Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 07.11.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193411070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19341107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19341107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-11
- Tag1934-11-07
- Monat1934-11
- Jahr1934
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 07.11.1934
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M Dresdner Neueste Nachrichten Llnieiaenvreikt: <^nmdprel«: die 22 mm teril« mw-Zekle im ' - An,eigen,eil 1« Rpf., bi- 7» mm bniie mw'Zeile Im Textieil 1,10 UM. Rabatt nach Staffel b. Anzeigenprelsllste Nr.S. Lriefgebllhr für Luchffabenanzeigen Z0 Rpf. auSsihl. Porto. Für Ein« schaltung an bestimmten Tagen und Platzen wird keine Gewähr übernommen. mit Handels« und Industrie-Zeitung «V I " Halbmonatt.l.voRM.Postbe,ugmonatt.2,ooRM.einschl.4ZRpf.p»stgebahren lohne ZustellunqSgebühr). Nreuzbandsenbungen: Für die Woche l,oo RM. Schristlelttmg, Verlag and Sauplgeft-Mflelle: SreSden«A^ Zerdlnandflraße 4 Einzelnummer 10 Avf., außerhalb sr°ß.Dr.«den< is Rpf. Postadresse: DreSden-A.l. Postfach * Zernmf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601. Fernvettehr 14194,20024,27981-2798Z * Telegr.: Aeuefte Dresden«Verltner Schristleltung: Vlktortastr.4»; Kernruf: Kurfürst9ZS1-936S Postscheck: Dresden 2060 - Nichtverlangte Eilsendungen ohne Rückporto werben weder zurückgesandt noch aufbewahrt. - Im Falle höherer Gewalt oder ÄetriebsstSrung haben unsre Lezlrher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Nr. 2S9 Mittwoch, 7. November 4934 42 Jahrgang Keine britischen Truppen für die Saar Or. Goebbels über Volk, Dichter und Buch - Oie studentischen Korporationen — Vor dem Rücktritt der Regierung Doumergue? Vieldeutige Rede Simons Erklärung im Unterhaus zur französischen Bedrohung der Saar Das Buch für das Volk Forderung an die deutschen Schriftsteller Der englische Außenminister Sir John Limon wurde gestern im Unterhaus von dein Abgeordneten der Arbeiterpartei Lansbury über dieLage an der Laar befragt. Sir John Simon liat diese Anfrage leider nur in anstcrvrdentlich ge wundenen Ausführungen beantwortet, die vielerlei Auslegung sähig sind und crnent beweisen, wie un selbständig und zwiespältig die englische Politik aus dem europäischen Kontinent zur Zeit ist. Ten grössten Wert legte der Minister aus innerpoliifchen Gründen ans die Feststellung, dast keinesfalls die Verwendung britischer Truppen im Laargebict, unter welchen Um ständen auch immer, in Frage komme. Dadurch werden also die in der französischen Hauptstadt ausgetauchteu Hoffnungen cnttänscht. Und die englisch« Presse kehrt diese» Teil der Erklärungen LimonS in ihren heutigen Morgenausgaben ganz besonders hervor. Dafür aber kam der englische Anstcnministcr dem franzüsischcu Standpunkt juristisch dadurch entgegen, dast er die RcchtSgültigkeit der im Jahre lü2ü ohne deutsche Mitwirkung zustande gekommenen Vvlker- bundsbeschlüsse anerkannte, »ach LeulUi >»> Falle vo» Unrnhcn im Laargebict fremde Truppen auö den Nachbargcbietc» hcrangezogen werden könnten. Diese Beschlüsse, die seinerzeit ohne Teilnahme Deutsch ¬ lands zustande kamen, beruhten ans der Annahme, dast das Rheinland noch beseht sei, und dast durch Unruhe» im Laargebict die rückwärtigen Verbin dungen der französischen Okkupationstrnppen bedroht werden könnten. Durch die Beendigung der Rhein- landbcsctzung hat sich die Situation vollkommen ge wandelt, und im Juni dieses Jahres hat der Völker- bundsrat ja ausdrücklich scstgestellt, dast zur Unter stützung der Laarpvlizci deutsche und französische Truppen ans keinen Fall in Frage kommen könnten. Weiter aber ist cs anstcrvrdentlich erstaunlich, dast der englische Anstenminister ans rein taktischen Grün den die Bcdcntnng der französischen militärischen Vor bereitungen in Metz nnd Nancy geflissentlich abzu schwächen bemüht war und sogar soweit ging, die Friedensmastnahmcn ViirctclS nnd Pirros ans cin.e Ebene mit den sranzösischc» Mastnahmen zu stellen, in dem er darauf hinwieS, durch beide Tatsachen habe sich die Lage entspannt. Wenn die Lage sich entspannt hat, so ist es allein den deutschen Kriebensmastnahmen zuznschreiben, nicht aber den militärischen Vorberei tungen Frankreichs, die völlig grundlos erfolgen, und die ein paar Tage lang eine austerordentlich bedroh liche Liluation geschaffen hatten. Verständnislose Haltung -er „Times" Telegramm unsres Korrespondenten F. London, 6. November Sir John LimonS Unterhauserklärung über die Taarsrage wird von der englischen Lcssentlichkeit mit groster Befriedigung ausgenommen. ES ist typisch, dast man aus der ganzen Erklärung eigentlich nur eine» Latz hcraushcbt, -ast niemals eine Verwen dung britischer Truppen im Laargebict an gefordert nnd dast auch eine solche Mastnahme niemals von der englischen Regierung in Be ira ch t g c z o g c n worden sei. Lediglich unter diesem Gesichtswinkel betrachtet man hier in breiteren Lchichten das anstcrvrdentlich schwierige Problem. Und Sir John LimonS ivcitcre Darlegungen über die Ver sicherungen des deutschen wie des französischen Bot schafters und auch unter Bezugnahme auf den alten Ratsbcschlust von lü-'li nehmen neben der Feststellung der Nichlverwcndung englischer Truppen nur eine zweitrangige Bedeutung ein. Die zwiespältige Haltung der Rede Sir John LimonS findet sich auch im heutigen Leitartikel der „T i m c s" wieder. Die Begründung, die Frankreich für seine sogenannten „Vorsichtsmastregeln" heranhole, nämlich eine viele Jahre zurückliegende Rats- cntschliestnng, die nur unter dem Gesichtswinkel der damaligen Rhcinlandbcsetzung Linn erhält, finden die „Times" völlig in Ordnung. Die französischen Mast nahmen werden ganz bewnstt bagatellisiert und er fahren darüber hinaus noch eine moralische Bestäti gung, ivenn die „Times" erklären, dast „bisher keine Truppenbewegungen aus ihren normalen Ltellungen vorgenommcn worden seien". Eine völlig verständ nislose Auffassung der wahren Situation ist eS auch, wenn die „Times" die Mastnahmen BürckclS und Pirros mit den Militärvorbcreitungcn Frankreichs ans einen Fust stellen nnd ausdrücklich betonen, dast durch beide Mastnahmen die Situation entspannt worden sei. Pans ist zufrieden X Paris, lj. November. iDurch Funksprnchi Die Bedeutung der Unterhauserklärung Lir John SimonS über die Saarsrago wird in Puris stark unterstrichen. Die Ausführungen des englischen Staatssekreiärs -cS Aensteren sollen in französischen Rcgicrnngskreisen einen vorzüglichen Eindruck ge macht haben, weil man in ihnen eine Bestätigung des französischen Standpunktes und einen Beitrag zur „Schaffung einer ruhigeren Atwosphärc" erblicken möchte. Der Hinweis Sir John Simons darauf, dast niemals an die Heranziehung englischer Truppen gedacht worden sei, wird vom offiziösen „Petit Parisien" als „durchaus natürlich" und de» Völkerbundsgrundsätzen entsprechend bezeichnet. Die englische Haltung könne nicht etwa als ein Mangel an Solidarität gegen Frankreich ausgelegt werden. England schenke nach dieser Richtung hin Frankreich volles Vertrauen. ES fei an Herrn Knox, der sich seiner Verantwortung voll bewustt und überdies Engländer sei und der feine 808-Rufe nur im Falle äußerster Not ausfenden würde. Bürckel in Rom Son der dienst -or Dresdner Neuesten Nachrichten Nom, 6. November. sDurch United Preß.) Im. Zusammenhang mit der morgen hier beginnenden Konserenz des Dreier-AusschusscS für Saarsragen ist in Rom eine Reih« bentscher und saarländischer Per, sönlichkeiten eingetrossen, unter ihnen der Saar« beauftragte der RekchSrcgiernng, Bitrckel, der Leiter der Saarabteilung im ReichSaußcnministerium, Noigt, und der bekannte saarländische Industrielle Röchling. Diese Persönlichkeiten hallen sich bereit, dem Dreier,Ausschuß» der über Finanz« und Wirt- schastöproblcme beraten wird, gegcbencnsalls Aus künste zn erteilen. Die Verhandlungen des Aus« schusses, die unter dem Vorsitz des italienischen Völker- bundsdelegicrtcn Aloisi stehen, dürsten etwa bis Sonnabend dauern. Tag der Entscheidung für Ooumergue Telegramm unsres Korrespondenten II. Parts, S. November Heute mittag hält die Regierung Doumergue einen Ministcrrat ab, und am Nachmittag treten Kammer nnd Senat zur ersten Sitzung der Hcrbsttagung znsammen. Angesichts der überaus ge spannten innenpolitischen Lage erhebt sich allenthalben di« Krage, ob die Regierung Doumergue heut« abend noch am Ruder sei« wird odernicht. Man glaubt zu wissen, daß der radikal soziale Finanzminister Germain Martin voll Entrüstung über Doumcrgues Forderung nach «er- abschtedung von drei Budgctzwölstel« seine Demission angeboten habe, daß aber die beiden radikalsozialen Miüifter Lamoureux, der heute abend «och zir WirtschastSverhandlnogcn nach Moskau reisten soll, und Marchandea«, der erst seit einigen Wochrn Minister im Kabinett Doumergue ist, sür di« Ausrecht« erhaltuug d«r Regierung etntreten. H « rriot wird in seinem Zimmer im Hotel d« Pari- Tag und Nacht von den Mitgliedern seiner Partei belagert. Wenn man in Gedanken einen Vergleich anstcllt zwischen dem Tag des Buches, wie er vor drei und vier Jahren in Deutschland begangen wurde, und der Woche des Buches, wie sie in diesem Jahre sich dar- stcllt, so ist daraus die grundlegende Wandlung ab zulesen, die sich in den letzten zivci Jahren vollzogen hat. Einst eine Angelegenheit einer kleinen Sckicht von Intellektuellen, heute eine Lache des ganzen Volkes! Damals sprach man in kleinem Kreise von den Werten des deutschen Buches, jetzt braust eine Welle nachhaltiger Propaganda durch das ganze Land. Und die Krönung dieses Werbcleldzug.-s, dessen Parolen in großen Lettern aus den Reklameflächen stehen, der in Tausenden von ^itnngeu und Zeit schriften vvrwärtSgetragcn wird, war eine wegweisende Rede, die der Neichspropagandaminister persönlich in einer Massenversammlung hielt und die über alle deut schen Lender ging. Diese Rede im Berliner Lport- palgst spricht nicht mehr von der Problematik des deutschen Buches, wie es vielleicht früher geschehen wäre. Tascinsrccht und Bedeutung des Buches für ? alle Zeiten steht außer jeder Frage. Die Entfrem dung zwischen Buch und Volk ist erkannt als eine Krankhettoerschctnung der vergangenen Epoche, die ia überhaupt die organisck-en Verbundenheiten des völ kischen Lebens zerrissen hat. Zum volksnahen Buche wird das Volk stets eine Beziehung haben. Aber der Lubjektivismns und Intellektualismus hat die Dichter nnd Schriftsteller in einen Raum ohne Volk geführt. Darum fordert vr. Goebbels mit Nachdruck vo« den Schriftstellern des neuen Deutschland Einfachheit, Klarheit, Natür lichkeit. Wer zum Volke spreche» will, must die Lprache des Volkes kennen. Tas ist zugleich ein Niedcrstcigen zn den tiefsten und reichsten Quellen der Dichtkunst, denn aus der Sprache des Volkes hat sich die dichterische Sprache von jeher erneuert. Nicht nur die Volksfeemdheit Hai die Verein samung des Schriftstellers zur Folge gehabt, sondern auch seine Zcitfremdheit. Darum fordert vr. Goebbels das aktuelle Buch, das Buch, das nm die Probleme der Zeit kreist. Ter Weg in die Zn- kunft liegt heute klar vor uns. Tic grundlegenden Der Führer in Dresden Besuch beim erkrankten Reichswehrminister X Dresden, 8. November Der Führer stattete am Montagmittag aus dem Meißen Hirsch bei Dresden dem erkrankten Reichs wehrminister Generaloberst v. Blomberg einen etwa halbstündigen Besuch ab. Generaloberst v. Blomberg befindet sich aus dem Wege der Besserung. Sein Be finden ist sehr gut. Gedanken sind scharf herckuSgearbettet und im ganzen Volk lebendig. Die Schriftsteller miisseu sich null dieser Zeit und ihrer Ideen bemächtigen. Ter Dichter, der die Hand am Puls der Zeit hat und die Lprache -cs Volkes spricht, kann wieder zum Führer im Volk werde». Dann ist das organische Verhältnis zwischen Buch und Volk, zwischen Dich tung und Leben wiedcrhergestcllt. lind cs bedarf, kaum mehr der Mahnung einer Buchwoche zur Wah rung und Pflege der geistigen Schütze -es deutschen Buches. Im Kampfe für dieses Ideal aber gilt cs. die Leitgedanken I)r. Goebbels' zu beherzigen nnd zu verwirklichen: Ter Dichter und Schriftsteller sei wahrhaft ein Mau» des Volkes und ein Mann seiner Zeit! Das Volk sei Hüter der Buchkultur und dank barer Leser! Oie wahre Kunst -es Dichters . Die Nede -es NeichspropagandaministerS zur Buchwoche X Berlin, 6. November Den Höhepunkt der Berliner Veranstaltungen zur Buchwvche bildete die große Kuudgebung im Lportpalast, zu der sich eine außerordentlich qr.zßc Zahl namhaster Persönlichkeiten des politischen, gei stigen und wirtschaftlichen Lebens, Schriftsteller und Verleger sowie mehr als läOtXi Volksgenossen aus allen Lchichten und Bernsen, Vertreter der Mini sterien und Behörden, Beamte und Lehrer, Kansleutc, Handwerker und Handarbeiter, Männer und Frauen, jung und alt eingcsuudcn hatten. Als erster Redner sprach der Präsident der Reichsschrifttums- lammcr vr. Han« Ariebrich Blunck Blunck sprach von dem ritterlichen Ringen, von dem geistigen Wettkampf zwischen den Völkern. Er lenkte den Blick nach dem Auslände, mit dem wir nicht immer in srcuudltcher Berührung stehen, sprach von dem Einfluß der Presse auf die Tagespolitik und wies nach, wie häufig die Politik durch Erinnerungen der Politiker an ihre Studienzeit, durch die Einflüsse der Literatur des Nachbar» bestimmt wurde. Er sprach von der Emlgrantcnprcsse und den jüdischen Hetzschriften und erklärte dazu u. a.: „An daS Ausland richten wir Dichter die Auf forderung zum Wett st re tt. Wir meinen, daß es dürftig ist, mit der größten Rüstung die Hege monie in Europa zu erzwingen. K östltcher, ge segneter ist der nachbarliche Wetteifer derSchasfen - en." Daraus nahm,stürmisch begrüßt, Reichsminister vr. Goebbels daS Wort. Er führte aus: Wenn ich zum Tag des deutschen Buches spreche, dann möchte es fast den An schein haben, als wollte ich pro äomo redpn, denn ich gehöre ja selbst zur Gilde der Büchcrschretber, und ich befinde mich dabei, Gott sei Dank, in einer guten Ge- sellschast. Es gibt heute kaum einen Mann des vfsent- lichen Lebens, der sich nicht Lurch die Feder verlaut baren wollte, sei es als Journalist, sei «S als Leit artikler, sei es als Biicherschreiber. ES ist nichts falscher als die Ansicht, der Nationalsozialismus ver achte die Kunst des vücherschreibens. Wir kennen sehr wohl den ungeheuer weitreichen den Einsluß, den ein Buch aus üben kann, und nicht umsonst hat der Führer während seiner Festungshast in Landsberg sein Buch geschrie ben, denn er hatte keine andre Möglichkeit, seine Ge danken an die breiten Volkswagen hcranzutragcn. Allerdings waren wir uns von vornherein darüber i« klaren, daß wir weder reden noch schreiben dursten sür eine dünne Lberschicht von Intellektualismus, wir wollten «ns an die breiten Massen des Volkes wenden, sowohl mit der Rede - als mit der Schrift, «nd wir mußten deshalb auch eine andre Sprach« sprechen, als sic sonst in den Bezirken der sogenannte« Geistigkeit Mode war. Wir waren nämlich der Meinung, daß, wenn eins Idee richttgist, man sie auch jedermann erklären könnte, und daß, wenn einer seine Idee in undurch sichtige Phrasen einwickelt, das immer «in gutes Zeichen dafür ist, daß an seiner Idee nicht viel dran ist. Wir haben deshalb, frei nach Luther, dem Volk aufs Maulgeschaut, weil wir uns ja auch mit dem Volke unterhalten wollten. Jetzt rückt das Buch wieder in seine alten Stellungen ein, und man hört überall die Klage: Das Volk hat kein Verhältnis mehr zum Buch. Eine ungerechte Klage! Richtiger wäre der Satz umgekehrt, nämlich: Das Buch hat kein Ver hältnis mehr zum Volk. Denn solange ein Buch nur für eine dünn« Schicht von Intellektuellen geschrieben ist, solange kann ed nicht der Hoffnung sein, daß es in den breiten Volksmasscn Eingang findet, und so lange kann es nicht aus Massenkonsum rechnen. Und bann verliert es seine Lebensfähigkeit. ES gibt keine Zeitfragc, die das Volk «icht verstehen könnt«. Es kommt nur immer wieder daraus a«, wie mau di« Zeitsrage« dem Volk« »er, stündlich zu machen versucht. Gewiß wird der Intellektuelle die ganze Kompliziert, hett der Dinge beim ersten Blick erkennen. Die Kunst de» Redens und Schreibend aber besteht darin, hie Dinge ihrer Kompliziertheit zu ent kleiden und sie auf den reinen, klare«, wahren und natürlichen Kern wieder zurückzusühren. lLcb-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite