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Dresdner neueste Nachrichten : 04.10.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193510047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19351004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19351004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-10
- Tag1935-10-04
- Monat1935-10
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 04.10.1935
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Freitag, 4. Oktober 1S3S 43. Jahrgang Ar. 232 x Dresdner Neueste Nachrichten -<oom». mit Kandels, und Industrie-Leitung «-»-'--npr-''-- ' , Nachlaß nach Malstaffel l oder Mengenstaffel 0. Lriefgebllhr für Ziffer« Einzelnummer 10 Avf., außerhalb Sroß-Vresd-N« IS Äpf. Schrlftleltung. Verlag und SauvtaeschäMelle: SreSden-A^ ZerdlnandtlraSe 4 anzeigen 30 Zipf. ousschl. Porto. Zur Zell Ist Anzelgenprelsllste Nr. 4 gallig. Postanschrift: Dresden.«. 1. Postfach * Fernruf: OttSvettehrSammeinnmmer 24601,Femvettehr 22S81-27S8Z. Telegr.: Aeuefte Dresden. Berliner Schriftleltnng: Berlin W.Z5. DlNortastr.4»; Fernruf: Kurfürst 9Z61-YZ66 Postscheck: Dresden rosa - Nlchwerlangle Slnsenbungen ohne Nückporlo werben weder zurückgesanbl noch aufbewahrt. - Im Aaste höherer Gewalt oder LelrlebsstSrung haben unsre Lezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung de» entsprechenden Entgelt« Italien marschiert Oie abessinische Grenze von Eritrea aus überschritten — Mob'lmachung in Abessinien — Am Sonnabend Völkerbundsratssitzung — Oer Generalappell in Italien — Vollmachten für die englischen Wehrminifier Oer Krieg hat begonnen Zahlreiche Tote beim Luftangriff auf Adua? S o n d e r ka b e l d i« n st der Dresdner Neuesten Nachrichten Asmara, 3. Oktober. (Vom Sonderkorrespondenten der United preß) Oer italienische Vormarsch nach Abessinien hat heute vormittag begonnen. Oie Italiener marschieren in der Richtung ausAdu a Oie llebenchreitung der Grenie du ch die italienischen Truppen erfolgte an verschiedenen voneinander weit abgelegenen Punkten. Oer in großen Kolonnen erfolgende Vormarsch bietet das Bild eines konientrischen Angriffes auf Adua. Er wurde von tletnen Abteilungen Scharfschützen begonnen. Vann kamen Maschinengewehr« adteilungen, und im Anschluß daran das Gros der Truppe. Um 6 Uhr früh überflogen einige Fliegergeschwader, Bombenflugzeuge, Ver« folgilngsflugtzHe und Kamp!fluazeuge die eritreisch,abessinische Grenze. Ihr Ziel war Adua, Sldigrat und alfverk flraiegisch wtchtige Punkte. Graf Eiano, der Schwiegersohn Mussolinis, und die beid-n Söhne Mussolinis führten jeder eine Fliegerstaifel. Vie Bomben« angriffe auf Apua und Bdrigat haben viele Tote gejordert. Zahlreiche Häuser sind zer« fiört worden. Vie Mobilmachung in Abessinien wurde um 11 Uhr vormittags im Vorhof des kaiserlichen Schlosses in Anwesenheit von 3000 Mann Truppen und unter dem Dröhnen der Kriegstroüimeln vom Hofzeremonienmeister verkündet. Die Welt in höchster Spannung Die seit Monaten ans der Weltöffentlichkeit lastende Frage, ob Italien wirklich den Krieg in Abessinien diischsühren werde, ist entschieden: Ita- lien marschiert. Der Vormarsch hat begonnen, und wenn Nom auch versichert, das, nur „notwendige Verteidigungsinaßnahmen" unternommen würden, io ist doch kein Zweifel mehr möglich, bah der Krieg heute tatsächlich begonnen hat. Die internationale Spannung hatte sich bereits seit gestern aufs äußerste verschärft. Drei Punkte bildeten die Ursache dazu: 1. Bon Addis Abeba wurde schon gestern nachmittag gemeldet — der Negus richtete auch an den Völkerbund ein entsprechendes ^legramm —, dah italienische Truppen die Grenzen überschritten hätten. Die abessinische Antwort bestand in der Ankündigung, dah heute die M o b i l m a ch u n g der abessini schen Streitkräfte angeordnet werde. Das ist inzwischen auch geschehen. 2. Gestern nachmittag ist die bereits seit längerer Zeit angekündigte italienische „Probemobtl. machung", d. h. der Appell sämtlicher Angehöriger -er faschistischen Organisationen, durchgesührt worden. In ganz Italien versammelten sich die Faschisten, während das gesamte bürgerlich« Leben stillstand. In Rom hielt Mussolini eine große Ansprache an die zu Zchntauscnden versammelten Mensche», und diese Ansprache war ein leidenschaftliches Bekenntnis dazu, daß Italien an dem einmal eingeschlagenen Weg un- bedingt festhalten werde. Noch einmal betonte Musso lini, daß Sanktionen kriegerischer Art von Italien sofort mit Kriegs Handlungen beant wortet werden würden, und znm Schluß gab er der italienischen Nation das Kommando zu marschieren. ' . 3. Die Beratungen des englischen Kabi- netts haben gestern einen höchst bedeutsamen Ver laus genommen. Das englische Kabinett ist nicht nur mittags, wie ursprünglich festgesetzt war, zusammen getreten, sondern hat am Nachmittag noch eine zweite Sitzung abgehalten, zu der in betonter Weise auch militärische Sachverständige htnzngezogen wurden. Die Beratungen endeten damit, daß den Wehrmtnistern die Vollmacht gegeben wurde, die jenigen Maßnahmen zu treffen, „die die Umstände er- fordern". Diese Londoner Beratungen und Beschlüsse stehen natürlich in unmittelbarem Zusammenhang mit der Rede Mussolinis und den Meldungen Über den Vormarsch italienischer Truppen. Die gesamte Lage -«'sich qlso außerordentlich zn- gespitzt. Mit einem englisch-italienischen Zusammen stoß dürfte allerdings wenigstens vorläufig noch nicht zu rechnen sein, da ja noch Genf — der Völkerbunds rat ist bereits einbernsen — zu sprechen hat, zunächst nur wirtschaftliche Sanktionen angcwendet werden sollen un- dann alles davon alhängen wird, wie Italien darauf reagiert. Vor Zufällen, die zu schwer wiegenden Folgen sichren könnten, wird man aller dings nicht mehr unbedingt sicher sein. Völkerbundsrat einberufen Abessinische und italienische Telegramme X Genf, 3. Oktober. Vom Völkerbunds« sekretaria» wurde am Donnerstag kurz nach 13 llhr amtlich mitgeteilt, daß der Völkerbundsrat für Sonnabend 10,30 Uhr einberufen worden ist. Der abessinische Außenminister hat an den Gene ralsekretär des Völkerbundes folgendes Telegramm gesandt: „Ein hente morgen eingctrossenes Telegramm des Ras Geymonm teilte der kaiserlichen Regierung mit, baß italienische Militärslugzenge heute vormittag Adua «nd Adigrat bombardiert haben und dabei zahlreiche Opfer unter der Zivilbevölke rung zu beklagen sind, wobei auch Kinder «nd Frauen betrosfen und zahlreiche Häuser zerstört wurden. In der Provinz Agamen ist augenblicklich eine Schlacht im Gange. Dieser auf abessinisches Ge riet vorgenommene italienische Angriff stellt eine Ver letzung der Grenzen des abessinischen Kaiserreiches und einen Paktbruch dar." Die italienische Regierung hat dem Generalsekretär -es Völkerbundes folgendes Tele gramm llbermtttelt: „Der kriegerische und aggressive Geist, von welchem Eh e s und Soldaten Abessiniens be- scclt sind, die seit langem den Krieg mit Italien wün schen und denen es auch gelungen ist, diesen Krieg -urchzusetzen, hat seinen höchste» und vollen Ausdruck In dem Befehl zur allgemeinen Mobilmachung gesun den, den der abeislnisä>e Kaiser in seinem Telegramm vom 28. September angekündigt hat. Dieser Befehl stellt eine direkte «nd sofortige Be drohung der italienische» Truppe« bar. Oie Feier in Tannenberg Di« seierliche Uebersührung der sterblichen Ueberreste des Gencralfelbmarschalls v. Hindenburg i« de« Grustturm des ReichSehrenmalS Tannenberg Links und rechts die gewaltigen Steinsiguren der „Wachenden Soldaten" Dabet wirkt -le Schaffung einer.neutralen Zone' als erschwerender Umstand. Sie stellt in Wirklichkeit nur eine strategische Bewegung zur Erleichterung der Zu- sammsnziehung und der Angrifssvorbereitungen der abessinischen Truppen bar. Die italienisch« Regierung hat, mit ihrer Denkschrift vom 4. September Doku mente übermittelt, die den Beweis geben für dauernde un- blutige Angriff-Handlungen, denen Italien in den letzten zehn Jahren ausgesetzt ivar. Infolge -es all gemeinen Mobilmachungsbefehls kommt diesem An griff eine größere Bedeutung zu, und er bringt vssen- sichtlich ernste «nd sofortige Gefahren mit. sich« gegen wellt)« aus Sicherheitsgründen unvcr- zltglich^eaglert werden mnß. In Anbetracht dies eic Lage hat sich die italienische Ne- glrrung gezwungen gesehen, das Ober, komman do in Eritrea zu den not wen- d ig« n V e r te i d ig n n g S m a ß n a hin e u zu r r - mcj,chttg«n." > ' „Auf nach Addis Abeba" Sonderkabeldtenst der Dresdner Neuesten Nachrtch'ten Am Marcbslnß, 8. Oktober. (Vom Sonder« korrcspondenien der United Preß.) Die Straßen nach der abessinischen Grenze sind mit singend«» Soldaten ungefüllt. Die Truppen singen ein Lied: „Aus -«« Bärten schwarzer Neger werden wir eine Bitrsto machen, um die Schuhe Benito Mussolinis auszu« polieren." Die Lastwagcnzüge auf den Straßen nehmen ebensalls alle die südliche Richtung zur Grenze. Viele davon sind amerikanischer Herkunft, Die Soldaten haben an dir Wagen vielfach Sprlicho angcnmlt. „Auf nach Addis Abeba!" oder „Besuch b«t Halle Selassie" liest man auf zahlreick)«n Transport« autos. Aus einer Straße sah ich eine Abteilung große« berittener schwarzer AökariS, die mit leichten und schweren Maschinengewehren ausgerüstet waren. Aube«
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