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Sächsische Volkszeitung : 21.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190505212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19050521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19050521
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1905
- Monat1905-05
- Tag1905-05-21
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- Sächsische Volkszeitung : 21.05.1905
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fiziere und d«üg. Ht gestellt, Auch der ungarischen ^Regimentern Platz »ischen Landtages der Statthalter rgelischen Pfarr- urlare aufl«ven. iung zu fördern, mrat veranlassen er von der Los andere die Ver- en. die Schwestern ischen Skandal- rn vom „Enten oder gefallene fad der Tugend e und Geduld lich, besonders ' grundverdor- erte sind. Tritt s der Anstatt, lben natürlich lderungen zur »r sozialdemo- fertig! Sine rg der Schtve- zen Geschichte - betreffenden ie Gesinnung ner Bagatell- , weil man vie sie in so meidlich sirrd, ltische Presse nn 23. und äi, „Wiener m Verlsum- Hirten" in n: Schlechte durch die ! zuständige eingehende m vorliegt, en begrün- ; Einkünfte lg zu der n erhalten, C.-Sl. r Kultus- reffend die rin Rund- chem diese kirchlichen ände auf- hen Bert aufnahni? :r Gegen- sen. Be- gelegerit- kommen, die Ber ing der >ölf Bis- n Zweck, sich seine lhlkörper zen, den teru als in Aix ? Presse Zentral- löslichen er Erz- f seine «klagen, ng urid L.-A. Kaiser et, die i, um isentie- ir von ral de L De- d von aissen- ge« NilD DhltzPt rm^ 8<mS. sMyliwmgka «ne »nfrre« s«tert«n» «tt NamknIterttLMia tSr U^lr NudrU Kr» tz— »,»aknoa allr^U wUUo««««. Der «a»e de« »tnien»er» bl»Ubt »eH«N«a» Dresden, den 20. Mai 1908 TaaeSkalenderfür de«21.Rat. 1898.1- Kranz v. Supp zu Aden, Operettentomponist. — 1809. Schlecht de« Aspern, 21. und 22. Kai. — 1794. * Paul de Aock. bekannter französischer »iomanschristfteller. — ISO«, s Ehristusoro Eolmnb» zu Valladolid. 22. Mai. 1882. Eröffnung de« kt. Gotthard-Tunnel«. — 1887. s Joseph «llioli in Augsburg, katholischer Theologe, bekannt durch feine Bibelübersetzungen. — 182«. * A. E. FeSca zu Karls ruhe. Liederkomponist. — 1818. * Richard Wagner zu Leipzig. — 1SS7. s Papst Alexander VII. —* Der König in Großenhain. Früh 7 Uhr 62 Minuten traf der Königliche Sonderzug auf dem Bahnhofe ein. Hier fand kein besonderer Empfang statt. Se. Majestät begab sich nach dem Exerzierplätze bei Wilden- Hain, wo daS Husaren-Regiment „König Albert" Aus- stellung genommen hatte. Nach der Parade erfolgte unter dem Geläute aller Glocken der Einzug in die Stadt. Eine dichtgedrängte Menschenmenge bereitete dem geliebten Monarchen begeistert« Ovationen. Im Sitzungssaale des Rathauses richtete Herr Bürgermeister Hstop herzliche Be- grühungSworte an den König, die freundliche Erwiderung fanden. Der König nahm einen Ehrentrunk entgegen und schrieb seinen Namen als erster in ein von der Stadt an gelegtes „goldenes Buch" ein. Unterdessen hatten auf dem geräumigen Marktplatze Militärvereine. Schulkinder usw. Aufstellung genommen. Als die Majestät das Rathaus verlieb, evscholl vielhundertstimmiges Hurra. Der König schritt die Reihen ab. zeichnete den und jenen Kriegsteil nehmer mit kurzer Ansprache aus und begab sich durch die Meitznerstraße nach dem Hotel de Taxe, wo er ein von der Stadt dargebotenes Frühstück entgegennahm. Nach diesem besuchte er die Kirche. Dann fuhr er in die Tuch fabriken von CaSpari und von Gebrüder Zschille und von hier zum Bahnhofe. —* Mittwoch, den 24. Mai. findet vormittags 11 Uhr für Ihre König!. Hoheit, die im vorigen Jahre verewigte Frau Prinzessin Johann Georg. Herzogin zu Sachsen, in der Königl. Hofkirche ein feierliches Requiem statt. —* Der von uns bereits besprochene Artikel „ Ro m amScheidewege" der „K. Ztg." hat die „Dr. N." ver anlaßt, ein wenig in Sensation zu machen. Der Grund- tenor ihres Freitagsartikels beschäftigt sich mit der Frage: Sin- bei uns in Deutschland katholische Einflüsse tätig, um den Kaiser und seine Negierung für römische Herr- schaftSgelüste und Interessen der Papstkirche einzufangen? In der Antwort stützt sich das Blatt auf einzelne Phantasie- volle Mitteilungen, es seien in Metz bedenkliche Vorstöße der Kirchenfürsten zu gunsten der Kurie erfolgt. Beweise hierfür bringen weder die „Dresdn. Nachr." noch ihre Ge währsmänner. Daß aber aus der Zusammenkunft ein sol cher Schluß gezogen werden müsse, scheint das Blatt min der intriganten Natur der katholischen Kirchenfürsten schlie ßen zu sollen: es schreibt: Und deshalb werden auch diesmal wieder Befürchtungen aller Art wach, weil man evangelischer- und deutscherseits weiß, daß die katholischen Kirchenfürstcn zur Erreichung ihrer Sonder- -wecke nicht immer wählerisch in der Art »lirer Mittel sind: sie legen in der diplomatischen Handhabung des ChrtstuSwortes „Seid klug wie die Schlangen, aber ohne Falsch wie die Tauben/ da« Hauptgewicht auf den Vordersatz. Bedauerlicherweise kann sich der Kaiser noch immer nicht von dieser Wahrheit überzeugen, bat er doch gelegentlich einmal den Fürstbischof Kopp al« „eme ein fache, kluge, naiv-deutsche Natur* bezeichnet. Auch den .Frieden«"- Bischof Benzler hat der Kaiser s. Z. als einen äußerst „beschei denen, gutmütigen und friedfertigen* iungcn Mann charakterisiert. DaS ist allerdings der äußere Schein, den alle katholischen Würdenträger jederzeit zur Schau getragen haben, das ist daS Gewand, in daS sie sich kleiden, um ihre Fuchs- und WolfSnatur harmlosen Gemütern gegenüber um so sicherer und besser zur Geltung bringen zu können. DaS Beispiel BcnzlerS in Metz spricht Bände in dieser Hinsicht. Läßt sich Wilhelm II., wie cS den An schein hat. dadurch täuschen, so muß das deutsche evangelische Volk um so mehr wachen, um so eifriger auf seiner Hut sein, da mit eS äußerlich und innerlich nicht Schaden nehme infolge römischer, deutsch- und protestantisch-feindlicher Macht- und Herrschergelüste. ^ «ff -s „Wilhelm II." würde den „Dr. N." gewiß sehr dank bar fein, wenn sie ihm Beweise über die „Fuchs- und Wolfs- natur" der Kirchenfürsten erbrächte. „Wilhelm II." besitzt zwar selbst ein anerkannt großes Maß von Menschenkennt- nis und hat auch in politischen Beziehungen in Bezug auf die innerpolitischen Maßnahmen den Altreichskanzler Für- sten Bismarck weit übertrumpft. „Wilhelm II." ist infolge seiner geraden offenen Natur ein Mann, bei dem Schweich- ler und Heuchler schlecht angeschrieben stehen. Die „Dr. N." würben da eine Tat von echtem Patriotismus ausführen, wollten sie diesem edlen Monarchen den Star stechen ,in- dem sie die Fuchs- und Wolfsnaturen der katholischen Kirchen fürsten vor seinem Throne ausbreiten würden. Als kon- servatives Blatt sollten sie doch Stützen des Thrones und Schützer gegen äußere und innere Feinde sein. Sie meinen zwar, es sollte „Wilhelm II." durch „kräftiges Schwingen deS rhetorischen Weihrauchfasses die Sinne und die klare Uebdrlegung süß benebelt" werden, und zwar durch die Rede des Kardinals Kopp und seinen, stellenweise byzantinischen Ueberschwang. Im weiteren Verlaufe des Artikels sprechen sie wieder die Ueberzeugung aus, das „Spiel Roms sei diesmal zu durchsichtig, als daß Deutschland auf den Lein« gehen konnte." Was angeblich Rom anstrebe, legt das Blatt in folgendem Satze nieder: Offenbar hofft man durch allerlei Schmeicheleien gegen den DeukfchtirKaiser, wie die Kundgcdimgen der orientalischer Missionen zu gunsten Deutschlands, die Uebersendung der Jerusalems-Medaille an den Kaiser und die Rede Kopp» bet der Ueberreichung in Frankreich eine gereizte Stimmung gegen Deutschland zu erregen, zumal jetzt ohnehin schon durch die Marokko-Frage Verstimmung vorhanden ist und auch England in Frankreich verhetzend gegen Deutschland wirkt. KSw« es aber zu ernstlichen Differenzen zwischen Deutschland und Frankreich, di« 1870 zur großen Genug tuung der päpstlich-jesuitischen Politik sogar zum Kriege führten, so erwartet man in Rom jedenfalls die Niedersage der jetzigen Regierung in Frankreich und ein «ufleben de« Katholizi«mu«. wie der ktrchenkreundlichen volksklasien. die früher die Stützen Rom« waren. Wäre dann da« Ziel durch deutsche Hilfe erreicht und Frankreich von neuem die Stütze de» Papsttum», dam, würde leztere» wieder der geliebten „ältesten Tochter der ketholischen Kirche" alle seine Gunst zuweiie«, um sie wieder al» Stütze de« Papsttum» zu festigen: da» Papsttum und da« heutige Deutschland können sich jedenfalls zu tief innerlicher und dauernder Gemeinschaft niemals zusammensinden. Wir Habers diese famosen Kombinattonsstückchen der „Dr. N." zum Gaudium ernsterer Politiker hier festnageln wollen und machen den Diplomaten des Blattes da- Kompliment, daß Don Quixote gegen ihn noch ein Waisen knabe ist. Wenn der Kaiser von solchen konservativen Papierrittern umgeben wäre, so würde ihm die Angst die ser knieschlotternden HÄden vor angeblichen Gefahren Tag und Nacht die Ruhe rauben. r. —* Heil. Exerzitien 1905 für christliche Frauen und Fräulein» in FilippSdorf bei GeergSwalde, Nord- böhmen. Beginn derselben am 5. Juni, abends 6 Uhr. Schluß derselben am 9. Juni, morgens 7 Uhr. — Die geehrten christlichen Frauen und Fräuleins des In- und Auslandes werden zu fleißiger Beteiligung an denselben höflichft und freundlichst eingeladen. Von Böhmen her: letzte Station Haltestelle Georg»walde-Filippsdors, von Deutschland her: NeugerSdorf in Sachsen. — DaS Rektorat 0. 8». R. in FilippSdorf. X* Die Staatsanwaltschaft beim hiesigen Königl. Landgericht hat gegen einen angesehenen Dresdner Einwohner, der verschiedene Ehrenämter bekleidet und im öffentlichen Leben eine hervorragende Rolle spielte und insbesondere in Gastwirtskreisen sehr bekannt ist, ein Straf verfahren wegen Verfehlungen aus finanziellem Ge- biete eingeleitet, auf besten Verlauf man sehr gespannt ist. —* Der Malerstreik nimmt seinen Fortgang. Die Zahl der Ausständigen beträgt jetzt 1362. Das Ende des Streiks steht bevor. —* Im Trianon fand gestern eine Versammlung der in den hiesigen Zigarettenfabriken beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen statt. Der Leiter des deutschen Tabakarbeiterverbandes teilte mit, daß ein Streik Aussicht auf Erfolg habe. In verschiedenen Betrieben seien die Arbeiter bereits in den Ausstand getreten. ES wird so dann von einem Schreiben des Arbeitgeberverbandes Kenntnis genommen, der Tarifverhandlungen mit einer gemeinschaftlichen Kommission ablehnt, und die Verhand- handlungen in den einzelnen Betrieben geführt wissen will. Die Versammlung beschließt, daß die Arbeiter überall dort, wo die Forderungen nicht anerkannt werden, in den Aus stand treten. Schweckwitz. Gestern nachmittag zog ein schweres Gewitter auf und schlug ein Blitz in die Scheune des Gutsbesitzers Kahle, welche total niederbrannte, zündete außerdem nech das ihm gehörige Nachbargut, sowie die Gebäude des WirtschaftSbesttzers Watek, welche ebenfalls total verbrannten. Menschen und Vieh sind verschont ge blieben. Die Gebäude waren sämtlich Strohaebäude. Aus dem dritten ländlichen Wahlkreis. Des Mandat im dritten ländlichen Wahlkreise hofft diesinal mit aller Be stimmtheit der „Bund der Landwirte" zu erobern. Die Bundssleitung hat sich schon im Februar durch Namens- Unterschrift von jedem Bundesmitglied das Eintreten für den Bundeskandidaten gesichert. Da nun in den katholischen Dörfern der Marienthaler Pflege leider der Bund der Land- ivirte schon seit langer Zeit Eingang gefunden hat und auch viele Mitglieder zählt, diese ebenfalls ihre Namensunter schrift gegeben haben, den Kandidaten des Bundes zu unterstützen, so dürste die erste und zweite Abteilung der Urwähler für die Zentrumspartei so gut wie verloren sein. Tie Annahme, der Bund der Landwirte sei nur eine „wirt schaftliche Vereinigung", ist mehr als eine naive Anschau, ung. Denn er ist eine politische Partei durch und durch, noch dazu eine der extremsten Art. Er verfolgt die Inter- essen eines einzigen Standes, der Lanwirtschaft, aber auch solche extreme Forderungen, daß keine Regierung sie be- willigen kann, weil sie auf Kosten der übrigen Stände nur erreicht werden könnten. Das sollte doch bald bekannt sein, besonders bei allen entschiedenen Katholiken. Unter den vielen Parteien des lieben deutschen Reiches gibt es nnr noch eine Partei, ivelche ebenfalls „Großes" im Fordern ge leistet hat, die Sozialdemokratie. Schon aus diesem Grunde lehnt der katholische Arbeiter die sich ihm anschmeichelnde Sozialdemokratie ab. er sieht öin>, daß derjenige, der zur Zeit Unmögliches fordert, eben gar nichts erreicht. Wir sehen hier ganz von der feindlichen Stellung der Sozial demokratie zur katholischen Religion ab. Ist nun vielleicht der Bund der Landwirte ein warmer Verteidiger unserer religiösen Anschauungen? Nein, bei der Einführung des Bundes der Landwirte in Seitendorf erklärte ein Bundes sendling frei und offen, „ultramontane Bestrebungen" ver folge der Bund nicht. Trotzdem hat der Bund auch in die- fern Dorfe Eingang gefunden. Wahr ist es, wenn damals der Volksverein schon in unserer Gegend seine segensreiche Aufklärungsarbeit entfaltet hätte, wäre manches anders, als es ist. Das Gros der Urwähler der dritten Abteilung ist in den katholischen Dörfern des Wahlkreises dem Zentrums- abgeord. Herrn Kanonikus und Pfarrer A u g u st Rönsch in Ostritz sicher. Mag die Wahl ausfallen, wie sie will, das eiire steht heute schon fest, daß das selbständige Vorgehen der Katholiken klärend im eigenen Lager wirkt. Niemand kann zu gleicher Zeit zwei verschiedenen politischen Parteien angehören. Arbeiten wir deshalb mutig tveiter an der eigenen politischen Schulung, die uns der Volksverein für das katholische Deutschland bietet. Die Sache ist cs wert. (Fortsetzung in der 1. Beilage.) VereinSnachrichten. § Dresden. Kath. Gcsellenverein. Die am nächsten Montatz, den 22. Mai abend» */z9 Uhr statt- findende BrreinSversammlung ist zur Hebung des Standes der VereinSkasse. aus welcher sämtliche durch Beteiligung am Fackelzuge für Se. Majestät den König entstehenden Kosten gedeckt werden sollen, so daß der einzelne Teilnehmer auch nicht einen Pfennig zu zahlen hat. al» Familienabend in Gestalt einer Wagnerfeier gedacht. Da der Geburtstag Richard Wa-nsrS, der 22. Mai, heiter gerade auf einen Montag fällt und die sehr verehrten Herren Direktor Ander-, Lehrer Scheder, Walter, Strietzel sowie Oberlehrer Dünne- bier schon früher dem Unterzeichneten Präses die gütige Zusage gemacht haben, die von ihnen im Kasino veranstaltete Wagnerfeier auch noch einmal für den Gcsellenverein zu wiederholen, so glaubte dieser die ihm jetzt dargebotene Gelegenheit nicht ungenützt vorübergehen lassen zu dürfen und ladet alle lieben Gemeindemitglieder auch hierdurch noch zu dem nächsten Montag */,9 Uhr abend» im großen Saale do» G-sellenhauseS stattfindeyden FanziUenabend auf da» herzlichste ein. Der Präses: Kaplan Riedel. 8 Radeberg. Vorigen Donnerstag fand in RasserS Restaurant eine gut besuchte BollsvereinSversammlung statt. Herr Pfarrer Rudolph au« Dresden hatte in liebenswürdiger Weise de„B«rtrag für diesen Abend über nommen. In trefflichen klaren Worten sprach der geschätzt« Redner über „Einige Glaubenssätze des modernen Un glaubens" und ging besonder» auf die des Materialismus ein. Der lebhafte Beifall am Schlüsse des Vortrages be zeugte, daß dieser mit großem Interesse verfolgt worden war. Herrn Pfarrer Rudolph sei nochmals an dieser Stelle der herzlichste Dank für seine greße Mühe auS- esprochen. r. Der Krie,, in LO«Hen. General Linewitsch telegraphiert unter dem 18. Mai: In der Front der Armeen besetzte am 16. Mai eine kleine feindliche Abteilung den Engpaß von Uandilin. Ein Ver such der Japaner, das Dorf Schahotse zu besetzen, hatte keinen Erfolg, sie wurden durch unser Feuer zurückgetrie ben und zogen sich in südlicher Richtung zurück. Am selben Tage näherte sich japanische Kavallerie unseren Abteilungen durch das Dorf Taoul. Nachdem unsere Truppen Verstär kungen erhalten und eine Abteilung freiwilliger Jäger in die Flanke der japanischen Arrieregarde geschickt hatten, ztvangen sie den Feind, zurückzugehen. 43 Kohlenschiffe liegen unter strengster Ueberwachung durch das französische Kanonenboot „Grenade" gegenüber Nhabä. vor Anker. Etwa 20 andere Kohlenschiffe sind auf der Höhe von Kap Saint Jaques verankert und werden von den« Kreuzer „D'Assas" überwacht. Ein einziges Kohlen schiff, „Kiew", liegt im Handelshafen von Saigon. Man nimmt hier nicht an, daß von der Flotte NoschdjestwenskiS hier direkte Nachrichten eingehen werden, außer für den Fall, daß es in den Gewässern der Pescadores zu einer See schlacht käme. Die „Times" meldet aus Tokio: Nach einer Meldung ans der Mandschurei steht eine Schlacht unmittelbar bevor. Die Russen haben eine Stellung inne von 42 Meilen Länge. Die Japaner rücken in drei Kolonnen vor. Auf dem öst lichen Teile des Terrains haben sich die Russen nach weiter nach Norden zurückgezogen, so daß ihre gegenwärtige vor derste Stellung bei Liuhechen ist. „Daily Telegraph" meldet aus Tokio vom 19. d. M.: Die Vorhut des japanischen linken Flügels griff den Feind 20 Meilen nordöstlich von Kiukiatum und Hsiatatsu an. Beide Armeen stehen jetzt in naher Fühlung mit einand.r. Die Russen im nördlichen Korea operieren von Nowo-Kie- soskoje aus, wo sie Befestigungen und Baracken errichteten und sehr große Vorräte aufgehäuft haben. Neves v«m T«ae. Im Prozesse vor der Zivilkammer des Posener Land gerichts der Bahnwärtersfrau Meyer gegen die Gräfin Kwilecka auf Herausgabe des kleinen Grafen erklärte die aus Montreux nach Posen gekommene Gräfin sich bereit zur Eidesablegung, daß der kleine Graf ihr Zkind sei. Der nächste Termin ist für Anfang Juni in Aussicht genommen. Soest. Ein Schwein, das unbemerkt in die Woh nung einesLandwirts eingedrungen war, fraß einem in der Wiege liegenden Zkinde den halben Kopf ab, so daß der Tod eintrat. Hamburg, 19. Mai. Die Banschlosscr von Ham burg und Umgegend haben heute morgen in allen Be trieben, wo der neue Tarif nicht anerkannt wird, die Arbeit eingestellt. Konstantinopel. 18. Mai. AIS gestern zwei junge Bulgaren in der Monastircr Vorstadt Jenimahale ans ein Pferd Tragkörbe mit Gemüse packten, explodierte eine darin versteckte Dynamitbombe. Die Bulgaren und daS Pferd wurden getötet. Die Polizei fand weitere sechs Bomben. Toulon, 19. Mai. Die Marinepräfektur hat ein Telegramm ans Viserta mit der Nachricht erhalten, daß das Motorboot Quand-nu-,ne mit leichten Beschädigungen an der Küste von Sardinien wiedergefnndcn worden sei. New-Aork. 19. Mai. Mr. Benedict von der Dampf jacht Oneida, der hierher zurückgelchrt ist, nachdem er die auf der Ozeanwettfahrt begriffenen Jachten ein Stück be gleitet hatte, berichtet, daß am Mittwoch abend 7 Uhr 46 Minuten, als er die Jachten zum letztenmal sah, die „Hamburg" erste war. Telegramme. Wiesbaden, 19. Mai. Der dritte Abend der Fest spiele brachte Otto Julius Vicrbanms Fabelspiel „Die ver narrte Prinzeß". Unter Fanfarenklängen erschienen die Majestäten in der großen Loge. Die Kaiserin und die Königin wurden mit Hochrufen empfangen. Als dann der Kaiser an die Brüstung trat, brach das Publikum in drei Hurras au». Die Königin saß zwischen deni Kaiier und der Kaiserin. Neben dem Kaiser saß Prinzessin Friedrich Karl. Warschau. 19. Mai. Bei dem Zwischenfall in der Medojawastraße durch Explosion einer Bombe, welche drei Personen tötete, wurden auch 17 Personen verwundet. Der getötete junge Mann, der die Bombe bei sich trug, brachte dieselbe in dem Augenblicke, als er verhaftet werden sollte, absichtlich zur Explosion. Militärisches. Die Herbstmanöver werden in diesem Jahre größere Nachtmärsclx! und -Gefechte mit sich bringen. Veranlassung hierzu geben die „Lehren des Krieges in der Mandschurei". So schreibt der „Allgemeine Anzeiger für die deutsche Armee" in Görlitz in Nr. 14 folgendes: „Für Nachtangriffe und nächtliche Märsche in d-m Angriff«, raum sind die Japaner gut geschult. Man übte Im Frieden selbst Gefechtsexerziercn im Bataillon nach Zeichen der elektrischen Taschenlaterne. Meist erfelgte der Nachtangriff in kleineren Ver bänden. doch kamen auch einheitliche Stöße von 28 Bataillonen und mehr vor" Bis jetzt steben diese nächtlichen Angriffe und Märsche auf Seiten der Japaner einzig da. und es ist anzunehmen. daß sich die Japaner die lobenden Gutachten deS Königlich sächsischen ersten Generalkommandos im Kaiserrnanöver 1903 und im KorpSmanöver 1904 über die Laterne zu nutze
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