Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 03.10.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190510038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19051003
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19051003
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1905
- Monat1905-10
- Tag1905-10-03
- Monat1905-10
- Jahr1905
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.10.1905
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
fessionen unterwiesen wird. Wo der echte katholische Geist herrscht, dort herrscht in der gesamten Gemeinde die schönste Harmonie und ist der konfessionellen Verhetzung der Nähr- doden entzogen. — Möge der Segen Gottes auf dem Kirchew bau ruhen, damit übers Jahr das Kreuz, mit dem der Turm gekrönt wird, bald heruntergrüben kann von der Anhöhe, wo sich dies Gotteshaus erheben wird. Pslinsryr r)t«»rvschau. Dresden, den 2. Oktober 1S0L. Die gestrigen Besprechungen zwischen dem Reichs kanzler und dem Minister Tittoni in Baden-Baden lvährten bis in den späten Abend. Sonnabend vormittag unter nahmen Minister Tittoni, Senator Blaserna und Gesandter v. Below eine Automobilfahrt nach dem Murgtal. Sonn tag vormittag ist Tittoni abgereist. — lieber den Zus«mmrutritt deS Reichstigcs ist noch nichts bestimmt, da inan gar nicht weih, wie lange sich der Bundesrat mir der Nelchssinanzresonn besaßt; sicher ist nur das eine, daß der Reichstag nick.t mehr in: Monat Oktober einbernfen wird. Bor Nenjabr wird er kaum etwas anderes behandeln als die Reichefinonzrefoiin. Ob eine Flottenvorlage übel Haupt ringeln echt Lud. >si auch noch nicht entschieden, lieber den Tannin de, Eiösinnig des prenß. Lm:dtcig»s ist ebenfalls noch nichts lnsliiiiiit; alle anderen Mitteilungen beruhen aus leer,m Gerede — Die „Asriki-Fohrer" unter den Reichcstagsabge- sind nun programmäßig zmückgekehrt. Bekanntlich ist der nationaUiln'rale Abg. Fries ,ms der Reile veislorben und der Abg, Günter infelge (?> lrankaug früher eingelroffeii. Sonst tief die Reise ohne jeden llnsa'l ah. Das. al'er die 7 Abgeordneten nun die Kolonien Togo nnd K.nnernn kennen, ivird niemand behaupten wollen. Gleichen'! ge stehen wft ganz g:rn zn. das; sie. einen Ei,,hlck in die Verhältnisse derselben gewönne i haben und über manche Fragen sachkundiger urteilen können als andere. Ob sie nun. ivie aagekündigt, eine ,.Fraktion der Afrikaner' bilden wollen, lassen nur daliingesustlt; wir glauben es nichi, weil sonst die gesäurte Reise der LücheUichkeil verfallen würde, und das wünschen wir nicht, wenn auch kein Zentrums, abgeorduetor aa d^r Gleise t"ilg-uommen bat Danzig soll strirgshascn tverdcn? so fordert es die liberale Presse »ud schreibt zur Begründung: „Die Danziger Bucht ist ja wie von der Natur dazu geschaffen, eine große Flotte auszuiielnnen und nicht nur Flottenstation, sondern auch Weritaulage und Haiidelsbnsen z» sei», während sich Königsberg wegen der vorliegenden Hassbildnng nicht zum Kriegshgfen eigne und Memel und Kolberg in jeder Be zielning iinbranchbgr sind. Wie eiber Danzig zur Zeit be- sclxifsen ist. gibt es für den Ernstfall keinen Stützpunkt für unsere Flotte ab. Ja, der Gegner könnte ans der Deinziger Rcx'de deutsche Schisse wegnelnnen, ohne daß die Danziger Forts mit ihrer mangelhaften Ausrüstung im stcmde wären, es zu verhindern. Hafen nnd Depots von Danzig genügen den heutigen Ansprüchen in keiner Weise, nnd die eigentliche Festung ist olme Wert, sie schützt weder Stadt noch Werst." Was diese Geschichte lostet, ivird nicht gesagt! Vielleicht ent decken einige Geographen noch einige Buchten an der Ost- nnd Nordseetüste und fordern, das; dann dieie auch Kriegs hafen werden. Ein Danziger Kriegshgfen hat doch nur Be deutung gegen Rußland; unsere Offiziösen aber versichern, das; wir niit diesem vorzüglich stehen. Auch ist die russische Flotte total vernichtet und Rußland kann uns in abseh barer Zeit ans dein Meere nicht einhalen. Das Liksrrliiigswcscn für die.Kolonien ist im Reichs tage schon wiederhol! der Anlas; recht bitterer Klage geivesen. Die Zenti innsabgeordneten M ü l l e r - Fulda und Er z - bcrger haben es namentlich bekämpft, das; immer nur ganz wenige Firmen zn Lieferungen herangezogen werden. Es erfolgte im letzten Winter auch die Zusage, das; es künf tig besser werden soll. Um so ausfallender ist es, das; in der „Barmer Ztg." jetzt wieder Beschwerde darüber geführt ivird, daß, während sonst sämtliche Beschaffungen für Armee nnd Marine durch die dem Kriegsiniiiisteriniii und Neichs- inarineaint unterstellten Militärbehörden ausgeschrieben werden, der gesamte Bedarf an Bekleidnngs- ivie Aus rüstungsstücken für Offiziere und Mannschaften der deut schen Schntztriippe seit einer Reibe vvn Jahren ausschließ lich bei der Firma Vvn Tippelskirch u. Eie. ohne jede Aus schreibung, und olme das; irgend ein anderer Fabrikant zum Mitlbewert' ansgefvrdert wäre, in Bestellung gegeben ivird. Tie Kvlvnialverwaltnng habe vordem mit der Firma von Tippelskirch n. Eie. einen längeren Vertrag abgeschlossen, der bis l905 1906 lief, aber schon 1908, also drei Jabre vor Ablauf, ans weitere >0 Jabre verlängert worden sei. Wir balten diese Beschwerde für ganz begründet, es ist doch keine Art. das; man eine Firma alles verdienen läßt, zumal dieie im Vorjahr nicht einmal alle Lieferungen selbst ans- führen konnte, sondern an andere abgeben mußte, obwobt daselbst nahezu Tag und Nacht und alle Sonntage ge arbeitet worden ist. Man ist ob der Bevorzugung dieser Firma nm so inebr erstaunt, als doch bekannt ist, das; ein sehr hoher Staatsbeamter früher mit derselben in der eng sten Fübliiug stand und auch setzt noch Aktien der Gesell schaft besitzt. Gewiß soll desbalb diese Firma nicht von staatlichen Lieferungen ausgeschlossen werden, aber sie soll noch weniger ein Monopol bierfür erbalten. Der Reichstag hat bisher vergebens geredet, wenn diese neueste Beschwerde sich bewahrheitet. Eine richtige Selbsterkenntnis bat der Direktor des Kohle»smiidkats, Geheimer Koininerzienrnt Kirdorf, zn Mannheim ans der Generalversammlung des Vereins für Sozialreform an de» Tag gelegt; er sagte, daß ilm niemand in den Reichstag wähle! Tannt dürfte er Recht haben! Obwobl wir Kirdorf für einen sebr begabten Mann balten, für eine höchst tüchtige Arbeitskraft, so sind doch seine sozialen Anschauungen so verkebrt, daß er weder im Volke noch im Parlamente damit Anklang finden wird. Ferner meinte er: „Der Zweck der Arbeiterorganisationen ist der Kampf, die Herrsckfast bezw. die Vernichtung unseres blübenden Wirtschaftslebens. Soweit die Gewerkschaften unter sozial- demokratisck>er Leitung stehen, ist ibr Ziel in politischer Rich tung bekannt. Der cknistlich-soziale Teil der Arbeiterorgani- sation erscheint weniger gefährlich. Ich bin nicht dieser Meinung. Ich lxckte die ckn Etlichen Gewerkschaften für ge fährlicher als die sozialdemokratischen. (Große Bewegung.) Die sozialdenwkratische Richtung sagt offen, wohin sie steuert. Die andere Richtung steuert unter dem Mäntelchen des Christentums (Unruhe): sie weiß, daß die sozial- demokratisck)e Herrschst, wenn das Endziel erreicht ist, nicht von langer Dauer sein wird. Dann hofft sie, daß ihr die Herrsckfast zufällt, und damit hofft sie, unser Wirtschasts- leben zu beherrschen und das Geistesleben zu fesseln. (Ge lächter.)" In diesen Worten liegt eine höchst ehrende An erkennung der christlichen Gelverkschaften; dieser Ausspruch muß ihnen Tausende von Arbeitern zufllhren. Jedenfalls kann kein Sozialdemokrat mehr sagen, daß diese für den Ar- beiter zu wenig tun. — Ein Genosse, der bald fliegen wird, ist der sozial demokratische Reichstagsabgeordnete Schmidt. Wenigstens herrscht in seinem fünften Berliner Wahlkreise eine sehr große Mißstimmung gegen ihn. Weder in der Frage der Maifeier, noch in Sachen der Stellung der Gewerksclfaften zur Partei bat Robert Schmidt den Geschmack seiner Wähler getroffen, diese sind vielmehr von dem „abwiegelndcn" Auf treten ihres Abgeordneten aus dem Jenaer Parteitage sehr wenig erbaut und nehmen es ihm besonders übel, daß er zu den 11 Eignern der Bebelsck>en Resolution über den Massen streik gehörte. In der demnächst stattfindenden Parteiver- sammliing soll deshalb gründlich mit Schmidt abgerechnet »verden, der schon nach dem Kölner Gewerkschaftskongreß, wo er als Gegner des Generalstreikes nnd der Arbeitsrnlfe am 1. Mai anftrat, Mühe batte, das Mißtrauen und die Unzufriedenheit der Wähler zn beschwichtigen. Am meisten erbittert bat die Genossen, daß Schmidt in Jena an den Reichtum Bebels erinnerte nnd diesen läclferlich machte durch dessen Aufforderung, das; man beim Generalstreik eben lningern müsse. Bebel wußte gar nichts zn erwidern, als das; er vor langer, langer Zeit auch einmal gehungert habe. „Lang, lang ist's her!" so können mit Bebel auch manche der ameritanischen steinreichen Millionäre singen! Einem Genossen, der so die Wabrheit sagt, muß freilich der Stuhl vor die Tür gesetzt werden. Oesterreich-Ungarn. — Die Anhänger der.Koalition haben bei der Polizei die Abhaltung eines Fackelzuges für den 3. Oktober an- ! gemeldet. der vor gen Klub der Kossnlhpartei ziehen soll, i Gleichzeitig haben die Sozialisten für denselben Abend einen Fackelzug ungemeldet. dessen Zielpunk: die in der Nähe des Kossuthklubs belegene Redaktion der sozialdemokra tischen Zeitung Nepszama ist. Die Polizei trifft mnfassende Maßregeln, um einen Ziisanmienstoß der gegnerischen Par- leien zn verhüten. — Gin tschechischer Bolkstag in Brünn, an dem auch niedrere Reichstags- nnd Landtagsahegeordnete teilnahmen, genehmigte einstimmig eine Resolution, in der die tiefste Erbitterung darüber ansgesvrocben wird, daß die deutschen führenden Kreise in Brünn ans den niedrigsten Beweggründen die berechtigte Forderung zur E-Achtung einer tschechischen Universität in Brünn zn wüsten politisch-nationalen Hetzen mißbrauchten. Die Versammelten erklärten feierlich, daß eine zweite tschechische Universität sobald wie möglich nnd zwar einzig und allein in Brünn erricbtlt werden müsse. Die Pflicht der Regierung sei. gewissenhaft und ehrlich für alle Bedürfnisse der Völker zu sorgen. Belgien. — In Lüttich wurde der internntionelc Anwalts- kongrcß unter zahlreicher Beteiligung des Auslandes durch den Justizminister van den Henfcl eröffnet. Es waren Vertreter ans Deutschland, Frankreich, Rußland, England, Dänemark. Holland und der Schweiz erschienen. Für den Berliner Anwalt-Verein begrüßte Justizrat Dr. Edwin Katz den Kvngieß. für den Kölner Anwaltsverein und den deutschen AnwaltKag Justizrat Dr. Heiliger. Frankreich. — In einein Sonnabend unter dem Vorsitze des Präsidenten Lonbct im Elhsve abgehaltenen Ministerrat wurde der Zusammentritt der Kammern ans Montag, den 80. Oktober festgesetzt. Ministerpräsident Ronvier gab eine Uebersicht über die Verbandlnngen betreffs Mcnokko lind über das deutsch-französische Abkommen. Weiter teilte ec mit. das; die russische Regierung Frankreich zu einer neuen Konferenz im Hang eingeladen habe. Frankreich hat die Einladung angenommen. Der Minister des Innern Elicnne machte Angaben über die Lage im Ansstandkgebiet von Longwh. Die Arbeit ist teilweise in den Fabriken wieder ausgenommen worden nnd es ist aller Grund zur Hoffnung ans eine baldige Wiederaufnahme in vollem Umfange vor handein Ans Vorschlag des Krieg-Ministers beschloß so dann der Ministerrat, die Kommandanten des 8., 15. und 20. Armeekorps in ihren Kommandos zn belassen. Cnglasd. Tie Staatseinkünfte ans dem mit dem 30. Sep tember schließenden ersten Finanzhalbjahre ergaben eine Znnalnne von 71 850 Pfund Sterling gegen den gleichen Zeitraum des Jabres 1901, trotzdem die Teesteuer herab gesetzt worden ist. Spanien. — Der Finanzminister erklärte, die Regierung studiere die Mittel zur Besserung des Wechselkurses; sie hoffe, in kurzem den Kortes den Entwurf eines Gesetzes unterbreiten zn können, das sie zu allen dafür erforderlichen Maßnahmen ermächtige. Im weiteren gab der Minister bekannt, er werde die Ausgabe von Schatzbonds anfschieben, denn er ziebe es vor, die Rückzahlungen an die Bank von Spanien ans den Bndgetüberschüssen zu leisten. Ferner beabsichtige er. für alle Zölle die Zahlung in Gold einzuführen. Schweden — Die Wahlen znr Zweiten Kammer sind jetzt abge- schlossen; sie zeigen, daß eine Verschiebung nach links statt- gefunden hat. Von 280 Wahlen sind 61 Neuwahlen. 10 der Nengewählten sind Sozialdemokraten, welche früher 4, jetzt 14 Vertreter haben, mindestens 84 gehören der liberalen Partei an. Die Parteistellung znm Reichstag kann noch nicht bestimmt angegeben werden, da viele der Gewählten ihren Standvnnkt noch nicht genau präzisiert haben. Seitens der Rechten rechnet man darauf, daß 107 Mitglieder der Rechten und Moderate, 109 Liberale nnd 14 Sozial demokraten gewählt sind, während nach Meinung der Linken 116 Mitglieder der Linken, 100 Mitglieder der Rechten und 14 Sozialdemokraten gewählt wurden. Hinsichtlich der Stellung der Gewählter, zur Proportionalen Wahlmethode meint die Rechte, daß 18 l Gegner derselben ge wählt sind, während die Linke die Zahl « ns 150 veranschlagt. Rußland. — Per Kaiser sandte am 28. d. Mts. folgendes Tele gramm an Minister Witte: Ich beglückwünsche Sie zn Ihrer Rückkehr aus Washington, nachdem Sie meinen Ausnag, der von der größten Wichtigkeit für den Staat war, glänzend ansgeführt haben. Ich lade Sie ein. am Freitag zu mir nach Bjölküfund auf die Jacht Polarstern zu kommen. Die Jacht Strela wird Ihnen auf meinem Befehl zur Verfügung gestellt werden. — Die Jacht Strela kam nm 29. d. MtS. nachmittags 4'/, Uhr bei Björkesund an. als Ihre Majestäten sich an Land befanden. Um 6'/z Uhr abends kehrte der Kaiser an Bord des Polarstern zurück und sandte sofort ein Boot für Wrtte. der dann von dem Kaiser empfangen wurde und ihm Bericht erstatt» ts. Der Kaiser verlieh Witte den Grafentitel und trank während des Diners auf sehr Wohl. Für den folgenden Tag wurde Witte zur kaiserlichen Frühstückstafel geladen und trat dann an Bord der Strela dir Rückreise nach Petersburg an. — Während des Semstwo-Ävngresses hat sich eine Sondergruppe gebildet, die sich den Namen Konstitutionelle Nationalisten-Partei beilegte, nnd der sich einige hervor ragende Persönlichkeiten angeschlossen haben. — Wie die Petersburger Telegraphen-Agentur erfährt, hat die russische Negierung bei Japan durch Verinittelung Frankreichs Vorstellungen erhoben über die Lage der russi schen Gefangenen, welche wegen Fluchtversuchs von den ja panischen Gerichten zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden, während in Rußland solche Vergehen nur mit Disziplftrar- strafen geahndet werden. — Dis Leiche des Generals Koudratcnko, des Heiden von Port Arthur, ist in Odessa eingetl offen. Bei der unter Teil nahme der ganzen Bevölkerung hier abgehaltenen Traner- feier gedachten Vertreter der Generalität »nd der Be hörden der Verdienste des- Gefallenen. Der Sarg war mit Silberkränzen bedeckt, die von der Mandschurischen Armee den Generalen Lencwitsch und Stöffel, der Stadt verwaltung von Odessa und anderen Städten gewidmet waren. Von hier erfolgt die Ueberführung des Sarges ans einer Laffette ruhend, unter Geleit einer Ehrenwache, die aus Mannschaften der ehemaligen Besatzung vrn Port Arthur zusammengesetzt ist, nach Petersburg, wo die Bei setzung in Anwesenheit des Kaisers erfolgen soll, Japan. — Der Kongreß der vereinigten Handelskammer», der einbernfen ist, um über die Entwickelung von Handel und Industrie nach dem Kriege zu beraten, ist in den Räumen der hiesigen Handelskammer eröffnet worden. Neunund vierzig Handelskammern sind vertreten. China. — Entgegen den Meldungen, wonach die Entsendung der chinesischen Kommission zum Studium fremdstaatlicher Einrichtungen infolge des bei der Abreise erfolgten Boniben- attentats ans unbestimmte Zeit verschoben sei, wird der Kölnischen Zeitung aus Peking berichtet, daß durch den ermähnten Vorfall nichts an dem ursprünglichen Programm geändert ist nnd die Kommission, wie ursprünglich beab sichtigt, ibre Reise antreten wird, ilebrigens wurde von der Kommission niemand durch die Explosion verletzt, nur einige ihrer Mitglieder erlitten unbedeutende Quetschungen. Marskk». — Das deutsch-französische ttvereinkommcn hat hier, wo man seit einigen Tagen mit Besorgnis den Nachrichten hierüber entgegensah. einen guten Eindruck hervorgerufen. Die Wahl vor: Algeciras als Konserenzort wurde wegen seiner Nähe mit Marokko sehr gut ausgenommen. Die Nachricht von dem Abschluß der Anleihe ließ das Mißbe hagen der Finanz- nnd Handelskreise schwinden, wo man infolge des hohen Wechselkurses eine Krise befürchtete. Klus den deutschen Kolonien. — Ein Telegramm des Kommandanten der Thetis ans Taressalaam vom 30. September meldet: Ein See- soldatendetachement ist am 26. September von Taressalaam nach Mohoro abgegangen znr Ablösung der Bnssardmann- schaft des Oberleutnants zur See Pasche; Paasche bleibt dort; ferner Hanptmann v. Schlichking mit 21 Marine- soldaten nach Kibaka. — Das Tanga-Detachement geht an fangs Oktober auf der Uganda-Bahn nach Muansa, wird durch Thetis-Personal ersetzt. — S. M. S. „Bussard" geht am 30. September nach dem Süden, um die Bussard- Detachements Lindi und Mikindani gegen die Verstärkungen anszntmisckfen nnd zum Einziehen seiner Detachements Kilwa und Mohoro. — S. M. S. „Thetis" bleibt vorläufig in Daressalaam. Aus Stadt und Land. Dresden, den 2. Oktober 1906 Tageskalender für den 3, Oktober. 1844. s Hans Makart zu Wien. Hervorragender Maler. — 1866. Frieden zu Wien. Beendigung des österreichisch-italienstcken Krieges. — 1824 -j- Jens Baggesen, dänischer und deutscher Dichter zu Hamburg.— 1735. Präliminar-Frieden von Wien. Beendigung des polnischen Thronrolgckrieges. — 1722. * Johann Heinrich Tischbein der Aeltere zu Heina in Hessen. Hervorragender Maler. — 1187. Einnahme Jerusalems durch Sultan Saladin. —* Wetterprognose des König!. Sachs, meteoro logischen Instituts zu Dresden für den 3. Oktober: Witterung: regnerisch. Temperatur: unternormal. Windursvrung: Westwind. Luftdruck: tief. —* So. Königliche Hoheit Prinz Waldemar von Preußen ist ans Kiel zum Ferienaufenthalte auf dem Weihen Hirsch angekommen. —* Der bisherige Kaplan von Dresden-Neustadt, Herr Franz Feßler, ist zuin Hofkaplan Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Johann Georg ernannt worden und hat seine Stellung am 1. Oktober angetreten. —* Anläßlich des Namensfestes Seiner Masestä des Kaisers und Königs Franz Joseph I. wird auf Veran- lassnng der hiesigen k. und k. Gesandschaft am Mittwoch, den 4. d. M., nm 10 Uhr vormittag- in der kotbolischen Hofkirche zu Dresden eine heilige Messe gelesen werden. —* Da- Gerücht, Graf Dönhoff, der preußische Gesandte am Dresdner Hofe, sowie an den Höfen von
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder