Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 10.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192808105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19280810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19280810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-08
- Tag1928-08-10
- Monat1928-08
- Jahr1928
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 10.08.1928
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Neuefte - Nachricht en YOU Indessenpkeksis VI- VIII We Wtm Iwr. Be . sei sus- Zustkauu durch -»-—-.—-« tax s ki- , · nun Zuscpkcssc« C T25 RJYL MAX-lIIi·WEBZFIFFHEEHIHNZWMTW muw AÆMW Wie-M PMB-»E- WIFTVE«3;33L7;OZ;FW mf «· ; - u a auszogen Z mona . u entsagen- nan w , - .-...«-s»«.-s-;-.:s seh-. .».s.«-»2.;«Jas »Has- xks.::-.s:..sss».ss::.s«..k.s,s.sz mit Oandeisi und Judasiriei eiiung W«sing-»W-10x..».,.,.-k2;k:.sk·».l-x..px. Mon, Bei-lag und -Wgefchsflsstelle Dresden-Oh Monds-. 4 - Forum-f- 14 194-.27 SM, Upsz 22 983 - Telegmmme: Reueste Dresden s Postfchech Dresden 2060 W· MWIIW Obd- Rüdpm mou- vedek zum-gesandt noch aufs-wahrt Im zqae Wem Gespan- Deiktedistskuug oder mai-i hat-en uns-e Besten-c kein-a Anspruch aus Anchises-sung oder Erste-sung des entsprechenden Entgelt ««—" » Freitag, 10. August-Wes xxM Jahrg. lenckuug sich Kur-Saal irchester l- Der er Lebe its-Platz chlllslllsllllllllslslsll 101 m Wust-animian- da den os- Mont schlichen- Hoim der grie· det schlagen lion und sqetioren Lebensl Die Schicksalskrife Jugoflawiens Marmzustand in Agram - Japan hält an feiner Juierveniiouspoliiik in der Mandfchurei fest Allseiiige Ablehnung der Keichsreformplöue Dr. Luther-s Der Tod des Kroaten-führers Gestern abend isi Stesan Raditsch, der weltbekannte Kroatensührer. nu n doch sei n e n schweren Verletzungen erlegen. Sein kräftiger Körper hatte sich lange gegen die Krankheit gewehrt. Die letzten Nachrichten aus Agram zeigten aber, daß sein Zustand immer bedenklicher wurde. Vedeutende Suezialisien ans dem Gebiete der Zucker -krankdeit wurden in höchster Eile- berufen. Sie kaknien zu s vät. Nach einer kurzen Besserung er lag Stesan Raditsch gestern kurz vor 9 Uhr einem Herzschlag. Sein Tod ist ein schwerer Schlag sür den ohnehin nicht allzusehr ge hst-isten jugoslawischen Staat. der in den kommenden-Tagen und Wochen seine entscheidende Schicksalskrise durchmachen dürste. . « Der Tod des Kroatensührerg ist die Folge des-, wahnsinnigen Attentats in der SkuvschtinaJm iugoslawischen Parlament, am Do. Juni. Damals kam es, wie bekannt, zu einem We Zusnmnienstoß mischen der« non Raditsch sie-. sührtentroatiskden Opposition und der altserbischen radikalen Regierungsrat ei. « Im Verlause dieses swntenstoßes zog der serbische Abgeordnete Rcts chits ch inmitten desTumnltes einen Revolvek und gab saus die Bankkeibe der Opposition sechs Schüsse ab, durch die siini Anhänger des Kroaten sühxers getrossen wurden. Zwei davon wurden ge tötet, drei andre, darunter Stesan Radiisch selbst, schwer verletzt. Raditsch wurde wenige Stunden nach dem Attentat operiert und bald daraus, als sich sein Besinden sichtlich besserte, in seine Heimat, nach LaramZ übergeführt, allem Anschein nach, um die nach dem Attentat beispiellos hochgehende Erregung in der Hauptstadt Kroatiens, dessen ungekrdnter König Raditsch war, wenigstens teilweise zu besänftigen. Auch sonst wurde alles getan, um die utn das Leben ihrer Führer bangenden Kroaten zu beruhigen. Das ossizielle Serbien sprach wiederholt das Be dauern über das nerabscheuungswiirdige Attentat aus« Der. König selbst nahm sich der Familien der setöteten Politiker an und besuchte Raditsch wieder holtjtn SpitakÄ « « 4 - Die politischen Aussöhnungssversuche blieben aber ohne Erfolg. Ja, die Kluft zwischen den Altserben und den Kroaten ihat sich im« Lausc der letzten Wochen so sehr verbreitert, daß die kroatische Oppo sition beschloß, den weiteren Stpunsaen des set-bischen Parlaments »in Belgrad nicht mehr beizuwohnem sonder-n eine Art Ge gen-« parlament in Agram auszurufew Das Ziel der Kroaten ist-der autonome troatische Staat innerhalb des iugoslawischen Staatswesens Während nach szdem Kriege die Ultserben unter Führung des großen Pasitskh eine konsequente und teilweise stark übertrsiebene Zentralisierungspolttik ver folgten, setzten sich Raditsch und seine kroatischen Freunde stir, eine söderalistische Ausgestaltung des neuen Staatswesen-sein - » , Der . Kampf zwischen Raditfch und Beimle un ftteitig den bedeutendsten poLitiichen Petiiinlichkeiten Insoslawiens, blsieb nach mannigfaltigen- Wechselfällen sunäcbst n n e n di tb i e b e n. Jnt Jahre 1925 schien es, als ob eine Ausfiihnnnq gelungen sei· Radiiifch erkannte nach dem Zufammenbruch feines phantastischen Moskauer Abenteuerg tet versucht-e, seine kroatische Bauernpartei in die so genannte kommunistiiche Banernintersnationale hinein wbringem den neugefchassenen iuqoslawischen Staat vfsiziell an und sung-fette sogar eine Zeit-lang als Minister. Aber bald trieb ihn sein revolutionäreö Temperament wieder in die Opposition. Unid im- Kampfe gegen den iugvsflawifchen Staat ist er gefallen. Katastrophe aufmerksam Un tust-sitzen herbei getufener Priester versah des Sterbens-it wii den Sterppfakraukeuieu. A , , Die Kunde non dein Ableden des Kroatensiihrers löste anch in B elg end schwere Bestiirznng ans. Ueberall evnede das Ereignis besprochen nnd der Mei nnng Ausdruck gegeben, dasz dieser Tod d i e o l- n e D in schwierige innenpolitische Situation noch verschlitnniern niiisse. «Zst dieser-Zu snitznng der ingeslansischen staatsleiie wird der Uni stand beitragen, ins- nach dein gestrigen Beschtssi des Juniunittitöansschnsseö des Belgrnder Parlainenti die beiden Mehrdneten Jonsanoivitsch nnd Inno ivitsch, die als intellektuelle Ritschnldige des Atten tiiters Ratschitsch angesehen werden, dein Gericht nicht ansgeliesert werden sollen. Die opnesitiinelen Abgeordneten werden« sich mn Sonnabend eersanmeln. u- ne mmudim Beschlüsse in lauen- gle käm-r nnd Rachsplgernen sit-di sch in der·-liiineriich-lentes xrntischeij Koalitinn gilt drijitssevitsckk dee bereits während der Erkrankung Rnditschö die Leitung der Opposition in seinen Händen hatte. « Das tadinetr Korpsetsch befindet sich in einer schwierigen Lage. Raditsch nnd seine Anhänger haben. wie bekannt, ans dein Parteitag in Agrain ihren Ins teitt ans dein Belgrader Parlament beschlossen nnd gesordert, Kroatien miisse A n t o n o in i e erhalten nnd der sentralisieete Staat Jngoslawien in einen Födes rativstaat umgewandelt werden. Die politischen zeigen Teleqrqmm unsres Korrespondcnten id. Wien·"s. Ausqu Nach dein gestern mittag verdsseutlithten ärgtlichen sslletitn das un einein »znfriedenftelleuden Zustand« ieeijthteth var mn nach den hier vorliegenden Be rti-ten ans Igtatn allgeinein aptimtftilaj nnd keines segs ans ein Absehen des Kroateuiiihrets in ta kurzer Zeit verbreitet Um wenigsten der Ber- Meue tell-It, der noch zwei Stunden nor feinem Tese überaus gnt gelannt war nnd mit seinen Un gehltigensehetytr. Gegen 8 Uhr abends ktindigte sich die Katastrophe au. Raditich verfiel in Ast-nie man gai dein immer mehr Verfalleuden Iniettionen. die aber ellalglos blieben. Die setzte machten die Mich-angenehm ant sen. nahen Eintritt see Vorläufig Ruhe in Ast-am Sonderdienft der Dresdner Neueften" Nachrichten U- Aqrsm, I. August Durch United Pres) Alle öffentlichen Lolale mitber nachdem Ue Tobesnatbricht sich in der Stadt verbreitet hatte, was ungefähr gegen 10 Uhr geschah, geschlossen Die Be hörden setzten Matt die Polizei und Geubarncerie tu 01l armzn ft a u b und ließen das Gebäude des Saboy des Kroaticchen Landtages von einem Ku bon umfchcießeu. Starke Patroaiclea durch stebea außerdem ununterbrotbeu die statt, both ist die Ruhe bisher noch überall voll kommen aufrechtetbalten vorbeu. Der Untergang des »l- 14« Qualvollee Tod der Besan Sondetdienst der Dteödner Reuesten R a ch r i ch t e n ;- «-c Ren-, s. August. wan Untted Pres) Die Untersuchungen tm Inneren des geht-denen BGB-wies »F ist« haben ergeben, daß die Vesasnnq teilweise unter den qualvollsten Leiden gestorben ist« Wie bereits in der amtlichen Bekanutmachung über die Aataftrapbe angeführt wird, warein Teil der Schwefelsäure der Itsurnulatorens batterien auggelaufem «Diefe«batte-sich mit dem eindringenden Wasser gemifcht und sogenanntes Thurm-Gab entwickelt. IDie sannfchaftem di sich in dem Teil des Wyom- hefqudem unt-: dem-J Flurplatten die Aikumulatorenbatterien ,aitfgeftellt waren, find durch Einatmen diefes giftigen Gafed eines aualvollen Todes gestorben. Der übrige Teil der Befayung, der sichiin heckrautn des Schiffes befand, ertrank in dein Wasser-, das« durch das vom Zerftbrer »Miffoni« beim Zusammen-« ftoß gerissene Leck eingedrungen war. Nach den-; letzten Gerichten des Marineaniteö beträgt die Zahl der Befadung des IT-Booies und damit auch die sabls der Todeöopfer siebenundzwanzig Offi ziere und Mannfcha·ften. « Das Unterfeeboot, das mit ein ezogenem Seh-: rohr manttverierte,·konnte vom Zerstörer «Miffoni«j nicht gesehen werden. Die Katastrophe kam der Be-; satzung der »Mifsoni« erft zum Bewußtfeity nachdem; durch den Zusammenston das Usßoot am Hei-l fchiverk befchädigt worden war. Der dem »F ist« zugefügte Schaden war fo groß, dafi der deckramn fofort iibers flutet wurde und das Schiff angenb’icklich in die tiefe sank-. · . .. « « . Friedrich Ludwig sahn lum iso. Geburtstag des Tut-speier- In den 150 Jahren. die seit der Geburtsstnnde dedgroßen Volkserzieherö und Jdealiften F r i e d r ich Ludwia Aal-n verflossen sind. find aroße Wand lunaen im Denken nnd Trachten. in der politischen und knlturellen Entwickluna unsres Volkes vor sich aeqanam Viele Ideale und Hoffnunaew die den mutigen Vorkäinpfern jener starrer-bewegten Zeit vor schwebten, scheinen erreicht und in Erssttllnng gegangen zu sein, aber sins der Nähe sieht das Ziel, das damals angekiindigt wurde, doch etwas anders aus, als ed den Vol-ksersiehern, im wallenden Haar nnd Bart non Annodnzumal vorschwebte Als der tnorrige Mit begründer der deutschen Burschenschaft und qtvßdeutsche Patriot im Jahre 1811 daran ging, auf der Haienilzaide öde: Berlin den ersten Tarni und Spi» la J » ritn· n, dachte er wohlnit daran, ewepginsichyuzqgur Belebnng des Stoffwegiels zur Verdiitung der Artertoitlerose oder gar ein Ver titngsnnssös und Verschönerungsinstitnt zu - fehassem Mit solchen Plänen-hätte er damals wohl auch erheb lich weniger Eindruck gemacht-, als in unsrer Zeit der Neurnstheniker nnd des Ideal-s der fchlanken Linie. Jahn lehrte dad Turnen als Mittel zur Ertüchtigusng des deutschen Volikeö in körperlicher und feelifcher Be ziehung. Die Leisbesiibungen waren nicht als-Selbst zweck gedacht, nirgends findet sich