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Dresdner neueste Nachrichten : 19.04.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193804194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380419
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-04
- Tag1938-04-19
- Monat1938-04
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.04.1938
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Schriftleltung, Verlag und Hauptgeschäftsstelle: Dresden A, Zerdinandftraße 4 Postanschrift: Dresden «1, Postfach«Zernms.- Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Fernverkehr 27981-27983 * Telegramme: Aeuefle Dresden * poftschelk: Dresden 2ü6v * Nerliner Schrlflleitung: Berlin W 35, Vlklorlastraße 4° Nichiverlangle Einsendungen an die Schristleltung ohne Rückporto werben Weber zurückgesandt noch aufbevahrt. - 2m Jaffe höherer Gewalt ober Betriebsstörung haben unsre Äezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Ar. 90 x Dienstag, 19. April 1938 46. Jahrgang Auch Frankreich und Men verständigen sich HL. wir- als erste -em Führer gratulieren — Rumäniens Vorgehen gegen Lo-reanus „Eiserne Gar-e" - Oie -rutsche Tibet-Expe-ition Paris fotzt zögernd Londons Beispiel Telegramm unsre« Korrespondenten Straßenkampf in Tortosa Sonderdtenst der Dresdner Neuesten Nachrichten BurgoS, 1». April. (Dnrch United Prch) Amtlich wird mitgeteilt, bah die nationalen Truppen IndieVorftädtevouTortosaeingedrun« gen sind. Heftige Strahenkämpfe sind im Gange. 12 Kilometer nordwestlich von Tortola überschritten die Franco-Truppen den Ebro und besetzten die Ztadt Aldovar. Der Tender Salamanca gab gestern abend bekannt, das, bei einem Fliegerangriff auf Cartagena, einem ÜricgShafen der Barcelonamarine, ein KriegSschiss versenkt und vier weitere schwer beschädigt wurden. Tic Franco-Flieger sollen über 80 Tonnen Bomben abgcworsen haben. Tie vier am Freitag -um Mittclmccr durch gestossenen Kolonnen der vier Generale Balinv, Älonso, Escamez und Aranda setzten am Sonnabend ihren Vormarsch fort, und -war in südlicher Richtung aus das in der Luftlinie 50 Kilometer entfernte Castellon -u, und in nördlicher Richtung aus Tortosa. Tie im Norden von Vinaro- operierenden Truppenteil« säuberten das im südlichen Zipfel der Provin- Tarragona gelegene Küstcngebirge Montsia und erreichten am Hasen San Carlos, 2» Kilo meter südlich von Tortosa, das Cbrodelta. An der Landstrahe Valencia—Tortosa nahmen am Sonntag die nationalen Truppen mehrere landeinwärts ge legene Ortschaften, die nur noch wenige Kilometer von Tortosa entfernt sind, darunter LaGalcra. Von da auS fliehen sie am Montag aus die inneren Vorstädte TortosaS vor. Tic aus dem linken Ebronscr bei Tortosa stehenden roten Truppenteile —20 000 Mann — waren von Norden, Westen und Süden bedroht. Ob eS allen gelingt, sich ohne Brücke über den tiefen ^/nh zu retten, bleibt ab-uwarten. Tie von Vinaro- aus nach Süden vormarschicrcn- den nationalen Kolonnen Unter Aranda sind bis -nr alten Secfcstung PeniScola und damit 25 Kilo meter tief in die Provin- Castellon vorgcdrungcn. Im Abschnitt San Mateo konnten die Navarra-Bri- gadcn ihre Frontlinie 10 Kilometer südwärts vor schieben. Der von Franco-Truppen besetzte Kiistenstreisen wurde in-wtschen auf 70 Kilometer Breite ausgedehnt. Am Montag gelang den Franco-Truppen die Ein nahme der wichtigen Stadt Amposta am Unterlans des Ebro, 15 Kilometer ebroabwärts von Tortosa. Nei der vorangegangesten Besetzung der Ortschaften Tanta Barbara und Masdenvcrge sind den Nationalen bedeutende Mengen Kriegsmaterial in die Hände gefallen. Ter nattonalspanilche Heeresbericht meldet weitere Fortschritte in den Pyrenäen. Wichtige bolsche- mistisck-e Stellungen am Eingang des ArantaleS wurden erstürmt, wobei die Roten schwere Verluste erlitten. An der Guadalajara-Front setzten die nationalspanischcn Truppen SÜO bolschewistische Tote bei, die in den Kämpfen an den Vortagen gefallen waren. Bei einem Angrisf auf den bolschewistischen Flug platz VtdreraS am 15. April wurden sechs rote Martin-Bomber in Brand geschotsen. Roter Kommandeur verlor den Kopf Telegramm unsres Korrespondenten II. Paris, 10. Avril Wie der „Matin" aus Barcelona meldet, ist der General Gallo, der dte nach Frankreich geflüchtete 21. Bolschewistenbtvision kommandiert hatte, nach seinem Rücktransport nach Barcelona vor ein Kriegs gericht gestellt, abgenrteilt und erschossen worden. Seit Sonnabend liegt der brittfche Schlacht- kreu - er „H o o d" vor Barcelona. Er will die britischen Staatsangehörigen an Bord nehmen, die ausgcsordcrt worden sind, Katalonien innerhalb sechs Tagen -u verlassen. Neue Betrle-Sbesehung in Frankreich X Paris, 10. April. (Durch Fuukspruch) In den bestreikten Werken der Pariser Metall- industrie sollte heute die Arbeit wieder ausgenommen werden. Ta dies in grohen Betrieben aber nur etappenweise möglich ist, forderte die Belegschaft der Flugzcugmotorenwerke Gnome et Rhone eine be sondere Entschädigung für die Zeit zwischen verein bartem Betriebsbegtn» und tatsächlicher Wiederauf nahme der Arbeit. Da dte Wcrklcttung diese For derung zurückwies, besetzte die Belegschaft erneut die Betriebe. H. Paris, 10. April Die Osterseiertage haben zwei wichtige auhcnpoli- tische Ereignisse sür Frankreich gebracht: Erstens hat, wie schon berichtet, die französische Regierung die Ein ladung zu einer Mtnisterkonscrenz nach London erhal ten und angenommen. Zweitens sind die italienisch» französischen Verständigungövcrhandlungcn praktisch in Angriff genommen worden. Oie Londoner Ministerbesprechung gilt sowohl den schwebenden diplomatischen Fragen, wie in erster Linie der Verständigung mit Italien, wie auch der genauen Festlegung der technischen Zusam menarbeit -wischen Frankreich und England auf mili tärischem Gebiet. Während England anscheinend mehr Gewicht aus die diplomatischen Fragen legt, sicht Frankreich ohne Zweifel die militärischen Fragen alö wichtiger an. Wahrscheinlich um die diplomatischen Fragen schon vorher zu regeln, hat die französische Negierung nunmehr durch ihren Geschäftsträger in Rom einen'Schritt beim italienischen Ansicnininister Graf Ciano unternehmen lassen. Der Geschäftsträger hatte den Auftrag, der italienischen Regierung offiziell milzuteilcn, das, Frankreich den Wunsch habe, die Beziehungen -wischen Paris und Rom in normale Bahnen -u bringen, damit nun nach den englisch-italienische» Verhand lungen auch die französisch-italienischen Verständigungs verhandlungen cinsctzcn können. Aber Frankreich scheint nur mit sehr groher Vorsicht und Langsamkeit -n Werke gehen -n wollen. Wenn man einigen Pariser Zeitungen glauben darf, soll vorläufig weder ein fran zösischer Botschafter in Nom ernannt werden noch auch bis auf weiteres ein nichtbcglaubigter Sondcrgcsandtcr nach Nom geschickt werden. Man will sich also wenig stens zunächst mit Verhandlungen aus dem gewöhn lichen Kan-leienwcgc begnügen. Ter französische Ge schäftsträger in Rom wird voraussichtlich heute eine -weite Aussprache mit Graf Ciano haben. llm die Ernennung eines Botschafters Wie der „Petit Paristen" berichtet, hat der französische Geschäftsträger bei seinem ersten Bcsiuh auch schon mitgeteilt, dah Frankreich sür den Augen blick noch keinen neuen Botschafter in Nom ernennen und auch keinen Sondergcsandten schicken wolle. (Dies soll augenscheinlich erst geschehen, wenn der Völkerbund seinen Mitgliedsstaaten die Anerkennung des Imperiums sreigcgcbcn hat. Die Schristltg.i Der italienische Auhenminister werde nun heute aus diese Eröffnung die Antwort der italienischen Negie rung erteilen. Der „Figaro" protestiert aufs leb hafteste gegen die französische Taktik. Man könnte beinahe zu dem Eindruck kommen, schreibt daö Blatt, als ob die Ernennung eines Botschafters eine Art „Belohnung" sür gutes Verhalten sei, wo doch um gekehrt ein Botschafter vielmehr dte Interessen seines eigenen Landes zu verteidigen hätte. Auch der „Matin" ist der Ansicht, dah man gegenüber Italien „diese grundlosen Zänkereien und diese nur allzuoft von roten Kräften angezettclten Streitigkeiten endlich einmal begraben sollte". Andre Blätter melden dem gegenüber, dah die französische Negierung doch schon entschlossen set, sofort einen Botschafter zu er- Oie ersten Gratulanten Grobdeutschlands Jugend grüßt den Führer X Berlin, 10. April. (Durch Funkspruch) In der Nacht zum 20. April tritt dte Jugend als erster Gratulant vor den Führer. Nach einem seit zwei Jahren geübten Brauch werden zu mitternächt licher Stunde die Lieder der Jugend — nun aber aus Ost und West, Süd und Nord eines gröberen Deutschlands — den Führer zum Geburtstag grüben. Eine Reichöringsendung der Sender Berlin, Breslau. Hamburg, Köln, Königsberg, München, Saarbrücken und Wien, die am 10. April 23.80 Uhr beginnt, und am 2Ü. April nm 0.05 Uhr endet, saht die Glückwünsche zusammen, an deren Abschluh eine kurze Ansprache des NcichSingcudsührers steht. Die Sendung beginnt mit dem Glockengeläut von Braunau, dessen Ju gend den Führer mit einem österreichischen Heimat- lied begrübt. SS folgen dte Grübe aus Pasewalk nennen. Als wichtigste Punkte der italienisch französischen Verhandlungen werden in Paris die folgenden Fragen herausgehobcn: 1. Tanger Bestätigung der juristischen Gleichberechtigung Italiens in der internationalen Tangerzone. 2. Tnniü Bestätigung der Abmachungen von 1806 iibcr den Schutz der Nationalitäten der italicnischcn Kolonisten in Tunis, die, nebenbei gesagt, an Zahl die franzö sischen Kolonisten um ein Mehrfaches übertreffen. S. Libyen Abschluh eines Vertrages guter Nachbarschaft zwischen Tunis und Tripolis. 4. Abessinien Grcnzregelung -wischen dem italienischen Kaiser reich Abessinien und der französischen Kolonie Somali. Neuregelung der Besitzverhältnifsc bei der bisher fran zösische» Eisenbahnlint« Dschibuti—Addis Abeba. Ab- schluh besonderer Abmachungen über die Eilenbahn- tarisc und über die Benutzung der Eisenbahnlinie sowie der französischen Hascneinrichtung in Dschibuti. 8. Mittelmcer Anerkennung der gegenseitigen Gleichberechtigung im Mittelmeer. Festsetzung der Einsluhzonen und der als „sür die NatiSnalvertcidigung lebenswichtigen" reservierten Gebiete. S. Minderheitcnabkommcn zum Schutze der italienischen Staatsangehörigen in Frankreich sowie ein Abkommen zur Ncgclung der politischen Betätigung der italienischen Emigranten in Frankreich. * In Italien zeigt man sich den unter so merk würdigen Formen erfolgenden plötzlichen französischen Annäherungsversuchen gegenüber sehr kühl. In einem Kommentar dazu heiht cö u. a.: „Dte laute Welle der verbalen und literarischen Freundschaftsbetcucrungcn und Anbiederungsver suche gegenüber Italien, ebenso wie der Lärm der theoretischen Druckversuche zur sofortigen Behebung der durch die Politik der Volksfront hcrvorgeruscncn diplomatischen Missstimmung sind überall mit Vorsicht und wohlbcgriindeter Zurückhaltung ausgenommen worden. Man hat diese Acuhcrungcn als Anzeichen eines viel -» plötzlichen Stimmungswechsels betrach tet, als dah dieser Stimmungswechsel tatsächlich einer wirklichen Wandlung in der politischen Linie der französischen Negierung hätte entsprechen können. Trotz dieser Zurückhaltung hat die Art und Weise, mit der man diese so klaren und eindeutigen Pro bleme in Angrisf nehmen möchte, wie eine plötzliche kalte Dusche auf alle Begeisterungen und Hoffnungen gewirkt. Man kommt in der Tat zu der Feststellung, dah man schwerlich annehmcn kann, dah Italien den französischen Standpunkt teilen wolle und könne, in dem cs sich bcreiterklärt, die Entsendung eines Bot schafters nach Rom mit einem ordentlichen Beglau bigungsschreiben von der Prüfung von Zuständen und Problemen abhängig -n machen, die mit dem Titel, der dem König von Italien zukommt, nichts zu tun haben." in Pommern, München und Landsbcrg am Lech, aus Königsberg und Danzig, aus Köln und Potsdam. Die Hymne „Deutschland, heiliges Wort", gesungen von der Breslauer Hitlerjugend, schlicht den Ring. Spielmanuö- und Musikzng der LA.-Sta»darte Feldherrnhalle bringen dem Führer am Mittwoch von 0.30 bis 10 Uhr im Hof der Reichskanzlei «in Morgen ständchen. Im Anschluß an das Ständchen erfolgt ein Vorbeimarsch der Standarte unter Führung von Gruppenführer Reimann. An dem Vorbeimarsch nehmen zwei Stürme deö Sturmbannes I Berlin und je ein Sturm der Sturmbanne II Erding bei München, Hl Hattingen, V Stettin und VI Stuttgart teil. An der Parade der Wehrmacht nimmt auch eine Abordnung der bisherigen österreichischen Wehrmacht, bestehend ans einer inotortsicrlen Abteilung Artillerie und einem Jnsantcrtcbataillon teil. Das Linzer Jn- santeriebatatllon wird den Vorbeimarsch eröffnen. ZU neuen Llfern Zum Abschluß des Abkommens London—Rom Als die Glocken am Sonnabend das Osterfest ein läuteten, kam aus Nom die Kunde von der Unter zeichnung des italienisch-englischen Abkommens durch den Grasen Ciano und den englischen Botschastcr in Nom, Lord Perth. Cs war eine wirkliche Friedensbotschast, und als solche wurde sic mit alleiniger Ausnahme der Sowjetunion und einiger mißgünstiger Stimmen in Frankreich auch von der ganzen Welt ausgenommen. Drei Jahre der Hochspannung im Mittclmccr liege» hinter uns. Drei Jahre, in denen Heute oben- spricht Or. Goebbels NcichSminister Dr. Goebbels spricht heute, am Vorabend des Geburtstages des Führers, von 20.00 bis 20.15 Uhr Uber alle deutschen Sender. ein Zufall eine Explosion folgenschwerster Art zum AuSbrnch kommen lassen konnte. Die Welt hat eine Art Ritt über den Bodensee hinter s i ch. Wen» das Aeuhcrste vermieden wurde, wenn der Frieden trotz dem sich oftmals auhcrordcntlich zu spitzenden italienisch-englischen Konflikt erhalten blei ben konnte, so verdankt man dies der kaltblütigen Ruhe eines Staatsmannes, der, wie -Mussolini, sich seiner un geheuren historischen Verantwortung stets trotz allen Provokationen bewnht blieb. Mussolini hat lange warten müssen, bis ihm in Eng land ein Man» gleich guten Willens als Vertrags partner erwuchs. Dieser Manu war Chamberlain. Ihm stand zur Seite sein Gehilsc ans anhenpoliiiichem Gebiet, Lord Halisax. Chamberlain und Lord Halisar haben recht behalten. Gegen eine sie erbittert belamp- sendc Opposition, deren anhenpoliliicher Diletiantis mus geradezu gcmeingcsührlich geworden ist, haben sic ihre politischen Pläne in die Wirklichkeit umgeietzt und sind damit -nm Ziele gekommen. . Chamberlain crgriss die Chance, die ihm Mussolini vor einigen Woche» bot, »nd er hatte sich in derBennei- lung der Lage nicht geirrt, obwohl znnächst selbst bis in die Reihen seiner Partei ihm erbitterte Feinde er standen. Es war nicht leicht, die Gegensätze zwischen Rom und London anSzugleichcn. Tenn hart stichen die Notwendigkeiten und die Forderungen zweier groher Imperien auseinander. Aus der einen Leite das alle, machlgcsältigte britische Empire, das die Haupiverbiu- dungswegc, die sein Weltreich zusammcnhielien, nicht preiSgeben konnte, und aus der andern Leite das junge, cmporstrebcnde römische -Reich, das nicht aus die Tauer der Gefangene Englands und seiner Verbün deten im Mittclmccr bleiben konnte, wollte cs nicht ersticken oder langsam verkümmern. Aber es hat sich auch diesmal gezeigt, dah stets ein Weg gesunden wird, wenn der Wille dazu da ist, ihn zu finden. Nom und Loudon haben einen Frieden ge schlossen, der für beide Teile ehrcnhast ist, der keines der beiden Imperien benachteiligt und jedem aus der Grundlage der unbedingten Gleichberechtigung das gibt, was es braucht. Italiens Lebens intcrcsscn im Mittclmecr werden ebenso anerkannt wie die T n r ch - s a h r t s intcresseu des britischen Weltreiches. Cs beginnt nunmehr wirklich ein neues Kapitel in der Geschichte der Mittelmeerpolitik und hosscntlich auch ein neues Kapitel in der Geschichte der europäischen und der Weltpolitik überhaupt. Wir habe» an dieser Stelle bereits die Bedeutung des Abkommens vom deutschen Standpunkt aus ge würdigt. Tic Achse Berlin—Rom wird in ihrem Wert durch, den italienisch-englischen Fricdcnsschluh nicht etwa, wie manche sranzösischc Zeitungen glauben, beeinträchtigt, sonder» eher erhöht. Mit Recht wurde gestern im römischen „Mcssaggcro" daran erinnert, dah diese Achse keineSchcidc- wand darstelle — wie -. B. der sranzösischc Sowjetpakt —, sondern vielmehr einen Grnndpseilcr, nm den herum die Zusammenarbeit aller jener mög lich sei, denen der Friede und die Interessen der Kul- , tur wirklich am Herzen liegen. Deswegen sind die Betrachtungen einiger französi scher Zeiluiigcn über eine aus dem englisch italienischen Pakt sich ergebende Abschwächung der Freundschaft -wischen Deutschland und Italien völlig abwegig. Ebenso abwegig ist aber auch der Gedanke, bet den nunmehr einsctzenben italienisch-
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