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Sächsische Volkszeitung : 05.09.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191709057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19170905
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19170905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1917
- Monat1917-09
- Tag1917-09-05
- Monat1917-09
- Jahr1917
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.09.1917
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Nr.»«» L«. Jahrg. Mittwoch den 5. September 1917 o > c, <8e,u««»re>Si «u-aad« /r mit iNMtr. Äeilapc dtertsiflhrUch it.-jtt» -X 7N> Dresden u»t «nnz Dinnfch. INnd kci Hmi« S.8« ui Oesterreich S.U8 N. Ausgabe v »iertestübrlich S. 1« I» Dresden »nd ganz Deutjchlmid frei HauS ii.S« in Oesterreich 4.»« X. Slnjel-Ninnmcr 1U Tie Lüiiisilche üiolkSzeitung ericheint an allen Wvchenl«gen nachmittags. N —O AekchSstöfteÜe Rrdatti»»r 16, Holbrinstrahe 4s Fernsprecher 21866 Postfchcckksnto Leipzig Nr. 147V? Anzeigen i Auiiaiimeran PicichüstSanzeMen dtS 4t» Iltzr. von >1a»uiienanze'gen bis 14 Uhr dorm Preis ig, dir iiein Lpallzeile Lv 1.»»: «ekia- meieii «<« .>. stör undeutlich geichriedene, lowie durch stiern. iv.rNier nnigegi Vene Anzeigen fstnnen wn dle Verumniouiieich n ,ür du 'stichligleU des LttleS mchl ubenlehmen. Sprechstunde der viednklio»! l rönne Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Jettlrumspartei. Ausgabe ^ «it illustrierter Unterhaltungsbeilage und re!ig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe L nur mit der Wochenbeilagi. Kurze Nachrichten aus Feindesland M ä >i s e p la g e, Politik u n d N ekrutierun g. Ein Artikel der „Times" vom 28. August beschäftigt sich ein- gehnd mit den Verhältnissen in A u st r a l i e n. Es ist darin n. o. gesagt: Die im Lande eingelagerten Millionen non Dchesfeln Weizen sind von Millionen von Mäusen angegriffen worden. In einem einzigen Lager in Viktoria sind an einem Abend 7 Tonnen Mäuse (etwa 500 000) ge tötet worden. Die Lager beginnen überall zusammenzn- fallen. als ob em Erdbeben gewesen sei. — Die Klagen der llndeschüstigten Hallen durch das Land, aber lvenn kräftige Leute zur Wiederinstandsetzung der Weizenlager und zur Ausbesserung des von den Mäusen verursachten Schadens gebraucht werden, so verlangen diese Leute ein Pfund Sterling (über 20 Mark) für den üblichen Achtstundentag, und wenn sie das nicht bekommen, so sehen sie, die Hände in den Taschen, ruhig zu, wie die Mäuse den kostbaren Weizen verwichten. lieber die Gründe der Weizenanhänsung sagt der Ar tikelschreiber: Im Moment ist Australien von der Schiffs- raunmvt am härtesten betroffen. Während seine Rohpro dukte sich zu Bergen anbänfen, nehmen die überseeischen Impoite rcisiend ab. Es sind buchstäblich Millionen Ton nen Weizen vorhanden, die nicht verschifft werden können, und die Volksvertretung hat die Negierung zur Errichtung von Silos zur Einlagerung dieser Massen anffordern müssen. Hierzu kommt der Widerstand der Arbeiter, die, wie der Korespondent sagt, durch die Wahlen in zwei große Par teien gespalten sind. Für die Stimmung der Arbeiter ist folgender Vorgang charakteristisch: Einige Arbeiter der Transkontinental Railway arbeiteten drei Minuten (!) über ihre reguläre Zeit und verlangten dafür Ueberstnndenlobn. Als ihnen dieser nicht gewährt wurde, legten sie sofort die Arbeit nieder. Der fragliche Artikel verrät auch einiges über die australischen Finanzen. Bereits jetzt wiese der Staats haushalt ein Defizit von zwei Millionen Pfund ans, ganz zu scblveigeii von den bevorstehenden Riesenansgaben. Zum Schluß klagt der Artikelschreiber über die anßer- crdentlich niedrige Zahl der Meldungen zum Heeres- a'ensie. Senator Pierce, der Verteidigungsminister, habe in seinein Aufrufe eine „drawatisckfe Note" damit ge bracht, daß er 5000 Mann aufforderte, sich als Ersatz für die 5000 Mitglieder der ersten australischen Division zu melden, die seit dem ersten Tage der Landung in Gallipoli im Feuer' waren und jetzt in den französischen, Schützengrä ben seien. Diesen Mannschaften sollte ein kurzer Heimat urlaub gewährt werden. Der Verfasser des Artikels knüpft daran die wehmütige Betrachtung, man könne nickst sagen, daß dieser Aufruf großes Gedränge zu den Fahnen zur "folge gehabt habe. . . . Das Jreiwilligensystem sei im letz- ien Stadium des Todeskainpfos und doch zögerten die Poli tiker, die unangenehme Wahrheit einziigefteben. In dieser oder jener Form müsse die Wehrpflicht kommen und znwr in nicht allznlanger Zeit . . . Frankreichs russische Sorgen. Im „Kvr- respondent" vom 10. August ist zu lesen: Wir befinden uns hinsichtlich Rußlands in einer dem Anschein nach sehr ver wickelten, im Grunde aber „furchtbar" einfachen Lago. Las sen wir es im Stiche, so ist klar wie der Tag. daß es ohne andere Hilfe sofort unter dem Griff oder vielmehr in die Anne Deutschlands fallen würde. Tiefem Dilemma ist schlver ansznweichen. Ließen wir Mitteleuropa, wenn cs entstehen sollte, selbst nach einer Niederlage einen Zuwachs in Osteuropa, so wäre das nur um so schlimmer'. Daher ist es für uns notwendig, unsere Nerven zusammenzunehmen und ans einer, offen gesagt, kläglichen Lage den denkbar besten Nutzen zu ziehen. Was in Rußland die Lage ganz besonders ernst macht, ist, daß im Grunde genommen der Gedanke des Vaterlandes, wie wir ihn verstehen und leben dig empfinden, bei nenn Zehnteln der Bevölkerung gar nickt existiert. Für diese Volksmassen gab es mir einen Zusaimnenbalt: den Zaren. Mit dem Verschivinden des Zaren trat unter den Nationalitäten volles Durcheinander ein. Deswegen batten die Offiziere, die zur Revolution entschlossen umren, sie eich nach dein Kriege ins Werk setzen »vollen. Sie ahnten die gegenwärtige Krise voraus. Was den Führern der provisorischen Regierung fehlte, wgr der feite Griff und auch die Fähigkeit. Fürst Lwow fürchtete das Mißlingen eines zu heftigen Vcrsuckfes der Wiederher stellung der Ordnung. Was die Führer anbetrisft, die jetzt nach der Krise, durch die Kerenskij diktatorische Befugnisse erhielt, in erster Linie stehen, so haben sie gewiß guten Wil len. aber sie verstehen so gut wie nichts von den Angelegen- b*iton, die sie erledigen sollen. Ein russischer Offizier über die rnssi- scheu Ausschreitungen in Galizien. Jin H Das Neueste vom Tage I —m n --—»»»» M MWr deuW AgMW (W. T. B. Amtüch.) Großes Hauptguartier, den 5. September 1917. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rnpprecht: In Flandern nahm der Artilleriekampf an der Küste und vom Houthoulster-Walde bis zur Denle an Ausdehnung, Planmäßigkeit und Stärke zu; bisher keine Infanteric- tätigkeit. He«resgr»pp, deutscher Kronprinz: Vor Verdun war auf deni Ostufer der Maas der Feuerkampf tagsüber gleichfalls bedeutend gesteigert; er hielt auch nachts an. Sehr starke Fliegertätigkeit mit zahlreichen Bomben würfen bei Tag und bei Nacht. An entfernten Zielen wurde erfolgreich mit Bomben angegriffen: Dover, Boulogne, Calais. 22 feindliche Flugzeuge sind abgeschossen worden. Leutnant Voß brachte seinen 38. Gegner zum Absturz. Oeftlicher Kriegsschauplatz Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Unsere Operationen östlich von Riga haben sich wie beabsichtigt, weiter entwickelt. Dünamünde ist genommen. Schwerste Küstengeschütze (bis 30,6 em Kaliber) fielen unversehrt in unsere Hand. Nordöstlich der Düna ist die Ostsee erreicht. Der Abschnitt der livländischen Aa ist überschritten. Südlich des JlußeS haltende russische Nachhuten find auf gerieben worden. Der Feind ist im weiteren Rückzug nach Nordosteu- Von der Düna bis zur Donau sonst keine großen Kampfhandlungen. Ml»g«donisch»n Krönt Keine Aenderung der Lage. Dir «ft, H»d«ndo»ff. Freiherrn o. RichthofenS 60. Lnftflrg Berlin, 4. September. Rittmeister Frhr. v. Richt hofen hat seinen 00. Gegner im Luftkampf besiegt. Die zehnte feindliche Fliegerabteilung liegt zerschmettert am Boden, überwunden von dem einen Mann. Unsere Feinde haben ihm keinen Gleichen gegenüberzustellen. Wir aber haben viele, die ihm gleich sind an Schneid und überlegener Ruhe, denen gegenüber für unser« Feinde erhöhter Einsatz an Zahl gleichbedeutend ist mit erhöhter Zahl des Ver lustes. Diese Gewißheit kann uns ruhig in die Zukunft sehen lassen. Mögen England, Frankreich und der neue Freund Amerika auch den Himmel schwarz werde), lassen durch Wolken von Flugzeugen: Ein Mann hat genügt, um fünf Dutzend von ihnen in den Staub zu strecken- Und 100 Männer sind gleich ihm. Konferenz der Alliierten in Paris London. 1. September. Exchange Telegramm Company meldet ans Washington, cs verlaute, daß wieder eine Konferenz der Alliierten in Paris abgebaltcn werden wird. Man glaubt, daß der Zusammenbruch Rußlands und die Frage der Zufuhr nach Italien diese Beratung notwendig mache. ..Roii'ii" vom l Anguß ül.ieibt Gmw.,.mlmoioc V- Rnfsty: Sbceclen und Angß um oie stutnnsi unseres Vaierlandes nackt einen, wenn man en die Flnckt unserer Armeen ans Gal!sie» denkt, die von Raub. Gelvalltat und Mord an d-.i, friedlich n Einmolmern begleitet war. Roch vor nick! lenn per ;feit verrichte im russischen Heere Disziplin nnd kricge- riscbei' Geiü. Jetzt in beides cun: dein Heere vericl'wn»,-n. Es ist nnr noch die.vwnnnng übrig gebliebn. den Trupixm ihre srüberen moralischen E igennbaslen wicderzneel n, ohne vor den allelscbärsslen Maßnahmen zninckziifchieckcix Beim Eintritt in das vierte Kriegssabr möge unser Hoc« an die viel erduldende Heimat denken und indem es miede» den Geist der Väter gewinn!, Rußland vor der berannal'cn- den Katastrophe zu retten. B e s ch >v e r d e u e n g l i i ch e r I n d n st r i e l! e » i n P e t e r s b n r g. ..Noivvje Wremja" von, -I. Auansk berichtet von einer Beschwerde, die die der Verwaltung der Petersburger Steai iusabi ik-Aitie»gesellicbait angehörendcH» Engländer an den .