken weggebracht uud von der Beftattung nur deshalb ausgeschlossen werden, weil vielleicht in ualide, permögenslofe Eltern die Kosten für die Be erdigung eine-Windes nicht innerhalb 48Stunden auf zubringen vermögen. Es ift kaum anzunehmen, daß diese »Einengung der Ablieferungspflicht« den Zweck des Gesetzes wefentlich beeinträchtigte. Offen bar hat die Regierung auch ähnlichen Gedanken Raum gegeben. In § 2 des Gesetz-es Absatz d heißt es: »Die Ablieferung unterbleibt, wenn die an sich zur Ablieferung verpflichtete Stelle ausnahms weise von der Ablieferung aus beson deren Gründen absieht.« Daß das Gesetz keinen Unterschied macht zwischen den Leichen der freiwillig aus dem Leben Gefchiedenen iwie es die frühere Verordnung tat, die gewissermaßen die Selbftmörder ftraftc, die bei voller Besinnung Selbfemord begangen hatten), darf man mit Genug tuung feststellen. Wer möchte auch die Taten der Verzweiflung nachträglich nach dem Kriterium der ~anechnunasfähigkeit« richten usnd unterscheiden? Wer angesichts einer Leiche sich genauem dem Unglück lichften bis in die feinsten Veräftelxkngen des Weges zur Tat zu folgen? Der Staat muß den Selbftmord verdammen. Doch feine Ethik verbietet, daß Rate-s gor ien von Selbftmördern beim Leichen-abliefe rnngszwang geschaffen werden-« Das Gesetz bringt es mit sich- daß in vielen Fällen der Ablieferungszwang des Krankenhauer wie einc Bezahlung öffentlicher Wohltaten durch eine Leiche cr fcheint. Aber gerade in solchen Fällen wird es schwie rig, wenn nicht unmöglich fein, aus diese Empfin dungen ein«-zugehen Es ist für den Stand unsrer Kultur bezeichnen-d, daß die Hülle, die soeben erst der Geist und das warme Leben verließen, den Ueberlebenden heilig ist« Nur in Zeiten des krassesten Materialismud war die Leiche allgemein eine Sache. Die »unteilbare Republik«, die die Menschenrechte codificierte und die »Ver nunft« in Gestalt einer schönen Operniänaerin als Gottheit einsetzte, hat einst in Nanteß eine Gerberei von Menschcnhiiuten eingerichtet Die Mißachtung der Leiche geht Hand in Hand mit der Geringschätzung des Lebens. Aber wer darum die Gefühle fiir den Leichnam zu schätzen weiß, muß zugeben. daß iede Möglichkeit, an den Toten zu lernen, höchster Gewinn für die Lebenden ist. Das ist der Grund, der die Regierung awin a t . die Adlieferungspfliedtzu erweitern. wenn man berücksichtigt, daß feine Jnsftruinentation relativ einfach ist. Eine Partiturscite aus der »Salome« ist nicht so schnell gestillt tvie eine in seinem Otatoriutn. Aber dasür hat er sein ganzes Angen merk und seine volle Liebe den Chorftimnien geschenkt, nnd"da, das muß man sagen, da ist er stark. Da ist er auch ganz ein Eigener. Der Schlußchor bei der Er weckuns es Lazarug izweite Abteilung des zweiten Leistunme mit seiner grandiosen Steigerung und seiner nngemein geschickt gesetzten Polyphonie hat in der neueren Literatur wenig, vielleicht überhaupt kein-en Nebenbuhler. Denn die mächtife Wirkung wird hier lediglich ans den menschlichen St nimen bestritten, während dass Orchester nur sekundiert. Ebenso wir-d der Hinunelsahrtschor am Flußdes Gesamtwerkes stets undiiberall eine tiefe irkung auslösen. Auch an schönen und etgreisenden Partien sehlt es nicht in der Trilogie. Seh rechne dahin die Auserweckung des Lazarug, das heilige Abendmahl. Ich rechne nicht dahin das »Vaterunser« und die Szene mit Jesus am Kreuz, obwohl ich die kunfwolle und geschickte An wendung des Chorals »Wenn ich einmal soll scheiden-« nicht verkenne. « Hier ist die musikalische Eingebung nicht sehr stark und man kann sich die Musik gesiihls-. wärmet denken. i Sicherlich wäre das Werk ntn viele Wirkungen reicher-, wenn nicht der Text bindernd im Wege stünde. Mit vielem Fleiß bat sich Draeseke mit einem andern Autor einen Text ans laut-er Worten der Heiligen Schrift zusammengestellt Es soll.hier aar nicht erst untersucht werden« ob sich die wobliiber dachte, aber in ibrer W i r kung tatsächlich unruhige Zusammenkotweluna der verschiedensten Bibelstellen künstlerisch rechtfertigen läßt oder nicht« Jedenfalls aber batte Draeleke nun Prof a zu komvonieren. Und da rächte es sich, daß er den modernen Bestrebun qen in der Musik abhold war. Prosa zu komvonieren, ist viel schwerer, als Verse in Musik zu seyen. In der Prosa neulß der Komponist entweder Saeteile Worte und Si ben in einen seststebenden Rhythmus bineinvressen sund diesen Wen bevorzugt Draesekes, oder er mnß den Takt beständig wechseln idas tun Strauß, Puccini und andres. Taktwechsel aber er fordert, wenn er künstlerisch bleiben soll, die völlige Bertraniheit mit dem modernen Melos. Hier qeniiat es nicht einmal, Wagners Vorbild zn folgen, denn auch Wagner bat Verse komponiert. Bier bildet Waaner nur die Orundlaar. von der ans. schvvseriich Bill. sein« I- Adieu M 111-unfäqu H· Ek. Wällen -2x.»- - · zki its-Mai I II « Issbszgr. . Its-II ykyhchulldäkkc Feky I. 111-It- slm ..1..5..· Qu- IV » I . .i . guts it lud-a kü- satt wag Itsts llktfsk unt-( Zu lmsjilkvsskeaos Küm- - o m um« s thohån Its- km hismbüto kasgezl schwbsttaso A, Reb- N . I »Ich-assis vor dgl. im (»:e««j)us.-.ic fkijg bleibend. lempsieflxH Paul Gaum-um« s« Parkflmfic l. Telc Außerdem zu hcinnH ABuucr.Loschuwjey Exc·2,u.HctrnC.Bcl-lit Hirsch,BauhnekSlt.-36.W läufer nehscht « soTss s( Zieaeus : schleuderqu gar-knien kein» oilem üchscn zu 9 Pfund l «lnhsltinkl.Pono.Vcrp-q und Nachnahmcgebnht IN M. I.Zone2sPk«bil Sarantls Zurück-saht Slnslicls cis sichs-solchen Mehle Jljuiselon g « Solid. Bill Erst-kam Malt Gdtliizer Sus. 21321 sde werden in einigen Stt Ist-guten u. besol c. A. Msclsltt Wild-mitfes- Stra« Praqer Mqu Amalienstmnc?.. Gewng TMMI Its-. as aus-· ' ,- Inst - - Stuhlvlt - s Smonkl k. 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