Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 19.02.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191102194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19110219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19110219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1911
- Monat1911-02
- Tag1911-02-19
- Monat1911-02
- Jahr1911
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.02.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sprachecke des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins. Margueritentag. Da hätten »vir einmal »nieder eine herrliche Bereicherung der deutschen Sprache: Margueriten- tagl Wie vornehin das klingt, nicht wahr? Es geht doch nichts über das Französische! Und wie einfältig und ge schmacklos würde Mahliebchentag klingen, gelt? Oder gar Wucherblumentag oder Tausendschönchentag oder — Gänse- blümchentag? Wie durum, lächerlich, albern — gegenüber dem „eleganten" Margueritentag; es liegt so etwas Ich- »veitznichtwie darin, so etwas Unausgesprochenes (was sich nicht auf das » allein bezieht! Die Schriftleitung), na kurz — man fühlt den „wohltätigen Zweck" gleich heraus. Auf deutsch lätzt sich das eben nicht sagen, die deutsche Sprache ist kalt, herzlos, gefühllos: sagten denn etwa Blumen- tag, Spendet ng, Barn» herzigkeitstag wirk lich dasselbe wie Margueritentag? — Aber, Leser und Leserinnen, fragt einmal eirer deutsches Herz; sagt es euch nicht: „Doch"? und zumal, wenn auch andere Blumen verkauft werden als Wucherblumen? — Und wenn cs nur Margaretenblumen wären? Ein gewisser grober deutscher Dichter lätzt in einem nicht ganz unbekannten Stücke ein deutsches Mädchen keine Marguerite zerpflücken, um abznzählen „Er liebt mich — liebt mich nicht", sondern eine „Sternblume". Und bei all diesem Reichtum an deutschen Rainen benennen deutsche Frauen diese Blume französischl! Herrenlose Erbschaften. Unser, Ri-duttx», mach» unseren Nbonnenle» nilhere Mtsseiliinaen «egen »In lendungdo» bv Ps. »I» Mar'e» sür e,»»sehende Paris- »ad SchreibkvIIcn. »Ulk» Anfragen Ist die dorslrbende Nummer belzusüge». 14. Eine Erbschaft liegt bereit für Nachkommen und Anverwandte des am 17. März 1910 zu Altona verstorbenen Klempners Oskar Albert. 16. Eine Erbschaft liegt bereit für Anverwandte des am 7. Dezember 1856 zu Ahrensbök geborenen, am 13. Oktober 1908 zu Hamburg verstorbenen ledigen ASinus Hinrich (Heinrich) Friedrich Rotz. Er war ein Sohn de» Arbeitsmannes Joachim (Johann) Hinrich (Heinrich) Roh und dessen Frau Dorothea Johanna, die eine geborene Geerbt 3 war. Der Vater war vorher verheiratet mid einer Anna Christina Reimers. Aus dieser Ehe solle»! stammen ein Friedrich Hinrich Rotz, der im Jahre 1864 an geblich verehelicht in Lübeck gelebt haben soll, und ei« Joachim Hinrich Roh. Diese wie deren Nachkommen find! ebenfalls erbberechtigt. 16. Eins Erbschaft liegt bereit für Anverwandte de< am 28. März 1816 geborenen, am 8. April 1888 zu Sul- mirschütz verstorbenen ledigen Marianne Miklos. 17. Zirka 900 Mark liegen bereit für Anverwandte und Nachkommen des am 3. Juni 1910 zu Biederkunzendorf, Kreis Schweidnitz, verstorbenen Jnvalidenrentners Karl» P o h l. Er war ein Sohn von Christian Pohl zu Schön- lrnnn, Kreis Schweidnitz, und seiner Frau Katharina, die zuletzt in Kunzendorf wohnhaft war. Zekramm § kckkermever. Dreien 8s68tk-. 18 MIKstliolsI) pirnswvßs 8tr. 2 von 4 klg. SN. l.SMHlSU88lr. 27 2l2 ZOO Sorten Äxaretten. U krsuclitabake n« »II nneeknnnt I klll^Mt« »» I'e« lm« II oncsocn-z! «utk Osj-r. 18,g. bornruk 7785 >, Uiotkioliol^tr. 15, » l» l'lol«» ziure-aliullstr. 8t>itnitjA8s grolle«, rsialilinlcis-sg «kiorlatnnt varxichl. 1'Iii^s! u. Liüiiinos iu uilou 8»>l- u. II urtsu. Uillißsto Lrviao. Oi». ».. Uo>1i»ßsiillf-sn Verknus, 7su> . >, SSietv Ovspioltv liisrium. «tvtu »m Uas-or. Lpsrialitit»: ,1„fsrf. moctorn. Liniiiuos, üu VVakuunsssn ILiuriavtiiu^v» , bvi billi^stsi Lroinborvoliniins; Llskli-. l-ivkllrälloi-, nuob s/silliolitlrlislsr, Uron.Ioii, tttieAsi'i-vt«»,» L- ^ Zeksier L Zeßsslrsnek fsi-ngprvvßsl-4674 üftzZllkN-^. frsibsrgvr 8trsks 28 I liefern zu 0^igln»I-VV«^Irp^«i»«i,i » wüknii»vk« SnsiZn-, SnLsisilie und Odcrichlestkche I "I Ztnittii-mll, Sächsische und Seustenberger I ^ 8vkl„i»vk«n »Uttsnlio»« vorzünlschster Qualität, »ud > >d«I llg»r«» Mateii l fl>» Le»ir^»lüvi»ung«n vou I § 8vViuI«rn, re >1»» I Paul Kollier Maler und Lackierer Inh.: Emma vrrw. Rothrr 8Urgor«»i«8ft 2? Dtanabad. «»SU« rp«»i»i- V-dMl a, a« vkeiOe». »larewluer ttt. 72.' lludolfZeiäel.ceiprig :: 3 Höllische Straße 3 :: Sttlcngame. Ztrumpkwaren. , critzstagen. stanürcbude : Zttlcirverlen l. vsmen u lierrea 5haa»r. citefter. kragenrcftoner. Sweater» »n allen Sröhen. »rurtrcftütrer u. Kniewärmer, ljorenträger. Krawatten, fragen. Manrcftetten Stühle -lu»vadl. s822s LIlllgtte preire. » ff. Fleisch- und , Wnrstwcrren Oui^ ^lertrscliinx Dresden Ktr., Wittenbergerstr. 7V. r^LM«svL»«v<oW»asWsasaa Leipzig ° S. Werr ° Leiprig !^vbkrntikrn-iiki.oil-Ztr>rlla 39/41. II. -vjerligimg jemstsr Zlerren- uuä Vsmev-Mev iru soliäon Lrvisvn, uuov bvi 8v!k»t!ivkorun^ äor 8tolls. I < 80 In der feierlichen Stille »varfen sich die Christen in diesern Augenblicke auf die .Knie, ihre Hände falteten sich, die Augen blickten sehnsüchtig und »oll hehrer Liebe ans das Brot und auf den Kelch, die der Priester in Händen kielt und den Gläubigen zeigte. Dieser Anblick war so nbrrwältigend, das; selbst Vissula, die Barbarin, das Haupt beugte. Dann klangen wieder die sichen Lieder, bald voll Jubel, bald wie inni ges Flehen, wie ein heches Rufen nach Trost und Ruhe. Uno zuletzt kan» ein überwältigender Augenblick: der Bischof stand an Kern Altars, in goldstrotzendem Gewände, das Haupt bedeckt von einer Hclm- krone, wie sie Bissula noch nie erschaut hatte, denn ein goldenes, funkelndes Kreuz »var die Helmzierl — das Gesicht dem Volke zugewendet. Er breitete die Arme aus, alle warfen sich auf die Knie, und dann klang seine mächtige Stimme durch die geheiligte Halle: „Benedicat tios omnipotens DeuS . . ." „Es segne euch der allmächtige Gott! . . ." Der Chor und die Knie- enden antworteten mit einem lauten freudigen „Amen! Amen>", das don nernd durch die Basilika klang, wie ein jauchzender Zuruf frommer Gottes- streiket, eines heiligen Heeres an den königlichen Heerführer!" Vii'sula lauschte diesen Tönen wie einer Offenbarung, aber ihre Her- zenSwonne kannte keine Grenzen mehr, als jetzt die Sänger einen Lobgesang «nstimmten, wie er noch niemals vernommen worden. „Te. deum laudamus," klang es stark und mächtig wie ein heiliges GiegeSlied, wie das laute Aufjauchzen aus befreiter, froher Menschenbrust. „Te domiuum confitemur . . ." antworteten die Knaben mit ihren Eilberstimmen. Und wie ein ewiges Loblied klang es fort, bald von den Knaben, bald von den Männern gesungen, in brausenden Wechselchören.*) Es war der ambrosianische Lobgesang, der die Herzen zu jauchzender, seliger Begeisterung Hinrif;. Dann war die Feier zu Ende, die Christen drängten zum Ausgange. Bissula hatte ihr furchtbares Vorhaben beim Anblicke dieser himmlischen Herrlichkeit vergessen: der heilige Gesang hatte sie dermaßen besänftigt und mit Jubel erfüllt, daß sie die Augen nicht losreißen konnte von dem strah- lenden Altar, von den flimmernden Lichtern, die wie goldene Sterne aus den Wejhrauchwolken hervorglünzten. Immer hätte sie so schauen und hor chen mögen. Da fühlte sie sich hart am Arme gefaßt und fortgezogen. „Komm," flüsterte Laeta, „auf zur Tat!" Bissula zuckte zusammen, ein leiser Weheschrei klang auS ihrem Munde. LiefeS W'l, in der Brust folgte sie der rachsüchtigen Römerin. < < *1 Da» Ted-'um wird dem dl. ^mwostu» zugeschrieben: zwar leblen teste Beweise, «her oewiß ist das, die Mailänder ^esangsschiile in jener Z it in höchster Blü'e stand and kagar fil- Rom vardildl><h wurde Amwostn» »var e» auch, der zuerst in Mailand dea jüdische» »mpelgesang nackahmie. indem er die Wechselchme einführte, auSoestattet mit klassischer Rbhtbmik und Metrik, erfüllt mit christlichem »eiste. Die musikalische Wirkung war derartig neu »nid ergreifend, d H der HI. Au. ustinu- davon z'i Tränen gerührt wurde. Von dcu glänzenden Höhen deS Kapitols herab klang über ganz Rom der SiegeSruf: „Christus viucit! Christus regnat! Christus triunrphat!" Und die Lüfte nahmen den Siegesruf auf, trugen ihn durch alle Straßen und Ciasseu der Stadt, durchs ganze Land, über Länder und Meere hinweg und hinaus in die ganze Welt! Der große Tag brach an. Der Himmel selber schien heute der Welt ein herrliches Fest gerüstet zu haben — er strahlte iu leuchtendem Blau, war voll Klarheit, voll Sonne und Schönheit. Die ganze Stadt war in Glanz und Licht gehüllt, iu das Festgeviaud der Freude. Frohe Menschen, festlich gekleidet, drängten sich seit dem frühesten Mor gen iu den Straßen, umlagerten die Kirchen und bildeten Spalier am Wege den der Kaiser nehmen würde. — Am gleichen Morgen hatte sich unvermutet die Ture des kleinen Ge- maches geöffnet, in dem Bissula gefangen gehalten war. Gedarbt hatte sie nicht — denn jeden Morgen, wenn sie erwachte, hatte sie Speisen in Menge gefunden, nebst köstlichem Wein. Und sie war dabei nie erwacht, sie hatte rmmer so fest geschlafen, daß sie sich selber darüber wunderte. Daß es so viel Mohn in der Nähe NomS gab, dessen brauner Saft sie betäubte, daran dachte die Arglose nicht. — Als sie sich frei sah, verließ sie mit raschen Schritten die Zelle — und sah sich Lacta gegenüber. Ehe sie ihrem Zorn über die Treulose Ausdruck geben konnte, fing Laeta zu weinen an. „Verzeihe mir," sagte sie. „ich konnte nicht anders handeln. Du mit deinem ungestümen Blute hättest alle unsere Pläne zunichte gemacht. Heute aber ist der große Tag gekommen, an dem dv dich rächen und deinem Volke die Freiheit erkaufen kannst . . . Wenn du mir aber zürnst. Bissula — so stoße mich nieder! Hier ist der Dolch! —' Sie reichte Bissula einen starken, scharfgeschliffenen Dolch und bot ihr» Brust der Barbarin dar. — Durch diese scheinbare Großmut bezwungen, »var Bissula rasch zur Ver zeihung geneigt, und die beiden, die Römerin und die Barbarin, verließen da» Haus des Eumachos und bestiegen eine geschlossene Sänfte, die sie nach der Basilika Liberia»»» brachte, wo Laeta sich durch die Gunst des Prätorianer» einen Platz gesichert hatte. Die Bisilika Liberianer war ein prächtiger Bau. An den mächtigen Mittelbau schlossen sich, durch schlanke Säulen abgeschlossen, zwei Seitenhallen für das Volk an. »vährend der durch Schranken umspannte Mittelraum für den Kaiser und sein Gefolge reserviert war. Der Boden bestand au» kunst vollen Mosaiken, die Wandslächen über den Säulen deS Mittelschiffes war» mit biblisch"? Bildern, auf matten Goldgrund gemalt, geschmückt. Aw-«?1chtigsten aber war die Cbornische. ein halbkreisförmiger Va». der T^elschiff abschloß. Hier leuchtete e8 förmlich von Gold und Mar mor, v 2/iHsen, satten Farben. daS Gewölbe glänzte wie der gestirnte HimmM in mc Aller Sommernacht. k .Die Alamannen.'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder