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Dresdner neueste Nachrichten : 10.02.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193402103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19340210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19340210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-02
- Tag1934-02-10
- Monat1934-02
- Jahr1934
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 10.02.1934
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Dresdner Neueste Nachrichten Ätizetgenpfeite: Grundpreis für die 22 WM dreile inm-Zelle im Anzeigenteil 14 N.-Pf., die 7» mm brciie niw-Zcite im Textteil loste« 1,10 N.-M. - Die Äriefgebühr süc Luchstabcnanzeiaen beträgt ZV N.-Pf. ausscht. Porto. - Für Einschaltung an bestimmien Tagen und piähen kann eine Gewähr nichi übernommen werden. mit Handels- und Industrie-Zeitung Schriftleitung, Verlag und Hauptgeschäftsstelle-. DreSden-A., Zerdtnandstraße 4 Bezugspreise: ft-i-r ZuMung dm- 2,00 N.-M. -—-—- !— Dolen in« Hau« monaiüch Postbezug für den Monat 2,00 N.-M. einschließlich v,4ü N.-M. Postgebühren lohne Zustellung«gebühr). Nreuzbandsenvungen: Für die Woche 1,00 R.-M. Einzelnummer 10 V.-Pf., außerhalb Groß-Dre«ben« IS R.'pf. poiladrege: DreSden-A. 1. Postfach * Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 21601, Fernverkehr 111S1, 20021. 27081-2708Z « Telegr.:Neueste Dresden. Nerilner Schrtftleltung: Vlttoriastr.l»,- Fernruf: Kurfürst9Z61-SZ66 Postscheck: Dresden 2060 - Nichlvertangte Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesanbi noch aufbrwahrl. - Fm Falle höherer Gewalt ober Äetriebsstörung haben unsre Äezieher leinen Anspruch aus Rachtieserung oder Erstattung des entsprechenden Entgelt« Nr. 34 Sonnabend, 10. Februar 1934 42. Jahrgang Aas geWlliche Spiel der Dollfuß-Regierung Oie Wiener „Beschwerdeschrist" - Ooumergue bei der Kabinettsbildung - Das englische Echo der pariser Vorgänge OesterrerchWe „Unabhängigkeit" Schritt in London, Nom und Paris - Warnung an Ooltfuß Bericht unsrer Berl I'. Berliii, ». Februar Nach einer Mitteilung des „Daily Herald" hat die österreichische Negierung gestern in London, st» o in und Paris Abschriften des Dossiers überreichen lassen, das sich mit den österreichischen Beschwerden gegen die Neichsregicrung an den Bölkerbnnd be schäftigt. Daraus geht einmal hervor, dast Herr Doll sus, noch immer zögert, den Schritt driichziisühren, zu dem er bereits am Montag die Ermächtigung seiner Negierung erhalten hatte, und zum andern, dal; der österreichische Bundeskanzler seine Handlungsweise völlig von dem Willen de r G r vs, mächte ab hängig zu machen gedenkt. Für Deutschland liegen die Dinge sehr einfach. Unsre Auslassung ist bekannt, und die klare und gewissenhafte Antwort, die wir aus die Beschwerden der österreichischen Negierung vor kurzem erteilt haben, spricht sür sich selbst. Bicher sind jedenfalls — und diese Erinnerungen dursten auch Herrn Dvllsns; plagen — derlei schritte in Genf meist ansgegannen wie das Hornbngcr Schienen. Ein andres kommt hinzu: Man tonnte sich denken, das, die Erörterungen in Gens Gelegenheit geben würden, einmal in aller Breite die Frage des Sclbstbestim m u n g s r e ch t s der Bolle r und ner S ch r i s t l e i t u n g damit der w a l> r c n kl n a b h a n gigleit O e st c r - r e i ch s auszurollcn, denn die Unabhängigkeit, die Oesterreich z,«gestanden ivordcn ist und deren llnver- letzlichleit eine der Bedingungen des Vertrages von St Germain is«, tann doch nichts andre,-, bedeuten, als das, der in Oesterreich siedelnde deutsche Bviksteil das Necht erhalten hat, sich eine Negierung, eine Verfas sung und eine politische Zukunft zu geben, wie er sie wünscht. In diesem Zusammenhang konnte es leicht not wendig werden, einmal den Spuren nachzngehen, die auf a n slandi j ch e G cld - und W aiscnlic f c - ru n ge n Hinweisen, sei es an die Austrviaseistcn, sei es an die Ansirvmarxisten, die der französische Ge sandte vor einigen Tagen noch einmal im besonderen unter seinen Schuh genommen hat. Der Fall Hirt en berg würde, so gesehen, eine völlig andre Bedeutung erhallen. Wenn man so an die »Frage der österreichischen Unabhängigkeit heran ginge, könnie es leicht geschehen, das, die Nichler in Gens zu Angeklagten würden. Das Unler- n e h m e n, d >i s H e r r D o l l s n st p l a u t n n d j ü r das c r d i e U n t e r st ii v n n g d e r H auptrats- m ächte sich zn silbern sucht, ist also ohne Zweifel für ihn und die beteiligten Staate » n i ch t. g a n z n n g e s ü hrli ch. Große polizriaküvn in Wien Vorgehen gegen die Marxisten - Merkwürdige amtliche Berichte Wien, 9. »Februar Die Wiener Pvlizcidireltivn hat nach einer omt kichen Mitteilung im Lause des Tonnersiags eine grvstangelegte Attivn gegen den verbotenen soziali stischen N e p n b l i k a n i sch e n Schnhbnnd durch- gcsnhrt. Tie Hattssuchuiigen wurden in der Nacht und Henle vormittag auch ans die Heime der Sozialdemokratischen Partei und des Metallarbeiterverbandcs ausgedehnt. Nach polizei licher Mitteilung von heute mittag sind die Unter suchungen bisher ergebnislos geblieben: es wird ge sagt, das, „lediglich alte Stahlhelme und Bierslaschen beschlagnahmt" worden seien. Diese Darstellung steht in ausfallendem Gcgcnsa tz zu ei n e r a m t - kichen Mitteilung von gestern abend. Tarin hies, es nämlich: „Bei den Haussuchungen ist es zur Beschlagnahme von Ni a s chine n g e w c h r c n, Gcwe h rcn, Ni unition , Ha n d g r >1 naie n und Sprengkörpern gekommen, die, nach Sach- verständigcnalissagcn, genügt hätten, ein ganzes Stadtviertel in die Vnft zu sprenge n." Der gestrige'Bericht crtlärte weiter, cs handle sich hierbei um einen unerhört verbrecherischen Anschlag bvtschcwistisch- marxistischcr Elemente gegen die Sicherheit des Ltnter dem Druck der Heimwehr Dollfuß vor der Entscheidung VXö. Wien, 9. Februar Dvllsns, beginnt heute nach seiner Rückkehr ans Budapest die angckündigtcn Verhandlungen mit den Länderverlrctcrn, den Heimwehren und den Landes hauptleuten von Obcrösterreich, Steiermark nnd Salzburg über die H e i m w e h r s v r d e r n n g e n ans Durchsiihruug des diktatorischen Regie run gsknrseS in den Bundesländern. Er wird jedoch, wie amtlich mitgcteilt wurde, die Forderungen der Hcimwchrcn lediglich entgegennchinen nnd sodann als Schiedsrichter die endgültige Entscheidung zwischen der Aussassung der Landesregierungen und den Heimwehrsordernngen tresfcn. Damit liegt die Entscheidung über den weiteren innerpvlitischcn Kurs in den Bundesländern seht allein bei Dvllsns,. Die am Donnerstag in Salzburg von den Heim- wchrsührcrn gemeinsam mit den Vertretern der Vaterländischen Front der Landesregierung über reichten grundsätzlichen Forderungen stimmen mit dem bekannten Tiroler Heimwchrprvgramm überein. Zur -Verhandlung steht seht überall in erster Linie die Umbildung der Landesregierung nnd die Ein- schnng der aus Hcimwehrmitgliedcrn zusammen gesetzten Landcsausschüssc, denen im wesentlichen der Einsluß in den Länder» übertragen werden soll. Staates. Im Zusammenhang damit seien zahl reiche V e r h'a s«n n g e n leitender Funktionäre des ehemaligen Schutzbundes dnrchgesnbrt ivoiden. Teilweise lagen Geständnisse vor. Die Ntastnalnnen der Behörden richieien sich keineswegs gegen die Arbciterichail als solche, sondern .»nr gegen die Schuldigen: doch werde die Aibeiierschasl gewann, sich anspntschcn und zn Temonstralionen mistbrauch/n zu lassen. In der Arbeiterschaft soll wegen des Vor gehens der Polizei grobe Erregung herrschen nnd mit einem Streik gedroht morden sein. Man nimmt an, das, die ungewöhnlich groß angelegte Polizeiaktion gegen den sozialistischen Wchrverband im wesentlichen ans die Forderung von lei tenden H c i m w e hrkrci s e n znrüctznsühren ist. Viel bemerkt wnr-e, das; diese Aktion gerade wäh rend der Abwesenheit des Bundes kanzlers Dvllfu st dnrchgeiiihrt wurde. Dollsnb wird ja, wie gemeldet, von Frankreich vcranlastt, den Marxisten nichts zu tun. Heute ist Dollsus; nun n a ch Wie,, z n r ü ct g e k c h r t, nnd vielleicht erklärt sich daraus der mertwürdige Gegensatz in den amtlichen Berichten, Verboien VXÜ. Wien, 9. Februar Die Polizei hat Donnerstagabend die partei amtliche Korrespondenz des Land b undes, die den Appell der Parteileitung an den Bnndcskanzler ver- össentlichte, im Kampfe gegen den Nationalsozialis mus nicht Gesinnung, sondern nur die Taten zn verfolgen nnd unverzüglich eine Umbildung der Negierung ans nationaler Grundlage vor- znnehnien, beschlagnahmt. Dieses Vorgehen der Polizei, das sich unmittelbar gegen den früheren Vizekanzler W inklcr richtet, hat hier grobes Auf sehen erregt. Das „D cnts «h e Volksblat t", das vanpt- organ der deutschen Minderheit in Siid- s l a w i c n, wurde ans die Dauer eines Jahres in Oesterreich verboten. Die Schristlcitnng fügt der Mitteilung des Verbotes folgende Bemerkung hinzu: „Wir wissen nicht, wodurch «vir der Wiener Regie rung einen besonderen Anlas, zu dieser Mastnahme gegeben haben könnten. Wir haben die Vorgänge in Oesterreich niemals von einem parteimästtgen, son dern stets nur vom Volksdeutschen Standpunkt ans beurteilt nnd glauben, das; cs nützlicher gewesen wäre, wenn die österreichische Regierung die Be sorgnisse eines anslandsdentschen Blattes gewürdigt hätte, statt in einer Politik sortznsahrc», die sich nur verhängnisvoll für die Belange der v o l l s d e n tsche n V c r b n n d cnheit answirten kann. In dieser liebcrzcngnng kann uns auch die Aussperrung unsres Blattes aus Oesterreich nicht wanken machen." Senioi oder Tardieu Außenminister? Oie Negierung der nationalen Union Telegramm unsres Korrespondenten H. Paris, 9. Februar Als D v n m e r g n e gestern, von Toulouse kom mend, in Paris einiras, wurde er — wie schon be richtet wurde — bereits ans dem Bahnhof begeistert begrübt. Bald nach seiner Anknnst stattete er dem Präsidenten der Republik Lebrun seinen ersten Besuch ab. Der oberste Staalschef empfing seinen heis; ersehnten Gast mit Tränen in den Augen. Man Höri, Lebrun fei von den blutigen Ereignissen in Paris derart niedergeschlagen, das; er wiederholt an seinen Rücktritt gedacht habe. Vom Elyiöc ans begab sich Dviimergne zur iradiiivnellc» Bejnchstonrnee bei den Präsidenien des Senats nnd der .Kammer. Dann snhr er znm Onai d'Orian, ivv er eine längere Unterredung mit dem scheidenden Ministerpräsidenicn Da lädier baue. Der erste Besucher war der Marschall Lnantey, dann folgte Eaillan x, dann die übrigen politischen Führer. Auch zahlreiche Delegationen sprachen bei Dviimergne vvr. Eine Abordnung der Front- t ä in p s e r v e r b ä n d c stellte die Forderung, Don- niergne solle jüngere Persönlichkeiten in das Kabinett aus- nchmcn. Dviimergne lehnte diese Forderung ab, indem er sagte, da« er nicht Zeit habe, neue Politiker zu suchen, sondern erfahrene und erprobte Staats männer brauche. Bis gegen 29 Uhr setzte Tonmergne seine Beratungen fort und vertagte sie dann ans heute vvrmiilag. Der 7ljährige fühlte sich nämlich nach der Nacht im Schnellzug ziemlich ermüdet. Er bat für Henle alle Paricijührei der Kammer und des Senats zn einer Unterredung zn sich geladen. Fn dieser Sitzung soll die Ministcrliste endgültig sest- gelcgt werden, klcber die eigentlichen Absich ten Dvnmcrgucs sind noch keine näheren Einzelheiten bekannt geworden. Man weist lediglich ans seinen wiederholten Erklärungen vor der Presie, das; er eine Negierung ans der Basis einer breiten nationalen Union zustandebringcn will. AnS diesen Erklärungen ichlnstsvlgern gewijsc kreise, Donmcrgnc wolle jeden einzelnen Parteiführer znm Eintritt in die Regie rung anssvrdcrn und sie gleichzeitig bitten, im Falle persönlicher Verhinderung einen ihrer Vertrauens männer in die Negierung zu entsenden. Andre poli tische kreise wieder behaupten, Tonmergne habe ab solut nicht die Absicht, sklavisch jede einzelne Partei in sein Kabinett ansznnehnieii nnd den ganzen poli tischen Ncgenbogen in verkleinerter Ausgabe getreu lich in seiner Regierung wiederzuspiegekn. Er wolle sich »nr einige Parlamentarier seiner Wahl soivie einige erprobte Leute anherhalb des Parlaments als Mitarbeiter sichern. Angesichts dieser widersprechen den Prognosen sind auch die bisher in Umlans gesetz ten Kombinationen über die eventuelle Zusammen setzung des Kabinetts recht verschieden. Am meisten wird folgende Ministerliste zitiert: Larraut Innenminister, Hcrriot Unterrichts ministerium, Laval öffentliche Arbeiten, Dar» dien Ackerbau, Barthou oder Chvron Justiz, Marin Pensionen, Rena übel Kolonien, Mar schall Pötain ttriegsminifter, General Gnil le in i n oder General Denain fdcr Gcneralstaböchcf der französischen Lustarmec) Lnstsahrtministcrium, Nist fder stellvertretende Gouverneur der Bank . von Frankreichs Finanzministerium. Neber den Anhcnministcr scheint noch Vie wenigste Klarheit vorhanden zu sein. Einige Blätter nennen Dar dien, andre wieder Hcrriot. Doumerguc selbst will kein Portefeuille übernehmen. Daö „Echo de Paris" nennt übrigens sür das Innenministerium auch den von Daladier abgeietztcn Pariser Polizeipräsidenten Ehiappc. Ans jeden Fall werden Tonmergne und seine künsiige Negie rung tu den Blättern auss herzlichste begrünt nnd mit reichlichen Vorichnstlorbeeren überschütte«. Nur das „Echo de Paris" zeigt sich etwas kritisch wegen der Schwierigkeiten, die Tardicn gemacht hat, sich in die Regierungsbildung einzusügcn. Und dann ist natürlich -er sozialistische „P opulaire" keineswegs zufrieden. Leon B l n in hat gestern in der Frak« tionssitzniig der Sozialistisches Partei erklärt, dast er alles persönliche Prestige anfgeboten habe, um Daladier am Rücktritt zu verhindern. Er sei der Uebcrzengiing gewesen, -ast die Negierung Daladier unbedingt die Pslicht gehabt habe, gegen die sascistsschen Umtriebe das Staatsrndcr In der Hand zu behalten. Schon diese Erklärung hat die Sozialistische Partei von der Nationalen Union ausgeschlossen. Im übrigen haben die Sozialisten auch noch formell erklärt, dast sie in diese, von ihnen als unbedingtes Nechtstabinett angesehene Regierung nicht die Absicht hätten, einzutreten. Tie N e o i o z i a l i st e n haben sich bisher noch nicht näher geänhert. Die übrigen Parteien aber, von den Radikalen bis hinüber zu den Republikanern Marins, haben sich alle mit der Regie rungsbildung aus der Basis der Nationalen Union unter Führung Donmergnes einverstanden erklärt. Man sieht heute noch klarer als schon bisher, dast der Kampf der letzten Tage keine grundsätzliche Aus einandersetzung mit -em System bedeutete, sondern einen Machtflreit der Parteien. Gestern machie die Presie der Rechten scharf, heute fragt sic in verwundertem Tone, warum die Presse der Linken die Massen nicht beruhige. Tie Vergleiche Rechts nnd Links tresfen übrigens nicht ganz zu, denn Daladier hatte gcwist keine marxistischen Neigungen, aber sehr starke soziale. Er versagte sich immer -en angeblichen Vorrechten der Schwerindustrie und der Freimaurer. Auch deshalb zog die sogenannte Rechte, deren soziales Verständnis nicht sonderlich entwickelt ist, gegen Taladier zu Felde. Ter Etnslub des Regierungswechsels auf die Außenpolitik verdient natürlich besondere Beachtung. Deutschland must sich hüten, Hoffnungen darauf zu fetzen. Es ist bezeichnend, dast der „I n t ransi gcant" schreibt: „Wir brauchen im Autzenministerium einen Mann, der der erniedrigenden und ungeschickten Politik ein Ende macht, die uns immer in das Schlepptau einer auswärtigen Macht, wer sie auch sein mochte, brachte. Im Bewusttsein unsres guten Rechtes, im Bewußtsein auch unsres Sieges, must der Führer unsrer Tiplo, matie ohne Provokationen, aber mit Festigkeit einem Hitler, einem Macdonald, einem Mussolini und allen andern ins Auge zu blicken verstehen. Wir wollen den Frieden in Würde und Sicherheit." Der „Temps" erinnert im Hinblick aus die Außenpolitik an die Bei spiele -er nationalen Einigkeit, die Frankreich so ost bewiesen habe, und zitiert in diesem Zusammenhang die Marne-Schlacht nnd die Kämpfe um Verdun. Die „traditionelle Politik des Friedens und der Sicherheit* sei in keiner Weise gefährdet. Der „Temps" wendet sich scharf gegen die Berichterstattung der englischen Presse über die Vorgänge der letzten Tage und spricht von einer „Phantasicreportage". Die Deutschen und Italiener dagegen hätten sich in ihrer Berichterstattung und ihren Kommentaren viel zurückhaltender gezeigt, Oie Auflösung der Kammer, mit Ser man immer noch rechnet, wird Sen Leuten auf der Rechten jetzt schon etwas unangenehm. Sie hoffen wohl, ohne sie schneller an ihr Ziel zu gelangen. Für die Kammerauflösung setzt sich' aber offen der „T c m p s" ein: „Die legale Mastnahme der Kammer-, anslüsung, die die Republik allzu lange im Hinter«, gründ gehalten hat, muß nun angcwcndet werden, Tenn es läßt sich nicht mehr bestreiten, daß Ver schiedenheiten zwischen der öffentlichen Meinung und der parlamentarischen Meinung bestehen, weshalb von neuem die Wählerschaft gehört werden must." Ebenso verlangt der „Temps" zur Festigung der Republik eine schnelle Verfassungsänderung. Für die Radi, kalsozialcn hat er die srenndliche Aufforderung, nun ja bescheiden zn werden und in -er Kammer keine Schwierigkeiten zu machen. Vor Tische las man's anders. Tenn gerade der „Temps" gehörte zu denen, die die Kammer gegen Daladier anszuhetzen verjuchteu^
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