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Sächsische Volkszeitung : 29.03.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191203292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19120329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19120329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1912
- Monat1912-03
- Tag1912-03-29
- Monat1912-03
- Jahr1912
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.03.1912
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— Der Wahlkreis de» Alter-Präsidenten Träger kann nun auch eine Beute der Sozialdemokratie werden. Seit 1887 ist Träger ununterbrochen bis auf den heutigen Tag Vertreter des zweiten oldendurgischen Wahlkreises Varel- Jever, mit dem er aus das engste verwachsen ist und au» dem ihn selbst die nachhaltigsten Angriffe von rechts und von links nicht verdrängt haben. Das fortschrittliche Mandat in Varel-Jever ist feit 1893 stark von der Sozialdemokratie bedrängt, für die seit jenem Jrhre der Buchdruckereibesitzer Paul Hug in Bant kanotdiert und regelmäßig gegen Träger in die Stichwahl gekommen ist. 1903 überholten die sozialdemokratischen Stimmen in der Hauptwahl zum ersten Male die Freisinnigen-, bei der vierjährigen Wahl wurden abgegeben in der Hauplwahl 13 014 sozialoemokratische, 12 204 fortschrittliche und 4335 nal.-bündl. Stimmen, und in der Stichwahl siegte Träger mit 15 029 gegen 12 925 sozialdemokratische Stimmen. — Im Verein säe Fluß- und Kaualschiffohrt teilte am 26. März in München Geh. Regierungsrat Dr. Jhering (Gießen) mii, daß ein Plan für die Schiffbarmachung des Rheins bis znm Bodensee ausgearbeitet werde. Es sollten die Rheinfälle bei Schaffhausen und einige Slromwindungen durch Seitenkanäle umgangen werden. Die Ausführung würde 100 Millionen Mark kosten, einschli.blich der Wasser werke, die 228 000 Pferdestärken liefern werden. Der bayerische Thronfolger erhob sich sofort nach dem Vortrag, um eingehend seine Stellung zu dem Projekt und zu der Rhetnschiffahrt darzulegen. Er hob den Wert der Wasser straßen in schärfster Weise hervor und riet zur Annahme dieses großzügigen Projektes, das den deutschen Schiffs verkehr in ungeahnter Weise fördern werde. Das Main- Donau-Projekt oder d S Projekt des KanalauschlusseS in München schließe das Interesse für den Rhctnweg nicht aus. Der Bodensee sei. wie er heute ist. nur ein Verkehrs- Hindernis. München müsse Abschluß an die internationalen Verkehrswege auch zu Wasser habe". - Ter lilii. Minister unter Kaiser Wilhelm II. Eifrige Statistiker haben heransgerechnet, daß seit 1888 in Preußen und im Reiche 99 Minister gekommen und gegangen sind; der 190. Ministerwechsel steht somit vor der Tür. Falsch ist die Klage, daß wir unterm heutigen Kaiser einen ungemein raschen Ministerverbrauch haben; das Reich und Preußen haben insgesamt 115 leitende Stellen. In 24 Jahren hat somu jedes Ressort durchschnittlich 6 Minister gehabt, waS eine vierjährige Lebensdauer für jeden Minister bedeutet Freilich sicht es in jedem Ressort anders aus. Aber hinter dem gesamten Auslande stehen wir doch als ein die Minister konsumierendes Reich noch erheblich zurück; da werden unsere Minister sogar „alt". Die heutige politische Preis frage ist: wer wird der 100. Minister sein? In den Tagen der Kieler Woche dürfte die Antwort gegeben werden, falls »ich! eine unerwartete Brise dieses oder zenes Kartenhaus über den Haufen wirft. Der häufige Ministerwcchsel hat in einem parlamentarisch regierten Lande keine großen Schattenseiten, da jedes Kabinett seine Parlamentsmehrheit mir üch bringt: die Kontinuität der Verwaltung garantiert dort wie bei uns der „Geheimrat", der ruhende Pol in der Erscheinung Flucht. Dort hat jedes Kabinett sein festes Programm und geringe parlamentarische Schwierigkeiten; da läßt sich ein rascher Ministerverbrauch leicht tragen. Kabinett und Parlamentsmehrheit sind einig. Bei uns ist es anders. Jeder Ministerwechsel hat seine tiefen Schatten seiten, und wenn in einzelnen Aemtern die leitenden Männer rasch wechseln, so leidet das Staatsganze. Es waren besonders drei Ressorts, die sich in den letzten Jahren keiner Stetigkeit erfreuten; da? Auswärtige Amt weist in sechs Jahren folgende Namen auf: Nichthofen, Tschirschky, Sclsim und Kiderlen-Wächter. Das Neichsschatzamt hat in demselben Zeitraum beherbergt: Stengel, Sydow, Mer muth, Kühn. Das Neichskolonialamt verwalteten: Stübsl Hohenlohe, Dernbnrg, Lindeguist, Sols. Der Konflikt im Schncidcrgcwcrbc. Nachdem am Dienstagvorinittag in Frankfurt a. M. die Hauptvorstände des Arbeitgeber- und des Arbeitnehmerverbandes für das Schneidergewerbe zn einer informatorischen Sitzung zu- sainmcngetreten waren, verhandelten am Dienstagnach mittag die beiden Verbände getrennt über die einzelnen Fragen der Lohnbewegung. Am Mittwochvormittag 9 Uhr begannen die eigentlichen Verhandlungen, lieber keine der strittigen Fragen konnte eine Einigung erzielt werden. Die Arbeitnehmer verhielten sich durchaus ablehnend und war".: überhaupt nicht berechtigt, irgendwelchen Forderungen zu war wunderbar vereint die umsichtigste Besonnenheit und die feinste und kälteste Berechnung des Verstandes. Er stammte aus einer vornehmen spanischen Adelsfamilie in der Provinz Biskaya. Im Jahre 1521 wurde er bei der Verteidigung der Stadt Pamplona gegen die Franzosen schwer verwundet. Während seiner Genesung nun vollzog sich in seinem Herzen ein vollständiger Umschwung: aus dem weltlichen ward ein geistlicher Ritter; statt nach Ruhm vor Menschen rang Ignatius jetzt nach Gnade vor Gott. Nach dem er genesen war, zog er sich, in den glühendsten Asketen umgewandelt, in eine Höhle bei Manresa zurück, wo er den neuen Dienst mit Gebet und Fasten entschlossen antra*. Dann ging der numehr dreißigjährige Mann, der nur schreiben und lesen gelernt hatte, an das Studium heran und betrieb von den Anfangsgründen der lateinischer Sprache an bis hinauf zur Theologie und Philosophie in größter Armut und mit unermüdlichem Eifer seine Studien. In Paris gelang es ihm einige Gefährten um sich zu sam meln. Gemeinsam legten sie in der Kirche das feierliche Gelübde ab. auf die Güter der Welt verzichten zu wollen, sich ausschließlich dem Dienste ihrer Mitcrlösten zu widmen und ihre Kräfte dem Papste anheimzustellen. Es fehlte nur noch die Bestätigung m Rom. Doch Ignatius fand Freunde und Feinde und zuletzt siegte das Gute über alle Hindernisse. Paul III. bestätigte im Jahre 1640, am 27. De- zember, einen vorläufigen Entwurf der Satzungen und be vollmächtigte Ignatius zur Ausarbeitung einer eingehenden Regel. Dieser unterzog sich dem Aufträge und arbeitete eine eigentliche Verfassung aus, die er dann bis zu seinen! Lebensende verbesserte und ergänzte. Julius HI. und Gregor XlH. bestätigten das Werk abermals. (Sortsetzuva fo'gi.) zustimmen, da sie von den einzelnen Filialstellen keine definitive Vollinacht hatten. Da die Arbeitgeber beschlossen l-aben, nur einem ehrenhaften Frieden zuzustimmen, be: dem es weder Sieger noch Besiegte gebe, scheint es ausge schlossen, daß es überhaupt zu einer gütlichen Einigung kommt. Am Mittwoch wurden die Verhandlungen abg-:- brochsn; sie sollen Donnerstag fortgesetzt werden. Nach Lage der Sache muß man annehmen, daß auch der morgig-; Tag noch keine Entscheidung bringt und die Verhandlungen sich auch noch bis Freitag ausdehnen werden. — Hansnbund und Liebesgabe. Im .Hansabund fand eine Konferenz von volkswirtschaftlichen Sachverständigen statt, die über die wirtschaftlichen Wirkungen der geplanten Aufhebung der Liebesgabe beriet. Nach längerer Erörte rung kam die Konferenz zu dem Ergebnis, daß die Aus hebung der sogenannten Liebesgabe zu begrüßen ist. Nach Lage der Verhältnisse wird es jedoch als eine dringende Notwendigkeit angesehen, Maßnahmen zu treffen, welch; eine neue Belastung des Konsums unter allen Umständen verhindern. Die Einzelheiten des Gesetzentwurfes werden füc eine endgültige Stellungnahme abzuwarten sein. Dcs Konferenz beschloß, die Fragen durch besondere Sachver ständige prüfen zu lassen. — Drei Klassen von Rcichstagsrednern unterscheidet Tr Oertel'in der „Deutschen Tagesztg." unter denen, die am ödesten wirken: „Das sind die sogenannten Fragen red ne r. Sie benützen irgend eine passende oder auch unpassende Gelegen heit, um eine große Frage grundlegend zu erörtern. Einer parlamentarischen Zweck verfolgen sie mit ihren Aus- führungen nur selten. Sie wollen „lehren" und tragen den plaudernden oder schreibenden oder auch abwesenden Abge ordneten eine sorgfältig ausgearbeitete, mitunter auch teil weise abgelesene Abhandlung vor. Am gefährlichsten sind in dieser Beziehung die Schulherren, die in der Regel nicht unter einer „Kurzstunde" sprechen und von der naiven An schauung ausgehen, daß die Abgeordneten von Grund aus belehrt werden müßten. Zu den Fragerednern kommen dann die Z e t t c l ka st e u r c d n e r. Sie besteigen die Nebekanzel gewöhnlich mit einein umfangreichen Päckchen von Zeitungsausschnitten, die sie zum Teil mit der Erlaub- ins des Präsidenten vorlesen, zum Teil ihrem Inhalt nach wiedergcben, um dann ihre Bemerkungen daran zu knüpfen. Tci> meisten Kennern der politischen Verhältnisse und des Zeitlebens sind diese Zeitungsausschnitte längst bekannt. Die Oeffentlichkeit hat auch gewöhnlich dazu längst Stellung genommen. Das, was darüber gesagt werden mußte, ist zur Genüge gesagt worden, mitunter weit besser, als es im boben Hause gesagt wird; aber der Abgeordnete fühlt das Bedürfnis, seinen Senf dazu zu geben, und kann diesen; Bedürfnis nicht widerstehen. Endlich gibt es noch eine dritte Art von Rednern, die in der Regel nicht allzu lang, aber u>n so überflüssiger sind; das sind die sogenannten Unter st r e i ch u n g s r e d n e r. Ter Abgeordnete hegt eine be greifliche Scheu vor dem Vorwurfe, sich in Wiederholung;«, ergangen zu haben. Deshalb vermeidet ec das Wort „Wiederholung" und benützt dafür den Ausdruck „Unter streichungen". Man kann gut und gerne darauf wetten, daß in icder dritten oder vierten Reichstagsrede der Redner be teuert. daß er die Verpflichtung in sich fühle, irgend etwas, was schon zum zweiten, dritten oder vierten Male gesagt worden ist, seinerseits zum fünften Male zu „unterstreichen". Mnn man sich angesichts dieser Verhältnisse darüber Wun dern, daß oft graue, öde, bleierne Langeweile über dem Hause schwer lastend liegt? Es war ja nicht schön, daß ein süddeutscher Genosse das hohe Haus am Königsplatz als Quasselhaus bezeichnet?. Es ist auch nicht nett, wenn man von der klappernden Mühle des Reichstages spricht oder wenn man das Parlament spöttisch zum „Plapperament" waudelt. Aber diese Bosheiten kommen immer wieder dem in den Sinn, der das Geräusch der parlamentarischen Bered samkeit an seinen Ohren vorbeiziehen lassen muß." Wer die drei letzten Wochen im Reichstage saß, wird nicht in der Lage sein, diesen scharfen Kennzeichnungen ent- gegcnzutreten. — Grnerelversammlung de» Evangelischen Bunde-. Die 25. Generalversammlung des Evangelischen Bundes findet in den Tagen vom 8.—6. Oktober 1912 in Saar brücken statt. Geschieht dies Bassermann zu Ehren? Aronkreich. — Sexuelle Aufklärung. Eine Kampagne für die sexuelle Aufklärung der Jugend wird neuerdings an ver- ichiedenen Plätzen Frankreichs in Szene gesetzt. Die „Ligue für die Menschenrechte" beschloß am 19. März in AmtenS, der französischen Regierung einen Gesetzentwurf vorzulegen, wonach ein schulplanmäßiger Unterricht über sexuelle Dinge durch Schulärzte oder eigens dazu vorgebildete Lehrkräfte in kommunalen und staatlichen Schulen für Knaben wie für Mädchen erteilt werden soll. Eine ähnliche Kampagne hat in Spanten eingesetzt, hier unter der Devise „Reinheit und Wahrheit". Amerik«. — Erfolge der Anhänger Taft». Am 26. d. M. fanden im Staate Neuyork die Urwahlen der Delegierten zum Nationalkonvent statt. Die Parteifreunde Tafts wurden in allen Bezirken gewählt, in denen Parteigänger RooseveltS ihnen entgegenstanden. Gr»stbritannien. — Da» Oberhaus hat die Mindestlohnbill in zweiter Lesung angenommen. Die weitere Verhandlung wurde vertagt. Marokk». — Der französische Gesandte Regnanlt ist am 27. d. M. vormittags vom Sultan in Audienz empfangen worden. Der Empfang hat aus ihn einen günstigen Eindruck ge macht. Die gegenseitigen Beziehungen bahnen sich aus der Grundlage von Freundschaft und Vertrauen an. — I« Oran soll aus Melilla die Nachricht eingetroffen sein, die Spanier hätten bet ihrem letzten Kampfe mit den Riffleuten bei Suk-el-Arba zahlreiche Tote gehabt; auch seien mehrere ihrer Leute zu Gefangenen gemacht worden. Aus Sladk und Land. Dresden, den -0 März ISIS. —' Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Sachsen nvhm am 27. d. M. in Athen da» Frühstück mit der Königlichen Familie im Palaste ein und besuchte nachmit tag» weitere archäologisch interessante Stätten. —* Bei Gelegenheit der Beratung des EtatkapitrI- betreffend Bad Elster in der Finanzdeputation X der Zw;,- ten Kammer hat die Regierung in der Angelegenheit der radioaktiven Quellen in Brambach auf Grund des 8 5 des Allgemeinen Berggesetzes ihre Geneigtheit erklärt, der Ge sellschast Brambacher Sprudel G. m. b. H. in Brambach, die zurzeit etwa 100 Mitglieder mit einem Stammkapital von 440 000 Mark umfaßt, die Ausbeutung der Quellen zn übertragen. Die Regierung hat in dem Erlaubnisschein auf die Interessen von Bad Elster, an dessen fernerem Ge deihen der Regierung aus zahlreichen Gründen gelegen sein muß, jede nur mögliche Rücksicht genommen. Dana.t> ist den Badegästen von Bad Elster der Bezug und der Ge brauch der Brambacher Heilmittel gewährleistet. Mi: Franzensbad und den österreichischen Behörden sind für die ersten Jahre des Betriebes Schwierigkeiten nicht zu um- gehen und bereits ohne irgend welches diesseitiges Ver schulden bedauerlicherweise in vollein Gange. Die sächsisckx Regierung hat auf diplomatiscl>em Wege Vorstellungen er hoben. Hierbei ist die Stellung der Regierung ein; vorteilhaftere, wenn sie ein Unternehmen ihrer llnte« tauen schützt, als wenn sie für ein eigenes Unternehmen eintritt. Ten Transport des Wassers von Brambach na;, Bad Elster denkt sich die Negierung so, daß man die Be förderung zurzeit mit Lastautomobilen ini Auge hat. Tie Finanzdeputation war über die Auskunft der Staatsregie, rung sehr geteilter Meinung und hat es abgelehnt, die Ver antwortung für die Konzessionserteilung etwa gar allein z» tragen. Die Deputation stimmte dem Vorschläge zu, di; vorliegenden Petitionen zu der Frage, soweit sie nicht durcn die Maßnahme der Negierung ihre Erledigung gefunden hätten, auf sich beruhen zu lassen. Ferner beantragte sw. bei Kapitel 6, Elsterbad, die Einnahinen mit 456 000 Mark, die Ausgaben mit 407 000 Mark, darunter 17 200 Mark künftig wegfallend, nach der Vorlage zu bewilligen. * Ein Gesetzentwurf bctr. Unfallversicherung in der Land- und Forstwirtschaft ist dem Sächsischen Landtage soeben zugegangen. Nach demselben bilden die auf Grund der Gesetze vom 22. März 1888 und vom 18. August 1902 bestehende Land- und Forstwirtschaftliche Berufsgenossen schaft für das Königreich Sachsen einen Zusammenschluß der Unternehmer der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe von Z 915 folgend in Verbindung mit 8 161 der Reichs- vcrsicherungsordnnng vom 19. Juli 1911. Die Genossen schaft hat ihren Sitz in Dresden. Bei ihr sind auch die Unternehmer der land- und forstwirtschaftlichen Betrieb; im Sinne von Z 916 fl. in Verbindung mit 8 161 der ReichLversichernngsordnung samt ihren darin beschäftigten Familienangehörigen gegen Betriebsunfälle versichert. Ein; Einteilung der Bcrufsgenossensckiaft in örtlich abgegrenzten Sektionen findet nicht statt. Es darf jedoch bei der Bildung von Gefahrenbezirken durch die Satzung bestimmt werden, daß eure Vorausbelastung in der Weise erfolgt, wie dies bei Sektionsbildung in 8 980 der Reichsversicherungsordnuus für die einzelnen Sektionen nachgelassen ist. Für jede Ge meinde wird ein Vertrauensmann uird ein Stellvertreter gewählt. Es kann auch für mehrere benachbarte Gemeinden ein gemeinsamer Vertrauensmann und ein gemeinsamer Stellvertreter gewählt werden. Die Wahl ist in den Städten mit revidierter Städteordnung vom Stadtrate, in den übrigen Städten vom Stadtgemeinderate, in Landge meinden von der Gemeindevertretung und für die selbst ständigen Gutsbezirke von dem Gutsvorsteher, dafern dieses sich mit der Gemeindevertretung nicht einigt, zu vollziehen. Das Ergebnis ist binnen einer vom Landesvgrsicherungs- nmte zu bestimmenden Frist dem Genossenschaftsvorstande mitzuteilen. Die Staatsbetriebe, mit Ausnahme der Staats- forstverwaltung und ihre Nebenbetriebs bleiben der Ge nossenschaft zugeteilt. Die Vorschriften des Gesetzes sollen zu dem Zeitpunkte in Kraft treten, der für das Inkraft treten der Vorschriften der Reichsversicherungsordnung vom 19 Juli 1911 an die Stelle der entsprechenden Vorschrift.!« in ven 88 1 bis 22 des Gesetzes betr. die Unfall- und Krankenversicherung der in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen bestimmt ist. Die Aus führung des Gesetzes soll dem König!. Ministerium des Innern übertragen werden. —* Zur Berufswahl. Mit den Abschlußprüfungen werden viele vor die Entscheidung gestellt, welche.Laufbahn nach dem Verlassen der Schule eingeschlagen werden soll. Vor Abschluß der Schulzeit können sich viele nicht entschlie ßen, irgend welche Schritte zu tun. Nun aber heißt es rasch handeln. Die Zeit ist fast zu kurz, um sich in Ruhe mit der Auswahl des zukünftigen Lehrherrn zu befassen. In solchen Fällen ist es besonders zu begrüßen, daß sich dis öffentlichen Vertretungen von Berufsgruppen in unpartei ischer Weise mit der Förderung des Lehrlingswesens be schäftigen. Für die Landwirtschaft hat dies der Landes- knlturrat für das Königreich Sachsen, Dresden-Altstadt, Lüttichaustraße 31, in die Hand genommen. Er weist, so gewissenhaft als möglich, geeignete Lehrstellen nach. Uni etwas Einheitliches zu schaffen, hat er einen Musterlehr, vertrag und einen Musterlehrplan aufgestellt, in denen dis Interessen von Lehrherrn und Lehrlingen in gleicher Weise wahrgenommen sind. Es kann daher allen, die sich der Landwirtschaft widmen wollen, nur dringend geraten wer den, sich an den Stellennachweis für Güterbeamte des Lan- deskulturrates zu wenden und umgehend um Vorschläge von Lehrstellen nachzusuchen. . —«Wetterprognose der König l. >?gchs. Lande S- wetterwarte ,u Dresden für den 2S. März: Westwinde, wolkig, später zeitweise aufhciternd, kühl, zunächst noch zeitweise Regen. —' Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde wohnte gestern abend den PrüfringSauffübrungen des könig lichen Konservatoriums im Gewerbebause bet. —* Ihre Königliche Hoheit Frau Prinzessin Johann Georg wohnte am Mittwoch */z3 Uhr in Be gleitung ihrer Hofdame v. Schönberg-Rothschönberg den Osteiprüfungen der Knabenklasse VI (Herr Lehrer Keil) in der 2. katholischen Bezirk-schule bei. Ihre König!. Hoheit sprach über die Leistungen der Kinder, sowie über die ausgestellten Nadelarbeiten und Zeichnungen Allerhöchst-
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