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Dresdner neueste Nachrichten : 21.10.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194210218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19421021
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19421021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-10
- Tag1942-10-21
- Monat1942-10
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 21.10.1942
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'"MW M .7/. V-- Ar 247 50. Jahrgang Mittwoch, 21. Ottobrr 1942 Dres-mr Neueste Ruchnchteu »»»<<»»»«, WstWSWMm«<>><SWsm. »» W tw r /-^ v» «,>,I,»»»,ets»i «rundmett: die »»«lfbalti«, —-Lckle »4 A»f„ pNdat» »WiW »»n. GGHßff U^ähhDlD^lck^a ßtzßtzlh SatzIhß4tzUa»OW E*HWWßUßßßtzckA zamillmaivi,« ,»üfpa«l, rr k»f„ Ke poeispaM«,-M-Jüle «l« »eweanzu^ -«»«»««a. 1.-ZM.M«Y»«W »find«»«!Inlaa»7Z I»(„W»aa» 1.-KMuoscheoN. 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I» de» Trümmerfelder» der eraderte« Rüstungswerke flackerte »ereinzelt der feindliche Widerstand »an neue» ans. Nach Meld»»»«» des Oberkommandos der Wehr« «acht W»rde» daher am 1». Oktader die Siinde« r»»gSakti»»e» gege» die seindlichen Neste sort- a«l«Vt. Größeren Umfang nahmen örtliche Kämpfe um Häuserblocks in der nördlichen Borstadt an. Die in diesen Häusergruppen fitzenden Bolschewisten waren Reste jener Verbände, die bei dem Stoß der deutschen Truppen aus dem Wrrkgelände der Traktoren- und Panzersabrik „Dshershinskij" nach Norden westlich die ses Keiles abgeschnitten waren. Kanoniere, Jnsante- risten und Pioniere mußten hier im strömenden Regen noch einmal ihre ganze, in zahllosen Straßen- und Häuserkämpsen gewonnene Kampserfabrung eiusetzen, bis diese Ruinen genommen und die feindlichen Kräfte vernichtet waren. -Die Säuberungskämpfe konnten von der Luftwaffe wegen der Verschachtelung der Fronten kaum unter stützt werden, so daß die Sturzkampsgeschwa- der ihre Angriffe im Stadtgebiet vorallem gegen die Industrieanlagen des Werkes „Roter Oktober^ richteten. Dir den ganzen Tag über an fliegenden IN 87 legten mit ihren Bomben Werkhallen und Verwaltungsgebäude, die von den Bolschewisten durch Einbau von Infanteriegeschützen und Maschinen gewehren in Festungswerke umgewandelt waren, in Trümmer. Di« Wirkung der Stukaangriff« war so stark, daß einige Gebäude bis auf die Grundmauern zerfchltwen wurden und im Zusammenbrechen ihre ge- smute PMVuug upter fich begruben. Als am Abend Werke» „Rottr Oktober" ein Flammenmeer. Der Schwerpunkt der deutschen Luftwaffe lag auf den Bahn strecken am Unterlauf der Wolga, wo Aufklärer mehrere Gütrrzüge frstgestellt hatten. Kampfflugzeuge zer- störten zunächst mit ihren Bombenwürfen die Bahn- dämme und Schirnenstränge, dann griffen sie die ausge- stautrn Güterzüge an und warfen einige eingeschobene Kesselwagen in Brand. Das aussließende brennende Oel breitete sich schnell aus und erfaßte die Wagen von vier Materialzügen, die vollkommen ausbrannten. Auch im West teil des Kaukasus waren am 19. Oktober die Angriffskämpfe der deutschen und ver bündeten Truppen durch a n h a l t e n d c G e w i t t c r - stürme mit starken Regensällen sehr erschwert. Im Hochgebirge gingen Schnecmassen nieder, die bis zu drei Meter Tiefe Verwehungen hcrvorriefen. Trotz dem kann das Oberkommando der Wehrmacht weitere Erfolge.unserer Trnppen melden. In fanteristen und Jäger setzten zunächst im Raum von Schaumjan die Säuberung der rückwärtigen Talgebiete fort. Auch westlich der Straße von Tuapse mußte der Feind unter dem in den letzten 48 Stunden ständig wachsenden Druck der deutschen und slowakischen Ver bände seine Stellungen aufgebcn. Auch südostwärts Noworossijsk geht unser Angriff gegen die zu Festungen ausgcbantcn Fabriken an der Küstcnstraße vorwärts. Auch hier konnten sich zwei Angriffsspitzen vereinigen. Die dabei eingcschlossenen feindlichen Kräfte wurden.vernichtet. Südlich -es Ladogasees stürmte ein ans Rhein ländern, Westfalen und Pommern gebildetes, verstärktes Infanterieregiment IM feindliche Bunker und Kamps anlagen. Bei diesem erfolgreichen Angriffsunternehmen ging es nach den beim Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden Meldungen um starke festungsartige Feld stellungen, die mitten im Moor unter Ausnutzung von7 Häuserruinen angelegt und von zwei bolschewistischen Regimentern besetzt waren. . Im Kampf gegen die britische Insel führten deutsche Kampfflugzeuge vom Muster „Do 217", nach Mitteilung des Oberkommando« der Wehrmacht, er folgreiche Tiefangriffe gcgenkriegswich tige Anlagen und Verkehrswege in Ostengland durch. Die den ganzen Montagvormittag andauernden Külfrsssk. rrstregten sich von M Meerbucht. Tb» WW anMM^k^SfM^SKW^WNWWeW^W' trefser, dte Brände und Zerstörungen »ach sich zogen. Bahnanlagen und Eisenbahnstrecken wurden wiederholt getroffen. Hallen und Baracken eines stark belegten Flugplatzes in Lstanglia gingen nach den Bomben würfen -er „Do 217" in Flammen aus. „Mit verreckten Schweinen verbrennen" Neues Dokument britischer Schändlichkeit - Leichenschändung als Kriegsziel 8r. Berlin. Die Aussichtslosigkeit der englischen Lage hat dazu geführt, daß der von jüdischen Impulsen zeugende britische Haß neue giftige Blüten treibt. Noch ist unvergessen die britische Forderung nach „gewonne nem Krieg", den deutschen Müttern die Kinder wegzu nehmen. Jetzt haben britische „Menschenfreunde" glei cher Art dieses schändliche Programm noch wesentlich ausgeweitet. „Als Zuschrift eines Lesers" veröffent lichen die beiden englisch-sprachigen Blätter in Buenos Aires, „Buenos Aires Heralb" und „Standard", gleich zeitig «inen „Vorschlag", der an Niedertracht der Ge sinnung dem vorhcrgegangenen Vorschlag ebenbürtig ist, der ihn an Gemeinheit des Ausdrucks aber noch weit übertrifft. Der Schreiber geht auf die durch die Alliierten ver öffentlichte Liste angeblicher Kriegsverbrecher rin. Es sei jedoch zu befürchten, daß nicht alle diese Personen in einem ordnungsgemäßen Gerichtsverfahren abgeurteilt würden. Man könne beispielsweise Goebbels kaum irgendeiner Greueltat überführen, daher müßten alle jetzigen ober ehemaligen Mitglieder der NSDAP., alle Männer der Gestapo, ff und SA. der Todesstrafe ausgesetzt sein. Alle deutschen Regierungsbeamten in den besetzten Ländern müßten, falls nicht zum Tode, mindestens zn zweijäh riger bis lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt werden. Als strafmildernder Grund dürften nur Sabo- tageakte gegen die eigenen deutschen Behörden gelten. Alle diese Hingerichteten Personen ditrften nicht be erdigt, sondern müßten zusammen mit verreck- ten Schweinen verbrannt und ihre Asche in die Wüste gestreut werden. Nationalsozialisten wie Horst Wessel, Heydrich und die Dollfuß attentäter seien auszugraben und in ähnlicher Weise zu verbrennen. Soweit dies Dokument britischer Verkommenheit, zu -cm „Standard" in Buenos Aires noch einen schwülstigen Leitartikel schreibt, in dem er meint, „legale Bedenken gegen die Nazis" seien nicht am Platze. Diese Denkungsart liegt auf einer Linie mit den verbrecherischen Entschlüßen, wehrlose Kriegs gefangene zu fessel«, Lazarettflugzeuge anzugreifen, Schiffbrüchige zu beschießen oder Wohn- und Kultur stätten zu bombardieren. Im Felde voll seinen Mann zu stehen, ist das England Churchills nicht in der Lage, obgleich man einst großsprecherisch den Krieg vom Zaune brach. Jetzt bleibt nur noch die kaltherzige Niedertracht übrig, die das hervorstechendste Wesens merkmal des englischen Charakters ist. In solche un menschlichen Gemeinheiten steigert man sich hinein, weil im Kampf der Waffen gegen das tapfere deutsche Volk nichts auszurichten ist. Engländer und Ameri kaner werden damit auch moralisch ihres bolschewisti schen Bundesgenossen würdig, der es,' so geschehen in der Moskauer „Prawda", anläßlich des Jahrestages der bolschewistischen Oktoberrcvoltc fertig bringt, ange sichts der in den UdSSR, in, Ungarn, in Spanten und vielen Ländern der Erbe grauenvoll von bolsche wistischer Hand gemordeten Millionen, den Satz aus zusprechen: „Wir haben unser Regime niemals mit Gewalt anderen aufgezwungen und haben auch nicht die Absicht, die» in Zukunft zu tun." Grundlage der gesamten alliierten Strategie hängt von der Beibehaltung unserer Seeverbindungen ab." Stalin wurde also durch den Mund eines englischen Ministers erneut dte Hohlheit der Versprechungen Churchills bescheinigt. Schatzkanzler Sir Kingsley Wood hatte im Unter haus auch nichts Tröstliches zu vermelden. Er gab Großbritanniens tägliche Kriegs kosten mit gegenwärtig 12-KMillionenPfundSterling an. Er kündigte gleichzeitig eine neue Kriegsanleihe in Höhe von 1 Milliarde Pfund an, womit die Gesamt summe der Kriegsanleihen auf 12 Milliarden Pfund Sterltng anstetge. Dte Kosten dieses Krieges seien be reits 2'/,mal größer als im gleichen'Zeitraum des Weltkrieges 1914/18. Im Oberhaus fand eine sehr lebt,aste I «dien- Debatte statt. Ter Herzog von Devonshire, Unter- staatsfekretär im Jndienmtnistertum, wandte sich in scharfer Weis« gegen die Kritik an der Regierung. Er sagt«, die Arbeit der Regierung in Reudelht würde nicht erleichtert Lurch dte zahllosen Reden und Artikel, in welchen die Regierung der Unfähigkeit ober des bösen Willens beschuldigt »erde. Dte Demonstranten in Indien würden dadurch nur ermutigt. Der Regie- rungSvertrrter bekannte sich erneut zur Gewaltpolttik in Indien, und auch der Marquis von Salisbury betonte, England müsse sich „für all« Zetten von der Politik der vesrteLuug tv»?,»««". Alexander bestätigt deutsche Seetriegsersolge „Mr bauen mehr Schifte als die Amerikaner" - Täglich fast 13 Millionen Pfund Kriegskoften n> Stockholm. Der Erste Lord der britischen Ad- miralität, Alexander, machte in einer Untrrhaus- rtd« am Dienstag drei grundlegende Beränderungen in der Srekriegfuhrung gegenüber dem ersten Welt- krieg für die schweren englischen Verluste zur See ver antwortlich. Alexander »erwies auf den bedeutend er weiterten AkttonStadmS der Luftwafs«, die „unge- Heu« erweiterte Operattvnskraft und Etnsatzmvglichkeit der Unterseeboote" sowie da» „Ausmaß und die Verschiedenheit der deutschen Minenoperattv- nen. Er sprach davon, daß die Minen „geradezu aus der Luft gesät" würden. „Englands Anstrengungen mußten in erster Linie darauf gerichtet sein, unsere Verbindungen zur See intakt zu halten," erklärte Alexander, „doch dabei haben wir die meister Ver luste erlitten. Diese Verluste sind unglücklicher weise groß." In den Wein der nordamerikanischen Schissbau- Phantasten goß Alexander schließlich einen tüchtigen Schuß Wasser, indem er seinen -r»«g»kumpanen jen- seit» de» Atlantik vorwursSvoll zurief: „Wir Lane« noch immer «ehr Schftsstonnen pro Rann al» st« ldtr Amerika««,) mit allen ihr« modernen Arbeit»- methodo." Zu »em heiklen Th«ma: Zweite Front meinte Alexander vvrstchttg: „Wir müßen immer daran denOkn, Last «nser vermögen, dies« »wette Front sicher- znstßllme, direkt van uns«,« Seeherrschast abhängt, wie Mich die Herrschast in der Lust unerläßlich ist. Di« Oer Bluff der „großen Strategie" tr. Stockholm lEig. Dienst». Der Englandbesuch des 72jährigen südafrikanischen Ministerpräsidenten nnd „Marschalls" von Englands Gnaden, 2 muts, gibt der offizielle» britischen Agitation die gewünschte Gelegen heit, die Fansaren der „Ossensivstrategic" zu blasen und der Weltöffentlichkeit vorzntäm'chen, aleSchabe man im Empire noch genügend Spielraum, um sich den Schauplatz der „großen Wende" dieses Krieges auszu suchen. Smuts wird in der englischen Presse als ein „Quell der Kraft" und ein „militärisch-strategisches Genie" gefeiert. Selbst in einigermaßen ernsthaften Zeitungen, wie beispielsweise den „Times", ist die Rede von „kommenden gewaltigen Entscheidungen" und von Plänen, die in sehr naher Zukunft ihrer Verwirk lichung entgcgenreisten. Diese großen Worte werden verständlich, wenn man die Situation berücksichtigt, in der sich England sowohl seinen sowjetischen wie dem nordamerikanischen Bundesgenossen gegenüber befindet. Stalins Unterredung mit einem nordamerikanischcii Korrespondenten über die zweite Front und Willkics unbedenkliche Aeußernngen sind an der Themse noch nicht vergessen. Ter Eifer, mit dem man von anderen Themen spricht und dem eigenen Dilemma eine posi tive Note zu geben versucht, verraten hier genug. Außerdem tut man aber gut, den Besuch Smuts nicht nur unter dem Blickwinkel der englischen Blätter zu sehen, die vor Tatendurst förmlich bersten, weil das aus dem Papier ja ungefährlich und einfach ist. Smuts ist vor allem einer der treuesten Anhänger des Empiregedankcns: heute sicherlich ein viel konse quenterer Verfechter dieser Linie als selbst Churchill, lind dem burischen Renegaten muß es vor allem ein Dorn im Auge sein, daß die Bankers ihre Stützpunktgier in Afrika auch nicht im geringsten mehr zu tarnen für notwendig halten, daß sie vielmehr immer unverschäm ter und im sicheren Gefijhl -er britischen Ohnmacht sich an den Brennpunkten des britischen Empires im Nahen Osten und in Afrika sestsctzen. Der vielbesprochene, in amerikanischen Zeitschriften erschienene „Offene Brief an das englische Volk" hat diese Lage von einer anderen Seite her beleuchtet: der Smuts-Besuch fast gleichzeitig mit Lex Besetzung Liberias Lurch nordämertkantsche WsWffru VU>EnMlf'kIda^I''hlL, tnMtzich«»^S«ang»lag» W dir BrtKn ßefttweü. tvenn sieHeM von*' '^kommenden große» Entscheidungen" und von Pläntn sprechen, dir unmittelbar die „große Strategie" der Alliierten zum Ausgangspunkt hätten. Es ist viel davon in letzter Zeit gesprochen worden, daß die „zweite Front" vielleicht in Nordasrika er richtet werden würde. Roosevelts Herabsetzung des Dicnstaltcrd von 29 aus 18 Jahre, sein Hinweis, daß nur sehr junge Männer die Strapaze» eines Krieges „in Uebersee" anshalten könnten, mögen solchen Gedanken neue Nahrung znsühren, obgleich sich so etwas leichter ausfpricht, als cs dnrchgesührt werden kann. Da ist zunächst einmal die Reise des NSA.-Bvtschafters in der Sowjetnuion, Admiral Standlen, zur Berichterstattung nach Washington. Standley selbst sagte, daß er über die Verhältnisse in den USA. „nicht mehr genügend" orientiert sei, mit anderen Worten: Stalin hat ihm so gehörig eingeheizt wegen des ausbleibenden Kriegs materials, daß Standley es vorzog, Roosevelt persönlich den Standpunkt Moskaus vorzutragen. Da sind aus der anderen Leite aber die USA.-Generale, die mög lichst bald eine 10-Millionen-Armec ans dem Boden stampfen möchte», was wiederum heißen würde, daß nicht eine Kanone mehr Nordamerika verlassen könnte. Hier scheiden sich bereits die Geister, denn «ine solche Armee braucht Jahre, nnd die Gegner dieser Militärs argumentieren — sicher nicht ganz mit Unrecht —, daß Hitler nicht warten würde, bis ein solches Riesenhecr völlig ausgerüstet uud ausgebildet sertig sei. Und dann ist da weiter noch Donald Nelson, der Leiter drs USA.- Kriegsproduktionsamtcs, der schon lange nach London reisen wollte, den aber zur Zeit wieder einmal „wich tige Entscheidungen" in Washington zurückhalten. Bei dieser Entscheidung handelt es sich wieder einmal um das Kriegsmaterial, über dessen Verteilung in Moskau, aber auch in Tschungking nnd in London, ziemlich ab weichende Meinungen bestehen. Außerdem ist da noch die Frage des „Oberkommandos der Alliierten", gegen das die Briten sich sehr sträuben, weil sie natürlich genau wissen, daß tatsächlich die Kriegführung heute bereits weitgehend von den Bonkees bestimmt wird. Außerdem will Stalin von einem solchen gemeinsamen Oberkommando nichts wissen, er will die „zweite Front", will keine Rechte an die USA. oder England abtreten, sondern verlangt selbst weitgehend von den beiden Partnern etwas. Die amerikanischen Absichten werden noch deutlicher, wenn man bedenkt, daß bereits Hamilton, der 1787 wesentlich zur Schaffung der neuen Verfassung der Vereinigten Staaten beitrug, die Be merkung machte: sia tiw vmkvz n nk sn empiie". Inzwischen ist der Durchbruch zum globalen Dollar imperialismus ersolgt. Roosevelt bat als waschechter Banker nicht verfehlt, rechtzeitig ans die „innnikostx' ckvickinv". ans die „offenbare Sendung" des Ameri- kanertums zum Heil der Menschheit bei seinen user losen Plänen aufmerksam zu machen. Leine Brücken köpfe an der nordwest-europäischen Küste lNordirland— Großbritannien—Island), in den Araberländern zwi schen dem östlichen Mittelmeer, dem Roten Meer, dem Kaspischen Meer und dem Persischen Gols, an der Nord ostküste Südamerikas und gegenüber an der Ostküste Afrikas, in der südöstlichen Flanke des Pazifiks (Australien) — die vor allem nach dem Verlust der Stützpunkte im westlichen Pazifik ausgebaut wurden —, feige Politik ist Tschuuaking-Chtna uud sein Versuch, in bestenfalls die Rolle des stillen Teilhabers zu spielen, niemals aber die, entscheidend und in eigenem Inter esse mitbesttmmen zu können. Hier liegt der Kernpunkt aller Erörterungen, hier werden auch gleichzeitig die Schwierigkeiten klar, vor denen die „verbündeten Nationen" stehen. Tenn in dieser „großen Strategie" spielt die Sowjetunion natür lich nur die Rolle, möglichst lange aushalte» zu dürfen, um die Vorbereitungen der Amerikaner bis zu jenem Punkt gedeihen zu lassen, an dem Roosevelt glaubt, zu wirksamen Aktionen in der Lage zu sein. Und die Briten haben sich diesen Washingtoner Plänen zn fügen, wobei ihnen klar sein dürste, daß inzwischen die Auslösung ihres Empires vollzogen sein wird. Denn Sas Dumme ist, daß weder die Achse noch Japan so lange warten werden, bis Roosevelt den Zeitpunkt für gekommen hält, die ganze Erde einzuheimsen, sondern daß die Treierpaktmächte diesen Plänen bisher immer noch militärische Tatsachen entgegcngestellt haben, die olle „großen strategischen Pläne" der Gegenseite über den Haufen warfen. Auch das weiß man in London, und darum ist das Dilemma so groß, und darum wer den so viele Worte verschwendet. Reue Namen — alte Städte Zarenmord und Banditentum verherrlicht in bolschewistischen Städtebezeichmmgen mid dies auch nur von den sowjetischen Geschichts- schreibe!» und Schmeichlern. Am Mittellauf der Wolga mußte 1984 die große Getreidestadt Samara ihren guten Namen gegen den Namen eines ehemaligen Volkskommissars, Kuibyschew, eintauschen. Hier sitzen die bei der Sowjetregierung akkreditierten Diplomaten. Aus Furcht vor deutschen Fliegerangriffen wurde be reits ciue weitere Ueberstedlung noch weiter nach Nordosten erörtert, und »war nach Perm an der Kama, das seinen alten Namen lange behalten konnte. Nach dem aber Molotow Außenkommissar geworden war, wurde aus Perm „Molotow", weil die Eltern Molo tows und er selbst aus dieser Gegend stammen. Gegen über Kuibyschew am linken Wolgauser liegt die kleine Stadt Nikolajewsk, jetzt ebenfalls eine RUstungsstadt, der die zweifelhafte Ehre zuteil wurde, den Namen des sibirischen Banditen Tschapajewsk zn tragen. Tscha pajew, der aus diesem Städtchen stammte, wurde von den Sowjets zur „Helbenftgur" des Bandenkrteges in Sibirien gegen die Weißen erhoben. Daß man die Geburtsstadt Lenins, die ziemlich schläfrige Kreisstadt Simbirsk, gelegen an -em rechten hohen Wolgauser, nach -essen bürgerlichen Namen Uljanow in Uljanowsk umtaufte, war zu erwarten. Bleibt man weiter an der Wolga, so kommt man zu der in aller Welt bekannten uralten Messestadt Nischni- Nowgorod. Dem Lumpenproletarier und Apostel -eS zukünftigen Bolschewismus verdaükt Nischni-Now- gorob seinen jetzigen Natfirn Gorki. Dte alte historische Wolgastadt der Fürsten von Twer, der einstigen Riva- len der Moskauer Zaren, mußte ihren Namen her- geben, um der komischen Figur Kalinins, dem „All- russischen Starosta", einen Hintergrund zu verleihen. Starosta ist so viel wie Dorfschulze. Obwohl Kalinin keine Verdienst« um die Oktoberrevolution aufweisen konnte, kam er durch Zusall in die Gunst der obere» Machthaber. Dte landfremde« jüdischen Umstürzler mußten dem Volk, wenigsten» zum Schein» einen echten eingesessenen Proletarier für die Stellung de» Präsi- benten -er Sowjetunion präsentieren.. Di« Wahl siel auf Kalinin: er war Arbitler au« de« Bauernstand,, genügend beschränkt, ohne eigene Meinung, also ein gefügige» Instrument für Stalin und seine tüdischen Hintermänner. Mit seine« echt bäuerlichen Aussehen nn» seiner NeiMng, ei«a Ralle «u spiel«, war Kalinin die aeefirnet« Figur füRL«N „Schulzen der UdSSR ". Lt,.Sou»«»ne«««MaLt WjMka, «in bedeutend«: In den ersten Jahren ihres Gewaltregiments woll ten die Bolschewisten so schnell wie möglich alles aus der Welt schaffen, was die neugebackenen Sowjetbürger an den Zarismus hätte erinnern können. Mit Pctcrs- burg-Petrograd-Leningrad begann die lange Reihe der nmgetauften Städte. Tie Umbenennung wurde gewöhnlich in der damaligen sowjetischen Presse unter den äußerst zahlreichen Dekreten bekannt gemacht., Da man diese infolge ihrer Ueberzahl nicht las, oder aber, wenn man sie gelesen hatte, sogleich vergaß, war cs erklärlich, daß sich die Mehrzahl der älteren Generation in der Sowjetunion unter den vielen neuen Namen nicht auskannte. Um so schwerer muß es sür den deutschen Soldaten und Zeitungsleser sein, sich in dem Wirrwarr der alten und neuen Be zeichnungen zurechtzufindcn. Eine ganze Anzahl der jüngst in den Meldungen des OKW. genannten Städte und Orte findet man auf alten Karten nicht. Fast alle großen Stationen an den Strecken Kras nodar-Stalingrad und Rostow—Baku erhielten neue Namen: so wurde die Kreuzungsstation Kawkahkaja zu Ehren des revolutionären Fürsten Kropotkin in Kropotkin umbenannt, der Knotenpunkt „Welikokn- jascheskaja" — also Großfürstliche — in Proletarskaja umgetaust. Krasnodar („Rotes Geschenk") hieß früher Jekaterinodar („Geschenk der Katharina"). Dte zu Füßen der ersten KaukasuSberge liegende Stabt Wla dikawkas, was soviel wie „Beherrsche den Kaukasus" heißt, wurde 1981 nach dem verstorbenen Volkskommis sar für schwere Industrie und Landsmann Stalins in Ordschonikidse umbcnannt. Denselben Namen erhielt 198« die Industriestadt Jenakijewo in der Ukraine. Tiflis erhielt tm selben Jahre den Namen Tbilissi, die Hafenstadt am Kaspisee, Petrowsk-Port, die vom Zaren Peter erbaut wurde, den Name» Machatsch- Kala. Beide Namen waren einheimischen Bezeichnun gen Hochgebildet. Bon -en Wolgastädten führte Stalingrad früher den Namen Zarizyn. Der Favorit der zweiten Katharina, Potemkin, gründet« -t« Stadt zu Ehre« der Zart«, al» dtese ihre Reife durch die nruangegltederten Ländereien der Kalmückensteppe, de» Don- und Kubanqebiete», sowie der unteren Wolga machte. Bei Zarizyn soll 1919 Im Revolutionskriege der damalige Kommissar Stalin außergewöhnliche^milttärtsch« Fähigkeiten be- wtefen haben. Allerdings wurde der Titel „Eroberer von Zarin»»" de» Srnstn«, «rfi vt«l sp»ter »geben,
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