Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 06.08.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190408060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19040806
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19040806
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-06
- Monat1904-08
- Jahr1904
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.08.1904
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 178. Sonnabend, den 0. August IV<>4. ^ ^^Errg g Sächsische NMsmtung I , > 1 -,„«„„1, werde» du n»l>«v»Il<-»c PrlMi»» oder dere»N»»m m , ... rate werde» die «»clpalleuc Prlilzeilc oder deren !»a„m Erscheint t«iglich»ach». mit MiSnahmi! der E-nn-und F «Uage. j > ' ir; >«s derelt»>ei det Wiederdolun,, dedeulender Rndatt- ! UnabdSngigez lagedlaitfür lvadrbeit. becbt u. freibeit. Politische Rundschau. Deutschland. Frankreich und der Vatikan. Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und dem Vatikan lenkt die Blicke auf die Grund lage, aus welcher dieses Werk Combes aufgebaut ist, das ist das Konkordat und die organischen Artikel. Eine Hand habe für die Regierung zur Amtsentsctzung der Bischöfe findet sich aber eigentlich in keinem der 17 Artikel des Kon- kordats. Wie die „Augsb. Postztg." meldet, ist der von Combes verwertete der erste und zwar lautet er: „Die katholische, apostolische und römische Religion darf in Frankreich frei ausgeiibt werden. Ihr Kultus ist öffentlich, indem er sich den Polizeimaßnahmen unterwirft, welche die Regierung im Interesse der öffentlichen Ordnung nötig erachtet." Die hier genannten Polizeimaßnahmen sind eben iden tisch mit den 77 Paragraphen der organischen Artikel — so sagt die Negierung — welche der Vatikan übrigens nie an erkannt hat. Der Artikel 4 des Konkordats besagt: „Der Erste Kon sul der Republik ernennt die Erzbischöfe und Bischöfe. Seine Heiligkeit verleiht die kanonische Einsetzung." Hieraus lei tet die Negierung das Recht ab, bei der Amtsentsetzung auch ein Wort mitsprechen zu können. Ter Artikel 6 endlich ver pflichtete die Bischöfe zum Treueid gegen den Ersten Lion sul. Da aber die Republik den politischen Eid nicht mehr anerkennt, so ist diese Zeremonie mitsamt ihren Interpre tationen in Wegfall gekommen. Wie man sieht, muß man juridisch schon spitzfindig genug zu Werke gehen, um der Ministerratstheorie auf Grund des Konkordatstertes eini gen Rechtsboden zu verschaffen. Bleiben die oft zitierten und von Nom wie gesagt nie anerkannten und vom Publikum nur sehr wenig genannten organischen Artikel. Sic sind zu lang, um hier gänzlich dnrchbesprochen zu werden. Um ihren Charakter zu ver stehen, genügt cs, einige wenige zu beschreiben. Emile Olli- vier übrigens, der berühmte Minister Napoleons III., be zeichnte sie am 10. Juli von der Tribüne des legislativen Korps herab als „unheilvolles Werk". Ferner führte er bei dieser Gelegenheit aus: „Von sämtlichen dieser Para graphen sind noch einer oder zwei im Gebrauch, die man nur bei wichtigen Angelegenheiten hervorholt, wenn man sich den Anschein geben will, etwas zu leisten." Indes trotz des Optimismus des napoleonischen Mini sters sind die organischen Artikel, von denen sich manche so gar gegen die wesentlichsten Rechte und selbst gegen die Dog men der Kirche richten, wie ein Arsenal geblieben, ans dem streitbare Kabinette a la Combes ihre Waffen herholen. So auch im gegenwärtigen Streit. Der erste Artikel z. V. „verbietet, ohne Genehmigung der Regierung sogar die den Glauben nnd die Moral be treffenden Bullen zu empfangen und zu veröffentlichen." Dem Kirchenchef ist damit untersagt, seine Stimme bei den Gläubigen hören zu lassen. Der zweite Artikel verbietet auch den indirekten Ver kehr durch einen Nuntius, Legaten oder überhaupt durch irgend ein regelmäßig konstituierte Zwischenperson ohne die vorherige Erlaubnis der Negierung, und der dritte geht so gar so weit, in Frankreich die Veröffentlichung der Konzi liendekrete ohne staatliche Genehmigung zn unterdrücken. Auf Grund dieses Artikels erlebte man hier vor einem hal ben Jahrhundert das komische Schauspiel, daß eine Lckaats- ratssektion mit ernster Miene über die Empfangsfähigkeit in Frankreich des von Pius IX. proklamierten Dogmas der „Unbefleckten Empfängnis" beriet. Mit drei Stim men gegen zwei wurden damals die französischen Katholiken verwaltnngsrechtlich und offiziell autorisiert, das Dogma öffentlich anzuerkennen. Diese wenigen Beispiele zeigen deutlich, welche Eingriffe auf das geistliche Gebiet sich die organischen Artikel erlauben. Und diese letzteren, wie kamen sie eigentlich zur Exi stenz? Ta man sie im gegenwärtigen Streite immer wie der als Waffe benützt, so müssen wir ihnen schon einige Auf merksamkeit widmen. Zweimal im Laufe der vorbereiten den Handlungen zum Konkordat hatte der Erste Konsul es versucht, ihre Substanz mit dem Konkordat selbst zn ver mengen. Indes der Papst und später der Kardinal Eon- salvi wiesen die Stipulationen, welche sich gegen die Kir- chendoktrin selbst wandten, energisch zurück. Nach einigen Gcwaltanftritten, wie sie der Autokrat Napoleon so trefflich zu inszenieren verstand nnd in denen er mit der Gründung einer Nationalkirche nach dem Beispiel Heinrichs VlII. drohte, gab der heißblütige Korse schließlich nach, nnd das Konkordat mit seinen l7 Artikeln wurde so gezeichnet, wie es heute noch besteht. Jedoch nach Beendigung dieser For malität Präsentierte der damalige Geschäftsträger des Kul tus, Portalis die zwischen Napoleon und Pins VII. abge schlossene Konvention dem gesetzgebenden Körper nnd ver las nach einer zweideutigen Rede den Konkordatstert sonne den Text der organischen Artikel, um der Versammlung die Annahme dieses Amalgams, von dem der Papst nur den ersten Teil anerkannt hatte, zu empfehlen. Tie Annahme erfolgte auch am 8. April 1802 mit 228 Stimmen gegen 21. Als man am folgenden Tage dem Legaten des Heiligen Stuhls, Kardinal Caprara, das offizielle Dokument mit der Beilage vorzeigte, ries er aus: „Zum erstenmal höre ich von so etwas sprechen. Ich kann nicht daran glauben!" In Rom war das Erstaunen nnd die Bewegung gewaltig. Am 12. Mai schrieb der französische Oiesandte am Vatikan, Caeanlt, nach Paris: „Der Heilige Vater hat mir von den organischen Artikeln gesprochen. Es geht ihm sehr zu Her zen, daß deren Veröffentlichung mit derjenigen des Kon to, dals ziiüni" enwlll. w daß u's Publikum glaube» könnte, Rom hätte an ihrer Ausstellung mitgeholfe»." Am 2-1. Mai beteuerte der Papst seine diesbezügliche Protestation im öffentlichen Konsistorium, nnd ein Jahr später erging von dem Kardinal Caprara im Namen des Heiligen Stuhls eine Reklamation gegen die organischen Artikel an den französischen Minister Talleprand ab. So also ist es mit dem Dokumente bestellt, das man i heute als legale Waise gegen den Vatikan hervorbolt! Man sieht, die Moralität des Mittels ist zweifelhaft, und der Zweck widerspricht dem Sinne des wirklichen Konkordats, von dem sogar Napoleon „den Frieden der Gewissen nnd die Niederdrücknng der religiösen Streitigkeiten" erwartete. — Am Donnerstag vormittag hielte» der Großherzig und die Großherzogiu ihren feierlichen Einzug in Rostock und wurden am Rathause von dem Bürgermeister Dr. Maß mann begrüßt. Vom Balkon des -Lchlosses ans nahm der Großherzog den Vorbeimarsch der Innungen. Vereine und Schulen entgegen und empfing sodann einen Ausschuß der Studentenschaft. Um 2 Uhr folgte eine Rundfahrt durch die festlich geschmückte -Ltadt. Abends fand im schloß ein Diner statt, zu dem zahlreiche Einladungen ergangen lvarc». Der Großherzog brachte dabei einen Toast ans die Stadt Rostock ans. Bürge, meister Dr. Maßmanu sprach den Dank der Stadt aus und schloß mit einem Hoch auf den Groß herzog nnd die Großherzogiu. Später wurden den groß- herzoglichen Herrschaften vo» den Gesangvereinen Gesaiigs- vorträge dargebracht, die sie vom Balkon ans entgegen- nahmen. — Dir Verstaatlichung der Hibcrnia dürfte kaum zu stande kommen: beide Gruppen strengen sich riesig an. um Stimmen für die Generalversammlung zu erhalten. Ans der einen Seite steht die Dresdner Bank, auf der anderen die Firma Bleichröder: diese erlassen Kundgebungen, indem sie nm Stimmübertragung bitten. Ein „Opfer" hat die Asr'äre schon gefordert: Ter Großindustrielle Lnrv-Düssel- dorf ist ans dem Anssichtsrat der Dresdner Bank ausge- schieden: er gehört gleichzeitig dem Anssichtsrat der Hiber- nia an nnd war als solcher gegen die Verstaatlichung: die Dresdner Bank aber leitet die Aktion für die Verstaatli chung. Der Posten eines Anfsichtsrats der Dresdner Bank ist sehr einträglich: aber der ehemalige Präsident der Düs seldorfer Ausstellung scheint von der Hibernia neck, mehr zn hoffen. Die Großindustriellen des Westens sind fast alle Gegner der Verstaatlichung. — Friedens.Vcrrin. Im oldenburgischen Münster lande. den, katholischen Teile des Großherzogtums Olden burg, sind in letzter Zeit schon in mehreren Orten auf An regung des Reichstagsabgeordnete», Oberlandesgerichtsrat Burlage Oldenburg sogen. Friedensvereine gegründet wor- den. Der Friedensverein bat de» löblichen Zweck, Streitig keiten beiznlegen und Prozesse zn verhindern. Es ist be kannt, wie leicht namentlich auf dem Lande, wo die Grenzen und Rechte nicht immer ganz klar sind, Rechtsstreitigkeitcn und infolgedessen oft langwierige Prozesse entstehen. Er bitterung, Haß und Feindschaft, große Unkosten und Schä digungen an Hab und Gut, selbst bis zn», Ruin, sind nur zu oft die Folgen solcher Prozesse. Deshalb liegt es im all gemeinen Interesse, daß Prozesse nach Möglichkeit vermieden werden. Das soll durch den Friedensverein geschehen, er soll ! Streitigkeiten schon im Keime ersticken. Dazu hat der Ver ein Schiedsgerichte, welche ans vertrauenswürdigen Män ner» zusammengesetzt werden, eingerichtet, und die Mit glieder des Vereins verpflichten sich, bei entstehenden Strei tigkeiten sich an dasselbe zn wenden. Der Verein hat schon schöne Erfolge an verschiedene» Orten erzielt nnd scheint in der Tat geeignet, gute sittliche und soziale Wirkungen her- vorznbringen. Seine Wirksamkeit wird sich um so segens- Soziale Fortschritte der Katholiken Italiens. Ziemlich spät haben sich die Katholiken Italiens zur praktischen sozialen Arbeit aufgerafft. Mit kirchlichen, oft rein religiösen Vereinigungen und charitativen Einrichtun gen alten Musters glaubte ihre Mehrzahl genug getan zu haben; höchstens verstand man sich gegenüber der wachsenden Not des Volkes zu gewissen patriarchalischen, oder Patro nage-Einrichtungen. Gegen diese aktkonservative Richtung erhob im letzten Jahrzehnt eine rasch wachsende Zahl christ licher Demokraten einen Kampf, der angesichts der Unter drückung seitens der Altkonscrvativen oft in erbitterter Weise durchgeführt wurde. Der vorigjährige Katholikentag zu Bologna gab ein neues Zeugnis davon. Die jüngere Richtung der christlichen Demokraten, die eine fortschrittliche Sozialreform nnd selbständige Organisation der Massen mit ausgeprägten, wirtschaftlichen Programm fordern, be wies in Bologna, daß sie sich nicht mehr Niederhalten ließ. Graf Grosoli, der Vorsitzende der „Opera dei Congrcssi", der offiziellen Gesamtorganisation der italienischen Katho liken, zeigte das ehrliche Bestreben, den berechtigten Forde rungen der Demokraten Licht und Luft zu verschaffen : gleich zeitig leitete ihn aber auch das kluge Bestreben, alle nicht ge radezu unversöhnlichen Konservativen allmählich für die neue soziale Reformarbeit zu gewinnen. Er wählte den ein zig zum Ziele führenden Weg, beide Richtungen für gemein same praktisch-soziale Kleinarbeit zu gewinnen, dagegen die Prinzipienstrcitigkeitcn möglichst in den Hintergrund zu drängen, über denen sich die Köpfe nur immer mehr erhitzt und entzweit hätten. Leider haben mehrere Gruppen der sich allein „orthodox" und „päpstlich" dünkenden Altkon scrvativen — deren es ja mehr oder weniger in allen Län dern gibt und die sich durch ihre Verketzerungsversuche be sonders hervortuen — soeben den Grafen Grosoli zum Rück- tritt von seinem Amte veranlaßt, obwohl Papst Pius X. ihm sein volles Vertrauen ausgcdrückt hatte. Die Bewe gung, welche auf praktische Kleinarbeit drängt, wird durch derartige Zwischenfälle auch in Italien nicht mehr aufgehal- ten werden. Trotz mancherlei Schwierigkeiten schreitet sie zum Teil recht rüstig vorwärts. Aus einer ganzen Anzahl von Orten melden die Zeitungen Gründungen von Darlehnskasscn «ähnlich den deutschen Raiffeisenkassen>, Konnin,vereinen, Prodnttivgenossenichaften. Krankenkassen, Gewerkschenlen. von genossenschaftlichen Pachtverträgen usw. Die Gewerkschaften haben in Italien, wo es fast keine Protestanten gibt, einen rein katholischen Charakter und nennen sich auch dementsprechend: Katholiken sind ja fast die einzigen, die de», atheistische» Sozialismus und dem in Jta lien besonders scharf kirchenfeindlichen Liberalismus gegen- überslehen. Mit den sogenannte» katholischen Gewerkschaf ten, denen inan in Deutschland den christlichen gegenüber das Wort redet, haben sie weiter nichts gemein. Die eine zentral organisierte Gewerkschaft, die in. Werden beginne» iß, ist der Landesverband katholischer Eisenbahner. Zentrale Organisation gleichartiger Einrichtungen ist das Ziel, welches man nnnmehr zunächst anstrebt. Am 1. Juki d. I. wurde in Bologna der „Verband katholischer Bauernvereine" gegründet «„Unioni agrieole"). Ebenso sollen die ländlichen Tarlelmskassenvereine «„Easse rnrali"). deren es etwa 1300, hauptsächlich in Oberitalie» und be sonders vom Pfarrer Eerrnti gefördert, gibt, in einen. Lau desverband zusaniniengeschlossen werden. Ebenfalls ist eine Zentralisation beabsichtigt für etwa 800 katholische Kranken kassen «Societa di »intuo soecorso). Bisher standen