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Dresdner neueste Nachrichten : 15.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192207155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19220715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19220715
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1922
- Monat1922-07
- Tag1922-07-15
- Monat1922-07
- Jahr1922
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 15.07.1922
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Ak. 104 m- Jahrg YLIYMIMO CI. JUU 1922 Dresdner Neuefte Nachrichten iex Grund-ils II knis, DIE-, «L———liM««.—RZk-szæåspggsggswkss EM MMWN TOssssWs —Dss-sss»·sss- äxssssssxs Issigsxsks ««:-.2:-«-g-,:ks««;·s--sts13:ss« NOT-. Listen- edOIZUn oh 10 v. d. Åu T« Zel- ebülårqftår o spme « Anna-NO Monat-lich Em- ««· W W Hauz- Zof stqwmeigmmsz sit-« « . · » m O « nd J sti· m hesugim Anstaunte-mag ni v ti .K b Memmmten Tagen und Ikstben mOPrFUMULFLØaETOTMÆARMX If anders . u non ie. ei ng . ngYsÆanklgÆÆrgju-anEchoJLLFUJKeFUMFYJJ Mai- m« m easy-Ministeri- okesdewon Musik-damp- 4. . Fauspkechuum · « · mem- DZMQ 28085 26622 und 26203 am W. mmä » - , · pvstfcheckkouie: does-den Kr. 2060 W W sp-f )W v Wanst UMU J- soue bsdss Mi, W eis- W W nan Besteh- W Anspruch m Nachts-kennzng Wugdoiegipwchenden Finqu Zahlung der Revarationsrate vom 15. Juli verlangt Die Stunde der Entscheidung Es ist das Trdstliebe an den menschlichen Dingen, daß die Nerven nur ein bestimmtes Llusmaß von Ve- Iqstnng vertragen. Mitunter reißen die Nervenstränge, im denen zuviel gezerrt wurde. Das ift aber doch der verhältnismäßig seltenere Fall. Viel häufiger geschieht, daß man gleichmtitig wird unsd unter dem fortgesetzten Druck die Seelen sich mit Ruhe zu wappnen begin-nen ca hat keinen Sinn, die mehr oder wenigek legendari-» schen Gerüchte aneinanderzureishem die tiber die Bd r-! gefchichte der gestrigen Besprechnng voni Gewerkschaften und lvzialiitiichen Par.! ieien tolportiert werden. Ol- man in gewissen Kreisen wirklich Eber die Absicht des Reichdoeäsidentem ver-? mittelnd einzugreifen, entrttstet war und ob dann! Scheidewann bei der Zulammenkunst feinen ganzen; Zorn über den ihm angeblich feit langem verfeindeteni Reichdpräiidenten lich vom Herzen lud, ed ist am letztenJ Ende ungeheuer gleichgültig Die Hauptsache bleibt :i Man hat diesmal die Nerven bewahrt, und qkko hat der Schreckichnß fein Ziel verfehlt. Die Steuer-i geiene find« abgeschlossen. Auch über das Gesetz zum! Schutze der Republik ist man. zum mindesten im Parla-! wenn in der Hauptsache sich einig. Alled in allem: Wenn? ordnungsmäßig und parlamentariich verfahren wird. i ft! das Schuhaefetz nicht mehr gefährdet, ists auch die qualifizierte Zweidrittelmehrbeit ihm sicher. «- Wünfchen allerdings die Sozialdemokraten unten allen Umständen eine idfortigeeinfeitige Erwei terung des Kabinetts nach lisn ke, dann muß die Situation noch in letzter Stunde überaus ernst werden« Ornsten viel ernster ald die meisten glauben. Daßdarttder die derzeidigeKoaslition zerberften müßte, ist fallbfdverftändlws Nicht einmal über die Mahlzeit. nicht einmal als Provisorium vermöchte das iediee Kabinett die Geschäfte weiterzuführen Schon hier rühren diese innewoliitstichen Dinge an die Sphäre der großen Politik Sie Um ed natürlich an hun dert andern Stellen erst recht. Es ist mit Händen zu greifen, daß Deutschland für dte R e g i e r u n g e n d e s Westen-, von denen ej Hilfe erbeten hat und er wartet, nicht gerade dadurch kredistwürdiger würde, daß es im nämlichen Atemzug da es in Paris uin Mora ioriusm und Kredit ersuchen läßt, durch ausser-parla mentarische Jnstanzen sich eine überwiegend radikal nach links orientierte Regierung aufzwingen ließe. In der gleichen Richtung würde vermudlsieh auch die Auf lösung wirken: Gutach-ten die man bei unsern aus wärtigen Millionen eingefordcrt hat, haben, wie man uns berichtet, mit denselben Gründen, die anf dei- Hand liegen, sich gegen eine Ansiiisung ausgesprochen - Die Entscheidung wird davon abhängen, ob die Mehrheitöfoztalissten genügend Einsicht und Weitblick zeigen. Ginstweilen mischten wir annehmen, daß sie vor einer solchen Verantwortung, wie wir sie oben kennzeichnetem doch noch zu r ü ck feh reck e n. Jn unsrer Annahme werden wir bestärkt durch die Tatsache daß Präsident Löbe mit dem Schluß der Twmmg für den Sonntaqabend rechnet. Viellleicdt gibt es also doch noch einen frieddvtchen Ausklanq. Umbilduqu M Milch Will M LIMle Hilf-thing als Aufbaumknkftey Dr. Wiedfeldt als Minister des Aeußeru genannt B. Berlin, U· Inli Mit-. Drahtberiihti Wie wir anzunehmen Grund haben, wird eine A n s i d s n n a des Reichstasd unter reinen Umständen ersolaem Hingegen erscheint nnd nicht ausgeschlossen, dasz der Reichskanzler ans eigene Hand ans Grund seines unbestreitbaren versasinnasmiisziaen zNethtes sein Kabinett naeh perslinlichein iGeschmal zusammenzustellen snthen wird. Herr Dr. Wirth wird also nnter Umständen einen nn abhänaiaen Ansb a u nt inist e r sman kann mit Dr. Hilserdina rechnen) in iein Kabinett bernsen nnd vielleicht znm Ausgleith das Ministe r in in de d Ll e n ss e r n einein deren iihertraaem der politisch der Dentschen Volkspartei nahesteht. Die »Vossiskhe sei-» tnng« nennt in diesem Zusammenhang Dr. Wie d sj se l d t , den deutschen Botschaster in Washington Einer einseitigen Ausdehnung des Kabinetts nach links, die bis in die ienten Stunden vielsatb in dein Kanzler nahestehenden Kreisen nnd vielleicht ansi non ihm selbst erwogen wurde, widerstreben Zentrnm nnd Demokraten mit nachdrtickliihster Ent schiedenbeit. Die ~G erma n i a« veriissentiicht hn diesem Ende einen Leitanssan unter der nnmiszoersttinds lieben Ueberschriit »Wie hierher nnd nicht wei t e r«. Anrh die demokratische Reichstasösraktion steht, wie wir nochmals nnterstreirhem ans diesem Standpunkt Der Reichs-tandem wird, wie setzt ver lantet, erst heute ziiriickkommcn Bei den gestriaen intersraktionellen Besprechungen. welche die noch strittigen Punkte auszugleichen bestimmt waren, bat es sich vornehmlich um die Bestimmung iiber die qewaltsame Sprenanng von Versamm ln nq e n gehandelt, deren Beseitigung die Sozial demokratie wünscht. an der aber die Deutsche Volks partei sehr entschieden festhält. Wkonålltlje KTifk und vie eumuåiimen Stauttzmåunkr Warum warten wir immer eine Kata itrophe ab und unternehmen keine Schritte.uln ihr zuvorzukoinmenP Diese bezeichnende Frage, die der Abgeordnete K e n w o r t b n gestern im englischen Unterhaufe stellte, trifft mit sicherem Stich die fchwächfte und verwundbarite Stelle der europätschen Staatdmänner von heute, erfaßt in einem Satze die tiefste Ursache ihres von Woche zu Woche sich kläglicher offenbar-enden Versagens3. Ebenso bezeichnend wie die Frage ist die Antwort: Es erfolgte nämlich g a r kein e. Es blieb alles ruhig auf der Minister-band Die viel redenden Staatsmiinner hüllten fich dieses eine Mal in Schweigen. Die-s Momentbild von der gefirigen Unterhaus situmg verdient ed, festgehalten zu werden. Gerade lebt, wo alle politischen Kinderiviirter sich beeilen, unter großem Geschrei den Brunnen zuzudeclem n a ch - dem» das Kind glücklich hineingefallen ist. »Ich bin durchaus dafür-, daß die Reparatiouös deitiminungen des Verfailler Vertrags du r ch g e f e tzt w e r d e n«. erklärte der englische Premier dieser Tage einer sorgenvoll zu ihm kommen den Deputation englischer Industriellen »voranögefegt, daß wir uns dabei nicht selber mehr schaden als Deutschland.« Und noch positiver tiang’s bald nachher im Parlament aus seinem Munde: »Die dritifche Regierung ift der Ansicht, daß es absolut notwendig ist« Deutschland ein Moratorium zu ge wäh r e n.« Das find sehr kluge, fehr vernünftige nnd f eh r v e rf v it t e t e Ansichten Das Kind liegt nun mal schon im Brunnen, und die Deutschen freuen sich bereit-, wenn der Dollar mal nicht liber 500 steht. Ein bloßes Moratoriuni genügt heute nicht niedr. Die Zeit der kleinen Mitel ifi vorbei. Man kann Anleihe und Moratorium beschließen und hat damit doch nur ein dürftiges Notdach fiir das zerstörte Hand der euros väiichen Finanzen gezimmert Man muß weitergehen: man muß sich gu völligenc Neubau ent schließen. Un den Rutnen von Veriailles herumzuflickem hat itetnen Sinn und keinen Zweck mehr. DadWerk muß schwieriger und schwieriger werden, te länger man wartet. Eines Tages könnte es ganz unldddar ,iein. Allo: ed genügt nicht. eine Anleihe und ein Moratorium su· beschließen. Es genügt auch noch nicht. die Weltfinangkriie durch Abneigung und Streichnng der geiamten internationalen Verfchuldunn edit milderä Egid Bkätnnen aged- nur Eta vpen fein. avpen -. r . ra gut-i -. ederauibmu aber nicht Ziel- und Endvunkte Die Krife tft eine finanzielle, wirtschaftliche und politische zugleich. So muß neben dem finanziellen Nenbau der wirt schaftliche und vor allem der politische vor sich gehen. Das heißt »Reoision von Verfailles". Und das heißt mel) r alö «Revifion von Versailles«. Denn auch eine bloße äußerliche Abänderung aller Bestim mungen dieses Vertrages bliebe Oberfläche-, und mir müssen in die Tiefe der Probleme, um wieder in die Höhe zu kommen. Kein lJofsnunngvoller Auftakt ist die Antwort der Reparationskommission; sie wird sich zwar, das geht aus der ganz-en Anlage des Textes hervor, ganz sicher für das Moratorium aussprechen, sobald der Bericht des Berliner Garantiekomitees in Paris eingetroffen ist, aber sie preßt aus Deutschland noch die letzte gerade erreichbare Goldsumme heraus und fordert die für Sonnabend sälligen 82107297 M. und vergißt dabei nicht einmal die 70 Pfennig, die zu dieser Summe noch hinzurommem Wir sagten gestern, warum die Reichsregierung sich diesen letzten Rest gern in ihren Kassen bewahrt hätte. Sie wird ietzt sofort wieder mit dem Linkauf großer Devisenmengen beginnen müssen, denn die Ankunft der ausländischen Ge treidemengen steht bevor. Diese Kaufe werd-n abermals ungünstig ans- dte Mark einwirten und damit die Länder des Westens ebenso schädtgien wie uns selbst. Die Ausgaben der Regierung für Nahrungs mittel - eincr der deutschen Vertreter in Paris wies tresfend darauf hin - steigen ohnehin in erschrecken dem Maße weiter, und der Ausgleich deö Busdgets wird durch die starre Forderung auf Zahlung der nächsten Rate eine noch unlösbarere Ausgabe. Llood George sagte den englischen Fabrikanten, er sei froh, daß die Aufgabe, vor der die deutsche Regierung stehe, nicht eine Auf gabe sitt die englische sei· Er beneide Deutsch lands Staatsmänner, die sie lösen müßten. nicht. Llond George sprach, wenn er allein war, immer sehr vernünftig - nnd bundelte bisher,— wenn er mit seine Kollegen aus Paris, Brüisel und Rom zusammen kam, doch immer sebr ttnvernitnftlg seinen vernünftigen Worten entgegen. Der Schmerzensweg der enco päischen Konserenzen ist Beweis. Th. sod. Krasskri its Berlin · "· .sB. Vetlliy 14. Juli. (Gig.—Dtmb-richtg.)kwle’baö »Herunter Tageslau« hört, tm der cussi » Volks tommmak Martin. vom Vckag kommende Berlin ein-. gewissen Er hatte H hier Besprechungen mit MEDIUM Mc M.«anf.dic,«soagu Verhandlungen »Die deuqchsrnsstschen Beziehungen von der bosnischen Krisis bis zum Weltkriege Von tät-at P. Pan-sales ehemaliger Der ehemalige deutsche Bosschasiek in Si. Peters burq Gras com-takes gibt in nachfolaenbem Aussat eine bemerkend-neue Darstellung der Beutel-atmen zwischen Deutschland und Russland wie sie sich in der kritischen Periode ver Zusviisuna zwischen 1909 und 1914 qeiialietew Gras com-sales. der in seinem icvi wieder sehr atiuell aewokdenen Taqebuch »Am Scheide weqe swischen Seien nnd Frieden« iDeuisde Beklaqsoesellschast siir kalt-i tit und Geschichte in Berlin) einen sehr wich tigen Beim-a sur staat der Schuld am Kriege geliefert bat- das-s als einer der besten Kenner ver von ihm le schilderien Vor-any seiten. Die Betleauna der durch die Annexion Bos nie n s und der Herzeg o w i n a hervorgerufenen Krisis erfolgte bekanntlich in der Weise, daß die deutsche Regierung in Petersburg mitteilte, ste set bereit, falls Rußland dieser Lösung zustimme, das Wiener Kabinett zu sondtekem ob dieses einverstanden wäre, den Nächten die formelle Sanltton der Aufhebung des Aktikels 25 des Berliner Vertraqu zu unterbreiten. Durch diese ~kormule negative-R wie sie der damalige Gehilse Jöwolslvö, Achan-kenn nannte. wurde aus den russischen Standpunkt insofern Rücksicht genommen, als der von Rußland stets betonte euroväische Charakter der bosntschen Frage aus diese Weise gewahrt und es Rußland erleichtert wurde, sich met der Annexion ab zufinden. Tscharolow bezetehnete mir gegenüber da mals den deutschen Vorschlag als sehr glücklich und als einen »ein-Sen Dienst-C den Deutschland Russland erwiesen »bede. « · A . » » « . m- ich bei ucvekmimung km Berliner Aufwe( strvolslv gegenüber diese Antrage dahin erläutert-e» das es eine »gut«-one Brücke-« iet, die wir ihm bauten- und daß er die-se Brücke, wie mir schiene, ruhig betreten könne, sah der Minister dies sofort ein und erwidertetj »Du eklat. je orois que Gast une voio dans handle-( nous Dom-ans ontker«. (Jn hier Tat, das ist ein Wen den wir einschlagen tönnews Aus den durch die Sieben-s lschen Veröffentlichungen bekanntnewordenen Mit-; teilnnaen. die szolsly damais nach Paris nnd Lunis-Ins richtete, geht denn auch deutlich hervor, daß der Minister; den deutschen Schritt als einen fretindschastltchen aus-; asefaßt bat. »Ich habe dem Grafen Pouvtaliss stir diese freundschaftliche Mitteilung gedankt«, telegtaphievtei szolsly am 17.-4. März nach Paris und London nsnidf bemerkte noch in demselben Telegramm, »daß er »den; versöhnslichen Geist« der Mitteilung des deutschen Bot-» ,scha«sters «onerkenne«.« Eis ist daher nicht richtig, wenn ietzt hie und da behauptet wird, daß das Eingreier Deutschlands zur Lösung der bosnischen Krisis eine wei tere Abktthlsung der deunchgrussischcn Beziehungen zur Folge gehabt habe. Daß wir unsg in der Annexionösraae rückhalt los auf die Seite Oesterreichsuusgiarnsg gestellt hatten, konnte allerdings nicht mithin, einen Schatten auf das Verhältnis Russland-z zu Deutschland zu werfen. Die »N i belu ngentre ue«, mit der Deutschland in »schimmernd:r Wehr-« an die Seite seines Bundesgenossen getreten war, wurde uns natürlich in Russland sehr übergenommew »Reva.nche siir Bosnien« wurde fortan ein Loinnazworn welches die rusfische Politik in den folgenden Jahren bis zum Weltkriea stark beeinflußt hat. Der Schritt Deutsch lands aber. welcher schließlich die Lösung der bosnisciien Krisis-s herbeiführte, und der Russland einen ehrenvollen Rückng aus einer unhaltbaren Lane ermöglichte, bat die Verstimmuna in Russland argen Deutschland nicht deutscher Botschafter in St. Petersburg Inur nicht erhöht, sondern im Gegenteil eine Entfernt nuug in deu- Beziehungen zwischen Peter-Iliura nnd Berlin zur Folge gehabt. Allerdings hatte das Ber liner Kabinett es fiir ntitig erachtet, bevor er- deu in Aussicht gestellten Schritt in Wien unternahm« eine so fortige bestimmte Erkläruna der rusiiskhen Reaieruna zu verlangen, daß sie rückhaltlos die ihr von Deutsch land vorgeschlagenc Lösung annehme. Der Herrn Jksniolskv in freundschaftlicher Weise daraclsatc Stand punkt, daß die deutsche Regierung. bevor sie handele, auch Gewißheit dariiber haben müsse. ob iie bei ihrer Aktion aus festen Boden trete, fand aber anscheinend beim Minister Verständnis Jsivolstn aab, nach Ein holung dek tasiferliehen Genehniiaung, anstand-sing die von uns gewünschte Erklärung ab. Bei Ruszlands Ententesreunden machte sich nun so sort die Befürchtung geltend. daß der von Deutschland dem Peiereburger Kabinett eröffnete Ausweg ane- einer ichivierigen Lage zu einer Annäherung zwischen Peters burg und Berlin führen könnte. Die Beile-gnug der Krisis wurde daher von den Enten«te-Fiabinetten, ob gleich weder England noch Frankreich den si rieg damals wollten, mit sichtlicher Verstinnnung aufgenouunen. löwolskn bekam bittere Vorwürfe darüber zu hören, daß er sieh hinter dein Rücken seiner Pariser und Lon don-er Freunde mit Deutschland in Verhandlungen ein gelassen babe und auf die deutschen Vorschläge ein aeaangen sei. Zugleich wurde von der Enteutes Diploukatäe eine wilde Here gegen Deutsch land in Szene gesetzt. Deutschland wurde beschuldigt, daß es Russland in brutaler Weise bedroht und gezwun nen habe, um den Krieg zu vermeiden, ein ihm gestellte-Z Usltimatum anzunehmen Der engriische Votschasier in Peterdhurg, Sir Arrhnr Nicolion, scheu-te sich nicht, nach einem Diner auf der deutschen Botschaft vor einem IKreise von Rufsen die heftigsten Vorwürfe gegen die russsissehe Politik zu richten, welche vor Deutschland zu Krseuge gekrochen sei. Im Jaihtrlnb sprach der englische Botschastsrat O’Beirne von dem Kiirassierftieseh mir dem Deutschl-and aufgestaiupst sei nnd dadurch das Ein lenten von Russland erreicht habe. Bei einem Beinch, den ich meinem französischen Kollegen, Admiral Toncbard, am Tage nach der Annahme des deutschen Vorschlageö durch Ruleand abstattetc, brachte ich die Rede auf die Beilegung der Krisis und druckte meine Freude darliber ans, daß nunmehr die Gefahr eines Krieges abgewendet und daß dieses Resultat auf dem Wege freundschaftlich-er Verhandlungen erreicht worden sei. Der Botschaster, ein vornehm gesinnter Mann, der persönlich den in jenen Tagen gegen die deutsche Bot schaft gerichteten Jntrigen nach meiner Uweiszeiizrung gänzlich fern stand, sah mich bei diesen Worten erstaunt an und bemerkt-e, meine Mitteilung ilberrasche ihn unt so mehr. als ihm von einem äußerst heftigen Austritt - ..uno Seene irås violente« —, der sich vor wenigen Tagen zwischen szolfty und mir abgespielt habe, er zälilt worden sei. Ich bat meinen Kollegen lachen-d, sich diesen heftigen Austritt von Herrn szolsty selbst schildern zu lassen; der Minister werde ihm gewiß be stätigen, das-i unsre Besprechungen in durchaus versöhn lichem und freundschaftlichem Tone gefiihw worden seien. Es bestand stir mich kein Zweifel darüber, daß iie Information des Admirals Touchard von der englischen Botschaft betrübt-m . » -. » Die Antwort ver Revacatlongtommiiiion I B. Vcet i u, It. Juli. lEig. Damen-hu Dicl littepatationgkommisiion übermittelte der» deckt-leben Regierung folgende Note- Die Reunrationsknmmiision liat die Ehre. der Kriegslattenloinmiiiion den Eint-sang des Meint-ran dmns vom Is. Juli an bestätigen. nnd behält sich vor dieleg mit der ganze-s Aufmerksamkeit znxnriiietn die der Ernst der darin geichilderten Lage et iordert. Doch ist sie til-erzeugt, daß die ltiv Rennen tionen geleisteten Zahlung-en nnk ein e. nnd nicht die wesentlichste Ursache der gegenwärtigen Markentuiertnng darstellen. nnd daß inan end niiltig einen itabilen Zustand nur durch Verwirk lichung non Finansreiornten ichaiieu kann. wie iie teit langen- von der Repurnttonskommiiiion ne iordert wurden. solange der Bericht des Garantie tntnitees til-er die Durchführnnn dieser Maßnahmen der Repnrationölommiltion nicht zugegangen tit. kamt diese keine Enticheidnng treffen. Angesichts der Dringlichkeit des Problems glaubt iie alten eine Entlcheidnnq fällen. nnd diele der deutschen Regierung noch vor dein ts. ilunult iekanntgebeu en tollen. Was die am 15.Jnli iällisen Zahlungen be trifft. is erhält die Kriegslaitentvnmiiiien ans das Satt-eilen pont ti. Juli die Nachricht. dnig die Hdde dieser « Zahlnusen nach Bertickiithtinuug geteilte-. Deutschland gntgeichriebener, credkte titlt ani » 107 ist«-i Gott-»t- uud 70 Mem-m pe ziitert.« Dieser Rett. von« drin die deutsche Regierung erklärt. ihn der Repnrntionss komniliion one Petitionen an halten« meisan ITlultieeqlsltperden » - ’ sed:Ditvas. Drehbank Entopäische Schuldenerlekchftefrpipgs TO Paris, 14. Juli. (Eig. Drahtberichhi Der »Petit Parisien« betont heute morgen, daß durch die Antwort der Alliierten aus das deutsche Moratorinmsgesuch die Krise in der Reparationssrage als eriiiiuet er klärt fei. Es iei ietzt nicht weiter zu verwundern, daß der Präsident der Wiedergntniachuugskommiision mit Peiuearö Besprechungen til-er das Moeatorimn habe und dass gleichzeitig der englische Delegierte Paris verlassen habe und nach London zurückgekehrt iet, um bei feiner Regierung Instruktionen einzu holen. Um Sonnabend werde er wieder in Paris sein. Das Blatt glaubt, dasz die Kommission zwei weitere Fragen in den nächsten Tagen anichneiden werde, und zwar die der Bedingungen des Meratoi rinntd nnd die der Bedingungen der Un leidr. Was das Moratpriunt angehe, so scheine man von französischer Seite die Gewährung nicht gn deadsichtigein io lange iied Deutschland noch nicht bereit ertliirt dabe, den Zahluugeu ausdas Konto der Reparatiouen eine Priorität vor allen inneren Zahluugen gu geben· Auderseits iei man aui dritt scher Seite besonders damit beichiiitigt, ein Mittel gu studen, unt eine neue Bautiertonsereng her deiguitilsrety dantt unter diesen Uatstiinden besser als tin Mai die Aufnahme einer internationalen suleide gngnniten Deutschlands genrtist Verde. Eine Anleihe hätte gleiidgeitig den Zweck, die Zahluugen in Gold wieder auigunehntetn unt anderseits die liiarl gu stabilisiereta cd iei dei dieiee Gelegenheit geändert worden, daß England bereits deuteerlliiren lassen konne, dass edani einen Teil seiner Forde rungen an Frankreiid net-einse- sterbe-i
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