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Sächsische Volkszeitung : 25.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192705257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270525
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270525
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1927
- Monat1927-05
- Tag1927-05-25
- Monat1927-05
- Jahr1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.05.1927
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Stummer 120 - 26. Jahrgang vmal wöch. Bezugspreis siir Mai 3,00 Mk. einscht.' Sestellgeld. Anzeigenpreise: Die laesp. Petitzelle »0L. Stellengesuch« SO L. Die Petitreklamezeile. 89 Milli, meter breit, 1 Offertengebühren für Selbstabholer 20 bei Uebersenbung durch die Post außerdem Portozuschlag. Einzel-Nr. 10 L. Sonntags-Nr. IS Geschäftlicher Teil: Artur Lenz in Dresden, SiiÄlWw Mittwoch, oeu 25.Mm 192^ Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Verpslichlun» auf Lieferung sowie Erfüllung o. Anzeigenaufträge» u. Leistung o Schadenersatz. Für undeutl. u. d. Fern, ruf übermitt. Anzeigen übernehmen wir keine Ver. antwortung. Unverlangt eingesandte u. m. Riickport« nicht versehene Manuskripte werd. nicht aufbewahrt. Sprechstunde der Redaktion 2—3 Uhr nachmittag» Ha,gptschnstleiler: Dr. Ä. Desczyl,. Dresden, volHMung Leu« und «relag- «-rmmila. AIUcll-Lesellschast süc Verlag »»d Druckerei. Filiale Dresden, DreSdeu-il. i. Poliersiratze 17. Fernruf 21012. Für christliche Politik und Kultur »tedaktion der Sächsische» «Volks,ettung DreSden-Aitsiadt 1, Policrstrasie 17. Feniruj 20711 und rwl2. Deutsche Kullurarbett in Kanada Bon B e r n h a r d B o t t, Regina (Kanada). Ernste, tieserfaßte Kulturarbeit sollte im Ntittel- pnnkte der gesamtenTütiflkeit desDeutschtums imAusland stehen. Die ch r i st l i ch - oe n t s ch e S e e l e ist der Mut ter- und Nährboden der geistigen und sittlichen Große unse res Volkes. Hier sind die starken Wurzeln unserer Kraft Aus ihnen wachsen und sprossen immer wieder neue Werte hervor, die auch den Sohn des fremden Gastvolkes, in dessen Bereich der Deutsche lebt, mit Achtung und viel leicht sogar mit Ehrfurcht vor der Geistesgeschichte des Deutschtums erfüllen müssen. Würde die auslanddeutsche Arbeit allüberall weniger auf utopistische Ziele und auf wirtschaftliches Machtstreben und mehr auf christlich deutsches Kulturwirken eingestellt, so ließe sich ein dauerhaftes Fundament schaffen, auf dem deutsches Nolkstum. deutsche Muttersprache und deutsche Weltgel tung fest begründet werden könnten. Sieht man von dem überragenden religiösen Moment ab, das für die Tätig keit der d e u t s che n K i r che n in i s s i o n e n beider Be kenntnisse auch im Ausland in erster Linie maßgebend ist, so muß man vom nationalen Standpunkt aus ihrem Schaffen eine Bedeutung beimessen, die gär nicht hoch ge nug eingeschätzt werden kann. Was deutschstämmige Geistliche oft unter den widrigsten äußeren Umstünden, unter mancherlei persönlichen Opfern und Entbehrungen, unter Verzicht auf geistige Anregungen und gesellschaft« liehen Verkehr mit Menschen einer ähnlichen Bildungs stufe in der Einsamkeit der weiten Prärie oder im Düster des Urwaldes, unbeachtet von der großen Welt, für Reli gion und deutsche Kultur leisten, verdient die herzlichste Anerkennung aller amtlichen und nichtamtlichen Stellen. Doch auch den deutschen Schulen, deutschen Gelehrten, deutschen Künstlern und deutschen Journalisten im Aus lande gebührt ein Ehrenmal auf dem Kampsfelde des Weltdeutschtums, nicht zuletzt auch der deutschen Mutter, die in zarte Kinderherzen Liebe und Treue zur deutschen Sprache und innige Sehnsucht nach der alten schönen Heiinat einsenkt. Damit ist auch unser Wirken im kanadischen Westen klar umschrieben. Das Deutschtum in Kanada oesinnt sich mehr und mehr auf seine kulturellen Kräfte und Aufgaben und versucht, sie ln breitester Oeffentlichkeit zur Auswirkung zu bringen. Zwar haben wir die Genug tuung, daß der Zollminister Euler in der kanadischen Regierung zu Ottawa und der Minister für Volksgesund heit Dr. Uhrich in der Provinzregierung von Saskatsche- wan aufrechte Männer deutscher Abstammung sind, daß der Legislatur von Safkatschewan deutsche Abgeordnete angehören, zwar ist der deutsche Farmer eine von weiten Kreisen geschätzte wirtschaftliche Kraft der kanadischen Prärie, aber dennoch bedürfen wir eines höheren, des Geistigen, um inmitten einer fremden Umwelt die Eigen art unseres Volkstums zu bewahren und mindestens eben bürtig an die Seite des englisch- und französisch-kanadi schen Elements treten zu können. Hocherfreuliche Ansätze in der angedeuteten Rich tung sind zu verzeichnen. Die im letzten Jahre vollzogene Gründung einer deutschenOrdensprovinz der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria darf als ein bedeutsamer Fortschritt gebucht werden. Das schon bisher ungemein segensreiche Wirken deutscher Oblatenpatres in zahlreichen deutschen Kolonien des Westens kann nun noch weiter ausgedehnt und noch intensiver gestaltet wer- , , Leitung I. W. Chmann Händels erhabenes Oratorium „Der Messias" zum ersten Male in Kanada in deutscher Sprache aufgeführt. Die deutschen wie die englischen Kreise waren stark vertreten. Die englische Presse wid mete dem musikaliscl)en Ereignis wohlwollende Bespre chungen. Während der Fastenzeit gab der dramatische Klub der nämlichen Gemeinde ein deutsches Passt- onsspiel unter Mitwirkung von etwa 70 Personen und unter Aufbietung aller Mittel für eine stilgerechte Insze nierung und Kostümierung. Das Passionsspiel darf in jeder Beziehung als ein großartiger Erfolg gelten. Die Deutschen der Stadt wie die Farmer der näheren und wei teren Umgebung, Engländer und Franzosen, Katholiken, Protestanten und Juden strömten herbei. Etwa 3000 er griffene Zuschauer füllten die geräumige St.-Marien- Halle. Em deutscher Klnderchor von etwa hundert Stim men sang ewig schöne deutsche Kirchenlieder und verlieh * dem Paffionsspiel eine würdige Umrahmung. « WMS Mil WM? Die Regierungserklärung zu -er Arcos-Razzia - Die „Times" kündigt Abdruck -er -iplvmalischen Beziehungen an London, 24. Mai. Times nieioei: Die heutige Anträge über die Ar- cos-Rnzzia wird im Unterhaus von Clynes gestellt werdien. Das Kabinett ist übereingekommen, das) aus die OPPosrtionsanträge vom Premierminister und nicht vom Zn nenmiiiiister, wie ursprünglich vorgesehen, geantwortet werden soll. ES herrschte gestern abend wenig Zweifel, »ah Batd- win honte Mitteilen werde, die Regierung habe beschlossen, da» englisch-russische Handelsabkommen auszuheben und sie diplomatischen Beziehungen mit der Lowjetregternng zu lösen. Da «eine ernste Entscheidung dieser Art nur ge rechtfertigt werden kann durch die Borbringnng der klar möglichsten Beweise, wird die Regierung ein Weis; buch Veröffentlichen, das einen großen Teil der Informationen enthält, die in ihren Besitz gelangt sind nicht nur infolge der Arcos-Razzia, sondern auch ans anderen Quellen. Auch „Westmlnster Gazette" meldet, da ffdas Kabinett den ernsten Beschluß gefaßt habe, «alle Beziehungen zu Rußland zu lösen, da die .Handelsdelegation als Ver treterin der russischen Regierung in England eine heimliche nmstiirzlerischc Tätigkeit entfaltet habe. Dev russische Volkskommissar für Handet hat die Handelsvertreter in London angewiesen, keine »«ne» Bestellungen bei englischen Jndnstttelten z» mache» Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zivischeu England und Rußland wäre ein so ernster Schrift, daß man gern noch bis zu der Unterhaussitznng, die heute nachmit tag stattfindet, zweifeln wird. Die Erklärung, die Bald- win oder Ioynson Hiks in dieser Sitzung abgcben wird, dürfte allerdings volle Klarheit bringen. Allerdings ist schon jetzt nur noch geringer Zweifel möglich, denn die „Times^ gilt als offiziöses Organ und ist über Frage», die den englischen Regierungsknrs betreffen, selten falsch un terrichtet. Lin so weittragender Schluß kann von der englischen, Regierung nicht gefaßt worden sein, ohne daß tatsächlich sehr stark belastendes Material vorliegt. Falls also wirk lich der Abbruch der Beziehungen lrente von Baldwin an gekündigt wird, dürften zugleich genaue Angaben gemacht werden, welche Verfehlungen von seiten der russischen Handelsdelegation festgestellt worden sind. Der Bruch mit Rußland ist allerdings von Ansang an von den radikalen Konservativen, vor allem von Chur chill und Ioynson Hiks im Kabinett erstrebt morden. Die Russe» werden also bei vielen Glauben finden, wenn sie sagen, daß nicht das jetzt entdeckte Material, sondern der Wille dieser konservativen Kreise zum Bruche geführt hat. Die Wirknnge n eines Äbbrnäres der Beziehun gen dürsten in erster Linie oder ausschließlich wirtschasts- politischer Natur sei». Und es wird sich erst zeigen müssen, ob in dieser Beziehung England durch den Schritt sein»" Regierung nicht mehr geschädigt wird als Rußland Tschttscherin bei Berthe!»« Paris, 24. Mai Tschitscherin wurde gestern nachmittag in Abwesen heit Äriands, der sich in Cocherel in der Normandie befin« det, vom Generalsekretär des Quais d'Orsay Berthelot empfangen. Der Besuch dauerte volle zwei Stunden. Nach her erklärte Tschitscherin den Journalisten, daß er mit Berthelot sämtliche Fragen besprochen habe, di« auf die Beziehungen Frankreichs und Englands zu Somjetrußland Bezug haben. lieber den eigentlichen Inhalt der Unter redungen wolle er dagegen nichts Mitteilen. Tschitscherin erklärte lediglich, daß er auf seine frühere Absicht, nach London zu gehen, verzichtet habe. Er werde am Mittwoch nach Frankfurt fahren, um dort die seinerzeit begonnene Kur fortznsetzen. In der ebenfalls von Oblaten betreuten St.-Io- sephs-Gemeinde zu Winnipeg begeht im Laufe der näch sten Wochen der älteste deutsche Verein der Prärieprovinzen, der katholische Männerverein von St. Joseph, sein silbernes Jubiläum in festlicher Weise. Mit dem Namen Winnipeg ist noch ein anderes Er eignis verknüpft, das von den deutschen Stammesbrü dern im ganzen Westen mit lebhaftester Freude begrüßt wurde, die Errichtung eines deutschen Konsulats, des ersten seit dem unseligen Weltkriege. Wenn auch diese Stelle in erster Linie der Vertretung reichsdentscher Interessen gilt, so hat doch die sympathische Persönlichkeit des Konsuls Dr. Max Lorenz sich nicht nur die Zunei gung seiner Schutzbefohlenen, sondern auch die aller ande ren Deutschspreä)enden, mögen sie ans den deutschen Kolo nien in Rußland, im Banat, in Bessarabien oder aus der Bukowina nach Kanada ausgewandert sein, gewisser maßen im Fluge erobert. Ueberall und nicht zuletzt in Winnipeg selbst wurde dem deutschen Konsul die herz lichste Aufnahme zuteil. Die deutschsprechende Bevölke rung von Regina, der Metropole des kanadischen Deutsch tums, bereitete ihm bei seinem ersten Besuche einen glän zenden Empfang, der zu einer überwältigenden deutschen Kundgebung wurde. Die St.-Marien-Halle konnte die Masse der Teilnehmer gar nicht fassen. Ter Schreiber dieser Zeilen hielt die offizielle Begrüßungsansprache, in der er der deutschen Reichsregierung für die Errichtung des deutschen Konsulats wärmstens dankte und des Reicl)s- präsidenten von Hindenburg in ehrenden Worten ge dachte. Die Geistlichen der vier deutschen Kirchengemein den der Stadt (Katholiken, Lutheraner und Baptisten), sowie Vertreter der deutschen Vereine legten ergreifende Bekenntnisse zu ihrem deutschen Volkstum und ihrer Muttersprache ab. Besonders bemerkenswert war, daß die Provinzialregierung von Safkatschewan Minister Dr. Uhrig als ihren Vertreter entsandt hatte, der in gewandter deutscher Rede dem Repräsentanten des Deutschen Rei ches den Willkommengruß der Provinz entbot. In Winni peg selbst fand unter dem Protektorate des deutschen Konsuls einBeethoven Konzert statt, das erste große deutsche Konzert seit 1014, das geradezu begeistert ausgenommen wurde. Nicht unerwähnt möge ferner bleiben, daß die schöne deutsche S t. - Peterskok onie, die große deut sche Siedelungen mit etwa 10 000 Farmern umfaßt und von den Söhnen des heiligen Benediktns pastoriert wird, in der Person von Pater Severin Gertken O. S. B., einen neuen Abt erhalten hat. Er ist ein geborener Deutsch amerikaner der dritten Generation und ist durchdrungen von inniger Verehrung des deutschen Geisteslebens. Bedenkt man schließlich, daß die deutschspra chige Presse des Landes infolge der verstärkten deut schen Einwanderung eine neue Blütezeit erwarten darf, daß die Frage der Nenbelebung deutschen Unter richts immer stärker die führenden Kreise beschäftigt, daß die Gründung von B o r r o m n n s v e r e i n s - B i- bliotheken in verschiedenen Ortsgruppen des Volks« Vereins deutsch-kanadischer Katholiken geplant ist, so wird auch der Fernstehende erkennen, daß auf kanadischem Boden ernste deutsche Kulturarbeit geleistet wird. Vorläu fig sind es nur die Ansätze, die aber bei sorgfältiger, Pflege und kluger Berücksichtigung der Landesoerhält- nisse sich zu Größerem entfalten können. Die Ozeanslieger Neuqork, 24. Mai. Es wird hier erklarl: Nach anu- lichcr Berechnung habe Lindbergh auf seinem Flug nach Paris 3610 englische Meilen znrückgelegt und damit den bisherigen von de» Franzosen Rignat und Eo- stes gehaltenen R e Kord im Fliegen über lange Strecken ohne Zwischenlandung überboten. Rom, 24. Mai. Bis gestern abend war der italienisäse Flieger dePinedo — der von Amerika ans nach Ita lien fliegt. — noch nicht in Horta (Azoren) eingetroffen. Sein Flugzeug wurde 360 Meile» nordöstlich von der Bucht von Fayal gesichtet. London, 24. Mai. Wie Lloyds meldet, hat der Damp> fer .,OilfieId" ans etwa 42 Grad Rordbreite und 33 Grad 39 Mlnuten ivestlicher Länge gestern einen Schoner gesich tet, der östliärem Kurs lief und ein Flugzeug im Schlepptau hatte. Das Steuer des Flugzeuges trug allem Anschein nach dm französischen Farben. Es könnte sich also um den Avvarak N n » s s» v « si.,nk»l,.
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