Y· mt VE- Wjånåsfßxgaejgexage Zwö Redaction von Silma Brand- Dresden- Ak. 51. Dresden, Sonntag den 21. December. thmodtlktje Verhaucht-künden ————- (Nachdruck verbotenJ Am 24. December Vormittags-. - Tranßen herrscht eine grinnniae Kälte. Der Schnee knirscht unter den Füssen der Vorübergehenden Im Zimmer ilfs warm nnd behaglich- Es dnftet nach Maiblnnien nnd Lliarzisscn Aber es duitei auch iekpon nach Weihnacht. Lak tommt von dein Tannenbanm dort in der Ede. Von dein Tanneubauin inii den vielen gelben LZachskerzel7. init den vielen Dernlberten Aepfcln und Nüssem mit den vielen großem bunt ln·maltell Pfefferluchenstiielen. »Es-it Jahren sind derartige Leckereicn iür die blinder unten im Kellergeidjosz bestimmt Unk- die wissen das genau, die warten schon lange darauf. Augenblicklich fesseln die plumpen Pickierknchengestalien jedoch noch ein anderes- Interesse· Der Mann, der mir gegenüber sitzt, verwendet kein Auge von ihnen. ~Ja«, hebt er träume tiich an and wiegt das Haupt mit den grauen nngcpflegten Haarsiralinen, »ja, iiber io etwas fient man sich, so lange man ABC-Schütze in der Schule des Lebens ist. Später iiideß, « beim großen Einmaleins nnd bei der Brnchrechnnng angelangt, da hört die Pfeife-etlichen- Meizpe,aufk da beginnt die Sorge, da beginnt dei- Kainvi, der Weithin-. Ganz zuletzt crit, nennen wire die Sclecta des Alters, die uns vernünftig macht, panz zuletzt crit. wenn es lsergab, ivcnn es zur Reine geht« lernen wir wieder Psesiertiicheiisrendc empfinden- Bei mir scheint dass heut der Fall zu fein, ich iöiinte denn Anblick dieser »P-Eesierincheniksieiter lachen und jaiichzen wie ein Fiiiisiiihriget Mir ist heiii überhaupt fo tiniiideri.:iii zu Muth-: Trotz aller Wchinuth bin ich glücklich, sehr glücklich!« s« —- Schwein-end strecke ich dein Greise nieine Hand entgegen, er thiit, iils sieht er sie nicht nnd streicht inii der Rechten nnd Linken emsig über den alten seidenscheinigen Jlausroeh den er jahrein jahrein-s krönt Jch habe ihn nie anders als so aesehen iind er ist in dein ariiiisaranen Reste stadtbekannt. - - Nach einer Weile fährt er leise fort, sait lliiiat’s wie verhalte-liess Echluchze:i. nsie Eceleneiial und Seelensreude: »Ich war doch vorhin bei ihr. bei meiner Minnu aus deui Friedhofe Hoch lag der Schnee-. nian mußte gehörig iisaieii. Allein ieh fand das Grab gleich ich hale stets i:i- Gedächiiiii;. Achtzehn Winter lieeit sie schon dort, die Gesuiclin ans der goidciixn Jugend zeit. meine eiste nnd einzige Liebc, meine Minim! - - Warum miiiite sie nur diesen cr hårnilichen Menschen, diesen Musiker heirathen, der jeden Groschen durch die Gurgel jagte, oder mit fremden Weibern verprasite. nnd sie, das zarte, schwächliche Geschöpf. obendrein i:iif;haiidelte. Tiefe elenden gesellschaftlichen Verhältnisse, diese fortwährenden Rücksicht iialiinen ans Vettern und I.liiiliiiie:i, dieses nichtswürdige, alle edlen Regungen zernagende uno zersetzeiide Geld. - Osch Gutt, niariinil Zie fragen, ob ich ilir gestanden habe, das; ich sie liebe, dasz ich sievanbeteP Nein; iih märe anih, als sie lebte. niemals zu ihr acgangem ixscdcr mit Wissen ihres Mannes, noch heimlich. Tit-Z wäre Zinidiy das nszirc Ehebriich ge wesen· So schlecht zii handeln, überlasse ich der jungen Generation Jetzt, da sie todt ist, da sie auszer mir Keines besticht nnd ain WeiEniachtsheiliiiabend -. Auch einen schctmkm TMMCXLHMHA bMdite ich ihr niit. lininiialiih seinen-- ihn cinznsenkcm so hart. lo eisern ivar der Schnee. Nachher jedoch, »Sie können fiel-I- tnolil denken, nicht wahr-? So ein kleiner heiiier Thriinentroiisen würde schlief-Zieh selbst den Marmor eriin«it-hezi.« nachher; drang eine Throne durch Eis und Schnee auf die Eide, die deti Leib der Geliebten bedeckt- und ich steckte den Tannen-zweier in diese Erde nnd ließ meine Hand ein vaar chiinden da neben ruheii. Zum Grusz siir meine Minne. Beareiien Sie nun, weshalb ich diese Hand heut Niemandem reichen will ?Ter alte närrische Hausehild will auch seine Weihnacht haben. - iind ietzt - leben Sie wohl, halten« Sie gesunde nnd frohe Feiertage-W - - Der Greis der vor Jahren so zu nur redete, ist langst heiingcgangen zu seiner Minnen Er hie , wie er sich nannte, der »narrische Hauschild« und qehorte äu Deneii, die mißverstanden- n sit nach ihrem-inneren Werthe bemessen, dagegen ob ihrer ineuart vergl-hat und virsvottstvM Nicht «elten hörte ich die Kinder hinter ihm her-schreien nnd die mochten-n atoisireux 1902.