Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 17.10.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190710175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19071017
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19071017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-10
- Tag1907-10-17
- Monat1907-10
- Jahr1907
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.10.1907
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Rr. LS». Donnerstag den t7. Lktober i MchMe Wtks Jahrgang. «rschrtn« täallch «ach», mltku-nahn,» t>»r So»«, und Zesitag». V«»u»Opre»S r Bierlelj l X ^«1 4 tvhn» Bellcllgeldi. für Oesler. reich S v k. Bei a a Prilanklalien I.HeiiungsvrriSlisle Rr Wb«. HtniXlnummer w Pi. — «i-datn»»« Snrechilin'd « » i">e I Mllbhällgigcs Tageblatt für Wahrheit, Recht «.Freiheit Die Grundsteinlegung der zweiten kathol. Pfarrkirche zu Chemnitz. Vom lferrlichsten Wetter begünstigt, vollzog Sonntag den 13. -Oktober nachmittags 3 Uhr der bochw. Herr Bisckfas Tr. Aloysius Schaeser die Grundsteinlegung der nenen katholischen Kirck>e. Die Feier, welck-er viele Hnn- derte von Menschen beiwohnten, gestaltete sich zu einer imposanten LUlndgebnng katholisckx'n Lebens. Im ge schlossenen Zuge, welckxm ine Schulhofe Aufstellung ge- nomnren lxrtte, wurde der hochiv. Bischof, umgeben von einer gros;en Zahl geistlicher Herren — außer den hier amtierenden Geistlichen vxiren awvesend: Herr Konsistorial- rat Hartmann-Tresden, Herr Pfarrer Grohmann-Zwickau. Herr Präsekt Müller-Dresden und die Herreil Kapläne: Gottfried-Mittweida, Witkowski-Leipzig und Scheiering- Dresden — »ach dem Bauplatz«.' geleitet. Knaben und Mädchen der 2. katholischen Bürgerschule, der Jünglings verein und der Gesellenverein niit Hahne schritten der Geist lichkeit voran. Ihr folgten die Kirchväter, der Schulvorstand, die Herren Lehrer beider katholischen Schulen, der Verein katholischer Kanfleute und Beamten „Columbus", der Männcrverein und der Arbeiterverein. Ans dem Platze der Grundsteinlegung, welcher mit Halmen und Gnirlanden ge schmückt nar, die Stelle des Hoclxiltars bczeichnete ein großes Kreuz, hatten sich zur rechten Seite die Ehrengäste versammelt. Unter ihnen bemerkten wir den außerordent lichen bayrischen Gesandten und bevollmächtigten Minister Graf von Montgelas-Tresden, Herrn und Frau Baronin Schönberg-Nothscbönberg, Frau Baronin v. Wuthenau, die Herren Oberbügermeister Tr. Beck, Bürgermeister Tr. Sturm, Stadtrat Tr. Scheuffler, Stadtverordnetenvorsteher Justizrat Eulitz als Vertreter der städtischen Behörden, die Herren Superintendent Tr. Hoffman», Läa Wolf, Pfarrer von St. Markus, und Pfarrer Börner, Eh.-Hilbersdorf als Vertretre der evangelisch-lutherischen Geistlichkeit, Herrn Schulrat Tr. Böhme als Vertreter der städtischeil Schul behörde und viele andere Damen und Herren. Ans dec linken Seite hatte der Kircbenck)or von Chemnitz ll Auf stellung genommen. Nach Beendigung der Weil)e des Kreuzes intonierte der Kirchenchor den Festgesang „Preis und Anbetung" von I. v. Rheinberger. Hieraus betrat .Herr Pfarrer K a tz s ch m a n n das mit den päpstliche» Farben geschmückte Podium und verlas die dem Grundstein eingefiigte Urkunde. Dieselbe enthält die Entwickelung der katholischen Kirche in Chemnitz, sowie die Namen der derzeit regierenden geistlichen und weltlichen Gewalten und der mit dem Bau dei Kirche in Verbindung stehenden Personen, lieber die Entwickelung der Kirche sei Nachstehendes erwähnt: Mit dem vom Kaiser Lothar III.. Herzog zu Sachsen, im Jahre 1127—1136 gegründeten Benediktinerkloster St. Johannes, dem sogenannten Berglloster zu Chemnitz, er blühte. und mit der zwangsweisen Anshebung dieser Glanbensfeste im Jahre I 5,40 erlosch der öffentliche katho lische Gottesdienst in dem Stadtgebiet. Crst im Jahre 1620 wurde in der vor der Stadt gelegenen, vormals znnr Bergkloster gehörigen Schlosst irckx', zunächst von Zwickau ans monatlich einmal wieder Gottesdienst eingerichtet. Das Wachstum der katholischen Gemeinde nötigte be reits im Jahre 1626 zur Beicklaffung eines mehr im Inneren der Stadt gelegenen Gotteshauses. Zn diesem Zwecke wurde das am Noßmarkt gelegene „Hotel de Sare" käuflich erworben und zu einer Kirche, Pfarre und Schule umgestaltet. Tas neue Gotteshaus, St. Johannes Nep. ge weiht, wurde am 12. Oktober 1626 feierlich konsekriert. Bei der anhaltenden großen Bevölkerungsznnalmie der Stadt, mit 10 003 Einwohnern im Jabre 1626 und 204 5,00 am 1. September 1007, wuchs auch die Zahl der Katholiken, so daß die Erbauung eines zweiten Gottes hauses nötig wurde. Bereits im Jahre 1601 bildete sich unter dem Ortspfarrer Joseph Müller zu gedachtem Znx'cke ein Verein, dem -es schon nach vierjährigem Mühen gelang ein geeignetes Grundstück für den Preis von -10 060 Mark zu eiwerben, doch wurde im Jahre 100-1 ein Teil des Areals der katholische» Schulgemeinde überlassen, welche daraus eine ziveite Schule' erbaute und die zugehörige Turnhalle bisher zum Gottesdienst niitbenützen ließ. Wie nötig der 2<an einer zweiten Kirche ist. ersieht man daraus, daß der eine Psarrbezirk bereits 400 Taufen. 00 Tranngen, 221 Beerdigungen, 00 Versehgänge und 4403 Kommunikanten zu verzeichnen lest, neben 060 schulpflich tigen Kindern, denen Religionsunterricht zu erteilen ist. ' Tie Kosten des Kirchenbaues sind ans 175,000 Mark für den eigentlicheil Bau mit 0i>0 Sitz- und 600 Steh plätzen, nach den Plänen des Architekten .Hanns Paul Wingen in Chemnitz, veranschlagt und der Aufwand für Glocken und innere Ausstattung aus 5>0 000 Mark, der Bau selbst soll bis zum Osterfest 1000 fertiggestellt Nemden. Die neue Kirche wird auf Wunsch der großen Wohl täterin dem heiligen Joseph geweiht. Nach Verlesung der Urkunde erfolgte der eigent liche Weiheakt des Grundsteines und der Funda mente und eine Ansprache des hochwürdigsten Herrn. Er führte aus. wie nur durch die Kirche ein Aus gleich der bestehenden sozialen Gegensätze herbeigeführt werden kann, und daß er sich überzeugt habe, daß gerade in einer Industriestadt wie Chemnitz der Bau einer neuen katholischen Kirche eine Notwendigkeit sei. Wenn in der Gegennxwt die Harmonie der mensck>lichen Gesellsckfast ge- ! stört werde durch den Ruf nach sozialer Gleichheit, die nickst durchführbar sei, so »erde eben in der Kirche der Blick ge- . richtet auf das Endziel, das ewige Ziel, das die Unzn- i friedenheit und Ungleichheit zu heben vermöge. Tas Gebet und der Gesang des „V,-ni mnu-ta xpiritlm" beendete die feierliche Handlung. Sodann spendete der Bisckwf den Segen, worauf die üblichen Hannnerschläge erfolgten. Nach Beendigung derselben wurde der hochwürdigstc .Herr in die Turnhalle geleitet. Mächtig sckeillte hier dem Bischof das „l'h'e«> mu-«-r«hm" voll Fr. H. Hacker bei seinem Einzüge als Begrüßung entgegen. Tedeniii und sakramen taler Segen beendete hier die seit Hunderte von Jahren in Chemnitz nicht mehr slattgesnndene Feier. Herr Pfarrer Katzschmann vereinigte hierauf die hohe Geistlichkeit, die Kirchenväter: Herr Oberposlassistent Bleeker und Herr Oberlehrer .Hesse, die Bauleitung: .Herr Architekt Willigen .Herr Banmeister Rieß, sowie den Dirigenten des Kirclen- ckwres, Herrn Lehrer Böhm, zu einem Festmahl in der Psarnvohnung. Abends fand in dem grossen Saale des (yesellsckvlsts- Hauses „Eintracht" in der Aue eine Festversaininlnng statt. Ter Andrang hierzu New so groß, daß nur ein Teil der Er schienenen Platz finden konnte, trotz der außerordentlichen Bemühungen der Herren Ordner, die der Arbeiterverein stellte, lvelche immer von neuem bemüht waren, die Er schienenen nnterzubrin-gen. Auch hier wurde der Bi'chof bei seinein Erscheinen vom Kirchenchor mit dem „IR'-a mw,-r<hm" begrüßt. Nachdem Fräulein Bleeker eineil voll .Herrn Oberlehrer Hesse verfaßten Prolog vorzüglich zum Vortrag gebracht leilte. hielt -Herr Pfarrer Katz'cbniann die Begüßnngsanspracke. El' grüßte zunächst die ganze Ver sammlung mit dem katholischen Gruße „Gelobt sei Jesus Christus", insonderheit aber de» bocbwürdigsten Bischof, die Herren Konsistorialrat .Hartmann, Pfarrer Joseph Müller, Präfekt Müller, ferner die Ehrengäste -Herrn Grasen v. Montgelas, Herrn Grasen Schönburg mit Gemahlin und die übrigen hoben Persönlichkeiten. Hieraus führte der Redner ans, daß ihn am leutigen Tage ein zweifaches Ge fühl beseele, das (hcfiibl der heiligsten innigsten seligen Freude über das begonnene Werk und das Gefühl des beißen Tankes. Sein Dank galt in erster Linie dem hoch- würdigsten Herrn Buckes für die große Liebe, Opfer und Sorgfalt, womit er den Bau des Gotteshauses förderte. In zux'iter Linie galt sein Tank Herrn Pfarrer Joseph Müller, welckler 1001 das Kircleiibcmkomitee gründete und somit den Gnmd zur neuen Kirche legte, und dessen treuen, unermüdlichen und gewissenhaften Mitarbeiter Herrn Pro kurist Hartman». Innigen Tank zollte der Herr Pfarrer des »eiteren dem Bouisatiusvereine und insonderheit der edlen Stifterin der großeil Gabe, durch welche es erst mög lich wurde, daß scheu jetzt mit dem 2*au begonnen werden tonnte. Sein Tank galt aber auch allen den tausend Gebern und Geherinnen ans aller Welt, welche in den vieleil Jahren zum Kirchenbau beigesteuert haben. Ferner dankte der Herr Pfarrer den städtischen Behörden für ihr Ent gegenkommen und für die Beteiligung bei der Feier. Seine Ansprache endete mit dem Wunsche, daß der liebe Gott das begonnene Werk gnädig zu Ende führen möge, und einem stürmisch allsgenommenem Hoch auf inner» geliebten Ober hirten mit dem Gelöbnis, allezeit treue Glieder der katho lischen Kirrte zu sein. Hierauf wurde von .Herrn Lehrer Böhm die Ballade „Archibald Tonglas" in vorzüglicher Weise zum Vortrag gebracht. Tie Begleitung wurde von Herrn Lehrer Kretzschmer in ebenso vortrefflicher Weise gespielt. In längerer Ansprache toastete sodann Herr Pfarrer M ü l l e e auf die drei Geneilten. Herr Prokurist H a r t in a n n brachte ein Hoch aus den Beginner des Kirchenbaues. .Herr» Pfarrer Müller, und den Vollender desselben, .Herrn Pfarrer Katzscb mann. aus. Nachdem vom Kirchenchor der Festgesang „Preis und Anbetung" gesungen worden n>ar, nalun der Herr Bischof das Wort. Auch er dachte zunächst der großen Wohltäterin und legte als Leitmotiv für die große Gabe die Liebe zu Grunde. Sodann richtete er herrliche Worte der Erbau»» l und der Ermahnung an die Anwesende». Er bezeicbnete l ie Liebe als einen O.nell, »sicher die sozialen Gegensätze Über drücken helfe, forderte zur Mitarbeit au der Ausgestaltung und Vollendung des begonnenen Werkes ans und gab der Hoffnung Ansdruck, das, er. wen» er der nenen Kirche die Weihe erteilen würde, sagen könne: „Tie Liebe bat gebaut und vollendet zum Segen dieser Oiemeinde." Für den zweiten Teil des Abends batte Herr Präfekt M üller einen Vortrag über: „Tie Ouellen des religiösen Lebens" übernommen. Ter beliebte und ausgezeichnete Redner legte dar, wie die Religion die Kraft verleibe, sitten gemäß zu leben, wie sie den Charakter veredle, wie di' Familie durch die Religion an Würde und Festigkeit ge wonnen habe und Nelcbe Segnungen durch dieselbe der bürgerlichen Gesellschaft ertvacksten. Die zündende Rede weise riß auch die Zuhörer fort und nicht endenwollender Beifall lohnte den Redner für seine Ausführungen. Herr Kateck>et Runge aus Waldheim sprach sodann über die Bede»tnng der Katbölikentage. Auch er erntete de» Beifall der Annesenden. Ten nnterlialtenden Teil hatte auch hier der Kirchenchor übernommen Es kamen zur Darbietung: Largo von C. F. Händel und Meditation von Bach-Gounod für Violine (.Herr Assistent Leitner), J»srr»««w»rd»n die« gespult. PkttlzeNc ol>. deren Raum mit 18 4 Reklame» mil L01 die »eile berechn., bei Wicderk,. bedeut. Rabatt. Buchdroikerri, Strdatti»« »nd iSrschäftbfteller Dresden Harmonium (Herr Lehrer Böhm) und Klavier (Herr Lehrer Wittig). Zwei Duette: Herbstlied und Volkslied von Mendelssohn (Herr Lehrer Böhm und Fräul. Bleeker) und vier Chorlieder: Wandrers Nackstgebet, Wandrers Nachtlied, Tie blauen Blumen von Schottland und Heim kehr. Tie Darbietungen gereichten dem jungen Chor und seinem unermüdlichen und rührigen Dirigenten zur hohen Ehre. .Herr Lehrer Schröter aus Dresden zollte in be redter Weise den Sängern und Dirigenten besondere Aner kennung und forderte znm Tanke für die Leistungen zu einem Hoch ans die Sängerschar ans, nelckem slendigst enl- sprocken wurde. Auch Herr Pfarrer Katzschmann schloß sich in seinem Schlußworte diesem Tanke an und dankte sodann, noch allen denen, nelcke znm Gelingen des Abends beige- tragcn hatten. Hiermit hatte auch der Festabend sein Ende erreicht. Aus Wiedersehen zur Kirchweih! —el. 'kckOdLN, sen 16 Okiover .9'"" — Seinen 5> I. Gehaltstag beg-'ht heute, den 10. d. M>s. der Bischof von Metz. Willibrord Bcnzlcr. In Nieder hernee bei Iserlohn wurde er am 16. Oktober 165>3 geboren. Nach Absolvierung des Gymnasiums zu Münster und Vollendung seiner theologischen Studien zu Innsbruck und im Klober Beuron wurde er vor 30 Jahren znm Priester geweiht. Schon sechs Jahre später wurde er Prwr und im Jahre 1603 Abt von Maria-Laach, dieser idyllischen Klostermeker- lassung. für die Kaiser Wilhelm ein besonderes Interesse empfindet. Das Jahr 1001 brachte ihm die Ernennung znm Bischöfe von Metz. Kaiser und Reichskanzler. Mit ganz besonderer Sclfärse betont die liberale Presse, daß der Kaiser mit der Schwenkung in der Neichspolitik ganz einverstanden ist, das glauben wir auch und znew trotz der Rede in Münster. Man lasse sich nickst enilnllen: nicht Reden entscheiden in der Poli tik, sondern Taten, und diese vollzieht der Reichskanzler. Zwischen dem Kaiser und Reichskanzler besteht überhaupt ein sehr herzliches Ciinernehme». Das „Berl. Tagebl." meint, die nenen Männer in der Diplomatie seien über den Reichstag und den Kanzler hinweg bernsen worden-, der letztere müsse sich damit begnügen, die formelle Veran;- woitnng für den Wechsel in den hohen Stellen zu über nehmen. Jit die Berufung der Staatssekretäre und Bot in aste r hat der Reichstag verfassungsmäßig nicht hinein- zureden. Tie „Deutsche Tagesztg." meint hierzu: „Wer die Verhältnisse auch »nr einigermaßen kennt, wird wissen, daß gerade die neuesten Ernennungen den besonderen Wünschen des Reichskanzlers entsprochen haben." Das dürste stimmen, zumal nun der Gegner Tschirschky ans- geladen worden ist. Tie Gklirrnlvcrsai»iiili,ng der dcntschcn Anti-Duell- Liga fand am 13. d. M. im „Russischen Hof" in München statt. In der Mitgliederrersainnilniig, der eine Sitzung des Aklionskomilees voransgegangen ivar, gedachte der Vor sitzende' Miro» Moreau in einem warmen Nachruf des Ausscheidens des Präsidenten der Liga, des Fürsten Ka il zu L ö in e n st ei», jetzt Frater Rahinnndns im Tominikaiierkloster zu Venloo. Tie Versammlung beschloß, ein Toiilestelegramm an ihn zu richten. In der Präsidial- srage ist insofern eine Einigung erzielt worden, daß ein ! provisorischer engerer Ansschnß, bestehend ans den Herren Gras Erbach-Fürstenau. Oberbürgermeister Tr. An- i toni - Fulda und Baron E r a m e r - K lett - München > bis zur deiinilive» Ernennung des Präsidenten die Ge schälte führt. Tie Redaltion der Mitteilungen soll in Zn- Innst init der der österreichischen vcreinigt werden. Bei der Besprechung der Mitglieder wies Univenilätsprosessor v. A »i i i a a»f die erfreuliche Benegnng in der freien Sl»deiile»sclaft iFiiikenschaitl bi», die znar prinzipiell leine Olegiier des Tnells sind, aber sich zu dem Griuidiatz bekennen, daß die schiedsgerichtliche Austragung einer Affäre der Austragung durch die Waffen nicht »acbstelu. In der öffentlichen Versammlung, zu der auch Tarnen er schienen waren, referierte zunächst .Herr R'eckUsanwalt R n m p s über die Geschäftslage der Liga. Ter Redner brachte reiches statistisches Material über die greß angelegte Tätigkeit der Liga. Auch wurde darauf lüngewie'en. daß die Liga alle, die prinzipiell gegen das Tuell sind, in ihren kl,'eiben willkommen beißt. Niemand bindet sieb durch seinen Eintritt in die Liga tersönlicb. Tie Liga nimmt ihren Mitgliedern nicht das Versprechen ab, kein Tnell einzn- gelien. Tas Mitglied, das ein Tnell eingebt. wird nicht ans der Liga ausgeschlossen, allerdings wird angenommen, daß es durch diesen Schritt feinen freiwilligen Austritt ans der Liga erklärt. Tie Liga bat keine konfessionelle oder poli tische Färbung. Ter Zweck der Liga ist lediglich ei» humani tärer. Tie .Hauptsache besteht darin, dem T n e I l g e g n e r d e n nöti g e» g eselIsck> aftli ch e n Ist ii ck halt zu geben. Im Anschlüsse daran sprach Professor P. Amira über: „t^esichtspniikte der Aiitidiiell-M'wegiiiig." Von dem Gedanken ausgehend, daß die Liga nicht nur das Tnell be kämpft, sondern Po» einem höheren Gesichtspunkt aus gehend pielmebr die Verbesserung des Ebrenschntzes zu ihrem besonderen Ziele bat. sprach der Redner über den Schutz der Ehre. Ter Schutz der Ebre lxit die sogenannte äußere Ebre, d. b. die Achtung znm Objekt. Das Duell ist jedenfalls ein ungeeignetes Mittel des Ebrensckmtzes ans dem Gebiete der Sitte, aber auch ans dem Gebiete des Strafrechtes in Beleidignngssachen ist vieles eingestandener- ! r.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite