Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 21.03.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191303218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19130321
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19130321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1913
- Monat1913-03
- Tag1913-03-21
- Monat1913-03
- Jahr1913
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.03.1913
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
diese wurde» Geschosse geschleudert, obwohl sie weithin kennt lich ist. Tie Zahl der Getöteten und Verwundeten Nicht- kombnttanten soll sehr groß sein. Tie gegenwärtige finanzielle Loge der Balkanverbündeten Unler den von den Staaten des Balkanbuiides der tür kische» .Regierung gestellten Friedensbediiigimgen figuriert unter verschiedenen anderen auch die Forderung einer in Geld zu leistenden Kriegsentschädigung, deren Höhe für Bulgarien mit 800 Millionen, für Serbien mit 500 Mil lionen und für Griechenland mit 300 Millionen Franken diktiert wurden; fnr Montenegro wurden 50—lOO Mil lionen verlangt. Tiefe Summen zusammen ergeben 1600 bis 1700 Millionen, also eine richtige Milliardenkriegs- eiilschadigung. Daß diese Forderung Aussicht hatte, jemals erfüllt zu werden, tann nicht gesagt werden. Denn abgesehen davon, das; die Großmächte bisher keine Lust zeigten, sich für diese Forderung der Balkanverbündeten bei der hohen Psvrte einzusetzen, besteht auch der begründetste Zweifel, ob die Türkei jemals imstande wäre, solche Summen zu zahlen. Tie Türkei steht bei Frankreich. Deutschland, England mit rund 15 000 Millionen Franken in der Schuld und schuldet außerdem noch an Rußland einige hundert Millionen ans der Kriegsentschädigung des riissisckptürkischen Krieges vom Jahre 1877/78. Konnte diese verhältnismäßig bedeutend geringere Kriegsentschädigung mit einer Bevölkerung von 30 Millionen Menschen und bei einer Schuldenlast von 10 Milliarden bis 35 Jahre nicht bezahlt werden, wann würde die Türkei mit ihren künftig nur 24—25 Millionen Einwohnern bei einem Schuldenstand von mehr als 15 Mil liarden, dabei verkürzt um seine reichsten Provinzen, eine neue Millardenschuld bezahlen können? Die Kriegs entschädigung bekomme» also die verbündeten Balkan staaten nicht. Dagegen sind alle vier Balkankönigreiche schon von den Plagen heiingesucht worden, die die ständigen Begleiter von Kriegsgreueln zu sein scheinen. Ziemlich einmütig berichten serbische Blätter über die ausbrechende Hungersnot im Königreiche und über das Wiederauftauchen von Cholera fällen in den besetzten türkischen Gebieten. Werde der Krieg noch fortdauern, so schreiben diese Blätter, so gibt es im Herbste in Serbien eine allgemeine Hungersnot. Serbien, das noch im Vorjahre über 30 000 Ochsen, 150 000 Schweine ustv. ausführte, hat heute kaum Ochsen genug, um die Aecker bestellen zu können. An 10 000 Ochsen werden zur Proviant- uud Kriegsmaterialzufuhr verwendet und nach Bedarf ge schlachtet. Noch schlimmer steht es in Bulgarien. Da wer den Tausende von Hungernden von den katholischen Missio nen regelmäßig bereits seit vielen Wochen gespeist. Wo solche Stationen nicht bestehen, da müssen eben Zehn- tansende hungern. In Bulgarien ist die Cholera seit De zember vorigen Jahres überhaupt »och nicht erloschen, weil sie durch den Verkehr der Soldaten von Tschadaltscha, Gali- poli, Adrianopel usw. immer wieder aufs neue eingeschleppt wird. Wie wird es erst bei Frühjahrshitzen sein, die aui dem thrakischen und mazedonischen Kriegsschauplätze ge wöhnlich sind. Ta werden dann die weiten Flußniede- rungen, die Tausende Leichen von Kriegern, Pferden und sonstigen Ticrkadavern bergen, zu Moräste», die giüigc Dünste auSatmen. Die montenegrinische Hungersnot ist nur vorüber gehend durch die große russische Getreide- und Mehlspende s>,ü Million Pnd — 80 000 Meterzentner) behoben, den Griechen geht es nicht »m ein Haar besser als den Serben Und den Bulgaren. Not und Elend sind ein schlechter Kitt für die Bundestreue und noch ein schlechteres Motiv für die Erhöhung der Kriegsbegeisterung. Die nächste Zukunft wird dies deutlich demonstrieren. Telegraphisch wird werter gemeldet: Wien, 10. März. Die „Neue Freie Presse" erführt: Angesichts der Nachrichten, die aus Skutarr einlausen, kann eö bei der Ablehnung des von allen Mächten in Cetinje unternommenen Schrittes, der Zivilbevölkerung von Sku- tari den Abzug zu gestatten, nicht bleiben. Der Fremden- kolonie hat sich bereits Verzweiflung bemächtigt; es ist eine Hungersnot unter de» Fremden ausgebrochen. Die monte negrinischen Parlamentäre, die in Skutari zu Unterband- lungeii mit Essad Pascha eingetroffen sind, lehnten es ab die Kollektivprotestnote der Konsuln gegen die Beschießung der Konsulate und deS Fremdenviertels entgegenzunehmen. Wien, 10. März. Ter Präsident der Ungarisch-Kroa tischen Seeschiffahrtsgesellschaft macht in der „Neuen Freien Presse" entgegen den amtlichen montenegrinischen Dementis Mitteilungen über die Anhaltung des Dampfers „Skodra" in Sau Giovanni di Medua. Tie Montenegriner zwangen die „Skodra", die auf den Transportschiffen befindlichen Truppen in Land zu bringen. Die Montenegriner verlang- teil ferner, daß die „Skodra" den in Brand geschossenen griechischen Transportdampfern zu Hilfe komme. K o n st a n t i n o p e 1, 19. März. (Von einem Privat korrespondenten.) Mahmud Schewket Pascha erklärte heute gegenüber einer maßgebenden Persönlichkeit, daß die gestrige heftige Schlacht an der T s ch a t a l d sch a I i n i e, an der drei türkische Korps beteiligt gewesen seien, mit der Erstürmung der bulgarischen Stellungen geendet habe. tAuch die Bulgaren behauvten siegreich gewesen zu sein. Wer hat Recht?) Sofia, 19. März. Die türkische» Truppen erlitten an der Tschataldschnlinie bei einem Vormärsche, der voll ständig mißlang, beträchtliche Verluste. Gegen Abend grif fen die Truppen des rechten bulgarischen Flügels den linken türkischen Flügel an und schlugen ihn in die Flucht. Vor Bnlaie und Adrianopel war alles ruhig. London, 10. März. Die heutige Botschastervereini- gung hat beschlossen die Vertreter der Mächte zu beauf trage», den Balkanregieriingen die Ratschläge der Mächte auf die von den Verbündeten vorgeschlagenen Friedcnsbe- dingungeii mitzuleilen. Die zu machenden Ratschläge sind heute von allen Mächten gebilligt worden. Die Botschaf ter werden am Donnerstag wieder zusammcntretcn. Konsta iitinopel. 19. März. Nach Privatmel- dnngen habe» die Kämpfe während des heutigen Tages auf der ganzen Tschataldschalinie angedanert. Der Rücktritt Briands ist, wie wir schon gestern kurz ausgeführt haben, zunächst eine Folge der Wahlreformvorlage, nach welcher die Ver hältniswahl zur Einführung gelangen sollte. Es steht außer Zweifel, daß die Verhältniswahl, welche auch die Ver- tretung der Minderheiten sichert, ein gerechterer Wnhlmodus ist,als die Wahl mit Mehrheits- und Stichwahl- entscheidungen. Aber eben deshalb wird sic von den Radi kalen, die ihre Mandate gefährdet sehen, bitter gehaßt. Das Volk dagegen ist in seiner überwiegenden Mehrheit für die Verhältniswahl, und jedenfalls für eine Abänderung der bisherigen parlamentarischen Wirtschaft in Frankreich, die zu einem ungeheuren Negotismus und Mißbräuchen aller Art geführt hat. Aber der eigentliche Grund des Sturzes des Kabinetts Lriand liegt doch tiefer. Poincarä gilt tatiächlich — ob mit Recht oder mit Unrecht, wollen wir hier nicht untersuchen — als Nationalist, als Förderer der Strömung nachrechts, die ja auch m dem Gesetzesprojekt der Wahl reform und in der Verhältniswahl ihren Ausdruck findet. Poincarö als Nationalist mit der Tendenz nach rechts mußte natürlich die Unzufriedenheit der Herren Combes und Cle- menceau als Führer d^s Freiniaurcrtums und des Radi kalismus zur Folge haben. So konnte denn der Konkstkt nicht ausbleiben. Als der gestürzte Briand den Saal ver ließ, rief Elemenceau aus: Noch einer, der auf meine Rech- nnng kommt! Zum Teil ist der Sturz Briands allerdings auch dem Projekte der dreijährigen Dienstzeit zu verdan ken. Die Gegner dieser tief einschneidenden Maßnahme mehren sich, und es wird dem künftigen Ministerium sehr schwer werden, sie dnrchzudrücken. Die konservative und nationalistische Presse äußert sich reserviert, stellt sich aber im allgemeinen resolut an die Seite Poincarös. Soleil schreibt: Am Morgen nach der Wahl Pom- cartzs, der sich als Anhänger der Wahlreform erklärt hat, richtet sich die Abstimmung ebenso sehr gegen den Präsiden ten der Republik als gegen den Ministerpräsidenten, gegen ersteren vielleicht noch mehr. Poincarö aber dürfte den Herren Clemenceau und Combes nicht den Gefallen tun und abdanken. Wir erwarten mit Vertrauen den Tag des Jah res 1011, an dem das Volk urteilen wird. (Neuwahlen!) — Tas „Echo de Paris" schreibt: Als Poincarä und Briand am Sonntag nach Vincennes fuhren, durch die dichten Volks mengen, wurden sie beide von einem spontanen und tiefen Ausbruch der Begeisterung des Volkes begrüßt. Was will gegen diese Stimme der Nation die Abstimmung im Senat besagen? Bezeichnend ist die Stellungnahme des „Journal". Das Boulevardblatt schreibt: „Um aus der schwierigen Situ ation herauszukommen, bietet uns die Verfassung nur ein Mittel: die Auflösung des Parlaments. Diese Auslösung kann aber nur durch den Präsidenten der Republik in Ueber- einstimmiing mit dem Senate verfügt werden. Eine solche Uebereinstimmiliig existiert jetzt nicht!" Deutsches Reich Dresden, den 20. März 1913 — Von einem bevorstehende» Rücktritt des bayrischen Kriegs-Ministers Freiherr» v. Kressenstein wissen liberale Blätter zu erzählen. Der bayrische Kriegsminister soll den Wunsch geäußert haben, von seinem jetzigen Posten enthoben und zum kommandierenden General des 1. Armeekorps er nannt zu werden sobald das Kommando durch die Beförde- lung des Generalobersten Prinzen Nupprecht zum Armee inspekteur erledigt wird. Als Kriegsminister soll dann der Kommandeur der 6. Division Generalleutnant v. Lylrmder auscrsehen sein. Das wäre an und für sich noch nichts be sonderes. Aber die liberalen Blätter wissen die Sache ihren Lesern pikant zu machen. An dem angeblichen Entschluß dis Kriegsmiliisters soll — das Zentrum schuld sein! Dar auf ist zu erwidern: Der Konflikt zwischen deni Kriegs- ministcr und Freiherrn p. Frankenstein wurde gleich nach Entstehen durch beiderseitiges Entgegenkommen sofort bei- n'legt und galt für die beteiligten Kreise jedenfalls als aus der Welt geschafft. Nun benökigt ihn die Phantasie eines dcni Ministerium Hertling feindlichen Berichterstatters zu einer sensationellen Meldung! Denn daß der Korrespon dent der „Tagl. Rnndschari", der die Meldung zuerst ge bracht hat, für seine Behauptung, der Rücktritt des Kriegs Ministers stehe im Ziisammenhang mit dem schon viele Mo nate zurückliegenden Konflikt, eine andere Quelle gehabt bat, als seine ureigenste Phantasie, glaubt wobl niemand, der sein Geschreibsel liest. — Eine Vorlage über dir Gewährung von Diäten an Schössen und Geschworene wird zurzeit in dem zuständigen Bundesratsalisschliß beraten und in nächster Zeit dem Ple- ' num zur Beschlußfassung vorgelegt werde«, so daß der Ent wurf voraussichtlich demnächst dem Reichstage zugehen kann. Bei der Gewährung der Diäten für Schöffen und Geschwo rene dürfte es sich ui» Tagessätze in der Höhe von 3 bezw. 5 Mark handeln, und außerdem würden gegebenenfalls auch noch Diäten für das Nachtquartier zu berechnen sein. — Beamte und Sozialdemokratie. In einer inter essanten Entscheidung hat das Reichsgericht zu der Frage Stellung genommen, ob die Zumutung an einen Be amten, sozialdemokratisch zu wühlen, als Beleidigung zu be strafen sei. Nach der „Monatsschrift für deutsche Beamte" vom 1. Februar hatte ein sozialdemokratischer Kolporteur und Vorstandsmitglied der sozialdemokratischen Partei organisation an einen Polizeisergeanten die von der Sozial demokratie viel verbreitete Schrift: „Beamtenschaft und Sozialdemokratie, ein Mahnwort an alle Beamte" verschickt. Die Broschüre enthielt die Aufforderung an die Beamten, sich zur Sozialdemokratie zu bekennen und bei den poli tischen Wahlen sich im Sinne der Sozialdemokratie zu betätigen. Der genannte Beamte suhlte sich durch die Ueber- sendung der Schrift beleidigt und erhob bei der Straf kammer Klage. Die Strafkammer stellte sich auf den Standpunkt, daß in der Uebersendung der Broschüre an einen Beamten eine Beleidigung liege, sprach aber dem Angeklagten den Schutz des 8 193 des Strafgesetzbuches zu, da die Uebersendung ini Interesse der sozialdemokratischen Partei geschehen sei, und der Kolporteur als Vorstandsmit glied der sozialdemokratischen Partei ein mittelbar eigenes Interesse an der Ausbreitung der Partei habe. Das Reichs gericht hat diese Ansicht verworfen und der von seiten deS Staatsanwaltes gegen das Urteil der Strafkammer einge legten Revision stattgegeben. Zunächst bestätigte daS Reichs gericht die Auffassung, daß in der Uebersendung der Bro schüre an einen Beamten eine Beleidigung liege. Sodann aber bezeichnet das Reichsgericht die Zubilligung des 8 193 als nicht zu Recht bestehend. An sich sei natürlich die Sozialdemokratie, wie jede andere politische Partei berech tigt. Anhänger für sich zu werben. Voraussetzung sei dabei indessen stets, daß die durch die guten Sitten und durch das Gesetz vorgezeichneten Grenzen innegehalten werden. Einen Verstoß gegen Recht und gute Sitten bedeute unter allen Umständen eine Werbetätigkeit dahin, daß Personen, die wie die Beamten, durch einen geleisteten Treueid gebunden sind, sich der Unterstützung staatsfeindlicher Bestrebungen zu enthalten, unmittelbar zum Bruche ihres Eides und zur Verletzung ihrer Treuepflicht aufgefordert werden. Daher fei die Anwendung des 8 103 nicht gerechtfertigt. — Geburtenrückgang im Jahre 1912. Eine Zusammen stellung der „Straßburger Poll" beschäftigt sich mit der Bevölkerungsbewegung der Mehrzahl der Großstädte im Jahie 1912. Das Hauptergebnis ist: in sämtlichen be- rücksichtigten 42 Großstädten war, mit Ausnahme von 6, deren GeburtSzifser gegen das Vorjahr nur unwesentliche Erhöhungen erfahren hat, die Zahl der Lebendgeborenen im Jahre 1912 wieder geringer als im Jahre 19 ll. Viele Städte haben trotz ihrer zum Teil starken Bevölkerungs zunahme eine absolut geringere Geburtenzahl als vor einem Jahrzehnt! Aus dem Auslände Fr«»rre ch — Tie Znrückbernfnng der katholischen Schwestern in die Pariser Krankenhäuser. Die Zeit, die unbestechliche Richten», enthüllt immer mehr und mehr das große Ver brechen, welches die Katholikenfeinde durch die „Laisierung" der Krankenhäuser gegen die armen Kranken begangen haben, nur um ihrem Hasse gegen die Religion genug zu tun. So ist im Pariser Gemeinderate ein Antrag auf Wie- derzulassung der Schwestern in den Krankenhäusern gestellt worden, ohne daß die Sozialdemokraten es deshalb wagten, dagegen aufzutreten. Unter den Gründen werden aufge führt: „Die Unzufriedenheit des Laienpersonals mit der Bezahlung, trotzdem nach der Entfernung der Schwestern 11 Millionen mehr bewilligt worden waren, während die Klosterfrauen sich mit 200 Franken pro Kopf im Jahre be gnügten, wollen die Laienpflegerinnen eine Erhöhung ihrer Gehälter zwischen 1100 und 1300 Franken. Seit einigen Jahren macht sich in ganz Frankreich eine feindselige Be wegung gegen die Laisierung der Krankenhäuser bemerkbar. So hat man die Schwestern in das Krankenhaus in Cher bourg zurückgernfen; in Toulouse waren die Krankenhäuser ebenfalls zum Teil laisiert worden; als eine Blatternepi demie ausbrach, mußte man zu den Schwestern die Zuflucht nehmen; auch in Annsoy und in Avnmon sind die Schwestern in die Krankenhäuser zurückgekehrt. Es besteht alle Aus sicht, daß der Antrag angenommen wird. Grsstbriteuneten — Bom Hungerstreik der Suffragette». Aus London, 18. März, wird gemeldet: Im Unterhause wurde die An ordnung MeKennaS, durch die Frauenrechtlerinnen frei gelassen wurden, scharfer Kritik unterzogen. McKenna er widerte: Bei dem augenblicklichen Stande de» Gesetzes mußten die Gefangenen, die die Nahrungsaufnahme ver- weigerten und zu sehr heruntergekommen waren, um zur Nahrungsaufnahme gezwungen zu werden, entweder frei gelaffen werden, oder man müßte sie verhungern lassen. Die Mehrzahl der gefangenen Frauen haben ohne Zwang Nahrung zu sich genommen und ihre Strafen voll abgebüßt. WaS aber die anderen angehe, so habe er sich dafür ent schieden. sie nicht sterben zu lassen. Er werde binnen kurzem ein Gesetz einbringen, das ihm die Berechtigung verleihe, vor Hunger geschwächte Gefangene freizulassen, bi« sie sich erholt hätten, und sie dann nötigenfalls wieder zu verhaften. Diese Befugnis würde es ihm möglich machen, mit der gesamten Kalamität deS Suffragettenwesens aufzuräumen. Aurerik« — Mr. Tumulty. Wie werden unsere Jesuitcnsresscr wohl vor Schrecken zittern und beben, wenn sie hören, daß der neugewählte Präsident der Vereinigten Staaten, Woo- brow Wilson, einen leibhaftigen Jesuitenzögling zu seinem Privatsckretär ernannt hat. Das ist nämlich eine hohe und einflußreiche Stellung, an Einfluß überragt sie noch die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder