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Sächsische Volkszeitung : 20.10.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192010202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19201020
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- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19201020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1920
- Monat1920-10
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- Sächsische Volkszeitung : 20.10.1920
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»ich,t,4, »»ll»,,1t«-« » »i der Ze-stbrung drr Dieselmotoren wird sich d«r Reichstag demnächst drfchältigen Der Abgeordnete Lrdebour beantragt dann namen« der Unabhä'i^igen Fraktion — man ruf, ihm lachend,u: .Wucher?" — daß sofort de, unat>HLngige Antrag betreffend Protest gegen die AnSweisang Sinowjewr verhanbkt wird. Die Abgeordneten brechen bei der Nennung de« Namen« in taute« Gelächter au«. Abgeordneter Schulz-Biombeig ist auch der Ansicht, daß diese» Mann sofort .h-raiidgeschmisien" gekdie aber man müsse di« Beratung vorbe- reiten. Der Präsiden! teilt mit. daß ab?r diese Angelegenheit am Mittwoch um 2 Ub» verhandelt werten soll. Der Donnerstag wird dann sitznngSftei bleiben, für Freitag ist wieder eine Plenarsitzung Vorgesehen. Der Sonnabend Montag und Dienstag nächster Woche sollen sitzungSsrei bleiben. Die Etatsberatung wird dann am Mit» woch mit Entgegennahme einer Erklärung der Neich-regiening einge- leitet, E» werden dann neben dem Reichskanzler auch der Außen minister und der Reich-sinan-minister sprechen « « » Berlin, 19. Oktober. Dem Reichstage ist «in« Denkschrift des Auswärtigen Amtes über den Aufstand in Obers chlesien im Augi^t und September 1920 zugegangen In der Denkschrift werden die polnische» geheimen Machenschaften in allen Einze hei en dargelegt, sowie reiche« aktenmäßiges Material zum Beweise des polnischen Vorgehens vorgebrocht. Im Schlußworte heißt e«! Noch setzt seien die gesetzmäßigen Anstände im oberschlefischen Av' stimmungSgebifte nicht überall hergestellt Die polnischen geheimen Organisationen bestehen nach wie vor. Ihr« Führer seien aus freiem Fuße. Die EniwassnungSakiion habe nur unvollkommene Ergebnisse erzielt. In einzelnen Landes eilen haben di« ordnungsmäßigen Bs. hdrden die Gewalt noch nicht voll in der Hand. Von polnischer Seide wfid dreiste. Widerstand geleistet. Die Grenze zwischen Ober, schießen und Polen sei offen. Die Arbeit in den Gruben und Hü ten könne erst allmählich in vollen Gang kommen. A»S- schreitungen der Polen gegenüber der deutsche Bevölkerung kämen fast täglich vor. Die gegenwärtigen Zn" stände im Abstimmungsgebiet» lasten die im Frieden-Vertrag« ver- bürgie srei« und unbeeinflußt« Aevßerung deS Volks wirten« nicht zu. Soll dem ffriedentvertrag« Genüge geschehen, so müssen Verhältnisse geschaffen «erden, unter denen di« Bevölkerung sich desten sicher lein kann, daß nicht durch eine gewalttätige Minder- heil ihr, frei, Stimmenabgabe unmöglich gemacht wirb. Die Hetze steten Vrzb-rge» Di« Hetze gegen d u früheren ReichSflnan,minister Grzberge, wird in einigen rechtsstehenden Blättern nach wl« vor betrieben. ^ o botl« u. a die Redaktion der,H mburger Nachttchten" b hauvtet. Brzberger zahl« in d r <r«bn>,i, 4 MWonen Franken Steuern. We wir « fahren, hat Herr Erzverger die »Hamborger Nachrichten' »u einer Verichttgang auf «fordert in der er festste»»: l. Ihre A«. haurtung d,ß ich tn der Schweiz »nicht weniger als s Millionen mank n KriegSgcw'nnftruer zah'en" wüste, ist unwahr. Wabr ist. daß ich in brr Schweiz kein« KzftgSg w nnlleuer zu zahlen bade. 9. e Behauptnna, daß „Luz-rn steueraa »dch mein schweizerischer B oh' fitz' ist, kü unwahr Wahr ist, daß Ich in der Schmelz Über haupt keinen Wehnsln habe. » Jure Behauptung, daß ich .für Grundstücke am Bte waloltäfterser recht ansehnliche Kantonalst u»»n zu entrichten" habe. >st unwahr. Wahr ist, daß ich tn der Schweiz keine K ntonalsteuern zu entrichten habe, ball ich keine Grundstücke tn der 'chmetz besitze das, ich tn der Schweiz überhaupt keine Steuern zu entrichten habe. VSlkerbundionscrenz Pari«, 19. Oktober. In ihrer gestrigen Sitzimg beschäftigte sich bi« Panier Volk'rbimdkonferenz für Vereinfachung im Paß- und Zoll- wesen mit der Frage de, Pässe im Transitverkehr. Die Konferenz sprach sich zugunsten wesentlicher Vereinfachung der PaßauSgabe au« Es soll sernerhin nur noch zwei verschiedene Paßtvpcn geben, einen Paß für längere, einen fü kürzere Kufen baltSdauar Neben der Ver. einbeit ichung der Gültigkeitsdauer der Pässe dürste nach den Be schlüssen der Konferenz anch in abscbbarer Zeit die Abschaffung der Pässe für die G-enzstao>?n durchgesübrt werden. London, 19 Oktober. Reuter meldet au« Washington laß die Einladung de« Völkerbundes an die amerikanische Regierung, im Ausschuß zur Lösung der Frage der Aalandrinseln einen Sitz einznnehmen, van der amerikanischen Regierung angenommen wurde. DaS S natSdepartement ist der Ansicht daß die Vereinigten Staaten kein Mitglied de« Bundes zu sein brauchen, um an der Kom mission teilzunehmen Die Arbeiterbewegung in England London, IS Oktober. Dt, Arbeitslosen find von ben verschle" denen Ufern der Themse unter Führung von 1b Bürgermeistern der Londoner Vorstädte nach Downing-Street marschiert. ES waren im ganzen sieben Demonstrationszüg«. Ein große« Polizeiaufg<bot sorgte für Ausrechterhaltung der Ordnung Die Polizei mnßte ab» verstärkt werden, In den Zügen wurden rote Fahnen enthüllt, und e« kam zu einem Sample zwischen der Polizei und der Menge. In zwischen hatte Lloyd Georg« di« Bürgermeister empfangen, vor denen er «ine Rede hielt, die aber leinen Eindruck machte, — Die Regie» rnngSmaßnahmcn bezüglich der LebenSmitbelversorgnng anläßlich deS Streik« umfassen auch eine Verfügung, die die Erhöhung der gegenwärtigen Preise untersagt. Tie Znckerraiion wmd« ans acht Unzen pro Woche herabgesetzt. Da« Handelsmini sterium hat Rotvorschrif en bezüglich der Einschränkung mit Stein kohlen, Ga« und Elektrizität fü, Häuser und Fabriken erlaßen Für bi« Süstenschisiahrt sind die EinschrönknngSbestimmungen erleichtert worden. Bericht« von verschiedenen Seiten zeigen, daß sich di« Bergarbeiter ans lange« Feiern vorbereiten. Sie vraanisieren Pferde- »nid Hnnderennen, sowie andere öffentliche Ver" anstaltnugen Amsterdam, 19 Ok ober. „Telegeaak" meidet an« London: Der Kohl-marbeiterstveik ist heute allgemein. Mit Ausnahme der allernotwendiasien Arbeiten z«rr B-iüüa'ion und Grnbenentwässerung ruht b»r Betrieb aus den Kohlenbergwerken vollständig. London, 19 Oktob-r, In den Häfen feiern alle Dockarbei- ter, die mit der Beriadnng der Exportkobkeu beschäftigt sind. In A,bei erk,eisen erklärt man, ans Grund der in den Kasten vorhandenen Geldmittel werde man aus alle Fälle den Streik sechs Wochen lang durchbalten können Die Regierung hat so zahlreiche Vorräte sicher- gestellt, doß di« Kohftnversorgung für die nächsten drei Monate ge sichert erscheint wenn auch weitgehende Einschränkungen im Kohlen» verbrauch der Hansbastunaen und der Industrien sich als ersvrde'tich erweisen. Der Kohlenarbeiterstreik zieht mehr und wehr wettere Kreift über die Montanindustrie binanS. So sind im Distrikt Teeside bereits 20 000 Metallarbeiter infolge Schließung ber großen Mtztall- werke arbeitslos, London, 19 Oktober, Der P'äsibent ber TranSvvrt. arbeiter-Gewerkkckaslen GaSlina Hai sich eustchieben kür ein« Vermfttetung im Stwit der Bergarbeiter ansgesprochen. Di« Haltung der Regierung beutet tn keinem Weis« daraus Rn, baß sie Absicht Hab» neu« Vorsch'öae zu unterbreiten. Zahlreiche Hochöfen mnßten gelöscht werben Man rechnet «ft ber Möglichkeit, baß die Theater «nb KInoS geschlossen werben. Der Perkonenverk-Hr wirtz, wenn der Streit guduuert. vom nächsten Montag ab mn 10 Prozent eingesckwänkt werben London. 19. Oftober. Havelock Willon erftärft gestern, baß wegen be« Kobftnarb"ttersfteikS bereftß Tausende von englischen See leuten arbeitslos geworden seien Zu ben ArbeftSIo'enknnhqebnngen in London London, 19. Oktoh"r Beim grst-iaen Z»ckammrnstoß kn von- don anläßlich ber Kundgebung von Arbeitslosen wurden etwa bO Personen verwundet, von denen 10 nach dem Krankenbanft gebracht weiten mußten Eine Anzahl von Verhaftungen ist erfolgt In vertchiedeaen ReaiaiungSqebänben wurden di« Fensterscheiben durch Steinwücke zertrümmert. Die w «Verkehr de« WoffenkftAftandatage« Horte«, 19. Oktober. st« ist beschlossen wor^-n, wie Im Vor- fahr am Tage de« Waffevsi SsiandSherftaeeS um 11 Nh» voimiftaaS in ganz Großbritannien, «ei Minuten lang jede Be- wegnng zu «nlerbrechen. England« SckiiF bau Sorsea, 19 Oft ober. Lloyd« W.l, ffsbanregiüer kür da» am 80. S-ptember zn stnde gegangene Bftrlefia'ir »eiat, baß die lleber- leaenbeit Großbritannien »m Schiit «bau w ober belebt. Wählend der lei ten 18 Monate bat sich dft im Van b.sind'icke Tonnage im Verein!"en siönianiche von 2'/, Mill onen auf den au renblicküchen Rekordstand von insgesamt 8>/, Mil11 onen e'bhlit. Während besseloen ZcitraumeS ist die im Ban besindftcke To uigoc in den Vereiniaten Staaten von 4 Millionen auf insgesamt 1 7720G1 Tonnen gesunken. Amerikanische Ftoitenvemonstvation -ft,Work, 19 Okiol-er, Marinrmirister Daniel« «rftär?«., daß zwei große amerikanische Geschwader eine Reis« um die Erde machen wü,-den. Sie sollen die größte Flottendemonstration, die bisher überhaupt stattgefunden bat, darstellen. R». »41, Set«, , Di, «ntent« «nd dtz« rüz-ftel lSigener Drahtbericht der .«»chs, v o lk« zeitung-z «msteeöam. LO. Oktober. Au» Par!» wirb gemeldet einer Nackrlchi de« T>mp» ist die setzt erfolgte Entlgslnna »,,, türksschen Kabinett« zurückzii'üliren ans die Note tz,. Allierten, dir den Großwester «öimltch anlgklordert hat, mst den Anhängern Kenia! Pascha« zu einer Ve>ständio,,oa zu kommen, die den Vorschlägen rntlprtcht, dle die alliierten Ko»,„Mare bei ihr» Audienz dem Sultan vo>legen. Tewfik Pascha ist vom Sultan mit drr Reubftdiing de» Kabinett« beanfiragt worden, dessen A„i ab« sein wird, d>e tstrkischen Nationalisten auf der 01r»ndla,,e von posi. tischen Zugeständnissen Inne.er Art zur Annahme de« Beitrage« von Säore« zu veranlassen. Die Klane »e« Lörven Ro«, 1V. Oktober. Huftgen Zeit»,-gen wird a„« Athen meldet, daß vennzrioS b-absich-itzr, >i« Repnbril ,» «z, klären, fall« der König stirbt. Der stomespondent de« Fonier« b'Jtalia" telegraphiert sogar au« Ath-n daß Agenten de« Benizelv« dem König Gift gegeben haben fallen, vienize'l'o« halt« »rnphen k,e- reit, um da« nen, griechische Parlament zu übewnimpeln da« es,,» antivenizelipisckft Mehrheit hat. Die Laqe ln Italien t«i-e«tr Lrohtberich« de» »Vächs. voll«,,ii,nz'i MaUan-, LO. Okt In Jta'ien droht der Bürgerkrieg wenn die Regierung nickst «ine starke Hand zeigt. In vositi'chen Kreisen wird der Gtnrz G'olittiS bereltß vorderoesaat Ntt»? und d'e sozialistische» Delegierten Modtgllont und Voeeotsi sogm sich verbunden h^ben, nm ein« Abdankung de« Kabinett» Gtoltlti zn erzwing,n. Bon andrer Tefte ist miiget-ilt, hast Orlando bei der steleoenhe't dl« Macht an sich reiften wirb. UM, reich« umhe'schwirrende Ge-sichte z iae« daß Italien vor ernsten Schwierigkeit«« steht. Die Regierung wtst nun o'dentltche P,r. sammlnngen verb eien, um weitere Unruhen zu verhindern Bulgarien soll ai»Sttef<rn Basel, den LO. Oktober. D>e Belgrads Ze inng Politik, meldet dem sugo-Iamilchen Prestebüro znso>ae, an« Sofia die V»f> ireter ber Entente haben der bnlaarlichen Reoiern„a »ine Note Über, reicht, in ber sie die A««lieteennq von 807 Militä't'e'loirei, verlange«. Ant bee List« best"bo« sich untre anderem der siüöer« Kbnia Ferbiuaub und s«'« Mlvtsterpräfldent NaboSIairot», dir sich beide in Deutlchlanb aushaltrn. Eiu« VS«1sche SlaatHanleih« Ropeuhage«, den 10. Oktober Der Finanzmin'ster »at gestern dem F,nanzau«ichnß die Anfnabmr einer Siaai«anleide von SO Millionen Dollar in Amerika mü einem ZinBrift von 8,27*/, voroetchiagen. Die Rückzahlung soll im Laus, von 8 Jahr«, statisinden. Beue ««garlsche Dhronpräteudenle« Berlin 80. Oktober. Noch dem ,vvknlonzg." verlautet dem „Telegroos" -»folge, doß man nIS König ssir ben nngori'chen Tbron entweder einem slnnbinovilchen Prinzen oder den ztveiten Sohn de» König« von Belgien nnserleben bobe. vesterreichtsch« Kris« ^ Wie ber .vorwärts" an« Wien meldet, sei ble öster- reichische sozialdemokratische Partei enilchlossen, ost«, Bermche der Bürgerlichen, sie zur Teilnahme an der Regie r ring«, bildung zn bewegen, abzulehnen. Sobald der HauptanSßvuß de« nengewählten NntionalraieS -nsamwentrit, werden dl« sozial demokratischen Minister ihre RegierungSämter niederlegen. Di» Angst vor Oesterreichs Anschtnß Pari«. 19 Oftober. Wie da« .Echo de Poris" mitteilt bot die Bot chafwrkon'erenz die Regierung in Wien wissen lassen, doß die alliierlen Mächte da« Ergebnis der vnIkSobslimmnna von Klogeistnst respeftienen werden. Die Großmächte wachen ober anderseits dontder. daß Oesterreich die Verträge von Veiiailles und S«. Germoin nicht verletze, dir einen Anschluß Oester,-eich« nir Dentschlond ohne voe. herige Genehmigung de« VbllerbundeS verbieten. Enastseh-denlsche Annäherung Amsterdam, 19. Oktober In den, Schreiben de, Pro fessoren und Dokioren der Nniversität Ops ord an die Professor en der Kirnst und Wisienschaft ft,wie die Mitglieder der Universitäten und wissenschaftlichen Gesellschaften tn Deutschland und Oesterreich heißt e« in einer „Time«"-Meldüng: Musik und Theater -- Dresden. (Violinkonzert Alexander Petschni- ko s f. Im leider nur mäßig besetzten Saale deS KünstlerhauseS stellte sich Professor Alexander Petschnikoss aus München den Dresde nern wieder ernmal vor. Es wäre viel Angenehme« über sein Spiel zu sagen. Leider litt es unter einigen Hemmungen. Zunächst war die Auswahl der vorgekragcnen Werlie eine sehr unglücklich«, oder lag e« an dem fehlenden Kontakt -wischen Petschnilofs und seinem Ve- gleiter Tr. Viftor Ernst Wolfs? Jedenfalls wollt« nicht die echte Wärme wieder auskommen. die bch der E»dur-Sonate don Händel geherrscht hatte. Ta- Violinkonzert K-d»r -von Mozart (Nr. 8' Var recht frostig anaesacht. Daran konnte auch die blendend« Technik Petschnikofss nicht« ändern, DaS Klavier stellte eben nicht den trag- sähigen Stimmungsboden dar, auf dem der Geiger groß auf bauen lann. Die reinste Befriedigung vielleicht gewährt« di« groß« Fuge aus der Solo-E-dur-Sonate für Violine von Bach, Es ist rin Segen, daß endlich einmal di« berüdmte oder berüchtigte Ciaeonna picht auf der Bildsläche erschien. Pelichnilofs wi^fte diese an techni schen Schwierigkeiten überreich« Fuge mit überlegener Technik und warmen, Empfinden. Kl« nicht sehr bedeutender BrahmSspielcr aab sich darauf Dr. Viktor Ernst Wolfs zu erkennen. Man stößt bei ihm gns Schritt und Tritt aus Uebertteibunqen und Geschraubtheiten be wußt oder unbewußt. Die erwärmende Mittelstarke fehlte vollstän- big. /Es scheint seine Art zu sein, nrkr pianissimo oder sortissimo zu sp««n. Den Beschluß bildete di« Suite E-moll Werk 16 für Violine «ndKlavier von Heinrich Raren, die sich nicht sehr über den Durch schnitt erhebt und stellenweise an Süßlichleiten leidet. Me — — Eberhard BraneonI sprach vor einer kleinen Gemeinde im Sooft de« Künstftrhaufts ernste und heitere Dichtungen von Lrlien- trvn Man hat da« Gefühl, al« »ö sich der Vortragende nicht intensiv a-nnq mit dem Oftiste der Lilien wo r ch-n Muft besaßt Härte Ieden- lall» wnr eine gewisse Leichtigkeit n cht -u rerlmn'n. 7lm besten ge lang«,' ihm vielleicht noch .D,S alt« Steinkrenz am Köl.-.er Markt" Und „Golgatha", Me — — Konzert Lidu« Klein. AlS «ine gediegen« voMNnstlersicki« P-'rsönlichleit stellte sich im Palmen- garten Lid»« Klein vor. Dal mit Geschmack und künstlerischer Be. rechnnng onkoestellte Programm gab ihm reichlich Gelegenheit, sein Können zu zeigen. Und er kat «s auch Schon von vornherein be" sticht der Ernst, mst dem «r an sein« Ansgaben herantrstt, und da« lckeft «chlhl, mit dem er auch die unbedeutendsten Dinge hervltzzn- weiß Di, sechs kleinen holländischen Stücke schon waren ein« RnestSleistung Au» un« MoRstne besticht bi« Eigenart dieser vokkSgeborenen Stücke mft ihrem ftlltneff» «nveckenubaren neie « Heben » Labinei Mine« spanischen Einschlag, Sicher hat da der spanische Erdiolgekneg sein« Spuren zmückgrlafftn. Sie sind cm Extrakt der voll« ümlichen Mu- sikantena»-i mit gelegentlichen Anklangen an die Kunst gelehrter Kon tore«. Auch, was der Künstler an sonstigen Gaben bot, war voll, wertig. Reger« in chromatischer wie technischer Hinsicht recht an» spruchSvolftS Svlostück (Andante sostenwlv mit Fuge) wurde mit «l> go»teste, Technik und wärmstem Empfinden wiedergegebcn. Tm Höhepunkt bildete unstreitig Mozart« E-dur-Svnate, die mit diner liebevollen Einfachheit und Innigkeit gespielt wurde und sehr von der bei den Konzenoeige,-» beliebten Methode a la K-ulifienmalerei abstach. Das wanne Empfinden beide« Künstler, ?Mhe>m Scholz am Flügel begleitete aus« Feinsinnigste, zwang die Hövgr vom ersten bi« zum letzten Ton in seinen Bann. Lidu« Klein ist der geborene Mozartspieler, Zum Schluß — last not least — kam der Virtuose in Reinkultur noch einmal '» Worte in einem barbarisch,» Tanz von EpM Sooft und einem MnsikaroftSftcin betitelt Le« kwtin« von Bazzini, Wir wünschen dom jungen Musiker rine voll« Entfaltung seiner Anlagen Me, — — Maximiliane Bleibtre» la« im Kunstlalon Richter au« Mozart« Brioftn, War schon das Thcma apart und viewerlprechend so überraschte und entzückte d«r Vortrag auherondontlich, E« war frappant wie e« der Künstlerin gelang, au« sechs oder acht Briefen Mozart« (zwei darunter von Mozart« ValerV die allerdings mie feinstem zeit- und persönlichkeitsgeschichtlichem Ver ständnis auSgewählt waren und mit der bei Fra» Bleibtr«» bekann ten hohen CharakierisierungSkunst vor getragen wurden, ein Bild de» Komponisten und seiner Zeit hinzustellen, Und da« von solcher Plastik und Eindringlichkeit, wie e« «in mehrstündiger kulftizgeschichtlich-r Vortrag nicht vermocht bäfte ganz zu schweigen vom Sstheftfchen Ge nuß ben stet« Dokument« au« dem Persönlichsten großer Menschen gewähren Die viel zn kleine Hörcrschar in dem so diskret stimmungs vollen Richrerichen AnSstcllvngSsoal dankte begeistert der Lands" männin MozartS, Sollte sich nun nicht endlich auch einmal die CtaatSoper wieder besinnen »ul die Zaul>erflöte eines gewissen Mo» zart, nachdem di» Herren Lev Fall und Wagner junior gerärffchvollst zu Worte gekommen find? E, — Dre«de«. Lieder und Duett« -«L Laute hörte mau am Dienstag in reichster Auswahl bei einem Vortragsabend« drr Schülerinnen Llsa Kästner«, darunter Reue« an« der Feder Georg Girlegler». Seine .siomposttiosten und Bearbeitungen zeigten, daß er die Bescheidung, di« di« Lautenfingelunst fordert, -u üben versteht, Weise« nnd Instrumentaliatz stnd von gewinnender Einfachheit und gehen unnötigem Schwulst au« dem weg«. Dl« Damen Hanna Schulz« «ud di« «it liebenswürdigsten Bortraas- dalente begabte Ms, Wolf ersango« sich mit Striegle»«: Alle meine PüpPchen, Mutier nnd Tochter, Mimose Sie war rin Glümlein, durchschlagenden Erfolg, »eberbanpt zeigte der Abend allenthalben, daß in der Schule Elsa Kästner« einer lm,,ezie,ten und dabei wirkungsvollen VortragSknnst liebend nachgegnngen wird. —ko. Kunst und Wissenschaft Zu Flaischlen« Tod Wie man aus Stuttgart erfährt war der nervöse Zusammen bruch dem Cäsar Flaischlc,z zum Opser siel, eine Folge be schwere» Kampfes, den er um seine wirtschaftliche Existenz wi, um seine dichterische Geltung jahrzehntelang zu führen hafte. Worttze« letzte Wart«. Allgemein bckann' s!,d Goethe? letzte Worte, der IchSne und erhabene AüSlpruch: „Mehr Licht". D ese der Nachwelt überlieferte Aeußeruna erfährt jetzt >i,,e Richtig stellung. Im Buchhandel erscheint soeben bei K. F Köhler, Lei,zig, unter dem Titel, .Dein Alter sei wie Deine Jugend." Brief« de« greisen, vor «0 Jahren verstorbenen be kannten Jenenser Dhcolegen Karl von Hüse an ei« jung?«, hochgebildetes Mädchen. Au» dieser außerorde, tlich fctnen nnv. interessanten Hinterlassenschaft eine« großen Geiste» erfahren wir folaendsv: K'kl Hase erfreute flt, der Wertschätzung Goethes, sein Besuch war der letzte, den der Dichter tn sein Tagebuch noch selbst elntraaen konnte So erfuhr er auch von Alwine Fromman» die wirklich letz en Worte de« Sterb-nden, der In seiner liebe n würdigen Art »u selnce Tochter Otttlie sagte: „Nun slsranenz mmerchen, gib mir Dein gute« st fötchcnl" Tieft Worte -e gc„ wie sehr stch der Dichter bi^ zu« Tode innere Heiterkeit und r schc b wah't hat. Der Nobelpreis sür Llftratnr. Nach einer englischen Meldung hat div spanisch« Akademie i.^ Wifi-»schoflen dir Mitteilung erhal ten, daß der diesjährig« Nob^' rei« für Literatur Iacinto Bo na vente zuerteilt werden solle. Venavent« gilt al» der bedeu tendste spanilcki« Dramatiker der Gegenwart, al- Führer der neuen spanischen Literatur. Verschiedene seiner Werke sind auch deutsch in der spanischen Büche-ei de» PrGagS Georg Müller in München orschienen, — ' Klotzsche. Der Arbeit, »dichter Ernst Klaar ist Hst» im Altar von »S Jahre» gestorben. Er wurde im Jahre 1862 in Chemnitz geboren, besuchte die Dorfschule, wurde Schrift setzer, wandert« jahrelang im Ausland« und ließ stch Mitte der M Jahre in Dresden nieder. I« dem Buch« «ul dem KlassenlaDs, da» 1898 erschien, Lat er da» Kräftigste nnd Klingendst« von Mn er t« jung« Zeit stir de« Fnchssche« S«dd«utW PostMon dichtst. ^
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