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Arbeiterstimme : 07.05.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-193105072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19310507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19310507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1931
- Monat1931-05
- Tag1931-05-07
- Monat1931-05
- Jahr1931
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- Arbeiterstimme : 07.05.1931
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Al «Mm dks MWMns l- Zahllose Lelriebe vollenden vad liberschrelleu -en Zünslahrplan la M Zahlen Am 1. Mai ist in Vaku das erste Naphthaschiff mit der ersten Naphthaladung aus dem neuen Petroleumquellengebiet von Nefte- tschala eingelaufen. Zugleich ist in Baku die erste Tonne Kristall jod eingetrossen, das in den neuen Werken von Neftetschala ge wonnen wird. Am 1. Mai wurde kn Samara eine neue Ueberland- zssntrale und ein neues großes städtisches Masse rlei tungswerk in Betrieb gesetzt. Moskau. S. Mai. Die Leningrader Buntmetallwerke „Woroschilow" Haden den Fünfjahrplan bereits erfüllt und lberschritteu. Im letzten Abschnitt des Fünfjahrplans sollte die Produktion des Betriebes 6 750 000 Rubel betragen, aber sie hat bereits einen Wert von 10 752 000 Rubel erreicht. Im dritten Abschnitt dqs FUnfjahrplans liefern die Werke eine Produktion von 20 600 000 Rubel, d. h. dreieinhalbmal mehr, als im Fünf ahrplan vorgesehen worden ist. Die Belegschaft der Leningrader optisch-mechanischen Werke „Ogpn" hat am 1. Mai ihr Fünfjahrprogramm beendigt. In der Herstellung von photographischen Apparaten nehmen die Werke den ersten Platz in Europa ein. In die Zahl der Betriebe, die den Fünfjahrplan bereits er füllt haben, konnten sich auch die Moskauer Bremseuwerke, der Leningrader Betrieb „Roter Chemiker", die S Fabrik in Odessa, die Petroleumdestillationswerke in Krasnodar und das Aautschukkomblnat „Kraßnq Treugolnik" in Leningrad einreihen. Dieser letzte Betrieb hat das Produktionsprogramm für den letzten Abschnitt des FUnfjahrplans, d. h. für 1932/33, bereits um 9 A überschritten und für die letzten zwölf Monate einen Pro- »uktionswert von 57 Millionen Rubel erreicht. Die Hüttenwerke „Makejewka" im Donezbecksn, für deren Rekonstruktion 30 Millionen Rubel aufgewandt wurden, haben den größten Hochofen der Sowjetunion, mit einer Tagesleistung von 710 Tonnen Roheisen, angeblasen. Am 1. Mai fand in Jwanowo-Wossnefsenfk die Grundsteinlegung eines großen Torfmaschinenwerkes statt. Am gleichen Tage wurde der Grundstein für ein internatio nales Erziehungsheim der Kinder der Revolu tion s k ä m p f e r, die in den Gefängnissen der kapitalistischen Staaten schmachten, gelegt. IM MWkll'MkMNWM Fünfjahrplan achtmal überschritten Die „Is westi ja" vom 1. Mai. gibt eine Uebersichr schnellen Entwicklungstempos der Maschinen-Traktore:: stationen in der Sowjetunion. Auf dem 5. Sowjetkongreß 1929 wurde beschlossen, 158 MTS. für das Frühjahr 1930 zu grün den. 1930 bestanden diese 158 MTS. mit 7102 Traktoren und er füllten ihren Plan der Frühjahrsbestellung mit 131,3 Prozent. Außerdem waren noch 200 Maschinentraktorenstationen (MTS.) der Kooperativen errichtet worden, die di« Frühjahrskampagne stark erweiterten. In den Rayons der MTS. war di« Kollektivierung bereits 114 bis 2 mal so stark wie in den ankeren Rayons. Jetzt böstahon bereits 1011 MTS. und am Ende des.- Jahres wird ihre Zahl auf 1100 steigen. Allein in diesen Stationen sind 18 506 Traktoren vereinigt. Damit ist der alte Fünfjahrplan für das Jahr 1931 8 mal überschritten und die jetzige Frühjahrsaussaat zeigt, daß di.- maschinellen Kräfte gewaltig gesteigert wurden, die schon scbr vergrößerte Aussaatfläche noch mehr zu erweitern. M MWWe II M«I Polizei und Militär von Demonstranten zurückgeschlagen Llodrkd. 5. Mai. „A Hora" erfährt aus Tetuan folgende Ein zelheiten zu den bereits gemeldeten Demonstrationen: Die einge borenen Arbeiter haben für ihr« Forderungen auf Einführung es Achtstundentages und auf Lohnerhöhung de- wnstriert. Darauf habe der Großwesir eingegriffen und ebenso ,te General Sanjurjo die Auflösung des Demonstrationszuges erlangt. Aber die M«nge habe sich zunächst mit Steinen, dann mit rchüssen gegen die Polizei und da« Militär zur Wehr gesetzt, vobei ein Polizeiveamier getötet und etwa zwanzig Polizisten, darunter ein Hauptmann, verwundet worden seien. Auch Euro päer seien bei dem Feuergefecht verletzt worden. Tetuan sei darauf von Militär besetzt worden, worauf die „Ruhe wiederhergestellt" worden sei. Man habe besondere Vor- srchtsmaßnahmen getroffen. Die Zeitung „Jnformaciones" erfährt aus Tetuan, daß die »ergangene Nacht ruhig verlaufen ist. Zahlreiche „verdächtige" Eingeborene und Europäer seien verhaftet worden. Die ein- zeborenen Arbeiter, die gestern demonstrierten, haben die Arbeil feilte nicht ausgenommen, sondern eine Versammlung abgehalten. MgskMerenr im Man ! Bukarester TrlrrKsprüche — Zusammenkunft der Könige von Rumänien und Südslawien Wien, 6. Mai. Aus Bukarest wird gemeldet: Auf einem Diner, das der rumänische Außenminister Ghica den Teilnehmern »er Konferenz der Kleinen Entente in Bukarest gab, wurden vußerordentlich bedeutsame Trinksprüche gehalten. Ghica sagte. t.Am politischen Himmel steht eine mächtige Wolke, deren Färbung schwer« Stürme verkünden könnte. Die gegenwärtige Tagung der Kleinen Entente hätte die Aufgabe diese Wetterwolken zu 1 dch. Der LUS ! ^zogen W WeMMelkklWk in WM London, 6. Mai. Ein neuer großer Arbeitskonflikt droht Ende Juni in der englischen Kohlenindustrie in der Frage des Siebenstundentages auszubrechen. Das von der Regierung Baldwin erlassene Gesetz über den Achtstundentag im Bergbau verliert mit dem 1. Juli seine Gültigkeit, so daß die vor dem englischen Generalstreik im Bergbau gültige stebenstündige Arbeits zeit automatisch in Kraft tritt. Die Grubenbesitzer find aber der Anficht, daß der Sieben stundentag angesichts der schlechten Lage auf dem Kohlenmarkt untragbar sei und drohen mit Aussperrung, wenn nicht von der Regierung die jetzt gültige Regelung der Arbeitszeit um min destens ein Jahr verlängert wird. Die Regierung will mit den Bergarbeitergewerkschaften zu einem Kompromiß gelangen und hat bereit» die Frage der Arbeitszeit bet den Beratungen im Ausschuß für die Festsetzung von Mindestlöhnen angeschnitten. Die Lage ist also wieder ein- mal sehr kritisch, weil eine Hinauszögerung des Siebenstunden tages bei den Bergarbeitern auf heftigen Widerstand stoßen würde. erforschen und Verabredungen über die geeigneten Maßnahmen izur Verhütung eines möglichen Sturmes zu treffen". Auch Dr. Bcnesch sprach voll dunkler Andeutungen. Er er klärte: „Die wichtigen Beschlüsse, die wir heute gefaßt haben, zeigen, wie sehr sich die Vertretungen der Regierungen der Kleinen Entente der Notwendigkeiten unserer Länder bewußt find sowie der Umwälzungen, die sich in Mitteleuropa und Europa im allge meinen vorbcreiten. Europa befindet sich in einer Lage, die es in jäher Weise noch mehr verwickelten politischen und wirtschaft lichen Problemen gegenüberstellen kann". Der jugoslawische Außenminister Marinkowitsch schloß sich den Ausführungen seiner Kollegen voll und ganz an. Im Zusammenhang mit diesen Reden gewinnt die aller- igrößte Bedeutung die überraschende Zusammenkunft König Carols jund König Alexanders an Bord der Privatjacht des letzteren. »Statt, daß König Carol gestern früh zurückgcfahren wäre, begab Ar sich an die untere Donau, wo er auf der Jacht des Königs Mlexander mit diesem eine Zusammenkunft hatte. Offiziell wird Mrklärt, daß Alexander plötzlich den Wunsch gehabt hätte, seinen Mchwager zu scheu, und daß diese Zusammenkunft streng famili- Lren Charakter trage. Im Widerspruch damit stehen die Kom- ünentare der rumänischen Regierungspresse, die der Unterredung S>er Leiden Könige die größte Bedeutung zumessen. MMe WMNlSMWU im ZU Wien, 6. Mai. Aus Sofia wird gemeldet: Nachdem die Re gierungskrise in der Weise beigelegt ist, daß das Kabinett Ljap- tschew seine Demission zurllckzog und unverändert im Amte bleibt, wurde die Wahl für die Sobranje für den 21. Juni ausgeschrieben. AmerA im WlertteiU Eine amerikanische Stimme über den Handel mit der Sowjetunion WTB. Washington, 6. Mai. Die Internationale Handels kammer veröffentlicht eine von dem Präsidenten der Amerikanisch- Russischen Handelskammer, Cooper, vorbereitete Rede zugun sten der Beibehaltung und Erweiterung des Handels verkehrs mit Sowjetrußland, der in den letzten sieben Jahren 750 Millionen Dollar betragen und für die MreiiW-n Staaten mit einet aktiven Bilanz von etwa 158 Millionen Dollar abgeschlossen Habs.' — Rußlands Bodenschätze und die EntwicklckngK- möglichkeiten des Landes seien so ungeheuer groß, daß eine jähr liche Warenausfuhr im Werte von drei Milli arden Dollar nach Rußland vorausgesagt werden könne, wenn die übrige Welt der Wirtschaft freie Hand für diesen Warenverkehr lasse. Wenn sich Rußland erst entwickelt habe, werde es zu so großer Kaufkraft gelangen, daß dadurch allein die notwendige Wiederbelebung des Welthandels herbeigeführt werde. Boykotte und Einfuhrsperren könnten keinerlei Wirkung haben. Wegen Zeitmangels wurde in der heutigen Sitzung der Inter nationalen Handelskammer auf eine Diskussion über Somjetruß- land verzichtet und die Rede Eoopers nicht verlesen, sondern ledig lich an die Delegationen verteilt. m MWluMge Wer MW Rissenman'överkrieg der französischen Armee Paris, den 5. Mai. In den frühen Morgenstunden des Zienstag fand das angekündigte umfangreiche Angrifssmanöver er vereinigten Lust- und Wasserstreitkräfte auf den Krtegshafen !oulon statt. Nicht weniger als 150 Bombenflugzeuge verschie- - Bauarten haben an dem Angriff teilgenommen, während -xliegerabwehrstationen und die gesamten Luftstreitkräfte .istadt seit Montagabend in Alarmbereitschaft lagen, icht über die Erfahrungen, die die Oberste Heeresleitung ^em Manöver ebenso wie aus dem vorangegangenen ge- hat, soll in nächster Zeit veröffentlicht werden. Wenko MskWmWr Moskau, 6. Mai. Das Präsidium des Allrussischen Zentralere- kutivkomitees entband Krylenko seiner Pflichten als General staatsanwalt und ernannte ihn zum Volkskommissar der Justiz für Jnnerrußland. Ser 1. M in MWlia Pari«, o. Mai. Nach einer Meldung aus Saigon haben in einigen Bezirken von Annam (Indo-China) kommunisti - sche Maidemonstrationen stattgefunden. Es werden keine Einzelheiten über diese Demonstrationen mitgeteilt, jedoch habe» die französischen Behörden Truppen aufgeboten, um die revolu tionäre» Maiaktionen des revolutionären Proletariats von Annam niederzuwerfen. Hunderte Gesichter sahen zu ihm herauf. i „Raus mit dem-Lump... weg vom Fenster... Büttel ...' ! Strolch!" „Soll sich schämen, solchen Auftrag anzunehmen!" Erschrocken trat er vom Fenster zurück. Mein Gott, das ganze Haus war ja in Aufruhr ! Was wollten die Leute bloß von ihm?! Vielleicht wäre es doch besser gewesen, er hätte Polizei mitgenommen, das hatte man von seiner Gutmütigkeit! Er sah sich unentschlossen um. Das kranke Kind wimmerte immer noch leise vor sich hin. Es mußte hohes Fieber haben, war vielleicht gar nicht bei Bewußtsein... „Schmeißt den Büttel rrraus!" Er zuckte zusammen. Ganz deutlich hatte er diese kreischende, langgezogene Weiberstimme gehört. Unwillkürlich duckte er sich und sah erschrocken zum Fenster. Vielleicht warfen sie noch mit Steinen herein... ?! Wenn er nur erst hier heraus wäre. Aber es war doch unmöglich, jetzt über den Hof mit den gewalttätigen Menschen zu gehen...! Er hört« wie Schritte die Treppe heraufkommen. „Jetzt kommen sie!" flüsterte er tonlos. Die Schritte kamen immer näher. Viele drängende, drohende Schritte... Jemand ging durch den Wohnungsflur, in dem immer noch die jammernde Frau mit ihrem Kinde stand. Eine tiefe, ruhige Männerstimme sagte: „Nanu, man nich so'ne Angst, Frau Krüger..., so, lassen Se uns mal durch." Die Tür ging auf. Der Dicke stand zitternd mit der unter den Arm gepreßten Aktenmappe am Fenster. An der Schlagader brannte auf dem kurzen wulstigen Hals ein großer roter Fleck. Der Mund stand halb offen vor Erregung. In das Zimmer schob sich die breite Gestalt eines Arbeiters, oer Mitte der Dreißiger sein mochte, obwohl man, als er mit einer langsamen Bewegung die Mütze zurilckfchob, sah, daß er schon graues Haar hatte. Das aschfarbene, ernste Gesicht des Arbeiters blickte zu dem kranken Mädchen herüber. Irgend etwas arbeitete iß seinem regungslosen Gesicht. Seine schmalen Lippen^ wurden noch dünner. Hinter ihm traten die Arbeiter des Ge richtsvollziehers in ihren blauen Arbeitsblusen in die Stulw Etwas an dem stillen, ernsten Arbeiter beruhigte dey Dicken. Der Mann schien tine gewisse Autorität zu haben. Mit einär halben, schiefen Verbeugung ging er «inen Schritt auf ihn zu, „Bendowskt ist mein Name... Vendowski," wiederholte er noch einmal höflich, Indem er feinen schwarzen steifen Hut ab- -D«/ Roman „Bare,bocke» am IVickck.'n/' i»k bere'.'r ki koem unck rum /Vete« oi-a / öko« ie k «.vbokrl, tnebseoncksre bet-unseren t^t/ob/euten, tlacbbon^ta»? n k.i-' tanFeirSzje^tnnen. yahm und sofort eifrig weiterredete. „Sehen Sie, Herr.,., es tut mir ja selbst unendlich leid... wenn man das Kind da sieht... nein... furchtbar, nicht wahr... diese Not heute?! Aber bitte, überzeugen Sie sich selbst, ob ich da...", er kramte auf geregt in seiner Aktentasche und zog ein Schriftstück heraus. Der Arbeiter schnitt ihm mit einer kurzen Handbewegung das Wort ab. ,Zs gut... Sie müssen wissen, was Sie tun... wer Aufträge von Schurken annimmt, ist selbst nicht weit davon ab!" Et sagte das ganz ruhig, ohne den Dicken auch nur dabei anzusehen und wandte sich dann an die Arbeiter Hinte, ihm-: „Aber ihr..., ihr seid Proleten wie wir. Weil ihr selber nichts habt, will man euch mit ein paar lumpigen Groschen zu Bütteln eurer eigenen Klassengenossen machen. Seht euch das mal an hier! Der Mann ist seit zwei Jahren arbeitslos, weil er lungenkrank ist, deshalb kriegt er auch keine Erwerbslosenunter- sttitzung. Det Mädel da, iS seit ein' Jahr schwindsüchtig, Im Monat kriegen die vier hier drin 32 Mark von der Wohlfahrt und 'ne Flasche Lysol von der Lungenfürsorge. Vox. zwei Monaten haben sie den Mann det Lysol aus dem Maqen ge pumpt, seitdem is es ganz aus mit dem. In de Markthalle ver sucht er ein paar Pfenn'je zu verdienen. Det Loch hier kost' im Monat 25 Mark Miete, bleiben 7 Mark zum Leben im Monat, einschließlich Lustbarkeit und Sommerreise — so, und wenn.»ihr jetzt noch den Mut habt, die paar Klamotten hier rausMrqgen und det kranke Kind aus die Straße zu setzen, dann fanyr man an!" Er drehte sich um und ging, ohne noch weiter jemand an- zusehen, aus der Stube. — Einen Augenblick war es still. Der Dicke sah mißtrauisch mit einem schräg lauernden Blick zu den drei schw-«gcnd«n Arbesterr.- herüber. Der eine hob plötzlich sein Gesicht und sagte ganz laut: „Nee... Ick nich! Da müßten wir ja Lumpen sein!.,. Machen Se sich denn det mal allecne, Herr..." ' Die beiden anderen nickten nur mit dem Kopf, seh-»-: noch einmal das jetzt merkwürdig still gewordene Kind an und ver schwanden in dein dunklen Flur. — , - (FortsrZun.-z sal';?.) »WW1WWIIIMWWW!II^WIW!Ü!IW SsMslen sm VieMng vor Komsn einer Strslis aus cken Berliner blsitsreo 1S2S Von tOsuskIvuknsnr kop^ri-kt lviera»tioo»I«r ^rd«N«rv,rI»e 3. F o r t s e tz u n g Er drehte sich, ohne die Frau weiter zu beachten, um und stieß mit dem Fuß die Tür zu der einzigen Stube, die die Wohnung hatte, zurück. Na, hier gab es wenigstens nicht viel auszuräumen: Merkwürdig, dachte der Dicke, und sah sich in der kahlen Stube um, von außen machen die Häuser noch einen verhältnismäßig an ständigen Eindruck. Man sollte gar nicht meinen, daß so ein Elend hier wohnt. Die Menschen haben ja nicht einmal ein Bett! Bloß Kinder, mehr als zu fressen. Ein leises Wimmern erregte seine Aufmerksamkeit. Auf der alten Matratze, die mitten auf dem Boden stand — wahrscheinlich die Schlafgelegenheit für die ganze Familie — lag ein kleines, in eine alte Decke gehülltes, blondes Mädchen. Geradezu un natürlich sahen die weit hervorgetretenen Backenknochen in dem eiugesallenen farblos?» Gesicht aus. Aus dem fast fleischlosen diinnen Hals lag der Kehlkopf wie ein Knorpel unter der blut leeren Haut. „Entsetzlich, daß so etwas überhaupt noch lebt!", flüsterte der Dicke mit einem vorwurfsvollen Kopsschütteln. Er mar wirk lich von diesem Anblick unangenehm berührt. Ach ..., es gab schon ein Elend! Dann ging er zum Fenster, um seine Möbelträger vom Hof heranszurufen. Er wollte die Räumung so schnell wie möglich hinter sich haben. Er öffnete das Fenster und beugte sich hinaus. Was war denn da los ?! Er fäh erstaunt, daß sich das Bild auf dem Hof ziemlich ver- ! ändert hatte. Der vorher menschenleere Hof war voll erregt sprechender Frauen, die heftig aus die drei mitten, unter ihnen ! stehenden Transportarbeiter einredeken. Es hatte nicht den An- : schein, als wenn sich die Arbeiter so sehr im Gegensatz zzu den Weibern befänden. Fast alle Fenster waren von rufenden und schimpfenden Bewohnern besetzt. „Da ist ja der Kerl!"
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