alle diese Kassen nnd Vereine als Einzclorganisationen unter der direkten Leitung der „Opera dei kongressi" u. ihrer Organe. Nnnmehr, nach ihrer Zusammensassnng. sollen die großen Verbände mehr selbständig sein, unabhängig von den lokalen oder provinziellen Komitees der Opera, nur in den Prin- zipiensragen soll der Generalvorstand der Opera ein Mit- bestimmungsrecht haben. Damit die Kassen nnd Vereine aber einer fachmännischen Aufsicht und Unterstützung nicht entbehrten, wurde in letzter Zeit das „Jspettorato tecniro" gebildet, eine Kommission von mehreren Fachmännern in der Vcrsichcrungs- und Verwaltungstechnik. Für die allernächste Zeit soll die christlich-soziale Be- wegung in Italien noch eine besondere Förderung erfahren. Im Herbste dieses Jahres soll nämlich ein Arbeiterpilgerzug »ach Loreto stattfinden. Bei dieser Gelegenheit wird zum ersten Male die „Cattcdra ambulante Leone XIII." j» Tätigkeit treten, eine Vereinigung von Theoretikern und Praktikern der christlichen Sozialpolitik, welche nacheinander in verschiedenen Städten in, Aufträge der „Opera dei con- grein" Wanderturie abhalte» werden, ähnlich de» Volkswirt fchaftlichen Kursen des Voltsvereins für das katholische Deutschland. In diese» Kursen sollen Führer in der katbo- liick, sozialen Bewegung, Arbeitersetretäre usw. berangebil det werden. Ein au, den, Katholikentag zu Bologna viel de sprochenes Tbeina war die Beteiligung an den Wahlen zn den Verwaltniigskörper» der Provinze» nnd Genieinden. Schon seit langer Zeit hatte Leo XIII. den Katholiken emp fohlen. ück, eifrig g» den Gemeinderatswahlen zn beteilige». Es kostete viel Arbeit und viel Zeit, »in auch auf diesem Ge biete die italienischen Katholiken vorwärts zu bringen, aber in letzter Zeit waren doch gute Erfolge aufznweise». 1002 erlangten die Katholiken in vielen Geineinderäte» die Mehr heit, in andere» wenigfteus eine beträchtliche Minorität. In diesem Jabre galt es, die Majoritätsherrschast der Sozia listen in den Geineindeverwalliiiigen zn breche»: eS gelang in Monza, Erenwna, Vogherg, Reggio Einilia, Pavia, in Städten, die bisher als die Hochburgen des Sozialismus galten. Der Erfolg ist zn verdanken einmal der Tätigkeit der in den einzelnen Orte» bestehenden Wahlkomitees. dann den, toininunalpolitischen Programm der Katholiken. Dieses läßt sich in folgenden Punkte» znsainniensasseii: Selbständig keit der Genieiiide. Abschaffung der kommunalen Kon,»», stener. Einführung der Progressiv-Einkoininensteuer, Pro- portionalwahlstisteni nach Ständen und Berufen für die. Verwalt»,igskörverschaften. allgemeine Volksabstimmung «Referendum>. aber nur mit beratender Bedeutnng, Recht der Gemeinde ans die Schule, religiöser Unterricht in den Koinmunaljchulen. Hoffen wir, daß die Katholiken Italiens bei den Wah len zu den Provinzialkörpersckiasten, denen sie sich nunmehr ebenfalls zuwendcn wollen, ebensolche nnd noch bessere Er folge erzielen werden, als bei den Gemeinderatswahlen, und daß aus diese Weise, namentlich ans kommunalem Gebiete, solche soziale Veranstaltungen und Einrichtungen zu stände kommen, die die staatliche Gesetzgebung bisher noch nicht ge schaffen bat. Wie weit in Zukunft die christlich soziale Be wegung in Italien auch auf diese Einfluß erringt, bängt da- von ab, daß sie in die weitesten Kreise dringt und die ösfent lichc Meinung für ihre Ziele zu gewinnen vermag.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite