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Sächsische Volkszeitung : 07.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190405075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19040507
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19040507
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-07
- Monat1904-05
- Jahr1904
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.05.1904
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Stuttgart. Artur Kampfs-Berlin, Toni Stadler-München, in der Bildhauerei: August Hudler-Dre-den, Hugo Lederer- Berlin; in der Graphik: Otto Greiner-Rom-Leipzig. Die Kleine goldene Medaille erhielten in der Abteilung für Malerei: Fritz Baer-München, Ferdinand Dorfch-Dresden, Eugen Kampf-Düsseldorf, Gustav Kampmann - Karlsruhe, Christian Landenberger-Mnnchen, Hans Olde-Weimar, W. G. Ritter-Dresden, Sascha Schneider-Dresden, Otto Heichert-Königsberg. Bildhauerei: Fritz Klinisch - Berlin, Paul Peterich-Miinchen, Georg Römer-Florenz. Angust Th. Schreitinüller-Dresden, Konstantin Starck-Berlin, Georg Wrba-München. Graphik: Otto Fischer-Dresden, Franz Hein-Karlsruhe. Eugen Kirchner-München, Karl Schmoll v. Eisenwerth-München. Kleinkunst: Ernst Niegel-Müuchen. Außerdem wurden Auerkennuugsdiplome sür kunsttechnische Leistungen verliehen: Arthur Berger-Dresden, Theodor Heiden-München. Lehr- und Versuchswerkstätte zu Stuttgart. —* I). Meyer als Historiker. Am 27. April hatte der König!. Superintendent O. Meyer-Zwickau in Zittau eine seiner sattsam bekannten Reden gehalten, in denen er sich dem Publikum auch gerne als Historiker vorstellt. Unter anderen Sätzen hat er sich auch diesen geleistet: „Das Christentum wurde dein deutschen Volke nicht von Rom aus gebracht." Wie nun Geschichtsforscher von Fach schon vor Jahren diese neueste Entdeckung I). Meyers gerichtet haben, sei dem Wauderreduer hier mitgeteilt. Professor Harnack — diesen Kollegen erkennt Herr l). Meyer doch als frei von „nltramoutauer Wissenschaft" an— sieht sich zu folgenden Worten gezwungen: „Diese römische Kirche ist das umfassendste und gewaltigste, das komplizierteste und doch am meisten einheitliche Gebilde, welches die Geschichte, soweit wir sie kennen, heroorgcbracht hat. 'Alle Kräfte des menschlichen Geistes und der Seele und alle elemen taren Kräfte, über welche die Menschheit verfügt, haben an diesem Bau gebaut .... Sie hat die romanisch-germanischen Völker erzogen . . . hat ihnen die christliche Kultur ge bracht. um sie dann auf der ersten Stufe fcstzuhallcn, nein, sic hat ihnen etwas Forlbildnngtzfähiges geschenkt und sie hat selbst diesen Fortschritt in einem tausend jährigem Zeitraum geleitet." (Wesen des Christentums.) Und der große protestantische Geschichtsforscher K. A. Menzel schreibt: „Die Deutschen haben das Hauptelcment der neuen Welt gestaltung, das Christentum, unter römischer Vermittlung und unter römischen Formen empfangen, ihre Bildung, Wissenschaft und Gesetzgebung hat sich nach römischem Muster ent wickelt." (Neue Geschichte der Deutschen 1, 2.) Wie stellt sich diesen Aeußernngeu gewichtiger Historiker I). Meyers Geschichtsdarstellung entgegen? Als die Sprache des Fanatismus, der in schwülstigem Redeströme sich und die geschichtlichen Tatsachen vergißt, und dafür von den Zu hörern, die gewiß das Prädikat Gebildete beanspruchen, 'die aber nur auf möglichst niederträchtige Ausfälle gegen die „römische", (soll heißen katholische) Kirche lauern, mit großem Beifallsklatschen belohnt wird. Solche Vorträge eines Königl. Superintendenten und die unwahren Dar stellungen der in der katholischen Kirche sestgehaltenen Glaubenslehren, wie sie in der Schrift des Dresdner Bürgerschuldirektors H. Schindler, „Untersuchungslehren der evangelischen und römisch-katholischen Kirche", Hunderten von Konfirmanden dargeboten werden lsiehe Leitartikel „Sachs. Volksztg." Nr. 101) sind ganz gewiß geeignet, eine „geistige Zerreißung Deutschlands" mit Macht herbei- zuführcn. Wenn doch die Zuhörer der Vundespastoren endlich erkennen wollten, aus welchen Quellen die Ge- schichtsentstelluugen stammen und wo die Zerstörer deutscher Einheit sitzen! -x. —* Superintendent I). Meyer — der Name ist ein Programm allein! Am Dienstag sprach er vor anS- ve>laustem Hause im Evangelischen Bunde. Wir würden unsere Leser ermüden, wollten wir zum zehnten Male wieder- holen und widerlegen, was er gesagt hat: nur eine Grund melodie hat sein Musikwerk: einige Variationen sind noch auf Lager, allein sie sind alle über diese Melodie. Wer Herrn v. Meyer zum zweiten Male gehört, sagt sich, schon dagewesen. Das gilt von seinem religiösen Programm. Ec verquickt es fortgesetzt mit der Politik und mit dem Kampfe gegen die römische Kirche. Wenn ein Katholik in solcher Weise Konfession und Politik verknüpfen würde, wie Herr D. Meyer, so würde die „Wartburg" ihn einen „Ultramontanen" nennen. Wie muß denn daun Herr I). Meyer genannt werden? Die Versammlung am Dienstag Prägte für ihn bereits das Wort; man rief ihm zu: der zweite Luther! Wir wollen die Nichtigkeit heute nicht untersuchen. — Doch nun zu Meyers — MrOon deS zweiten Luthers — Rede: Er sprach zuerst von der „Wechsel- tisch-Politik" Bülow?. Beweis? Nicht nötig, gehört znr Religion eines jeden Bnndesbruders. Und nun wurde den Jesuiten das Sündenregister vorgehalten. Sie sind an allem Unglück schuld, das Deutschland seit 200 Jahren getroffen hat. Selbst, daß der Vikar Klein aus Oester reich ausgewiesen wurde, haben sie auf dem Kerbholz. Durch die romanische Art der Frömmigkeit hätten die Jesuiten die germanische Art ertötet. Dazu dienen die Heiligenverehrung (verstehe Anbetung), die Erziehung zur Weltflucht und dcrgl. Dinge mehr. Da kommt wieder der minderwertige Historiker zum Vorschein. Es geht ihm im Redefluß der Sinn für die Jahrhunderte verloren. Daß die Heiligenverehrung so alt ist wie das Christentum, beweisen unzählige Werke der Kunst und Literatur aus dem ersten Jahrhunderten — auch ans der Geschichte deS deutschen Volkes. Aber die Größe der jesuitischen Verworfenheit läßt alle Zeitgrenzen unbeachtet, weil ja alles Schlechte von den Jesuiten ausgeht. Wir fürchten wirklich, daß I). Meyer eines TageS auf die Entdeckung kommen wird, die biblische Schlange, welche die Eva znm verbotenen Apfelbiß ver leidete, war ein verkappter Jesuit. In der Fortsetzung seiner Rede trat der Jesuit, als solcher, immer mehr in den Hintergrund, und wendete sich sein Redeschwall gegen daS „römische Wesen", worunter er den Katholizismus versteht. — Wie man sieht, sind alle seine Ausführungen nach demselben Rezepte, nur seine „vornehmen" Witze ändern sich nach den lokalen Verhältnissen. So mußten sich z. B. die Kottbuser die Königin Louise als Wallfahrerin zu den Windeln zu Aachen und die Zittauer Bismarck als Wallfahrer nach FiliPPSdorf denken. Graf Bülow ist in der Dresdner Rede der Wechsler, welcher mit dem Zentrum Handelsgeschäfte macht. Ob er damit den Wechsler im Tempel gemeint hat, den der Heiland eine derbe Lektion erteilte, hütete er sich deutlich auszusprechen. Der Herr Superintendent wollte weiters die Politik des Herrn Reichskanzlers bemängeln, weil er bei Besetzung der öffent- lichen Aemter und der Katheder Parität walten lassen will, und verlangt mit anderen Worten, daß die Katholiken von den Staatsämtern zurttckgedrängt werden müssen. Da der Evangelische Bund seit der Kundgebung des evangelischen Kirchenausschusses salonfähig geworden ist und an Einfluß bei vielen deutschen Regierungen zu gewinnen scheint, so ist es von Wichtigkeit, zu erfahren, ob sich die Königl. sächsische Staatsregierung mit dem Jdeengang des Herrn Super- iutcndenten O. Meyer einverstanden erklärt oder ob von dieser Seite endlich eine offizielle Bloßstellung des Herrn I). Meyer erfolgen wird. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß die den Katholiken durch die Neichsverfasstmg gewährleisteten Rechte auch innerhalb der grün-weißen Greujpsähle gewährleistet bleiben werden. Dresden-Pieschen. Ein Jahr ist nun vergangen, seit dem auf besonderen Wunsch einiger katholischer Jünglinge in Dresden rechts der Elbe ein katholischer Jüugliugsverein ins Leben getreten ist. Der Verein hat sich bewährt, denn er zählt jetzt 40 Mitglieder und nennt sich Katholischer JüngliugSverein Dresden-Neustadt. Dieser Verein ist ein großer Segen sür unsere auS der Schule entlassene männ liche Jugend, da sie darin vor den großen sittlichen Gefahren der Großstadt bewahrt werden. Möchten doch die lieben Eltern ihre Söhne diesem Vereine, der auch in Altstadt besteht, zusühren! Dann könnten sie am Sonntag beruhigt sein, denn sie wissen ihre Söhne gut geborgen. Ter katholische Jüugliugsverein Dresden-Neustadt begeht nun am Sonntag, den 8. Mai d. I., abends 0 Uhr. sein I. Stiftungsfest im „Deutschen Hause" auf der Großcu- hainerstraße und sind dazu alle lieben Eltern, Freunde und Gönner herzlich eingeladen. I,. Leipzig, lieber den Stand der Verhandlungen zwischen Aerzten und Ortskrankenkassen entnehmen wir den Leipz. N. N.: Die Aerzte beharren nicht allein ans der Beseitigung des Distriktsarztsystems und der Distriktsärzte, sondern auch auf der freien Arztwahl. Verträge sollen abgeschlossen werden mit 27.7 Aerzten, die Distriktsärzte also nicht ein gerechnet, da sie wieder eliminiert werden sollen. Diese 277 Aerzte würden alle gegenwärtig in Leipzig praktizierenden Aerzte umfassen, soweit sich diese überhaupt au der Be handlung der Mitglieder der Ortskrankenkasse beteiligen »vollen. Solange die Familienbehandluug ausgeschlossen bleibt, fordern die Aerzte, daß die Kasse pro Jahr 7 Mk. für jedes ihrer Mitglieder aufivcndet, und würden dies also bei 140 000 Mitgliedern 700 000 Mk. sein. Wird die Familienbehandlnng wieder eingerichtet, so soll im Durch schnitt die Familie zu vier Köpfen gerechnet und pro Kopf 2 Mk. auSgeworfcn werden, ebenso würden daun für jedes unverheiratete Mitglied 2 Mk. berechnet werden. Man nimmt an, daß etwa die Hälfte der Mitglieder, also 70 000, verheiratet sind. Es würde dies dann bei der Berechnung eine Pauschalsumme von 1070 000 Mk. ergeben. Der Ab schluß der »»enen Verhandlungen Mischen den Aerzten und der Ortskrankenkasse ist voraussichtlich erst iu einigen Tagen zu erwarten. Freibcrg. Für die Lotterie des hiesigen Frauenvercius hat die Königin-Witwe Carola mehrere wertvolle Geschenke gespendet. — Ein rasendes Automobil hat in Zöbellitz schweres Unheil angerichtet und jagte davon. Chemnitz. Am Mittwoch wurde eine Zigarreumachers- ehefrau beim Baden ihres ^jährigenMädchens vonKrämPfen befallen und blieb neben der Wanne bewußtlos liegen, wo sie durch zum Mittagessen hcimkehrende Mitbewohner auf- gesunden wurde. Das Kind lag tot in der Wanne. Planen l. L. Der 17 Jahre alte Lausbursche Paul Schuster wurde beim Verlassen des Neubaues der Firma Thoß öe Guschnrsl von einem herabfallenden Balken so schwer verletzt, daß er eine Stnnde später verschied. Rcichcnbach i. B. Wegen ihres lästigen Auftretens wurden in Reichenbach die Mormonen-Missionäre Allemann und Müller ans Utah in Nordamerika von der Polizei behörde aus dem. Königreich Sachsen ausgewiesen. Der Krieg in Ostasten. Je länger die Zeit der japanischen Eifolge audauert, desto mehr scheinen die Sympathien vielfach auch in Europa den Japanern znznfallen. Mit größtem Unrecht. Der Sieg Japans würde geraoe für Europa eine große Gefahr bedeuten. Eine mit den Verhältnissen besonders vertrante Persönlichkeit schreibt darüber in einem Privat brief, den die „Köln. Ztg." veröffentlicht: „Der Krieg Mischen Rußland und Japan ist ein Kampf der mit allen Errungenschaften Europas ausgerüsteten Asiaten gegen Europa. Japans Ziel ist, sich zur ausschlaggebenden Macht im Osten Asiens zu machen. Ein Sieg Japans über Ruß land ist ein Sieg deS Asiaten über Europas Interesse» in China, er wäre ein wahres Verhängnis sür Europas Zu kunft in Ostasien. Wein cs am Herzen liegt, daß nicht bloß die Kultur des gesäurten christlichen Abendlandes in ihren materiellen E r r u n g enschafteu, sondern auch in ihrem geistigen Gehalte das alte China durchdriugt und erneuert, dem muß vor einem Siege Japans über Rußland bangen. Wie enge sich China jetzt mit Japan in seinen gegen Europa gerichteten Interessen verbunden suhlt, das kann man an der fieberhaften Be geisterung »vahrnehmen, mit der in der chinesischen Be völkerung jeder wirkliche oder angebliche Sieg Japans ausgenommen wird. Wir müssen hier auf alles gefaßt sein, selbst auf einen großen Aufstand gegen die Europäer in China. Äks ist die Ansicht aller erfahrenen, in engster Verbindung mit dein Volke stehenden Männer, die den Charakter des Volkes durch und durch kennen. Ohne Zweifel wird Japan noch manche Erfolge erringen. Doch der En Verfolg dürfte ans Seiten Rußlands sein. Nachdem Rußland den Krieg ausgenommen, wird es den Krieg auch im großen Stile führe» und mit jener zähen Ausdauer, die nicht zu den Charaktereigenschaften deS Japaners zählt." Sassulitsch, der Kommandant deS zweiten sibirischen Armeekorps, soll gegen den ausdrücklichen Befehl Kuropat- kinö die Schlacht am Dalu angenommen haben. Kuro- patkin soll sich telegraphisch beim Zaren beschwert haben, daß Sassulitsch seinen Befehlen nicht Nachkomme. Der „Daily Expreß" erhielt am 5. d. M. aus Schang hai die Meldung, daß die Japaner Niutschwang einge nommen hätten und fügt hinzu, die Meldung sei in Schang hai aus Wei-hai-wei eingetroffen. Darnach sei ein japa nisches Armeekorps bei Inkan gelandet und habe Niutschwang nach kurzer, aber verzweifelter Gegenwehr der Russen er obert. Die japanische Flotte habe bei der Landung Hilfe geleistet, wodurch das Wagnis gelungen sei. Die Meldung des „Daily Chronicle" aus Tschifu schließt mit dem Zusatz, daß die Russen sich auf den» Rückzug befänden, um die Eisenbahn zu schützen. Die Russische Telegraphenageutur aber meldet: lieber die Einnahme Nintschwangs durch die Japaner, von welcher im Ausland verbreitete Gerüchte wissen »vollen, verlautet hier nichts. Tokio, 7. Mai. General Kuroki berichtet iu einem Telegramm vom 2. Mai, bei einer sorgfältigen Absuchung des Schlachtfeldes am Sonntag seien bisher 200 weitere japanische Tote und Verwundete Mischen Russen gefunden worden. ES sei zu erwarten, daß nach Beendigung der Suche, sich eine uoch höhere Zahl ergeben werde. General Kuroki meldet weiter, unter den gefangene»» Russen befinde sich ein Militärarzt, der im Aufträge der Japaner die Ver wundeten beider Heere pflege. Petersburg, 7. Mai. Ein feindliches Geschwader hält sich hinter Liau-teschan. In Pi-tse-wo sind Trausport dampfer augelangt, die japanische Truppen landen sollen. Admiral Alexejew ist um 2 Uhr morgens abgereist, um sich auf kaiserlichen Befehl znr aktiven Armee zu begeben. Das Kommando des Geschwaders ist vorläufig dem Admiral Withöfft übertragen worden. Petersburg, 0. Mai. Wie die „Nowoje Wreiuja" von zuverlässigster Seite erfährt, ist die von» „Newyork Harald" gebrachte Meldung, mit dem „PetropawlowSk" seien 12 Millionen Rubel in barem Gelde untergegaugen, ganz unbegründet. Nach Erkundigungen iu Port Arthur befanden sich iu der Kasse des Panzerschiffes nicht über «>0 000 Rubel. Tokio, 0. Mai. Amtlich wird bekanutgcgebeu, daß die Japaner gestern auf der Halbinsel Liantung zu landen begonnen haben. Der Ort der Landung und die Truppen stärke werden geheimgehalteu. Telegramme. Bremerhaven, 7. Mai. Mit den» Loyddampfer „Main" ging heute nachmittag ein Ablösungstransport in Stärke von 42 Offizieren, 82 Portepee-Unteroffizieren und 1700 Unteroffizieren und Mannschaften für das ostasiatische Geschwader ab. TranSporlsührer Korvettenkapitän Oxö. Christiania, 7. Mai. Aus den Metallresten der Glocken der abgebrannte»» Kirche von Aalesund werden in Bergen in altnordischem Stil gehaltene EriimermigSgegen- stände hergestellt, die Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser überreicht werden sollen. Athen, 7. Mai. Der Zwischenfall von Smyrna ist erledigt. Der Gehilfe des Mali hat dem griechischen Kon sul einen Besuch abgestattet und ihm das Bedauern der türkischen Regierung ausgesprochen. Der griechische Konsul Antonopulas ist nach Cetinje versetzt worden. Madrid, 4. Mai. In Albugiierque, Provinz Badojoz, kam es infolge von Streitigkeiten über lokale Angelegen heiten zu Nnhestörnnge». Theater, Ärmst und Wissenschaft. j Professor v. Lcttlmch ist am Freitag früh 4 Uhr iu München gestorben. Franz Lenbach wurde am 12. Dezember 182«» zn Schrobcnhansen «Oberbayern) geboren. Zuerst wandte er sich dem Manrerhandwerk zu. Ans Anregung des Tiermalers Hofuer, der das Genie des jungen Mannes bald erkannte, waiidte sich Lenbach der Kunst zn und erhielt den ersten Unterricht hierin von Professor Geyer iu Augs burg. Daun besuchte er die Münchner Akademie und lernte bei Gräsle die Technik des Malens. 1877 wurde er Schüler bei Piloty und ging mit diesem nach Nom. In Beliebig lernte er die Zauber des Kolorits kennen, wie sie Rembrandt nmvendet. In Weimar schuf er die ersten Porträts, welche als echte Meisterwerke begrüßt wurden. 1802 unternahm er Reisen nach Spanien und Italien, um in» Aufträge des Baron Schack ältere Werke zi» kopieren; er ist darin unüberlroffeu. Von 1807 an betrieb er nur noch die Porträtsmalerei. Tie Porträts des Deutschen und Ocsterreichischen Kaisers, Bismarcks, MoltkeS, N. WagnerS, Franz Liszt gehören zu seinen bekanntesten Arbeiten. Lenbach erhielt mehrfache Aus- zeichuungen und Orden, winde in den Adelsstand erhoben und zum bayerischen Ehrenprosessor ernannt. j Der ungarische Dichlcr Maurus Jokai ist am 7. d. M. in Budapest abends kurz »ach 0 Uhr gestorben, lieber die letzten Stunde»'. JokaiS wird gemeldet: Abends 8 Uhr stellten sich infolge Bnisifellexsudats Atmnngsbeschwerden ein. Die Kräfte nahmen rapid ab, auch eine Einspritzung blieb erfolglos. Der Tod trat nach einer viertelstündigen Agonie unter Erscheinungen von Herzlähmimg ein. MaurnS Jokai ist am 10. Februar 1821 in Komorn «Ungarn» ge boren, waudte sich dem RechtSstudium zn, erlangte auch 1840 das Advokateudiplom. Trotzdem beschäftigte er sich nur mit der Literatur. Zeine Romane erregten bald Auf merksamkeit. Als Redakteur verschiedener Blätter trat er für die Freiheitsbewegung ein. Darnach folgte er der ge mäßigteren Richtung, welche die Erhaltung der Dynastie bei Beibehaltung der I8er Verfassung als Zweck deS Frei- heitskanipfes bezeichnete. Seine literarische Tätigkeit ist Staunen erregend. Ueber 200 Bände hat er veröffeutlickst. Auch dom Landtage gehörte er zeitweilig an. Seine Ro mane wurden teilweise iu mehrere europäisch.' Sprachen übe»setzt und begründeten seinen Ruhm. Seit 1801 war er Mitglied der ungarischen Akademie. i Mittcil >Ing aIIs deIN BIIrkau der Königl. Hostheate!. Da Herr Biirrian für einige Wochen »ach London tieiirlaiibt ist, hat die Königl. Generaldirektion Herrn Friedrich Carlo» vom Mrvßherzoglichen Hof- und Aationallhealrr in Mannheim für eine Reihe von Gastrollen gelvonnen. Herr Carlön wird zunächst Freitag den «1. Mai den Propheten singen. Im Lauf der nächsten Woche »vird er dann »och als Don Josö in „Carmen" und als Diien, t
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