in seinen Lehren der Begriff der Höchitleistung oder Rekorde. Der Hauptzweck war zunächst die Erziehung zur Wehrhaftigkeit der Jugend zum Kampf für ein einiges s großes deutscheö Vaterland. Also ein p olitisch es Ziel, wenn man will, aber sicherlich kein par »teiooliti«sches Programm. Baterlandsliebe war fiir Jahn eine sittliche Forderung, die alle Volks genosfen einigen sollte. In der deutschen Turnerei follte körperliche Ertüchtigung mit geistiger Befreiung zu einem harmonischen Ganzen verbunden werden. lahn führte seine Turnfchüler aus den engen Gassen und der engherzigen Abgeschlossenheit der Klein ftaaterei und Eigenhrötelei hinaus aus den grünen Rasen und inden deutschensWald Die Kraft, die die deutsche Burschenfchaft aus ihren Wandersahrten uud ihrer Naturfreude schöpfte, sollte mit den neuen Frei heitsideen Gemeingut des Volkes werden. Aber Jahn blieb nicht in romantischer Begeis fterung stecken. Er war ein Mann der Tat, ein Organisator großen Stils und fand eine brauchbare, praktische Methode, tun feine Volkserziehungspläne durchzuführen Die turnerischen Uebungen, die wir Jahn und feinen Freunden und Nachfolgern ver danken, find außerordentlich mannigfaltig und so aus gebaut, daß sie eine harmonische Ausbildung des ge fainten Körpers ermdglichem Jn ihren Grundzügen haben sie fich bis auf den heutigen Tag erhalten. Sie find freilich mehr auf Kraft und Muskelfpannung ein geftelltj wenn auch Gefchicklichkeits- und Gewandt heitstdhungen nicht unberiickfichtigt blieben. Der Be griff der Uhlockerung, der Entfpannung die siir eine gesunde tdrperliche Durchbildung unentbehrlich ist, fehlt notd. « - , ««E In jener Zeit sah man in der Erhöhung der zMnöcelltasst die Hauptsache Kenntnisse und Erfah rungen stther die Physiologie der Leibewungen sähe-I noch so gnt wie antis- Dagegen wurde die . rksnngded Turnens ausspsychilchennd ethische ,;Iklräste’svoll erkannt. Der Turnersollteeu Mut-, Uns sziruersund SelbsMcherheit erzogen werden. Man darf wohl-den« sagen, daß in der körperlichen Ausarbei tung ein vortreffliche-s Bendil geschaffen wurde, um ; der geistigenund politischen Hochspannung jener Tage «eine heilsame Entsnannung zu bieten. Das galt vor Hallem für-die akademische Jugend, während die in «tleinsbtirgerlicher Gleichgültig-seit dahindiimmernden Schichten des Bürgertums durch den Geist der EhTurnerei ansgeriittelt wurden. So leitete die eisrige »und auswühlende Tätigkeit Jahns einen Gesundunges pro-eß im ganzen deutschen Volk ein, und nur so ist der gewaltige Erfolg zu verstehen, den die Ideen des Turmiatetö in allen, auch der politischen Bewegung sernstehenden Kreisen hatte. Die gelundheitliche Bedeutung der Turnbewegung sür den einzelnen ist in ihrem ganzen Umfang erst viel später voll erkannt " morden. Aber schon vor Jahn haben einzelne deutsche Ilerzte den Wert der körperlichen Ausbildung erkannt. . So sak: der berühmte Kliniler Johann Christian Reil ; 1796, b der Mangel unsrer Pädagogit das Fehlen der Onmnastit ware. In einer Flugschrist «Leben ! Bon Dr. Georg Kaufmann . . und Turnen« sagt 1817 Medizinalrat v. Könen über das Jahnsfche Turncm »Turnen ist nicht bloß ein Triebrasd, um stockende Säfte in Umlauf zu bringen« es muß das Höhere des gemeinsamen Volkslebens im Turner heimisch werden« Er kommt dann aus die unheilvolleFrtihreifederGroßstadtjugend, auf den zu zeitigen Genuß von Zerstreuungen und das Erwachen von Begierden, dem entgegengearsbettet werden müsse. Das Mittel hierzu sieht er in Avbeit nnd körperlicher Uebung. Nach gewissenhafter Prüfung könne er behaupten, daß er keine einzige der Gesundheit schädliche Turnübung beobachtet habe. Die Heilkunde erkannte» den gefundheitlichen Wert und, die Heilkraft gymnastifcher Uebungen zu . erst in Schweden. In Deutschland fanden diese Je strebungen frühzeitig Eingang. Zu einem Ziel der- IBoltdgefundheit wurden Leibesübungen aber erst während und nach dein großen Kriege. slud dem Zusammenbruch deutscher Volkskraft konnte nur eine Neubclebung der Jahnschen Ideen heraus sühren. Uebevall erstehen Sport- und Spielpläyr. Auch diejenigen,.die sich früher für zu alt oder zu weise hielten,.nm« mit der Jugend zu wetteifern, stehen nicht mehr abseits. Der gesundheitliche Wert wird heute vom Geheimrat wie vom Februar-denen vom Studenten wie von der alten Jungfer aner kannt. Alle wollen sung und gesund bleiben. Die Turnerei ist durch Gymnastik und Sport in gün stigsiem Sinne erweitert und bereichert worden. Jtnmer noch gilt aber das altvätcrische Turnen als «die Grundlage jeder Körperkultur. Man hat sie nicht mit Unrecht als die Grammatik des Sports bezeichnet. Der gesundheitliche Kern ist stärker in den Vordergrund gerückt. Der Arzt verordnet sogar chronisch Kranken Turnen und Gymnastik in gewissen Grenzen, und die Sport hygiene ist zu einem wichtigen Teilgebiet der Heil kunde geworden. Eine gewaltiges Wandlung hat sich auch auf diesem Gebiete vollzogen. Aus der tugend samen und freiheitsbegeistertcn Turnerei Vater lahng ift eine Hygiene der Leibesiibungen ge worden. Aber genau wie zu den Zeiten Jahns die Turner durch .Ueberheblichkeit, Grobheit und Un duldsamkeit nicht selten Anstoß erregten und die guten Absichten des- Altmeifterö beeinträchtigtemspso schädigen deute gewisse Uudwiichse der Sportbegeiste rung die gute Sache. Für viele ist der Sport heute nur noch Selbstzweck. Man trainiert, um Höchst leistungen auf einem eng umgrenzten Sondergebiet zu erreichen. Der persönliche Ehrgeiz und die Sen sationölust der Massen führt zu einseitigen Ueber treibungen, die weder gesund sind, noch im Sinne einer geistigen Erneuerung wirken. Gewiß, Re korde und Höchstleistungen müssen aufgestellt werden« der friedliche Wettkampf der Sportvereine dient zur Förderung des sportlichen Interesses und das Kmpfsviel erhdcht die Freude an der körperlichen Leistungsfähigkeit, aber auch diese Dinge sollen immer Mittel zum Zweck bleiben« - Man tnag heute in manchen günstigen Sport treiien über die biederen tugendfamemTurnfchiiler ded Turnvaters Jahn lächeln nnd stolz erklären, daß man ed in hygieniieher und fportlither Ve giehung doch io herrlich weit gebracht hat« aher viele von den alten Lehren des Meisters verdienten doch auch in der heutigen Zeit mehr Beachtung. Die Mahnungen Jahns zur Selbstsucht, Reinheit der Sitten und Enthaltsamkeit sollten auch heute gelten. « Jabn trat auch schon für das Frauenturnen ein. Er schrieb einmal darüber: »Die Leibesiibungen bleiben in den Mädchenschulen nicht ausgeschlossen; freilich müssen sie mäßig nnd weiblich betrieben werden« Das sind auch beherzignngswerte Worte fiir unsre seit. Mit dem freien öffentlichen Turnus hat Jahn den Begriff der Volkstümlichkeit ins Leben gestellt. Dieser neue Volksgeist hat Wurzel se schlagen und ist der Volksgesundheit dienstbar-ge worden. deute besteht unter den politischen Parteien nnd den verschiedenen Gesellschaftsschichten kein Streit mehr über den qesnndheitlichen Wert der Leibes tidungen. In diesem Punkt sind sich alle Parteien einig, und damit bat das bliebst-: Ideal unsres Turn vaters feine Erfüllung gefunden. ; it sus- Isol- 91988
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite