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Dresdner neueste Nachrichten : 14.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192207147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19220714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19220714
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1922
- Monat1922-07
- Tag1922-07-14
- Monat1922-07
- Jahr1922
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 14.07.1922
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Yes-ag, 14. Jan 1922 Mdner Neuefte Nachrichten UU uns Der Ent- IM Ums tfcn km· Ictfchum eiu Wdze Dom-drechs- " . n o ÆMWHMW Missdsssgsss Eis-Wiss ——————-s.::.ss M-- M « Mit-Las 10 s- sMS W soin ski- -.....i:i«ii:«.«:i » iiiiiiiixii ».i-iii«i:.i isHiiiHiiitmizii «oeamoigm:pt.s.—. smn i.:r . - W J siri Z · —, Wiss-im W- iii »si-» Mk HEXE-Mk Mit « Und UDU c · MUUS MIHHJHHFOHWH Hi »Es-Ei Esstslvsssssmss M- 2-:: W M sind MMMKM Dresden-w Faumdstwße H- . Jus-Mamm: usw- 2ssos, 26622 und 26203 · Postfcheckkoutii cum-i ni. 2060 MM Wind-w tthm Roma-) W m Wes-u into-most - Inscsew M M siedet-W sus- W um- M aus Recht-W m- Wosi naives-sum ais-gas- W, - .- A Vordem ( um«-blieb jAI Mucuuchk 4 dkt in ; lesen tm i Ein dreijähriges Moratorinm Verlangt Ernentc annitzunq der inneren Krise Die Forderungen der Gewerkschaften - ,Nückkehr des Reichspräsidenten Im Limse des gestrigen Tages hatte sich - diesen Mira-I bekam man nach den and Berlin vorliegenden szichten das Gefühl verstärtt, daß der Höhe kai der Krise nunmehr überschritten sei· spu der Regierungswerkstle war es stiller geworden. Die Einin aher til-er das Schutzgesetz schritt fort· Seh- viel sur Entspannung hatte dabei die gestrige Retchstagsrede des dayrischen Handels uziuiste r d H ain m deigetragen, deren kluge Sehnt- Wkeix vornehmlich volks- oder besser: stammedpsnchos ngiskh eingestellt mar. Das düstere Gewölk begann sich sichtlich zu zerteilem Optimisten glaubten schon den Schluß der Tagung sür diesen Sonnabend anbündigen sit können- Leider scheint, nachdem die Lage im Parlament sich cchessert hatte, von außen eine n e ue G es ah : herein gktkagen zu wer-den. Gestern nachmittag fanden nämlich km Reichs-tage Besprechungen der Gewerk schaften mit den sozialistischen Parteien span, in denen die Gewerkschasten erneut ihre Un - zustiedensheit mit den Beschlüssen des Ausschusses zu dem Gesegentwurf zum Schutze der Repuiblit zum Ausdruck brachten. Die Sozia l - demokraten betonten, daß sie, entgegen anders inutcndcn Meldungem unbedingt ans der Gr weiterung der Koalition nach links de- Hehem Dem Reichskanzler wurde von diesem BE sgiusse Mitteilung gemach Er hat sich noch gestern qend mit dem Reichdpräsidenten in Jeeudenstadt in Verbindung gesetzt nnd ihn ge lesen, sofort nach Berlin zurückzukehren Dieser hat, ispie wir weiter erfahren, seine Kur tin Schwarzwald-e shgcbrochen und dürfte zur Stunde, da diese Zeilen er !schciuen, bereits in Berlin angekommen sein. Hoffent !uch gelingt ed der bewährten Klugheit nnd dier silber jiegenen Persönlichkeit des Neichspriisidenten, die neues Kluft noch einmal zu liberbrücken nnd die in letzter! Minute, nachdem alles schon erledigt schien, erneut her-’ xwgebrochene Krise zu been-Im « Letzte Hoffnungen auf Präsident Ehqu s B. Berlin. U. Jnli. Eis-. Drahtberiütj In lder ~Vossisthen Zeitung« wird als Löan der dnvch das Eingreisen der Gewerkschnsten geschaffenen nencn Krise eine Umbildnng des Knbinetts durch Ausnahme non ein oder zwei Persön lichkeiten ans der Unsdhängiqen Partei Jenes-blen. Sie meint. Dr. Wirth könnte es in suchen »wie er es schon iin vorigen Der-ist oorgedebt hobe, nänis Flieh ohne weitere Besteigung der Parteien innd ohne die Stütze einer Lonlition ein oder zwei nnsbhstngige ;Politiker zuznziehew zunächst einen nnabhängigen Wiederansbnnminister. dann nnth wohl noch einige Staatssekretäre nnd schließlich miibte ’»iniolge der Riicktrittsndsichten GesicrsH eine Nendesennun des Reichswehnninisterinins er-» solgen. Von einer Rücktrittsablicht Dr» ,cdes;lers ist nns nicht das geringste be ;kannt. Jrnendtnelche Beschlüsse baden die Fraks ;tionen gestern natürlich noch nicht sassen Jldnnen. Keine von ihnen. Die Fraltionssinnnqen Iwerden vielmehr erst benie nor deni Plennni stattsindetn »Die »D. A. Z.« gibt noch immer der Hossnung Ausdruck zdaß man die Sozialdemokratie werde da zvon überzeugen können, daß eine Ver ;schärsnng des inneroolitischen Knmpses Hin diesem Augenblick siir nnsre unben lpolitische nnd innerpolitistde Lage nn- Herträqlich wäre. Wir teilen diese Hosianna bis zn einein gewissen Grade nnd bauen dabei besonders ans das ietviihrte Geschick nnd die bandsichere Klnnbeit des heute nach Berlin zurückkehrenden Reichs-räu denten. Die dritte Beratung des Schnngksetses ist unter diesen Umständen dinnnsgeschoben worden. Man will den heutigen Tag zu Verhandlungen ans nntzen Die Kommunisten aber wittern Morgenlnst nnd wenden sich in einem Anstns an die sozialistischen Parteien und Gewerkickpniten mit der Parole: Ans lösnng dieses Reichstnges. Schluß mit der Konlitionsoolitid Sosortiger General streil. Urbeiterregiernns. Das deutsche Stundnngsgesuch Taz offsizielle deutsche StundungdgesuchJ dem die in den letzten Tagen an dieser Stelle besproche-’ nen vorbereitenden Verhandlungen voraufgingen, ist nunmehr erfolgt. Die deutsche Note, deren Wortlaut wir heute ver-öffentlichem erklärt die Unmöglichkeit, die iiir das Jahr 1922 vorgesehenen Barzablungen aufzu bringen, ohne dag Sinken der Mark weiter zu beschleu nigen. Der für den lö. Juli fällige Ratenbetrag liegt zwar bereit, die Reichsregiemng glaubt aber nicht aus ihn verzichten zu können. Sie müßte sonst sofort wieder mit großen Devisenkäufen beginnen. denn in den nächsten Monaten müssen die eintreffenden auslän dischen Getreidemengen, deren wir zur Vollsernäbrung bedürfen, bezahlt werden. Die Wünsche der Rein-Regierung gehen aber noch weiter: mit einer bloßen Stundung für das laufende Jahr wire fiir Deutschland gar nichts gewonnen. Soll der Kurz der Mark auch nur einigermaßen wiederher geftrllt werden, so muß Deutschland auch zum minde iten für die Jahre 1023 und 1924 von allen Barzablnngen befreit werden. Außerdem müssen auch die sonstigen, nicht zu den eigentlichen Reparationös verpflichtungen gehörigen Lasten, soweit sie fremde Teviscn erfordern, von Grund auf revidiert und neu übctpriift werden. Die Antwort der Reparationstommiss iion steht zur Zeit noch aus. Man glaubt dies als günstiges Zeichen deuten zu können. Denn die Ueber- Meisung der am Sonnabend fälligen Rate ist bank t»echnifch nunmehr, wie man auch in der Revanc iwndtommisfion weiß, nicht mehr mitglich Die Reva tationskommission bat gestern die deutsche Finanzlage abermal-z eingehend besprochen. England, Italien nnd Bciaien seben durchaus die zwingende Notwenidigkeiii eines Moratorinms ein; Frankreich war immer noch. zurückhalten-d und verfolgte seine gestern bereits er- Walinte abwartende Tabtit weiter. Die französifche sitentliche Meinung zeigt, nach den Ileußerungen der Presse en urteilen, eine größere Unsicherheitl Als ie. Von Ganttioneu nnd milititriscben Be isiitmaenlänen spricht nur noch ein kleiner werdender Teil aus der äußersten Rechten- Poinearö ftiblti sich langsam und vorsichtig aus dieser gefährlich werdenden Nachbarschaft beraus. Hundert verschiedene Meist recht obersliichliche Pläne zur »Liisuna« der- Finanssrage erscheinen in den Zeitungen Eines ist .tlar: das deutsche Remationsnrpblem ist rein ,·,Ding M stch«: es stebt in engstem Zusammenhange sur Frage der interalliierten Schulden und tit nur im Verein mit diesen endgitliig dir litten Die Lösung dieser Frage aber, fiir die lebten Indes nur Amerika anständig tit, steht augenblicklich Koch in weiter Ferne Die amerikanische Regierung M re angesichts ils-r Bellt-einstimmig in den Ber leinigtcn Staaten nicht wagen zu dürfen, eine Schulden erleichterung - ganz zu schweigen von einem Schuldenerlasz - in Angriff zu nehmen. Inner politische Erwägungen hemmen ihre Entschlusses Wahlen stehen vor dser Tür. Senatoren nnd Deputierte bangen um ihre Mandate und fürchten die Unpopula-j rität. Infolgedessen begnügt sich die Regierung Ha r-; ding mit frommen Wiinschen, moralischen Lamms-; musfprüchlein und ethischen Traktaten, tut aber prak-; tisch nichts. Ehe aber Amerika sich nicht zum Handelns entschließen kann, wird eine endgültige Lösung der. europäischen Finanzkrise nicht möglich sein. Man wird mit kurzfristigen Moratorien und kleineren Anleiheni fortwuriteln müssen, um schließlich einzusehen, daß« man am Ende wieder dort steht, wo man ein paar: Jahre zuvor gestanden hat. Es gibt kein-e d euts che Finanzkrise, es gibt nur eine europäis ehe Finanz trise, von der die deutsche ein Teil ist. Und deswegen wird es auch keinen deutschen Zufammenbruch geben, sondern nur einen eur op äif ch en. Es fragt sich, wie weit Amerika in der Lage ist, einem solchen Zusammenbruch nur als interessierter Zuschauer hei znwohnen Von Jahr zu Jahr, von Monat zu Monat wird die fürchterliche Abhängigkeit unsres Erdteils von Amerika klarer und klarer. Wilfonö Schlagwort ans der Zeit seiner »Ver mittlnngsveksuche«, bevor er Amerika in den Krieg führte, ist Wahrheit geworden. Versailleö ist von höherem Standpunkt aus gesehenwirklieh ein-Frieden ohne Sieger und Besiegte"; denn alle euroväisschen Staaten find gleichmäßig besiegt von dem einen großen Sieger jenseits des Wasser-, von Amerika. Dort und nur dort liegt auch die Entscheidung, wie weit Deutschland in den nächsten Jahren leben darf und ob ed leben darf. Noch keine Antwort 1 I Bari-, ti. Juli. leis. Duitlmith Eise Antwort der Repatatlouslomiulsslou auldiesetttlche Note-var tu det- geftriqeu M ktmtden noch nicht bekannt Man glaubt satt-gis Moll-sen zu klimmt, daß die Repantlovstpmmllllou mlt einem vorläufian Aufschub der Juliubluus einverstan den ist. Die endgültige Regelung der mzeu Fras liäuat von beut Bericht des Gatautietomiteeschx Das Garantietonitcc wird Ausfussätlsstet Ruhe tu Paris aurlickcrwartet Staatsfekretär Sårsder wird le lchuell wie möglich nach Berlin zitrllckkehrem tm an den letzten Verhandlungen des«Gtrs-tietoiuiteeö teil-l unebnem Da die Repamlouskommlssisn bisher noch nicht geantwortet bph ist banktcchuifth die Ueber-l wes-im m u Nationen Gold-m- iuk m u, Junl qax nicht »h- Issslld Iz- Licht aus dem Osten? China ein Lehrmeister des Westens Ein Chineie zum »Nun-sang des About-landes« Ju Cum Aufl-use des Pekinger Universitäts pwiessoxs Dr. Kiqngistangshm den wir vor einigen Wochen veröffentlichtem finiden sich folgende- Säsu »Für Eban ist jede Reife und jede Teilung nurl immer Weg zum weiteren Auf-stieg geworden Shim sische Geschichte ist eine Geschichte des Grube-werdend und gleichzeitig des Groberns. China ist wahrscheinlich das einzige Reich in der Welt. das feine Ansb:citung insicht Erobernnqem sondern dem Besiethcrden ver-( dankt. Die chinesifche Kultur kann in man-; jeher Hinsicht als Heilmittel für die Deka ;denz der westlichen Kultur betrachtet iw e e d e n.« Daß uns jenes räiselhafte Reich im Oft-en gar man- ; chez zu sagen und zu geben bat, wissen wxr Guropirsr · und vor allem wir Deutschen, seitdem wir es uns ab-· gewöhnt halten, adgewöhnen mußten, mit dem doch-sc müiigcn Stolze des weißen Mannes auf die »sarblgen» Raffen Asiens« verächtlich herabzublicken. Wir Abend-ll länder haben ja nach den Erfahrungen der letzten Jahre i skeiuen großen Grund, besonders stolz auf uns und ; unsre einst als unerreichbarer Gipfeluunskt menschlicher-« Entwicklung gepriesene Kultur zu fein, deren letzt- · Wort- schließlich die gegenseitige Berntchtung durch( Gadbomhen und Flammenwerfer war, und die alle Folteraualen barbarifcher Zeiten übertrefsende fadistische » Quälerei der Hungerblockade, der Reparatsoneu · »und Sanktionen Wir find sehr fkcptkfch gkss Iworden gegen uns und unser Werk. Wir. Ist-den überall, in Politik, Kunst,Literatur und Gesellschaft. inne Zermittekuna Inn-onna rinnt-sung und Nieder-4 )gang. Wir haben alle festen Wertmaßitiibe verloren Wir stehen den Problemen, die uns das von unsern eigenen « Händen erbaute Maschinenzeitalter in Wirtschaft und. Politik ausgibt, hilflos gegenüber und schauen vergeblich nach einem Ausweg. Wir dieputieren und dedatiieren viel und halten viel Konserenzen und Kongresse ab. Aber wir sprechen tausend Sprachen nnd reden mit tausend Zungen und diövutieren uns langsam in den Abgrund hinein. Bücher der Müdigkeit werden zahl reicher. « Untergangdftimmung allent halbeni Wir erheben suchend unsre Blicke über die Grenzen unsres eigenen abendländischen Lebenskreifeö hinaus, um jenseits vielleicht die rettende und befreiende Formel zu finden. Chinesifche und indische Schriften tauchen immer zahlreicher auf. Kann der Osten, kann Afien, kann China uns etwas sagen-? In ähnlicher Weise, wie ed Kiang Rang-hu vor Furzem schon tat, nimmt seht sein Landsmann E h an g ininsHah Mitglied der chinesischen Delqzation aus sder Konserenz von Washington, zu den Nöten der iabendländiicheu Welt in der bekannten amerikanischen Wochenschrift »The Nation-« Stellung. Seine IWorte dürften gerade im gegenwärtigen Augenblick ifiir Europa, insbesondere für das von neuen inneren JKänwfen zerrissene Deutschland, von ganz besonderer fsedeutung sein. Wir geben anschließend den wesent lichen Teil der Ausführungen Chang Hfin-Hais nach ider vortrefflichen ueoersetzung in der rühmlich be kannten Münchner Zeitschrift »Die Auslandzs !poft« wieder. Ebang Hsinsidai fchreibt: Es steht außer Frage, daß die westlichen Staaten eine der rritilchsten Zeiten ihrer Geschichte durchmachen. Ueberall in Europa, ganz gleich, ob bei den Siegern oder Besiegten, gibt es Unruhe-, Wirrnis, Krieg, Pestilenz, Hungersnot Nicht felteu wird uns gesagt, daß der Aufs und·Abftieg von Zivilisationen sich auf vom Schicksal vor-bestimmten Kurven vollzieht, die zu ändern nicht im menschlichen Machtbereich liege. Und fo fallen oit Historikcr und Philosovhen der Versuchung anheim, die gegen wärtige okzidentale Welt mit den leisten Tagen des Rümifchen Reiches zu ver g l e i ch c n. Es braucht jedoch folch ein universaler Pefsiinismuö nicht unbedingt zu bestehen. Trifft es zu, daß die west liche Zivilifation die Abwärtökurve durchläuft, warum soll das schließlich nicht die Auflösung der alten Ord nung und die Vorbereitung einer neuen bedeuten? Letzteres glaube ich. Der Uebergang von einer Ordnung zur andern erfordert notwendiger weise eine Tbavszeit, die aus einer Lage berau- ficki ergibt, in welcher, siir den Augenblick, die Dinge aus den Fugen geraten find. Das ist die Situation. der sich China und der Westen gleichzeitig gegenüber gestellt leben. Das gegenwärtige chaod. hier wie dort, ift tat sächlich ein Zeichen der Kraft; und es hängi» davon ab, welche Früchte die Unordnung zeitigen widd,s ehe wir zu sagen vermögen, ob fie das Ende der Zivili-’ sation oder den Anfang einer neuen Blütezeit bedeutet. . Dafz leicht Parallelen gezogen werden können zwischen der römifchen Welt des Z. bis Z. Jahrhunderts und der heutigen westlichen Welt, ift nicht zu leugnen. Eine-s ift dabei vor allem auffällig. Das ift die Hins ldsung der Reichs- und souveränen Macht. die zu nehmende Schwüchung der- zentralifiers ten Staatsgewalt wahr-end aber die rdmifche kaiserliche Macht durch das Eindringen der Barbaren lauter-graben wurde, wird die heutige kaiserliche Macht üblich nnd liche- dnrch ihre eigenen Mißstände unterminiert und dadurch, daß die Menschheit zu größerer Erfahrung und Aufklärung gelangt ist. Es imacht keinen Unterschied aus« wie lange in den ein zelnen Weststaatcn Demokratie bereits als politische Einrichtung besteht. Amerida ist der erste demokratische Staat und hat doch die am stärksten zentralisierte Auto rität. Ader diese Idee der Autorität erfährt heute zum erstenmal einen wirklich tiefgehenden Ølnariff seitens lder politischen Denker-. Aber bei aller Abneigung gegen den bisher den Staats-begriff bestimmen-den Nationalw linua und aller Leidenschaft filr den Sozialismiis ;scheinen doch die neuesten Denker über die Idee des Staates oder der Nation noch nicht hinwegackmimen zu sein. Sozialigmus scheint am Ende nur die Ab lösung einer Autoritiithorni durch eine andre zn sein. wie es sich in Rnßlaud ergeben hat. Erst wenn die Idee des Staates als einer sich selbst genügenden Ganzheit aufaeaeben worden ist, werden sdie Mißstände und die Unruhe der alten Ordnung anf- Iliören, die neue Aera. die eben anhebt, in Mitleiden schaft zu ziehen. Hier diirfte es sich als vorteilhaft fiir die westlichen Nationen erweisen, die politische Philosophie zu untersuchen. welche die Chinesen vertreten haben, und welche die Grund-lage ihrer Zivilisation bildet. Es ist das besondere Verdienst des chinesischen politischen Denkens-, daß eö die Existenz des Staates aliz einer sich selbst genügenden Wesen heit übechaunt nicht anerkennt. Wir hören allgemein die Kritik aussprechen, daß dem chinesischen Volke nicht zu helfen ist, weil es nicht die Idee deg Staates. der Nation aus sich heraus entwickelt habe. Dieb trifft zu, wenn wir das Ideal des Okzidentd als Maß des Urteils nehmen« Wenn bei politischem Handeln alles auf die reine physische Macht, auf Eroberung eingestellt wird, dann ist es wirklich notwendig, will ed am Leben bleiben, daß das Volk. das Gegenstand des Angriffs ist, seine Kräfte zusammenfaßt, eine Nation bildet und oeriucht, die eindringende Macht auf eigenem Grund zu schlagen. Die chinesische politische Philosophie stellt teinen Unterschied auf zwischen Staat und Individuum; der Staat- wie ihn der Westen auffaßt, existiert siir sie nicht. Und das ift, anstatt, wie allgem-ein angenommen, unsre Schwäche, in Wirklichkeit unfoe Stärke; Kon fuzius in seiner »Höheren Lehre« drückt eine der charakteristischsten Ideen, die dem chinesischen poli tischen System zugrunde liegen, wie folgt aus: Wenn unsre erlauchten Ahnen wünfchten, der z Welt die höchsten Tugenden iilar zu machen und die-se « zu verbreiten, fo brachten sie zuerst ih r e Staaten in die gehörig-e Ordnung Davor ord neten sie ihre Familien. Davor hildeten sie sich selbst. Davor vervollfommneten sie ihre Seele n. Davor versuchten sie aufrichtig zu sein in ihre m D enken. Davo- ersweiterten sie bis aufs äußerfte ihr W i-ssen· Solche Erweiterung des- Wifsend lag in der Untersuchung aller Dinge und in dein sie-Sehen, wie sie wirslich sind. Waren so die Dinge erforscht, wurde das Wissen völlig. Danach wurden die Gedanken ehrlich, die Seelen vollkommen, » sie selbst gebildet, ihre Familien geordnet, ihre i Staaten in gehörige Ordnung gebracht. Als ihre Staaten in gehöriger Ordnung waren, wurde die, ganze Welt friedlich und glücklich Das ist eine Aufforderung an Lloyd G e o r- a e oder, wenn wir so wollen, an die ganze west liche Welt. Das Individuum ist die letzte Berufungömögxlichkein thedangcmessengebib det, kann ed in sich ielibft die höheren Ideale des Lebens verwirslichen, die alle Menschen anstrehen. dann haben wir die letzte Wirklichkeit erreicht, und ed braucht keinen weiteren Streit mn den Staat. Der Staat ist schließ lich, was die einzelnen aus itan wachem und des-wegen ift ed reine Sage, ou glauben, das er eine Sonder iexiitena für sich habe. , - i Der stunft ded Merens bat sich der Weiten beson- Yders gerühmt, aher ich hoffe. daf- er in kurzem lmit aller Schwere verspüren wird, daß Gesetze und nochmaldGefeiee tin-mehrer sticken und würgen, also sie und Leben nnd Freiheit geben. Jan Geme dadu- ift in China der Staat »Nuner par amtierte-s gewesen. Den Ehinesen hat die Regierung selten depornmndetz und feinwenwt meidecheitntwnidmwanwuaem Deshalb sind denn auch die Ohinefm W MW alisten und ihre Miit echte ReaW com-sen Und das hat die Grundlage Morden fiir W urteic over stottnanapen. Wir haben reimen bis « welchem Grade sie das Sitten-fes zur Eisen- ihrä Seins haben machen sonnen. Rafsewnnterschiede hat-un von chinesischen-i We ans geschen, gaus nich iac Jin zweiter Linie gestanden « f Ohne diesen Geist der Dumamsein ohne dies-. Bi rtickgreifen auf da- GittW als den einzigen Mik Haber Recht oder unrecht, das alle Unterscheidungen An »Me. Glauben« oder Nation tin-schaltet hätte d« biet des heutigen China leicht in M vielse- Sia « zerfallen rennen. ais as in ouropa gidr. Wir-as " ist grdßer als der eurooitifche W feine « Beerstit Letzte-Migli- . · - CMIUII Zcu des im mo. IU den - Grads. Aas sitt. Paunelntt lislftaiifkl I et e »Juki-ell « U e. Mühle Ek- Reich I kamen cltlvkunq seit vom Unnatcs Its Ein altenqu IN im« e a en 111 flns Uchcchm Macht« IM in veran· stauen. l besten U Män lualjtät llt dem Mepan Fikxya 111-s n M Eimer stocken k. Vor nlåßllch Ins den cen dle ! Berg den 1. c leaen Fabri. Id, den Den In mass- Inners t- und wovor mrant (NUII nun leise loss jiom 111-I 111 7 Uhr IS r. 12. 11.8 Ists
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