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Sächsische Volkszeitung : 21.04.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192204219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1922
- Monat1922-04
- Tag1922-04-21
- Monat1922-04
- Jahr1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.04.1922
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e 4 ln der >, hat Lunten effent. besteht Elsas;, s nicht eiteren te Er, seatcrS en Er- Unter» Sonn» düngen teaters, einzu» tnerS- in der tning leide» lnehmer ag den ,el. ES en. die Zertrete» L. l Freitag, 21. April 1822 Stedaktion und (Seschäft»st«ller Dresden »A. IS, Holbetnstratze 4S Nr. «L 21. Jahrg. Fernsprecher: Redaktion 32723 — Geschäftsstelle 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 14797 UtjUgSprriSi Blerteliübrlt« tr»t In« Hau» S» Meimonatttch ttl.Ikv ss. moiianich II itiiizrunimmer Sv 4. Dt» Lüchitjch, ivoU«j«iiung «richeim wocheialich l»ch«mal. An»rla«npecl-, Dt« «bigetpaltenr P»ttl»ett» 4 ck<. tür Nnmtlie». und Veretn«an,etaen. Etellen- imd M««»g»s„ckse II.I.N Dtc Vettt. ReNnmezette !m redak- Itonellen Leit. 89 mm dieu, IL Fltr Inserate mit besonderer Plazterung-rvortchitst ans obige Breite rt» Prozent Einschlag, vsterlengcditbk: tkr eldstadholer I bei NeberienLuiig durch die Post außerdem Porlozutchlag. gitir undemtich geichriebene ,»w>c durch .zernlpreckier aiiiaegebene NnZeiaen Gpreifilnmd« der SiedaNion: g—N Ubr nachm, iittcht au«drürNich nirtlckvertanale nnd mn Rückporto nicht verichene tktntendnngei an dteRedaklto» werde» »tchi auibewahr« «imahin« dou StetchütlSanzeigeii dis IN Uhr. oo» gamt»«»an,eigen dt» II Uhr vormittag«. — Aimahmrltelleii in Dresden- Schmtdi'tche Bnchkiandtung. Inhaber P. Beck. Ichloßsttaße 5. i» Bantie», Franz gurtat «» der Petrilirchc « id I F . I 'S»»«» wir die Bsraniworitichketl nir di» Richtigieit der Lexter nicht tiberiiekmen. NN — Dresden. Unsere heutige Nummer umfaßt 4 Seiten Tagesschau Von dev Aonferenz von Genua erz. und Briet 297.— 730.— t,70.— 6l0.— 588.— 810 — 2S0.- 86lwk 136S rostssse 0 ^ iilimiililiil? Kr! D l sicker ^ en- uiilt ^ i'sttiAem ^ incliitis, Z eilt cier ^ igrsntie. ^ tr od>-;e Z ten unä ^ nislinie.^^ eben 3vD »«L iilelieii ä) 1883 I-Wll ü. rnsre <us>snck verclen Missions- Ilottinei' ru I. 8ckl. Die i clns ökkentlicke inasium. ^uek »den sinken bei Anlagen unck- ckskten Derück- - ^ulnskme sl» Daienbrailersüinck Ltüncle null Os- uen. 1091 > sincl ru tickten ltei» psUotllnei» lein In Sekle». Der NeichstanS- und Landtagsabgcordnetr Otto Huü ist am 18. April im städtischen Krankenhausc zu Essen au Lunge»« entzündung gestorben. — Auf die Nachricht vom Tode Hues hat der Reichspräsident und der Reichstanzler an die Witwe, die Sozialdemokratische Nrichötngsfraktivn und den Deutschen Berg» arbeterverband herzliche Beileidsdepcschen gesnudt. Geheimrat De»tsch, der Vorsitzende des Direktoriums der Allgemeinen Elcktrizitätsgesellschgst, wird sich heute abend nlS wirtschaftlicher Sachverständiger der dentschen Delegntio» »ach Genua begeben. In Berlin sind insgesamt zehn Armenier sestgenommen worden, die sich noch in Polizeigewahrsam befinden und deren Bernehmung im Laufe des Vormittags durch die Kommissarct Weitzel und Schenk vorgenommen werden wird. Zum Sthulkompromiß im Reiche Von A. Rheinländer, M. d. !>i. l. Nach dein Verlaus der ersten Lesung des „Entwurfs eines Gesetzes zur Ausführung des Artikels 146 Absatz 2 der Reichs- versastnng" muhten in der Ausschußberatung heftige weltan» sckmulicke Auseinandersetzungen erwartet werden, denn keine Partei nar mit der Vorlage einverstanden, und was der einen etwa annehmbar erschien, war für die andere Grund zu schroffer Ablehnung. Der Kampf ist denn auch alsbald entbrannt und. obgleich in angemessenen Formen, doch in groher Schärfe hin. sichtlich der Sache einen ganzen Monat hindurch mit zunehmen» der Heftigkeit geführt worden. Gegenstand des Meinungsstreites war der H l des Entwurfes, mit dessen Beratung die allgemeine Aussprache verkünden wurde. Die gegensätzliche Msfassnng tritt klar hervor aus den gestellten Abändernngsanirägeii. Die lISP. halte zwei Anträge gestellt: Nr. 48: „Die Volksschulen sind weltliche (bekeimtnisfreie) Schulen", und Nr. 49: „Die öffentlichen Volksschulen sind grundsätzlich gemeinschaftliche Schulen, soweit nicht nach näherer Bestünmnng dieses ElcketzeS Schulen bcsonderer Bekenntnisse eingerichtet werden." Die Mehr- heitSsozialdemokratic wollte 8 1 folgendermaßen gefaßt wissen sNr. 16): „Die Volksschulen sind Gemeinscl)aftsschulen. Bekennt» nisschulcn uiid bckennlnisfreie Schulen können in jeder Ge meinde nur neben der Gemeinschaftsschule und nach näherer Bestimmung dieses- Gesetzes errichtet werden. Die bekenntnis freien Schulen sind entweder weltliche Schulen oder Weltanschau- ungssclmlen." Die Demokratische Partei beantragte (Nr. 47): „Die Volksschulen sind nach Artikel 146 Absatz I der deutschen Reichsversassung gemeinsame Schulen (allgemeine Volksschulen). Indes sind gemäß Absatz 2 des Artikels 146 auf Antrag von Erzieburigsberechtigten Volksschulen ihres Bekenntnisses uns ihrer Weltanschauung einzurichten. Wo in einer Geineindc nur eine Schule besteht, ist diese Schule nach der näheren Bestim mung in K . . . allgemeine Volksschule." Wenn man von dem Antrag Nr. 48. der nur des Prinzips halber gestellt war, absieht, wird inan als allen drei Anträgen gemeinsame Absicht die Ver anstaltung und die alliiemeine Einführung der Gemeinschafis- schnle und die möglichste Zurückdrängung der Bekenntnisschule als Sonderschule erkennen. Bemerkenswert ist dabei, das; die beide» sozialdemokratischen Parteien in erster Linie nicht tue Einführung der rein weltlichen Schule, sondern die der zu sieben ' Acbieln westlichen Geineinschaftsschnle sich angelegen sein lassen. Hauptsache ist für die gesamte Linke weitgehende Beseitigung der Bekenntnisschule, das ist für sie der Einigungsgrnnd. Dem gegenüber wollten die Anträoe der übrigen Parteien in 8 l nur eine Aufzählung der drei Schularten, nicht eine Wcribenrici- lung feststellen, aber die Abstempelung der Bekenntnisschule als ' „Sonderschule" verhindern. Das Zentrum und mit ihm die Bäuerische Volkchiartei beantragte (Nr. 50): „Die öffentlichen Volt.u'cbnst-n sind Gemeinschnle» oder Bekenntnisschulen oder weltliche Schulen." Aehnlich die Deutsche Volks-Partei in Nr. 51: „Die Volksschulen sind entweder GemeinschaftSschiilen oder Be kenntnisschulen oder bekenntnisfreie Schulen." Ter Antrag der Den ischnationale» Volkspartei lautet (Nr. 86): „Die Volks schulen sind entweder gemeinschaftliche Schulen (8 2) oder Be kenntnisschule» l8 5) oder bekenntnisfreie Schulen (8 4). De» drei Schularten diese? Gesetzes ist gleichmähig freie Entwicklungs- Möglichkeit zu geben." Der Zentrumsantrag wurde sofort von demokratischer Seite als pcrsasningsmidrig bekämpft- Damit war das- Leitmotiv des ganzen NodekampfcS angeschlagen. Der Spieß wurde aber iimgedretzt und unter Berufung auf den Eltw i,willen die Absicht der Linken, allerorts zuerst die Geme n- schastsschnle und dann erst, wenn unter erschwerten Bedingun gen überhaupt möglich, die Bekenninisschnle einzucichten, als dem Geist und Sinn der Verfassung znwiderlaufcnd gckcnn- zci'chnet. Die Verhandlungen, die zum Abschluß des Schulkom- promist'e? in Weimar geführt hasten, wurden in breiter Äus- führliclikeit von der linken Seite als Beweis dafür angckührt, das; der VerfassimoSgebcr die Gemeinschaftsschule zur Regel» schule erheben, die Bekenntnisschule dagegen mir als Nnönahme- schnle zulasten wollte. Als besonders kräftiges Beweisstück diente die in Weimar in der dritten Lesung am 8l. Juli 1919 im Na men der drei kombromißschließenden Parteien akmegcbene Erklä rung des Staatssekretärs Schulz, in der er die für alle gemein same Gr»ndsch»le als Regel bezeichnet hatte. Auch ein Urte:» de« Reichsgerichtes aus den» Jahre 1920, das in seiner Begrün dung die ,'n Absatz 1 des Artikels 148 genannte Schule als Regel, die in Absatz 2 genannten Schulen als Ausnahme hingestcllt hat, wurde herangezogen. Staatssekretär Schulz stellte sich im wesentlichen auf den Boden seiner genannten Erklärung, die jedoch an Beweiskraft dadurch verloren hat, daß der von ihm vongelegte Gesetzentwurf selbst in wesentlichen Stücken davon abweicht. DvS Zentrum gab durch einen am Schnlkomvrom'h Nach üen ersten Aufregungen beim Bekanntlverden des deutsch russische» Abkommens hört man allmählich auch aus Euteutekreise» Worte verunuftiger Ueberkegung. Eiue juristische Kommission hat festgesteltt, daß kein Verfehl gegen den Vertrag von Versailles durch das neue Abkommen vorstegt. Aber man wollte sich doch nicht die Blöße geben, nach einer so künstlichen Aufregung gar nichts gegen Deutschland zu unteruehmen. Ter Ausschluß Deutschlands von der Konferenz oder aus sämtlichen Kvmmissiouen war von vornherein nicht ins Auge gefaßt; nur die Franzose» und die französische Presse haben verschiedentlich diesen Gedanken ausgesprochen. Man einigt sich in der Entente dahin, an die deutsche Delegation einen Brief zu richten des Inhalts, daß sie durch das Abkommen einige tzauptprinzipien verletzt habe, ans denen die Konferenz beruht, und schließt so hiulerhec den Wunsch an, Deutschland solle sich nicht mehr an den Arbeiten in der russischen Kommission beteiligen. Die deutsche Antwort dürfte wohl bald zu erwarten, sein Ta Deutschland an der russischen Frage wobt am meisten inleressiert ist, dürsten seine Delegierten wohl sicherlich daran sesthasten, ans jeden Fall sich an den Arbeiten dieser Kommission beteiligen zu müssen. Nach den vorliegenden Beruhten scheint übrigens der Ausschluß Deutsch lands von den Verhandlungen der Ententelandcr mit Sowjet- rußland die Deutschen gleichsam gezwungen zu haben, sich selb» ständig mit den Russen zu verständigen. Dieie Stimmung kommt besonders in der Presse der Neutralen zum Ausdruck. Sogar der „New Port Hecald" ist dieser Meinung. Unter diesen Voraus setzungen ist der deutsche Schritt nicht nur nicht z» tadeln, sonder,» sogar sehr zu begrüßen, den» er war ein deutlicher Fingerzeig für die Alliierten, daß sie in Genua nicht de» Grundsatz de« völligen Gleichberechtigung der »onserenzteilnehmer umstoßen dürsen. Der deutsche Schritt hat schon jetzt das eine Gute, daß allgemein auf der Konsercnz zugegeben wird, man habe durch den Ausschluß Deutschlands von den Verhandlungen mit Rußland einen großen Fehler begangen. Die Neutralen, die auch darunter leiden, habe» sogar bei F-acta einen Schritt in dem Sinne untcr- nonime», daß sie es nicht weiter dulden könnten, daß die Nicht- alliierten Länder systematisch von den Kommissionen fern gehalten würden. Ob dieser Schritt der Neutralen auch offiziell erfolgen wird oder nicht, eines ist sicher, unter der Hand haben sie in diesem Sinne ans de Facta schon eingeiviekt. Eine merkwürdige Er scheinung bei der ganze» Hetze gegen Deutschland war, daß gegen Rußland kaum ein Tadel laut wurde. Das zeigt wie die Kriegspsychose auch noch- auf der WeltwirtschastSkvnferenz einen mächtigen Einfluß ansübt. Sonst ist diese einseitige Stellung nahme nicht zu erklären. — Wenn wir uns nun die Frage vor legen, welche Folgen der deutichnußische Vertrag weiter nach sich ziehen wird, so dürsen wir wohl das eine sagen, daß dis Alliierten gezwungen sind, nun einmal reinen Wein einzuschenlen und zu erklären, ob es ihnen ernst ist, Deutschland als gleichbe rechtigt anzuerkenncn und seine Souveränität zu achten. Auch kann es als sicher gelten, daß die Konferenz deshalb nicht aus- . fliegen wird. Augenblicklich sind ja wieder lebhafte Verhandlungen zwischen den Alliierten und den deutschen Delegierten im Gange, um den Sachverhalt durch private Versprechungen zu klärcn, bevor von den Deutschen die v'fizielle Antwort ersolgt. Der deutsche Schritt wird dann nur mehr eine Episode in» Verlaus der Konferenz von Genua sein. Bevorstehendes Ultimatum an Ruhland Genna, 19. April. Zu Beginn der Sitzung der Alliierrea om Dienstag, in der sie zu dem deutsch russischen Vertrag Stel lung nahmen, brachte Llvhd George einen sehr scharfen An trag ein, zu dem die Versammlung Stellung nehmen sollte. Dieser Antrag ist charakterisiert dadurch, daß in ibm der Aus druck „mala fides" vorkommt. Die Italiener ervssueien de» Gegenangriff, weil sie für die Fortdauer der Konferenz Befürch tungen hegten. Sie wurden von den Tschechen und von Jugo slawien unlerslützt, fanden aber im ganzen eine sehr erregte Stimmung gegen Deutschland. Aus den Verhandlungen kann inan nach sicheren Nachrichten das eine entnekmen, daß di: beste» Absichten besiehe», die Konferenz nicht scheitern zu lassen und es bestehen gute Gründe dafür, daß versucht w rden soll, sie weiterznfübren, sowohl in dem Falle, das; Dentscbland sich zurückziehl, als auch i» dem Falle, daß Deutschland und Ruß land anSschciden. Die letztere Möglichkeit bat ein mehr akade misches Interesse, weil ein Ultimatum an die Nüssen in Vorbe- beteistgten Vertreter gleichfalls eine aussührliche Darstellung der entsprechenden Verhandlungen in Weimar und wie-S »ach daß die Anträge der Demokraten und Sozialdemokralen de» da maligen Vereinbarungen direkt widersprechen. Niemals bat das Zentrum darein eingewilligt, zurrst in alle» Gemeinden gemein same Schule» einzurich'en und dann erst Bekenntnisschulen al>- zuzwcigen; vielmehr sollte überall da, wo die Erzielningsbei e b- tiglen innerhalb der Gemeinden di' Bekennliiisicbnlen beantrag ten, diese unter den bekannlen Bekundungen an Stelle der G„-, meinschaftsschnlc treten und zwar w"! gleichwertig und gleichbe rechtigt Besonders starken Eindruck erzielte die klare juristisch.' Interpretation, die Abgeordneter Murr unter Verbindung der Artikel 120 und 146 der Reick>°pe.'uisnug über Berücksichtigung des ElternwillenS gab. Danach muß in der praktischen Durch führung dcr Schulartike! Regel die Erfüllung der Estcrnanträge sein und erst da, wo diese nicht berücksichtigt werden können, die von StaalStvegcn geforderte GemeinschastSschule eingerichtet werde». Zugesianden wurde eine berfassungSmäßig vorhandene Vorzugsstellung der Geineinschaftsschnle insofern, als diese Schule ohne weiteres da eingerichtet wird, wo Anträge der Er ziehungsberechtigten nicht vorliege», das; sie nicht beantragt zu werden braucht und ferner ihre Einrichsting nicht an die Be dingung des geordneten Schulbetriebes gebunden ist. Entschieden abgelchnt wurde jedoch die von der Linken ans dieser Vorzugs, stellung gezogene Folgerung, die vom Staate gewollte Norm» schule müsse nun weitgehend bevorzugt, die von den Eltern ge wollte Schule aber möglichst hintangehalten werden. Die beiden reitniig ist. welches sie vor die Notwendigkeit stellen wird, ohne Bedingungen, vor allem ohne Gegenrccknung iich zu den Var- kriegsichulde» zu bekennen. Die deutschen Besprechungen Genna, 19. April. Für heute vormittag war eine Sitzung der Finanzkommission ei»ber»fen. M'uisler Hermes, Staats sekretär Schröder und die übrigen deutschen Sachverständigen sollten teiliiebmen. Tie Sitzung mußie jedoch Verlag! werden, da die Rußen und Holländer infolge verspäteter Mitteilung nicht an der Sitzung ieistiebinen konnten. Aus den, gleich'» Grunde mußte die Sitzung dcr Traiispvr.'kominißivii ausfallen. In, Edenbotel findest eine Eliesbeipreckmng der deniscben Hanpt- dclegierten über die Lage statt, wie sie durch die gestern abend überreichte Nole geschaffen wurden ist. lieber das gleiche Thema werden nachmittags die Sachverständigen berate». Ablehnung des Vorschlages Lloyd Georres Genua, 20. April. Die Unterredung Wirlhs »nd Ratbe» »ans mit Llond George am Mittwoch dauerte fast zwei Stunden. Der Ton der Unterredung war obne Schärfe und sehr versöhn lich. In der Sache aber standen sich die Ansfassnngcn unüber brückbar gegenüber. Llovd George warf die Frage auf, ob die Dculschen nickt bereit wären, den mit Rußland abgeschlossenen Vertrag wieder zurückzuzichen. Dann stünde ihrem Wiederein tritt in die mit den russischen Angelegenheiten sich befallenden Kommisstoiien nichts mehr im Wege. Die Frage batte die Form eines Vorschlages, nickt einer Forderung, und eine Tröstung wurde nicht voraiisgeschickt. Selbstverständlich besteht deutscher seits nicht die Absicht, den russischen Verlrerg wieder anfznaeben. Vielleicht tonnte der Gedanke nnstancken, den Vertrag in tue zwischen den Alliierten »nd Rußland zu schließenden Abmachun gen einzugliedern. Al? Wirtb und Ratbena» in das Hotel Eden zurn.'gekebrt waren, erschien Tscbitschcrin be! ihnen. Ein ge meinsames Vorgehen der Deutschen und Russen ist nick! iinwaär- scheinlick. Die deulscbe Antwortnote wird den Alliierten nm Mittwoch nickt mebr überre'ckt werden. Sie ist noch nickt seitig- geslellt und ihre Fassung bängt nn'-irlick von den schwebenden Verbandliiimeii ab Tschltscberin war am Mittwoch bis zum spaten Nackmitlaa bei der deutschen Delegation. Es ist eine sehr weitgehende Uebereinstiinmniig in der Beurteilung der gegen- wärligen Krisis und der gemeinsam ;n ergreiieicken Schritte erzielt worden. Eine Erklärung Bnrthous — Die verletzte internationale Mora? Genua, 20. April. Der Führer der französischen Delega tion. Barthon, bat englischen Ionrnalisteii gegnillber folgende Erklärung abgegeben: Die iranzöll>che Delegaoo» bat am Dienstag mit Betrübnis aesebe». daß llch alle 'b'e Befürchtun gen erfüllt staben. Die Feder eines Brite» lLIend George) bat Deutschland e n wahres Vrinziv der internationalen M-wal er. klärt, die so oft von unsere» Publizisten verteidigt wurde »nt für die so viele n»>er-.'r Soldat.',, gestorben sind. Aus die Ini tiative der fran wuschen Delegation bi» babeu die Kleine En tente und Polen in einer neuen Kniidgebuiia an der europäi schen Solidarität mitgearbeitet — eine Bestätigung des neuen Reck«-gedankens durch die beiden Slaatenariippen i», Westen und Osten —. die der Entwicklung Europas dienen soll. Diese Zniainsi'ena'st'e'i an der auch die Neulraten in zweckmäßiger Weise ibie Ro-le spiele» weMeu t M wird pou uun a» dcf'iiittn und bedeutet die beste Methode für die Arbeit »nd die beste Elaraiitie für den Erfolg von Genua. Akre-se dcr ^raußosen Genug, 20 Ar-ril Mittwoch abend wurde» Nackrichle» von französischer Seile ousoegepen. nach denen sich Fran'reich zurück'zieben 'will, falls Den:'! ! —p de» deutsch.russticken Per» trag nickt anfbclst. E.ue A" ! eüi-.-ng war noch nickt möglich. Die allgemeine Situation ckbl d >e>! Nackr'ckuen eine gewisse Wahrscheinlich: st. De- 7la!i"""!i>k!. der Dienstag in der Note an Deiitickstaits oemeiu- ' ,-u - 'nommen wurde, würde allerdings einem Glck'u Best, -een enu; '»'aegeiisteben, denn dort ist ausdrüclücb b :out weeden. daß nickt der Inlmlt des Vertrages, solcher» der lN,"nent seiner Beröneuilichnng und. tue Rechstparieien verleite» im we>enilick>eii denselte» S'-andvunkl. wenn anck setpsii-erüändliche Al'weichniigen schon darauf folgen iniißien, daß ,-e am Sck iilkowpaomiß :n Weimar nickt aktiv inii- gewirtl ballen. „Die Veriapiing ausiühren, nicht abändern soll dieses Geseu. war anck für ue l-etteuder Gedenke. Die formelle Vorjngssiellnng der Geiueiiischansscblile anerkennend, setzten auch ue in ihren Anträgen diese S-ckiOe au die erste Stelle. D,e si.t, nach »nd »ach zu einer Kultti'stamnidehatte a is"'e>le»de all- o 'eine Aussprache — in der ein Mitglied der lISVD. de» Satz prügle: „Das Ebristentum ist ein KuIturhiudenüS ersten Ran ges" — ließ alle bürgerlichen Parteien mit Aueiiabme der De mokraten in der Hockstellung der christlichen Kultur und der kon- fesiiouellen Schule sich einmütig z»sa>iin,enii»de». Erfreulicher weise blieb auch der iestens der lISPD. nulernoinmeiie Vernich, die pou der Deniscben Valksvariei besonders stark betonte Schul- Herrschaft des Staates als Keil i» die Einbeiisfroni der Reckten zu treiben, obne den erhofften Erfolg. In dcr Abstimmung wurden die Anträge der Linken mit 15 gcacn 18 Stimmen abge- lehnt, die zu einem Anträge pereinigte» Anträge des Zentrums i.nd der Rechten mit demselben Stimmenverhältnis angenmn. men. 8 1 bat also folgende Fassung erbalte»: „Tie Volksschulen sind entweder GenieiiischastSscknlen (8 2), oder Bekenntnisschulen <8 3) oder bekennlni'ssreie Schulen (8 4). Den drei Schularten dieses Gesetzes ist gluckmäßig freie EiitwieklungSmöalichkcit zn geben." Gegen dicke Fassung ist seitens dcr demokratischen AuS- schußmitglieder Protest erhoben worden. Die Beratungen sind vorläufig abgebrochen.
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