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Sächsische Volkszeitung : 09.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192404099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240409
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1924
- Monat1924-04
- Tag1924-04-09
- Monat1924-04
- Jahr1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.04.1924
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Kummer 85 — 23. Jahrgang «mal wöck««1I verusirpreiz: sü,April2R.«M. aurschließl. V.jtel.tzeld. vkkkchnung üer llnreigm nach Rent.-Mark Prnsr: Die eingeipallene Petitzrile 29^j. s. Familien» u. Pereinsanzelaen, Gesuche 1b Die Prttt.Reklamezeil« b9,nn> brtft.iutz. Ofkeitengebühr für Selbstabholer 1b^. bei Ilebeiiendung durch die Post außerdem Poftozuschlag. krtis llir äie kinrelnummer io kenleu-rleuniv. Geschüjllicher Teil: Jose, leobman», Dreddr« Mittwoch, 9. April 1924 Im Falle Köbere, »ewall erlsickst iede Verpflichtung a„i Lielerung sowie Ersüllung ro» Anzeigen-Aufträae» und Leistiinavon Schadener atz, Füru„deutlich»nddurchFern- cprecher übermittelte sinzeigen übernebwen n ir keine Ver antwortung. Unverlangt eingeinndte und mit Rückporto nicht versehene Manuskripte werdcn nicht ausbewahrt. Sprechstunde der Redaktion S bis 6 Uhr nachmittag«. Hauptschrittleiter: Dr. Aoiek Albert. Dresden tNesclmfissteNr der Sächsische» VolkSiett, u» und Trink und Veilaa Saronia-Bnchdrnikerei GinbH., A TreSVea-A. i«. -poibc-luliratze -i«I. Ferarnl L272L, Post- IitiectioccioTre«!'?» >4797 WWmtiim IIIIÜ BW ' Ak Bell Ser Ml,' Mz me Weil» Redaktion der Sächsischen Volkszeit»,,a Dresden < A. >» Hoiboiiisirahe «8 Fernem 827LL und 33KL8 ZWtliiliiklililihrllisiiiig Von Fritz Günther, Leutersdorf (Lbsrlansitz!. Unsere Zeit nennt man bisweilen stolz da» „Jahrhundert de? Kindes", man sinnt nach Humanitären Maßnahmen, um die Schulpflicht m eine „süße Last" zu verwandeln, man räumt dem Kinde weitgehende Selbstverwaltungsrechte ein und spottet auf der Gegenseite, daß man vor lanter „Humanitätsduselei" die Kindes seele zugrunde richte. Und auf den ersten Anschein scheinen diese strengen Kritiker recht zu behalten; denn die Klagen über die zunehmende I u g e n d v e r w a h r! o s » n g finden ein vielfaches Echo. Ein tragische? Verhängnis, so könnte man sagen. Die Aelteren unter uns berichten immer und immer wieder, daß man in ihrer Jugendzeit eine derartige Verwahrlosung nicht kannte Wer die hingen nicht in den Tand fleckt, der muß zuge stehen, daß die Knininalität der Jugendlichen sich in stark nach oben steigender Kurve bewegt. Alle, ohne Unterschied der Partei und der Religion, kommen an dieser Tatsache nicht vorüber. Wer sie ergründen und dann bessern und helfe» will, der muß die letzten Ursachen kennen; denn wahr bleibt eS: „Wer die Not des Kindes kennt, der Hilst sie beheben " Gar vielfach sind die Quellen der Verwahrlosung. Das Hauptmerkmal derselben ist die vernachlässigte Er. Ziehung. Es ist zunächst zu unterscheiden zwischen tatsäch licher und drohender Verwahrlosung. Doch woran erkennt mau sie? Dr. Langenbcrg. Köln, erklärt so: „Verwahrlosung ist ein Zwiespalt zwischen Einzelwesen und Gemcinschast in körperlicher, geistiger und sittlicher Hinsicht, der zum Teil oder als Produkt bervorgeht aus verderblicher, unzweckmäßiger bzw. fehlender Fremde oder SelbstauSbildiing oder aus krankhafter seelisch-r Artung, und der bei ungehemmter Entwicklung besonders den Jngendlichen zu einer Gefahr für die engere und weitere Gemein schaft werden läßt." Gewiß spielt die eigene Veranlagung eine große Nolle, aber ganz bedeutend ist der Einfluß der U m-- w e l t. Die richtige Erziehung muß darauf bedacht sein, Waffen zu schmieden gegen den inneren Feind, dann werden auch tue äußeren Begleitursachen am eheste» niedergcrungen. Deshalb bleibt dn§ Kernstück der ganzen ErziehungSknnst die Bildung des einzelnen zur sittlichen Persönlichkeit. Kanu das ein einzelner? Eine Gemeinschaft? Nein! „Die vertrauensvolle Verbindung von Schule und Elternhaus zur reck'ten Führung des Schicksals der Kinder." sagt Gertrud Häumer, .das ist die Hoffnung auf eine starke deutsche Jugend." Schnle und Elternhaus müssen an einem Strange zieh"» und vr allem durch vorbeugende Bewahrung die innere EriüstOgung berbci- fiibren Ernsteste Beachtung verdienen wie'erkebrende Kinder- rmarten, z. B. Trotz, Lügen, kleine Veruntreuungen, mutwillige Zerstörungen »sw. Versäumt man das ooec ist inan zu nach sichtig. dann breitet sich da? Nebel mit rase, der Geschwindigkeit zu einem fast unheilbaren Zustande aus Die Vorbeugung wirkt erw'berisch besser als die Bestrafung. Zn den ..ineren lirkacben der Verwahrlosung gehöre» angeborener Schwachsinn und erbliche B "astung. Die Wurzeln des Schwachsinns sind zu suchen vor allem in den Folgen der Trunksucht, der Blutsverwandtschaft sJinucht). Den Ernährunasinangel kann man nicht alz U»sa he anseben, sonst müßten sich bei wohlgenährten Kindern Ucber- beaabnngen zeigen. Das trifft aber durchaus nicht z». Die erbliche Belastung ist kein Grund, die Er.uehungSmcißnnhm';» eiiiznscbränken oder gar die Hoffnung ans Besserung anfzuacb'n Eine wesentliche Bedeutung koinint de» Einflüssen der Umgebung, vor all-m der Familie z». Mit Recht bezeichnet man ste alS die Keimzelle des Wiederaufbaues. Wenn es nicht gelingt, der Familie ein neues Ideal einzuhauchen, dann ist, alle Arbeit um sonst. Aber die Tatsache, daß auch unter den ärmsten Proleta'wrn sich noch ein gesunder Familiensinn zeigt, dc>S gibt neue Hofft, >ng zu einer Erneuerung. Leider sind eben die sozialen Verhält nisse dem Familienleben nicht günstig. Wie oft kommt es vor. daß der Vater frnbmoracns von den Kindern fortgeht, die noch schlafen, und abends trifft er sie wieder im Bett an Die K 'der sind seinem Einflüsse ganz und gar entzogen. Sehr ost ist auch die Mutter genötigt, dem Erwerb nacbzngche», und die Kinber sind sich dann allein überlassen. Wie kann man da von Erh Innig reden! Der Vater muß eben so viel verdienen, daß die Mutter ihre Haiiptnnfgahe erfüllen kann: Mutter zu sein. Die Fnin -e entartet unter den Wirkungen de? Alkohols »nd des ungeordneten geschlechtlichen Lebe,iS. Es sei hier darauf ver-icbtct, krasse Bei st» sie anznführen. Jeder kennt sie zur Genüge. Väter und Mütter, die in diesem Punkte nicht an das wachsame Ohr n d das auimerksaine Auge der Kinder denken, das sind die Toten gräber eine?- sitt'ich gesunden Volkstums. Da? einzig Gute. -"as man tun kann, ist, daß man die bedrohten Kinder solchen Eltern niii'mt nn> ne in ander'» Kreisen unterbringi: besser wäre eS. auch solckw gewissenlose Eltern in Zwangs erziehung z» nehmen Wer gegen die B wrabrlosiina kämpfen will, der muß a.ch die Folgen des Hnnaers 'esoitigen helfen. Wie bänfig kommt eS vor, daß eine arme Mutter ihre Kinder znm Diebstahl gnfwld'ri Gewiß, es gibt Fälle von furchtbarer Not. aber die Anleitu'g znm Diebstahl darf nie und nimmer gntgebeißen werden. Nickt, al? ob jemand verhungern dürfte — und einer Mutier mag di? Herz bluten, wenn sie hungrige Kinder vor sich siebt und wcht Hessen kann —. eS müssen aiO-we Wege gesucht und gefnnden werden. Wenn man nach den Wurzel» der Verwgbrlosnna lucht so muß man der vielerlei Nebel gedenken, die sich »ist-'' der Wohnungsnot beranSgebildct haben. Damaschke führt in seiner „Bo7--nreform" einiae drastische Beispiele an, die eine einzige Anklage bilden. Wenn sich eine elstöpfige Familie in Berlin in einen, Zimmer anfbalten muß, dort wobnen. ißt »nd schläft, wo die Kinder Zeugen der beiliasten Vertraulichkeiten sind, so sind das Zustände, die znm Himmel schreien. Soll man sich noch wundern, wenn da ein Tuu Kinder heranwnchst. der in keiner Weise die Hoffnungen anf Dent'chland? Ankunft erfüllt? Staat, Gemeinden »nd wohlhabende Kreise müssen alle? tun, um die Bantätiakest z„ beleben, damit jede Familie ein menschenwürdiges Heim besitzt. DaS schafft nicht mir Zufriedenheit, sondern stopft eine der wichtigsten Quellen der Verkommenheit z». Eltern und Erzieher haben die Pflicht, den Umgang ihrer Kinder ge. wissenhaft zu überwachen. Kinder sind sich gute Lehr» Der Bericht des Dawes-Ausschusses Bei Nichterfüllung der finanziell«» Verpflichtungen Deutschlands «ine automatisch wirkende strenge Kontrolle — Die Wiederherstellung der wirtschaftlichen Einheit Deutschlands in vollem Umfange— Stillschweigen über die militärische Okkupation — Kein Moratorium? — 5 Milliarden Mark deutscher Industrieaktien an die Reparationskommission Aus dkm Schill! des Kerchtes Paris, 8. April. Tie Revarationskommission wird mor gen vormittag 10 Ubr die Berichte der beiden Sachverständigen- zkomitees eiihgegennehme». Ter „Mntin" ist in der Lage, heute früh die wichtigsten Stellen aus dem Bericht des ersten Scich- verständigenkomitecs und seine Schriftenfolgeriingen in der von den Sachverständigen gewählten Reihenfolge zu verössentlichen. Ter Bericht umfaßt mehr als 60 Seite», i»r Formale des letzten Gelbbnchcs, besteht ans vier verschiedenen Teilen: ss I. Einem Begleitschreiben, in dem General Da iv e s, der Präsident des Komitees sich hauptsächlich an die öffentliche Meinung der Vereinigten Staaten wendet. 2. Einer zusammenfasscnden gedrängten Darstellung der Hauptgesichtspimkte, die für die Arbeiten des Komitees und die erzielten Schlußfolgerungen maßgebend waren. 3. Ter Bericht selbst. 4. Ungefähr 10 Anhänge von außerordentlicher Bedeutung, weil sie nicht nur die von den Sachverständigen benutzten Quellen «»geben, sondern auch „in extenso" die technischen Entwürfe zur Begründung der Golduotenbank und aer inlerncftivnnlen ReichS- eisenbahngesellschast und schließlich den Entwurf über die Auf legung von Hiipolheken für den deutschen industriellen Besitz ent halten. Die Schlnßsolgernngen der Sachverständigen sind in der nachstehenden Reihenfolge angegeben: 1. Zur Ausgleichung des deutsche» HauSlialtes fürder» die Sachverständigen van Deutschland nie Durchführung knteqarückic, Reformen aus ^Skalifche», Gebiete iiiiv setzen kür den Aal./ aast die erumriete Wirkung auSblribt oder Dentichlaud sich Bcrsehtuiineii gegen seine sinan.zielle» Bcrps,Ickitu».g n zuschulden kommen läßt, die automatische Einrichtung einer strengen alliierte» Kontrolle vor, die mit nieltgelieudeii Vollmachten zur Beauf sichtigung des deutschen Finanzwesens anög-stattrt würde. Weiter rege» d>a Sachverständige» an. daß ein beträchtlicher Teil der Ein nahme» des deutsche» HanSäaltcs lZolleinnahmen und Ertrag gewisser Verbrauchssteuer»! von den totale» deutschen Behörden direkt dem an der endgültige» G stanotenbauk eröffn ften Konto der Reparationskasse gutgeschriebe» werde. Tie ReparationS- koinniissioii wird über die einzelne» Beträge nach Mastaabe der scweils festgesetzten Jahresleistungen verfügen, und d»S dann verbleibende Saldo an das deutsche Schatzamt ziirückzahieil. 2. Hinsichtlich der endgültigen G o l b n o t e n b a n k be stätig, der ..M'tin" (sie in der Presse bereits gebrachten Ncl- dniige». Tic Bank wird demnach mit einen? Kavikal von 400 Millionen Go.dmirk begründet. Dieses Kapital zerfällt in vier Millionen Aktien in Gold oder nnSländischen Debilen zahlbar. 1 Million wird der Reichsbank gegen ilebeegabe ihrer Aktiva emkchließllch der Jmmobilienwerte abgetreten und die übrigen 3 Millionen werden de» internationalen Anleihezeichnern zur Verfügung gestellt, die selbstverständlich Im AnftickftS-rat der »eneii Bank sich vertrete» lasse». Die Deckung der heranSgege- beiu» Schatzscheine mnst mindestens den? drittel! Teil des Werte? der im Umlauf besindlichrn Banknoten entsprechen. 1. DaS Ruhr probte m. Was die Ruhr anbelangt. so betoncnen die Sachuerstäiidigendoknmente, daß die wirtschaftliche Wiederherstellung nur unter iver un erläßlichen Voraussetzung bewerkstelligt werden könne: Die wirtschaftliche Einheit des Reiches muß in vollem Umfange wieder her gestellt werden. Die Sachverständig ,, übergehe» die mstitäciichc Qktnpation der Ruhr mit S t i l l k.ch w e i g e i>. Sie betonen aber, daß DentsihlanS das freie Verfügnngsrecht über die Zollgrenze», d'e Reichsforst.'» und Eisenbahnen, welche letztere In Direktionen eingeteiit '»iiroe. znrückcrbalte» müsse. Die Direktionen in, Ruhr- nvd Rhein- gebiet werocn von einem alliierte» Vertreter beanssichkigt, unter Sicherung des normale» Verkehres lb. h. unter Sicherung der fran- zös.'chen Besabungstruppe,». 4. JagreS leist»» ge». -- Um eine rasche stieacrhrr- stellnng der deutschen Füianze» z» ermögliche», schlagen die Sach verständigen eine :» ieoei» Jahre geringer werdende Hrrabietzn.ig der deutschen Zililungni vor. Von einem M orator > uin lö -ne, wie der „Matin" aber ausdrücklich hervori'ebt. nicht die Rede se>». (?!) Deutschland wird während des erste» Jahres ver möge einer internationalen Anleihe von 869 Millionen und einer Berkchrssteucr von 2b9 Millionen eine Milliarde zahlen. Wäh rend oes zweite» und dritte» JaheeS 1209 Milanen und mäh rend des vierten Jahres 17ö9 Miilione». Bon den 5 Jahren ab sei De„ischla»d »ach Anssassuag der Sachverständigen in der Lage, jährlich 2I61I Millionen zu entrich ten. Dieser Betrog werde ans de» verschiedcndste» Einne.bi»-- quelle» gewonnen. Bon, 6. Jahre ab wird die Reparation»!»»,. Mission von Tciitschlniid znscbliche Zahlungen beanspruche,,. deec„ Betrag je „och der Indexziffer des deutsche» Boltsvcrmögcns fest, gesetzt werden wird. Nach dieser Jndexzisfcr, die vom Dance», koinitce sorgfältig ausgearbeitct sei, könne» die zusetzlichcn Jahres leistungen, die von Tentschland oußer den 2160 Milli, nen geror- bert werde», allmählich mehrere !00 Millionen Goldmark betrage», Tie 2169 Millionen setze» sich aus folgenden Einnahineaiielleii zusammen: Einiinhnicn des Stantoliaushalics Idnvo» lOO Millionen an» der Trnnsportstcner) l',0» Millionen, Eisenbahiiciiinnbincn 660 Millionen, Einkünfte ans den Pfandverschreibungen ans den industriellen Besitz 600 Millionen. 5. Tie RcichSciseiil'abnen werde» sür die Dauer von 50 Jahre» einer mit einem Aktienkapital vo„ 26 Milliarden (hold mark gegründete,, Gesellschaft abgetreten. Vorzugsaktien im Werte von 2 Milliarde» sollen für der deutschen Regierung »nd X zugunsten der Gesellschaft veranstert werde». 13 Mil liarden gcwölniliche Aktien, die je naiv den EsiAiinften Vcr Ge sellschaft nicht ein und dieselbe» Zinse» tragen, werde,, der deut sche» Negierung übergeben, il Milliarde» Vorzugsaktien zn 6 Prozent, die Amvrtisierung 1 Prozent, diese werden »ach 37 Jahren vom vierten Jahre ab gerechnet gesichert! crbnit die Nrpe.vvt!»»skomnlissio„. Ties? 11 ,»!i«ii„rd„„ werden „ach de»» vierten Jabre jabrlich 660 Millionen einbringen. Tie Repciratioiistoiiinlission kann ihren Anteil auf dein intcr. nationalen Aiiianzmarkt veräußern »nd auf diese Weise rasch 10 Milliarden Goldinark z»snmi»e»bekumi»c». Um die Ausjnli- riingc» einer solchen Operation zu erleichtern, habe» die Sach verständigen zahlreiche 0! nrnnticn znsammengcstcllt. Garan tien, die den internationalen A « I e i h e z e i ck> n e r » alle erdenklichen Sicherheiten in die Hand geben sollen. Im einzelne» handelt es sich „in folgendes: 1. Ei» interalliierter Treuhändler vertritt in dem Anssichl»- rat der Elsenbahngeselllchnst die nichtdenlschcn Aktieninhaber. Für de» Fall, daß eine schlcrhafte Verwaltung die Finanzen der Ge sellschaft während eines Jahres i» Gefahr brächte, so würde dieser Treuhändler „nverzüglich das Amt des Generaldirektors über nehmen Mid mit weitgehenden Vollmachten ansgestnttct werden. Namentlich höbe er das Reckst, die Eisenbal,ntnrise bernnsznsencn. 2. Tie Betrage zur Sicherung des Zinsendienstes der Vor zugsaktie» werden non den Bruttoeinnahmen der Gesellschaft und nicht von dem Reingewinn abgehoben. Wen» trobdcm eines Tages die Zahlung der Gesellschaft an die ReparatienSfonimii- 60» nicht niisreickst. »1» de» Ziiiiendienst der Aktien z» sicher», so würde die Nevarativiiskommission das entstehende Defizit unter Zufliichknabii-e z» gewissen Stenern, die sie jähr>ick> an das deiitsche Schavamt iirUckaezablt hat. '» decken »ersuchen. Anf diese Weise würde daS Reick» letzten Endes der einzig Verantwort, liche gegenüber den Aktieiiinhabcrn der E!senl'ali»geses>sck,a>« sei» 6. I » d » st r i e l l e Pf a » b 0 e r s ch r e i b n » ge n. Der Sack, "::7:genvia!l sieht sie Ausgabe von k» MilUarbeii Mark Aktien ans den» inbiiltriellen Besitz vor Dicke Aktien werfen der Reparationskomm'ission übergeben, währen» 10 Jahre er fordern sie einen jährlichen Z,„senole»st von 300 Missionen Gold- mark (Zinsen 5 Prozent, Amortisier»'««! 1 Prozent, Mit der Eintreibung ob r Abbetznng bee Zinke» einer sede» Vsiindverschrci- bnng wird ein besonderer Trust beauftragt. Jeder zn den Pfandverschreibungen herangezagene Besitzer must vie Zinken ent richten. da er sanft Beschlagnahmung »der Verknus seines Eigen tums z» vergcwärtigea hat. Aasterdcm ist die deutsche Regie rung für die Bezahlung aer Zinsen verantwortlich, weil die Re>>arationskom>»issiüi! andernialls durch Abzüge von den an das deutsche Schatzamt znrückgezaiilteii Stenern die Bezahlung der Zinsen sich sichern würde. Die Revarationskommission ist n?t- hi» in der Lage, die ä Mi.l.arden Hnpothekcnaktie» auf dein mcjster, und nur allzu wahr ist das Sprichwort: „Böse Beispiele verderben gute Titten." Auch auf die Gefahr hin. die Freund schaft von Erwachscueu zu verlieren, schreite man im Interesse der KindeSseele ein, denn daS ist das höhere Gut. lieber die Be deutung des Lesestoffes ist schon viel geredet worden. Er muß gehörig überwacht werden, wenn man bedenkt, daß -ine Unzahl von Kindern durch da? Lesen schlechter Bücher anf unge rade Wege gelockt wurde. Ein paar gedruckte Worte bernrsachen oft eine Unsumme von Leid und Verdruß. Aber auch das Gegen teil trifft zu, daß ein gutes Buch bessern kann, Eltern sollten daS wohl beachten und keine Gelegenheit vornbergeben lassen, ein ernstes, edles Buch zn schenken, Der Lehrer wird stets ein guter Berater sein Was bom Buche gilt, daS trifft für daS Kino in noch viel stärkere»! Maße z», Das Bild wirkt ein dringlicher als da? Wort. Wie oft stellt oer Jugendrichter ft-st, daß ein Jugendlicher gerade unter den Einwirkungen der KinoS znm Verbrecher geworden ist! Deshalb ist es nicht richtig, men» Eltern ihre Kinder inS Kino schicken, um sie „loS z» sein". Sie müßten sich vorher überzeugen, daß nur Einwandfreies geboten wird. Die Bestrebungen, das Kino in den Dienst der guten Sache zu stellen, verdienen lebhafte Unterstützung, Bon großem Nutzen wäre eS, wen» heute jede Sckuile einen Lichllnlberapparat besäße, »in so dem Guten freie Bahn zu schassen. Oftmals im Leben greife» unvorberaesebene Verhältnisse mit rauher Hand ein. Wir beobachteten es im Vorjahre an der Grenze, daß Kinder von ieu-> seits der Grenzpsähle infolge de? Hockstandes der Krone sich für wenig Geld vielerlei ..Annehmlichkeiten" bieten konnten. Da war Gelegenheit, die B e r s ch w e n d n n g s s n ch t Hochtreiben zu lassen, der gewiß »icmche erlegen sind. Wer weiß, ob nicht einzelne dadurch Schade» genommen habe» und 'ich ans andere Weise zu „entschädigen" suchen. Hüten wir unsere Kinder, daß sie unter veränderten Zuständen nicht denselben Gefahren erliegen! Wir sehen ein gar reiches Onelleugebict der Jugendvcrwahr- lvsun-l.bvr uns. Helsen wir alle mit. die Ursachen zu ertöten. Gefährlich wäre eS, wollten sich Eltern in dem Wahne wiegen, es ginge sie nichts g„. Bei der T e i l n a h m s l o s i g k e i t. die man vielfach beobachtet, ist das fast zu befürchten. Das gäbe ein schlimmes Erwachen. Nein, aste, die an den Wiederaufstieg Deutschlands glauben, die sich über ihre Nachkommen freuen und nicht bittere Enttäusch»,,«, ernten wollen, müssen mittnn. Dann wird der Segen nicht anSbleibe»; denn wer ein Kind rettet, rettet eine ganze Generation!
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