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Arbeiterstimme : 23.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-193201234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19320123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19320123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- teilweise vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-23
- Monat1932-01
- Jahr1932
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- Arbeiterstimme : 23.01.1932
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Arveitersttrnrne eiiaae „nabend, den 25. Januar 1933 srr.is 8. Jahrgang — Tageszeitung der KPD «reue Lohnabbaufordermlgen des Kapitals lZÄ-FMef Mi- die automatische Lohnsenkung dusch Inflationsmaßnadmen . „Voewäeto" entlarvt preissenkunasschwindel der GVD- und Gewei-lschastöplesse. Arveltervantdii-ettor Bachem für den Änflationö^tan der „Harzduraer" Lehrlingzm'.ßhandlnng in Pirna rnscu wir zu: Neid« fortgesetzt werde», zur an Arbcitertundschns« Tront ausgenommen haben, Tront gegen die Ar- des Lohnabbaus und hindern kann. Die bisherige vtreirveweguiig konnte iemgich das Temgo der Durchsührung des Lohnabbaus verlangsamen. Darum muh die Arbeiterschaft ihre Anstrengungen verstärken. Heule, wo die Unternehmer selbst zynisch erklären, das« an einen Ausgleich des Lohnabbaues durch Preissenkung nicht zu denken ist, wo osjen neue Iiiflationsplüne erörtert werden, dars sich kein Arbeiter mehr irgendwelchen vagen hossnungc» hin geben Auch niusj >eder Arbeiter sehen, das, die sozialdemokratischen und christlichen Gewerkschaftsführer systematisch die Unlernrhmerplanc mit durchführen, das, dies er Gewerk- s ch a s i s b ü r o k r a t i e kein funken Vertrauen mehr geschenkt werden bars. Die Bclegschasten mässen wissen, vag sic aus ihre eigene Kraft angewiesen sind, sic müssen sich aber auch ihrer Uralt beivus,! werde». Jehl, nachdem die Unternehmer selbst erklären, vas, ein entsprechender Preisabbau nicht ctntrelen wirb, haben die Belegschasten um so mehr Anlas,, ihrerseits Forderungen an dir Unternehmer zu st r l l e n und durch ihre G c l ch l o s > c n h e i t d u r ch z u s e I, e n. (Line Anzahl Bclegschasten hat bereits einen ti b e r tarislichen Ausgleich für den gekürzten Taiislohn verlang«, andere Bclegschasten haben betriebliche Lohnzulagen und Erhöhung der Akkordsätze gefordert Um sich über die zu stellenden Forderungen zu verständigen, und sie durch,uschen, mus, in jedem Betrieb die breiteste rote Einheitsfront hergcslellt werden. ling am 12. Dezember 1031 wieder einmal ver chlafen l)a>le und in die Backstube kam. wurde er von dem Meister zu Boden gc- worscn und mis,handelt. Daraushin beantragte der Vater des Lehrlings, nacktem er Ziegen zur Rede gestellt hatte, die Lö sung des Lehrvertrages bei der Bäckerinnung zu Pirna. Das Lehrvcrhälliiis wurde daraushin geiöck, dem Baler alrer leine Entschädigung zugesprochen, da der Meister keine Schuld trage, der Lehrling zu den Mis,Handlungen erst Anlag gegeben habe. Kein Tadel und kein Borwurs von selten der Bäckermeister an ihrem Kollegen, so das, Ziegcri also weiterhin seine Lehrlinge miszkiandeln kann, vorausgesetzt, das? er überhaupt noch Lehr linge bekommt. Täglich muhte der Junge nach Obervogelgesang mit W.ck- maren hausieren gehe». A*ar der Uni at, zu niedrig, so das, er nicht genägend lyeld milbrachle, wurde die Schuld auf den Lehr ling geschoben. Muhle er zur Schule, !o wurde er kurz vor >3 Uhr nach Pogelgesang geschickt, damit er den Schulbeginn ver- Immer hänjiger werden die ,Tülle von Lehrlingsmihhand- lvngen. Vicht nur. bah in den meisten füllen nicht einmal die Au-rbildungsmöglichkeiten lnBchen, werden die Lehrlinge unge- Heuer auvgebeutet und ouhcrdem noch mihhandclt. Ans Pirna erhalten wir folgende Zufchrist: Bei Herrn Bäckermeister Ziegen, Pirna. 'Niedere Burgstr., ist der Lehrling in einer Bodenkammer untergebracht, in die der Regen nur so tropft. D-rdurch ost im Schlat gestört, kam es vor, das; cs der Lehrling ab und zu verschlief. Anstatt den selben zu wecken, wie es sich doch eigentlich gehört Halle, geschah das nicht. Wenn der Lehrling nun zu spül in Vie Backstube kam, war er allen möglichen Mihhanvlungen ausge etzt Alle nur greifbaren Geräte wurden ihm an den Kops geworfen, ja selbst in die Ecken wurde der Junge gr chleuderi. Als es der Lehr- Die Arbeiterschaft siebt sich also neuen verschärften Angriffen aus ihre heute schon erbärmliche Lebenshaltung gegenüber. Es ist klar, daß nur der hart nackig ft e Wider st and aus i-i-r Grundlage der roten Einheitsfront die Durchführung der kapitalistischen Pläne ver zxi'gie c'der er muhte schnell noch etwa.- tiir Tran Zieger« ein holen gehen. Als Vesperbrot gab es nur harten Kuchen, to dajz der Baler dem Jungen Brot an die Schule brachte Von Hygiene scheint der Bäckermeister keine Ahnung zu haben. Er spuckt ins Waschwasser und der Lehrling soll sich bann darin waschen. Erneuten Mihhandlungen war der Lehrling ausgesetzt, als ihm der Meister zu Rad neben einer Treidenkerdcmonflraiiou «ähren mH. Da wurden dem Lehrling Vorwürfe gemacht, vag er „mit solchen Leuten" in der Stadt herum zielte. Bei einem christ lichen Umzüge wäre» solche Vorwürfe I>esliinmt unterblieben. Herrn .siegen möchten wir hier die Trage stellen: L>egt Ihnen etwas au der Arbcitrrkundschast?, an „solchen Leuten", mis Sie die Tretdenker bezeichneten? Wenn ja. dann behandeln Sie Ihre Lehrlinge, wie es sich gehört, denn auch bei Ihnen, Herr ZieeeN, sieht es nicht io rosig ans. Betrachten Sie einmal Ihre Maschinen! Der Arbeiterschaft vou Pirna geben wir den guten Val, sich etwas mehr um die Behandlung der Lehrlinge bei Ziegert zu kümmern, und wenn die Miszhandlungen Kenntnis zn nehmen, dich Herrn Zieger« nichts liegt. Den Lehrlingen und Jungarbeitern euch ein in den ttommunchischen Iugendverband und in die RGO-Iugend, die eure Rechte vertreten; wirb zu einer tt r d 1 t a u S w e i t u n g i m eigenen Lande geschritten werden »nässen, Deutschland wird den 'Weg Ivie damals bei 2 eh a s f u n g der R e n t r n in a r k n v ch rin- »n a l beschreite n m ä s, c n. 'Wir werden zu Mas, nahmen zu kvmmrn haben, die »vir bisher nicht für möglich gehalten haben. Aber auch England ist in, Vorjahr plöblich bon seinem Wold,«andarb abgeiom men." Auch das ist die a b s o l u t c Z u st i m m u n g zu de m I n s l a t i o n s p l a n W a g e m a n ii s. Man mus, vor der ge samten Arbeiterschaft Deutschlands sesthalten, das, die sozial- demokratischen Tührer, die Tührer der ..Eisernen Tront", die Inslalionsprojekle der Harzburger das, diese „Eiserne Tront" eine b e i t e r kIa s s e. eine Tront ocr I n f l a t i o n s p l ü n c ist. LanbQrSes ^r, < «OtVerz r § aus Lockwitz, Borihen, Goppeln und Kreischa sowie allen um liegenden r. rljck>a,ie»! Wroge Landarbeiter- uno Schwrizer- konsrrcnz für den ganzen Bezirk am Sonntag, dem 21. Januar, 0.30 Uhr. im Unteren Gaslhos, Lockwitz. Die Reichstagsadgeord- nete Olga Körner und der Iubrer der sächsischen Landarbeiter sprechen über das Thema: Wer kämpft gegen Rot. Elend, Ent rechtung und den Lohnabbau der Landarbeiter, der Deutsche Landarbcitcrverband oder die revolutionäre Landarbeiteroppo sition? Der Kreisleiter des Deutschen Landarbciterverbandes, Tranz Rosteck. ist durch Einschreibebrief cingeladen und erbält freie Redezeit zur Verteidigung der Lohnabbanpolitil der Ge- werkfchasten. 'Mobilisiert den legten Landarbeiter für dieie Konferenz und macht sie zu einem Mafsentresjen aller Land- prcckcten. Revolutionäre Gewerkschastsoppositioii Orlskomilcc Niedersedlitz, Gruppe Land. Die Bäüesinnunq findet »einen -Anlaß zuin Tadel für den Meister . Mit Vrllael und 5)anfieren soll die Mioviiduna vor sich neben Teilerfolg im Pslichiardeilekstrelk in WMeiler Der Pslichtarkiciterstreik, der am 18. Januar in SchifnveUcr sSaargebieij ausbrach und der sich gegen die Willkürmaf,nahmen der reaktionären Bnrgermeislcrnerwaliung richtet, wird Uner- schiillcrlich weitergesährt. Der Kamps richtet sich gegen die Ent lassung von sechs Gcineindcarbeilerii. für die Pslichtarbeiter ein gestellt wurden, die weit unter Taris arbeiten müssen In einer Versammlung wurden folgende Tarderungen jarmnlicrl: Sofortige Wiedcreinstcllung aller entlassenen Gemeinde- arbeiicr, Einführung der Kinderspcisuug, Einberufung eine, Dringlichkeits-Gemcinderalssitziiiig. Im Verlaufe des 1b. Januar, jchon einige Stunden nach Ltreikbegin», war der Vürgermcijtcr gezwungen, angesichts der Geschlossenheit der Streikenden und der wachsenden Sympathien der werktätige» Bevölkerung für die Kämpfenden, zwei von veu lechs ausgesprochenen Entlastungen zurücknehme». Der Streit wird aber mit dem Ziele der Durchsetzungen der Torderungen wcitergcfuhrt. In zahlreichen Streiks kämpfen die Arbeiter in diesen Tagen ter gegen den Lohnabbau, der ab 1. Januar von dein llnter- nerlum vurchgesührt wurde, wenn auch im ganzen die Streik- egung noch viel zu schwach ist. Aber die Streikbrechertätigkcit sozialdemokratischen und christlichen Gewerkschastssührer sowie Aaziiiihrer hat das Unternehmertum dazu ermuntert, schon wieder niit neuen Lobnabbausorderungen auszulrcten. Die igeoisic und die SPD.-Tührer erwägen gleichzeitig Plane, wir am besten eine nochmalige scharfe Kürzung der Löhne und alter durchiuhrcu könne. Der Zweckvervano der Industrie- und han telst am m er n zu Bochum. Dortmund, Essen und Münster Midi in seinem Jahresbericht in dem Abschnitt über die Anf- »-Icn der deutschen Sozialpolitik: Ws, icm-clden Muster, wie die Lohnsenkung Anfang Januar Me:c^bii wurde. Das Organ der Vereinigung der deutschen >i!kiip<de,veidande. „Der Arbeitgeber", schreibt in Mc« ' . imer 2 folgendes: I „Tie Sozialpolitik wird auch in» Jahre l!>li2 iin »er P e s ch n e i d u n g und 0? i n f ch r u m p - U-t i a g ii c h r n ni ü s, e n Im Perrich ver Sozialver- ^Rä^ruiig iverden weitere (sinsrhrumpfungen ^Dal d erzwungen werden. . . . D.'gas dir dcuNche Lohnpolitik anbelangt, jo wird sie von der engeren Verkoppelung mit den Preis- ^katunasvvrauojehungen rrcizumakkzcn haben." Tas Unieinchmcivlarr erklärt, das, oei Briet des Reichs- ^>:cis in dem er tagte. Vas, die Lohnkürzungen nicht aulrecht weiden könnten, wenn nicht eine entsprechende Senkung r»n Pici < crsolge. nur schädlich gewirkt habe Es müsse klar ^:c er.'chcn werden, basz an eine solche Preissenkung e»f u iu denken sei Wörtlich erklärt das llnternekmerblalt k ! .Tic lohnpolitische Bedeutung des Jahres 1032 wird nun ^eiii dclichcn, Vie Tiktion von der GIrichzcitigtkil und der ^^cr>'üiligen Bedingtheit von Lohn- und Preislenkung und der der Einzelkaufiras» des Lohne» zu zerstören." Dc »upiialijteii legen letzt bcfonderen Wert darauf, daft die zerstört werden, vor allem im Hinblick auf Zollcrhöhnngen und die Inilatinnspläne der Baur- ^i"c dic sich natürlich in Tarin von Preissteigerungen aus- a-eideu ci mujz auch leich ein wichtiges Geständnis der tozlaldemo- - ^cwerllchaslsiührer «eftgenagelt werden. Der „V r- Wn," das Zentralorgan der SPD., erklärt zu den Ausfüh- W, - ;cs llniernebmerblattes. D „Bon der Reick,oregicrung mus, ebenfalls erwartet I rdeu, das, ne nct, . . . e i n e r w c i t e r e n S c n k u n g I r lariflöl, nc schon vor dem :»«t April j t:«2, gegebenenfalls durch Abänderung der Rvlvcr- ,, >nung. nicht verjagt." I I>n Unieinehmer wollen also nicht bis zum 30 April warten, sptcn, verlangen tchon vorher eine neue Senkung der Löhne „...da» cs den tKcwerkichaflcn nie eingefallen ijt. n di« Tiltion der Reichsregicrung zu glauben". E>on cs, Ardener, Ser ,.Vorwärts" sagt cs felbcr, das, die ^Wi. -.!:cn Gewerlfchastsiuhrcr nie daran geglaubt habe» ' e, ungeheuren Lohnieilkuiig eine entsprechende Prci : -i : ie,ährI werde. Aber was habe» sie in der SPD- M» in den Geiverkschaslszeliungen geschrieben a Sic Haden r« : vorgercdc«. dasz mit dem Lohnabbau ein gleichzeitiger kW- er Biei-ibbau folgen werde, ja sogar, das, dic 'Naiver k »ri x Dezember eben deshalb annehmbar sei weil sie nm einen Lohnabbau, ländern zu«, erstenmal einen ^le:e2- -> Prei-abbau bringe Jet,« -rklärcn die fozialdcmo- iäewerlichgllsiührer. das, Ne nie daran gealaub' haben W°'der nnbi nui das Die SPD.-Tührer beraiichlagen bereits . :tei und mit den Kapitalisten, wie der neue zllbban de: A .ehälier am besten durchgciiihrl werden könne Der sGrtikiwrai Wage man» hat mit dem jozialdcmokraliichcn ^cctioc der Arbciterbank, Bachem, einen Plan ausgearbeitc«. vqe MiNiardcn Papiergeld neu zu drucken und dabei bloft das Ud der Grohkopitalisien und krohbanken gegen Entwcriung zu Nrn L >st klar, dasz das d e rs c l b c Plan i st, der > chon de ii H u g e n d e r g und Hitler in harzburg pro - !rmieil wurde Es ist der Plan einer neuen Inslilion ^ii in^iielien Icharscn Senkung der Löhne und Gehälter und t d«- öniwcriung der Sparguthaben der kleinen Sparer Der Morwärts" bespricht in seiner Ausgabe vom 21. Januar den Wen der Wagemann und Bachem in absolut zustimmen- ktkm Sinne. Er schreibt, das, es sich „um einen ab'olu« »»' äen Pla n" handelt, der „keine wertlose Patent- II u n g" sei. I Ter sozialdemokratische Aeichstagspräsidcnt Löbc Hal am M Januar in Breslau ein, Rede gehalten, in der er nach dem He icht der Breslauer sozialdemokratischen .,Volksmacht" sol- Mvdes aussührtc: «»
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