öwndelsmiiiister wegen der ans dieser Fabrik herrschenden Zustände gerichtet haben. Die 71a» schwerdeführer erklären, daß sie unmöglich aut der Fabrik Arbeiter mit einem Monatslohn von 300 Rubeln beb iien können, die überhaupt nicht zur Fabrik kommen, vielmehr auf anderen Arbeitsstätten arbeite». Die Vrrwaltnnr luM nickt einmal das Recht, derartigen Arbeitern z» kündigen». Die Arbeiten sächsischen Landtages <:) Dresden, 3,. September. lieber die Geschäftslage des Landtages wird der Sächsi schen Politischen Korrespondenz im Anschluß an einige iir der sächsischen Presse erschienenen Artikel von besonderer Seite geschrieben: Die beiden Deputationen der Zweiten Kammer für das Kohlengesetz und für die Neuordnung iw Sachsen haben in den letzten Woche» ihre Arbeiten so weit gesördert, daß sie bis zu einem gewissen Abschluß gelangst sind. Tie außerordentliche Deputation für das KohlengeseH ist mit den Beratungen so weit borgeschritten, daß in dieser Woche voraussichtlich noch die Abstimmung über die grund legenden 88 1 bis 5 des Gesetzentwurfes erfolgen kann. Daran wird sich die Beratung über die Festsetzung der För derabgabe anschUeßen, die allerdings noch einige Schwierig keiten bietet, aber jedenfalls in befriedigender Weise gelöst werden wird. Voraussichtlich werden die Arbeiten der De putation bis Mitte September so weit vorgeschritten sein, daß der Truck des Deputationsberichtes bis Ende Septem ber beendet sein kann. Tann wird sich das Plenum der Zweiten Kammer mit der Angelegenheit zu befassen lxwen.. Voraussichtlich dürste der Gesetzentwurf dann in zwei bis drei Sitzungen glatt erledigt werden. Jedenfalls kann das Zustandekommen des Kohlengesetzes nach dem gegenwärtig' gen Stande der Arbeiten der Deputation als gesichelt gel ten, um so mehr, als auch die Erst-' Kammer ibre Zustim mung hierzu geben dürfte. Tie Verabschiedung des Gesetzes muß bekanntlich bis Ende September dieses Jahres erfolgt fein, weil das vom vorigen Landtage angenommene Sperv- geietz zu diesem Zeitpunkte abkänft. Weniger erfreulich sind die Aussichten für das Zu standekommen der von der anßerodenttichen Deputation für die Neuordnung beratenen Reform der Ersten Kammer. Auch hierüber sind die Beratungen zu einem gewissen Ab schluß gekommen. Die in den letzten Sitzungen gefaßten: Beschlüsse über die Abänderung der Ersten Kammer sina nicht geeignet, günstige Aussichten auf das Zustandekom men der geplanten Reform zu eröffnen. Zweifellos sind olle Parteien sich darin einig, daß eine, gewisse llteform des sächsischen Oberhauses durchführbar ist. Nur ist es notwen dig, hierfür die geeigneten Grinidkagen zu schissen, damit die Regierung in der Lage ist, mit einer entsprechenden Vor- läge an die. Eiste Kammer lwrantroten zu können. Auch die Konservativen haben bekanntlich der Beseitigung der Sitze der Standesherrfchasten nnd der Domstifte zugefttnnnt, während die übrigen Parteien fveitergelxmde Anträge ge- stellt baben, di« besonders auf eine Einschränkung der Rechte der Kammer hinauskauseii. Ebenso soll das Reckst Seiner Majestät des Königs, eine Anzahl Mitglieder in dis Erste Kammer zu berufen, geschmälert werden. An die sen beiden Forderungen dürfte jedenfalls die Reform schei teln. Dies bat in unzweideutiger Weife in der letzten Frei« tagfitznng der Eilten Kammer Exzellenz Dr. Wach gelegent lich der Beratung des Antrags Hettner über die Vorlage einer neuen Landtagsordming zum Ausdrucke gebracht, in dem er sagte, daß die Zustimmung der Ersten Kammer nur unter der Bedingung ei-teilt werden solle, daß die ver fassungsmäßige Gleichheit beider Häuser, wie sie in der Ver- fassnngsnrknllde gewährleistet sei. unter keinen Umständen erschüttert und anaetaftct nnnden dürfe. Zweifellos hat Exzellenz Dr. Wach liier in Ueberklnstiiinming mit dem
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